Lehrveranstaltungen WS 2011/2012 - Kommentare - Philosophie

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Stephan Steiner
Bachelor: PH Ia,b; IIIa,b; IXa,b
Bachelor (PO 2010): IIIa,b; IXa,b
Lehramt: LAP 1, 3, LAW 11
John Dewey: Kunst als Erfahrung
Blockveranstaltung: Mo 26.03. - Mi 28.03.2012
Raum: O.11.40
John Deweys Philosophie der Kunst gilt als heimliches Hauptwerk des wichtigsten
Vertreters des Pragmatismus im 20. Jahrhundert. Der Clou seiner Theorie besteht dabei in
der These, dass unsere Vorstellungen von Kunstwerken uns den Zugang zu ihrer
Wirklichkeit gerade versperren. Wir seien befangen in einer "langen Tradition kritikloser
Bewunderung", die den Gegenstand selbst zerstöre, indem sie ihn in den Sonderbereich
der Museen verbannt. Von dieser Totenstarre der verordneten Bewunderung will uns
Dewey befreien, indem er eine Theorie der menschlichen Erfahrung ausarbeitet, welche
die Kluft zwischen Alltag und Arkanbereich, zwischen Leben und Kunst wieder schließt.
Verabschiedet wird damit eine Vorstellung der Kunst als elitär, kontemplativ, teuer und
sakral. An ihre Stelle tritt eine demokratisch eingefärbte Entdeckungsreise durch den
Alltag, welche die Aufmerksamkeit für die ästhetischen Qualitäten des Gewöhnlichen
wieder freilegen soll. Der Begriff der Kunst wird dadurch von der Auffassung als
vorklassifizierten Museumsobjekten zu einer Übung des Erfahrens transformiert. Im
Proseminar soll diese einflussreiche ästhetische Theorie durch gemeinsame Lektüre des
Buches erarbeitet werden.
Literatur:
Dewey, John: Kunst als Erfahrung, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2003.