Lehrveranstaltungen WS 2011/2012 - Kommentare - Philosophie

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Apl. Prof. Dr. Peter Trawny
Poetik der Intensität:
Paul Celans „Der Meridian“ und Jacques Derridas „Schibboleth“
Bachelor: PH IIb,c; IIIb,c; VIIb,c; IXb,c
Bachelor (PO 2010): PH IIb,c; IIIb,c; VIIb,c; IXb,c
Lehramt: LAP 2, 3, LAW 9, 11
Mo 12-14 Raum: O.11.09 Beginn: 17.10.2011
Paul Celans Büchner-Preisrede „Der Meridian“ entfaltet eine Poetik, in der die lebendige
Verletzlichkeit des Dichtens eine Intensität erreicht, die in der bloßen Akzentuierung der
poetischen Sprache nicht aufgeht. Hier ereignet sich etwas Anderes. Darüber konnte die
Philosophie nicht hinweggehen. Jacques Derrida antwortet in „Schibboleth“ nicht nur auf
das Gedicht, sondern auf die Poetik - mag sein, dass dieses Wort täuscht - Paul Celans.
Man könnte in einem Seminarkommentar sagen, dass in Celans Rede und in Derridas
Antwort ein Markstein im poetologischen Diskurs des späten 20. Jahrhunderts gesetzt
worden ist.
Voraussetzung aber nicht nur für die Seminarteilnahme ist, dass ein Bewusstsein für die
Bedeutung der Dichtung (neben der Philosophie über sie hinaus hinter sie zurück)
besteht. Wer das nicht mitbringt, sollte sich auch übers Seminar hinaus eines Besseren
belehren (lassen). Denn Sprache ist immer mehr.
In einigen Sitzungen wird als Gast Professor Dr. Sean Kirkland von der DePaul University
of Chicago anwesend sein.
Literatur:
Paul Celan: Der Meridian und andere Prosa. Suhrkamp: Frankfurt am Main 1983.
Jacques Derrida: Schibboleth. Für Paul Celan. Edition Passagen: Wien 1986 (alle
folgenden Auflagen ebenso).