Maier, Markus: Was Kinder stark macht - Vorarlberger Kinderdorf
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Risikofaktoren<br />
Risikofaktoren werden unter Berücksichtigung ihres zeitlichen Auftretens<br />
in diskrete und kontinuierliche Risikofaktoren unterteilt. 30 Diskrete<br />
Merkmale (z.B. kritische Lebensereignisse) treten zeitlich begrenzt auf,<br />
während sich kontinuierliche Risikofaktoren (z.B. chronische Armut) über<br />
einen längeren Zeitraum erstrecken.<br />
Schließlich ist es wichtig eine Unterscheidung zu treffen zwischen<br />
proximalen Risikofaktoren, welche direkt auf das Kind einwirken (z.B. das<br />
Erziehungsverhalten der Eltern oder Streit zwischen den Eltern) und<br />
distalen Risikofaktoren (z.B. sozioökonomischer Status, psychische<br />
Erkrankung der Mutter). Letztere haben keinen direkten Effekt auf das<br />
Kind, sondern wirken über Mediatoren (wie etwa das Verhalten der Mutter<br />
oder die Eltern-Kind Interaktion). 31<br />
Wie bereits in Abschnitt 2.1.1 kurz erläutert wurde, stellen traumatische<br />
Erlebnisse eine extreme Form von Risiken dar, die gesondert zu<br />
betrachten sind. Es sind Erfahrungen extremsten Stresses, in denen die<br />
Endlichkeit des eigenen Lebens konkret erfahren wird.<br />
Im DSM-IV werden Traumata wie folgt definiert: „Das traumatische<br />
Ereignis beinhaltet das direkte persönliche Erleben einer Situation, die mit<br />
dem Tod oder der Androhung des Todes, einer schweren Verletzung oder<br />
einer anderen Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit zu tun hat, oder<br />
die Beobachtung eines Ereignisses, das mit dem Tod, der Verletzung oder<br />
der Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit einer anderen Person zu<br />
tun hat oder das Miterleben eines unerwarteten oder gewaltsamen Todes,<br />
schweren Leids, oder Androhung des Todes oder einer Verletzung eines<br />
Familienmitgliedes oder einer nahe stehenden Person.“ 32<br />
30 vgl. Wustmann, 2004, S. 37<br />
31 vgl. Laucht, 1999, S. 312; Wustmann 2004, S. 37<br />
32 Saß, 1996, S. 487 zitiert nach Butollo & Gavranidou, 1999, S. 462<br />
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