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Maier, Markus: Was Kinder stark macht - Vorarlberger Kinderdorf

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Empirische Forschungsergebnisse<br />

Dies zeigt, dass das kindliche Temperament in Wechselwirkung mit dem<br />

Erziehungsverhalten der Bezugspersonen steht. Die genetische<br />

Disposition wirkt sich also nicht direkt auf die Entwicklung des Kindes aus,<br />

sondern entscheidend ist die darauf folgende Erziehungsreaktion.<br />

4.1.6 Soziale Beziehungen und Mitgliedschaften<br />

Soziale Beziehungen und Mitgliedschaften wirken in vielerlei Hinsicht auf<br />

die Entwicklung eines Kindes ein. Sie können Quelle emotionaler<br />

Zuwendung, Hilfe und Unterstützung sowie des Gefühls soziokultureller<br />

Zugehörigkeit sein.<br />

Ein wichtiger Schutzfaktor ist die enge, positiv-emotionale und stabile<br />

Bindung zu mindestens einer kompetenten Bezugsperson. 119 Diese<br />

Funktion der primären Bezugsperson übernimmt in aller Regel die<br />

leibliche Mutter oder der leibliche Vater. Sind die Eltern aber, zum Beispiel<br />

aufgrund von Abwesenheit, Alkoholismus oder Psychopathologie, nicht in<br />

der Lage diese Funktion zu übernehmen, so ist es notwendig, dass<br />

Ersatzeltern vorhanden sind. Ersatzeltern können etwa Großeltern, Onkel<br />

oder Tanten, ältere Geschwister, Nachbarn, aber auch andere Menschen<br />

sein. 120<br />

Neben der Beziehung zur primären Bezugsperson hat das Vorhandensein<br />

stabiler Beziehungen zu anderen Personen, wie Verwandte, Freunde,<br />

Nachbarn oder Menschen in der Gemeinde, eine schützende Wirkung.<br />

Besonders Lehrer oder Lehrerinnen, die sich für das Kind interessieren<br />

und es herausfordern, dienen als wichtiges, positives Rollenmodell.<br />

Insbesondere für <strong>Kinder</strong>, die aus hochbelasteten Familienverhältnissen<br />

kommen, haben feste Bezugspersonen außerhalb der Familie einen<br />

119 vgl. Bettge, 2003, S. 168; Laucht, Esser & Schmidt, 1998, S. 382; Opp, 2001, S. 108;<br />

Werner, 1999, S. 28; Wustmann, 2004, S. 90<br />

120 vgl. Werner & Smith, 1992, S. 177; Werner & Smith, 2001, S. 151<br />

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