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Maier, Markus: Was Kinder stark macht - Vorarlberger Kinderdorf

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Resilienzmodelle<br />

Risikoeffekte werden über Merkmale der Person und der Umwelt<br />

modifiziert. 71 Liegt kein Risikofaktor vor, so hat der risikomildernde Faktor<br />

kaum eine Bedeutung. Beispielsweise die soziale Unterstützung durch<br />

einen Lehrer hat eine besonders positive Wirkung auf die schulische<br />

Leistungsfähigkeit und soziale Kompetenz von <strong>Kinder</strong>n, die einer<br />

besonderen Belastung ausgesetzt sind (z.B. Heimkinder oder <strong>Kinder</strong>, die<br />

in Armut aufwachsen). Bei <strong>Kinder</strong>n, die nicht mit solchen Risiken<br />

konfrontiert sind, stellt die soziale Unterstützung durch einen Lehrer kein<br />

besonderer Schutzfaktor dar. 72<br />

Maßnahmen der Prävention und Intervention, die aus diesem Modell<br />

abgeleitet werden, richten sich auf konkrete Risikogruppen (z.B. <strong>Kinder</strong><br />

aus sozioökonomisch benachteiligten Familien, Scheidungskinder, <strong>Kinder</strong><br />

mit Gewalterfahrungen). 73<br />

Modell der Herausforderung<br />

In diesem Modell werden Risikobedingungen und Stresssituationen als<br />

Herausforderung für das Kind betrachtet. Durch den Prozess einer<br />

erfolgreichen Bewältigung können die kindlichen Kompetenzen gestärkt<br />

werden und das Kind kann neue Fähigkeiten und Bewältigungsstrategien<br />

erwerben, die für spätere Risikosituationen hilfreich sein können. Tritt eine<br />

Risikobelastung ein, so löst dies erst eine momentane Verunsicherung,<br />

aus bis vorhandene Bewältigungsstrategien abgerufen oder neue<br />

Strategien entwickelt werden. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass es<br />

sich um eine gemäßigte Stresssituation handelt. Ist das Stressniveau zu<br />

hoch, so überwiegt das Gefühl der Hilflosigkeit, was einen entgegengesetzten<br />

Effekt zur Folge hätte. 74<br />

71 vgl. Laucht, 1999, S. 305; Opp, Fingerle & Freytag, 1999, S. 16<br />

72 vgl. Masten, 1999b, S. 287; Wustmann 2004, S. 60f<br />

73 vgl. Wustmann, 2004, S. 61<br />

74 vgl. Wustmann, 2004, S. 59<br />

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