PDF 3 - Münchner Bildungswerk
PDF 3 - Münchner Bildungswerk
PDF 3 - Münchner Bildungswerk
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong><br />
Erwachsenenbildung<br />
in der Stadt und im<br />
Landkreis München<br />
Theologie und Ethik<br />
Familien- und Elternbildung<br />
Integrationsbildung<br />
Bürgerschaftliches<br />
Engagement<br />
Seniorenbildung<br />
Kulturelle Bildung<br />
Forschung und<br />
Entwicklung<br />
Jahresbericht 2010 Katholische<br />
Bildung für München
Der Vorstand des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
Dr. Ernst-J. Feicht,<br />
Pfarrei St. Helena<br />
Hildegard Blaha,<br />
Pfarrei St. Matthias<br />
Barbara Steinmeyer,<br />
Katholische Junge Gemeinde<br />
Peter Benthues,<br />
1. Vorsitzender,<br />
Pfarrei St. Wilhelm,<br />
Oberschleißheim<br />
Rosemarie Eisenkolb,<br />
Pfarrei St. Anna<br />
Dr. Wilhelm Pecher,<br />
Katholische Anstaltsseelsorge<br />
JVA Stadelheim<br />
Diakon Bertram Machtl,<br />
Vertreter des Weihbischofs<br />
der Region München<br />
Ursula Mayer,<br />
2. Vorsitzende,<br />
Pfarrei St. Peter,<br />
Höhenkirchen-Siegertsbrunn<br />
Prof. Dr. Piotr Maloszewski,<br />
Vertreter des Katholikenrats<br />
der Region München
Inhalt ............................................................................ 1<br />
Vorwort ......................................................................... 2<br />
Netzwerk in Kirche und Stadt München ..................... 4<br />
Mitgliederversammlung „München dankt“ ................. 6<br />
Meilensteintagung Eltern-Aktiv ................................... 8<br />
Ein <strong>Bildungswerk</strong> für die Seelsorgsregion München... 9<br />
Bildungsleistung des MBW ....................................... 10<br />
Das MBW in Zahlen ................................................... 11<br />
Theologie und Ethik ............................................... 12<br />
Kirchenführungen ....................................................... 13<br />
Tagesfahrt Oberammergau ........................................ 13<br />
Sozialethische Offensive............................................ 14<br />
Das Geistliche Lied .................................................... 16<br />
Pilgern auf dem Jakobsweg....................................... 16<br />
Theologisches Forum zum Advent ............................. 17<br />
Dekanatsreihe in Forstenried ..................................... 18<br />
Ökumene im Würmtalforum....................................... 19<br />
Familien- und Elternbildung ................................. 20<br />
Eltern-Aktiv Kita ......................................................... 21<br />
Kess erziehen ............................................................. 21<br />
Das Eltern-Kind-Programm (EKP) ® ............................. 22<br />
EKP ® im Haus Dorothee ............................................. 23<br />
Eltern-Aktiv, Elternbildung an Schulen ...................... 24<br />
Integrations- und Migrationsbildung ................. 26<br />
Kunsttherapie für Abschiebegefangene .................... 27<br />
Eltern-international .................................................... 28<br />
Deutschkurse für Frauen ............................................ 29<br />
Bürgerschaftliches Engagement ......................... 30<br />
Fortbildungen für Bildungsbeauftragte ...................... 31<br />
<strong>Münchner</strong> Freiwilligenmesse..................................... 32<br />
Seniorenbegleitung .................................................... 32<br />
Freiwilliges Engagement im Altenheim ..................... 33<br />
Seniorenbildung<br />
2010<br />
..................................................... 34<br />
Die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie ............................. 35<br />
Die Malakademie ....................................................... 36<br />
Biografische Interwievs mit Dr. Günther Beckstein ... 37<br />
Erzählcafe mit Jahrhundert-Zeitzeugen ..................... 38<br />
Neues Spiel für die Seniorenarbeit ........................... 39<br />
Kulturelle Bildung .................................................. 40<br />
Führungen am Ökumenischen Kirchentag ................. 41<br />
Altstadtführungen ...................................................... 42<br />
Der aktuelle Film mit Caroline Link ............................ 42<br />
Begegnungen mit dem Islam ..................................... 43<br />
Forschung und Entwicklung ................................. 44<br />
Projektkurs mit Bildungsbeauftragten ....................... 45<br />
Fortbildungen für Referent/-innen ............................. 46<br />
Qualitätsentwicklung im MBW.................................. 47<br />
Mitgliedseinrichtungen .............................................. 48<br />
Das Team .................................................................... 51<br />
Impressum .................................................................. 51<br />
MBW Jahresbericht 2010 1<br />
Inhalt
Vorwort<br />
Erfolgreiche Elternbildung<br />
in der Schule<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Der hier vorliegende Jahresbericht des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s gibt Ihnen wieder einen umfassenden<br />
Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der katholischen<br />
Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München.<br />
Da im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> über 30 haupt- und<br />
nebenberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />
274 ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten und mehr<br />
als 1.600 Referentinnen und Referenten zusammenarbeiten,<br />
ist es uns mit dem Medium eines Jahres-<br />
berichtes nicht möglich, sämtliche Bildungsangebote,<br />
Projekte und Dienstleistungen umfänglich darzustellen.<br />
Dennoch haben wir versucht, in all unseren inhaltlichen<br />
Kernbereichen sowohl ehrenamtlich wie hauptberuflich<br />
organisierte und umgesetzte Bildungsmaßnahmen<br />
vorzustellen, um die breite Fülle unseres Engagements<br />
am öffentlichen und kirchlichen Auftrag einer am Gemeinwohl<br />
und am christlichen Menschenbild orientierten<br />
Bildungsarbeit sichtbar zu machen.<br />
Aus den einzelnen Kernbereichen des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s: Theologie und Ethik, Familien-<br />
und Elternbildung, Integrations- und Migra-<br />
tionsbildung, Bürgerschaftliches Engagement,<br />
Seniorenbildung, sowie Kulturelle Bildung<br />
möchten wir auf zwei Schwerpunkte unserer<br />
Bildungsarbeit besonders hinweisen: Die Stadt<br />
München mit dem Referat Bildung und Sport hat<br />
das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> seit 2008 beauftragt,<br />
die Elternbildung an den <strong>Münchner</strong> Grund-, Haupt-<br />
und Förderschulen aufzubauen und zu unterstützen.<br />
Das Projekt mit dem Namen „Eltern-Aktiv“ erreichte<br />
2010 seinen ersten großen Höhepunkt. Wir freuen<br />
uns, dass das gemeinsame Engagement zwischen<br />
dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und der Stadt München<br />
nachhaltigen Erfolg zeitigt und mit knapp 550 Veranstaltungen<br />
und Einzelberatungen über 2.500 Eltern an<br />
den Schulen erreicht werden konnten (S. 8 und 21).<br />
2 MBW Jahresbericht 2010<br />
2010 war für die Ökumene in München ein besonderes<br />
Jahr. Der 2. Ökumenische Kirchentag zog über 120.000<br />
Menschen nach München. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
beteiligte sich nicht nur an diversen inhaltlichen Foren<br />
und Ständen an den Veranstaltungs- und Ausstellungsorten,<br />
sondern war mit seinem Programm der Stadt-<br />
und Kirchenführungen ein wichtiger Vermittler des<br />
kirchlichen und städtischen Lebens für die vielen Gäste<br />
in München (S. 13 und 41).<br />
Das Jahr 2010 war aber auch im Engagement der<br />
katholischen Erwachsenenbildung in Bayern von<br />
einem besonders programmatischen Aspekt geprägt.<br />
Die katholischen Träger der Erwachsenenbildung<br />
in ganz Bayern haben sich – motiviert durch die Veröffentlichung<br />
der Sozialenzyklika „Caritas in veritate“<br />
(2009) von Papst Benedikt XVI – mit der Bedeutung<br />
der kirchlichen Soziallehre und ihren Auswirkungen<br />
in Gesellschaft, Kirche und Politik einen besonderen<br />
Schwerpunkt gegeben: Als „Sozialethische Offensive“<br />
wurden sowohl wesentliche landesweite sozialethische<br />
Bildungsprojekte aufgelegt als auch<br />
eine Umsetzung in den einzelnen Regionen auf<br />
den Weg gebracht. Hier konnte das <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> nicht nur auf sein bisher jahrzehntelanges<br />
sozialethisches Vermittlungsangebot des<br />
Sozialen Seminars zurückblicken, sondern mit<br />
neuen Themen und Veranstaltungsformen aktiv<br />
einbringen (S. 14f).
In der Erzdiözese<br />
München und<br />
Freising kam auch<br />
das seit 2008<br />
durchgeführte<br />
Reformprojekt<br />
„Dem Glauben<br />
Zukunft geben“ zu<br />
einem ersten Abschluss. Dem Erzbischof Dr. Reinhard<br />
Kardinal Marx wurden viele inhaltliche Ergebnisse und<br />
Impulse präsentiert, wie die Kirche den Herausforderungen<br />
der 2009 vorgelegten „Zehn vordringlichen<br />
Zeichen der Zeit“ in den nächsten Jahren begegnen<br />
kann. Um die große Nähe der Bildungsarbeit des<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es zu dieser aktuellen Situationsanalyse<br />
des Zukunftsforums aufzuzeigen, haben<br />
wir unseren einzelnen Bildungsbereichen in diesem<br />
Jahresbericht diese Zeichen der Zeit vorangestellt.<br />
Die exemplarische Berichterstattung macht<br />
deutlich, wie stark sich die katholische<br />
Erwachsenenbildung den Herausforderungen<br />
der Zukunft jetzt schon stellt und sie in ihren<br />
Bildungsveranstaltungen und -projekten aktiv<br />
umsetzt. Damit leistet sie ihren wesentlichen<br />
Beitrag am pastoralen Handeln der Kirche.<br />
All diese Anstrengungen in der Bildungsarbeit<br />
müssen, so wir auch das qualitative Niveau unserer<br />
Maßnahmen und Dienstleistungen halten möchten,<br />
auch finanziert und ausgestattet sein. So konnte das<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> seine Bildungsleistung und<br />
sein Haushaltsvolumen im Vergleich zum Vorjahr<br />
erneut steigern. Dies ist vor allem der Eigenleistung<br />
der Teilnehmendenbeiträge, dem aktiven Engagement<br />
der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten und der<br />
zuverlässigen Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt<br />
München zu verdanken.<br />
Auch die Erzdiözese hat für die Folgejahre<br />
2011/2012 nach fünfjähriger Stagnation der<br />
Zuschüsse erhebliche Projektmittel für die<br />
Weiterentwicklung der katholischen Erwach-<br />
senenbildung in Aussicht gestellt. Diese zusätzliche<br />
Ausstattung unterstreicht die Bedeutung,<br />
die der katholischen Erwachsenenbildung als<br />
pastorales Handeln der Kirche zugedacht wird,<br />
und ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />
die stetig gestiegene Quantität und Qualität der<br />
hier dargestellten Bildungsleistungen aufrecht<br />
zu erhalten sowie auf die dramatischen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen in der Bildungslandschaft<br />
angemessen reagieren zu können.<br />
Leider blieb auf der anderen Seite die in vielen mündlich<br />
zugesprochenen Ermutigungen avisierte Unterstützung<br />
vor allem bei der dringenden und notwendigen<br />
Suche und Finanzierung neuer und angemessener<br />
Räumlichkeiten für das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> trotz<br />
erheblicher Anstrengungen bisher aus. Nach wie vor<br />
verfügt die katholische Erwachsenenbildung der Erzdiözese<br />
in der Landeshauptstadt München über keinen<br />
zentralen Ort, an dem katholische Bildungsarbeit konkret<br />
sichtbar wird und wahrgenommen werden kann; mit<br />
allen Nachteilen, die sich daraus für die Wirkkraft der<br />
Bildungsanstrengungen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es<br />
für eine Identifikation mit der katholischen Erwachsenenbildung<br />
ergeben. In dieser Frage besteht dringendster<br />
Entscheidungs- und Handlungsbedarf, um längerfristig<br />
und nachhaltig die hohe Qualität der katholischen<br />
Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München<br />
sicherstellen zu können und das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
und seine engagierten ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten<br />
und hauptberuflichen Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen in die Lage zu versetzen, auch weiter-<br />
hin die Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis<br />
München intensiv mitzugestalten und zu prägen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Peter Benthues, 1. Vorsitzender<br />
Dr. Mark Achilles M. A., Leiter der Geschäftsstelle<br />
MBW Jahresbericht 2010 3
Netzwerk <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
ist ein zuverlässiger und<br />
bewährter Partner der LH<br />
München in allen Fragen der<br />
Erwachsenenbildung und der<br />
Bildungsförderung. Hierfür<br />
möchte ich dem MBW ganz<br />
herzlich danken. Besonders<br />
hervorzuheben ist das groß-<br />
artige Engagement des<br />
MBW im Bildungsnetzwerk<br />
München im Projekt ‚Lernen<br />
vor Ort‘. Auch in der Förderung<br />
des Bürgerschaftlichen<br />
Engagements hat das MBW<br />
Leuchtturmcharakter: So<br />
konnten im Jahr 2010 über<br />
hundert ehrenamtlich Enga-<br />
gierte in der Bildungsarbeit<br />
des MBW für ihre langjährige<br />
Freiwilligenarbeit mit der<br />
Urkunde ‚München dankt‘ der<br />
Landeshauptstadt München<br />
ausgezeichnet werden.“<br />
Christine Strobl, 2. Bürgermeisterin<br />
der LH München<br />
„Der ÖKT war für mich ein<br />
beeindruckendes Ereignis, bei<br />
dem Menschen unterschiedlicher<br />
Herkunft und Aufgabe in<br />
unseren Kirchen und unserer<br />
Gesellschaft sehr ernsthaft<br />
miteinander über die Fragen<br />
unserer Zeit und unseres<br />
Glaubens ins Gespräch kamen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> hat<br />
dazu beigetragen, dass wir uns<br />
als Erzbistum als gute und<br />
interessante Gastgeber zeigen<br />
konnten.“<br />
Dr. Armin Wouters,<br />
Erzbischöfliches Ordinariat<br />
München, Ordinariatsrat<br />
Kirchliche und städtische<br />
Netzwerkarbeit<br />
im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
Sozialreferat<br />
Amt für Soziale Sicherung<br />
Hilfen im Alter<br />
vielfältige vertragliche Zusammenarbeit<br />
in der Seniorenbildung,<br />
gemeinsame Durchführung von<br />
Fachtagen und Kooperationen<br />
mit den Alten- und<br />
Servicezentren<br />
(S. 33)<br />
4 MBW Jahresbericht 2010<br />
Referat für Bildung<br />
und Sport<br />
Konsultation bei der Entwicklung<br />
der Leitlinie Bildung<br />
und Zusammenarbeit<br />
in der Bildungsoffensive<br />
„Lernen vor Ort“<br />
Stelle für<br />
Interkulturelle Arbeit<br />
Zusammenarbeit in der<br />
Integrationsbildung,<br />
gegenseitiger Austausch und<br />
Mitarbeiterweiterbildung Bildungsnetzwerk<br />
München<br />
Kooperation, Austausch und<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
MVHS, dem DGB <strong>Bildungswerk</strong><br />
und dem Evangelischen<br />
<strong>Bildungswerk</strong><br />
FöBE<br />
Förderung Bürgerschaftlichen<br />
Engagements<br />
Zusammenarbeit im städtischen<br />
Netzwerk; gemeinsame Projekte,<br />
Ausstellungen und Fachtage<br />
(S. 32)<br />
Kulturreferat<br />
Abteilung 1 und Abteilung 4<br />
Zusammenarbeit in der Förderung<br />
der kulturellen Bildung;<br />
Kooperation bei Bildungs- und<br />
Kulturprojekten, z. B.<br />
„Changing Views“<br />
(S. 43)<br />
Kulturfonds Bayern<br />
Projektförderung<br />
des intergenerationellen<br />
und von der Bundesregierung<br />
ausgezeichneten Angebotes<br />
„München alternativ<br />
erleben“<br />
Landeshauptstadt<br />
München<br />
Beteiligung im Direktorium<br />
bei der Entwicklung der<br />
Anerkennung<br />
für Bürgerschaftliches<br />
Engagement<br />
„München dankt“<br />
(S. 6)<br />
Referat für Bildung<br />
und Sport<br />
Fachabteilung F4 und F5<br />
Zusammenarbeit in der<br />
Elternbildungsarbeit an Schulen<br />
mit unserem Projekt<br />
„Eltern-Aktiv“<br />
(S. 8 und 24)<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
ist Deutschlands größte<br />
Einrichtung der katholischen<br />
Erwachsenenbildung.<br />
Landkreis<br />
München<br />
Unterstützung<br />
der Familienbildung<br />
des Landkreises<br />
(S. 22)<br />
Gemeinde<br />
Höhenkirchen-<br />
Siegertsbrunn<br />
Kooperation mit dem<br />
ASS der Gemeinde<br />
in der Senioren- und<br />
Erwachsenenbildung
Katholikenrat<br />
der Seelsorgsregion<br />
München<br />
Mitglied im Vorstand<br />
des Katholikenrates und<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung<br />
in gemeinsamen Projekten und<br />
in der Qualifizierung im kirchlichen<br />
Ehrenamt sowie Beteiligung<br />
am Bennofest<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ist ein Zusammenschluss<br />
von 207 katholische Pfarrgemeinden,<br />
Verbänden und Einrichtungen in der Stadt und<br />
im Landkreis München. 274 ehrenamtliche Bildungsbeauftragte<br />
und 30 hauptberufliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter organisieren ein Bildungsprogramm<br />
mit jährlich 5.000 Veranstaltungen und etwa<br />
100.000 Teilnehmenden.<br />
Fachbereich<br />
Krankenhausseelsorge<br />
Kooperation bei Bildungsprojekten<br />
und Ausstellungen,<br />
zur Zeit: „Ein Koffer<br />
für die letzte Reise“<br />
Umweltbeauftragter,<br />
Sektenbeauftragter<br />
und Diözesanstelle für<br />
Mission, Entwicklung und<br />
Frieden und diözesane<br />
Medienstelle muk<br />
Kooperation und Zusammenarbeit<br />
bei inhaltlichen Bildungsprojekten<br />
der einzelnen Stellen<br />
(S. 46)<br />
Erzbischöfliches<br />
Schulreferat<br />
Zusammenarbeit in der<br />
Elternbildung an Schulen<br />
im Projekt „Eltern-Aktiv“<br />
(S. 24)<br />
Fachbereich<br />
Exerzitien<br />
Zusammenarbeit<br />
und Kooperation u. a.<br />
im Angebot der Pilgerwege<br />
(S. 16)<br />
KBE Bonn,<br />
KEB Bayern und KEB<br />
der Erzdiözese München<br />
und Freising<br />
Dachverbände der Katholischen<br />
Erwachsenenbildung auf Bundes-,<br />
Landes- und Diözesanebene mit<br />
vielfältigem Netzwerk und Engagement<br />
des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es;<br />
u. a. Mitglied in der Tagung der<br />
Großstadtbildungswerke und<br />
Mitglied im Vorstand<br />
der KEB Diözese<br />
Seelsorgereferat<br />
Bildung und Beratung<br />
Zusammenarbeit der 14 Kreis-<br />
bildungswerke und Bildungshäuser in<br />
der Erzdiözese München und Freising;<br />
Beteiligung in diversen Arbeits-<br />
gruppen, u. a. in der Steuerungsgruppe<br />
zur Erarbeitung<br />
neuer Leitlinien für die<br />
Erwachsenenbildung<br />
Diözesancaritasverband<br />
Vielfältige Zusammenarbeit<br />
zu allen Fragen der sozialen Bildung<br />
• mit F-net zur Förderung des Bürgerschaftlichen<br />
Engagements • mit den Caritaszentren<br />
München in der sozialen Beratung,<br />
Migrationsbildung und der Unterstützung<br />
von Bildungsmaßnahmen mit ca. 60.000 Euro<br />
• mit dem Institut für Bildung und Entwicklung<br />
in der Familienbildung • mit der RAG Kinder-<br />
und Jugendhilfe • mit der Akademie<br />
der Nationen in der<br />
Migrationsarbeit<br />
Fachbereich<br />
Ehevorbereitung<br />
Kooperation im Angebot<br />
von Ehevorbereitungskursen<br />
und Kommunikations-<br />
kursen<br />
MBW Jahresbericht 2010 5<br />
Fachbereich<br />
Seniorenpastoral<br />
Zusammenarbeit<br />
in der Seniorenbildung<br />
im Projekt „Kultur plus“<br />
und Entwicklung von<br />
dezentralen Konzepten<br />
zur Seniorenpastoral<br />
(S. 13 und 39)<br />
Regionalbüro<br />
der Seelsorgsregion<br />
München und<br />
Arbeitskreis Citypastoral<br />
Zusammenarbeit und Kooperation<br />
mit den kirchlichen Anbietern<br />
in der <strong>Münchner</strong> Innenstadt und<br />
Kontakt zu den Dekanen<br />
und Dekanatskonferenzen;<br />
Mitglied im Arbeitskreis<br />
Citypastoral<br />
Referat Ökumene und<br />
interreligiöser Dialog<br />
Unterstützung in der<br />
ökumenischen Bildungsarbeit:<br />
2010 beim Ökumenischen<br />
Kirchentag in München<br />
(S. 19 und 41)
München dankt ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten<br />
„Dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
ist es in all den Jahren seines<br />
Bestehens in eindrucksvoller<br />
Weise gelungen, Bildungsarbeit<br />
und -anspruch mit den<br />
Anliegen der – insbesondere<br />
in der katholischen Kirche,<br />
aber auch darüber hinaus –<br />
engagierten und beheimateten<br />
<strong>Münchner</strong>innen und <strong>Münchner</strong><br />
zu verbinden. Die Angebote<br />
sind orts- und lebensnah<br />
und setzen an den Bedürfnissen<br />
der Menschen an, bieten<br />
Anregung, Hilfestellung und<br />
Unterstützung. Ein besonderer<br />
Dank und eine besondere<br />
Anerkennung gilt dabei den<br />
vielen Ehrenamtlichen, die<br />
ihre Zeit der Bildungsarbeit<br />
widmen. Ihnen und allen<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s ein herzliches<br />
,Vergelt’s Gott !‘“<br />
Christian Müller,<br />
Stadtrat LH München<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Mitgliederversammlung<br />
mit Dank<br />
Am 17. Juni 2010 stand die Mit-<br />
gliederversammlung des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s neben den Rechen-<br />
schaftsberichten ganz unter dem<br />
Zeichen des Dankes für die ehren-<br />
amtlichen Bildungsbeauftragten.<br />
120 Bildungsbeauftragte aus den<br />
Pfarreien, Ansprechpartner der<br />
Verbände und anderer Mitgliedseinrichtungen erlebten<br />
eine sehr lebendige Mitgliederversammlung.<br />
München dankt,<br />
eine Auszeichnung der Stadt München<br />
Im Mittelpunkt dieses Abends stand eine besondere<br />
Ehrung für langjährige, engagierte Ehrenamtliche<br />
im Bereich Erwachsenenbildung. Die Stadt München<br />
verleiht seit 2009 eine besondere Anerkennung für<br />
Bürgerschaftliches Engagement. Mit Ihren Unterschriften<br />
bestätigten Oberbürgermeister Christian Ude und<br />
der 1. Vorsitzende des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s Peter<br />
Benthues, die ehrenamtliche Arbeit von mindestens<br />
80 Stunden im Jahr und gleichzeitig Kompetenzen,<br />
die für den jeweiligen Arbeitsbereich nötig sind.<br />
Dr. Mark Achilles, Leiter der Geschäftsstelle, begrüßt die Delegierten der Mitgliedseinrichtungen.<br />
6 MBW Jahresbericht 2010
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Die Bildungsbeauftragten aus dem Dekanat Pasing.<br />
Danke!<br />
Die Bildungsbeauftragten aus dem Dekanat Ottobrunn.<br />
Medienservice<br />
Auf der Internetseite www.muenchnerbildungswerk.de<br />
finden Sie unter der Rubrik<br />
„Medienservice“ weitere Informationen über<br />
die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“<br />
können Sie sich unter „Mitgliederversammlung<br />
und Urkundenverleihung ,München dankt‘<br />
am 17. Juni 2010“ eine Reihe von Fotos mit den<br />
Bildungsbeauftragten in den zwölf Dekanaten<br />
ansehen und herunterladen.<br />
Offizielle Verleihung<br />
von Dankesurkunden<br />
Noch nie gab es für das <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> die Möglichkeit, ihren<br />
Ehrenamtlichen in diesem Ausmaß Dank<br />
zu sagen und so wurden im Vorfeld<br />
Urkunden über Urkunden beschrieben<br />
und an die Stadt zur Unterschrift<br />
geschickt. Für Engagierte aus dem<br />
<strong>Münchner</strong> Umland entwickelte die<br />
Katholische Arbeitsgemeinschaft<br />
Erwachsenenbildung (KEB) ebenfalls<br />
eine Dankesurkunde, die der KEB-<br />
Vorsitzende Pater Friedrich und der<br />
1. Vorsitzende des MBW Peter Benthues<br />
unterschrieben. Am 17. Juni 2010<br />
konnten fast 70 Urkunden an Engagierte<br />
in der Erwachsenenbildung verliehen<br />
werden.<br />
Ein feuriger Ausklang<br />
Vor und nach dem Regularienteil sorgte<br />
Matthias Wesslowski mit seinem<br />
Programm „Wesslowskis Varietäten“ für<br />
einen besonders humorigen Ausklang.<br />
Mit vielen Kunststücken und Effekten,<br />
alles natürlich streng in Bezug zur<br />
Erwachsenenbildung, endete diese<br />
außergewöhnliche Mitgliederversammlung.<br />
Monika Bischlager,<br />
Diplom-Sozialpädagogin, (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 7<br />
„Gemeinsam mit Einrichtungen,<br />
Verbänden, Wirtschaftskammern,<br />
der Wissenschaft<br />
und Engagierten hat die Stadt<br />
München die Auszeichnung<br />
,München dankt!’ entwickelt.<br />
Der Stadtrat beschloss die<br />
Einführung im Sommer 2008.<br />
Damit bedankt sich die Stadt<br />
München und die Einrichtung,<br />
für die man ehrenamtlich tätig<br />
ist, für geleistetes Engagement<br />
und erkennt die Anforderungen<br />
und Fähigkeiten des jeweiligen<br />
Engagements an. Seit der<br />
Einführung haben mehr als<br />
570 <strong>Münchner</strong> Bürgerinnen<br />
und Bürger die Auszeichnung<br />
erhalten. Für mich ist dies ein<br />
Zeichen, dass immer noch der<br />
Slogan stimmt: ,München –<br />
Weltstadt mit Herz‘!‘“<br />
Ute Bertel, Direktorium<br />
der Stadt München<br />
„Ich möchte mich ganz<br />
herzlich für die Übersendung<br />
der Urkunde ,München dankt‘<br />
bedanken, die ich leider<br />
nicht persönlich entgegen<br />
nehmen konnte. Ganz<br />
besonders gefreut hat mich<br />
die Aufzählung der Kompetenzen.<br />
Es ist einfach schön, dies<br />
einmal schriftlich vor Augen<br />
geführt und klar gemacht zu<br />
bekommen. Das motiviert.“<br />
Renate Meitner,<br />
Bildungsbeauftragte<br />
Pfarrei Maria Immaculata
Elternbildung Eltern-Aktiv<br />
„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
ist der Landeshauptstadt<br />
München seit Jahren ein<br />
kompetenter und zuverlässiger<br />
Kooperationspartner. Die<br />
äußerst positive Resonanz der<br />
Eltern bestärkt uns darin, das<br />
Projekt ,Eltern-Aktiv’ auch in<br />
Zukunft fortzuführen, um<br />
dieses umfassende Angebot in<br />
seiner Qualität flächendeckend<br />
auszubauen. Ich bedanke mich<br />
bei allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern für ihr großes<br />
Engagement.“<br />
Rainer Schweppe,<br />
Stadtschulrat<br />
„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
bereichert unsere Arbeit<br />
mit den Eltern und unserem<br />
pädagogischen Personal.<br />
Wir wollen in München mit<br />
Eltern eng zusammenarbeiten,<br />
das MBW ist dabei ein<br />
zuverlässiger Partner.“<br />
Dr. Eleonore Hartl-Grötsch,<br />
Leiterin der Fachabteilung 5,<br />
Referat für Bildung und<br />
Sport der LH München<br />
Foto: Siegfried Franz Beer<br />
Meilensteintagung Eltern-Aktiv<br />
Referat für Bildung und Sport<br />
präsentiert die Elternbildung<br />
Am 30. September 2010 fand<br />
die Meilensteintagung zur Elternbildung<br />
in Kindertagesstätten und<br />
Grund-, Haupt- und Förderschulen<br />
in der Stadt München statt.<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> war<br />
dort mit dem Elternbildungsprojekt<br />
Eltern-Aktiv Kita als einer von<br />
fünf Anbietern für die städtischen Kindertagesstätten<br />
vertreten.<br />
Marion Seidl und Sabine Bachner, die alte und<br />
die neue Ansprechpartnerin für Elternbildung in Kitas<br />
bei der Meilensteintagung.<br />
Alleinstellungsmerkmal für Elternbildungsarbeit<br />
an den Schulen<br />
Mit dem Projekt Eltern-Aktiv für Eltern von Schulkindern<br />
ist das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> alleiniger Anbieter für<br />
die Stadt München. Entsprechend präsentierte Ursula<br />
Ratzek-Eckardt, die Projektleiterin von Eltern-Aktiv,<br />
einem sehr interessierten Publikum die Ziele, Inhalte,<br />
erste Ergebnisse und Weiterentwicklungen der Arbeit<br />
an den Schulen. Als neue Modellschulen wurden<br />
begrüßt, die Grundschulen an der Thelottstraße und<br />
am Ravensburger Ring.<br />
8 MBW Jahresbericht 2010<br />
Heterogenes Publikum<br />
Interessierte Zuhörer/-innen waren Politikerinnen und<br />
Politiker, Entscheidungsträger/-innen aus den Fach-<br />
abteilungen der Stadt, Fachkräfte aus den Kitas, Lehrkräfte<br />
und Elternvertretungen aus Kitas und Schulen.<br />
Der neue Stadtschulrat Rainer Schweppe würdigte in<br />
seiner Ansprache die Elternbildungsarbeit in der Stadt<br />
und hob die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit<br />
von Eltern und Kindertagesstätten bzw. Schulen hervor,<br />
vor allem auch im Hinblick auf die Ganztagsschule,<br />
die er in München weiter ausbauen möchte.<br />
Übergeordnete Elterngremien<br />
auf Stadtebene erhalten Unterstützung<br />
Die Elternbeiräte der Grund- und Hauptschulen in<br />
der Stadt wählten im Herbst 2010 aus ihrem Kreis den<br />
GEB (Gemeinsamer Elternbeirat der Volksschulen in<br />
München). Dieser vertritt die Interessen aller Eltern an<br />
den Grund- und Hauptschulen in München. Damit diese<br />
übergreifende Aufgabe gut gelingt, greift der GEB schon<br />
viele Jahre auf das Projekt „Eltern-Aktiv“ und damit auf<br />
städtische Mittel zurück. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
vereinbarte mit dem neu gewählten GEB entsprechende<br />
Maßnahmen, wie z. B. die Erstellung einer digitalen<br />
Elternbeiratsmappe, stadtteilbezogene Elternbildungsangebote<br />
oder eine Beratung des GEB in Bezug auf<br />
dessen Zusammenarbeit. Im Jahr 2011 wird eine enge<br />
Zusammenarbeit auch mit dem GEB der Förderschulen<br />
in München angestrebt. Die synergetische Vernetzung<br />
der <strong>Münchner</strong> GEBs wird eine weitere Aufgabe im Jahr<br />
2011 sein.<br />
„Dank der Unterstützung von Marion Fuchs, vom<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>, schaffen wir es jedes Jahr<br />
wieder, aus einer Gruppe Einzelkämpfer ein Team zu<br />
machen, Krisen zu meistern und Ideen und Anregungen<br />
für unsere Arbeit als Elternvertreter zu finden. Wir, der<br />
GEB, lernen unsere Stärken auszubauen und einzubringen.<br />
Ein herzliches Dankeschön hierfür!“<br />
Raphaela Steidle, stv. Vorsitzende des GEB seit Okt. 2011<br />
Ursula Ratzek-Eckardt,<br />
Diplom-Sozialpädagogin (FH)
Ein <strong>Bildungswerk</strong><br />
für die Seelsorgsregion<br />
Die Dekanate der Region München als Gebiet des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
Die Erzdiözese München und<br />
Freising gliedert sich räumlich<br />
in drei Regionen (Nord, Süd<br />
und München) mit insgesamt<br />
1,77 Mio Katholiken. Von den<br />
14 Kreisbildungswerken (KBW)<br />
in der Erzdiözese ist allein<br />
das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
für die gesamte Seelsorgs-<br />
region München (Stadt und<br />
Landkreis München) zuständig.<br />
Auf diesem Gebiet leben knapp<br />
1,7 Mio Menschen, davon<br />
gehören 707.000 der katholischen Kirche an. Das<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> betreut hier 207 Mitgliedseinrichtungen,<br />
davon 168 Seelsorgestellen in zwölf<br />
Dekanaten. 274 ehrenamtliche Bildungsbeauftragte<br />
engagieren sich in der katholischen Erwachsenenbildung<br />
und bieten Kurse, Vorträge und Projekte vor Ort<br />
an. Das Bildungsangebot wird zwei Mal im Jahr in<br />
einem großen Programm veröffentlicht.<br />
Regionsüberblick<br />
Stand: 1.10.2010<br />
Region Katholiken Seelsorge- Dekanate Bildungs-<br />
stellen werke<br />
München 707.692 168 12 1 (MBW)<br />
Nord 516.722 254 14 7<br />
Süd 562.792 235 14 6<br />
gesamt 1.787.206 657 40 14<br />
MBW Jahresbericht 2010 9<br />
„Das <strong>Münchner</strong> Bildungs-<br />
werk stellt die Qualität der<br />
katholischen Erwachsenenbildung<br />
in der ganzen<br />
Seelsorgsregion München<br />
sicher. Dafür danke ich den<br />
ehrenamtlich und hauptberuflich<br />
Engagierten und wünsche<br />
Gottes Segen für eine<br />
fruchtbare Bildungsarbeit.“<br />
Engelbert Siebler,<br />
Weihbischof der Seelsorgsregion<br />
München<br />
Die Seelsorgsregion
Statistik und Haushalt<br />
„Die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen dem <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> und der LH<br />
München zeigt sich aktuell<br />
auch im Rahmen des Bundes-<br />
programms ,Lernen vor Ort’,<br />
an dem München als eine<br />
von 40 Kommunen (Kreisfreie<br />
Städte und Landkreise)<br />
teilnimmt. Das MBW unter-<br />
stützte die Bewerbung von<br />
Anfang an und wirkt auch in<br />
den einzelnen Teilprojekten<br />
nach Kräften mit. Bei dem<br />
von Bund, Ländern, Stiftungen<br />
und Kommunen getragenen<br />
Programm geht es um die<br />
Weiterentwicklung eines<br />
kohärenten kommunalen<br />
Bildungsmanagements. Damit<br />
sollen die Bildungsbeteiligung<br />
erhöht und die Bildungsgerechtigkeit<br />
verbessert werde.“<br />
Wolfgang Brehmer, Projekt-<br />
leiter „Lernen vor Ort“,<br />
Referent Bildung und Sport<br />
der LH München<br />
2010<br />
Bildungsleistung<br />
des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
100.000 106.060<br />
Im Jahr 2010 konnte das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
wieder an seine hervorragende Spitzenleistung<br />
der Jahre 2005 – 2008 anknüpfen und mit einer<br />
Steigerung der Statistik von fast zwanzig Prozent<br />
mit über 100.000 Teilnehmenden (2009: 91.900)<br />
den ersten Rang als größte und leistungsstärkste<br />
Einrichtung der Katholischen Erwachsenenbildung<br />
in Deutschland bestätigen. Mit 5.000 Veranstaltungen<br />
wurde knapp eine halbe Million Lehreinheiten<br />
(statistisch relevante Zuschussgröße für Mittel aus<br />
dem Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungs-<br />
gesetz) erwirtschaftet.<br />
Mit dieser Bildungsleistung unterstützt das<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> nicht nur seine eigenen<br />
Mitgliedseinrichtungen in ihrer ehrenamtlichen<br />
Bildungsarbeit, sondern seit Jahrzehnten mit<br />
über 100.000 Euro auch die Katholische Akademie<br />
in Bayern sowie die regional schwachen Einrichtungen<br />
der katholischen Erwachsenenbildung<br />
in ganz Bayern. Diese laut Satzung der KEB Bayern<br />
fixierte Solidaritätsumlage ist insofern problematisch,<br />
da es dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> vor dem Hintergrund<br />
seines hohen Solidaritätsbeitrages kaum gelingt,<br />
im kostenintensiven Ballungsraum München seine<br />
eigenen Mietkosten aufzubringen. Mittelfristig ist hier<br />
eine Lösung angezeigt, die sowohl den Bedarfen der<br />
sozialen Sicherung schwacher katholischer Bildungseinrichtungen<br />
in Bayern wie auch den berechtigten<br />
Interessen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s Rechnung<br />
trägt.<br />
10<br />
75.000<br />
50.000<br />
25.000<br />
Teilnehmende: 2006 – 2010<br />
2006<br />
0 2005<br />
107.294<br />
2007<br />
MBW Jahresbericht 2010<br />
111.348<br />
2008<br />
91.307<br />
2009<br />
109.474<br />
2010<br />
5.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
Veranstaltungen: 2006 – 2010<br />
5.077<br />
2006<br />
4.946<br />
2007<br />
4.691<br />
2008<br />
Veranstaltungen –<br />
Auswertung nach Stoffgebieten<br />
4.387<br />
2009<br />
4.961<br />
2010<br />
2009 2010<br />
Theologie und Ethik 1.082 1.318<br />
Familienbildung, EKP 1005 1.043<br />
Kulturelle Bildung 923 1.063<br />
Sprachen und Integration 142 176<br />
Politik, Wirtschaft, Gesellschaft 261 319<br />
Pädagogik, Psychologie 190 235<br />
Medienethik und -erziehung 48 24<br />
Naturwissenschaft und Technik 58 68<br />
Länder- und Völkerkunde 194 174<br />
Gesundheitsbildung 366 461<br />
Mitarbeiterfortbildung 118 80<br />
Gesamt 4.387 4.961
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
in Zahlen<br />
Für das Haushaltsjahr des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
konnten auch 2010 zuverlässige und konstante<br />
Einnahmen sowohl bei kirchlichen und öffentlichen<br />
Zuschüssen als auch bei den Einnahmen aus dem<br />
Lehrbetrieb erzielt werden. Insgesamt mussten<br />
leichte Ertragsrückgänge bei den Landesmitteln<br />
durch eine Steigerung der Eigenleistung aus dem<br />
Lehrbetrieb ausgeglichen werden, so dass das Haushaltsvolumen<br />
2010 – entsprechend den strategischenen<br />
Zielen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s – gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2,5 Prozent, auf insgesamt 1,668 Mio<br />
Euro, wachsen konnte.<br />
Nach wie vor stellen die drei annähernd gleich<br />
starken Ertragssäulen aus städtischen und kirchlichen<br />
Zuschüssen sowie aus den Eigenleistungen, die mit<br />
32 Prozent den größten Haushaltsanteil ausmachen,<br />
eine sichere ökonomische Handlungsgrundlage für<br />
eine stetige Weiterentwicklung des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
dar. Auch wenn die Landeshauptstadt München<br />
die größte Zuschussgeberin des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es<br />
ist, ergeben sich durch die in Aussicht<br />
Einnahmen 2010<br />
Haushalt gesamt<br />
1.668.000 EUR<br />
Mittel der Landeshauptstadt<br />
München<br />
462.000 EUR<br />
Bundesmittel<br />
38.500 EUR<br />
Landesmittel EbFöG<br />
142.700 EUR<br />
Landkreis München<br />
6.900 EUR<br />
gestellte Projektförderung aus Mitteln des erzbischöflichen<br />
Ordinariates für die nächsten beiden Jahre<br />
neue inhaltliche Perspektiven, die die Qualität der<br />
katholischen Erwachsenenbildung sichern helfen.<br />
Allein die Zuschüsse, die das <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> aus den Landesmitteln (EbFöG)<br />
erhält, entsprechen nicht den Erwartungen<br />
des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s, die aus unserer<br />
Bedeutung für die katholische Erwachsenenbildung<br />
und unserer Leistungsstärke resultieren.<br />
Leider konnte sich die Mitgliederversammlung<br />
der KEB Bayern nicht durchringen, dem Leistungsaspekt<br />
einen noch größeren Stellenwert bei<br />
der Verteilung der staatlichen Mittel zu geben,<br />
so dass die Bedeutung des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
für die katholische Erwachsenenbildung<br />
in Bayern nicht gebührend Berücksichtigung<br />
in der Verteilung der Mittel findet. Dieser Zustand<br />
ist für das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> nicht akzep-<br />
tabel und es ist nicht auszuschließen, dass<br />
sich dies im Engagement auswirken kann.<br />
Sonstiges<br />
51.000 EUR<br />
andere staatliche Stellen<br />
14.900 EUR<br />
Erträge Lehrbetrieb<br />
527.000 EUR<br />
Kirchliche Mittel<br />
425.000 EUR<br />
MBW Jahresbericht 2010 11<br />
„Auch im Jahr 2010 war das<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ein<br />
bewährter und zuverlässiger<br />
Anbieter der katholischen<br />
Erwachsenenbildung in Stadt<br />
und Landkreis München.<br />
Neben dem vielfältigen<br />
Programm des Theologischen<br />
Forums ist vor allem sein<br />
Engagement während des<br />
ökumenischen Kirchentages<br />
hervorzuheben: Das <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> war hier offiziell<br />
als erfahrener langjähriger<br />
Anbieter mit der Durchführung<br />
der Kirchenführungen in der<br />
Stadt betraut und stellte so<br />
die theologische, liturgische<br />
und historische Qualität der<br />
Führungen für die vielen<br />
Teilnehmenden aus ganz<br />
Deutschland sicher.“<br />
Dr. Anneliese Mayer,<br />
Bischöfliche Beauftragte<br />
für Erwachsenenbildung,<br />
Ordinariatsrätin
Theologie und Ethik<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Theologie<br />
und Ethik<br />
„Der Mensch kann sein Leben weitgehend<br />
selbst planen und seine Lebensführung nach<br />
seinen eigenen Vorstellungen ausrichten …<br />
Dies führt dazu, dass der Einzelne sich an ganz<br />
unterschiedlichen Wertvorstellungen orientiert<br />
und unabhängiger als früher individuelle<br />
Entscheidungen trifft … Aufgabe der Kirche ist<br />
es, die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten<br />
wahrzunehmen und sorgfältig anzuschauen,<br />
wer in der Kirche seinen Platz hat und wer –<br />
gerade auch in schwierigen Lebenssituationen<br />
– nicht wahrgenommen wird.<br />
Immer mehr Menschen in Deutschland<br />
kennen die christliche Religion nicht und<br />
haben keine kirchlichen Erfahrungen. In dieser<br />
missionarischen Situation tut sich Kirche einerseits<br />
schwer, ihre zentralen Glaubensinhalte<br />
zu vermitteln. Andererseits ist sie häufig angefragt, in<br />
gesellschaftspolitischen Fragen Position zu beziehen<br />
oder als „Wertvermittlungsinstanz“ den Rahmen für<br />
bürgerliche Feste und Familienfeiern abzugeben.<br />
Kirche wird nicht mehr von vornherein als Ort der<br />
Glaubenserfahrung betrachtet. Vielmehr sehen in ihr<br />
immer mehr Menschen eine rückwärtsgewandte<br />
Institution, die Misstrauen weckt. Viele Eltern und<br />
Erzieher können oder wollen ihren Kindern keine<br />
religiösen Inhalte mehr vermitteln. Religiöse Erziehung<br />
wird an die Schule und die Pfarrei delegiert. Volkskirchlich<br />
geprägte Glaubenspraxis verliert – auch auf dem<br />
Land – an Selbstverständlichkeit. Mancherorts drohen<br />
gepflegte Traditionen ihre Verwurzelung im Glauben<br />
einzubüßen. Die Kirche muss ihre missionarische<br />
Haltung zwischen Gottvergessenheit und Glaubenszeugnis<br />
finden.“<br />
„10 vordringliche Zeichen der Zeit“
Die Dom- und Kirchenführungen<br />
sind ein Alleinstellungsmerkmal<br />
des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s.<br />
Keine andere Institution hat die<br />
Angebote in dieser Form und<br />
inhaltlichen Tiefe im Programm.<br />
Kirchen prägen seit Jahrhunderten<br />
das Stadtbild und die Stadtgesellschaft<br />
Münchens. Sie sind Ausdruck des gelebten<br />
Glaubens in Geschichte und Gegenwart. Mithilfe des<br />
Konzepts, Kirchenräume vom 12. bis zum 21. Jahrhundert<br />
zu erschließen, können sich die Besucher ein<br />
Kompendium über die bedeutendsten Meilensteine<br />
der Kirchen-, Kunst- und Glaubensgeschichte selbst<br />
zusammenstellen. Neben den Hauptkirchen Münchens<br />
werden im jährlichen Wechsel weitere bedeutende<br />
Kirchen ausgewählt. 2010 waren dies St. Michael in<br />
Berg am Laim, Klosterkirche und Pfarrkirche St. Anna<br />
im Lehel, die Mariahilfkirche in der Au und die<br />
Klosterkirche Herz Jesu in der Buttermelcherstraße.<br />
So bleibt gewährleistet, dass sich über die Jahre die<br />
breite Vielfalt kirchlichen Lebens auch in den Führungen<br />
des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s widerspiegelt. Der<br />
Besuch der Führungen durch das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
war auch 2010 sehr erfreulich: An die 1.500<br />
Besucherinnen und Besucher wurden von den kompetenten<br />
Referentinnen und Referenten angeleitet,<br />
die Kostbarkeiten und die Spiritualität der <strong>Münchner</strong><br />
Kirchen für sich neu zu entdecken.<br />
Neben den<br />
offenen Führungen<br />
fanden auch<br />
individuelle<br />
Sonderführungen<br />
für Gruppen<br />
interessierter<br />
Einrichtungen<br />
statt, die für ihre<br />
Teilnehmenden<br />
Kirchenführerin Andrea Textor M. A. das qualitätvolle<br />
(3. v. l.) erläutert den Teilnehmenden<br />
Führungsniveau<br />
einer Domführung die liturgischen Orte.<br />
des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s nutzen möchten. Herausragende<br />
Auftraggeber waren 2010 unter anderem verschiedene<br />
Abteilungen der LH München (z. B. Schul- und Kultusreferat,<br />
Alten- und Servicezentren, Teilnehmende eines<br />
Psychologenkongresses, die Bayern LB und Infineon).<br />
Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Glaube in Geschichte<br />
und Gegenwart<br />
Kirchenführungen<br />
in München<br />
Foto: Brigitte Maria Mayer<br />
„Sterben werd‘ ich,<br />
um zu leben“<br />
Tagesfahrt zu den Passions-<br />
spielen in Oberammergau<br />
Exakt 100 Glückliche erhielten einen Platz für die<br />
Tagesfahrt nach Oberammergau im Rahmen der Reihe<br />
„Kultur plus – Kultur und Spiritualität“, die das <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> zusammen mit dem Fachbereich Seniorenpastoral<br />
der Erzdiözese München und Freising veranstaltete.<br />
Innerhalb von Stunden waren die begehrten Karten<br />
vergeben. Seit dem Gelübde der Oberammergauer<br />
während der Pest 1633 spielen die Einwohner des kleinen<br />
Ortes mittlerweile alle zehn Jahre die Passion Christi.<br />
2010 standen etwa 2000 Einheimische auf der Bühne.<br />
Die Kreuzigung Jesu bei den Oberammergauer<br />
Passionsspielen 2010.<br />
Kirchenmusikalische Vorbereitung<br />
Zur Vorbereitung auf das Thema „Sterben werd‘ ich,<br />
um zu leben“ führte der Kirchenmusiker und Dozent<br />
Stephan Heuberger die Teilnehmenden musikalisch und<br />
spirituell auf das Geschehen von Tod und Auferstehung<br />
hin, das zu allen Zeiten großartige Meister in ihrer<br />
Musik ausgedrückt haben. So eingestimmt, beeindruckte<br />
bei der Aufführung neben den eindringlichen, opulenten<br />
Bildern, verstärkt durch den Einsatz von Farben,<br />
vor allem die Charakterisierung der einzelnen Figuren:<br />
ein Jesus, der eine radikale Umkehr fordert; ein Judas,<br />
dessen große menschliche Enttäuschung zum Verrat<br />
führt; der Hohepriester als Getriebener etc. Genug<br />
Diskussionsstoff für alle Teilnehmenden, die sich über<br />
ihre Eindrücke und Erfahrungen miteinander austauschten<br />
und so die Fahrt nach Oberammergau zu einem<br />
nachhaltigen Erlebnis werden ließen.<br />
Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />
MBW Jahresbericht 2010 13<br />
„Das MBW leistet in der<br />
Erwachsenenbildung einen<br />
wichtigen Beitrag. Daher habe<br />
ich mich besonders über die<br />
tolle Zusammenarbeit bei der<br />
Vorbereitung zu Ihrem Besuch<br />
bei den Oberammergauer<br />
Passionsspielen gefreut.“<br />
Frederik Mayet,<br />
Jesus-Darsteller und<br />
Pressesprecher<br />
der Oberammergauer<br />
Passionsspiele 2010<br />
„Warum ich gerne durch<br />
Kirchen führe? Weil Münchens<br />
Kirchen Zeitzeugen ausge-<br />
wählter Glaubensaspekte sind.<br />
Hier finden Menschen<br />
künstlerische und geistig-<br />
geistliche Inspiration und<br />
können Stille und Kontemplation<br />
erfahren. Und weil mich<br />
die Begegnung mit Menschen,<br />
die nach diesen Schätzen<br />
fragen, bereichert.“<br />
Thea Christians M. A.,<br />
Kirchenführerin
Theologie und Ethik<br />
„Zum Thema der Schöpfungsverantwortung<br />
wollte der<br />
Pfarrgemeinderat St. Benno<br />
auf dem jährlich stattfindenden<br />
Klausurwochenende arbeiten.<br />
Dem durch das <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> vermittelten<br />
Referenten Sebastian Kistler<br />
gelang es, die Teilnehmer<br />
sachkundig mit den Grundinformationen<br />
zu versorgen und<br />
auf die Dramatik des Themas<br />
aufmerksam zu machen und<br />
in den religiös-christlichen<br />
Bezug zu bringen. Anreize<br />
zum Dranbleiben am Thema<br />
ergaben sich fast von selbst.<br />
So plant eine Arbeitsgruppe<br />
zur Zeit einen Themenabend<br />
Schöpfungsverantwortung in<br />
Zeiten des Klimawandels.“<br />
Ludwig Sperrer, Pfarrer<br />
St. Benno<br />
Gegen den Zwang zur Gewinnmaximierung<br />
Sozialethische Offensive 2010<br />
„Caritas ist empfangene und<br />
geschenkte Liebe. Sie ist ‚Gnade‘<br />
(cháris). Ihre Quelle ist die<br />
ursprüngliche Liebe des Vaters<br />
zum Sohn im Heiligen Geist. […]<br />
Auf diese Dynamik der empfangenen<br />
und geschenkten Liebe geht<br />
die Soziallehre der Kirche ein. Sie<br />
ist ‚caritas in veritate in re sociali‘: Verkündigung der<br />
Wahrheit der Liebe Christi in der Gesellschaft.“ (CiV 5)<br />
Mit diesen Worten charakterisiert Papst Benedikt XVI.<br />
in der Sozialenzyklika „caritas in veritate“, wie das<br />
Handeln der Kirche in der Gesellschaft zu verstehen ist.<br />
Auch das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und seine Mitgliedseinrichtungen<br />
widmeten sich diesem wahrheitssuchenden<br />
Liebesdienst an der Gesellschaft gemäß ihrem<br />
Auftrag der Erwachsenenbildung in vielfältiger Weise.<br />
Folgende Themen zeigen einen kleinen Ausschnitt aus<br />
dem sozialethischen Angebot und bilden eine Offensive<br />
gegen die sozialethischen Problemfelder unserer<br />
Gesellschaft.<br />
Wandel im Klimawandel?<br />
„Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben<br />
können“ war das Motto der Misereor Fastenaktion<br />
2010. Dies war nicht nur das Thema einer gleichnamigen<br />
Multiplikatorenfortbildung im Februar, sondern<br />
bildete auch den Rahmen für den Vortragsabend<br />
„Die Armen – vom Klimawandel am meisten betroffen“<br />
im März, bei dem neben Prof. Dr. Johannes Müller<br />
auch der peruanische Bischof Astigarraga Lizarralde<br />
vom Klimawandel aus der Sicht der Armen berichteten.<br />
Mit der Frage „Wie viele alternative Energien können<br />
wir wirklich nutzen?“ wandte sich die Pfarrei Hl. Kreuz<br />
im April dem Klimawandel von einer praktischen<br />
Seite zu. Extra aus Brüssel eingeflogen ist der Europaabgeordnete<br />
Jo Leinen, der zusammen mit Joachim<br />
Lorenz von der Stadt München im November kurz vor<br />
der UN-Weltklimakonferenz bei der Veranstaltung<br />
„Klima in der Krise“ aus erster Hand über die Hoffnungen<br />
auf ein Weltklimaabkommen sprach.<br />
14 MBW Jahresbericht 2010<br />
Foto: MBW<br />
V. l. n. r.: EU-Abgeordneter Jo Leinen, Theologe Sebastian<br />
Kistler und Joachim Lorenz, Gesundheits- und Umweltreferent<br />
der Stadt München.<br />
Freundschaft mit den Armen<br />
„Wie wird Entwicklungshilfe zu wirklicher Entwicklungszusammenarbeit?“<br />
fragte und beantwortete die<br />
dreiteilige Reihe im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> im April.<br />
Es wurden konkrete Projektbeispiele aus Brasilien,<br />
Indien und Kenia vorgestellt, der Weg von Spendengeldern<br />
nachverfolgt und schließlich über interreligiöse<br />
und partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit<br />
nachgedacht. Um die „Freundschaft mit den Armen“<br />
geht es dem Jesuiten Dr. Michael Hainz SJ in seinem<br />
gleichnamigen Buch, auf das er im September in der<br />
Dombuchhandlung Bezug nahm. Im November stellte<br />
Sebastian Schäfer im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> die<br />
katholischen Hilfswerke und ihre je eigenen Ausprägungen<br />
vor. Auch die Pfarreien beschäftigte das Thema<br />
Armut. So widmete sich die Pfarrei St. Anna den<br />
Menschenrechten und der Arbeit von „amnesty international“<br />
und die Pfarrei St. Leonhard dem Schicksal<br />
der Kindersoldaten im Kongokrieg.
Foto: Siegfried Franz Beer<br />
Claus Hipp über Wirtschaft und Ethik<br />
Die Veranstaltungsreihe „Wirtschaft und Ethik“ fand<br />
im Januar 2010 bereits zum zweiten Mal als Kooperation<br />
zwischen <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und der Liga<br />
Bank München statt. Unter dem Rahmenthema „Risikomündigkeit<br />
und wirtschaftliche Verantwortung im<br />
21. Jahrhundert“ befassten sich Prof. Dr. Markus Vogt,<br />
Prof. Dr. Claus Hipp und Peter Bereschka mit einer<br />
Reflexion der Finanzkrise und ethisch verantwortbaren<br />
Wirtschaftsstilen. Prof. Dr. Claus Hipp wirbt seit vielen<br />
Jahren mit seinem Slogan „Dafür stehe ich mit meinem<br />
Namen“ nicht nur für die hohe Qualität seiner Produkte,<br />
sondern auch für verantwortliche Geschäftsführung<br />
und Risikomündigkeit. Entschlossen geht er mit seinem<br />
Unternehmen einen Weg, der versucht, christlichethische<br />
Überzeugungen umzusetzen und sich weder<br />
dem Kontrollinflationismus politischer Kräfte, noch dem<br />
kapitalistischen Zwang zur Gewinnmaximierung um<br />
jeden Preis zu beugen. Der Erfolg gibt dem vielfach als<br />
vorbildlich ausgezeichneten Unternehmen Recht, da<br />
Hipp-Babynahrung seit vielen Jahren zu den Marktführern<br />
in seiner Produktkategorie gehört. Es zahlt sich<br />
also aus, wenn Claus Hipp die Meinung vertritt, dass<br />
Muttermilch die beste Ernährung für Babys ist, obwohl<br />
er aus marktwirtschaftlichen Gründen eigentlich mehr<br />
seiner Produkte verkaufen könnte, je weniger Mütter<br />
stillen.<br />
Der Unternehmer Claus Hipp sprach in der Liga Bank<br />
über das Thema „Wirtschaft und Ethik“.<br />
Neue Angebote<br />
beim Sozialen Seminar<br />
Das Soziale Seminar besteht<br />
bereits seit 1945 und dennoch<br />
ist seine Struktur zeitgemäßer<br />
denn je: Es gibt zu sehr unter-<br />
schiedlichen sozial-relevanten<br />
Fachgebieten längere und<br />
kürzere Vorlesungsreihen.<br />
Verschiedene Veranstaltungsorte<br />
haben je ihren eigenen<br />
Charme. Vormittags- und<br />
Abendvorträge bieten für viele<br />
Interessierte die Möglichkeit,<br />
sich ein passendes und individuelles Vorlesungsprogramm<br />
zusammenzustellen.<br />
Viele Dozenten können seit Jahrzehnten ihre Hörer<br />
immer wieder neu begeistern. Neben dem Begründer<br />
des Sozialen Seminars Pater Johannes Beck SJ bieten<br />
auch Wiltrud Margarethe Hilcken, Dr. Otto Zsok und<br />
Robert Bögle seit vielen Jahren ein abwechslungsreiches<br />
Programm an. Für eine stärkere sozialethische<br />
Offensive sorgen die neuen Fächer Sozialethik und<br />
Sozialphilosophie. Diese Fächer gehen auf philosophische<br />
Ethikbegründungsversuche von Aristoteles über Thomas<br />
von Aquin und Kant bis hin zu aktuellen diskursethischen<br />
Modellen ein. Ebenso werden Sozialenzykliken<br />
und andere päpstliche Lehrschriften behandelt. Die<br />
intensive Auseinandersetzung mit den Sozialprinzipien<br />
(Personalität, Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit)<br />
befähigen die Seminarteilnehmerinnen und<br />
-teilnehmer zu eigenständigem und fachkundigem<br />
sozialethischen Denken. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
ist mit vielfältigen Veranstaltungsformen gerüstet für<br />
eine zukunftsweisende sozialethische Offensive.<br />
Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe<br />
und Erwachsenenpädagoge<br />
MBW Jahresbericht 2010 15<br />
„Die Arbeit mit den interes-<br />
sierten, aufnahmebereiten<br />
und freundlichen Menschen<br />
macht sehr viel Freude.“<br />
Wiltrud Margerethe Hilcken,<br />
Dozentin im Sozialen<br />
Seminar<br />
„Meines Erachtens gibt es<br />
keine vergleichbare Alternative,<br />
sich mit der abendländischen<br />
Kultur und den sich daraus<br />
ergebenden Fragen auseinander<br />
zu setzen. Seit 1980 habe ich<br />
an verschiedenen Kursen<br />
teilgenommen. Viele Hörer<br />
kenne ich seit Jahren.<br />
So entstand eine feste<br />
Gemeinschaft.“<br />
Irmgard Kerscher, ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterin<br />
im Sozialen Seminar
Theologie und Ethik<br />
„Das geistliche Lied öffnet<br />
Ohren und Sinne, damit<br />
Menschen Gott heraushören<br />
in Dur und Moll, in den<br />
Tonlagen unserer Tage, den<br />
Geräuschen dieser Welt.“<br />
Susanne Breit-Keßler,<br />
<strong>Münchner</strong> Regionalbischöfin<br />
„Wir sind nicht nur froh,<br />
sondern glücklich, dass es<br />
dieses Angebot im MBW gibt.<br />
Wir sind fast alle Wege<br />
bisher mitgepilgert und haben<br />
auch vor weiterhin dabei zu<br />
sein. Die organisatorische<br />
und spirituelle Begleitung<br />
bedarf nur eines Wortes:<br />
Danke.“<br />
Elfriede Zahl und<br />
Annelie Ettingshausen<br />
Teilnehmerinnen der<br />
Pilgergruppe des MBW<br />
Prominente geben<br />
persönliche Impulse<br />
Geistliche Lieder in der<br />
Dreifaltigkeitskirche<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Die Reihe „Das geistliche Lied – gesungen und<br />
gedeutet“ ist seit vielen Jahren ein etabliertes<br />
Angebot des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s: Einmal im<br />
Monat findet in der Dreifaltigkeitskirche, die einen<br />
wunderbaren Rahmen dafür bietet, dieser geistliche<br />
Impuls statt. Ein geistliches Lied, aus dem Volksgut<br />
oder einem Oratorium, wird von Sängerinnen und<br />
Sängern vorgetragen und eine Persönlichkeit aus der<br />
<strong>Münchner</strong> Stadtgesellschaft oder Kirche deutet dieses<br />
Lied historisch, musikalisch sowie theologisch. 2010<br />
waren dies u. a. die evangelische Regionalbischöfin<br />
Susanne Breit-Keßler, Oberkirchenrat a. D. Dr. Martin<br />
Bogdahn, Weihbischof em. Dr. Franz Dietl und der<br />
Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars, Dr. Franz<br />
Joseph Baur. Nach einer meditativen Pause singen die<br />
Anwesenden das Lied gemeinsam mit Orgelbegleitung<br />
bzw. eine Arie erklingt nochmals als Solo. Neben<br />
einem festen Kreis kommen je nach Interpreten und<br />
Themen gezielt Interessierte dazu, die den Impuls<br />
der Veranstaltungsreihe gerade am Ende eines Tages<br />
schätzen, um zur Ruhe zu kommen und um über ein<br />
geistliches Thema und seine Botschaft nachzudenken.<br />
Die Reihe wird mit viel Engagement von unterschiedlichen<br />
Beteiligten bei Organisation und Durchführung<br />
getragen: Neben dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> sind<br />
dies Kollegen vom Erzbischöflichen Ordinariat und der<br />
„<strong>Münchner</strong> Kirchenzeitung“ ebenso wie die Ordensschwestern<br />
der Dreifaltigkeitskirche.<br />
Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />
Die Akteure vom „Geistlichen Lied“ am 22. September<br />
2010 (v. l. n. r.): Frank Höndgen (Orgel), Monika Kramer M. A.<br />
(Organisation), Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler<br />
(Deutung) und Dr. Johannes Modesto (Gesang).<br />
16 MBW Jahresbericht 2010<br />
Foto: Margret Schambeck<br />
Die Seele laufen lassen<br />
Pilgern auf dem <strong>Münchner</strong><br />
Jakobsweg<br />
2.700 Kilometer sind es von Mün-<br />
chen nach Santiago de Compostela,<br />
und wer sich von hier zu Fuß auf<br />
den Weg macht, findet bis zum<br />
Bodensee eine 240 Kilometer lange<br />
und gut ausgeschilderte Pilgerstrecke<br />
vor. Bereits im Jahr 2005<br />
machte sich eine Gruppe des<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s auf den Weg, um vom Kloster<br />
St. Jakob am Anger an der Isar entlang hinüber zum<br />
Starnberger See und Ammersee über Peißenberg,<br />
Rottenbuch und Kempten nach Lindau an den Bodensee<br />
zu pilgern. Seit dieser Zeit sind die zweimal jähr-<br />
lich stattfindenden Pilgertage ein etabliertes Angebot<br />
im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>. Geleitet von ausgebildeten<br />
Pilgerwegbegleiterinnen werden die Eintagesetappen<br />
zur spirituellen und kulturellen Erfahrung.<br />
Frauen und Männer pilgern auf dem Jakobsweg von<br />
München zum Bodensee.<br />
Pilgern gibt der Seele Atem<br />
Einen Tag „Auszeit“ aus dem normalen Treiben des<br />
Alltags, um im Gehen in der alten Pilgertradition<br />
Belastendes loszulassen, den Körper zu spüren und<br />
der Seele Atem zu geben. Dies sind die wesentlichen<br />
Dinge, die die Pilgergruppe des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
geeint und geprägt hat. Wir gehen zwar gemeinsam,<br />
als Gruppe, aber lassen doch viel Raum für den<br />
eigenen inneren Weg. Meditative Texte, Geschichten,<br />
Bilder, Gleichnisse und Lieder bereichern die Etappen<br />
und geben geistliche Impulse. Durch die Begegnungen<br />
mit Menschen und mit der Natur, durch die Stille der<br />
Kirchen und der Kapellen am Weg und durch oft ganz<br />
unerwartete Hilfe unterwegs, führt das Pilgern zum<br />
eigentlichen Ziel: bei sich selbst und bei Gott ankommen<br />
und die Seele laufen lassen.<br />
Beate Behr M. A., Geschäftsführerin<br />
und Bildungsmanagerin
Foto: Siegfried Franz Beer<br />
Der Fischhändler in der Krippe<br />
und die „Schiache Luz“<br />
Theologisches Forum zum Advent<br />
„Ein Stern ist aufgegangen…“ –<br />
oder war‘s nicht doch eine<br />
Supernova, ein Asteroid oder eine<br />
Sternkonjunktion? Es ist verblüffend,<br />
dass die Bibel im Urtext<br />
zur Beschreibung des Sterns von<br />
Betlehem kosmologische Fach-<br />
begriffe verwendet. Der Theologe<br />
und Kosmologe Dr. Michael Rappenglück ist bei der<br />
Kooperationsveranstaltung des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
und der Volkssternwarte München dieser<br />
Beobachtung nachgegangen und hat verschiedene<br />
kosmologische Erklärungsmodelle vorgestellt. Um abzuwägen,<br />
welches Erklärungsmodell das plausibelste<br />
ist, hilft ein Blick in die Bibel und in die kosmologischen<br />
Aufzeichnungen von Naturwissenschaftlern der Zeit<br />
um Christi Geburt: Es muss eine außergewöhnliche, mit<br />
dem bloßen Auge sichtbare, anhaltende und richtungsweisende<br />
Himmelserscheinung gewesen sein, die die<br />
Weisen aus dem Morgenland veranlasst hat, dieser<br />
zu folgen. Und bis heute ist es spannend eine theologische<br />
Frage mit Hilfe der Kosmologie zu beleuchten.<br />
Dr. Mark Achilles führt eine Gruppe des MBW durch<br />
die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums.<br />
Der Stern von Betlehem schmückt heute noch viele<br />
Krippendarstellungen. Die Krippenexperten Dr. Mark<br />
Achilles und Dr. Christoph Kürzeder gaben einen<br />
Einblick in die Vielfalt und die Lebendigkeit von<br />
Krippen: So selbstverständlich es für die Bayern ist,<br />
dass das Jesuskind in einer alpenländischen Kulisse<br />
in der Krippe liegt, so selbstverständlich finden sich in<br />
neapolitanischen Krippen Fischhändler, Metzger oder<br />
Pizzabäcker. Die berühmten Krippendarstellungen von<br />
Neapel möchten zum Ausdruck bringen, dass Jesus<br />
auch für uns und in unsere Zeit geboren wird. 2010<br />
musste man nicht bis nach Italien fahren, um sich von<br />
kunstvoll gestalteten neapolitanischen Krippen auf den<br />
Advent einstimmen zu lassen. Es genügte auch schon<br />
der Weg zum Bayerischen Nationalmuseum, wo der<br />
Leiter der Geschäftsstelle des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
Dr. Mark Achilles durch die neapolitanische<br />
Krippenausstellung führte.<br />
Nicht weniger kreativ scheint auch das münchnerische<br />
Brauchtum rund um die Weihnachtszeit gewesen zu<br />
sein: Da gab es die Schiache Luz, vor der unartige<br />
Buben Angst haben mussten, die Klöpfler, die bei<br />
Bauern für eine kleine Gabe sangen und tanzten und<br />
den kinderfressenden Krampus. Wie der evangelische<br />
Brauch eines Christbaums auch in <strong>Münchner</strong> katholische<br />
Stuben Einzug hielt und über viele weitere Bräuche<br />
berichtete Angelika Dreyer. Zur Freude der Kursteilnehmer<br />
wurde auch genau gekostet, wie ein Punsch<br />
richtig gewürzt und Kletznbrot richtig geschnitten wird.<br />
Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe<br />
und Erwachsenenpädagoge<br />
Die Mitarbeiter/-innen<br />
im Bereich Theologie und Ethik:<br />
Dr. Mark Achilles M. A.<br />
Dr. Markus Roth<br />
Sebastian Kistler M. A.<br />
Monika Kramer M. A.<br />
MBW Jahresbericht 2010 17<br />
„Die Bilder in unseren Museen<br />
entstanden ursprünglich<br />
vielfach für Kirchen oder waren<br />
zur privaten Andacht bestimmt.<br />
Oft sind die ursprünglichen<br />
Absichten der Maler heute<br />
kaum mehr verstehbar. Dies<br />
sichtbar zu machen und den<br />
religiösen Gedanken dahinter<br />
erfahrbar werden zu lassen,<br />
ist für mich jedes mal wieder<br />
ein gemeinsames Erlebnis.“<br />
Angelika Dreyer M. A.,<br />
Dozentin des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s
Theologie und Ethik<br />
„Wie beten Christen? – mit<br />
Altabt Odilo Lechner OSB<br />
erlebte ein zahlreiches<br />
Publikum einen ausgezeichnet<br />
ausgewählten Referenten:<br />
einen großen Beter zum<br />
Anfassen, der zu einer<br />
lebendigen und lebensnahen<br />
Gebetspraxis einlud.“<br />
Dr. Christian Dykhoff,<br />
Bildungsbeauftragter<br />
St. Matthias<br />
Foto: Pixelio<br />
Wie beten Christen?<br />
Theologische Reihe<br />
im Dekanat Forstenried<br />
Ökumene ist mehr als zwei. Dies<br />
gilt nicht nur für die unzähligen<br />
christlichen Gruppierungen und<br />
Konfessionen. Alle beten sie zu<br />
dem einen Gott, der uns Jesus<br />
gesandt hat. Aber beten alle<br />
gleich? Sicher nicht! Schon im<br />
katholischen Raum gibt es die<br />
verschiedenen spirituellen Traditionen der Orden.<br />
Aber wie beten nun die anderen? Dies war die Ausgangsfrage<br />
der Dekanatsreihe 2010 in Forstenried.<br />
Diese gemeinsame Bildungsveranstaltung aller Bildungsbeauftragten<br />
des Dekanats besteht seit Jahrzehnten:<br />
drei Orte, ein aktuelles Thema, drei Referenten –<br />
diesmal im Vorlauf zum ÖKT: „Wie beten Christen?“<br />
„Betet ohne Unterlass“<br />
Die orthodoxe Liturgie ist stark geprägt von der<br />
biblischen Regel „Betet ohne Unterlass“. Die Eucharistie<br />
ist der Höhepunkt und darf nur am Sonntag gefeiert<br />
werden. Kirche als Ausdruck der Schöpfung lässt mit<br />
allen Sinnen feiern: berühren, hören, riechen, schmecken,<br />
sehen. Bekannt sind die Ikonostase (Bilderwand)<br />
und die Psalmengesänge mit dem vielen Weihrauch.<br />
Ein Priester allein darf nicht zelebrieren, alle sind Mitzelebranten<br />
der göttlichen Liturgie, die nicht nur eine<br />
Erinnerung, sondern die Vergegenwärtigung Christi<br />
darstellt.<br />
Betende Hände.<br />
18<br />
MBW Jahresbericht 2010<br />
Foto: MBW<br />
„Im evangelischen Bereich gibt es das tägliche<br />
Losungswort“, so Pfarrer Tilman Haberer, Evangelischer<br />
Leiter der <strong>Münchner</strong> Insel, „den Konfirmationsspruch,<br />
das Familiengebet zuhause zum Essen und den Sonntagsgottesdienst,<br />
der aber nicht unbedingt eine Eucharistiefeier<br />
einschließen muss.“ Die Pietisten haben eine<br />
andere Frömmigkeitsausrichtung als evangelische<br />
Christen aus der lutherischen, der reformierten oder<br />
gar der calvinistischen Tradition. „Die Menschen sind<br />
verschieden und die Spiritualität entwickelt sich“,<br />
betonte der Referent mit dem Hinweis, dass sich sowohl<br />
in der Menschheitsgeschichte wie im persönlichen<br />
Leben verschiedene Bewusstseinsstufen erkennen<br />
lassen.<br />
Altabt Dr. Odilo Lechner.<br />
Begegnung mit Gott<br />
„Gott hat uns angesprochen durch die Hl. Schrift und<br />
besonders durch Jesus Christus“, betonte Altabt<br />
Dr. Odilo Lechner aus St. Bonifaz. „Uns ist zutiefst das<br />
Wort gegeben“, so Altabt Odilo weiter. „Lobend,<br />
dankend und bittend können wir uns an den Schöpfer<br />
wenden, das Du schlechthin, an den Vater, abba“.<br />
Ein wesentlicher Punkt ist hierbei der Gebetsschatz,<br />
der uns mit dem großen Gebetbuch, den Psalmen<br />
gegeben ist. „Ein weiterer Baustein ist“, so der Referent,<br />
„die gemeinsame Liturgie. Mit ihr feiern wir die innere<br />
Hingabe in der Eucharistie. Aber ich darf im Gebet auch<br />
sagen, was mich beschäftigt. So gilt als Drittes: Das<br />
Beten im Alltag, zeigt uns: nicht wir verändern den<br />
lieben Gott, sondern im Beten werden wir verändert.“<br />
Johannes Hagl M. A., Pastoralreferent
Foto: Erzbischöfliches Ordinariat München<br />
Kekse, Wein und Bachkantaten<br />
Kreative Ideen für die Ökumene<br />
im Würmtalforum<br />
Seit 2005 gestalten die katholischen<br />
und evangelischen Bildungsbeauftragten<br />
im Ökumenischen<br />
Würmtalforum gemeinsame Veranstaltungen.<br />
Um den Ökumenischen<br />
Kirchentag (ÖKT) und die ökumenische<br />
Idee im Würmtal stärker zu<br />
verankern, luden sie im Vorfeld<br />
und im Rückblick zwei wichtige Gestalter des ÖKT zum<br />
Vortrag ein. Am 15. Oktober 2009 gaben Dr. Florian<br />
Schuppe und Dr. Norbert Roth, beide an verantwortlichen<br />
Stellen ihrer jeweiligen Kirche für die Vorbereitung,<br />
eine Vorschau auf den ÖKT. Ihre persönlichen<br />
Erläuterungen, Erwartungen und Einschätzungen zu<br />
diesem Großereignis, das damals noch weit weg<br />
schien, fesselten das Publikum im Kupferhaus der<br />
Gemeinde Planegg.<br />
Großereignis Ökumenischer Kirchentag<br />
Fast genau ein Jahr später, am 21. Oktober 2010, war<br />
das Team wieder geladen. Mittlerweile arbeiten beide<br />
an neuen Stellen: Dr. Florian Schuppe im Ökumenereferat<br />
des Erzbischöflichen Ordinariats, und Dr. Norbert Roth<br />
als Pfarrer an der evangelischen Bischofskirche<br />
St. Matthäus am Sendlinger Tor. Nun kommentierten<br />
sie anhand ausgewählter Bilder das Großereignis im<br />
Rückblick. Eines der Lieblingsbilder von Dr. Schuppe<br />
zeigt die beiden Bischöfe bei der Abschlussveranstaltung.<br />
Sie eint der gemeinsame Blick zum Himmel:<br />
Der evangelische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (l.)<br />
und der katholische Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx.<br />
Wohin soll sich die Ökumene entwickeln?<br />
Das Besondere an diesem Abend war nun, dass in<br />
einem zweiten Teil das Publikum eingeladen war,<br />
eigene Erlebnisse zu erzählen und Impulse für die<br />
Ökumene im Würmtal zu finden. Die Vorbereitungsgruppe<br />
wählte dazu die Methode „Wandelplenum“.<br />
An Stellwänden waren verschiedene Fragen vorbereitet,<br />
und jeweils ein/-e Moderator/-in notierte die<br />
Ideen und Anregungen der diskutierenden Kleingruppen<br />
auf ein Flipchartblatt. Fragen waren z. B. Was hat<br />
Ihnen persönlich auf dem ÖKT gefallen? Welche Ideen<br />
könnten als Aktion oder Veranstaltung für das Würmtal<br />
interessant sein? Wohin entwickelt sich Ihrer Meinung<br />
nach die Ökumene? Wohin sollte sie sich entwickeln?<br />
Wo oder wie sollte die Ökumene für die Gesellschaft<br />
eine stärkere Rolle bekommen? Was wäre für „ökumenische<br />
Familien“ oder für gemischtkonfessionelle Paare<br />
wichtig? Welche liturgischen Formen oder Elemente<br />
könnten für die Gemeinden im Würmtal interessant<br />
sein, oder könnten einer größeren Gruppe bekannt<br />
gemacht werden? Haben Sie auf dem ÖKT für sich<br />
neue Formen kennengelernt?<br />
Bibelarbeit mit „Promis“<br />
Die Teilnehmer/-innen erzählten gern von ihren<br />
Erlebnissen auf dem ÖKT und waren sehr kreativ in<br />
ihren Ideen, die im Anschluss wieder im Plenum<br />
vorgestellt und teilweise von den beiden Referenten<br />
kommentiert wurden. Einige Beispiele, die genannt<br />
wurden: ein Kantatennachmittag zum Mitsingen (statt<br />
der Matthäuspassion), eine Bibelarbeit mit „Promis“<br />
und „Nichtpromis“ aus der Region oder die Intensivierung<br />
der Begegnung mit den Orthodoxen. Die beiden<br />
Referenten ergänzten durch ihr Wissen oder ihre<br />
Kontakte, z. B. gibt es, was viele nicht wissen, ein<br />
orthodoxes Kloster im Würmtal. Nach dem offiziellen<br />
Ende der Veranstaltung waren die Interessierten<br />
eingeladen, an Stehtischen bei Wein und „ökumenischen<br />
Keksen“ das Gespräch zu vertiefen.<br />
Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 19<br />
„Mir ist es wichtig, die<br />
Ökumene in den Pfarreien<br />
zu stärken und weiter voran-<br />
zubringen. Bewusst trete ich<br />
dabei mit Pfarrer Dr. Norbert<br />
Roth als ökumenisches<br />
Referententeam auf. Die<br />
Veranstaltung in Planegg war<br />
ein schönes Beispiel dafür,<br />
wie die Impulse des 2. Ökume-<br />
nischen Kirchentags vor Ort<br />
in konkreten Projekten weiter-<br />
wirken können. Die Zusammenarbeit<br />
mit dem Würmtalforum,<br />
selbst ja ein ökumenisches<br />
Projekt, war sehr angenehm<br />
und hat den Abend methodisch<br />
und inhaltlich bereichert.“<br />
Dr. Florian Schuppe, Fach-<br />
referent für Ökumene im<br />
Erzbischöflichen Ordinariat<br />
München
Familienbildung<br />
Familienbildung<br />
„Ehe und Familie haben in der Gesellschaft einen<br />
hohen Stellenwert und stehen unter dem besonderen<br />
Schutz des Staates. Empirische Untersuchungen<br />
belegen, dass mit dieser Lebensform die Hoffnung auf<br />
dauerhafte Liebe, Treue, Vertrauen und Solidarität<br />
verbunden wird. Das Ideal der auf Dauer angelegten<br />
Ehe und Familie entspricht der kirchlichen Grundüberzeugung.<br />
Gleichwohl ist festzustellen, dass Ideal und<br />
Realität nicht deckungsgleich sind. Familiäre Strukturen<br />
haben sich gewandelt: Die Scheidungszahlen nehmen<br />
zu und damit steigt auch die Anzahl der so genannten<br />
„Patchwork-Familien“, der Alleinerziehenden und<br />
der Singles. Durch die unsichere wirtschaftliche<br />
Lage und einer individuellen Angst vor Bindung und<br />
Übernahme von Verantwortung zögern viele junge<br />
Leute, sich für Ehe und Familie zu entscheiden. Die<br />
demographische Entwicklung und der feststellbare<br />
Wandel in den Familienstrukturen fordern zum<br />
generationenübergreifenden Nachdenken heraus,<br />
wie Ehe und Familie nachhaltig gefördert, begleitet<br />
und unterstützt werden kann.“<br />
„10 vordringliche Zeichen der Zeit“
Foto: Siegfried Franz Beer<br />
Neues Gesicht für<br />
bewährtes Produkt<br />
Ab jetzt heißt es:<br />
Eltern-Aktiv Kita<br />
Die Elternbildungsangebote<br />
für Eltern in Kindertagesstätten<br />
(Kita) wurden im Jahr 2010 den<br />
erfolgreichen und gefragten<br />
Angeboten für Eltern in Schulen<br />
angeglichen. Um die Kontinuität<br />
der Angebote von der Kinderkrippe<br />
über den Kindergarten bis hin<br />
zur Schule für die Eltern sichtbarer zu machen, wurde<br />
„Kinder sind anders – Eltern auch“ übergreifend für<br />
alle Elternbildungsangebote in Kita und Schule in<br />
„Eltern-Aktiv Kita“ umbenannt.<br />
Sabine Bachner, Erzieherin und Studentin der Sozialen<br />
Arbeit ist seit September 2010 die neue Ansprech-<br />
partnerin für die Kitas und deren Elternvertretungen.<br />
Hohe Zufriedenheit auf allen Seiten<br />
Die schriftlichen Evaluationen aller Veranstaltungen<br />
ergaben eine 90 bis 100prozentige Zufriedenheit der<br />
Eltern. Im Jahr 2010 fanden in katholischen Kitas 26<br />
Elternbildungsabende statt sowie ein Erziehungsseminar<br />
über fünf Abende. Städtische Kitas riefen vierzehn<br />
Elternbildungsabende beim <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ab<br />
und für freie Träger wurden zwei Vermittlungen getätigt.<br />
Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
Fragen nach Gott<br />
und der Welt<br />
„Kess erziehen“<br />
unterstützt Eltern<br />
Kinder wollen nicht<br />
nur wissen, wie alles<br />
funktioniert, sondern<br />
auch warum es so ist,<br />
wie es ist. Der Umgang<br />
damit fordert Eltern oft heraus. Auf Anfrage vermittelt<br />
das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> Fachreferentinnen für den<br />
Elternkurs „Kess erziehen: Staunen – fragen – Gott<br />
entdecken“ (für Eltern mit Kindern zwischen zwei und<br />
zehn Jahren).<br />
„Kess erziehen“ im EKP ® – ein Pilotprojekt<br />
Um diesen Kurs auch für Eltern mit Kindern unter<br />
zwei Jahren zu öffnen, wurde 2010 ein Pilotprojekt<br />
gestartet: Zwei qualifizierte „Kess“-Referentinnen<br />
(Ursula List, Claudia Beier) leiteten jeweils eine<br />
Pilotgruppe, welche die fünf thematischen „Kess“-<br />
Elternabende mit dem Eltern-Kind-Programm (EKP)<br />
verbanden. Dieses Vorhaben fand in den Pfarreien<br />
Erscheinung des Herrn und St. Margaret statt. Die<br />
inhaltlichen Impulse aus den Elternabenden konnten<br />
so in dazwischen liegenden Eltern-Kind-Gruppenstunden<br />
zeitnah praktisch umgesetzt werden. Es entstanden<br />
sehr intensive Sozialkontakte und eine tiefere<br />
Auseinandersetzung mit den Themen.<br />
Tina Voggenreiter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
Erfahrungsbericht<br />
von Stefan Mitterreiter:<br />
„Der „Kess“-Kurs war eine<br />
tolle Erfahrung. Neben sehr<br />
wertvollen Denkanstößen für<br />
eine „kindgerechte“ Erziehung<br />
erhielt man auch viele<br />
hilfreiche Tipps, wie man<br />
christliche Traditionen und<br />
Feste in den Familienalltag<br />
einbauen kann. Besonders spannend fand ich es, sich<br />
in die Lage der Kinder zu versetzen und zu versuchen,<br />
die Welt aus ihren Augen zu sehen. Auch der Familientag<br />
hat sehr viel Spaß gemacht, da hier neben dem<br />
Kursprogramm viel Zeit zum Erfahrungsaustausch mit<br />
den anderen jungen Eltern blieb. Ich kann den Kurs nur<br />
weiterempfehlen!“<br />
Stefan Mitterreiter, Vater und Teilnehmer,<br />
Pfarrei Erscheinung des Herrn<br />
MBW Jahresbericht 2010 21<br />
„Viele Einheiten empfand ich<br />
sowohl für unser Kind als auch<br />
für mich sehr anregend. Das<br />
Thema ,Gott’ war natürlich in<br />
verschiedensten Inhalten ein-<br />
gegliedert, dies jedoch immer<br />
passend und nie aufdringlich.<br />
Alles in allem war der KESS-Kurs<br />
für uns als Familie ein voller<br />
Erfolg. Danke.“<br />
Jochen Karlstetter, Teilnehmer<br />
am KESS-EKP-Pilotprojekt
Familienbildung<br />
„Als Gruppenleiterin ist es<br />
mir ein besonderes Anliegen,<br />
die Familien im Stadtteil<br />
Neuhausen zu vernetzen und<br />
die Chance zu ermöglichen,<br />
Freunde fürs Leben zu finden.<br />
Darum engagiere ich mich<br />
seid rund 20 Jahren für die<br />
EKP-Gruppen in unserer<br />
Pfarrei.“<br />
Heidi Landwehr,<br />
EKP-Gruppenleiterin,<br />
Pfarrei Christkönig<br />
„Für mich war das Leiten<br />
meines ersten Seminars<br />
im MBW eine spannende<br />
Herausforderung, die ich<br />
mit viel Vorfreude und ein<br />
bisschen Nervosität ange-<br />
packt habe. Die Kursteilnehmerinnen<br />
sorgten letztend-<br />
lich bei mir mit der guten<br />
Stimmung und der Begeisterung<br />
für ein richtiges<br />
Glücksgefühl und es war<br />
für alle ein voller Erfolg!“<br />
Szilvia Dieszler-Schärtl,<br />
Diplom-Sozialpädagogin<br />
(FH), EKP-Referentin<br />
und -Gruppenleiterin,<br />
Pfarrei St. Konrad<br />
Foto: privat<br />
Elternsein bewusst leben<br />
Das Eltern-Kind-Programm (EKP) ®<br />
ist Zeit für Familie<br />
22 MBW Jahresbericht 2010<br />
Eltern im dichten Familienalltag<br />
einmal wöchentlich einen bewussten<br />
Zeitraum zu ermöglichen, in<br />
dem sie sich voll auf ihr Kind konzentrieren<br />
und gleichzeitig Lebensoder<br />
Erziehungsfragen mit anderen<br />
Eltern diskutieren können, ist Ziel<br />
des Eltern-Kind-Programms (EKP).<br />
Kleinkinder fördern, Kontakte knüpfen<br />
und sich austauschen<br />
In den Gruppentreffen von 90 bis 120 Minuten lernen<br />
die Kinder bis zu vier Jahren spielerisch, ganzheitlich<br />
und altersgemäß. Daneben ist Eltern der Austausch<br />
untereinander sehr wichtig. Zusätzliche Elternabende<br />
lassen Raum für Themen, die selbst gewählt wurden<br />
und intensive Besprechungen ohne Kinder und in Ruhe<br />
ermöglichen. Bei Familientreffen sind beide Elternteile<br />
und die Geschwister mit dabei. Zum Beispiel finden<br />
Wochenenden auf dem Bauernhof oder gemeinsame<br />
Weihnachtsfeiern statt. Nicht zuletzt geben gezielte<br />
Vater-Kind-Treffen den Papas die Chance ihre Rolle<br />
einmal ganz exklusiv wahrzunehmen.<br />
Märchenstunde in St. Philippus mit EKP-Leiterin Sabine<br />
Eder.<br />
Gruppenleiterinnen qualifizieren sich<br />
regelmäßig<br />
Rund 80 Gruppenleiterinnen waren 2010 an ca. 40<br />
Pfarreien aktiv und leiteten mit großem Engagement<br />
eine EKP-Gruppe oder sogar mehrere. Die Betreuung<br />
und Qualifizierung der Gruppenleiterinnen ist sehr<br />
wichtig. Viele der Frauen haben bereits jahrelange<br />
Erfahrung im Leiten von EKP-Gruppen und besitzen<br />
dadurch einen reichen Schatz an Erfahrungswissen.<br />
Foto: Szilvia Dieszler-Schärtl<br />
Weiterbildung für Gruppenleiterinnen im MBW:<br />
Weihnachtliche Gestaltungsmöglichkeiten mit Filz- und<br />
Märchenwolle.<br />
Mit vielen Angeboten werden diese Frauen im Sinne<br />
des erwachsenenbildnerischen Auftrags motiviert,<br />
sich selbst weiterzubilden und sich damit weiterzuentwickeln.<br />
Als Referentinnen für praktische Weiterbildungen<br />
können sie ihr Wissen und ihre Erfahrung<br />
an andere EKP-Gruppenleiterinnen weitergeben.<br />
Tina Voggenreiter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
EKP-Gruppe mit Kind leiten<br />
Viele Gruppenleiterinnen<br />
haben selbst ein Kind im<br />
entsprechenden Alter und<br />
nehmen es dann natürlich mit<br />
in die EKP-Gruppenstunde.<br />
Meistens klappt das ganz gut.<br />
So auch bei Silke Forster,<br />
Erzieherin: „Mein Sohn<br />
Korbinian und ich leiten seit kurzem eine EKP-Gruppe in<br />
St. Martin/Moosach. Wir sind schon immer gespannt,<br />
wenn es endlich Dienstagvormittag ist und es wieder los<br />
geht. Korbinian freut sich auf seine neuen Freunde, aufs<br />
Singen, Basteln und Spielen und ich auf den Austausch<br />
mit den anderen Mamas und Papas. Für uns Eltern ist es<br />
ein großer Schatz, die Zeit so gezielt und innig mit<br />
unseren Kindern zu verbringen und zu genießen.“<br />
Silke Forster, neue EKP-Gruppenleiterin
Netzwerk für Alleinerziehende<br />
EKP ® im Haus Dorothee<br />
In unserer Gesellschaft nehmen<br />
Ein-Eltern-Familien als Lebensform<br />
immer mehr zu. Eine Fachstelle<br />
des Erzbischöflichen Ordinariats<br />
bietet den Alleinerziehenden<br />
Begleitung und Unterstützung.<br />
Das „Haus Dorothee“ ist eine<br />
Begegnungsstätte die Müttern<br />
und Vätern ein vielfältiges Angebot an Gruppen,<br />
Seminaren sowie Beratung und Begleitung in Lebens-<br />
und Rechtsfragen anbietet.<br />
Den Alltag gemeinsam leichter meistern<br />
Auch zwei EKP Gruppen sind unter dem Dach dieser<br />
Einrichtung zu finden. Hier haben Eltern die Möglichkeit,<br />
sich mit den besonderen Herausforderungen<br />
des Alltags und der Erziehung auseinanderzusetzen.<br />
Viele Alleinerziehende fühlen sich überfordert und an<br />
den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die alleinige<br />
Verantwortung für das Kind, finanzielle Sorgen, rund<br />
um die Uhr ohne Partner für den Nachwuchs da zu sein,<br />
sind Aufgaben, die über den Kopf zu wachsen drohen.<br />
In der EKP Gruppe können die Mütter sich vernetzen,<br />
gegenseitig emotional unterstützen und austauschen.<br />
Ein Stück weit werden Familie und Freundeskreis<br />
ergänzt. Es werden gemeinsam Feste gefeiert, gemeinsam<br />
Anteil genommen bei der Überwindung von<br />
Schwierigkeiten oder man freut sich miteinander bei<br />
Fortschritten in der Entwicklung.<br />
Sicherheit in der Elternrolle gewinnen<br />
Die meisten Mütter, die ins Haus Dorothee kommen,<br />
sind gezwungen, aus finanziellen Gründen möglichst<br />
bald wieder in den Beruf zurück zu kehren. Umso<br />
wichtiger ist der Aufbau einer sicheren Bindung zum<br />
Kind in den ersten Lebensmonaten. Im geschützten<br />
Raum einer EKP-Stunde können Alltagsprobleme ausgeblendet<br />
werden und es findet sich die Zeit, sich<br />
ganz auf das Kind einzulassen. Feinfühligkeit, altersgemäße<br />
Förderung und ausgedrückte Lebensfreude<br />
sind wichtige Säulen in diesen Gruppen. Sie helfen<br />
den Frauen in ihre neue Rolle als Mutter hineinzuwachsen.<br />
Phantasievolle<br />
Malerei von Müttern<br />
und Kindern<br />
im Haus Dorothee.<br />
Familiärer Charakter durch Flexibilität<br />
und Altersmischung<br />
Bei uns beginnt EKP manchmal schon mit Babies im<br />
Alter von drei bis sechs Wochen und die Teilnehmerinnen<br />
haben jederzeit auch während des Trimesters<br />
die Möglichkeit einzusteigen. Der Druck sich auszutauschen,<br />
dazu zu gehören, unter Menschen zu kommen<br />
ist so groß, dass der Beginn möglichst individuell<br />
gestaltet wird. Dadurch kann die Altersstruktur sehr<br />
gemischt sein. Das hebt jedoch auch den familiären<br />
Charakter hervor, den unsere Frauen hoch schätzen.<br />
Unterstützung durch kompetente<br />
Lebensbegleitung<br />
Ich bin als Erzieherin im Haus Dorothee tätig und<br />
habe zusätzlich die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester<br />
absolviert. Somit kann ich in Erziehungs-,<br />
Entwicklungs- und Pflegefragen besonders weiterhelfen<br />
und unterstützen. Die Frauen schätzen die<br />
langfristige, fachkundige Begleitung sehr und es<br />
wird oft ein außergewöhnliches Vertrauensverhältnis<br />
aufgebaut.<br />
Dagmar Grallath, EKP-Leiterin, Erzieherin<br />
MBW Jahresbericht 2010 23<br />
„Es ist für das Haus Dorothee<br />
eine Bereicherung, dass EKP<br />
auch für Alleinerziehende in<br />
besonderer Weise angeboten<br />
werden kann. Ich freue mich<br />
über die sehr gute Zusammenarbeit<br />
mit dem MBW.“<br />
Irmengard Römer,<br />
Leiterin Haus Dorothee<br />
Foto: Dagmar Grallath
Familienbildung<br />
„Das Gelingen eines Projekts<br />
hängt von vielen Faktoren ab.<br />
Das MBW hat mit seinem<br />
authentischen, kompetenten<br />
Team, der effizienten Organisa-<br />
tion unter einer Leitung, die<br />
sowohl Detailfragen als auch<br />
das große Ganze des Konzepts<br />
immer im Auge hat, wesentlich<br />
zum Gelingen des Projekts<br />
Eltern-Aktiv beigetragen.<br />
Davon profitieren die vielen<br />
Kooperationspartner, die die<br />
Komplexität des Projekts mit<br />
sich bringt und nicht zuletzt<br />
natürlich die Zielgruppen:<br />
Kinder, Eltern, Pädagogen.<br />
Vielen Dank dafür und weiter<br />
so!“<br />
Mirjana Simic,<br />
Staatsinstitut für Früh-<br />
pädagogik, München<br />
Projekt Eltern-Aktiv feiert<br />
Ergebnisse der Elternbildung<br />
an Schulen<br />
Bei sommerlichen Temperaturen<br />
um die 30° feierten die Eltern und<br />
Lehrkräfte der vier Modellschulen<br />
am 15. Juli 2010 mit Ehrengästen,<br />
dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und<br />
dem Referat für Bildung und Sport<br />
(ehem. Schulreferat) der Stadt<br />
München die gelungene Elternbildungsarbeit<br />
von zwei Schuljahren.<br />
Die Modellschulen der ersten Stunden:<br />
• Grundschule an der Wiesentfelser Straße,<br />
München-Aubing<br />
• Grundschule an der Lehrer-Wirth-Straße,<br />
München-Messestadt Ost<br />
• Grundschule an der Hugo-Wolf-Straße,<br />
München-Hasenbergl<br />
• Hauptschule an der Bernaysstraße,<br />
München-Hasenbergl<br />
Nach einer Gesamtdarstellung des Projekts wurde die<br />
Arbeit von der Vertreterin des Referats Bildung und<br />
Sport, Sabine Haering gewürdigt. Die Eltern und Schulleitungen<br />
der Schulen präsentierten ihre Erfolge und<br />
Stolpersteine auf der Bühne.<br />
Medienservice<br />
Auf der Internetseite www.muenchnerbildungswerk.de<br />
finden Sie unter der Rubrik<br />
„Medienservice“ weitere Informationen über<br />
die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“<br />
können Sie sich unter „Meilensteinfest von<br />
„Eltern-Aktiv“ am 15. Juli 2010“ eine Reihe<br />
von Bildern ansehen und herunterladen. Eine<br />
multimediale Präsentation von „Eltern-Aktiv“<br />
in High-Definition-Qualität kann man auf dem<br />
Videoportal „YouTube“ betrachten. Den Link<br />
dahin finden Sie hier: http://muenchen.<br />
keb-muenchen.de/2268/<br />
24 MBW Jahresbericht 2010<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Elternbildung auf Expedition<br />
Mit dem Bild eines Berges wurde die Parallele der<br />
Projektarbeit zu einer Expedition gezogen. Ein Symbol<br />
dafür, dass sich Eltern, Erzieher/-innen und Lehrkräfte<br />
mit expeditionserfahrenen Führern und Führerinnen<br />
auf das Abenteuer der Elternbildung eingelassen haben<br />
und dass dafür alle gut ausgerüstet sein sollen. Vom<br />
Verbandszeug über das Sicherungsseil und den Kompass<br />
bis hin zum Proviant muss die Expeditionsgruppe vieles<br />
dabei haben, damit die Expedition gelingt.<br />
Urkunden für gelungene Zusammenarbeit<br />
Dr. Mark Achilles, Leiter der Geschäftsstelle des<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s und Sabine Haering, Vertreterin<br />
des Referats Bildung und Sport der Landeshauptstadt<br />
München, überreichten den Schulleitungen<br />
als Stellvertreter/-innen für alle Eltern und Lehrkräfte<br />
der jeweiligen Schule eine Urkunde zur erfolgreichen<br />
Teilnahme am Projekt Eltern-Aktiv.<br />
Als Dank für ihr Engagement erhielten die vier Modellschulen<br />
eine Urkunde. V. l. n. r.: Sabine Haering, Schulreferat<br />
der Landeshauptstadt; Norbert Hartmann, Hauptschule<br />
an der Bernaysstraße; Gisela Schäfer, Grundschule an<br />
der Lehrer-Wirth-Straße; Christiane Steudemann,<br />
Grundschule an der Wiesentfelser Straße; Sabine Kiener,<br />
Grundschule Hugo-Wolf-Straße; Dr. Mark Achilles M. A.,<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>.<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
in der Elternbildung<br />
im Projekt Eltern-Aktiv:<br />
Ursula Ratzek-Eckardt<br />
Marion Seidl<br />
Elena Wiedmann M. A.<br />
Petra Haidinger<br />
Monika Modersitzki<br />
Marion Fuchs
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Bei „Eltern-Aktiv“ geht es u. a. um den Austausch zwischen den Kulturen. Mütter der Grundschule<br />
Hugo-Wolf-Straße führten dazu einen orientalischen Tanz vor.<br />
Ein Fest der Sinne für alle von allen<br />
Die anwesenden Eltern und Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Schulen trugen mit ihren Beiträgen zum<br />
Gelingen des Festes bei. Alle brachten etwas aus<br />
ihrem Angebot mit: Einen Augen- und Ohrenschmaus<br />
boten die Eltern der Näh- und Bauchtanzkurse in der<br />
Grundschule Hugo-Wolf-Straße. Kulinarische Genüsse<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
in der Familienbildung, im EKP<br />
und Eltern-Aktiv Kita:<br />
Tina Voggenreiter<br />
Ursula List<br />
Sabine Bachner<br />
präsentierten die Eltern und Mitarbeiter/-innen der<br />
Grundschule an der Wiesentfelser Straße als Beispiel<br />
für ihr neu entstandenes Elterncafe. Sich ein Blumengesteck<br />
selbst zusammenstellen, konnte man bei dem<br />
Angebot der Hauptschule an der Bernaysstraße. Ein<br />
Beispiel, wie bei der Berufsmesse Eltern den Schüler/innen<br />
ihre Berufe vorstellen. In diesem Fall den Beruf<br />
der Blumenbinderin. Die Lehrkräfte der Grundschule an<br />
der Lehrer-Wirth-Straße bereicherten das Angebot<br />
durch eine vielfältige und differenzierte Ausstellung<br />
ihrer Maßnahmen, die im Projektzeitraum entstanden<br />
sind.<br />
Als Dank ein kabarettistischer Ausklang<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und das Referat für<br />
Bildung und Sport luden die Teilnehmer/-innen als<br />
Wertschätzung für ihren Arbeitseinsatz und Dank für<br />
die gute Zusammenarbeit zu einem schmackhaften<br />
Büfett ein. Ein pfiffiger Auftritt der „Rabenmütter“,<br />
die in kabarettistisch-musikalischer Weise die Freuden<br />
und Leiden des Familien- und Schullebens darboten,<br />
erfreute abschließend die Gäste.<br />
Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 25<br />
„Wir vom Gemeinsamen<br />
Elternbeirat in München<br />
danken dem <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> für die gute<br />
Zusammenarbeit, denn dank<br />
dieser Unterstüzung können<br />
wir unsere Tätigkeit im GEB<br />
auf eine fundierte Grundlage<br />
stellen und ausüben.“<br />
Angela Wanke-Schopf,<br />
Vorsitzende des GEB<br />
„Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Schule und<br />
Elternhaus sollte geprägt sein<br />
durch gegenseitige Offenheit<br />
und gemeinsames Bemühen<br />
um den schulischen Erfolg der<br />
Kinder. Mit Unterstützung des<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s sind<br />
wir diesem Ziel im Rahmen<br />
des Projekts Eltern-Aktiv durch<br />
vielfältige Angebote und<br />
Aktionen einen guten Schritt<br />
näher gekommen.“<br />
Sabine Kiener, Rektorin<br />
der Grundschule an der<br />
Hugo-Wolf-Straße<br />
Gefördert von der
Integrations- und Migrationsbildung<br />
Integrations- und<br />
Migrationsbildung<br />
„Die ungerechte Verteilung von Einkommen und<br />
Vermögen sowie ungleiche Bildungschancen und<br />
mangelnde Möglichkeiten der Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Leben nehmen zu.<br />
Mitten in einer reichen Gesellschaft sind immer mehr<br />
Menschen aller Generationen von Armut und Ausgrenzung<br />
betroffen. Zu den besonders benachteiligten<br />
Gruppen gehören Alleinerziehende und ihre Kinder<br />
und Arbeitslose. Auch die Zahl älterer Menschen mit<br />
geringem Einkommen sowie Menschen mit Migrationshintergrund<br />
wird wachsen. Die sozialen Probleme<br />
dieser Menschen gehen oft einher mit persönlich-<br />
existentieller Verunsicherung, die den Lebensmut und<br />
die Selbstachtung untergraben können. Es ist eine<br />
besondere Aufgabe der Kirche, diese zu ermutigen,<br />
zu unterstützen und zu einem selbstbestimmten Leben<br />
zu befähigen.“<br />
„10 vordringliche Zeichen der Zeit“<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller
Foto: JVA Stadelheim<br />
Vom Rand zur Mitte<br />
Bildungsveranstaltungen<br />
für sozial benachteiligte Menschen<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> unterstützt<br />
seit vielen Jahren Kurse<br />
im Rahmen des Bildungsangebots<br />
„Vom Rand zur Mitte“ für sozial<br />
benachteiligte Menschen. Diese<br />
Veranstaltungen ermöglichen<br />
Menschen in schwierigen Lagen,<br />
wie Arbeitslose, Alleinerziehende<br />
oder Strafgefangene, am kulturellen und gesellschaftlichen<br />
Leben teilzunehmen.<br />
Neben Deutschkursen für Flüchtlinge, Gebärdensprachseminaren<br />
und Sprachkompetenztrainings für<br />
Arbeitslose fördert das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> zusammen<br />
mit dem Verein „Wendezeit“ auch Angebote<br />
für Gefangene. Claudia Krubasik arbeitet seit Jahren<br />
als Kunsttherapeutin. Ihr Kurs in der JVA Stadelheim<br />
ist ein gutes Beispiel für eine Möglichkeit, sich auf<br />
dem künstlerischen Weg mit der Welt, mit der eigenen<br />
Herkunft und Identität und dem eigenen Schicksal auseinander<br />
zu setzen und dies durch persönlich gestaltete<br />
Bilder auszudrücken.<br />
Ivana Simon-Weidner M. A.,<br />
Integrations- und Migrationsbildung<br />
Abschiebegefangene bei der Kunsttherapie.<br />
Kunsttherapie für Abschiebegefangene<br />
in der JVA Stadelheim<br />
Ich biete seit einem Jahr eine offene Gruppe an, die<br />
gerne und gut besucht wird. Die Tür ist offen und die<br />
Männer kommen teils neugierig interessiert, teils verhalten,<br />
schüchtern in meinen Raum und begutachten<br />
das Angebot, das ich zur Verfügung stelle wie beispielsweise<br />
Collagen, Frottagen oder Wachstechniken.<br />
Sobald die ersten Beherzten zu Pinsel und Farbe<br />
greifen, ist das Eis gebrochen und das Interesse, sich<br />
mit einem Bild zu verewigen, steigt. Mittlerweile ist<br />
ein Großteil des Gruppenraumes mit Bildern geschmückt<br />
und stolze, lachende Gesichter drücken die Freude über<br />
die eigenen Werke aus. Oft wird die Landesflagge oder<br />
eine Umrisszeichnung des Heimatlandes mit exaktem<br />
Geburtsort dargestellt. Die Sehnsucht nach Heimat und<br />
Familie ist häufig spürbar, aber auch Krieg und Zerstörung<br />
sind Bildelemente. Dennoch wird viel in meiner<br />
Gruppe gelacht und mit Händen und Füßen übersetzt,<br />
denn die gemeinsame Sprache fehlt uns. Wir schaffen<br />
es aber immer uns zu verständigen und uns gegen-<br />
seitige Anerkennung und Bewunderung für die Kunst-<br />
werke zu zeigen. Ich spüre, dass das den Männern<br />
wichtig ist. Mittlerweile haben sie Vertrauen zu mir<br />
gefasst und meine Gruppe<br />
ist eine feste Einrichtung<br />
in ihrem Wochenablauf.<br />
Wenn ich dann um<br />
15 Uhr meine Materialien<br />
zusammenpacke, sind<br />
viele helfende Hände da,<br />
Stühle und Farben zurück-<br />
zubringen. Die meisten<br />
winken zum Abschied und<br />
vergewissern sich, dass<br />
ich auch am nächsten<br />
Montag wiederkomme.<br />
Claudia Krubasik,<br />
Diplom-Kunsttherapeutin<br />
MBW Jahresbericht 2010 27
Integrations- und Migrationsbildung<br />
Gefördert von der<br />
Foto: MBW<br />
Eltern-international<br />
Eltern verschiedener Nationen<br />
lernen von- und miteinander<br />
„Eltern-international“ ist ein<br />
Baustein des Projekts „Eltern-<br />
Aktiv“. Die Kontakte aller Eltern<br />
untereinander werden gefördert,<br />
Eltern unterschiedlicher Herkunft<br />
werden verstärkt ins Schulleben<br />
einbezogen und über den Abbau<br />
von Missverständnissen und<br />
Vorurteilen wird ein gutes soziales Klima und Chancengleichheit<br />
im Bildungssystem gefördert.<br />
Gespräche schaffen Vertrauen<br />
Das wesentliche Element bei „Eltern-international“ ist<br />
das Gespräch. In offener Atmosphäre lernen Eltern vonund<br />
miteinander und reflektieren ihre eigene Haltung.<br />
Begleitet werden sie in diesem Prozess von interkulturell<br />
geschulten Referentinnen. Diese achten darauf,<br />
dass sich die Teilnehmenden nicht in nationale Untergruppen<br />
separieren und dass sich keine Vorurteile<br />
verfestigen.<br />
„Ob Knödel oder Döner, gemeinsam ist es schöner“<br />
Kochen und Backen an der Grundschule Königs-<br />
wieserstraße.<br />
Beispielprojekte<br />
• „Internationales Erzählcafé“ Einladung eines<br />
Gastes, der zu einem ausgewählten Thema seine<br />
Erfahrungen mitteilt<br />
• „Ob Knödel oder Döner, gemeinsam ist es schöner –<br />
Lieblingsessen von dir und mir“<br />
Fünfteiliger Koch- und Sprachkurs für deutsche und<br />
nichtdeutsche Eltern mit den Themen „Gesunde<br />
Ernährung unserer Kinder“ und „Wie vermeide ich<br />
Übergewicht?“<br />
• „Stadtteilführung“<br />
Geführte Stadtteilrundgänge mit Gespräch<br />
und Austausch<br />
28 MBW Jahresbericht 2010<br />
Wertschätzung als Erfolgsrezept<br />
Die Äußerungen von Kursteilnehmerinnen zum Abschluss<br />
des Koch- und Sprachkurses zeigen, dass alle Eltern,<br />
egal welcher Herkunft, die unvoreingenommenen<br />
Begegnungen mit anderen Eltern schätzen und davon<br />
profitieren:<br />
„Ich habe mit allen Frauen gesprochen. Ich konnte etwas<br />
über mein Leben erzählen.“<br />
„Ich habe eine türkische Mutter gebeten, den Elternbrief<br />
ins Türkische zu übersetzen. Sie ist total nett. Ohne das<br />
Projekt hätte ich sie nie kennengelernt.“<br />
„Der Umgang in der Gruppe war von gegenseitiger Achtung<br />
und Respekt gekennzeichnet.“<br />
Kostenloser Service für Eltern<br />
Neben diesen für die Eltern gebührenfreien Angeboten<br />
erhalten die Schulen auch kostenfreie Beratung. Damit<br />
wird das Konzept auf die jeweilige Situation der Schule<br />
angepasst. Elternbeirat und Klassenelternsprecher/innen<br />
nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. An 19<br />
Schulen fanden im Schuljahr 2009/2010 Beratungen<br />
und Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Elterninternational“<br />
statt.<br />
Hilfreiche Kontakte vor Ort<br />
Das MBW führte mit der IG-Feuerwache an den<br />
Grundschulen Bergmann- und Guldeinstraße einen<br />
Elternkurs in türkischer und deutscher Sprache durch.<br />
Das Projekt „Eltern-international“ wird finanziert vom<br />
Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt<br />
München.<br />
Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)
Foto: Monika Starickova<br />
Auf dem Weg zur kulturellen Öffnung<br />
Deutschkurse für Frauen<br />
Wer in einem Land leben und sich<br />
erfolgreich integrieren möchte,<br />
kommt nicht an dem Erlernen der<br />
Landessprache und des landeskundlichen<br />
Wissens vorbei. Seit<br />
2005 ist der Erwerb der deutschen<br />
Sprache sowie des Grundwissens<br />
über die geographischen, geschicht-<br />
lichen, kulturellen und politischen Gegebenheiten in<br />
Deutschland gesetzlich geregelt. Das 2010 neu bearbeitete<br />
bundesweite Integrationsprogramm fordert<br />
damit unter anderem, dass die Migrantenkinder stärker<br />
von ihren Eltern in dem Deutscherwerb unterstützt<br />
werden. Doch viele Menschen mit Migrationshintergrund<br />
kommen aus Kulturkreisen, in denen Bildung<br />
keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade Zuwanderer<br />
aus bildungsfernen Ländern und Orten müssen erst<br />
die Wichtigkeit der Bildung und des Lernens erkennen,<br />
um ihre Kinder auf deren Bildungsweg unterstützen zu<br />
können. Ein sehr gutes Beispiel für solche Maßnahmen<br />
ist das Konzept der „Schule mal anders“-Kurse.<br />
Mama lernt Deutsch an der Schule ihrer<br />
Kinder<br />
Im Februar 2010 hat das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> in<br />
Kooperation mit dem Schulreferat und dem Bundesamt<br />
für Migration und Flüchtlinge einen Frauenintegrationskurs<br />
„Schule mal anders“ an der Hugo-Wolf-Schule am<br />
Harthof gestartet.<br />
Mütter lernen Deutsch an der Schule ihrer Kinder.<br />
Die Idee der Deutschkurse „Schule mal anders“<br />
entstand vor mehr als zehn Jahren im Auftrag vom<br />
Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und<br />
Kultus und wurde vom Staatsinstitut für Schulpädagogik<br />
und Bildungsforschung organisiert, erprobt<br />
und weiterentwickelt. So lernen Eltern, insbesondere<br />
Frauen, nicht nur Deutsch an der Schule ihrer Kinder.<br />
In der Projektarbeit gewinnen sie einen Einblick in das<br />
schulische und gesellschaftliche Geschehen und nehmen<br />
daran selber teil. So besuchen sie zum Beispiel<br />
eine Chemie- oder Turnstunde oder gehen gemeinsam<br />
zum Gesundheitsamt. Eine Kooperation mit dem<br />
Schulpersonal ist dabei unverzichtbar und gilt als<br />
Voraussetzung für den Lernerfolg.<br />
Frauenintegrationskurs in Sankt Florian<br />
Seit Oktober 2009 veranstaltet das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
in Kooperation mit der Pfarrei Sankt Florian und<br />
dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen<br />
Frauenintegrationskurs mit Kinderbetreuung in Riem.<br />
So bekommen auch Mütter mit Kleinkindern die Möglichkeit,<br />
wohnortsnah Deutsch zu lernen und sich mit<br />
anderen Frauen auszutauschen. Seitdem haben die<br />
Teilnehmerinnen schon 600 Unterrichtsstunden absolviert.<br />
Nach weiteren 300 Unterrichtseinheiten und<br />
nach dem Orientierungskurs werden sie zu der Prüfung<br />
„Deutschtest für Zuwanderer“ hingeführt.<br />
Ivana Simon-Weidner M. A. , Integrations- und<br />
Migrationsbildung<br />
MBW Jahresbericht 2010 29<br />
„Deutschkurs? Sehr gute<br />
Entscheidung für alle Mitbürger<br />
mit Migrationshintergrund. Es ist<br />
die einzige Möglichkeit, in einem<br />
fremden Land die Sprache dieses<br />
Landes zu lernen. Man wird somit<br />
sehr schnell integriert und hat<br />
alle Wege für die Zukunft frei.“<br />
Ardiana Ramabaja,<br />
Teilnehmerin<br />
„Ich gehe zum Deutschkurs,<br />
weil ich Deutsch lernen will.<br />
Den Kurs finde ich super, er gibt<br />
mir viel Mut für meine Zukunft.<br />
Er vereinfacht das Leben in<br />
diesem Land.“<br />
Betül Mestan, Teilnehmerin<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
im Bereich Integrations- und<br />
Migrationsbildung:<br />
Ursula Ratzek-Eckardt<br />
Elena Wiedmann M. A.<br />
Monika Modersitzki<br />
Ivana Simon-Weidner
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Bürgerschaftliches<br />
Engagement<br />
„Zeit ist Geld. Dieser Grundsatz der modernen Gesellschaft<br />
ist selbstverständlich akzeptiert und vermittelt,<br />
dass alles, was kein Geld bringt, Zeitverschwendung<br />
ist. Erwachsene erleben im Spannungsfeld zwischen<br />
Familie und Beruf, dass vor dem Geld oft Zeit das noch<br />
knappere Gut ist. Auch Kinder und Jugendliche haben<br />
häufig neben der Schule schon einen engen Terminplan.<br />
Es bleibt kaum freie Zeit, um zu sich selbst zu<br />
kommen, an Gott und die Welt zu denken, Partnerschaft,<br />
Familie und Freundschaften zu pflegen oder<br />
sich zu öffnen für fremde Not in Nah und Fern.<br />
Die Ökonomisierung der Zeit zeigt sich in der Frage<br />
„Was bringt es mir?“ und rückt Aktivitäten, die<br />
vordergründig „nichts bringen“, auf der Prioritätenliste<br />
nach hinten. Dies wirkt sich vor allem auf ehrenamtliches<br />
Engagement aus. Viele Menschen können und<br />
wollen sich nicht mehr über Jahre hinweg in Gremien<br />
oder der Leitung von Gruppen engagieren. Ein zeitlich<br />
begrenztes Engagement ist dagegen in vielen Fällen<br />
durchaus möglich.“<br />
„10 vordringliche Zeichen der Zeit“
Foto: Karin Wimmer-Billeter<br />
Führung über das Oktoberfest<br />
Fortbildungen für Bildungsbeauftragte<br />
Oft werden die Begriffe „Ehrenamt“<br />
und ihre modernen Pendants<br />
„freiwilliges Engagement“ oder<br />
„Freiwilligenarbeit“ synonym<br />
verwendet. Doch birgt die Wortwahl<br />
„Freiwilligkeit“ auch einige<br />
veränderte Akzente. In diesem<br />
Sinne begleiten und unterstützen<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />
Ihr Engagement:<br />
• Möglichkeiten der Qualifizierung und Fortbildung.<br />
• Durch das Engagement tun Sie etwas für sich und<br />
andere.<br />
• Anerkennungskultur als Zeichen der Wertschätzung.<br />
• Hauptamtliche Ansprechpartner/-innen begleiten,<br />
beraten und unterstützen Sie.<br />
Aus Anlass der Pfarrgemeinderatswahlen haben die<br />
Mitarbeiter/-innen der Geschäftsstelle in 2010 neue<br />
Angebotsformen und Ideen entwickelt:<br />
Das Einführungsheft für Bildungsbeauftragte<br />
Was sind eigentlich die Aufgaben einer/s Bildungsbeauftragten?<br />
Wer unterstützt sie dabei in der Geschäftsstelle?<br />
Wie ist der Verein <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
eigentlich aufgebaut? Mit welchen Serviceleistungen<br />
kann ich rechnen? Antworten darauf und zu vielen<br />
weiteren Fragen finden frisch gewählte Bildungsbeauftragte<br />
im neuen Informationsheft. Aber auch erfahrene<br />
Bildungsbeauftragte werden darin fündig, z. B. bei<br />
den dargestellten Beispielen erfolgreicher Reihen aus<br />
der Praxis <strong>Münchner</strong> Pfarrgemeinden oder wie ein<br />
etwas anderer Bibelabend aussehen kann. Die Reihe<br />
wird fortgesetzt, im Herbst 2011 erscheint ein Heft zur<br />
Programmplanung.<br />
Martina Sepp M. A. bei der Führung über das Oktoberfest<br />
im September 2010.<br />
Etwas bewegen –<br />
neue Fortbildungs-<br />
angebote in jedem<br />
Semester<br />
In jedem Semester gibt es<br />
nun besondere Angebote zur<br />
Qualifizierung und Fortbildung<br />
der Engagierten in den Pfarrgemeinden<br />
und sonstigen<br />
Mitgliedseinrichtungen,<br />
zu finden im Faltblatt „Etwas<br />
bewegen“. Im Herbst 2010<br />
nahmen z. B. ca. 25 Bildungsbeauftragte<br />
am Einführungsabend<br />
„Erwachsenenbildung von A bis Z“ teil. Themen<br />
von A wie Ansprechpartner/-innen über E wie EKP ® ,<br />
S wie Sammelstatistik oder Z wie Zuschusswesen.<br />
Darüber hinaus wurde intensiv diskutiert, warum es<br />
heute katholische Erwachsenenbildung braucht. Bei<br />
einem Imbiss konnten die Interessierten die Geschäftsstelle<br />
und einige Mitarbeiter/-innen sowie deren<br />
Fachgebiete kennen lernen. Näheres zum Projektkurs<br />
„Erwachsenenbildung konkret – Veranstaltungen<br />
planen, durchführen, auswerten“ erfahren Sie auf<br />
S. 45.<br />
Anerkennung gehört auch dazu:<br />
Führung über das Oktoberfest<br />
Rund 20 Interessierte fanden sich an einem Freitag<br />
im September an der Bavaria ein, um gemeinsam mit<br />
der Kunsthistorikerin Martina Sepp über die Wiesn<br />
zu spazieren und interessante Geschichten rund ums<br />
Oktoberfest zu hören: Sensationen, Traditionen,<br />
Skandale und Histörchen über das größte Volksfest der<br />
Welt. Beim „Dankeschön-Angebot“ für aktive Bildungsbeauftragte<br />
des MBW im Herbst 2010 zeigte sich,<br />
wie die Wiesn schon immer ein Spiegel der Zeit, ihrer<br />
Moden und Eskapaden war und ist. Vielleicht erfreuen<br />
sich deshalb Fahrgeschäfte mit langer Tradition wie<br />
die Krinoline oder der berühmte „Schichtl“ so großer<br />
Beliebtheit.<br />
Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH) Mitarbeiter/-innen im Bereich<br />
Bürgerschaftliches Engagement:<br />
Karin Wimmer-Billeter<br />
Roland Oehler<br />
Monika Czwienzek<br />
MBW Jahresbericht 2010 31<br />
„Eine ,Einführung als<br />
Bildungsbeauftragte/r‘ halte<br />
ich für unerlässlich: Man/frau<br />
bekommt Kontakt zu anderen<br />
Bildungsbeauftragten, vor allem<br />
aber zu Fachreferenten des MBW.<br />
Das bedeutet: Fachkenntnisse<br />
auf neuem Stand, in langen Fach-<br />
konferenzen vielfach reflektierte<br />
Konzepte der katholischen<br />
Erwachsenenbildung und die<br />
Ermutigung, jederzeit um Rat<br />
nachfragen und eine freundliche<br />
und kundige Antwort erwarten<br />
zu können.“<br />
Hans Wolfgang Schillinger,<br />
Bildungsbeauftragter<br />
in St. Stephan, Putzbrunn
Bürgerschaftliches Engagement<br />
„Im Herbst 2010 habe ich an<br />
verschiedenen Seminaren<br />
,Freiwilliges Engagement im<br />
Altenheim‘ teilgenommen.<br />
Die Referentinnen haben<br />
durch ihre kompetenten und<br />
praxisnahen Vorträge mein<br />
Interesse für diese Aufgaben<br />
bestärkt und eine solide Grund-<br />
lage für deren Bewältigung<br />
geschaffen. Als Absolventin<br />
der Kurse bin ich in dem<br />
Pflegeheim, bei dem ich mich<br />
vorgestellt habe, mit offenen<br />
Armen empfangen worden.<br />
Ich habe inzwischen den<br />
Besuchsdienst bei zwei<br />
dementiell Erkrankten aufge-<br />
nommen und freue mich,<br />
damit einen sinnvollen Dienst<br />
an der Allgemeinheit leisten<br />
zu können.“<br />
Sylvia Frings, Teilnehmerin<br />
„Seniorenbegleiter/-innen und<br />
Demenzhelfer/-innen leisten<br />
einen unverzichtbaren Beitrag<br />
zu mehr Lebensqualität für<br />
ältere Menschen und deren<br />
Angehörige. Die Schulung<br />
ist eine hervorragende<br />
Möglichkeit, die Helfer/-innen<br />
bei dieser anspruchsvollen<br />
Aufgabe zu unterstützen. Das<br />
gemeinsame Arbeiten macht<br />
mir sehr große Freude.“<br />
Barbara Fröhlich-Rausch,<br />
Leiterin des ASZ Perlach<br />
Foto: Siegfried Franz Beer<br />
Große Messe im Gasteig<br />
Freiwillige informieren sich<br />
„Wir verändern München“, das<br />
war das Motto der 4. <strong>Münchner</strong><br />
Freiwilligen Messe am 24. Januar<br />
2010. Dieser Aufforderung folgten<br />
an die 5.000 <strong>Münchner</strong> Bürgerinnen<br />
und Bürger, die die Freiwilligen<br />
Messe am Gasteig besuchten.<br />
80 Einrichtungen aus den Engagementfeldern<br />
Soziales – Umwelt – Kultur – Migration<br />
– Kinder/Jugend – Gesundheit/Selbsthilfe waren vertreten,<br />
dazu kamen alle <strong>Münchner</strong> Vermittlungsagenturen<br />
sowie Erwachsenenbildungseinrichtungen, u. a.<br />
das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>. Alle Einrichtungen und<br />
Institutionen präsentierten ihre Möglichkeiten für ein<br />
Freiwilliges Engagement in München.<br />
Bürgerschaftliches Engagement, freiwillige Tätigkeit,<br />
Ehrenamt, egal wie es an diesem Tag genannt wurde,<br />
heißt: Menschen tun etwas gemeinsam für sich und für<br />
andere, freiwillig und unbezahlt – aber mit Gewinn.<br />
Damit verändern sie München.<br />
Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH),<br />
Diplom-Pädagoge<br />
Der Stand des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s auf der<br />
Freiwilligenmesse 2011.<br />
32<br />
MBW Jahresbericht 2010<br />
Perspektiven im Alter<br />
Seniorenbegleitung mit<br />
dem Schwerpunkt Demenz<br />
Rund 12 Millionen Menschen<br />
in Deutschland sind 65 Jahre<br />
und älter. Die Mehrheit der<br />
Älteren, auch der über 80-jährigen,<br />
lebt in Privatwohnungen.<br />
Dies ist ohne geeignete Hilfe<br />
und Unterstützung nicht immer<br />
möglich. Die Seniorenbegleiterin<br />
oder der Seniorenbegleiter<br />
schenken freiwillige Zeit,<br />
um der Einsamkeit im Alter<br />
entgegenzuwirken und um<br />
pflegende Angehörige zu<br />
entlasten. Unter dem Motto<br />
„Perspektiven im Alter“ bietet das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
in Kooperation mit den Caritas Zentren München<br />
Stadt/Land eine Ausbildung zur Seniorenbegleitung mit<br />
dem Schwerpunkt Demenz an. Die dreiteilige Qualifizierung<br />
beinhaltet:<br />
• einen Grundkurs,<br />
• ein zwanzigstündiges Praktikum in der ambulanten<br />
oder stationären Altenhilfe und<br />
• einen Aufbaukurs mit dem Schwerpunkt Demenz.<br />
Von der Theorie in die Praxis<br />
Die Teilnehmenden bereiten sich mit dieser Qualifizierung<br />
intensiv auf ihren Einsatz als Seniorenbegleiter/-in<br />
vor. Ihre Aufgaben sind umfangreich und doch klar<br />
begrenzt. Sie unterstützen, schenken Zeit, hören zu und<br />
nehmen Anteil am Leben eines Anderen. Schon kleine<br />
Schritte wie miteinander reden, spielen oder spazieren<br />
gehen sind wichtige Beiträge zur Begleitung. Überwiegend<br />
Frauen fühlen sich von dem Kursangebot angesprochen.<br />
Davon engagieren sich bereits etwa ein Drittel<br />
bei der Caritas oder sind über Einrichtungen der Caritas<br />
für die Seniorenbegleitung sensibilisiert worden. Die<br />
übrigen Teilnehmenden sind noch nicht engagiert und<br />
sind über andere Institutionen (z. B. Weißer Rabe) oder<br />
Informationen auf diese Qualifizierung aufmerksam<br />
geworden.<br />
Durch das Engagement und der engen Zusammenarbeit<br />
mit Hauptamtlichen kann der Wunsch vieler Senioren<br />
und Seniorinnen erfüllt werden, möglichst lange in<br />
gewohnter Umgebung zu leben. Damit wird ihnen eine<br />
wahre Perspektive im Alter geboten.<br />
Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH),<br />
Diplom-Pädagoge
Erfolgsmodell<br />
Freiwilliges Engagement im Altenheim<br />
Entwickeln, Fördern und Stärken<br />
Bayernweit engagieren sich zahllose Freiwillige, damit<br />
sich Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und<br />
Pflegeheimen nicht allein gelassen fühlen. Freiwillig<br />
Engagierte geben menschliche Wärme und Zuneigung.<br />
Sie bauen Beziehungen zu einem anderen Menschen<br />
auf, hören zu und teilen Sorgen und Nöte. Viele sind<br />
bereit, sich für eine Aufgabe einzusetzen, die ihnen<br />
Spaß macht, in der sie gebraucht werden und bei der<br />
sie Gleichgesinnte kennen lernen. In München gibt<br />
es eine Vielzahl von Altenheimen und interessanten<br />
Projekten, in denen sich Freiwillige engagieren können.<br />
Es sind jedoch Möglichkeiten nötig, sich auf ein Engage-<br />
ment vorzubereiten und sich weiter zu qualifizieren.<br />
Fundierte Qualifizierung erleichtert<br />
die Tätigkeit im Altenheim<br />
In den Einführungsseminaren<br />
bereiten sich Freiwillige auf<br />
die Mitarbeit in einem Heim<br />
vor. Weitere Fortbildungen<br />
bieten zusätzliche Qualifikationen,<br />
Altenheime bekommen<br />
Unterstützung bei der<br />
Zusammenarbeit mit Freiwilligen<br />
und Fachtage informieren<br />
zu aktuellen Themen. Ziel<br />
sind die Verankerung und die<br />
Ausweitung von freiwilligem<br />
Engagement in <strong>Münchner</strong><br />
Altenheimen. Gefördert<br />
durch das Sozialreferat der<br />
Landeshauptstadt München haben inzwischen mehr<br />
als 420 freiwillig Engagierte die Einführungsseminare<br />
besucht. Die Fortbildungen erreichen jährlich ca. fünf-<br />
hundert freiwillig, aber auch beruflich Engagierte,<br />
so dass dieses Erfolgsmodell, gemäß dem Motto<br />
„Entwickeln – Fördern – Stärken“ auch im Jahr 2011<br />
fortgesetzt wird.<br />
Von Freiwilligen für Freiwillige<br />
Mit dem „Materialordner Freiwilliges Engagement im<br />
Altenheim“ stellt das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> in<br />
Kooperation mit dem Evangelischen <strong>Bildungswerk</strong> e.V.<br />
allen Interessierten eine ausführliche und in der<br />
Praxis erprobte Materialsammlung zur Verfügung. Sie<br />
bietet eine Fülle von Anregungen für die praktische<br />
Freiwilligenarbeit in Alten- und Pflegeheimen. Viele<br />
langjährig Tätige und erfahrene Freiwillige haben<br />
hierfür gemeinsam mit den Projektleiterinnen Monika<br />
Czwienzek und Sybille Fuchs Material gesammelt,<br />
gesichtet und zusammengestellt.<br />
Dank der finanziellen Unterstützung des Bayerischen<br />
Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie und Frauen konnte der Materialordner von<br />
2002 bearbeitet und weiterentwickelt werden. Als<br />
Ergebnis liegt heute ein erweiterter Materialordner<br />
für die praktische Arbeit im Altenheim vor. Er ist beim<br />
Evangelischen <strong>Bildungswerk</strong> oder beim <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong> gegen eine Schutzgebühr von 15,– Euro<br />
erhältlich.<br />
Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH),<br />
Diplom-Pädagoge<br />
MBW Jahresbericht 2010 33<br />
„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
ist für die Qualifizierung von<br />
freiwillig Tätigen aus der<br />
<strong>Münchner</strong> Landschaft nicht<br />
mehr wegzudenken. Außerdem<br />
ist das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
ein wertvolles Mitglied<br />
im Forum Bürgerschaftliches<br />
Engagement (FöBE).“<br />
Sandra Bauer,<br />
Mitarbeiterin bei FöBE<br />
„Ich erlebe unsere Kooperation<br />
mit dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
als sehr kollegial und<br />
bereichernd. ebw und MBW<br />
leisten durch ,Freiwilliges<br />
Engagement im Altenheim‘<br />
einen Beitrag sowohl<br />
für das Wohlbefinden in<br />
den Altenheimen als auch<br />
zur Ökumene.“<br />
Dr. Rosine Lambin,<br />
Evangelisches <strong>Bildungswerk</strong><br />
München<br />
Gefördert vom<br />
Sozialreferat<br />
der Landeshauptstadt<br />
München
Seniorenbildung<br />
Seniorenbildung<br />
„In einem früher nicht gekannten Maß bietet sich<br />
den Menschen heute die Möglichkeit, ihr Leben in<br />
freier Entscheidung selbst zu gestalten … Die große<br />
Entscheidungsfreiheit führt aber auch zu einem<br />
permanenten Entscheidungsdruck. Der Zwang zur<br />
Entscheidung wird dann zur Last, wenn die Möglichkeit<br />
des Scheiterns immer weniger in der Gemeinschaft<br />
abgesichert wird und das persönliche Schicksal in<br />
der Verantwortung der oder des Einzelnen liegt …<br />
Die Komplexität einer globalisierten Welt weckt das<br />
Bedürfnis nach Beheimatung. Überschaubare Gemeinschaften<br />
in Stadtteilen und Dörfern, in Familie und<br />
Nachbarschaft gewinnen neu an Bedeutung … Freiheit<br />
stellt für die Kirche ein hohes Gut dar, das es zu wahren<br />
und zu fördern gilt. Sie will vor allem deutlich machen,<br />
dass Gemeinschaft und verbindliche Normen diese Freiheit<br />
nicht einschränken, sondern den Rahmen bilden,<br />
innerhalb dessen Freiheit sich erst entfalten kann.“<br />
„10 vordringliche Zeichen der Zeit“
Studieren ab 55 Jahren<br />
Die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />
bewährt sich<br />
Die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />
ist mittlerweile ein fester Bestandteil<br />
im Programm des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s. Die Vorlesungen,<br />
Seminare und Exkursionen richten<br />
sich an Menschen ab 55 Jahren<br />
mit Interesse am akademischen<br />
Lernen. Das Angebot wurde auf<br />
die Studierenden in der zweiten Lebenshälfte zugeschnitten.<br />
Es ist kein Abitur nötig, es werden keine<br />
Prüfungen geschrieben und ein ansprechendes Ambiente<br />
sorgt für eine gute Lernatmosphäre.<br />
Das Programm<br />
in seiner Vielfalt<br />
In verschiedenen geistes-<br />
wissenschaftlichen Wissens-<br />
gebieten wie Theologie,<br />
Philosophie, Psychologie,<br />
Literatur, Kunstgeschichte und<br />
Politik, werden neben einer<br />
Einführung in das jeweilige<br />
Fach Kombinationen aus<br />
inhaltlichen Querschnitten<br />
und punktuellen Vertiefungen<br />
vermittelt.<br />
Vorlesungen als Grundlage<br />
für weitere Lernmöglichkeiten<br />
Die Bausteine München Aktiv und Intensiv mit Exkur-<br />
sionen und Seminarcharakter vertiefen das vorher<br />
Gelernte. Im Wintersemester konnte man zum Beispiel<br />
dem <strong>Münchner</strong> Wasser nachspüren, sich vom Thema<br />
Männerbünde faszinieren lassen, den Spuren der<br />
Jesuiten folgen, <strong>Münchner</strong> Literatur kennen lernen und<br />
in den interreligiösen Dialog treten.<br />
Das Besondere zwischendurch –<br />
die Sommerakademie<br />
Von manchen schon sehnsüchtig erwartet, fand wie bereits<br />
im Jahr zuvor wieder die Sommerakademie statt.<br />
Bei nasskaltem Wetter trafen sich bis zu 25 Studierende<br />
an sechs Seminartagen zu Themen wie Geschichte<br />
Medienservice<br />
Auf der Internetseite www.muenchnerseniorenakademie.de<br />
finden Sie immer das<br />
neueste Vorlesungsverzeichnis und alle Infor-<br />
mationen rund um die Seniorenakademie.<br />
Dort können Sie sich auch online anmelden.<br />
Foto: Thomas Schwab<br />
der Hexenprozesse, Europäische Union und Nathan der<br />
Weise. Da waren die trüben Sommertage schnell vergessen<br />
und viele begeisterte Rückmeldungen bestärken<br />
darin, die Sommerakademie auch im kommenden Jahr<br />
wieder als besonderes Angebot in der Ferienzeit zu<br />
organisieren.<br />
Neues aus dem Wintersemester 2010 / 2011<br />
Im November starteten erstmals fünf Kurse mit 230<br />
Studierenden, verteilt auf drei Orte:<br />
• Zentrum St. Michael der Jesuiten in der Innenstadt<br />
• St. Sylvester an der <strong>Münchner</strong> Freiheit<br />
• St. Elisabeth am Ostbahnhof<br />
Interessant ist die starke Anbindung der Teilnehmenden<br />
an ihren Kurs. Engagierte Studienbegleiterinnen,<br />
spannende Exkursionen und Tischgemeinschaften, die<br />
sich im Laufe der Semesterzeit gebildet haben, stärken<br />
diese Identifikation. Zudem hat mittlerweile jeder Kurs<br />
einen eigenen Kursnamen, benannt nach einer berühmten<br />
Persönlichkeit mit einem Bezug zu München.<br />
Studierende in einer Vorlesungspause im Innenhof<br />
von St. Michael.<br />
Weitreichende Entwicklungen<br />
Bereits in einem Jahr wird in den beiden ersten Kursen<br />
das Diplom der <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie überreicht.<br />
Gemeinsam arbeiten Studierende, Lehrende und<br />
die Organisation darauf hin, dass auch nach den sechs<br />
Semestern Grundstudium für die Diplomanten Vorlesungen,<br />
Seminare und Exkursionen angeboten werden<br />
können. Die Neugierde am akademischen Lernen<br />
kann so weiterhin gestillt werden und die <strong>Münchner</strong><br />
Seniorenakademie ist damit nicht nur ein fester<br />
Bestandteil des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s,<br />
sondern auch im Leben der Studierenden.<br />
Monika Bischlager, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 35<br />
„Senioren, die geistig aktiv<br />
bleiben wollen und noch<br />
studieren, haben in Deutschland<br />
keine Lobby. Da ist es eine<br />
soziale Verantwortung der<br />
Kirche, eine Veranstaltung<br />
wie die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />
anzubieten.“<br />
Geistlicher Rat<br />
David W. Theil, Dekan<br />
des Dekanats Innenstadt,<br />
Pfarrer von St. Sylvester<br />
und St. Ursula<br />
„Ich begrüße das Angebot<br />
<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />
in St. Elisabeth, das älteren<br />
Menschen eine wichtige<br />
Chance bietet, lebendig und<br />
geistig fit zu bleiben.“<br />
Dr. Dieter Katte, Pfarrer<br />
in St. Elisabeth<br />
Die Mitarbeiter/-innen<br />
der Seniorenakademie:<br />
Monika Bischlager<br />
Kathrin Galler B. A.<br />
Angelika Dreyer M. A.<br />
Martina Sepp M. A.
Seniorenbildung<br />
„Erst kürzlich wurde ich<br />
gefragt, warum ich mir das<br />
antue und an jedem Kurstag<br />
rund 80 km fahre, wo es doch<br />
in der näheren Umgebung auch<br />
Malkurse gibt? Meine Antwort:<br />
Weil es sich lohnt! Denn wo<br />
sonst habe ich die Möglichkeit<br />
mit so renommierten Künstlern<br />
wie Mike Keilbach oder Anton<br />
Petz zusammenzuarbeiten?<br />
Und dass sich in fast zwanzig<br />
Jahren wunderbare Freundschaften<br />
entwickelt haben,<br />
ist für mich eine persönliche<br />
Bereicherung.“<br />
Hans Buttman, Teilnehmer<br />
„Die Malakademie ermöglicht<br />
mir durch professionelle An-<br />
regungen der Kursleiter, meine<br />
Kreativität und malerisches<br />
Können zu entdecken und zu<br />
entfalten. Durch die anderen<br />
Kursteilnehmer erfahre ich<br />
die Vielfalt und Andersartigkeit<br />
von künstlerischem Ausdruck.<br />
Jeder Kurstag ist für mich<br />
wertvoll und wichtig, da ich<br />
Freude und Spaß am Malen mit<br />
Gleichgesinnten erleben darf.“<br />
Ingrid Paustian,<br />
Teilnehmerin<br />
Foto: Petra Bösch-Brieden<br />
Kreativität und Kunst<br />
Begegnung in der Malakademie<br />
Das Zusammentreffen von Mensch<br />
und Kunst, Kunst und Mensch ist<br />
kein einmaliges Ereignis, sondern<br />
ein ständig wachsender Prozess.<br />
Der Kunst begegnen bedeutet<br />
auch sich selbst und andere Menschen<br />
neu und anders zu sehen.<br />
Ein besonderer Akzent der Malakademie<br />
ist daher die Gleichwertigkeit von Kunst und<br />
Begegnung. Daher werden viele Kurse gemeinsam von<br />
akademischen Künstlerinnen und Künstlern mit pädagogischen<br />
Fachkräften im Team geleitet.<br />
Kreativität kennt kein Alter<br />
Alljährlich in der Adventszeit findet die Ausstellung<br />
des Seniorenbeirats der Landeshauptstadt München<br />
in der Rathausgalerie statt. Neben vielen anderen<br />
Ausstellern konnte auch das Projekt der Malakademie<br />
„Portrait – Ich und der Andere“ zehn Werke der Öffentlichkeit<br />
präsentieren.<br />
Die Dozentinnen Brigitte Ringel (links unten) und<br />
Gloria Gans (Mitte) freuen sich mit den Teilnehmerinnen<br />
des Portrait-Kurses über die gelungene Ausstellung<br />
im Rathaus.<br />
36 MBW Jahresbericht 2010<br />
Foto: Petra Bösch-Brieden<br />
Gemeinsame Bildbetrachtung in der Atelieratmosphäre<br />
des Botanikums.<br />
Selbstbestimmtes Lernen im Botanikum<br />
In kursfreien Zeiten treffen sich mehrere, von Kursteilnehmenden<br />
selbst organisierte Gruppen, ohne<br />
Dozentinnen und Dozenten. Das Atelier im Botanikum<br />
steht dann gegen ein geringes Entgelt für „freies<br />
Malen“ zur Verfügung. Die Teilnehmenden schätzen<br />
das malerische Ambiente des Raumes und die kreative<br />
Atmosphäre der Künstlerkolonie im Botanikum sehr.<br />
Petra Bösch-Brieden, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
der Malakademie:<br />
Petra Bösch-Brieden<br />
Marlies Fiedler
Foto: Franz Haider<br />
Sie fragen, Dr. Günther Beckstein antwortet!<br />
Workshop zu biografischen Interviews<br />
Die Lebensgeschichte von alten<br />
Menschen, Eltern oder Verwandten<br />
sind ein Schatz, der wert ist,<br />
festgehalten zu werden. Doch wie<br />
gelingt es, das Erzählen zu strukturieren<br />
und die Fülle der Erinnerungen<br />
ins Bewusstsein zu rücken?<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
veranstaltete in Kooperation mit dem Evangelischen<br />
<strong>Bildungswerk</strong> München e.V. und muk, der Fachstelle<br />
Medien und Kommunikation der Erzdiözese München<br />
und Freising, einen Seminartag für Ehren- und Hauptamtliche<br />
der Seniorenarbeit zur Interviewschulung.<br />
Die Journalistin Brigitte März, vielen bekannt aus ihrer<br />
Zeit beim „Funk“ (Bayerischen Rundfunk), hat im Laufe<br />
ihrer Karriere eine Vielzahl von Interviews mit bekannten<br />
Persönlichkeiten geführt. Sie gab im ersten Teil<br />
eine Einführung, wie Interviews gelingen und was alles<br />
zu beachten sei, zur Vorbereitung, bei der Durchführung<br />
und vor allem bei der Fragestellung. Zur Übung formulierte<br />
sie ein Beispiel zu einem Verkehrsunfall. Dazu<br />
gab sie der Gruppe nur wenige Fakten an die Hand und<br />
die Teilnehmenden sollten durch gezieltes Nachfragen<br />
Dr. Günther Beckstein beim Kurs „Interviewschulung“ im November 2010.<br />
herausfinden, was sich wirklich zugetragen hat. Dabei<br />
beantwortete sie nur das wirklich Gefragte, nicht mehr.<br />
Die Gruppe erfuhr dadurch, wie schwierig es ist, wirklich<br />
präzise Fragen zu stellen und zugleich die gerade<br />
erhaltenen Informationen mit einzubauen.<br />
Probieren geht über Studieren<br />
Am Nachmittag stellte sich der ehemalige Ministerpräsident<br />
Dr. Günther Beckstein als Interviewpartner<br />
zur Verfügung. Jeweils zu zweit konnten die Teilnehmenden<br />
fünf Minuten lang nun ihre vorbereiteten<br />
Fragen stellen und Dr. Beckstein zeigte sich offen und<br />
gesprächig, sei es bei Themen zu seiner Kindheit und<br />
Jugend oder zu den Faschingskostümen, welche er und<br />
seine Frau beim Fasching in Veitshöchheim trugen. Die<br />
Sequenzen wurden aufgezeichnet und im Anschluss<br />
in der ganzen Gruppe mit Brigitte März ausgewertet.<br />
Die Reflexion der gelungenen und manchmal weniger<br />
gelungenen Fragen und ihrer Wirkungen beim Interviewpartner<br />
rundeten den Kurs ab und waren wichtige<br />
Lernerfahrungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
gingen mit großem Respekt für die Kunst des Journalismus<br />
nach Hause.<br />
Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 37<br />
„Wie sollte das gehen?<br />
In Kürze ,Nicht-Journalisten’<br />
für Aufnahmen mit Zeitzeugen<br />
das Interviewen beizubringen?<br />
Es ging prima. Dank neugieriger<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
und ihrem Interview-<br />
partner Dr. Günther Beckstein<br />
– und mir als Coach hat es<br />
obendrein Spaß gemacht.“<br />
Brigitte März, Journalistin<br />
Gefördert von der<br />
Landeshauptstadt<br />
München
Seniorenbildung<br />
„Das Erzählcafé, organisiert<br />
vom MBW, welches im<br />
Rahmen der Ausstellung<br />
,Jahrhundertmenschen‘<br />
in der Pasinger Fabrik stattfand,<br />
stieß auf außerordentlich<br />
großes Interesse. Drei fast<br />
hundertjährige Zeitzeugen<br />
berührten das aufmerksame<br />
Publikum durch ihre individuellen<br />
und bewegenden<br />
Lebensgeschichten. Das MBW<br />
trägt mit dem Erzählcafé dazu<br />
bei, dass unsere Zeitgeschichte<br />
auch für die jüngere Generation<br />
lebendig bleibt sowie zum<br />
Nachdenken und zur positiven<br />
Gestaltung der Zukunft anregt.“<br />
Karin Oßwald, Diplom-Sozialpädagogin<br />
(FH) im Altenund<br />
Service-Zentrum Pasing<br />
Foto: Siegfried Franz Beer<br />
„Wir waren ja arm wie die Kirchenmäuse…“<br />
Erzählcafé mit Jahrhundert-Zeitzeugen<br />
in der Pasinger Fabrik<br />
Dezember in München, Schnee<br />
und Wind – dennoch finden<br />
am Samstagnachmittag, dem<br />
11.12.2010 ungefähr 100 Menschen<br />
den Weg in die Pasinger<br />
Fabrik zum adventlichen Erzählcafé<br />
„Zeitzeugen des Jahrhunderts“,<br />
das in Kooperation mit den Altenund<br />
Service-Zentren Obermenzing, Pasing und Freimann<br />
durchgeführt wurde. Im Rahmen des Begleitprogramms<br />
zur Ausstellung „Jahrhundertmensch“ mit großformatigen<br />
Fotos von (Über-)Hundertjährigen in der Pasinger<br />
Fabrik erzählten drei <strong>Münchner</strong> Bürger/-innen aus ihrem<br />
langen Leben. So unterschiedlich wie die Lebenssituationen,<br />
in die sie hineingeboren wurden, von der<br />
Giesinger Arbeiterfamilie bis zum Unternehmersohn im<br />
Böhmerwald, so vielfältig war auch ihr Erzählen:<br />
Dicht gedrängt lauschten die Besucher/-innen den<br />
Erzählungen der Zeitzeugen in der Pasinger Fabrik.<br />
38 MBW Jahresbericht 2010<br />
Emmy Kohlheim, 96, die schwierige Kriegsjahre in Berlin<br />
erlebte und dann in Franken an der Grenze zwischen<br />
amerikanischer und russischer Besatzungszone nicht<br />
wenige gefährliche Situationen meistern musste, bevor<br />
sie in den 50er Jahren in München sesshaft wurde.<br />
Therese Lossow, ebenfalls 96, ein echtes „<strong>Münchner</strong><br />
Gwachs“ musste mit 14 Jahren eine Stellung mit Schlafplatz<br />
annehmen, da ihr Traumberuf Friseurin aufgrund<br />
der häuslichen Enge nicht verwirklicht werden konnte.<br />
Dafür hatte sie später die Gelegenheit, für einige Jahre<br />
nach Amerika zu gehen. Schon nach drei Tagen hatte<br />
sie eine Arbeit als Köchin für eine reiche Familie in der<br />
Fifth Avenue.<br />
Sprachkenntnisse eröffnen neue Wege<br />
Den Abschluss machte Wilhelm Czech, 90, der früh<br />
zu seinen Deutsch- und Tschechischkenntnissen auch<br />
noch Englisch lernte,<br />
was sich nach dem Krieg<br />
als großes Glück erwies.<br />
Damit war er für die Amerikaner<br />
im Böhmerwald<br />
fast unentbehrlich und<br />
konnte auch für seine<br />
eigene Zukunft wichtige<br />
Weichen stellen.<br />
Musikalisch begleitet<br />
wurde der Nachmittag<br />
vom alpenländischen<br />
Chor des Alten- und<br />
Service-Zentrums Freimann.<br />
So dicht wie<br />
die Zuhörerinnen und<br />
Zuhörer in der Pasinger<br />
Fabrik saßen, so dicht<br />
waren die Erzählungen<br />
der Zeitzeugen. Die Portraits der Fotoausstellung von<br />
Karsten Thormaehlen konnten in der Pause und nach<br />
der Veranstaltung bestaunt werden. Manche der Zitate<br />
werden den Besuchern noch lange im Gedächtnis bleiben,<br />
etwa: „Auch mit 103 sollte man auf sein Äußeres<br />
achten..“ oder „Täglich einen halben Liter Milch und<br />
20 Gläser Bienenhonig im Jahr. Sport? – Mein Sport<br />
war die Arbeit im Laden.“<br />
Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)
Würfeln für die Ökumene<br />
Neues Spiel<br />
für die Seniorenarbeit<br />
Seniorennachmittage sind eine beliebte Form der Seniorenarbeit<br />
sowohl in den katholischen Pfarrgemeinden<br />
als auch in den evangelischen Kirchengemeinden, die<br />
zunehmend vor allem hochaltrige Menschen anspricht.<br />
Beide Kirchen unterstützen dies mit Fortbildungen für<br />
die Leiter/-innen dieser Gruppen. Was liegt näher, als<br />
dies im Vorfeld des Ökumenischen Kirchentags auch<br />
einmal gemeinsam zu tun? Im Januar 2010 fand ein<br />
solches Treffen unter dem Titel „Ökumenische Anregungen<br />
für die Seniorenarbeit“ im Alten- und Service-<br />
Zentrum Neuhausen statt. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
kooperierte mit dem Fachbereich Seniorenpastoral des<br />
Erzbischöflichen Ordinariats, dem Diözesanverband des<br />
Caritasverbands und der offenen Altenarbeit in evangelischen<br />
Kirchengemeinden der Inneren Mission. Rund<br />
25 Leiterinnen und ein Leiter hatten großes Interesse<br />
am gemeinsamen Austausch und an den ökumenischen<br />
Impulsen.<br />
Typisch katholisch, typisch evangelisch<br />
Besonders anregend fanden viele das Würfelspiel zur<br />
religiösen Biografie. In Kleingruppen tauschte man sich<br />
zu Fragen aus wie „Was ist für Sie typisch katholisch?“,<br />
„Was ist für Sie typisch evangelisch?“, „Was ist Ihnen<br />
an Ihrer eigenen Konfession besonders wichtig?“ oder<br />
„Haben Sie schon einmal an einem großen Ereignis der<br />
Kirchen teilgenommen z. B. am Kirchentag, am Katholikentag<br />
oder an einem Papstbesuch?“ Die spirituelltheologischen<br />
Impulse, die praktischen Anregungen<br />
für die eigene Gruppe und der Austausch mit anderen<br />
waren so anregend, dass alle Beteiligten sich wieder<br />
treffen möchten.<br />
Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
Die Mitarbeiter/-innen im<br />
Bereich Seniorenbildung:<br />
Karin Wimmer-Billeter<br />
Roland Oehler<br />
Foto: Innere Mission München<br />
Sybille Fuchs, Religionspädagogin der Offenen<br />
Altenarbeit, kommt beim biografischen Würfelspiel<br />
mit Teilnehmenden ins Gespräch.<br />
Medienservice<br />
Gern stellen wir Ihnen bei Interesse das Würfelspiel<br />
zur religiösen Biografie zur Verfügung. Es<br />
bietet einen leichten Einstieg in das Gespräch<br />
zu ökumenischen Fragen und eignet sich für alle<br />
Altersgruppen.<br />
MBW Jahresbericht 2010 39<br />
„Der ÖKT war für uns nicht nur<br />
ein Denkanstoß, sondern auch ein<br />
Anstoß, etwas miteinander zu tun<br />
und auf den Weg zu bringen.<br />
So möchten wir künftig einmal im<br />
Jahr ein gemeinsames Angebot für<br />
die Seniorenkreisleiter/-innen<br />
machen. Miteinander Ideen und<br />
Konzepte zu entwickeln und dabei<br />
unsere Spiritualität einzubringen,<br />
erleben wir als große Bereicherung<br />
auf dem Weg der Kirchen<br />
zueinander.“<br />
Ursula Senninger,<br />
Pastoralreferentin, Fach-<br />
bereich Seniorenspastoral<br />
„Das Verbindende leben und<br />
weiter entwickeln, sich kennen<br />
lernen und miteinander aus-<br />
tauschen, gemeinsam lernen,<br />
dies ist für mich der Weg der<br />
Ökumene. So ist es gut, das<br />
Jahr mit einer ökumenischen<br />
Fortbildung für Seniorenkreisleiter/-innen<br />
in München<br />
und Umgebung zu beginnen.<br />
Das große Interesse und<br />
das positive Feedback zeigen<br />
den Wunsch, dies zur Tradition<br />
werden zu lassen. Ich freue<br />
mich über diese gute<br />
Zusammenarbeit und auf<br />
weitere gemeinsame<br />
Fortbildungsangebote.“<br />
Sybille Fuchs, Diplom-<br />
Religionspädagogin (FH),<br />
Offene Altenarbeit für<br />
evangelische Kirchengemeinden<br />
der Hilfe im Alter
Kulturelle Bildung<br />
Um welche<br />
<strong>Münchner</strong><br />
Sehenswürdigkeit<br />
handelt es sich?<br />
Lösung zu erfragen bei:<br />
Monika Kramer M. A.<br />
Kunst und Kultur<br />
Telefon 089/54 58 05-15<br />
… denn Bildung muss Spaß<br />
machen!<br />
Kulturelle Bildung<br />
Kulturelle Erwachsenenbildung umfasst verschiedene<br />
Arbeitsfelder: Kunst, Geschichte, Musik, Theater,<br />
Brauchtum, Kreativität. Diese Felder bilden ein<br />
„Fenster, durch das Kirche in die Welt und Welt in<br />
die Kirche blickt“, so die Konferenz der Bischöflichen<br />
Beauftragten für Erwachsenenbildung 2003.<br />
Kulturelle Erwachsenenbildung thematisiert<br />
existentielle Fragen menschlichen Daseins<br />
und gibt Orientierung. Sie vermittelt kulturelle<br />
Zusammenhänge, die die Teilnehmenden<br />
befähigen, selbstständig Kunst, Kultur<br />
und Geschichte als Elemente sinnvoller<br />
Lebensgestaltung zu erfahren und Antworten<br />
auf die Fragen nach der eigenen kulturellen<br />
Identität zu finden.<br />
Durch geeignete methodisch-didaktische Ansätze<br />
werden die Teilnehmenden angeleitet, selbst<br />
Zusammenhänge zu erkennen und den Transfer<br />
zu ermöglichen. Kirchen, Kunstwerke, Exponate,<br />
literarische oder musikalische Werke werden in ihrem<br />
historischen Kontext erklärt, als Ausdruck des Denkens<br />
und Glaubens der jeweiligen Zeit. Die religiöse Bild-<br />
und Symbolsprache – den meisten Menschen des<br />
21. Jahrhunderts oft unverständlich – wird erschlossen<br />
und in ihre Zusammenhänge gestellt.<br />
Diese Erkenntnisse können mit den Glaubenserfahrungen<br />
der Menschen heute, ihrem Gottesbild und<br />
ihren existentiellen Fragen an Kirche und Glaube<br />
verglichen und dadurch ein Transfer ermöglicht werden.<br />
Die angeleitete Hinführung zu aktuellen Strömungen<br />
der Kunst, des Theaters und der Musik befähigt<br />
die Menschen darüber hinaus, sich auch am<br />
gesellschaftlichen Dialog zu beteiligen.
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Gemeinsam unterwegs<br />
Führungen<br />
am Ökumenischen Kirchentag<br />
Ein Jahr lang liefen die Planungen,<br />
dann war es endlich so weit: In<br />
Kooperation mit der Erzdiözese<br />
München und Freising bot das<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> verschiedene<br />
Führungen im Rahmen des<br />
Ökumenischen Kirchentags an.<br />
Es sollte ein Programm sein, das<br />
sich sowohl an die Gäste, die zu diesem Ereignis nach<br />
München gekommen waren, richtete, als auch an die<br />
<strong>Münchner</strong>innen und <strong>Münchner</strong>, die ihre Stadt und ihre<br />
Kirchen wieder neu entdecken wollten.<br />
Rundgänge in Münchens Innenstadt<br />
Vier verschiedene Themen konnten Interessierte<br />
auswählen, um die Innenstadt unter unterschiedlichen<br />
Aspekten kennen zu lernen:<br />
• <strong>Münchner</strong> Highlights –<br />
Wechselbeziehungen zwischen Kirche und Stadt<br />
• Von der Armenfürsorge bis zu zeitgemäßer Bildung –<br />
Kirchliches Engagement in der Stadtgesellschaft<br />
gestern und heute<br />
• Auf den Spuren der Ökumene –<br />
Vom Gegeneinander zum Miteinander<br />
• Benno, Brezen und der Bär – Führung für Familien<br />
In 63 Führungen wurden ca. 1000 Teilnehmer/-innen<br />
erreicht, die sich als wetterfest, gut gelaunt und<br />
äußerst interessiert erwiesen. Einige nahmen sogar an<br />
mehreren Führungen teil und berichteten im Anschluss<br />
an die Rundgänge am Stand der Erzdiözese begeistert<br />
von ihren Erlebnissen.<br />
Dr. Christiane Greska (l.), Mitarbeiterin des Bereichs<br />
„Kulturelle Bildung“ des MBW, beantwortete im Pavillon<br />
der Erzdiözese die Fragen von kleinen und großen<br />
Besucher/-innen des ÖKT zu den Führungen des MBW.<br />
Führungsimpulse im <strong>Münchner</strong> Dom<br />
Eins war klar: Mit „normalen“ Führungen würde man<br />
die vielen Besucher/-innen, die im Dom erwartet<br />
wurden, nicht erreichen. Deswegen wurde ein eigenes<br />
Konzept entwickelt, das sich in jeder Hinsicht bewährte.<br />
An fünf Stationen im Dom stand eine gut erkennbare<br />
Ansprechperson, die den Besucher/-innen die Kathedrale<br />
und ihre wichtigsten Ausstattungsstücke vorstellte.<br />
Die Erläuterungen begannen zu jeder Viertelstunde<br />
an diesen fünf Stationen gleichzeitig und dauerten<br />
10 Minuten. Anschließend bestand die Möglichkeit für<br />
Fragen und für einen Wechsel zur nächsten Station.<br />
Auf diese Weise konnten sich die Besucher/-innen aus<br />
den fünf Modulen ihre individuelle Führung nach<br />
Interesse und Zeitbudget zusammenstellen. Die Rückmeldungen<br />
waren durchwegs positiv – ein hervorragend<br />
geeignetes Konzept, um auch viele Menschen<br />
kompetent und kurzweilig zu erreichen. An zwei Tagen<br />
erfuhren so über 1000 Gäste das Wichtigste über den<br />
<strong>Münchner</strong> Dom.<br />
Medienservice<br />
Auf der Internetseite www.muenchner-bildungswerk.de<br />
finden Sie unter der Rubrik<br />
„Medienservice“ weitere Informationen über<br />
die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“<br />
können Sie sich unter „2. Ökumenischer Kirchentag<br />
München vom 12. bis 16. Mai 2010“<br />
verschiedene Bilder ansehen.<br />
Den Dom „be-greifen“ – Eine taktile Führung<br />
für blinde und sehbehinderte Menschen<br />
Ein besonderes Angebot wurde in Kooperation mit<br />
der Diözesanbeauftragten für Behindertenseelsorge,<br />
Anne Kunstmann, für blinde und sehbehinderte<br />
Besucherinnen und Besucher im Dom gemacht: Durch<br />
die Raum- und Klangerfahrung, durch Erfühlen und<br />
„Be-Greifen“ ausgewählter Kunstwerke wurde der<br />
Dom in außergewöhnlicher Weise erschlossen und<br />
zugänglich gemacht. Auch wenn es nur eine kleine<br />
Gruppe von blinden und sehbehinderten Menschen<br />
war, die sich an den beiden Spezialführungen anschlossen,<br />
so waren es doch äußerst intensive Erlebnisse,<br />
die gerade in den kleinen Gruppen ermöglicht wurden.<br />
Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />
MBW Jahresbericht 2010 41<br />
„ ,Kommt und seht‘ dieser<br />
Aufruf Jesu an die, die ihm<br />
nachfolgen möchten, leitete<br />
während des ÖKT in München<br />
die Begegnungen im Dom.<br />
So haben die Mitarbeiter<br />
des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
die Gäste mit dem Dom und<br />
seinem Programm vertraut<br />
gemacht und hingeführt zu<br />
den Inhalten des Glaubens.<br />
Ich danke allen, dass so der<br />
Dom zu einem lebendigen<br />
Glaubenszeugnis werden<br />
konnte. Dies gilt auch für die<br />
taktilen Führungen für blinde<br />
und sehbehinderte Menschen.<br />
So haben sie einen wichtigen<br />
Beitrag geleistet, dass die<br />
gastgebende Erzdiözese mit<br />
der Kathedrale als Ort des<br />
Glaubens erlebt werden<br />
konnte.“<br />
Monsignore Wolfgang<br />
Huber, Dompfarrer und<br />
Domkapitular
Kulturelle Bildung<br />
Lust auf München? –<br />
Wir zeigen‘s Ihnen!<br />
Altstadtführungen<br />
Unter diesem Motto fanden von April bis Ende<br />
September wieder die Stadtrundgänge des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s statt. Neue Themen und ein neues<br />
Konzept steigerten die Attraktivität:<br />
• Märkte, Märzenbier und Mangel –<br />
vom Leben in der <strong>Münchner</strong> Au<br />
• Lust und Last –<br />
das Leben der Künstler in Schwabing<br />
• Trübe Wasser, karge Herbergen –<br />
Typhus, Pest und Cholera in München<br />
• Ideen für die Zukunft –<br />
Forscher, Entdecker und Erfinder<br />
• Weibersleut – Frauenleben in München<br />
• Schönes und Schauriges –<br />
der alte südliche Friedhof erzählt<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
im Bereich Kulturelle Bildung:<br />
Monika Kramer M. A.<br />
Angelika Dreyer M. A.<br />
Martina Sepp M. A.<br />
42 MBW Jahresbericht 2010<br />
Einheimische und Gäste,<br />
„Stammpublikum“ und<br />
spontan Interessierte<br />
fühlten sich von diesem<br />
abwechslungsreichen<br />
Angebot angesprochen<br />
und erkundeten die Stadt<br />
nach unterschiedlichsten<br />
Aspekten.<br />
Monika Kramer M. A.,<br />
Kulturhistorikerin<br />
Foto: MBW<br />
Oscarpreisträgerin<br />
hautnah<br />
Caroline Link bei<br />
„Der aktuelle Film“<br />
Vom Praktikum bei den Bavaria<br />
Filmstudios bis zum Oscar für den<br />
besten nicht-englischsprachigen<br />
Film 2003: Die deutsche Regisseurin<br />
Caroline Link hat es bis ganz oben<br />
geschafft und wurde für ihren Film<br />
„Nirgendwo in Afrika“ mit dem welt-<br />
weit begehrtesten Filmpreis geehrt.<br />
Am 17. Juli 2010 war die Erfolgsregisseurin zu Gast im<br />
<strong>Bildungswerk</strong> der Hanns-Seidl-Stiftung, das zusammen<br />
mit dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> seit mehreren Jahren<br />
erfolgreich die Kooperationsreihe „Der aktuelle Film“<br />
veranstaltet. Ganz ungezwungen unterhielten sich<br />
bekannte deutsche Regisseurinnen und Regisseure mit<br />
filmbegeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />
Nach dem gemeinsamen Filmgenuss von „Im Winter<br />
ein Jahr“ und „Nirgendwo in Afrika“ erzählte auch<br />
Caroline Link, warum sie bestimmte Rollen mit speziellen<br />
Schauspielern besetzt hat, welche Gefühle sie<br />
mit Naturaufnahmen ausdrücken wollte und welche<br />
Schwierigkeiten es beim Dreh gegeben hat.<br />
Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe und<br />
Erwachsenenpädagoge<br />
V. l. n. r.: Sebastian Kistler, Mitarbeiter des MBW;<br />
Arthur Kolbe, Referent für Kommunalpolitik, politische<br />
Rhetorik und Öffentlichkeitsarbeit, Film und Ethik der<br />
Hanns-Seidl-Stiftung; Oscarpreisträgerin Caroline Link,<br />
Regisseurin; Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Vorsitzender<br />
der Hanns-Seidl-Stiftung; Christine Weissbarth, Filmjournalistin<br />
und Moderatorin der Reihe „Der aktuelle Film“.
Festgefahrene Sichtweisen<br />
verändern<br />
Begegnungen mit dem Islam<br />
Ein Jahrhundert nach der Aus-<br />
stellung „Meisterwerke muhammedanischer<br />
Kunst“ in München<br />
veranstaltete das Kulturreferat<br />
der Stadt München mit vielen<br />
Kooperationspartnern, auch dem<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>, die<br />
Veranstaltungsreihe „Changing<br />
Views“. 1910 markierte die Ausstellung einen Wendepunkt<br />
in der Annäherung an den noch fremden Orient<br />
und den Islam. Mit dem umfangreichen Angebot<br />
zwischen September 2010 und Februar 2011 möchte<br />
die Veranstaltungsreihe „Changing views“ auch heute<br />
noch dazu einladen, festgefahrene Sichtweisen zu<br />
verändern.<br />
Architektur und Begegnung<br />
im Islamischen Forum Penzberg<br />
Architektur und Begegnung – das waren die Schwerpunkte<br />
der Fahrt ins Islamische Forum Penzberg.<br />
Kompetent, anschaulich und im Gespräch mit den<br />
Teilnehmenden erklärte der 1. Vorsitzende der Islamischen<br />
Gemeinde Penzberg, Bayram Yerli, zunächst die<br />
gelungene Verbindung von moderner, mitteleuropäischer<br />
Architektur und unaufdringlicher Religiosität in<br />
der beeindruckenden Moschee. Die Offenheit und<br />
das Selbstbewusstsein der jungen Gemeinde äußern<br />
sich in der Architektur des ganzen Gebäudes: Große<br />
Fensterflächen erlauben Einblicke in alle Räume, auch<br />
in die Moschee. In der für alle Penzberger zugänglichen<br />
Bibliothek diskutierten die 30 Teilnehmenden dann<br />
noch angeregt und ausführlich über Fragen der Integration,<br />
über eine europäische zeitgemäße Ausprägung<br />
des Islam und stellten fest, dass sich tatsächlich viele<br />
Sichtweisen durch diese Begegnung geändert haben.<br />
Die Intention von „Changing Views“ konnte demzufolge<br />
realisiert werden.<br />
Foto: Thomas Schwab<br />
Begegnung über die Musik<br />
Am 13.10.2010 veranstaltete das MBW im Gasteig ein<br />
interkulturelles Benefizkonzert mit Podiumsdiskussion.<br />
Nach den guten Erfahrungen der Pfarrei St. Florian<br />
mit dem muslimischen Gospelsänger Moktar Nefzaoui<br />
beim Abend der Begegnung des Ökumenischen Kirchentags<br />
entstand die Idee zur Beteiligung bei „Changing<br />
Views“.<br />
Die Musikgruppe Massel Tov bei ihrem Auftritt im Gasteig.<br />
Grenzen zwischen Kulturen und Religionen werden<br />
durch Musik oft durchbrochen. Die Podiumsdiskussion<br />
im Gasteig zeigte, wie inspirierend der Gedanken-<br />
austausch unter den Musikern und mit dem Publikum<br />
ist. Mehr als 70 Gäste besuchten die Veranstaltung<br />
„Changing Views – durch musikalische Grenzüberschreitungen“.<br />
Es traten auf: der muslimische Gospelsänger<br />
Moktar Nefzaoui, die Klezmer-Band „Massel<br />
Tov“ und Peter Meisel ein christlicher Sänger und<br />
Komponist. Gekonnt moderiert wurde der Abend von<br />
Robert Kühn. Weitere gemeinsame Veranstaltungen<br />
sollen 2011 stattfinden.<br />
Thomas Schwab, Diplom-Theologe<br />
MBW Jahresbericht 2010 43<br />
„Die Islamische Gemeinde<br />
Penzberg ist seit Jahren im<br />
Dialog mit anderen Religionen.<br />
Es wird gerade in Gesprächen<br />
sehr deutlich, dass Menschen<br />
unterschiedlicher Religionen<br />
wenig bis nichts über die<br />
jeweils andere kennen und<br />
sich auch teilweise über<br />
die Eigene nicht im Klaren<br />
sind. Es tut gut zu wissen,<br />
dass Einrichtungen wie das<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> in<br />
der Erwachsenenbildung<br />
tätig sind.“<br />
Bayram Yerli, 1. Vorsitzender<br />
der islamischen Gemeinde<br />
Penzberg
Forschung und Entwicklung<br />
Forschung und<br />
Entwicklung<br />
In einer Welt des Wandels kann die moderne<br />
Bildungseinrichtung nur bestehen, wenn sie sich<br />
immer wieder aktuellen Entwicklungen öffnet,<br />
überkommene Angebote weiterentwickelt und neue<br />
Projekte konzipiert. Qualität und Alleinstellungs-<br />
merkmale sind in der Erwachsenenbildung je neu<br />
zu entwickeln und zu erarbeiten.<br />
Darüber hinaus hat das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
als größte Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung<br />
in Deutschland und größter Anbieter der gemeinnützigen<br />
Weiterbildung nach der Volkshochschule in<br />
München, eine besondere Verantwortung für die impulssetzende<br />
Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung<br />
in der Kirche sowie in der Stadt und im Landkreis<br />
München.<br />
Dieser Verantwortung versucht das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
durch die Beteiligung an Forschungsprojekten und<br />
die Neuentwicklung von Bildungsmaßnahmen gerecht<br />
zu werden. Regelmäßig übernehmen Pädagogische<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Forschungsarbeiten<br />
vornehmlich von aus Bundesmitteln geförderten Projekten<br />
der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />
Erwachsenenbildung (KBE). Aber auch die Durchführung<br />
von praxisorientierten Fachtagen und die Produkt-<br />
entwicklung innovativer Angebote in der Erwachsenenbildung<br />
gehören regelmäßig zu den Aufgaben der<br />
Einrichtung, die von zuständigen städtischen Referaten<br />
oder aus Mitteln des Kulturfonds Bayern unterstützt<br />
werden.
„Warum noch<br />
in der Kirche bleiben?“<br />
Projektkurs macht Bildungsbeauftragte fit<br />
Erwachsenenbildung ist in den<br />
Zeiten von Wikipedia und Google-<br />
Recherche immer schwerer an den<br />
Mann bzw. an die Frau zu bringen.<br />
Viele bevorzugen es, sich Wissen<br />
gezielt und häppchenweise im<br />
Internet anzueignen. Dabei geht<br />
allerhand verloren: der ganzheitliche<br />
Charakter von dialogischem Lernen, die persönliche<br />
Auseinandersetzung mit anderen, die Möglichkeit<br />
zu Nachfragen an einen Profi, die Konfrontation mit<br />
Unerwartetem sowie das Hinterfragen vorgefertigter<br />
Denk- und Handlungsmuster. Wie dennoch spannende<br />
und kompetente Bildungsarbeit möglich ist, erfuhren<br />
Interessierte im Projektkurs „Erwachsenenbildung<br />
konkret – Veranstaltungen planen, durchführen und<br />
auswerten“. Er richtete sich v. a. an Bildungsbeauftragte,<br />
die eine bestimmte Veranstaltung durchführen und<br />
dabei praxisnah mehr über Erwachsenenbildung lernen<br />
wollten.<br />
Gemeinsam planen und lernen<br />
Im Oktober 2010 hat sich eine Gruppe engagierter,<br />
interessierter und aktiver Teilnehmender gefunden.<br />
In zwei Treffen haben sie bereits die theoretischen<br />
Grundlagen geschaffen, die für eine professionelle<br />
Bildungsplanung notwendig sind. Behandelt wurden<br />
folgende Themen:<br />
• Grundlagen der Erwachsenenbildung,<br />
• Zielgruppen und Lebenswelten,<br />
• Programmplanung und<br />
• Methoden.<br />
Ein weiteres Treffen findet im Januar 2011 statt.<br />
Inhalte sind dann Werbung, konkrete Organisation und<br />
Moderation der geplanten Bildungsveranstaltungen.<br />
In dieser ersten Phase wurden beispielsweise<br />
anhand einer visualisierenden Methode verschiedene<br />
Kombinationsmöglichkeiten von diversen Vorschlägen<br />
für Ziele, Zielgruppen, Formen und Themen in der<br />
Erwachsenbildung durchgespielt. Für das Ziel der<br />
Heranführung von Kirchenfernen ergaben sich dabei<br />
die Themen „Warum noch in der Kirche bleiben?“ –<br />
„Das kirchliche Kondom-Verbot“ – „Was passiert<br />
mit den Kirchensteuern?“.<br />
Foto: Sebastian Schäfer<br />
Mögliche Veranstaltungsformen wären u. a. ein<br />
Podiumsgespräch, ein Vortrag oder eine Diskussionsrunde.<br />
Diese und ähnliche Einheiten sorgten mit ihrer<br />
breiten Methodenvielfalt für ein abwechslungsreiches<br />
Programm und nachhaltige Wissensvermittlung.<br />
Ohne Moos nix los: Beim Projektkurs für Bildungsbeauftragte<br />
erläuterte Karin Wimmer-Billeter die Finanzierung<br />
einer Veranstaltung.<br />
Kompetente Bildungsarbeit erleben<br />
Nach der Planungsphase folgt im Frühjahr 2011 die<br />
Durchführungsphase, in der die Teilnehmenden in<br />
Einzelveranstaltungen ihr Wissen konkret anwenden<br />
können. Die Arbeit am eigenen Projekt erfolgt mit Hilfe<br />
von Beratung durch die begleitende Pädagogin Karin<br />
Wimmer-Billeter. Geplant sind Veranstaltungen zum<br />
Thema Islam und Christentum, ein Moschee-Besuch,<br />
ein Erzählcafé und ein integrativer Abend mit einer<br />
Einrichtung für Menschen mit Behinderung. In einem<br />
abschließenden Treffen wird das Gelernte ausgewertet<br />
und reflektiert. So sind die Teilnehmenden endgültig<br />
fit für kompetente Arbeit vor Ort.<br />
Sebastian Schäfer, Diplom-Sozialpädagoge (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 45<br />
„Seit der letzten Pfarrgemeinderatswahl<br />
bin ich für zwei<br />
Pfarreien der zuständige<br />
Bildungsbeauftragte. Dieses<br />
Amt ist zwar eine interessante<br />
neue Herausforderung für mich,<br />
aber sehr schwer ohne nötiges<br />
Hintergrundwissen gewissenhaft<br />
und gut auszufüllen.<br />
Da kam für mich der Projektkurs<br />
,Erwachsenenbildung konkret‘<br />
gerade richtig. Ich lerne mit<br />
anderen ,Kolleginnen und<br />
Kollegen‘ in sehr angenehmer<br />
Atmosphäre und unter<br />
kompetenter Anleitung, wie<br />
man Veranstaltungen plant,<br />
durchführt und auswertet. Auch<br />
die Belange der Statistik und<br />
Finanzen werden geklärt.<br />
Inzwischen fühle ich mich gut<br />
gerüstet für die Organisation<br />
der ersten Veranstaltungen<br />
in unseren Pfarreien.“<br />
Jürgen Endres, Bildungs-<br />
beauftragter für Heilig Kreuz<br />
und St. Karl Borromäus
Forschung und Entwicklung<br />
„Ich bin beeindruckt,<br />
mit welchem Interesse<br />
die Referentinnen und<br />
Referenten des MBW die<br />
Fortbildungsangebote<br />
wahrnehmen und mit welch<br />
großem Engagement sie<br />
sich inhaltlich beteiligen.<br />
Es macht wirklich Spaß<br />
mit ihnen zu arbeiten.“<br />
Franz Haider,<br />
Fachstelle „Medien und<br />
Kommunikation“<br />
Foto: MBW<br />
Foto: Siegfried Franz Beer<br />
Ein Bild sagt mehr<br />
als tausend Worte<br />
Fortbildungen für Referierende<br />
und Mitarbeiter/-innen<br />
Nach dem Motto „Wir machen uns<br />
ein Bild von unseren Teilnehmenden“<br />
gelang eine gedankliche<br />
Einstimmung zum Thema Sinusmilieus.<br />
Der Referent Franz Haider<br />
gab einen kurzen Überblick zu<br />
den verschiedenen Sinusmilieus<br />
und stellte die vier maßgeblichen<br />
Milieus im Bereich des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s vor.<br />
Dazu gab es dann die Gelegenheit, anhand eines<br />
detaillierten Handouts mit Hilfestellungen Texte für<br />
unterschiedliche Milieus zu entwerfen. Diese wurden<br />
im Plenum vorgestellt und besprochen.<br />
Mitarbeiter/-innen des MBW tauschen sich über die<br />
unterschiedlichen Milieus der Sinus-Studie aus.<br />
Franz Haider (rechts) referiert bei einer Mitarbeiter/-innenfortbildung zu Bildrechten.<br />
46<br />
MBW Jahresbericht 2010<br />
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong>s ist es selbstverständlich, sich immer<br />
wieder fortzubilden, um neue Impulse zu bekommen. So<br />
werden interne, aber auch öffentlich ausgeschriebene<br />
Fortbildungen in Anspruch genommen.<br />
2010 waren es beispielsweise:<br />
• Wer hat Recht – Kirche oder Staat?<br />
• Kirchliches und staatliches Strafrecht im Widerstreit<br />
• Umgang mit dem neuen Outlook 2010<br />
• Ein Bild sagt mehr als tausend Worte –<br />
Umgang mit PowerPoint-Präsentationen und<br />
Bildrechten<br />
• Kommunikation und Büroorganisation<br />
für Verwaltungskräfte<br />
Hier ging es vor allem um folgende Inhalte:<br />
– Kommunikation am Telefon und bei Besucher-<br />
empfang<br />
– Schwierige Gespräche vorbereiten<br />
– Entspannungstraining<br />
– Organisation rund um den Schreibtisch<br />
– Persönliche Arbeitstechniken<br />
– Arbeits- und Zeitplanung<br />
– Seminarorganisation<br />
Petra Bösch-Brieden, Diplom-Sozialpädagogin (FH)
Qualitätsentwicklung<br />
bewährt sich<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
erfolgreich rezertifiziert<br />
Um 2005 herum schlich sich<br />
erstmals das Gespenst QES in den<br />
Räumen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
ein und bis heute sind die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
es nicht mehr losgeworden.<br />
Ausgeschrieben ist QES das<br />
QualitätsEntwicklungsSystem mit<br />
Testierung (QES.T) und dahinter steht ein sehr aufwändiges,<br />
zeitraubendes und arbeitsintensives Entwickeln<br />
eigener Qualitätsstandards. Das QES-Zertifikat von<br />
2007 galt genau für drei Jahre.<br />
Ein erstes Herantasten<br />
Mit dem Wort Rezertifizierung rückte das Gespenst<br />
QES für die Mitarbeitenden wieder mehr in den<br />
Vordergrund. Das Geschehen rund um die Erneuerung<br />
des Zertifikats erschien vielen nicht weniger aufregend<br />
als bei der ersten Testierung. Nun sollte sich zeigen,<br />
ob der Qualitätskreislauf im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
funktioniert.<br />
Interne QES-Arbeitsgruppen<br />
Sieben Arbeitsgruppen überprüften im QES-Handbuch<br />
einen jeweils abgegrenzten inhaltlichen Teil nach<br />
• Aktualität bewährter Inhalte<br />
• Integration neuer Inhalte<br />
• einheitlicher Form<br />
• richtigen Zuordnungen<br />
Auf diese Weise wurde mit Unterstützung der Qualitätsbeauftragten<br />
das ganze Arbeitsbuch überarbeitet<br />
und vereinfacht.<br />
Das externe Audit steht an<br />
Am 28. April 2010 um acht Uhr begann die Auditorin<br />
Susanne Dicke von CERTQUA, der zertifizierenden<br />
Einrichtung, mit der Rezertifizierung. Einen ersten<br />
Eindruck gewann sie bei einem längeren Gespräch mit<br />
den Qualitätsbeauftragten Marianne Hofer, Dietlinde<br />
Schmaußer und mir. Bei einem Rundgang in der<br />
Geschäftsstelle ließ sich Susanne Dicke von einzelnen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kurze Abläufe in<br />
ihren Arbeitsbereichen und im QES-Handbuch zeigen.<br />
Zum Abschluss befragte sie die Geschäftsleitung,<br />
Dr. Mark Achilles M. A. und Beate Behr M. A., sowie<br />
den ersten Vorsitzenden des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />
Peter Benthues.<br />
Foto: Dr. Stephan Zöller<br />
Es ist geschafft<br />
Nach insgesamt siebeneinhalb Stunden gab Susanne<br />
Dicke ihr Prüfungsergebnis bekannt. Wir können stolz<br />
darauf sein, alle Prüfkriterien erfüllt zu haben. Bis April<br />
2013 sind wir nun wieder nach dem QualitätsEntwicklungsSystem<br />
mit Testierung QES.T zertifiziert.<br />
Die nächsten Schritte<br />
Das Zertifikat wurde mit einem ausführlichen Bericht<br />
sämtlicher geprüfter Themen und vieler Hinweise für<br />
das weitere Vorgehen zugesandt. Noch scheint das<br />
nächste externe Audit 2013 ziemlich fern, dennoch<br />
heißt es für das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und seine<br />
Mitarbeitenden weiterhin Qualität und den Qualitätsentwicklungskreis<br />
in den Mittelpunkt der Bemühungen<br />
zu stellen und so kann vielleicht sogar das Gespenst<br />
QES vertrieben oder zumindest kleingehalten werden.<br />
In einer Fortbildung für die Honorarkräfte des MBW stellte<br />
die Qualitätsbeauftragte Monika Bischlager (neben dem<br />
Notebook) das QES vor.<br />
Weiterbildung für neue Mitarbeitende<br />
Die Arbeit im QES-Handbuch ist neuen und freiberuflichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr fremd.<br />
Zum besseren Kennenlernen fand am 17. November<br />
2010 eine Einführung mit fast zwanzig Interessierten<br />
statt. Sehr lebendig stellte Dr. Mark Achilles den<br />
Qualitätsregelkreis vor und vermittelte ein Gespür<br />
für Qualitätsentwicklung. Anschließend erfuhren die<br />
Teilnehmenden durch die Qualitätsbeauftragten alles<br />
Wichtige rund um das Qualitätsentwicklungssystem,<br />
zum Beispiel mehr über QES-Instrumente und Arbeitsweisen<br />
im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>. Ein dickes<br />
Info-Paket zum Nachschlagen gibt allen Beteiligten<br />
künftig die Möglichkeit, sich schnell und sicher im<br />
QES-Handbuch zu bewegen.<br />
Monika Bischlager, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 47<br />
„Mit QES.T wurde in der KEB<br />
Bayern ein System etabliert,<br />
das die Spezifika der katho-<br />
lischen Erwachsenenbildung<br />
abbildet und zugleich den<br />
Fokus auf hochwertige<br />
Bildungsarbeit legt. Ich halte<br />
diesen Prozess und die<br />
damit verbundene weitere<br />
Professionalisierung in Zeiten<br />
von konkurrierenden, kommer-<br />
ziellen Bildungsanbietern<br />
für äußerst wichtig.“<br />
Dr. Christian Hörmann,<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter, Katholische<br />
Akademie in Bayern<br />
„Wie buchen Sie eine Kurs-<br />
anmeldung und wie wird<br />
ein Kurs in der Datenbank<br />
verankert? Das waren einige<br />
der gezielten Fragen, die mir<br />
Susanne Dicke im Rahmen<br />
des externen Audits stellte.<br />
Die Auditorin kontrollierte die<br />
Übereinstimmung der Abläufe<br />
mit den aktuellen Dokumenten.<br />
Die Prüfung habe ich dank<br />
unserer guten Vorbereitung<br />
bestanden und obendrein<br />
noch wertvolle Tipps für die<br />
zukünftige Arbeit erhalten.“<br />
Dietlinde Schmaußer,<br />
Verwaltungsmitarbeiterin<br />
und bis 2010 Qualitäts-<br />
beauftragte
207 Mitgliedseinrichtungen<br />
Verbände und<br />
Organisationen<br />
• Ackermanngemeinde<br />
• Action 365<br />
• AGORA<br />
• Akademikerpastoral der Erzdiözese<br />
München und Freising<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Au<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Aubing<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Neuhausen<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Pasing<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Schwabing-Nord<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Westend<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Westpark<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Berg am Laim<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Fürstenried-West<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Isarvorstadt<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Kleinhadern-Blumenau<br />
• Alten- und Service-Zentrum, Schwabing-West<br />
• Alten- und Servicezentrum der Caritas, Perlach<br />
• Ambulantes Senioreninformations- und<br />
Servicezentrum „Wohnen am Schlossanger“<br />
• Arbeitskreis Behinderte e.V.<br />
• Arbeitskreis für Führungskräfte in der Wirtschaft<br />
• Begegnungsstätte „Haus Dorothee“<br />
• Bund der Deutschen Katholischen Jugend<br />
• Bund katholischer deutscher Akademikerinnen<br />
• Christophorus Hospiz Verein e.V.<br />
• Colloquium Benedictinum in St. Bonifaz<br />
• ephataMünchen<br />
• Exerzitienhaus Schloß Fürstenried<br />
• Französischsprachige katholische Mission<br />
• Freunde Abrahams e.V.<br />
• Italienischsprachige katholische Mission<br />
• Jesuitica e.V.<br />
• Katholische Anstaltsseelsorge JVA München<br />
• Katholische Betriebsseelsorge<br />
48 MBW Jahresbericht 2010<br />
• Katholische Frauen im Heliandbund<br />
• Katholische Hochschulgemeinde der TU München<br />
• Katholische Hochschulgemeinde der LMU<br />
• Katholische Junge Gemeinde – KJG<br />
• Katholische Kirchenstiftung St. Michael<br />
• Katholische Arbeitnehmerbewegung, KAB<br />
• Katholische Frauengemeinschaft, Kfd<br />
• Katholische Studentengemeinde, FH München<br />
• Katholische Hochschulgemeinde, Pasing<br />
• Katholischer Akademikerverband München<br />
• Katholischer Deutscher Frauenbund, KDFB<br />
• Kirchliches Sozialzentrum Neuperlach<br />
• KKF St. Lydia – Kath. Frauen in Wirtschaft<br />
und Verwaltung<br />
• KKV-Hansa e.V.<br />
• Kolpingsfamilie München-Zentral<br />
• Kolpingwerk Diözesanverband München<br />
• Lindmayr-Freundeskreis<br />
• Newman-Haus<br />
• Passionistenkloster, Haus St. Gabriel<br />
• Pax Christi, Bistumsstelle<br />
• Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V.<br />
• Spanischsprachige katholische Mission<br />
• Stefanus-Gemeinschaft in München<br />
• Theologische Arbeitsgemeinschaft<br />
im christlich-jüdischen Dialog e.V. (TAD<br />
Theologisches Forum e.V.)<br />
• Verein für Diözesangeschichte von München<br />
und Freising e.V.<br />
• Verein zur Förderung christlicher Grundwerte in der<br />
Gesellschaft e.V.<br />
• Verwaiste Eltern München e.V.
Pfarreien<br />
1. Dekanat Innenstadt<br />
• St. Andreas<br />
• St. Anna<br />
• St. Anton<br />
• Hl. Geist<br />
• St. Ludwig<br />
• St. Maximilian<br />
• St. Peter<br />
• St. Joseph<br />
• Maria vom Guten Rat<br />
• St. Sebastian<br />
• St. Paul<br />
Pfarrverband Altschwabing:<br />
• St. Sylvester<br />
• St. Ursula<br />
Pfarrverband München-Westend:<br />
• St. Benedikt<br />
• Maria Heimsuchung<br />
• St. Rupert<br />
2. Dekanat Bogenhausen<br />
• St. Gabriel<br />
• Hl. Blut<br />
• St. Emmeram<br />
• St. Johann Baptist<br />
• St. Lorenz<br />
• St. Thomas Apostel<br />
• St. Valentin<br />
• St. Michael/Berg am Laim<br />
Pfarrverband Bogenhausen-Süd:<br />
• St. Johann von Capistran<br />
• St. Klara<br />
• St. Rita<br />
3. Dekanat Feldmoching<br />
• St. Peter und Paul<br />
• St. Korbinian<br />
• St. Ulrich<br />
Pfarrverband München<br />
St. Matthäus – St. Agnes:<br />
• St. Agnes<br />
• St. Matthäus<br />
Pfarrverband Hasenbergl:<br />
• St. Nikolaus<br />
• Mariä Sieben Schmerzen<br />
Pfarrverband Fasanerie:<br />
• St. Christoph<br />
• St. Johannes Evangelist<br />
Pfarrverband Oberschleißheim:<br />
• Maria Patrona Bavariae<br />
• St. Wilhelm<br />
4. Dekanat Forstenried<br />
• St. Karl Borromäus<br />
• Hl. Kreuz<br />
• St. Nikolaus, Neuried<br />
• St. Achaz<br />
• St. Hedwig<br />
• St. Joachim<br />
• St. Maria Thalkirchen<br />
• St. Thomas Morus<br />
• St. Peter und Paul<br />
(Dekanat Wolfratshausen)<br />
Pfarrverband Fürstenried:<br />
• St. Matthias<br />
• Wiederkunft des Herrn<br />
Pfarrverband Solln:<br />
• St. Ansgar<br />
• St. Johann Baptist<br />
Pfarrverband Pullach-Großhesselohe:<br />
• Hl. Dreifaltigkeit<br />
• Hl. Geist<br />
MBW Jahresbericht 2010 49<br />
5. Dekanat Freimann<br />
• St. Albert<br />
• Allerheiligen<br />
• Katharina von Siena<br />
• St. Gertrud<br />
• Frieden Christi<br />
• St. Georg<br />
• St. Lantpert<br />
• Zu den Hl. vierzehn Nothelfern<br />
• St. Severin von Noricum<br />
6. Dekanat Giesing<br />
• St. Elisabeth<br />
• St. Johann Baptist<br />
• Mariahilf<br />
• St. Wolfgang<br />
• Zu den Hl. Engeln<br />
• Hl. Familie<br />
• Maria Immaculata<br />
• St. Franziskus<br />
• Maria Königin<br />
• St. Helena<br />
• Königin des Friedens<br />
• Hl. Kreuz
207 Mitgliedseinrichtungen<br />
Pfarreien<br />
7. Dekanat Laim<br />
• St. Canisius<br />
• Erscheinung des Herrn<br />
• Fronleichnam<br />
• St. Ignatius<br />
• Namen Jesu<br />
• St. Philippus<br />
• St. Ulrich<br />
• St. Willibald<br />
• Zu den Hl. Zwölf Aposteln<br />
• St. Heinrich<br />
• St. Korbinian<br />
• St. Margaret<br />
• St. Stephan/Sendling<br />
8. Dekanat Nymphenburg<br />
• Leiden Christi<br />
• St. Martin/Moosach<br />
• St. Mauritius<br />
• St. Benno<br />
• Christkönig<br />
• Herz Jesu<br />
• St. Theresia<br />
Pfarrverband Allach-Untermenzing:<br />
• Maria Himmelfahrt<br />
• St. Martin/Untermenzing<br />
Pfarrverband St. Raphael-Maria Trost:<br />
• St. Raphael<br />
• Maria Trost<br />
Pfarrverband St. Clemens-St. Vinzenz:<br />
• St. Clemens<br />
• St. Vinzenz<br />
50 MBW Jahresbericht 2010<br />
9. Dekanat Pasing<br />
• St. Konrad von Parzham<br />
• St. Lukas<br />
• St. Markus<br />
• St. Michael/Lochhausen<br />
• St. Hildegard<br />
• St. Leonhard<br />
• Maria Schutz<br />
• St. Stefan<br />
• St. Johannes Evangelist<br />
• St. Elisabeth<br />
• St. Sebastian (LK STA)<br />
• St. Benedikt (LK STA)<br />
• St. Vitus (LK STA)<br />
10. Dekanat Perlach<br />
• St. Michael/Perlach<br />
• Stadtteilkirche Christus Erlöser/<br />
Neuperlach<br />
• St. Bernhard<br />
• St. Bruder Klaus<br />
• Maria Ramersdorf<br />
• Rosenkranzkönigin/Neubiberg<br />
• St. Pius<br />
• Verklärung Christi<br />
11. Dekanat Trudering<br />
• St. Peter und Paul<br />
• St. Jakobus der Ältere<br />
• St. Peter<br />
• St. Augustinus<br />
• Christi Himmelfahrt<br />
• Franz Xaver<br />
• St. Peter und Paul<br />
• St. Florian<br />
Pfarrverband Haar:<br />
• St. Bonifatius<br />
• St. Konrad<br />
12. Dekanat Ottobrunn<br />
• St. Georg<br />
• St. Johannes der Täufer<br />
• St. Korbinian<br />
• St. Nikolaus<br />
• St. Margaret/Altkirchen<br />
(Dekanat Wolfratshausen)<br />
• St. Stephan/Putzbrunn<br />
Pfarrverband Oberhaching:<br />
• St. Bartholomäus<br />
• St. Stephan<br />
Pfarrverband Sauerlach-Arget:<br />
• St. Andreas<br />
• St. Michael/Arget<br />
Pfarrverband Unterhaching:<br />
• St. Alto<br />
• St. Birgitta<br />
Pfarrverband Aying-Helfendorf:<br />
• St. Andreas<br />
• St. Emmeram<br />
Pfarrverband Ottobrunn:<br />
• St. Magdalena<br />
• St. Stephanus/Hohenbrunn<br />
Pfarrverband Höhenkirchen-<br />
Siegertsbrunn:<br />
• Mariä Geburt<br />
• St. Peter<br />
Pfarreigemeinschaft Ottobrunn:<br />
• St. Albertus-Magnus<br />
• St. Otto
Das Team<br />
Vorstand<br />
Peter Benthues, 1. Vorsitzender,<br />
Pfarrei St. Wilhelm,<br />
Oberschleißheim<br />
Ursula Mayer, 2. Vorsitzende,<br />
Pfarrei St. Peter,<br />
Höhenkirchen-Siegertsbrunn<br />
Geschäftsführender Ausschuss<br />
Hildegard Blaha, Pfarrei St. Matthias<br />
Rosemarie Eisenkolb, Pfarrei St. Anna<br />
Dr. Ernst-J. Feicht, Pfarrei St. Helena<br />
Dr. Wilhelm Pecher,<br />
Katholische Anstaltsseelsorge<br />
Justizvollzugsanstalt München<br />
Barbara Steinmeyer,<br />
Katholische Junge Gemeinde<br />
Prof. Dr. Piotr Maloszewski,<br />
Katholikenrat der Region München<br />
Diakon Bertram Machtl,<br />
Vertreter des Weihbischofs<br />
der Region München<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr. Mark Achilles M. A.,<br />
Leiter der Geschäftsstelle<br />
Beate Behr M. A.,<br />
Geschäftsführerin<br />
Presse- und Öffentlichkeits-<br />
arbeit<br />
Dr. Stephan Zöller,<br />
Referent für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Siegfried Franz Beer,<br />
Systemadministration und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Elisabeth Übelacker,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Pädagogische Mitarbeiter/-innen<br />
Monika Bischlager,<br />
<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />
Petra Bösch-Brieden, Malakademie<br />
Kathrin Galler B. A., Seniorenakademie<br />
Monika Kramer M. A., Kulturelle Bildung<br />
Roland Oehler, Bürgerschaftliches Engagement<br />
Ursula Ratzek-Eckardt,<br />
Familien- und Elternbildung<br />
Dr. Markus Roth, Theologie und Ehtik<br />
Ivana Simon-Weidner M. A.,<br />
Integrations- und Migrationsbildung<br />
Tina Voggenreiter,<br />
Frauenbildung und Eltern-Kind-Programm<br />
Karin Wimmer-Billeter, Seniorenbildung<br />
Honorarmitarbeiter/-innen<br />
Sabine Bachner, Elternbildung<br />
Monika Czwienzek,<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Angelika Dreyer M. A., Kunst und Kultur<br />
Marlies Fiedler, Malakademie<br />
Marion Fuchs, Elternbildung Schule<br />
Petra Haidinger, Elternbildung<br />
Claudia Kayal, Gesellschaftspolitik und Ethik<br />
Sebastian Kistler M. A., Theologie und Ethik<br />
Ursula List, Eltern-Kind-Programm<br />
Monika Modersitzki M. A., Elternbildung<br />
Marion Seidl, Elternbildung<br />
Martina Sepp M. A., Seniorenakademie<br />
Elena Wiedmann M. A., Elternbildung<br />
Verwaltungsmitarbeiter/-innen<br />
Adrian Costiuc, Verwaltung und Service<br />
Rosa Gradinar, Buchhaltung<br />
Marianne Hofer, Sekretariat<br />
Petra Meyerle, Sekretariat<br />
Dietlinde Schmaußer, Sekretariat<br />
Stefanie Senst, Verwaltung und Service<br />
Cornelia von Elimer, Sekretariat<br />
Tamara Weitmann, Empfang und Service<br />
Monika Zaun, Rechnungswesen<br />
Impressum<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
Katholische Erwachsenenbildung<br />
in der Stadt und im Landkreis<br />
München e.V.<br />
Dachauer Straße 5/II<br />
80335 München<br />
Telefon 089/54 58 05-0<br />
Telefax 089/54 58 05-25<br />
mbw@muenchner-bildungswerk.de<br />
www.muenchner-bildungswerk.de<br />
Verantwortlich:<br />
Dr. Mark Achilles M. A.<br />
Redaktion:<br />
Siegfried Franz Beer, Monika Bischlager,<br />
Kathrin Galler B. A., Dr. Stephan Zöller,<br />
Dr. Mark Achilles M. A.<br />
Fotos: Annette Hempfling (Mitarbeiterfotos),<br />
Panthermedia, Pixelio, <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
Gestaltung:<br />
www.leporello-company.de<br />
Druck:<br />
Gebrüder Geiselberger GmbH, Altötting<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> wird<br />
von folgenden Stellen gefördert:<br />
MBW Jahresbericht 2010 51<br />
Erzbischöfliches Ordinariat<br />
München<br />
Landeshauptstadt<br />
München<br />
Freistaat Bayern<br />
Bundesamt für Migration<br />
und Flüchtlinge<br />
Europäischer<br />
Sozialfonds<br />
Das Team
Das Team<br />
Sabine Bachner,<br />
Eltern-Aktiv Kita<br />
Adrian Costiuc,<br />
Verwaltung und Service<br />
Marion Fuchs,<br />
Elternbildung Schule<br />
Marianne Hofer,<br />
Sekretariat<br />
Beate Behr M. A.,<br />
Geschäftsführerin<br />
Monika Czwienzek,<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Kathrin Galler B. A.,<br />
<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />
52 MBW Jahresbericht 2009<br />
Dr. Mark Achilles M. A.,<br />
Leiter der Geschäftsstelle<br />
Monika Bischlager,<br />
<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />
Sebastian Kistler M. A.,<br />
Theologie und Ethik<br />
Cornelia von Elimer,<br />
Sekretariat<br />
Rosa Gradinar,<br />
Buchhaltung<br />
Monika Kramer M. A.,<br />
Kulturelle Bildung<br />
Siegfried Franz Beer,<br />
Systemadministration und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Petra Bösch-Brieden,<br />
Malakademie<br />
Marlies Fiedler,<br />
Malakademie<br />
Petra Haidinger,<br />
Elternbildung Schule<br />
Claudia Kayal,<br />
Gesellschaftspolitiks
Ursula List,<br />
Eltern-Kind-Programm<br />
und Kess-erziehen<br />
Marion Seidl,<br />
Elternbildung Schule<br />
Elisabeth Übelacker,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Roland Oehler,<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Tina Voggenreiter,<br />
Eltern-Kind-Programm<br />
Petra Meyerle,<br />
Sekretariat<br />
Stefanie Senst,<br />
Verwaltung und Service<br />
Ursula Ratzek-Eckardt,<br />
Familien- und Elternbildung<br />
Karin Wimmer-Billeter,<br />
Seniorenbildung und<br />
Weiterbildung<br />
Dietlinde Schmaußer,<br />
Sekretariat<br />
Monika Zaun,<br />
Rechnungswesen Dr. Stephan Zöller,<br />
Referent für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Monika Modersitzki M. A.,<br />
Elternbildung<br />
Dr. Markus Roth,<br />
Theologie und Ethik<br />
Elena Wiedmann M. A.,<br />
Elternbildung Schule<br />
und Integrationsbildung<br />
Ivana Simon-Weidner M. A.,<br />
Integrations- und<br />
Migrationsbildung<br />
Tamara Weitmann,<br />
Empfang und Service
Wer nichts weiß,<br />
muss alles glauben<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ist Deutschlands größte<br />
Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung.<br />
Es veranstaltet Führungen, Vorträge und Kurse zu<br />
den Bereichen Theologie und Ethik, Familien- und<br />
Elternbildung, Integrations- und Migrationsbildung,<br />
Bürgerschaftliches Engagement, Seniorenbildung,<br />
Kulturelle Bildung und Weiterbildung. Die Angebote<br />
stehen für alle offen. Über 100.000 <strong>Münchner</strong>innen<br />
und <strong>Münchner</strong> besuchen jährlich etwa 5.000 Veranstaltungen.<br />
Der eingetragene Verein ist ein Zusammenschluss<br />
von 207 katholischen Pfarrgemeinden, Verbänden und<br />
Einrichtungen in der Stadt und im Landkreis München.<br />
Das MBW hat die Aufgabe auf der Basis des christlichen<br />
Verständnisses von Mensch und Welt die<br />
katholische Erwachsenenbildung zu fördern. Es erfüllt<br />
die Vorgaben des Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes<br />
und verfolgt ausschließlich und<br />
unmittelbar gemeinnützige Zwecke.<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
Dachauer Straße 5/II<br />
80335 München<br />
Telefon 089/54 58 05-0<br />
Telefax 089/54 58 05-25<br />
E-Mail: mbw@muenchner-bildungswerk.de<br />
Internet: www.muenchner-bildungswerk.de<br />
<strong>Münchner</strong><br />
<strong>Bildungswerk</strong><br />
… denn Bildung muss Spaß machen!<br />
Du bewegst dich hurtig fort<br />
und gelangst doch kaum vom Ort.<br />
Wer trägt dich in solcher Weise<br />
auf der leichtbeschwingten<br />
Reise?<br />
Lösung zu erfragen bei:<br />
Dr. Mark Achilles M. A.<br />
Leiter der Geschäftsstelle<br />
Telefon 089/54 58 05-11