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PDF 3 - Münchner Bildungswerk

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<strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong><br />

Erwachsenenbildung<br />

in der Stadt und im<br />

Landkreis München<br />

Theologie und Ethik<br />

Familien- und Elternbildung<br />

Integrationsbildung<br />

Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

Seniorenbildung<br />

Kulturelle Bildung<br />

Forschung und<br />

Entwicklung<br />

Jahresbericht 2010 Katholische<br />

Bildung für München


Der Vorstand des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

Dr. Ernst-J. Feicht,<br />

Pfarrei St. Helena<br />

Hildegard Blaha,<br />

Pfarrei St. Matthias<br />

Barbara Steinmeyer,<br />

Katholische Junge Gemeinde<br />

Peter Benthues,<br />

1. Vorsitzender,<br />

Pfarrei St. Wilhelm,<br />

Oberschleißheim<br />

Rosemarie Eisenkolb,<br />

Pfarrei St. Anna<br />

Dr. Wilhelm Pecher,<br />

Katholische Anstaltsseelsorge<br />

JVA Stadelheim<br />

Diakon Bertram Machtl,<br />

Vertreter des Weihbischofs<br />

der Region München<br />

Ursula Mayer,<br />

2. Vorsitzende,<br />

Pfarrei St. Peter,<br />

Höhenkirchen-Siegertsbrunn<br />

Prof. Dr. Piotr Maloszewski,<br />

Vertreter des Katholikenrats<br />

der Region München


Inhalt ............................................................................ 1<br />

Vorwort ......................................................................... 2<br />

Netzwerk in Kirche und Stadt München ..................... 4<br />

Mitgliederversammlung „München dankt“ ................. 6<br />

Meilensteintagung Eltern-Aktiv ................................... 8<br />

Ein <strong>Bildungswerk</strong> für die Seelsorgsregion München... 9<br />

Bildungsleistung des MBW ....................................... 10<br />

Das MBW in Zahlen ................................................... 11<br />

Theologie und Ethik ............................................... 12<br />

Kirchenführungen ....................................................... 13<br />

Tagesfahrt Oberammergau ........................................ 13<br />

Sozialethische Offensive............................................ 14<br />

Das Geistliche Lied .................................................... 16<br />

Pilgern auf dem Jakobsweg....................................... 16<br />

Theologisches Forum zum Advent ............................. 17<br />

Dekanatsreihe in Forstenried ..................................... 18<br />

Ökumene im Würmtalforum....................................... 19<br />

Familien- und Elternbildung ................................. 20<br />

Eltern-Aktiv Kita ......................................................... 21<br />

Kess erziehen ............................................................. 21<br />

Das Eltern-Kind-Programm (EKP) ® ............................. 22<br />

EKP ® im Haus Dorothee ............................................. 23<br />

Eltern-Aktiv, Elternbildung an Schulen ...................... 24<br />

Integrations- und Migrationsbildung ................. 26<br />

Kunsttherapie für Abschiebegefangene .................... 27<br />

Eltern-international .................................................... 28<br />

Deutschkurse für Frauen ............................................ 29<br />

Bürgerschaftliches Engagement ......................... 30<br />

Fortbildungen für Bildungsbeauftragte ...................... 31<br />

<strong>Münchner</strong> Freiwilligenmesse..................................... 32<br />

Seniorenbegleitung .................................................... 32<br />

Freiwilliges Engagement im Altenheim ..................... 33<br />

Seniorenbildung<br />

2010<br />

..................................................... 34<br />

Die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie ............................. 35<br />

Die Malakademie ....................................................... 36<br />

Biografische Interwievs mit Dr. Günther Beckstein ... 37<br />

Erzählcafe mit Jahrhundert-Zeitzeugen ..................... 38<br />

Neues Spiel für die Seniorenarbeit ........................... 39<br />

Kulturelle Bildung .................................................. 40<br />

Führungen am Ökumenischen Kirchentag ................. 41<br />

Altstadtführungen ...................................................... 42<br />

Der aktuelle Film mit Caroline Link ............................ 42<br />

Begegnungen mit dem Islam ..................................... 43<br />

Forschung und Entwicklung ................................. 44<br />

Projektkurs mit Bildungsbeauftragten ....................... 45<br />

Fortbildungen für Referent/-innen ............................. 46<br />

Qualitätsentwicklung im MBW.................................. 47<br />

Mitgliedseinrichtungen .............................................. 48<br />

Das Team .................................................................... 51<br />

Impressum .................................................................. 51<br />

MBW Jahresbericht 2010 1<br />

Inhalt


Vorwort<br />

Erfolgreiche Elternbildung<br />

in der Schule<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Der hier vorliegende Jahresbericht des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s gibt Ihnen wieder einen umfassenden<br />

Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der katholischen<br />

Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München.<br />

Da im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> über 30 haupt- und<br />

nebenberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />

274 ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten und mehr<br />

als 1.600 Referentinnen und Referenten zusammenarbeiten,<br />

ist es uns mit dem Medium eines Jahres-<br />

berichtes nicht möglich, sämtliche Bildungsangebote,<br />

Projekte und Dienstleistungen umfänglich darzustellen.<br />

Dennoch haben wir versucht, in all unseren inhaltlichen<br />

Kernbereichen sowohl ehrenamtlich wie hauptberuflich<br />

organisierte und umgesetzte Bildungsmaßnahmen<br />

vorzustellen, um die breite Fülle unseres Engagements<br />

am öffentlichen und kirchlichen Auftrag einer am Gemeinwohl<br />

und am christlichen Menschenbild orientierten<br />

Bildungsarbeit sichtbar zu machen.<br />

Aus den einzelnen Kernbereichen des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s: Theologie und Ethik, Familien-<br />

und Elternbildung, Integrations- und Migra-<br />

tionsbildung, Bürgerschaftliches Engagement,<br />

Seniorenbildung, sowie Kulturelle Bildung<br />

möchten wir auf zwei Schwerpunkte unserer<br />

Bildungsarbeit besonders hinweisen: Die Stadt<br />

München mit dem Referat Bildung und Sport hat<br />

das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> seit 2008 beauftragt,<br />

die Elternbildung an den <strong>Münchner</strong> Grund-, Haupt-<br />

und Förderschulen aufzubauen und zu unterstützen.<br />

Das Projekt mit dem Namen „Eltern-Aktiv“ erreichte<br />

2010 seinen ersten großen Höhepunkt. Wir freuen<br />

uns, dass das gemeinsame Engagement zwischen<br />

dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und der Stadt München<br />

nachhaltigen Erfolg zeitigt und mit knapp 550 Veranstaltungen<br />

und Einzelberatungen über 2.500 Eltern an<br />

den Schulen erreicht werden konnten (S. 8 und 21).<br />

2 MBW Jahresbericht 2010<br />

2010 war für die Ökumene in München ein besonderes<br />

Jahr. Der 2. Ökumenische Kirchentag zog über 120.000<br />

Menschen nach München. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

beteiligte sich nicht nur an diversen inhaltlichen Foren<br />

und Ständen an den Veranstaltungs- und Ausstellungsorten,<br />

sondern war mit seinem Programm der Stadt-<br />

und Kirchenführungen ein wichtiger Vermittler des<br />

kirchlichen und städtischen Lebens für die vielen Gäste<br />

in München (S. 13 und 41).<br />

Das Jahr 2010 war aber auch im Engagement der<br />

katholischen Erwachsenenbildung in Bayern von<br />

einem besonders programmatischen Aspekt geprägt.<br />

Die katholischen Träger der Erwachsenenbildung<br />

in ganz Bayern haben sich – motiviert durch die Veröffentlichung<br />

der Sozialenzyklika „Caritas in veritate“<br />

(2009) von Papst Benedikt XVI – mit der Bedeutung<br />

der kirchlichen Soziallehre und ihren Auswirkungen<br />

in Gesellschaft, Kirche und Politik einen besonderen<br />

Schwerpunkt gegeben: Als „Sozialethische Offensive“<br />

wurden sowohl wesentliche landesweite sozialethische<br />

Bildungsprojekte aufgelegt als auch<br />

eine Umsetzung in den einzelnen Regionen auf<br />

den Weg gebracht. Hier konnte das <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> nicht nur auf sein bisher jahrzehntelanges<br />

sozialethisches Vermittlungsangebot des<br />

Sozialen Seminars zurückblicken, sondern mit<br />

neuen Themen und Veranstaltungsformen aktiv<br />

einbringen (S. 14f).


In der Erzdiözese<br />

München und<br />

Freising kam auch<br />

das seit 2008<br />

durchgeführte<br />

Reformprojekt<br />

„Dem Glauben<br />

Zukunft geben“ zu<br />

einem ersten Abschluss. Dem Erzbischof Dr. Reinhard<br />

Kardinal Marx wurden viele inhaltliche Ergebnisse und<br />

Impulse präsentiert, wie die Kirche den Herausforderungen<br />

der 2009 vorgelegten „Zehn vordringlichen<br />

Zeichen der Zeit“ in den nächsten Jahren begegnen<br />

kann. Um die große Nähe der Bildungsarbeit des<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es zu dieser aktuellen Situationsanalyse<br />

des Zukunftsforums aufzuzeigen, haben<br />

wir unseren einzelnen Bildungsbereichen in diesem<br />

Jahresbericht diese Zeichen der Zeit vorangestellt.<br />

Die exemplarische Berichterstattung macht<br />

deutlich, wie stark sich die katholische<br />

Erwachsenenbildung den Herausforderungen<br />

der Zukunft jetzt schon stellt und sie in ihren<br />

Bildungsveranstaltungen und -projekten aktiv<br />

umsetzt. Damit leistet sie ihren wesentlichen<br />

Beitrag am pastoralen Handeln der Kirche.<br />

All diese Anstrengungen in der Bildungsarbeit<br />

müssen, so wir auch das qualitative Niveau unserer<br />

Maßnahmen und Dienstleistungen halten möchten,<br />

auch finanziert und ausgestattet sein. So konnte das<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> seine Bildungsleistung und<br />

sein Haushaltsvolumen im Vergleich zum Vorjahr<br />

erneut steigern. Dies ist vor allem der Eigenleistung<br />

der Teilnehmendenbeiträge, dem aktiven Engagement<br />

der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten und der<br />

zuverlässigen Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt<br />

München zu verdanken.<br />

Auch die Erzdiözese hat für die Folgejahre<br />

2011/2012 nach fünfjähriger Stagnation der<br />

Zuschüsse erhebliche Projektmittel für die<br />

Weiterentwicklung der katholischen Erwach-<br />

senenbildung in Aussicht gestellt. Diese zusätzliche<br />

Ausstattung unterstreicht die Bedeutung,<br />

die der katholischen Erwachsenenbildung als<br />

pastorales Handeln der Kirche zugedacht wird,<br />

und ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />

die stetig gestiegene Quantität und Qualität der<br />

hier dargestellten Bildungsleistungen aufrecht<br />

zu erhalten sowie auf die dramatischen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen in der Bildungslandschaft<br />

angemessen reagieren zu können.<br />

Leider blieb auf der anderen Seite die in vielen mündlich<br />

zugesprochenen Ermutigungen avisierte Unterstützung<br />

vor allem bei der dringenden und notwendigen<br />

Suche und Finanzierung neuer und angemessener<br />

Räumlichkeiten für das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> trotz<br />

erheblicher Anstrengungen bisher aus. Nach wie vor<br />

verfügt die katholische Erwachsenenbildung der Erzdiözese<br />

in der Landeshauptstadt München über keinen<br />

zentralen Ort, an dem katholische Bildungsarbeit konkret<br />

sichtbar wird und wahrgenommen werden kann; mit<br />

allen Nachteilen, die sich daraus für die Wirkkraft der<br />

Bildungsanstrengungen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es<br />

für eine Identifikation mit der katholischen Erwachsenenbildung<br />

ergeben. In dieser Frage besteht dringendster<br />

Entscheidungs- und Handlungsbedarf, um längerfristig<br />

und nachhaltig die hohe Qualität der katholischen<br />

Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München<br />

sicherstellen zu können und das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

und seine engagierten ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten<br />

und hauptberuflichen Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen in die Lage zu versetzen, auch weiter-<br />

hin die Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis<br />

München intensiv mitzugestalten und zu prägen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Peter Benthues, 1. Vorsitzender<br />

Dr. Mark Achilles M. A., Leiter der Geschäftsstelle<br />

MBW Jahresbericht 2010 3


Netzwerk <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

ist ein zuverlässiger und<br />

bewährter Partner der LH<br />

München in allen Fragen der<br />

Erwachsenenbildung und der<br />

Bildungsförderung. Hierfür<br />

möchte ich dem MBW ganz<br />

herzlich danken. Besonders<br />

hervorzuheben ist das groß-<br />

artige Engagement des<br />

MBW im Bildungsnetzwerk<br />

München im Projekt ‚Lernen<br />

vor Ort‘. Auch in der Förderung<br />

des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements hat das MBW<br />

Leuchtturmcharakter: So<br />

konnten im Jahr 2010 über<br />

hundert ehrenamtlich Enga-<br />

gierte in der Bildungsarbeit<br />

des MBW für ihre langjährige<br />

Freiwilligenarbeit mit der<br />

Urkunde ‚München dankt‘ der<br />

Landeshauptstadt München<br />

ausgezeichnet werden.“<br />

Christine Strobl, 2. Bürgermeisterin<br />

der LH München<br />

„Der ÖKT war für mich ein<br />

beeindruckendes Ereignis, bei<br />

dem Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunft und Aufgabe in<br />

unseren Kirchen und unserer<br />

Gesellschaft sehr ernsthaft<br />

miteinander über die Fragen<br />

unserer Zeit und unseres<br />

Glaubens ins Gespräch kamen.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> hat<br />

dazu beigetragen, dass wir uns<br />

als Erzbistum als gute und<br />

interessante Gastgeber zeigen<br />

konnten.“<br />

Dr. Armin Wouters,<br />

Erzbischöfliches Ordinariat<br />

München, Ordinariatsrat<br />

Kirchliche und städtische<br />

Netzwerkarbeit<br />

im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

Sozialreferat<br />

Amt für Soziale Sicherung<br />

Hilfen im Alter<br />

vielfältige vertragliche Zusammenarbeit<br />

in der Seniorenbildung,<br />

gemeinsame Durchführung von<br />

Fachtagen und Kooperationen<br />

mit den Alten- und<br />

Servicezentren<br />

(S. 33)<br />

4 MBW Jahresbericht 2010<br />

Referat für Bildung<br />

und Sport<br />

Konsultation bei der Entwicklung<br />

der Leitlinie Bildung<br />

und Zusammenarbeit<br />

in der Bildungsoffensive<br />

„Lernen vor Ort“<br />

Stelle für<br />

Interkulturelle Arbeit<br />

Zusammenarbeit in der<br />

Integrationsbildung,<br />

gegenseitiger Austausch und<br />

Mitarbeiterweiterbildung Bildungsnetzwerk<br />

München<br />

Kooperation, Austausch und<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

MVHS, dem DGB <strong>Bildungswerk</strong><br />

und dem Evangelischen<br />

<strong>Bildungswerk</strong><br />

FöBE<br />

Förderung Bürgerschaftlichen<br />

Engagements<br />

Zusammenarbeit im städtischen<br />

Netzwerk; gemeinsame Projekte,<br />

Ausstellungen und Fachtage<br />

(S. 32)<br />

Kulturreferat<br />

Abteilung 1 und Abteilung 4<br />

Zusammenarbeit in der Förderung<br />

der kulturellen Bildung;<br />

Kooperation bei Bildungs- und<br />

Kulturprojekten, z. B.<br />

„Changing Views“<br />

(S. 43)<br />

Kulturfonds Bayern<br />

Projektförderung<br />

des intergenerationellen<br />

und von der Bundesregierung<br />

ausgezeichneten Angebotes<br />

„München alternativ<br />

erleben“<br />

Landeshauptstadt<br />

München<br />

Beteiligung im Direktorium<br />

bei der Entwicklung der<br />

Anerkennung<br />

für Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

„München dankt“<br />

(S. 6)<br />

Referat für Bildung<br />

und Sport<br />

Fachabteilung F4 und F5<br />

Zusammenarbeit in der<br />

Elternbildungsarbeit an Schulen<br />

mit unserem Projekt<br />

„Eltern-Aktiv“<br />

(S. 8 und 24)<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

ist Deutschlands größte<br />

Einrichtung der katholischen<br />

Erwachsenenbildung.<br />

Landkreis<br />

München<br />

Unterstützung<br />

der Familienbildung<br />

des Landkreises<br />

(S. 22)<br />

Gemeinde<br />

Höhenkirchen-<br />

Siegertsbrunn<br />

Kooperation mit dem<br />

ASS der Gemeinde<br />

in der Senioren- und<br />

Erwachsenenbildung


Katholikenrat<br />

der Seelsorgsregion<br />

München<br />

Mitglied im Vorstand<br />

des Katholikenrates und<br />

Zusammenarbeit und Vernetzung<br />

in gemeinsamen Projekten und<br />

in der Qualifizierung im kirchlichen<br />

Ehrenamt sowie Beteiligung<br />

am Bennofest<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ist ein Zusammenschluss<br />

von 207 katholische Pfarrgemeinden,<br />

Verbänden und Einrichtungen in der Stadt und<br />

im Landkreis München. 274 ehrenamtliche Bildungsbeauftragte<br />

und 30 hauptberufliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter organisieren ein Bildungsprogramm<br />

mit jährlich 5.000 Veranstaltungen und etwa<br />

100.000 Teilnehmenden.<br />

Fachbereich<br />

Krankenhausseelsorge<br />

Kooperation bei Bildungsprojekten<br />

und Ausstellungen,<br />

zur Zeit: „Ein Koffer<br />

für die letzte Reise“<br />

Umweltbeauftragter,<br />

Sektenbeauftragter<br />

und Diözesanstelle für<br />

Mission, Entwicklung und<br />

Frieden und diözesane<br />

Medienstelle muk<br />

Kooperation und Zusammenarbeit<br />

bei inhaltlichen Bildungsprojekten<br />

der einzelnen Stellen<br />

(S. 46)<br />

Erzbischöfliches<br />

Schulreferat<br />

Zusammenarbeit in der<br />

Elternbildung an Schulen<br />

im Projekt „Eltern-Aktiv“<br />

(S. 24)<br />

Fachbereich<br />

Exerzitien<br />

Zusammenarbeit<br />

und Kooperation u. a.<br />

im Angebot der Pilgerwege<br />

(S. 16)<br />

KBE Bonn,<br />

KEB Bayern und KEB<br />

der Erzdiözese München<br />

und Freising<br />

Dachverbände der Katholischen<br />

Erwachsenenbildung auf Bundes-,<br />

Landes- und Diözesanebene mit<br />

vielfältigem Netzwerk und Engagement<br />

des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es;<br />

u. a. Mitglied in der Tagung der<br />

Großstadtbildungswerke und<br />

Mitglied im Vorstand<br />

der KEB Diözese<br />

Seelsorgereferat<br />

Bildung und Beratung<br />

Zusammenarbeit der 14 Kreis-<br />

bildungswerke und Bildungshäuser in<br />

der Erzdiözese München und Freising;<br />

Beteiligung in diversen Arbeits-<br />

gruppen, u. a. in der Steuerungsgruppe<br />

zur Erarbeitung<br />

neuer Leitlinien für die<br />

Erwachsenenbildung<br />

Diözesancaritasverband<br />

Vielfältige Zusammenarbeit<br />

zu allen Fragen der sozialen Bildung<br />

• mit F-net zur Förderung des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements • mit den Caritaszentren<br />

München in der sozialen Beratung,<br />

Migrationsbildung und der Unterstützung<br />

von Bildungsmaßnahmen mit ca. 60.000 Euro<br />

• mit dem Institut für Bildung und Entwicklung<br />

in der Familienbildung • mit der RAG Kinder-<br />

und Jugendhilfe • mit der Akademie<br />

der Nationen in der<br />

Migrationsarbeit<br />

Fachbereich<br />

Ehevorbereitung<br />

Kooperation im Angebot<br />

von Ehevorbereitungskursen<br />

und Kommunikations-<br />

kursen<br />

MBW Jahresbericht 2010 5<br />

Fachbereich<br />

Seniorenpastoral<br />

Zusammenarbeit<br />

in der Seniorenbildung<br />

im Projekt „Kultur plus“<br />

und Entwicklung von<br />

dezentralen Konzepten<br />

zur Seniorenpastoral<br />

(S. 13 und 39)<br />

Regionalbüro<br />

der Seelsorgsregion<br />

München und<br />

Arbeitskreis Citypastoral<br />

Zusammenarbeit und Kooperation<br />

mit den kirchlichen Anbietern<br />

in der <strong>Münchner</strong> Innenstadt und<br />

Kontakt zu den Dekanen<br />

und Dekanatskonferenzen;<br />

Mitglied im Arbeitskreis<br />

Citypastoral<br />

Referat Ökumene und<br />

interreligiöser Dialog<br />

Unterstützung in der<br />

ökumenischen Bildungsarbeit:<br />

2010 beim Ökumenischen<br />

Kirchentag in München<br />

(S. 19 und 41)


München dankt ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten<br />

„Dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

ist es in all den Jahren seines<br />

Bestehens in eindrucksvoller<br />

Weise gelungen, Bildungsarbeit<br />

und -anspruch mit den<br />

Anliegen der – insbesondere<br />

in der katholischen Kirche,<br />

aber auch darüber hinaus –<br />

engagierten und beheimateten<br />

<strong>Münchner</strong>innen und <strong>Münchner</strong><br />

zu verbinden. Die Angebote<br />

sind orts- und lebensnah<br />

und setzen an den Bedürfnissen<br />

der Menschen an, bieten<br />

Anregung, Hilfestellung und<br />

Unterstützung. Ein besonderer<br />

Dank und eine besondere<br />

Anerkennung gilt dabei den<br />

vielen Ehrenamtlichen, die<br />

ihre Zeit der Bildungsarbeit<br />

widmen. Ihnen und allen<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s ein herzliches<br />

,Vergelt’s Gott !‘“<br />

Christian Müller,<br />

Stadtrat LH München<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Mitgliederversammlung<br />

mit Dank<br />

Am 17. Juni 2010 stand die Mit-<br />

gliederversammlung des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s neben den Rechen-<br />

schaftsberichten ganz unter dem<br />

Zeichen des Dankes für die ehren-<br />

amtlichen Bildungsbeauftragten.<br />

120 Bildungsbeauftragte aus den<br />

Pfarreien, Ansprechpartner der<br />

Verbände und anderer Mitgliedseinrichtungen erlebten<br />

eine sehr lebendige Mitgliederversammlung.<br />

München dankt,<br />

eine Auszeichnung der Stadt München<br />

Im Mittelpunkt dieses Abends stand eine besondere<br />

Ehrung für langjährige, engagierte Ehrenamtliche<br />

im Bereich Erwachsenenbildung. Die Stadt München<br />

verleiht seit 2009 eine besondere Anerkennung für<br />

Bürgerschaftliches Engagement. Mit Ihren Unterschriften<br />

bestätigten Oberbürgermeister Christian Ude und<br />

der 1. Vorsitzende des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s Peter<br />

Benthues, die ehrenamtliche Arbeit von mindestens<br />

80 Stunden im Jahr und gleichzeitig Kompetenzen,<br />

die für den jeweiligen Arbeitsbereich nötig sind.<br />

Dr. Mark Achilles, Leiter der Geschäftsstelle, begrüßt die Delegierten der Mitgliedseinrichtungen.<br />

6 MBW Jahresbericht 2010


Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Die Bildungsbeauftragten aus dem Dekanat Pasing.<br />

Danke!<br />

Die Bildungsbeauftragten aus dem Dekanat Ottobrunn.<br />

Medienservice<br />

Auf der Internetseite www.muenchnerbildungswerk.de<br />

finden Sie unter der Rubrik<br />

„Medienservice“ weitere Informationen über<br />

die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“<br />

können Sie sich unter „Mitgliederversammlung<br />

und Urkundenverleihung ,München dankt‘<br />

am 17. Juni 2010“ eine Reihe von Fotos mit den<br />

Bildungsbeauftragten in den zwölf Dekanaten<br />

ansehen und herunterladen.<br />

Offizielle Verleihung<br />

von Dankesurkunden<br />

Noch nie gab es für das <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> die Möglichkeit, ihren<br />

Ehrenamtlichen in diesem Ausmaß Dank<br />

zu sagen und so wurden im Vorfeld<br />

Urkunden über Urkunden beschrieben<br />

und an die Stadt zur Unterschrift<br />

geschickt. Für Engagierte aus dem<br />

<strong>Münchner</strong> Umland entwickelte die<br />

Katholische Arbeitsgemeinschaft<br />

Erwachsenenbildung (KEB) ebenfalls<br />

eine Dankesurkunde, die der KEB-<br />

Vorsitzende Pater Friedrich und der<br />

1. Vorsitzende des MBW Peter Benthues<br />

unterschrieben. Am 17. Juni 2010<br />

konnten fast 70 Urkunden an Engagierte<br />

in der Erwachsenenbildung verliehen<br />

werden.<br />

Ein feuriger Ausklang<br />

Vor und nach dem Regularienteil sorgte<br />

Matthias Wesslowski mit seinem<br />

Programm „Wesslowskis Varietäten“ für<br />

einen besonders humorigen Ausklang.<br />

Mit vielen Kunststücken und Effekten,<br />

alles natürlich streng in Bezug zur<br />

Erwachsenenbildung, endete diese<br />

außergewöhnliche Mitgliederversammlung.<br />

Monika Bischlager,<br />

Diplom-Sozialpädagogin, (FH)<br />

MBW Jahresbericht 2010 7<br />

„Gemeinsam mit Einrichtungen,<br />

Verbänden, Wirtschaftskammern,<br />

der Wissenschaft<br />

und Engagierten hat die Stadt<br />

München die Auszeichnung<br />

,München dankt!’ entwickelt.<br />

Der Stadtrat beschloss die<br />

Einführung im Sommer 2008.<br />

Damit bedankt sich die Stadt<br />

München und die Einrichtung,<br />

für die man ehrenamtlich tätig<br />

ist, für geleistetes Engagement<br />

und erkennt die Anforderungen<br />

und Fähigkeiten des jeweiligen<br />

Engagements an. Seit der<br />

Einführung haben mehr als<br />

570 <strong>Münchner</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger die Auszeichnung<br />

erhalten. Für mich ist dies ein<br />

Zeichen, dass immer noch der<br />

Slogan stimmt: ,München –<br />

Weltstadt mit Herz‘!‘“<br />

Ute Bertel, Direktorium<br />

der Stadt München<br />

„Ich möchte mich ganz<br />

herzlich für die Übersendung<br />

der Urkunde ,München dankt‘<br />

bedanken, die ich leider<br />

nicht persönlich entgegen<br />

nehmen konnte. Ganz<br />

besonders gefreut hat mich<br />

die Aufzählung der Kompetenzen.<br />

Es ist einfach schön, dies<br />

einmal schriftlich vor Augen<br />

geführt und klar gemacht zu<br />

bekommen. Das motiviert.“<br />

Renate Meitner,<br />

Bildungsbeauftragte<br />

Pfarrei Maria Immaculata


Elternbildung Eltern-Aktiv<br />

„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

ist der Landeshauptstadt<br />

München seit Jahren ein<br />

kompetenter und zuverlässiger<br />

Kooperationspartner. Die<br />

äußerst positive Resonanz der<br />

Eltern bestärkt uns darin, das<br />

Projekt ,Eltern-Aktiv’ auch in<br />

Zukunft fortzuführen, um<br />

dieses umfassende Angebot in<br />

seiner Qualität flächendeckend<br />

auszubauen. Ich bedanke mich<br />

bei allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern für ihr großes<br />

Engagement.“<br />

Rainer Schweppe,<br />

Stadtschulrat<br />

„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

bereichert unsere Arbeit<br />

mit den Eltern und unserem<br />

pädagogischen Personal.<br />

Wir wollen in München mit<br />

Eltern eng zusammenarbeiten,<br />

das MBW ist dabei ein<br />

zuverlässiger Partner.“<br />

Dr. Eleonore Hartl-Grötsch,<br />

Leiterin der Fachabteilung 5,<br />

Referat für Bildung und<br />

Sport der LH München<br />

Foto: Siegfried Franz Beer<br />

Meilensteintagung Eltern-Aktiv<br />

Referat für Bildung und Sport<br />

präsentiert die Elternbildung<br />

Am 30. September 2010 fand<br />

die Meilensteintagung zur Elternbildung<br />

in Kindertagesstätten und<br />

Grund-, Haupt- und Förderschulen<br />

in der Stadt München statt.<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> war<br />

dort mit dem Elternbildungsprojekt<br />

Eltern-Aktiv Kita als einer von<br />

fünf Anbietern für die städtischen Kindertagesstätten<br />

vertreten.<br />

Marion Seidl und Sabine Bachner, die alte und<br />

die neue Ansprechpartnerin für Elternbildung in Kitas<br />

bei der Meilensteintagung.<br />

Alleinstellungsmerkmal für Elternbildungsarbeit<br />

an den Schulen<br />

Mit dem Projekt Eltern-Aktiv für Eltern von Schulkindern<br />

ist das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> alleiniger Anbieter für<br />

die Stadt München. Entsprechend präsentierte Ursula<br />

Ratzek-Eckardt, die Projektleiterin von Eltern-Aktiv,<br />

einem sehr interessierten Publikum die Ziele, Inhalte,<br />

erste Ergebnisse und Weiterentwicklungen der Arbeit<br />

an den Schulen. Als neue Modellschulen wurden<br />

begrüßt, die Grundschulen an der Thelottstraße und<br />

am Ravensburger Ring.<br />

8 MBW Jahresbericht 2010<br />

Heterogenes Publikum<br />

Interessierte Zuhörer/-innen waren Politikerinnen und<br />

Politiker, Entscheidungsträger/-innen aus den Fach-<br />

abteilungen der Stadt, Fachkräfte aus den Kitas, Lehrkräfte<br />

und Elternvertretungen aus Kitas und Schulen.<br />

Der neue Stadtschulrat Rainer Schweppe würdigte in<br />

seiner Ansprache die Elternbildungsarbeit in der Stadt<br />

und hob die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit<br />

von Eltern und Kindertagesstätten bzw. Schulen hervor,<br />

vor allem auch im Hinblick auf die Ganztagsschule,<br />

die er in München weiter ausbauen möchte.<br />

Übergeordnete Elterngremien<br />

auf Stadtebene erhalten Unterstützung<br />

Die Elternbeiräte der Grund- und Hauptschulen in<br />

der Stadt wählten im Herbst 2010 aus ihrem Kreis den<br />

GEB (Gemeinsamer Elternbeirat der Volksschulen in<br />

München). Dieser vertritt die Interessen aller Eltern an<br />

den Grund- und Hauptschulen in München. Damit diese<br />

übergreifende Aufgabe gut gelingt, greift der GEB schon<br />

viele Jahre auf das Projekt „Eltern-Aktiv“ und damit auf<br />

städtische Mittel zurück. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

vereinbarte mit dem neu gewählten GEB entsprechende<br />

Maßnahmen, wie z. B. die Erstellung einer digitalen<br />

Elternbeiratsmappe, stadtteilbezogene Elternbildungsangebote<br />

oder eine Beratung des GEB in Bezug auf<br />

dessen Zusammenarbeit. Im Jahr 2011 wird eine enge<br />

Zusammenarbeit auch mit dem GEB der Förderschulen<br />

in München angestrebt. Die synergetische Vernetzung<br />

der <strong>Münchner</strong> GEBs wird eine weitere Aufgabe im Jahr<br />

2011 sein.<br />

„Dank der Unterstützung von Marion Fuchs, vom<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>, schaffen wir es jedes Jahr<br />

wieder, aus einer Gruppe Einzelkämpfer ein Team zu<br />

machen, Krisen zu meistern und Ideen und Anregungen<br />

für unsere Arbeit als Elternvertreter zu finden. Wir, der<br />

GEB, lernen unsere Stärken auszubauen und einzubringen.<br />

Ein herzliches Dankeschön hierfür!“<br />

Raphaela Steidle, stv. Vorsitzende des GEB seit Okt. 2011<br />

Ursula Ratzek-Eckardt,<br />

Diplom-Sozialpädagogin (FH)


Ein <strong>Bildungswerk</strong><br />

für die Seelsorgsregion<br />

Die Dekanate der Region München als Gebiet des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

Die Erzdiözese München und<br />

Freising gliedert sich räumlich<br />

in drei Regionen (Nord, Süd<br />

und München) mit insgesamt<br />

1,77 Mio Katholiken. Von den<br />

14 Kreisbildungswerken (KBW)<br />

in der Erzdiözese ist allein<br />

das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

für die gesamte Seelsorgs-<br />

region München (Stadt und<br />

Landkreis München) zuständig.<br />

Auf diesem Gebiet leben knapp<br />

1,7 Mio Menschen, davon<br />

gehören 707.000 der katholischen Kirche an. Das<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> betreut hier 207 Mitgliedseinrichtungen,<br />

davon 168 Seelsorgestellen in zwölf<br />

Dekanaten. 274 ehrenamtliche Bildungsbeauftragte<br />

engagieren sich in der katholischen Erwachsenenbildung<br />

und bieten Kurse, Vorträge und Projekte vor Ort<br />

an. Das Bildungsangebot wird zwei Mal im Jahr in<br />

einem großen Programm veröffentlicht.<br />

Regionsüberblick<br />

Stand: 1.10.2010<br />

Region Katholiken Seelsorge- Dekanate Bildungs-<br />

stellen werke<br />

München 707.692 168 12 1 (MBW)<br />

Nord 516.722 254 14 7<br />

Süd 562.792 235 14 6<br />

gesamt 1.787.206 657 40 14<br />

MBW Jahresbericht 2010 9<br />

„Das <strong>Münchner</strong> Bildungs-<br />

werk stellt die Qualität der<br />

katholischen Erwachsenenbildung<br />

in der ganzen<br />

Seelsorgsregion München<br />

sicher. Dafür danke ich den<br />

ehrenamtlich und hauptberuflich<br />

Engagierten und wünsche<br />

Gottes Segen für eine<br />

fruchtbare Bildungsarbeit.“<br />

Engelbert Siebler,<br />

Weihbischof der Seelsorgsregion<br />

München<br />

Die Seelsorgsregion


Statistik und Haushalt<br />

„Die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen dem <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> und der LH<br />

München zeigt sich aktuell<br />

auch im Rahmen des Bundes-<br />

programms ,Lernen vor Ort’,<br />

an dem München als eine<br />

von 40 Kommunen (Kreisfreie<br />

Städte und Landkreise)<br />

teilnimmt. Das MBW unter-<br />

stützte die Bewerbung von<br />

Anfang an und wirkt auch in<br />

den einzelnen Teilprojekten<br />

nach Kräften mit. Bei dem<br />

von Bund, Ländern, Stiftungen<br />

und Kommunen getragenen<br />

Programm geht es um die<br />

Weiterentwicklung eines<br />

kohärenten kommunalen<br />

Bildungsmanagements. Damit<br />

sollen die Bildungsbeteiligung<br />

erhöht und die Bildungsgerechtigkeit<br />

verbessert werde.“<br />

Wolfgang Brehmer, Projekt-<br />

leiter „Lernen vor Ort“,<br />

Referent Bildung und Sport<br />

der LH München<br />

2010<br />

Bildungsleistung<br />

des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

100.000 106.060<br />

Im Jahr 2010 konnte das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

wieder an seine hervorragende Spitzenleistung<br />

der Jahre 2005 – 2008 anknüpfen und mit einer<br />

Steigerung der Statistik von fast zwanzig Prozent<br />

mit über 100.000 Teilnehmenden (2009: 91.900)<br />

den ersten Rang als größte und leistungsstärkste<br />

Einrichtung der Katholischen Erwachsenenbildung<br />

in Deutschland bestätigen. Mit 5.000 Veranstaltungen<br />

wurde knapp eine halbe Million Lehreinheiten<br />

(statistisch relevante Zuschussgröße für Mittel aus<br />

dem Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungs-<br />

gesetz) erwirtschaftet.<br />

Mit dieser Bildungsleistung unterstützt das<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> nicht nur seine eigenen<br />

Mitgliedseinrichtungen in ihrer ehrenamtlichen<br />

Bildungsarbeit, sondern seit Jahrzehnten mit<br />

über 100.000 Euro auch die Katholische Akademie<br />

in Bayern sowie die regional schwachen Einrichtungen<br />

der katholischen Erwachsenenbildung<br />

in ganz Bayern. Diese laut Satzung der KEB Bayern<br />

fixierte Solidaritätsumlage ist insofern problematisch,<br />

da es dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> vor dem Hintergrund<br />

seines hohen Solidaritätsbeitrages kaum gelingt,<br />

im kostenintensiven Ballungsraum München seine<br />

eigenen Mietkosten aufzubringen. Mittelfristig ist hier<br />

eine Lösung angezeigt, die sowohl den Bedarfen der<br />

sozialen Sicherung schwacher katholischer Bildungseinrichtungen<br />

in Bayern wie auch den berechtigten<br />

Interessen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s Rechnung<br />

trägt.<br />

10<br />

75.000<br />

50.000<br />

25.000<br />

Teilnehmende: 2006 – 2010<br />

2006<br />

0 2005<br />

107.294<br />

2007<br />

MBW Jahresbericht 2010<br />

111.348<br />

2008<br />

91.307<br />

2009<br />

109.474<br />

2010<br />

5.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Veranstaltungen: 2006 – 2010<br />

5.077<br />

2006<br />

4.946<br />

2007<br />

4.691<br />

2008<br />

Veranstaltungen –<br />

Auswertung nach Stoffgebieten<br />

4.387<br />

2009<br />

4.961<br />

2010<br />

2009 2010<br />

Theologie und Ethik 1.082 1.318<br />

Familienbildung, EKP 1005 1.043<br />

Kulturelle Bildung 923 1.063<br />

Sprachen und Integration 142 176<br />

Politik, Wirtschaft, Gesellschaft 261 319<br />

Pädagogik, Psychologie 190 235<br />

Medienethik und -erziehung 48 24<br />

Naturwissenschaft und Technik 58 68<br />

Länder- und Völkerkunde 194 174<br />

Gesundheitsbildung 366 461<br />

Mitarbeiterfortbildung 118 80<br />

Gesamt 4.387 4.961


Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

in Zahlen<br />

Für das Haushaltsjahr des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

konnten auch 2010 zuverlässige und konstante<br />

Einnahmen sowohl bei kirchlichen und öffentlichen<br />

Zuschüssen als auch bei den Einnahmen aus dem<br />

Lehrbetrieb erzielt werden. Insgesamt mussten<br />

leichte Ertragsrückgänge bei den Landesmitteln<br />

durch eine Steigerung der Eigenleistung aus dem<br />

Lehrbetrieb ausgeglichen werden, so dass das Haushaltsvolumen<br />

2010 – entsprechend den strategischenen<br />

Zielen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s – gegenüber<br />

dem Vorjahr um 2,5 Prozent, auf insgesamt 1,668 Mio<br />

Euro, wachsen konnte.<br />

Nach wie vor stellen die drei annähernd gleich<br />

starken Ertragssäulen aus städtischen und kirchlichen<br />

Zuschüssen sowie aus den Eigenleistungen, die mit<br />

32 Prozent den größten Haushaltsanteil ausmachen,<br />

eine sichere ökonomische Handlungsgrundlage für<br />

eine stetige Weiterentwicklung des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

dar. Auch wenn die Landeshauptstadt München<br />

die größte Zuschussgeberin des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>es<br />

ist, ergeben sich durch die in Aussicht<br />

Einnahmen 2010<br />

Haushalt gesamt<br />

1.668.000 EUR<br />

Mittel der Landeshauptstadt<br />

München<br />

462.000 EUR<br />

Bundesmittel<br />

38.500 EUR<br />

Landesmittel EbFöG<br />

142.700 EUR<br />

Landkreis München<br />

6.900 EUR<br />

gestellte Projektförderung aus Mitteln des erzbischöflichen<br />

Ordinariates für die nächsten beiden Jahre<br />

neue inhaltliche Perspektiven, die die Qualität der<br />

katholischen Erwachsenenbildung sichern helfen.<br />

Allein die Zuschüsse, die das <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> aus den Landesmitteln (EbFöG)<br />

erhält, entsprechen nicht den Erwartungen<br />

des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s, die aus unserer<br />

Bedeutung für die katholische Erwachsenenbildung<br />

und unserer Leistungsstärke resultieren.<br />

Leider konnte sich die Mitgliederversammlung<br />

der KEB Bayern nicht durchringen, dem Leistungsaspekt<br />

einen noch größeren Stellenwert bei<br />

der Verteilung der staatlichen Mittel zu geben,<br />

so dass die Bedeutung des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

für die katholische Erwachsenenbildung<br />

in Bayern nicht gebührend Berücksichtigung<br />

in der Verteilung der Mittel findet. Dieser Zustand<br />

ist für das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> nicht akzep-<br />

tabel und es ist nicht auszuschließen, dass<br />

sich dies im Engagement auswirken kann.<br />

Sonstiges<br />

51.000 EUR<br />

andere staatliche Stellen<br />

14.900 EUR<br />

Erträge Lehrbetrieb<br />

527.000 EUR<br />

Kirchliche Mittel<br />

425.000 EUR<br />

MBW Jahresbericht 2010 11<br />

„Auch im Jahr 2010 war das<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ein<br />

bewährter und zuverlässiger<br />

Anbieter der katholischen<br />

Erwachsenenbildung in Stadt<br />

und Landkreis München.<br />

Neben dem vielfältigen<br />

Programm des Theologischen<br />

Forums ist vor allem sein<br />

Engagement während des<br />

ökumenischen Kirchentages<br />

hervorzuheben: Das <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> war hier offiziell<br />

als erfahrener langjähriger<br />

Anbieter mit der Durchführung<br />

der Kirchenführungen in der<br />

Stadt betraut und stellte so<br />

die theologische, liturgische<br />

und historische Qualität der<br />

Führungen für die vielen<br />

Teilnehmenden aus ganz<br />

Deutschland sicher.“<br />

Dr. Anneliese Mayer,<br />

Bischöfliche Beauftragte<br />

für Erwachsenenbildung,<br />

Ordinariatsrätin


Theologie und Ethik<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Theologie<br />

und Ethik<br />

„Der Mensch kann sein Leben weitgehend<br />

selbst planen und seine Lebensführung nach<br />

seinen eigenen Vorstellungen ausrichten …<br />

Dies führt dazu, dass der Einzelne sich an ganz<br />

unterschiedlichen Wertvorstellungen orientiert<br />

und unabhängiger als früher individuelle<br />

Entscheidungen trifft … Aufgabe der Kirche ist<br />

es, die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten<br />

wahrzunehmen und sorgfältig anzuschauen,<br />

wer in der Kirche seinen Platz hat und wer –<br />

gerade auch in schwierigen Lebenssituationen<br />

– nicht wahrgenommen wird.<br />

Immer mehr Menschen in Deutschland<br />

kennen die christliche Religion nicht und<br />

haben keine kirchlichen Erfahrungen. In dieser<br />

missionarischen Situation tut sich Kirche einerseits<br />

schwer, ihre zentralen Glaubensinhalte<br />

zu vermitteln. Andererseits ist sie häufig angefragt, in<br />

gesellschaftspolitischen Fragen Position zu beziehen<br />

oder als „Wertvermittlungsinstanz“ den Rahmen für<br />

bürgerliche Feste und Familienfeiern abzugeben.<br />

Kirche wird nicht mehr von vornherein als Ort der<br />

Glaubenserfahrung betrachtet. Vielmehr sehen in ihr<br />

immer mehr Menschen eine rückwärtsgewandte<br />

Institution, die Misstrauen weckt. Viele Eltern und<br />

Erzieher können oder wollen ihren Kindern keine<br />

religiösen Inhalte mehr vermitteln. Religiöse Erziehung<br />

wird an die Schule und die Pfarrei delegiert. Volkskirchlich<br />

geprägte Glaubenspraxis verliert – auch auf dem<br />

Land – an Selbstverständlichkeit. Mancherorts drohen<br />

gepflegte Traditionen ihre Verwurzelung im Glauben<br />

einzubüßen. Die Kirche muss ihre missionarische<br />

Haltung zwischen Gottvergessenheit und Glaubenszeugnis<br />

finden.“<br />

„10 vordringliche Zeichen der Zeit“


Die Dom- und Kirchenführungen<br />

sind ein Alleinstellungsmerkmal<br />

des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s.<br />

Keine andere Institution hat die<br />

Angebote in dieser Form und<br />

inhaltlichen Tiefe im Programm.<br />

Kirchen prägen seit Jahrhunderten<br />

das Stadtbild und die Stadtgesellschaft<br />

Münchens. Sie sind Ausdruck des gelebten<br />

Glaubens in Geschichte und Gegenwart. Mithilfe des<br />

Konzepts, Kirchenräume vom 12. bis zum 21. Jahrhundert<br />

zu erschließen, können sich die Besucher ein<br />

Kompendium über die bedeutendsten Meilensteine<br />

der Kirchen-, Kunst- und Glaubensgeschichte selbst<br />

zusammenstellen. Neben den Hauptkirchen Münchens<br />

werden im jährlichen Wechsel weitere bedeutende<br />

Kirchen ausgewählt. 2010 waren dies St. Michael in<br />

Berg am Laim, Klosterkirche und Pfarrkirche St. Anna<br />

im Lehel, die Mariahilfkirche in der Au und die<br />

Klosterkirche Herz Jesu in der Buttermelcherstraße.<br />

So bleibt gewährleistet, dass sich über die Jahre die<br />

breite Vielfalt kirchlichen Lebens auch in den Führungen<br />

des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s widerspiegelt. Der<br />

Besuch der Führungen durch das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

war auch 2010 sehr erfreulich: An die 1.500<br />

Besucherinnen und Besucher wurden von den kompetenten<br />

Referentinnen und Referenten angeleitet,<br />

die Kostbarkeiten und die Spiritualität der <strong>Münchner</strong><br />

Kirchen für sich neu zu entdecken.<br />

Neben den<br />

offenen Führungen<br />

fanden auch<br />

individuelle<br />

Sonderführungen<br />

für Gruppen<br />

interessierter<br />

Einrichtungen<br />

statt, die für ihre<br />

Teilnehmenden<br />

Kirchenführerin Andrea Textor M. A. das qualitätvolle<br />

(3. v. l.) erläutert den Teilnehmenden<br />

Führungsniveau<br />

einer Domführung die liturgischen Orte.<br />

des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s nutzen möchten. Herausragende<br />

Auftraggeber waren 2010 unter anderem verschiedene<br />

Abteilungen der LH München (z. B. Schul- und Kultusreferat,<br />

Alten- und Servicezentren, Teilnehmende eines<br />

Psychologenkongresses, die Bayern LB und Infineon).<br />

Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Glaube in Geschichte<br />

und Gegenwart<br />

Kirchenführungen<br />

in München<br />

Foto: Brigitte Maria Mayer<br />

„Sterben werd‘ ich,<br />

um zu leben“<br />

Tagesfahrt zu den Passions-<br />

spielen in Oberammergau<br />

Exakt 100 Glückliche erhielten einen Platz für die<br />

Tagesfahrt nach Oberammergau im Rahmen der Reihe<br />

„Kultur plus – Kultur und Spiritualität“, die das <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> zusammen mit dem Fachbereich Seniorenpastoral<br />

der Erzdiözese München und Freising veranstaltete.<br />

Innerhalb von Stunden waren die begehrten Karten<br />

vergeben. Seit dem Gelübde der Oberammergauer<br />

während der Pest 1633 spielen die Einwohner des kleinen<br />

Ortes mittlerweile alle zehn Jahre die Passion Christi.<br />

2010 standen etwa 2000 Einheimische auf der Bühne.<br />

Die Kreuzigung Jesu bei den Oberammergauer<br />

Passionsspielen 2010.<br />

Kirchenmusikalische Vorbereitung<br />

Zur Vorbereitung auf das Thema „Sterben werd‘ ich,<br />

um zu leben“ führte der Kirchenmusiker und Dozent<br />

Stephan Heuberger die Teilnehmenden musikalisch und<br />

spirituell auf das Geschehen von Tod und Auferstehung<br />

hin, das zu allen Zeiten großartige Meister in ihrer<br />

Musik ausgedrückt haben. So eingestimmt, beeindruckte<br />

bei der Aufführung neben den eindringlichen, opulenten<br />

Bildern, verstärkt durch den Einsatz von Farben,<br />

vor allem die Charakterisierung der einzelnen Figuren:<br />

ein Jesus, der eine radikale Umkehr fordert; ein Judas,<br />

dessen große menschliche Enttäuschung zum Verrat<br />

führt; der Hohepriester als Getriebener etc. Genug<br />

Diskussionsstoff für alle Teilnehmenden, die sich über<br />

ihre Eindrücke und Erfahrungen miteinander austauschten<br />

und so die Fahrt nach Oberammergau zu einem<br />

nachhaltigen Erlebnis werden ließen.<br />

Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />

MBW Jahresbericht 2010 13<br />

„Das MBW leistet in der<br />

Erwachsenenbildung einen<br />

wichtigen Beitrag. Daher habe<br />

ich mich besonders über die<br />

tolle Zusammenarbeit bei der<br />

Vorbereitung zu Ihrem Besuch<br />

bei den Oberammergauer<br />

Passionsspielen gefreut.“<br />

Frederik Mayet,<br />

Jesus-Darsteller und<br />

Pressesprecher<br />

der Oberammergauer<br />

Passionsspiele 2010<br />

„Warum ich gerne durch<br />

Kirchen führe? Weil Münchens<br />

Kirchen Zeitzeugen ausge-<br />

wählter Glaubensaspekte sind.<br />

Hier finden Menschen<br />

künstlerische und geistig-<br />

geistliche Inspiration und<br />

können Stille und Kontemplation<br />

erfahren. Und weil mich<br />

die Begegnung mit Menschen,<br />

die nach diesen Schätzen<br />

fragen, bereichert.“<br />

Thea Christians M. A.,<br />

Kirchenführerin


Theologie und Ethik<br />

„Zum Thema der Schöpfungsverantwortung<br />

wollte der<br />

Pfarrgemeinderat St. Benno<br />

auf dem jährlich stattfindenden<br />

Klausurwochenende arbeiten.<br />

Dem durch das <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> vermittelten<br />

Referenten Sebastian Kistler<br />

gelang es, die Teilnehmer<br />

sachkundig mit den Grundinformationen<br />

zu versorgen und<br />

auf die Dramatik des Themas<br />

aufmerksam zu machen und<br />

in den religiös-christlichen<br />

Bezug zu bringen. Anreize<br />

zum Dranbleiben am Thema<br />

ergaben sich fast von selbst.<br />

So plant eine Arbeitsgruppe<br />

zur Zeit einen Themenabend<br />

Schöpfungsverantwortung in<br />

Zeiten des Klimawandels.“<br />

Ludwig Sperrer, Pfarrer<br />

St. Benno<br />

Gegen den Zwang zur Gewinnmaximierung<br />

Sozialethische Offensive 2010<br />

„Caritas ist empfangene und<br />

geschenkte Liebe. Sie ist ‚Gnade‘<br />

(cháris). Ihre Quelle ist die<br />

ursprüngliche Liebe des Vaters<br />

zum Sohn im Heiligen Geist. […]<br />

Auf diese Dynamik der empfangenen<br />

und geschenkten Liebe geht<br />

die Soziallehre der Kirche ein. Sie<br />

ist ‚caritas in veritate in re sociali‘: Verkündigung der<br />

Wahrheit der Liebe Christi in der Gesellschaft.“ (CiV 5)<br />

Mit diesen Worten charakterisiert Papst Benedikt XVI.<br />

in der Sozialenzyklika „caritas in veritate“, wie das<br />

Handeln der Kirche in der Gesellschaft zu verstehen ist.<br />

Auch das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und seine Mitgliedseinrichtungen<br />

widmeten sich diesem wahrheitssuchenden<br />

Liebesdienst an der Gesellschaft gemäß ihrem<br />

Auftrag der Erwachsenenbildung in vielfältiger Weise.<br />

Folgende Themen zeigen einen kleinen Ausschnitt aus<br />

dem sozialethischen Angebot und bilden eine Offensive<br />

gegen die sozialethischen Problemfelder unserer<br />

Gesellschaft.<br />

Wandel im Klimawandel?<br />

„Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben<br />

können“ war das Motto der Misereor Fastenaktion<br />

2010. Dies war nicht nur das Thema einer gleichnamigen<br />

Multiplikatorenfortbildung im Februar, sondern<br />

bildete auch den Rahmen für den Vortragsabend<br />

„Die Armen – vom Klimawandel am meisten betroffen“<br />

im März, bei dem neben Prof. Dr. Johannes Müller<br />

auch der peruanische Bischof Astigarraga Lizarralde<br />

vom Klimawandel aus der Sicht der Armen berichteten.<br />

Mit der Frage „Wie viele alternative Energien können<br />

wir wirklich nutzen?“ wandte sich die Pfarrei Hl. Kreuz<br />

im April dem Klimawandel von einer praktischen<br />

Seite zu. Extra aus Brüssel eingeflogen ist der Europaabgeordnete<br />

Jo Leinen, der zusammen mit Joachim<br />

Lorenz von der Stadt München im November kurz vor<br />

der UN-Weltklimakonferenz bei der Veranstaltung<br />

„Klima in der Krise“ aus erster Hand über die Hoffnungen<br />

auf ein Weltklimaabkommen sprach.<br />

14 MBW Jahresbericht 2010<br />

Foto: MBW<br />

V. l. n. r.: EU-Abgeordneter Jo Leinen, Theologe Sebastian<br />

Kistler und Joachim Lorenz, Gesundheits- und Umweltreferent<br />

der Stadt München.<br />

Freundschaft mit den Armen<br />

„Wie wird Entwicklungshilfe zu wirklicher Entwicklungszusammenarbeit?“<br />

fragte und beantwortete die<br />

dreiteilige Reihe im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> im April.<br />

Es wurden konkrete Projektbeispiele aus Brasilien,<br />

Indien und Kenia vorgestellt, der Weg von Spendengeldern<br />

nachverfolgt und schließlich über interreligiöse<br />

und partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit<br />

nachgedacht. Um die „Freundschaft mit den Armen“<br />

geht es dem Jesuiten Dr. Michael Hainz SJ in seinem<br />

gleichnamigen Buch, auf das er im September in der<br />

Dombuchhandlung Bezug nahm. Im November stellte<br />

Sebastian Schäfer im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> die<br />

katholischen Hilfswerke und ihre je eigenen Ausprägungen<br />

vor. Auch die Pfarreien beschäftigte das Thema<br />

Armut. So widmete sich die Pfarrei St. Anna den<br />

Menschenrechten und der Arbeit von „amnesty international“<br />

und die Pfarrei St. Leonhard dem Schicksal<br />

der Kindersoldaten im Kongokrieg.


Foto: Siegfried Franz Beer<br />

Claus Hipp über Wirtschaft und Ethik<br />

Die Veranstaltungsreihe „Wirtschaft und Ethik“ fand<br />

im Januar 2010 bereits zum zweiten Mal als Kooperation<br />

zwischen <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und der Liga<br />

Bank München statt. Unter dem Rahmenthema „Risikomündigkeit<br />

und wirtschaftliche Verantwortung im<br />

21. Jahrhundert“ befassten sich Prof. Dr. Markus Vogt,<br />

Prof. Dr. Claus Hipp und Peter Bereschka mit einer<br />

Reflexion der Finanzkrise und ethisch verantwortbaren<br />

Wirtschaftsstilen. Prof. Dr. Claus Hipp wirbt seit vielen<br />

Jahren mit seinem Slogan „Dafür stehe ich mit meinem<br />

Namen“ nicht nur für die hohe Qualität seiner Produkte,<br />

sondern auch für verantwortliche Geschäftsführung<br />

und Risikomündigkeit. Entschlossen geht er mit seinem<br />

Unternehmen einen Weg, der versucht, christlichethische<br />

Überzeugungen umzusetzen und sich weder<br />

dem Kontrollinflationismus politischer Kräfte, noch dem<br />

kapitalistischen Zwang zur Gewinnmaximierung um<br />

jeden Preis zu beugen. Der Erfolg gibt dem vielfach als<br />

vorbildlich ausgezeichneten Unternehmen Recht, da<br />

Hipp-Babynahrung seit vielen Jahren zu den Marktführern<br />

in seiner Produktkategorie gehört. Es zahlt sich<br />

also aus, wenn Claus Hipp die Meinung vertritt, dass<br />

Muttermilch die beste Ernährung für Babys ist, obwohl<br />

er aus marktwirtschaftlichen Gründen eigentlich mehr<br />

seiner Produkte verkaufen könnte, je weniger Mütter<br />

stillen.<br />

Der Unternehmer Claus Hipp sprach in der Liga Bank<br />

über das Thema „Wirtschaft und Ethik“.<br />

Neue Angebote<br />

beim Sozialen Seminar<br />

Das Soziale Seminar besteht<br />

bereits seit 1945 und dennoch<br />

ist seine Struktur zeitgemäßer<br />

denn je: Es gibt zu sehr unter-<br />

schiedlichen sozial-relevanten<br />

Fachgebieten längere und<br />

kürzere Vorlesungsreihen.<br />

Verschiedene Veranstaltungsorte<br />

haben je ihren eigenen<br />

Charme. Vormittags- und<br />

Abendvorträge bieten für viele<br />

Interessierte die Möglichkeit,<br />

sich ein passendes und individuelles Vorlesungsprogramm<br />

zusammenzustellen.<br />

Viele Dozenten können seit Jahrzehnten ihre Hörer<br />

immer wieder neu begeistern. Neben dem Begründer<br />

des Sozialen Seminars Pater Johannes Beck SJ bieten<br />

auch Wiltrud Margarethe Hilcken, Dr. Otto Zsok und<br />

Robert Bögle seit vielen Jahren ein abwechslungsreiches<br />

Programm an. Für eine stärkere sozialethische<br />

Offensive sorgen die neuen Fächer Sozialethik und<br />

Sozialphilosophie. Diese Fächer gehen auf philosophische<br />

Ethikbegründungsversuche von Aristoteles über Thomas<br />

von Aquin und Kant bis hin zu aktuellen diskursethischen<br />

Modellen ein. Ebenso werden Sozialenzykliken<br />

und andere päpstliche Lehrschriften behandelt. Die<br />

intensive Auseinandersetzung mit den Sozialprinzipien<br />

(Personalität, Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit)<br />

befähigen die Seminarteilnehmerinnen und<br />

-teilnehmer zu eigenständigem und fachkundigem<br />

sozialethischen Denken. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

ist mit vielfältigen Veranstaltungsformen gerüstet für<br />

eine zukunftsweisende sozialethische Offensive.<br />

Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe<br />

und Erwachsenenpädagoge<br />

MBW Jahresbericht 2010 15<br />

„Die Arbeit mit den interes-<br />

sierten, aufnahmebereiten<br />

und freundlichen Menschen<br />

macht sehr viel Freude.“<br />

Wiltrud Margerethe Hilcken,<br />

Dozentin im Sozialen<br />

Seminar<br />

„Meines Erachtens gibt es<br />

keine vergleichbare Alternative,<br />

sich mit der abendländischen<br />

Kultur und den sich daraus<br />

ergebenden Fragen auseinander<br />

zu setzen. Seit 1980 habe ich<br />

an verschiedenen Kursen<br />

teilgenommen. Viele Hörer<br />

kenne ich seit Jahren.<br />

So entstand eine feste<br />

Gemeinschaft.“<br />

Irmgard Kerscher, ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterin<br />

im Sozialen Seminar


Theologie und Ethik<br />

„Das geistliche Lied öffnet<br />

Ohren und Sinne, damit<br />

Menschen Gott heraushören<br />

in Dur und Moll, in den<br />

Tonlagen unserer Tage, den<br />

Geräuschen dieser Welt.“<br />

Susanne Breit-Keßler,<br />

<strong>Münchner</strong> Regionalbischöfin<br />

„Wir sind nicht nur froh,<br />

sondern glücklich, dass es<br />

dieses Angebot im MBW gibt.<br />

Wir sind fast alle Wege<br />

bisher mitgepilgert und haben<br />

auch vor weiterhin dabei zu<br />

sein. Die organisatorische<br />

und spirituelle Begleitung<br />

bedarf nur eines Wortes:<br />

Danke.“<br />

Elfriede Zahl und<br />

Annelie Ettingshausen<br />

Teilnehmerinnen der<br />

Pilgergruppe des MBW<br />

Prominente geben<br />

persönliche Impulse<br />

Geistliche Lieder in der<br />

Dreifaltigkeitskirche<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Die Reihe „Das geistliche Lied – gesungen und<br />

gedeutet“ ist seit vielen Jahren ein etabliertes<br />

Angebot des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s: Einmal im<br />

Monat findet in der Dreifaltigkeitskirche, die einen<br />

wunderbaren Rahmen dafür bietet, dieser geistliche<br />

Impuls statt. Ein geistliches Lied, aus dem Volksgut<br />

oder einem Oratorium, wird von Sängerinnen und<br />

Sängern vorgetragen und eine Persönlichkeit aus der<br />

<strong>Münchner</strong> Stadtgesellschaft oder Kirche deutet dieses<br />

Lied historisch, musikalisch sowie theologisch. 2010<br />

waren dies u. a. die evangelische Regionalbischöfin<br />

Susanne Breit-Keßler, Oberkirchenrat a. D. Dr. Martin<br />

Bogdahn, Weihbischof em. Dr. Franz Dietl und der<br />

Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars, Dr. Franz<br />

Joseph Baur. Nach einer meditativen Pause singen die<br />

Anwesenden das Lied gemeinsam mit Orgelbegleitung<br />

bzw. eine Arie erklingt nochmals als Solo. Neben<br />

einem festen Kreis kommen je nach Interpreten und<br />

Themen gezielt Interessierte dazu, die den Impuls<br />

der Veranstaltungsreihe gerade am Ende eines Tages<br />

schätzen, um zur Ruhe zu kommen und um über ein<br />

geistliches Thema und seine Botschaft nachzudenken.<br />

Die Reihe wird mit viel Engagement von unterschiedlichen<br />

Beteiligten bei Organisation und Durchführung<br />

getragen: Neben dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> sind<br />

dies Kollegen vom Erzbischöflichen Ordinariat und der<br />

„<strong>Münchner</strong> Kirchenzeitung“ ebenso wie die Ordensschwestern<br />

der Dreifaltigkeitskirche.<br />

Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />

Die Akteure vom „Geistlichen Lied“ am 22. September<br />

2010 (v. l. n. r.): Frank Höndgen (Orgel), Monika Kramer M. A.<br />

(Organisation), Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler<br />

(Deutung) und Dr. Johannes Modesto (Gesang).<br />

16 MBW Jahresbericht 2010<br />

Foto: Margret Schambeck<br />

Die Seele laufen lassen<br />

Pilgern auf dem <strong>Münchner</strong><br />

Jakobsweg<br />

2.700 Kilometer sind es von Mün-<br />

chen nach Santiago de Compostela,<br />

und wer sich von hier zu Fuß auf<br />

den Weg macht, findet bis zum<br />

Bodensee eine 240 Kilometer lange<br />

und gut ausgeschilderte Pilgerstrecke<br />

vor. Bereits im Jahr 2005<br />

machte sich eine Gruppe des<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s auf den Weg, um vom Kloster<br />

St. Jakob am Anger an der Isar entlang hinüber zum<br />

Starnberger See und Ammersee über Peißenberg,<br />

Rottenbuch und Kempten nach Lindau an den Bodensee<br />

zu pilgern. Seit dieser Zeit sind die zweimal jähr-<br />

lich stattfindenden Pilgertage ein etabliertes Angebot<br />

im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>. Geleitet von ausgebildeten<br />

Pilgerwegbegleiterinnen werden die Eintagesetappen<br />

zur spirituellen und kulturellen Erfahrung.<br />

Frauen und Männer pilgern auf dem Jakobsweg von<br />

München zum Bodensee.<br />

Pilgern gibt der Seele Atem<br />

Einen Tag „Auszeit“ aus dem normalen Treiben des<br />

Alltags, um im Gehen in der alten Pilgertradition<br />

Belastendes loszulassen, den Körper zu spüren und<br />

der Seele Atem zu geben. Dies sind die wesentlichen<br />

Dinge, die die Pilgergruppe des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

geeint und geprägt hat. Wir gehen zwar gemeinsam,<br />

als Gruppe, aber lassen doch viel Raum für den<br />

eigenen inneren Weg. Meditative Texte, Geschichten,<br />

Bilder, Gleichnisse und Lieder bereichern die Etappen<br />

und geben geistliche Impulse. Durch die Begegnungen<br />

mit Menschen und mit der Natur, durch die Stille der<br />

Kirchen und der Kapellen am Weg und durch oft ganz<br />

unerwartete Hilfe unterwegs, führt das Pilgern zum<br />

eigentlichen Ziel: bei sich selbst und bei Gott ankommen<br />

und die Seele laufen lassen.<br />

Beate Behr M. A., Geschäftsführerin<br />

und Bildungsmanagerin


Foto: Siegfried Franz Beer<br />

Der Fischhändler in der Krippe<br />

und die „Schiache Luz“<br />

Theologisches Forum zum Advent<br />

„Ein Stern ist aufgegangen…“ –<br />

oder war‘s nicht doch eine<br />

Supernova, ein Asteroid oder eine<br />

Sternkonjunktion? Es ist verblüffend,<br />

dass die Bibel im Urtext<br />

zur Beschreibung des Sterns von<br />

Betlehem kosmologische Fach-<br />

begriffe verwendet. Der Theologe<br />

und Kosmologe Dr. Michael Rappenglück ist bei der<br />

Kooperationsveranstaltung des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

und der Volkssternwarte München dieser<br />

Beobachtung nachgegangen und hat verschiedene<br />

kosmologische Erklärungsmodelle vorgestellt. Um abzuwägen,<br />

welches Erklärungsmodell das plausibelste<br />

ist, hilft ein Blick in die Bibel und in die kosmologischen<br />

Aufzeichnungen von Naturwissenschaftlern der Zeit<br />

um Christi Geburt: Es muss eine außergewöhnliche, mit<br />

dem bloßen Auge sichtbare, anhaltende und richtungsweisende<br />

Himmelserscheinung gewesen sein, die die<br />

Weisen aus dem Morgenland veranlasst hat, dieser<br />

zu folgen. Und bis heute ist es spannend eine theologische<br />

Frage mit Hilfe der Kosmologie zu beleuchten.<br />

Dr. Mark Achilles führt eine Gruppe des MBW durch<br />

die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums.<br />

Der Stern von Betlehem schmückt heute noch viele<br />

Krippendarstellungen. Die Krippenexperten Dr. Mark<br />

Achilles und Dr. Christoph Kürzeder gaben einen<br />

Einblick in die Vielfalt und die Lebendigkeit von<br />

Krippen: So selbstverständlich es für die Bayern ist,<br />

dass das Jesuskind in einer alpenländischen Kulisse<br />

in der Krippe liegt, so selbstverständlich finden sich in<br />

neapolitanischen Krippen Fischhändler, Metzger oder<br />

Pizzabäcker. Die berühmten Krippendarstellungen von<br />

Neapel möchten zum Ausdruck bringen, dass Jesus<br />

auch für uns und in unsere Zeit geboren wird. 2010<br />

musste man nicht bis nach Italien fahren, um sich von<br />

kunstvoll gestalteten neapolitanischen Krippen auf den<br />

Advent einstimmen zu lassen. Es genügte auch schon<br />

der Weg zum Bayerischen Nationalmuseum, wo der<br />

Leiter der Geschäftsstelle des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

Dr. Mark Achilles durch die neapolitanische<br />

Krippenausstellung führte.<br />

Nicht weniger kreativ scheint auch das münchnerische<br />

Brauchtum rund um die Weihnachtszeit gewesen zu<br />

sein: Da gab es die Schiache Luz, vor der unartige<br />

Buben Angst haben mussten, die Klöpfler, die bei<br />

Bauern für eine kleine Gabe sangen und tanzten und<br />

den kinderfressenden Krampus. Wie der evangelische<br />

Brauch eines Christbaums auch in <strong>Münchner</strong> katholische<br />

Stuben Einzug hielt und über viele weitere Bräuche<br />

berichtete Angelika Dreyer. Zur Freude der Kursteilnehmer<br />

wurde auch genau gekostet, wie ein Punsch<br />

richtig gewürzt und Kletznbrot richtig geschnitten wird.<br />

Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe<br />

und Erwachsenenpädagoge<br />

Die Mitarbeiter/-innen<br />

im Bereich Theologie und Ethik:<br />

Dr. Mark Achilles M. A.<br />

Dr. Markus Roth<br />

Sebastian Kistler M. A.<br />

Monika Kramer M. A.<br />

MBW Jahresbericht 2010 17<br />

„Die Bilder in unseren Museen<br />

entstanden ursprünglich<br />

vielfach für Kirchen oder waren<br />

zur privaten Andacht bestimmt.<br />

Oft sind die ursprünglichen<br />

Absichten der Maler heute<br />

kaum mehr verstehbar. Dies<br />

sichtbar zu machen und den<br />

religiösen Gedanken dahinter<br />

erfahrbar werden zu lassen,<br />

ist für mich jedes mal wieder<br />

ein gemeinsames Erlebnis.“<br />

Angelika Dreyer M. A.,<br />

Dozentin des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s


Theologie und Ethik<br />

„Wie beten Christen? – mit<br />

Altabt Odilo Lechner OSB<br />

erlebte ein zahlreiches<br />

Publikum einen ausgezeichnet<br />

ausgewählten Referenten:<br />

einen großen Beter zum<br />

Anfassen, der zu einer<br />

lebendigen und lebensnahen<br />

Gebetspraxis einlud.“<br />

Dr. Christian Dykhoff,<br />

Bildungsbeauftragter<br />

St. Matthias<br />

Foto: Pixelio<br />

Wie beten Christen?<br />

Theologische Reihe<br />

im Dekanat Forstenried<br />

Ökumene ist mehr als zwei. Dies<br />

gilt nicht nur für die unzähligen<br />

christlichen Gruppierungen und<br />

Konfessionen. Alle beten sie zu<br />

dem einen Gott, der uns Jesus<br />

gesandt hat. Aber beten alle<br />

gleich? Sicher nicht! Schon im<br />

katholischen Raum gibt es die<br />

verschiedenen spirituellen Traditionen der Orden.<br />

Aber wie beten nun die anderen? Dies war die Ausgangsfrage<br />

der Dekanatsreihe 2010 in Forstenried.<br />

Diese gemeinsame Bildungsveranstaltung aller Bildungsbeauftragten<br />

des Dekanats besteht seit Jahrzehnten:<br />

drei Orte, ein aktuelles Thema, drei Referenten –<br />

diesmal im Vorlauf zum ÖKT: „Wie beten Christen?“<br />

„Betet ohne Unterlass“<br />

Die orthodoxe Liturgie ist stark geprägt von der<br />

biblischen Regel „Betet ohne Unterlass“. Die Eucharistie<br />

ist der Höhepunkt und darf nur am Sonntag gefeiert<br />

werden. Kirche als Ausdruck der Schöpfung lässt mit<br />

allen Sinnen feiern: berühren, hören, riechen, schmecken,<br />

sehen. Bekannt sind die Ikonostase (Bilderwand)<br />

und die Psalmengesänge mit dem vielen Weihrauch.<br />

Ein Priester allein darf nicht zelebrieren, alle sind Mitzelebranten<br />

der göttlichen Liturgie, die nicht nur eine<br />

Erinnerung, sondern die Vergegenwärtigung Christi<br />

darstellt.<br />

Betende Hände.<br />

18<br />

MBW Jahresbericht 2010<br />

Foto: MBW<br />

„Im evangelischen Bereich gibt es das tägliche<br />

Losungswort“, so Pfarrer Tilman Haberer, Evangelischer<br />

Leiter der <strong>Münchner</strong> Insel, „den Konfirmationsspruch,<br />

das Familiengebet zuhause zum Essen und den Sonntagsgottesdienst,<br />

der aber nicht unbedingt eine Eucharistiefeier<br />

einschließen muss.“ Die Pietisten haben eine<br />

andere Frömmigkeitsausrichtung als evangelische<br />

Christen aus der lutherischen, der reformierten oder<br />

gar der calvinistischen Tradition. „Die Menschen sind<br />

verschieden und die Spiritualität entwickelt sich“,<br />

betonte der Referent mit dem Hinweis, dass sich sowohl<br />

in der Menschheitsgeschichte wie im persönlichen<br />

Leben verschiedene Bewusstseinsstufen erkennen<br />

lassen.<br />

Altabt Dr. Odilo Lechner.<br />

Begegnung mit Gott<br />

„Gott hat uns angesprochen durch die Hl. Schrift und<br />

besonders durch Jesus Christus“, betonte Altabt<br />

Dr. Odilo Lechner aus St. Bonifaz. „Uns ist zutiefst das<br />

Wort gegeben“, so Altabt Odilo weiter. „Lobend,<br />

dankend und bittend können wir uns an den Schöpfer<br />

wenden, das Du schlechthin, an den Vater, abba“.<br />

Ein wesentlicher Punkt ist hierbei der Gebetsschatz,<br />

der uns mit dem großen Gebetbuch, den Psalmen<br />

gegeben ist. „Ein weiterer Baustein ist“, so der Referent,<br />

„die gemeinsame Liturgie. Mit ihr feiern wir die innere<br />

Hingabe in der Eucharistie. Aber ich darf im Gebet auch<br />

sagen, was mich beschäftigt. So gilt als Drittes: Das<br />

Beten im Alltag, zeigt uns: nicht wir verändern den<br />

lieben Gott, sondern im Beten werden wir verändert.“<br />

Johannes Hagl M. A., Pastoralreferent


Foto: Erzbischöfliches Ordinariat München<br />

Kekse, Wein und Bachkantaten<br />

Kreative Ideen für die Ökumene<br />

im Würmtalforum<br />

Seit 2005 gestalten die katholischen<br />

und evangelischen Bildungsbeauftragten<br />

im Ökumenischen<br />

Würmtalforum gemeinsame Veranstaltungen.<br />

Um den Ökumenischen<br />

Kirchentag (ÖKT) und die ökumenische<br />

Idee im Würmtal stärker zu<br />

verankern, luden sie im Vorfeld<br />

und im Rückblick zwei wichtige Gestalter des ÖKT zum<br />

Vortrag ein. Am 15. Oktober 2009 gaben Dr. Florian<br />

Schuppe und Dr. Norbert Roth, beide an verantwortlichen<br />

Stellen ihrer jeweiligen Kirche für die Vorbereitung,<br />

eine Vorschau auf den ÖKT. Ihre persönlichen<br />

Erläuterungen, Erwartungen und Einschätzungen zu<br />

diesem Großereignis, das damals noch weit weg<br />

schien, fesselten das Publikum im Kupferhaus der<br />

Gemeinde Planegg.<br />

Großereignis Ökumenischer Kirchentag<br />

Fast genau ein Jahr später, am 21. Oktober 2010, war<br />

das Team wieder geladen. Mittlerweile arbeiten beide<br />

an neuen Stellen: Dr. Florian Schuppe im Ökumenereferat<br />

des Erzbischöflichen Ordinariats, und Dr. Norbert Roth<br />

als Pfarrer an der evangelischen Bischofskirche<br />

St. Matthäus am Sendlinger Tor. Nun kommentierten<br />

sie anhand ausgewählter Bilder das Großereignis im<br />

Rückblick. Eines der Lieblingsbilder von Dr. Schuppe<br />

zeigt die beiden Bischöfe bei der Abschlussveranstaltung.<br />

Sie eint der gemeinsame Blick zum Himmel:<br />

Der evangelische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (l.)<br />

und der katholische Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx.<br />

Wohin soll sich die Ökumene entwickeln?<br />

Das Besondere an diesem Abend war nun, dass in<br />

einem zweiten Teil das Publikum eingeladen war,<br />

eigene Erlebnisse zu erzählen und Impulse für die<br />

Ökumene im Würmtal zu finden. Die Vorbereitungsgruppe<br />

wählte dazu die Methode „Wandelplenum“.<br />

An Stellwänden waren verschiedene Fragen vorbereitet,<br />

und jeweils ein/-e Moderator/-in notierte die<br />

Ideen und Anregungen der diskutierenden Kleingruppen<br />

auf ein Flipchartblatt. Fragen waren z. B. Was hat<br />

Ihnen persönlich auf dem ÖKT gefallen? Welche Ideen<br />

könnten als Aktion oder Veranstaltung für das Würmtal<br />

interessant sein? Wohin entwickelt sich Ihrer Meinung<br />

nach die Ökumene? Wohin sollte sie sich entwickeln?<br />

Wo oder wie sollte die Ökumene für die Gesellschaft<br />

eine stärkere Rolle bekommen? Was wäre für „ökumenische<br />

Familien“ oder für gemischtkonfessionelle Paare<br />

wichtig? Welche liturgischen Formen oder Elemente<br />

könnten für die Gemeinden im Würmtal interessant<br />

sein, oder könnten einer größeren Gruppe bekannt<br />

gemacht werden? Haben Sie auf dem ÖKT für sich<br />

neue Formen kennengelernt?<br />

Bibelarbeit mit „Promis“<br />

Die Teilnehmer/-innen erzählten gern von ihren<br />

Erlebnissen auf dem ÖKT und waren sehr kreativ in<br />

ihren Ideen, die im Anschluss wieder im Plenum<br />

vorgestellt und teilweise von den beiden Referenten<br />

kommentiert wurden. Einige Beispiele, die genannt<br />

wurden: ein Kantatennachmittag zum Mitsingen (statt<br />

der Matthäuspassion), eine Bibelarbeit mit „Promis“<br />

und „Nichtpromis“ aus der Region oder die Intensivierung<br />

der Begegnung mit den Orthodoxen. Die beiden<br />

Referenten ergänzten durch ihr Wissen oder ihre<br />

Kontakte, z. B. gibt es, was viele nicht wissen, ein<br />

orthodoxes Kloster im Würmtal. Nach dem offiziellen<br />

Ende der Veranstaltung waren die Interessierten<br />

eingeladen, an Stehtischen bei Wein und „ökumenischen<br />

Keksen“ das Gespräch zu vertiefen.<br />

Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

MBW Jahresbericht 2010 19<br />

„Mir ist es wichtig, die<br />

Ökumene in den Pfarreien<br />

zu stärken und weiter voran-<br />

zubringen. Bewusst trete ich<br />

dabei mit Pfarrer Dr. Norbert<br />

Roth als ökumenisches<br />

Referententeam auf. Die<br />

Veranstaltung in Planegg war<br />

ein schönes Beispiel dafür,<br />

wie die Impulse des 2. Ökume-<br />

nischen Kirchentags vor Ort<br />

in konkreten Projekten weiter-<br />

wirken können. Die Zusammenarbeit<br />

mit dem Würmtalforum,<br />

selbst ja ein ökumenisches<br />

Projekt, war sehr angenehm<br />

und hat den Abend methodisch<br />

und inhaltlich bereichert.“<br />

Dr. Florian Schuppe, Fach-<br />

referent für Ökumene im<br />

Erzbischöflichen Ordinariat<br />

München


Familienbildung<br />

Familienbildung<br />

„Ehe und Familie haben in der Gesellschaft einen<br />

hohen Stellenwert und stehen unter dem besonderen<br />

Schutz des Staates. Empirische Untersuchungen<br />

belegen, dass mit dieser Lebensform die Hoffnung auf<br />

dauerhafte Liebe, Treue, Vertrauen und Solidarität<br />

verbunden wird. Das Ideal der auf Dauer angelegten<br />

Ehe und Familie entspricht der kirchlichen Grundüberzeugung.<br />

Gleichwohl ist festzustellen, dass Ideal und<br />

Realität nicht deckungsgleich sind. Familiäre Strukturen<br />

haben sich gewandelt: Die Scheidungszahlen nehmen<br />

zu und damit steigt auch die Anzahl der so genannten<br />

„Patchwork-Familien“, der Alleinerziehenden und<br />

der Singles. Durch die unsichere wirtschaftliche<br />

Lage und einer individuellen Angst vor Bindung und<br />

Übernahme von Verantwortung zögern viele junge<br />

Leute, sich für Ehe und Familie zu entscheiden. Die<br />

demographische Entwicklung und der feststellbare<br />

Wandel in den Familienstrukturen fordern zum<br />

generationenübergreifenden Nachdenken heraus,<br />

wie Ehe und Familie nachhaltig gefördert, begleitet<br />

und unterstützt werden kann.“<br />

„10 vordringliche Zeichen der Zeit“


Foto: Siegfried Franz Beer<br />

Neues Gesicht für<br />

bewährtes Produkt<br />

Ab jetzt heißt es:<br />

Eltern-Aktiv Kita<br />

Die Elternbildungsangebote<br />

für Eltern in Kindertagesstätten<br />

(Kita) wurden im Jahr 2010 den<br />

erfolgreichen und gefragten<br />

Angeboten für Eltern in Schulen<br />

angeglichen. Um die Kontinuität<br />

der Angebote von der Kinderkrippe<br />

über den Kindergarten bis hin<br />

zur Schule für die Eltern sichtbarer zu machen, wurde<br />

„Kinder sind anders – Eltern auch“ übergreifend für<br />

alle Elternbildungsangebote in Kita und Schule in<br />

„Eltern-Aktiv Kita“ umbenannt.<br />

Sabine Bachner, Erzieherin und Studentin der Sozialen<br />

Arbeit ist seit September 2010 die neue Ansprech-<br />

partnerin für die Kitas und deren Elternvertretungen.<br />

Hohe Zufriedenheit auf allen Seiten<br />

Die schriftlichen Evaluationen aller Veranstaltungen<br />

ergaben eine 90 bis 100prozentige Zufriedenheit der<br />

Eltern. Im Jahr 2010 fanden in katholischen Kitas 26<br />

Elternbildungsabende statt sowie ein Erziehungsseminar<br />

über fünf Abende. Städtische Kitas riefen vierzehn<br />

Elternbildungsabende beim <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ab<br />

und für freie Träger wurden zwei Vermittlungen getätigt.<br />

Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

Fragen nach Gott<br />

und der Welt<br />

„Kess erziehen“<br />

unterstützt Eltern<br />

Kinder wollen nicht<br />

nur wissen, wie alles<br />

funktioniert, sondern<br />

auch warum es so ist,<br />

wie es ist. Der Umgang<br />

damit fordert Eltern oft heraus. Auf Anfrage vermittelt<br />

das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> Fachreferentinnen für den<br />

Elternkurs „Kess erziehen: Staunen – fragen – Gott<br />

entdecken“ (für Eltern mit Kindern zwischen zwei und<br />

zehn Jahren).<br />

„Kess erziehen“ im EKP ® – ein Pilotprojekt<br />

Um diesen Kurs auch für Eltern mit Kindern unter<br />

zwei Jahren zu öffnen, wurde 2010 ein Pilotprojekt<br />

gestartet: Zwei qualifizierte „Kess“-Referentinnen<br />

(Ursula List, Claudia Beier) leiteten jeweils eine<br />

Pilotgruppe, welche die fünf thematischen „Kess“-<br />

Elternabende mit dem Eltern-Kind-Programm (EKP)<br />

verbanden. Dieses Vorhaben fand in den Pfarreien<br />

Erscheinung des Herrn und St. Margaret statt. Die<br />

inhaltlichen Impulse aus den Elternabenden konnten<br />

so in dazwischen liegenden Eltern-Kind-Gruppenstunden<br />

zeitnah praktisch umgesetzt werden. Es entstanden<br />

sehr intensive Sozialkontakte und eine tiefere<br />

Auseinandersetzung mit den Themen.<br />

Tina Voggenreiter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

Erfahrungsbericht<br />

von Stefan Mitterreiter:<br />

„Der „Kess“-Kurs war eine<br />

tolle Erfahrung. Neben sehr<br />

wertvollen Denkanstößen für<br />

eine „kindgerechte“ Erziehung<br />

erhielt man auch viele<br />

hilfreiche Tipps, wie man<br />

christliche Traditionen und<br />

Feste in den Familienalltag<br />

einbauen kann. Besonders spannend fand ich es, sich<br />

in die Lage der Kinder zu versetzen und zu versuchen,<br />

die Welt aus ihren Augen zu sehen. Auch der Familientag<br />

hat sehr viel Spaß gemacht, da hier neben dem<br />

Kursprogramm viel Zeit zum Erfahrungsaustausch mit<br />

den anderen jungen Eltern blieb. Ich kann den Kurs nur<br />

weiterempfehlen!“<br />

Stefan Mitterreiter, Vater und Teilnehmer,<br />

Pfarrei Erscheinung des Herrn<br />

MBW Jahresbericht 2010 21<br />

„Viele Einheiten empfand ich<br />

sowohl für unser Kind als auch<br />

für mich sehr anregend. Das<br />

Thema ,Gott’ war natürlich in<br />

verschiedensten Inhalten ein-<br />

gegliedert, dies jedoch immer<br />

passend und nie aufdringlich.<br />

Alles in allem war der KESS-Kurs<br />

für uns als Familie ein voller<br />

Erfolg. Danke.“<br />

Jochen Karlstetter, Teilnehmer<br />

am KESS-EKP-Pilotprojekt


Familienbildung<br />

„Als Gruppenleiterin ist es<br />

mir ein besonderes Anliegen,<br />

die Familien im Stadtteil<br />

Neuhausen zu vernetzen und<br />

die Chance zu ermöglichen,<br />

Freunde fürs Leben zu finden.<br />

Darum engagiere ich mich<br />

seid rund 20 Jahren für die<br />

EKP-Gruppen in unserer<br />

Pfarrei.“<br />

Heidi Landwehr,<br />

EKP-Gruppenleiterin,<br />

Pfarrei Christkönig<br />

„Für mich war das Leiten<br />

meines ersten Seminars<br />

im MBW eine spannende<br />

Herausforderung, die ich<br />

mit viel Vorfreude und ein<br />

bisschen Nervosität ange-<br />

packt habe. Die Kursteilnehmerinnen<br />

sorgten letztend-<br />

lich bei mir mit der guten<br />

Stimmung und der Begeisterung<br />

für ein richtiges<br />

Glücksgefühl und es war<br />

für alle ein voller Erfolg!“<br />

Szilvia Dieszler-Schärtl,<br />

Diplom-Sozialpädagogin<br />

(FH), EKP-Referentin<br />

und -Gruppenleiterin,<br />

Pfarrei St. Konrad<br />

Foto: privat<br />

Elternsein bewusst leben<br />

Das Eltern-Kind-Programm (EKP) ®<br />

ist Zeit für Familie<br />

22 MBW Jahresbericht 2010<br />

Eltern im dichten Familienalltag<br />

einmal wöchentlich einen bewussten<br />

Zeitraum zu ermöglichen, in<br />

dem sie sich voll auf ihr Kind konzentrieren<br />

und gleichzeitig Lebensoder<br />

Erziehungsfragen mit anderen<br />

Eltern diskutieren können, ist Ziel<br />

des Eltern-Kind-Programms (EKP).<br />

Kleinkinder fördern, Kontakte knüpfen<br />

und sich austauschen<br />

In den Gruppentreffen von 90 bis 120 Minuten lernen<br />

die Kinder bis zu vier Jahren spielerisch, ganzheitlich<br />

und altersgemäß. Daneben ist Eltern der Austausch<br />

untereinander sehr wichtig. Zusätzliche Elternabende<br />

lassen Raum für Themen, die selbst gewählt wurden<br />

und intensive Besprechungen ohne Kinder und in Ruhe<br />

ermöglichen. Bei Familientreffen sind beide Elternteile<br />

und die Geschwister mit dabei. Zum Beispiel finden<br />

Wochenenden auf dem Bauernhof oder gemeinsame<br />

Weihnachtsfeiern statt. Nicht zuletzt geben gezielte<br />

Vater-Kind-Treffen den Papas die Chance ihre Rolle<br />

einmal ganz exklusiv wahrzunehmen.<br />

Märchenstunde in St. Philippus mit EKP-Leiterin Sabine<br />

Eder.<br />

Gruppenleiterinnen qualifizieren sich<br />

regelmäßig<br />

Rund 80 Gruppenleiterinnen waren 2010 an ca. 40<br />

Pfarreien aktiv und leiteten mit großem Engagement<br />

eine EKP-Gruppe oder sogar mehrere. Die Betreuung<br />

und Qualifizierung der Gruppenleiterinnen ist sehr<br />

wichtig. Viele der Frauen haben bereits jahrelange<br />

Erfahrung im Leiten von EKP-Gruppen und besitzen<br />

dadurch einen reichen Schatz an Erfahrungswissen.<br />

Foto: Szilvia Dieszler-Schärtl<br />

Weiterbildung für Gruppenleiterinnen im MBW:<br />

Weihnachtliche Gestaltungsmöglichkeiten mit Filz- und<br />

Märchenwolle.<br />

Mit vielen Angeboten werden diese Frauen im Sinne<br />

des erwachsenenbildnerischen Auftrags motiviert,<br />

sich selbst weiterzubilden und sich damit weiterzuentwickeln.<br />

Als Referentinnen für praktische Weiterbildungen<br />

können sie ihr Wissen und ihre Erfahrung<br />

an andere EKP-Gruppenleiterinnen weitergeben.<br />

Tina Voggenreiter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

EKP-Gruppe mit Kind leiten<br />

Viele Gruppenleiterinnen<br />

haben selbst ein Kind im<br />

entsprechenden Alter und<br />

nehmen es dann natürlich mit<br />

in die EKP-Gruppenstunde.<br />

Meistens klappt das ganz gut.<br />

So auch bei Silke Forster,<br />

Erzieherin: „Mein Sohn<br />

Korbinian und ich leiten seit kurzem eine EKP-Gruppe in<br />

St. Martin/Moosach. Wir sind schon immer gespannt,<br />

wenn es endlich Dienstagvormittag ist und es wieder los<br />

geht. Korbinian freut sich auf seine neuen Freunde, aufs<br />

Singen, Basteln und Spielen und ich auf den Austausch<br />

mit den anderen Mamas und Papas. Für uns Eltern ist es<br />

ein großer Schatz, die Zeit so gezielt und innig mit<br />

unseren Kindern zu verbringen und zu genießen.“<br />

Silke Forster, neue EKP-Gruppenleiterin


Netzwerk für Alleinerziehende<br />

EKP ® im Haus Dorothee<br />

In unserer Gesellschaft nehmen<br />

Ein-Eltern-Familien als Lebensform<br />

immer mehr zu. Eine Fachstelle<br />

des Erzbischöflichen Ordinariats<br />

bietet den Alleinerziehenden<br />

Begleitung und Unterstützung.<br />

Das „Haus Dorothee“ ist eine<br />

Begegnungsstätte die Müttern<br />

und Vätern ein vielfältiges Angebot an Gruppen,<br />

Seminaren sowie Beratung und Begleitung in Lebens-<br />

und Rechtsfragen anbietet.<br />

Den Alltag gemeinsam leichter meistern<br />

Auch zwei EKP Gruppen sind unter dem Dach dieser<br />

Einrichtung zu finden. Hier haben Eltern die Möglichkeit,<br />

sich mit den besonderen Herausforderungen<br />

des Alltags und der Erziehung auseinanderzusetzen.<br />

Viele Alleinerziehende fühlen sich überfordert und an<br />

den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die alleinige<br />

Verantwortung für das Kind, finanzielle Sorgen, rund<br />

um die Uhr ohne Partner für den Nachwuchs da zu sein,<br />

sind Aufgaben, die über den Kopf zu wachsen drohen.<br />

In der EKP Gruppe können die Mütter sich vernetzen,<br />

gegenseitig emotional unterstützen und austauschen.<br />

Ein Stück weit werden Familie und Freundeskreis<br />

ergänzt. Es werden gemeinsam Feste gefeiert, gemeinsam<br />

Anteil genommen bei der Überwindung von<br />

Schwierigkeiten oder man freut sich miteinander bei<br />

Fortschritten in der Entwicklung.<br />

Sicherheit in der Elternrolle gewinnen<br />

Die meisten Mütter, die ins Haus Dorothee kommen,<br />

sind gezwungen, aus finanziellen Gründen möglichst<br />

bald wieder in den Beruf zurück zu kehren. Umso<br />

wichtiger ist der Aufbau einer sicheren Bindung zum<br />

Kind in den ersten Lebensmonaten. Im geschützten<br />

Raum einer EKP-Stunde können Alltagsprobleme ausgeblendet<br />

werden und es findet sich die Zeit, sich<br />

ganz auf das Kind einzulassen. Feinfühligkeit, altersgemäße<br />

Förderung und ausgedrückte Lebensfreude<br />

sind wichtige Säulen in diesen Gruppen. Sie helfen<br />

den Frauen in ihre neue Rolle als Mutter hineinzuwachsen.<br />

Phantasievolle<br />

Malerei von Müttern<br />

und Kindern<br />

im Haus Dorothee.<br />

Familiärer Charakter durch Flexibilität<br />

und Altersmischung<br />

Bei uns beginnt EKP manchmal schon mit Babies im<br />

Alter von drei bis sechs Wochen und die Teilnehmerinnen<br />

haben jederzeit auch während des Trimesters<br />

die Möglichkeit einzusteigen. Der Druck sich auszutauschen,<br />

dazu zu gehören, unter Menschen zu kommen<br />

ist so groß, dass der Beginn möglichst individuell<br />

gestaltet wird. Dadurch kann die Altersstruktur sehr<br />

gemischt sein. Das hebt jedoch auch den familiären<br />

Charakter hervor, den unsere Frauen hoch schätzen.<br />

Unterstützung durch kompetente<br />

Lebensbegleitung<br />

Ich bin als Erzieherin im Haus Dorothee tätig und<br />

habe zusätzlich die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester<br />

absolviert. Somit kann ich in Erziehungs-,<br />

Entwicklungs- und Pflegefragen besonders weiterhelfen<br />

und unterstützen. Die Frauen schätzen die<br />

langfristige, fachkundige Begleitung sehr und es<br />

wird oft ein außergewöhnliches Vertrauensverhältnis<br />

aufgebaut.<br />

Dagmar Grallath, EKP-Leiterin, Erzieherin<br />

MBW Jahresbericht 2010 23<br />

„Es ist für das Haus Dorothee<br />

eine Bereicherung, dass EKP<br />

auch für Alleinerziehende in<br />

besonderer Weise angeboten<br />

werden kann. Ich freue mich<br />

über die sehr gute Zusammenarbeit<br />

mit dem MBW.“<br />

Irmengard Römer,<br />

Leiterin Haus Dorothee<br />

Foto: Dagmar Grallath


Familienbildung<br />

„Das Gelingen eines Projekts<br />

hängt von vielen Faktoren ab.<br />

Das MBW hat mit seinem<br />

authentischen, kompetenten<br />

Team, der effizienten Organisa-<br />

tion unter einer Leitung, die<br />

sowohl Detailfragen als auch<br />

das große Ganze des Konzepts<br />

immer im Auge hat, wesentlich<br />

zum Gelingen des Projekts<br />

Eltern-Aktiv beigetragen.<br />

Davon profitieren die vielen<br />

Kooperationspartner, die die<br />

Komplexität des Projekts mit<br />

sich bringt und nicht zuletzt<br />

natürlich die Zielgruppen:<br />

Kinder, Eltern, Pädagogen.<br />

Vielen Dank dafür und weiter<br />

so!“<br />

Mirjana Simic,<br />

Staatsinstitut für Früh-<br />

pädagogik, München<br />

Projekt Eltern-Aktiv feiert<br />

Ergebnisse der Elternbildung<br />

an Schulen<br />

Bei sommerlichen Temperaturen<br />

um die 30° feierten die Eltern und<br />

Lehrkräfte der vier Modellschulen<br />

am 15. Juli 2010 mit Ehrengästen,<br />

dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und<br />

dem Referat für Bildung und Sport<br />

(ehem. Schulreferat) der Stadt<br />

München die gelungene Elternbildungsarbeit<br />

von zwei Schuljahren.<br />

Die Modellschulen der ersten Stunden:<br />

• Grundschule an der Wiesentfelser Straße,<br />

München-Aubing<br />

• Grundschule an der Lehrer-Wirth-Straße,<br />

München-Messestadt Ost<br />

• Grundschule an der Hugo-Wolf-Straße,<br />

München-Hasenbergl<br />

• Hauptschule an der Bernaysstraße,<br />

München-Hasenbergl<br />

Nach einer Gesamtdarstellung des Projekts wurde die<br />

Arbeit von der Vertreterin des Referats Bildung und<br />

Sport, Sabine Haering gewürdigt. Die Eltern und Schulleitungen<br />

der Schulen präsentierten ihre Erfolge und<br />

Stolpersteine auf der Bühne.<br />

Medienservice<br />

Auf der Internetseite www.muenchnerbildungswerk.de<br />

finden Sie unter der Rubrik<br />

„Medienservice“ weitere Informationen über<br />

die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“<br />

können Sie sich unter „Meilensteinfest von<br />

„Eltern-Aktiv“ am 15. Juli 2010“ eine Reihe<br />

von Bildern ansehen und herunterladen. Eine<br />

multimediale Präsentation von „Eltern-Aktiv“<br />

in High-Definition-Qualität kann man auf dem<br />

Videoportal „YouTube“ betrachten. Den Link<br />

dahin finden Sie hier: http://muenchen.<br />

keb-muenchen.de/2268/<br />

24 MBW Jahresbericht 2010<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Elternbildung auf Expedition<br />

Mit dem Bild eines Berges wurde die Parallele der<br />

Projektarbeit zu einer Expedition gezogen. Ein Symbol<br />

dafür, dass sich Eltern, Erzieher/-innen und Lehrkräfte<br />

mit expeditionserfahrenen Führern und Führerinnen<br />

auf das Abenteuer der Elternbildung eingelassen haben<br />

und dass dafür alle gut ausgerüstet sein sollen. Vom<br />

Verbandszeug über das Sicherungsseil und den Kompass<br />

bis hin zum Proviant muss die Expeditionsgruppe vieles<br />

dabei haben, damit die Expedition gelingt.<br />

Urkunden für gelungene Zusammenarbeit<br />

Dr. Mark Achilles, Leiter der Geschäftsstelle des<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s und Sabine Haering, Vertreterin<br />

des Referats Bildung und Sport der Landeshauptstadt<br />

München, überreichten den Schulleitungen<br />

als Stellvertreter/-innen für alle Eltern und Lehrkräfte<br />

der jeweiligen Schule eine Urkunde zur erfolgreichen<br />

Teilnahme am Projekt Eltern-Aktiv.<br />

Als Dank für ihr Engagement erhielten die vier Modellschulen<br />

eine Urkunde. V. l. n. r.: Sabine Haering, Schulreferat<br />

der Landeshauptstadt; Norbert Hartmann, Hauptschule<br />

an der Bernaysstraße; Gisela Schäfer, Grundschule an<br />

der Lehrer-Wirth-Straße; Christiane Steudemann,<br />

Grundschule an der Wiesentfelser Straße; Sabine Kiener,<br />

Grundschule Hugo-Wolf-Straße; Dr. Mark Achilles M. A.,<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>.<br />

Die Mitarbeiterinnen<br />

in der Elternbildung<br />

im Projekt Eltern-Aktiv:<br />

Ursula Ratzek-Eckardt<br />

Marion Seidl<br />

Elena Wiedmann M. A.<br />

Petra Haidinger<br />

Monika Modersitzki<br />

Marion Fuchs


Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Bei „Eltern-Aktiv“ geht es u. a. um den Austausch zwischen den Kulturen. Mütter der Grundschule<br />

Hugo-Wolf-Straße führten dazu einen orientalischen Tanz vor.<br />

Ein Fest der Sinne für alle von allen<br />

Die anwesenden Eltern und Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Schulen trugen mit ihren Beiträgen zum<br />

Gelingen des Festes bei. Alle brachten etwas aus<br />

ihrem Angebot mit: Einen Augen- und Ohrenschmaus<br />

boten die Eltern der Näh- und Bauchtanzkurse in der<br />

Grundschule Hugo-Wolf-Straße. Kulinarische Genüsse<br />

Die Mitarbeiterinnen<br />

in der Familienbildung, im EKP<br />

und Eltern-Aktiv Kita:<br />

Tina Voggenreiter<br />

Ursula List<br />

Sabine Bachner<br />

präsentierten die Eltern und Mitarbeiter/-innen der<br />

Grundschule an der Wiesentfelser Straße als Beispiel<br />

für ihr neu entstandenes Elterncafe. Sich ein Blumengesteck<br />

selbst zusammenstellen, konnte man bei dem<br />

Angebot der Hauptschule an der Bernaysstraße. Ein<br />

Beispiel, wie bei der Berufsmesse Eltern den Schüler/innen<br />

ihre Berufe vorstellen. In diesem Fall den Beruf<br />

der Blumenbinderin. Die Lehrkräfte der Grundschule an<br />

der Lehrer-Wirth-Straße bereicherten das Angebot<br />

durch eine vielfältige und differenzierte Ausstellung<br />

ihrer Maßnahmen, die im Projektzeitraum entstanden<br />

sind.<br />

Als Dank ein kabarettistischer Ausklang<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und das Referat für<br />

Bildung und Sport luden die Teilnehmer/-innen als<br />

Wertschätzung für ihren Arbeitseinsatz und Dank für<br />

die gute Zusammenarbeit zu einem schmackhaften<br />

Büfett ein. Ein pfiffiger Auftritt der „Rabenmütter“,<br />

die in kabarettistisch-musikalischer Weise die Freuden<br />

und Leiden des Familien- und Schullebens darboten,<br />

erfreute abschließend die Gäste.<br />

Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

MBW Jahresbericht 2010 25<br />

„Wir vom Gemeinsamen<br />

Elternbeirat in München<br />

danken dem <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> für die gute<br />

Zusammenarbeit, denn dank<br />

dieser Unterstüzung können<br />

wir unsere Tätigkeit im GEB<br />

auf eine fundierte Grundlage<br />

stellen und ausüben.“<br />

Angela Wanke-Schopf,<br />

Vorsitzende des GEB<br />

„Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Schule und<br />

Elternhaus sollte geprägt sein<br />

durch gegenseitige Offenheit<br />

und gemeinsames Bemühen<br />

um den schulischen Erfolg der<br />

Kinder. Mit Unterstützung des<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s sind<br />

wir diesem Ziel im Rahmen<br />

des Projekts Eltern-Aktiv durch<br />

vielfältige Angebote und<br />

Aktionen einen guten Schritt<br />

näher gekommen.“<br />

Sabine Kiener, Rektorin<br />

der Grundschule an der<br />

Hugo-Wolf-Straße<br />

Gefördert von der


Integrations- und Migrationsbildung<br />

Integrations- und<br />

Migrationsbildung<br />

„Die ungerechte Verteilung von Einkommen und<br />

Vermögen sowie ungleiche Bildungschancen und<br />

mangelnde Möglichkeiten der Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

und kulturellen Leben nehmen zu.<br />

Mitten in einer reichen Gesellschaft sind immer mehr<br />

Menschen aller Generationen von Armut und Ausgrenzung<br />

betroffen. Zu den besonders benachteiligten<br />

Gruppen gehören Alleinerziehende und ihre Kinder<br />

und Arbeitslose. Auch die Zahl älterer Menschen mit<br />

geringem Einkommen sowie Menschen mit Migrationshintergrund<br />

wird wachsen. Die sozialen Probleme<br />

dieser Menschen gehen oft einher mit persönlich-<br />

existentieller Verunsicherung, die den Lebensmut und<br />

die Selbstachtung untergraben können. Es ist eine<br />

besondere Aufgabe der Kirche, diese zu ermutigen,<br />

zu unterstützen und zu einem selbstbestimmten Leben<br />

zu befähigen.“<br />

„10 vordringliche Zeichen der Zeit“<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller


Foto: JVA Stadelheim<br />

Vom Rand zur Mitte<br />

Bildungsveranstaltungen<br />

für sozial benachteiligte Menschen<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> unterstützt<br />

seit vielen Jahren Kurse<br />

im Rahmen des Bildungsangebots<br />

„Vom Rand zur Mitte“ für sozial<br />

benachteiligte Menschen. Diese<br />

Veranstaltungen ermöglichen<br />

Menschen in schwierigen Lagen,<br />

wie Arbeitslose, Alleinerziehende<br />

oder Strafgefangene, am kulturellen und gesellschaftlichen<br />

Leben teilzunehmen.<br />

Neben Deutschkursen für Flüchtlinge, Gebärdensprachseminaren<br />

und Sprachkompetenztrainings für<br />

Arbeitslose fördert das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> zusammen<br />

mit dem Verein „Wendezeit“ auch Angebote<br />

für Gefangene. Claudia Krubasik arbeitet seit Jahren<br />

als Kunsttherapeutin. Ihr Kurs in der JVA Stadelheim<br />

ist ein gutes Beispiel für eine Möglichkeit, sich auf<br />

dem künstlerischen Weg mit der Welt, mit der eigenen<br />

Herkunft und Identität und dem eigenen Schicksal auseinander<br />

zu setzen und dies durch persönlich gestaltete<br />

Bilder auszudrücken.<br />

Ivana Simon-Weidner M. A.,<br />

Integrations- und Migrationsbildung<br />

Abschiebegefangene bei der Kunsttherapie.<br />

Kunsttherapie für Abschiebegefangene<br />

in der JVA Stadelheim<br />

Ich biete seit einem Jahr eine offene Gruppe an, die<br />

gerne und gut besucht wird. Die Tür ist offen und die<br />

Männer kommen teils neugierig interessiert, teils verhalten,<br />

schüchtern in meinen Raum und begutachten<br />

das Angebot, das ich zur Verfügung stelle wie beispielsweise<br />

Collagen, Frottagen oder Wachstechniken.<br />

Sobald die ersten Beherzten zu Pinsel und Farbe<br />

greifen, ist das Eis gebrochen und das Interesse, sich<br />

mit einem Bild zu verewigen, steigt. Mittlerweile ist<br />

ein Großteil des Gruppenraumes mit Bildern geschmückt<br />

und stolze, lachende Gesichter drücken die Freude über<br />

die eigenen Werke aus. Oft wird die Landesflagge oder<br />

eine Umrisszeichnung des Heimatlandes mit exaktem<br />

Geburtsort dargestellt. Die Sehnsucht nach Heimat und<br />

Familie ist häufig spürbar, aber auch Krieg und Zerstörung<br />

sind Bildelemente. Dennoch wird viel in meiner<br />

Gruppe gelacht und mit Händen und Füßen übersetzt,<br />

denn die gemeinsame Sprache fehlt uns. Wir schaffen<br />

es aber immer uns zu verständigen und uns gegen-<br />

seitige Anerkennung und Bewunderung für die Kunst-<br />

werke zu zeigen. Ich spüre, dass das den Männern<br />

wichtig ist. Mittlerweile haben sie Vertrauen zu mir<br />

gefasst und meine Gruppe<br />

ist eine feste Einrichtung<br />

in ihrem Wochenablauf.<br />

Wenn ich dann um<br />

15 Uhr meine Materialien<br />

zusammenpacke, sind<br />

viele helfende Hände da,<br />

Stühle und Farben zurück-<br />

zubringen. Die meisten<br />

winken zum Abschied und<br />

vergewissern sich, dass<br />

ich auch am nächsten<br />

Montag wiederkomme.<br />

Claudia Krubasik,<br />

Diplom-Kunsttherapeutin<br />

MBW Jahresbericht 2010 27


Integrations- und Migrationsbildung<br />

Gefördert von der<br />

Foto: MBW<br />

Eltern-international<br />

Eltern verschiedener Nationen<br />

lernen von- und miteinander<br />

„Eltern-international“ ist ein<br />

Baustein des Projekts „Eltern-<br />

Aktiv“. Die Kontakte aller Eltern<br />

untereinander werden gefördert,<br />

Eltern unterschiedlicher Herkunft<br />

werden verstärkt ins Schulleben<br />

einbezogen und über den Abbau<br />

von Missverständnissen und<br />

Vorurteilen wird ein gutes soziales Klima und Chancengleichheit<br />

im Bildungssystem gefördert.<br />

Gespräche schaffen Vertrauen<br />

Das wesentliche Element bei „Eltern-international“ ist<br />

das Gespräch. In offener Atmosphäre lernen Eltern vonund<br />

miteinander und reflektieren ihre eigene Haltung.<br />

Begleitet werden sie in diesem Prozess von interkulturell<br />

geschulten Referentinnen. Diese achten darauf,<br />

dass sich die Teilnehmenden nicht in nationale Untergruppen<br />

separieren und dass sich keine Vorurteile<br />

verfestigen.<br />

„Ob Knödel oder Döner, gemeinsam ist es schöner“<br />

Kochen und Backen an der Grundschule Königs-<br />

wieserstraße.<br />

Beispielprojekte<br />

• „Internationales Erzählcafé“ Einladung eines<br />

Gastes, der zu einem ausgewählten Thema seine<br />

Erfahrungen mitteilt<br />

• „Ob Knödel oder Döner, gemeinsam ist es schöner –<br />

Lieblingsessen von dir und mir“<br />

Fünfteiliger Koch- und Sprachkurs für deutsche und<br />

nichtdeutsche Eltern mit den Themen „Gesunde<br />

Ernährung unserer Kinder“ und „Wie vermeide ich<br />

Übergewicht?“<br />

• „Stadtteilführung“<br />

Geführte Stadtteilrundgänge mit Gespräch<br />

und Austausch<br />

28 MBW Jahresbericht 2010<br />

Wertschätzung als Erfolgsrezept<br />

Die Äußerungen von Kursteilnehmerinnen zum Abschluss<br />

des Koch- und Sprachkurses zeigen, dass alle Eltern,<br />

egal welcher Herkunft, die unvoreingenommenen<br />

Begegnungen mit anderen Eltern schätzen und davon<br />

profitieren:<br />

„Ich habe mit allen Frauen gesprochen. Ich konnte etwas<br />

über mein Leben erzählen.“<br />

„Ich habe eine türkische Mutter gebeten, den Elternbrief<br />

ins Türkische zu übersetzen. Sie ist total nett. Ohne das<br />

Projekt hätte ich sie nie kennengelernt.“<br />

„Der Umgang in der Gruppe war von gegenseitiger Achtung<br />

und Respekt gekennzeichnet.“<br />

Kostenloser Service für Eltern<br />

Neben diesen für die Eltern gebührenfreien Angeboten<br />

erhalten die Schulen auch kostenfreie Beratung. Damit<br />

wird das Konzept auf die jeweilige Situation der Schule<br />

angepasst. Elternbeirat und Klassenelternsprecher/innen<br />

nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. An 19<br />

Schulen fanden im Schuljahr 2009/2010 Beratungen<br />

und Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Elterninternational“<br />

statt.<br />

Hilfreiche Kontakte vor Ort<br />

Das MBW führte mit der IG-Feuerwache an den<br />

Grundschulen Bergmann- und Guldeinstraße einen<br />

Elternkurs in türkischer und deutscher Sprache durch.<br />

Das Projekt „Eltern-international“ wird finanziert vom<br />

Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt<br />

München.<br />

Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)


Foto: Monika Starickova<br />

Auf dem Weg zur kulturellen Öffnung<br />

Deutschkurse für Frauen<br />

Wer in einem Land leben und sich<br />

erfolgreich integrieren möchte,<br />

kommt nicht an dem Erlernen der<br />

Landessprache und des landeskundlichen<br />

Wissens vorbei. Seit<br />

2005 ist der Erwerb der deutschen<br />

Sprache sowie des Grundwissens<br />

über die geographischen, geschicht-<br />

lichen, kulturellen und politischen Gegebenheiten in<br />

Deutschland gesetzlich geregelt. Das 2010 neu bearbeitete<br />

bundesweite Integrationsprogramm fordert<br />

damit unter anderem, dass die Migrantenkinder stärker<br />

von ihren Eltern in dem Deutscherwerb unterstützt<br />

werden. Doch viele Menschen mit Migrationshintergrund<br />

kommen aus Kulturkreisen, in denen Bildung<br />

keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade Zuwanderer<br />

aus bildungsfernen Ländern und Orten müssen erst<br />

die Wichtigkeit der Bildung und des Lernens erkennen,<br />

um ihre Kinder auf deren Bildungsweg unterstützen zu<br />

können. Ein sehr gutes Beispiel für solche Maßnahmen<br />

ist das Konzept der „Schule mal anders“-Kurse.<br />

Mama lernt Deutsch an der Schule ihrer<br />

Kinder<br />

Im Februar 2010 hat das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> in<br />

Kooperation mit dem Schulreferat und dem Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge einen Frauenintegrationskurs<br />

„Schule mal anders“ an der Hugo-Wolf-Schule am<br />

Harthof gestartet.<br />

Mütter lernen Deutsch an der Schule ihrer Kinder.<br />

Die Idee der Deutschkurse „Schule mal anders“<br />

entstand vor mehr als zehn Jahren im Auftrag vom<br />

Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und<br />

Kultus und wurde vom Staatsinstitut für Schulpädagogik<br />

und Bildungsforschung organisiert, erprobt<br />

und weiterentwickelt. So lernen Eltern, insbesondere<br />

Frauen, nicht nur Deutsch an der Schule ihrer Kinder.<br />

In der Projektarbeit gewinnen sie einen Einblick in das<br />

schulische und gesellschaftliche Geschehen und nehmen<br />

daran selber teil. So besuchen sie zum Beispiel<br />

eine Chemie- oder Turnstunde oder gehen gemeinsam<br />

zum Gesundheitsamt. Eine Kooperation mit dem<br />

Schulpersonal ist dabei unverzichtbar und gilt als<br />

Voraussetzung für den Lernerfolg.<br />

Frauenintegrationskurs in Sankt Florian<br />

Seit Oktober 2009 veranstaltet das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

in Kooperation mit der Pfarrei Sankt Florian und<br />

dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen<br />

Frauenintegrationskurs mit Kinderbetreuung in Riem.<br />

So bekommen auch Mütter mit Kleinkindern die Möglichkeit,<br />

wohnortsnah Deutsch zu lernen und sich mit<br />

anderen Frauen auszutauschen. Seitdem haben die<br />

Teilnehmerinnen schon 600 Unterrichtsstunden absolviert.<br />

Nach weiteren 300 Unterrichtseinheiten und<br />

nach dem Orientierungskurs werden sie zu der Prüfung<br />

„Deutschtest für Zuwanderer“ hingeführt.<br />

Ivana Simon-Weidner M. A. , Integrations- und<br />

Migrationsbildung<br />

MBW Jahresbericht 2010 29<br />

„Deutschkurs? Sehr gute<br />

Entscheidung für alle Mitbürger<br />

mit Migrationshintergrund. Es ist<br />

die einzige Möglichkeit, in einem<br />

fremden Land die Sprache dieses<br />

Landes zu lernen. Man wird somit<br />

sehr schnell integriert und hat<br />

alle Wege für die Zukunft frei.“<br />

Ardiana Ramabaja,<br />

Teilnehmerin<br />

„Ich gehe zum Deutschkurs,<br />

weil ich Deutsch lernen will.<br />

Den Kurs finde ich super, er gibt<br />

mir viel Mut für meine Zukunft.<br />

Er vereinfacht das Leben in<br />

diesem Land.“<br />

Betül Mestan, Teilnehmerin<br />

Die Mitarbeiterinnen<br />

im Bereich Integrations- und<br />

Migrationsbildung:<br />

Ursula Ratzek-Eckardt<br />

Elena Wiedmann M. A.<br />

Monika Modersitzki<br />

Ivana Simon-Weidner


Bürgerschaftliches Engagement<br />

Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

„Zeit ist Geld. Dieser Grundsatz der modernen Gesellschaft<br />

ist selbstverständlich akzeptiert und vermittelt,<br />

dass alles, was kein Geld bringt, Zeitverschwendung<br />

ist. Erwachsene erleben im Spannungsfeld zwischen<br />

Familie und Beruf, dass vor dem Geld oft Zeit das noch<br />

knappere Gut ist. Auch Kinder und Jugendliche haben<br />

häufig neben der Schule schon einen engen Terminplan.<br />

Es bleibt kaum freie Zeit, um zu sich selbst zu<br />

kommen, an Gott und die Welt zu denken, Partnerschaft,<br />

Familie und Freundschaften zu pflegen oder<br />

sich zu öffnen für fremde Not in Nah und Fern.<br />

Die Ökonomisierung der Zeit zeigt sich in der Frage<br />

„Was bringt es mir?“ und rückt Aktivitäten, die<br />

vordergründig „nichts bringen“, auf der Prioritätenliste<br />

nach hinten. Dies wirkt sich vor allem auf ehrenamtliches<br />

Engagement aus. Viele Menschen können und<br />

wollen sich nicht mehr über Jahre hinweg in Gremien<br />

oder der Leitung von Gruppen engagieren. Ein zeitlich<br />

begrenztes Engagement ist dagegen in vielen Fällen<br />

durchaus möglich.“<br />

„10 vordringliche Zeichen der Zeit“


Foto: Karin Wimmer-Billeter<br />

Führung über das Oktoberfest<br />

Fortbildungen für Bildungsbeauftragte<br />

Oft werden die Begriffe „Ehrenamt“<br />

und ihre modernen Pendants<br />

„freiwilliges Engagement“ oder<br />

„Freiwilligenarbeit“ synonym<br />

verwendet. Doch birgt die Wortwahl<br />

„Freiwilligkeit“ auch einige<br />

veränderte Akzente. In diesem<br />

Sinne begleiten und unterstützen<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />

Ihr Engagement:<br />

• Möglichkeiten der Qualifizierung und Fortbildung.<br />

• Durch das Engagement tun Sie etwas für sich und<br />

andere.<br />

• Anerkennungskultur als Zeichen der Wertschätzung.<br />

• Hauptamtliche Ansprechpartner/-innen begleiten,<br />

beraten und unterstützen Sie.<br />

Aus Anlass der Pfarrgemeinderatswahlen haben die<br />

Mitarbeiter/-innen der Geschäftsstelle in 2010 neue<br />

Angebotsformen und Ideen entwickelt:<br />

Das Einführungsheft für Bildungsbeauftragte<br />

Was sind eigentlich die Aufgaben einer/s Bildungsbeauftragten?<br />

Wer unterstützt sie dabei in der Geschäftsstelle?<br />

Wie ist der Verein <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

eigentlich aufgebaut? Mit welchen Serviceleistungen<br />

kann ich rechnen? Antworten darauf und zu vielen<br />

weiteren Fragen finden frisch gewählte Bildungsbeauftragte<br />

im neuen Informationsheft. Aber auch erfahrene<br />

Bildungsbeauftragte werden darin fündig, z. B. bei<br />

den dargestellten Beispielen erfolgreicher Reihen aus<br />

der Praxis <strong>Münchner</strong> Pfarrgemeinden oder wie ein<br />

etwas anderer Bibelabend aussehen kann. Die Reihe<br />

wird fortgesetzt, im Herbst 2011 erscheint ein Heft zur<br />

Programmplanung.<br />

Martina Sepp M. A. bei der Führung über das Oktoberfest<br />

im September 2010.<br />

Etwas bewegen –<br />

neue Fortbildungs-<br />

angebote in jedem<br />

Semester<br />

In jedem Semester gibt es<br />

nun besondere Angebote zur<br />

Qualifizierung und Fortbildung<br />

der Engagierten in den Pfarrgemeinden<br />

und sonstigen<br />

Mitgliedseinrichtungen,<br />

zu finden im Faltblatt „Etwas<br />

bewegen“. Im Herbst 2010<br />

nahmen z. B. ca. 25 Bildungsbeauftragte<br />

am Einführungsabend<br />

„Erwachsenenbildung von A bis Z“ teil. Themen<br />

von A wie Ansprechpartner/-innen über E wie EKP ® ,<br />

S wie Sammelstatistik oder Z wie Zuschusswesen.<br />

Darüber hinaus wurde intensiv diskutiert, warum es<br />

heute katholische Erwachsenenbildung braucht. Bei<br />

einem Imbiss konnten die Interessierten die Geschäftsstelle<br />

und einige Mitarbeiter/-innen sowie deren<br />

Fachgebiete kennen lernen. Näheres zum Projektkurs<br />

„Erwachsenenbildung konkret – Veranstaltungen<br />

planen, durchführen, auswerten“ erfahren Sie auf<br />

S. 45.<br />

Anerkennung gehört auch dazu:<br />

Führung über das Oktoberfest<br />

Rund 20 Interessierte fanden sich an einem Freitag<br />

im September an der Bavaria ein, um gemeinsam mit<br />

der Kunsthistorikerin Martina Sepp über die Wiesn<br />

zu spazieren und interessante Geschichten rund ums<br />

Oktoberfest zu hören: Sensationen, Traditionen,<br />

Skandale und Histörchen über das größte Volksfest der<br />

Welt. Beim „Dankeschön-Angebot“ für aktive Bildungsbeauftragte<br />

des MBW im Herbst 2010 zeigte sich,<br />

wie die Wiesn schon immer ein Spiegel der Zeit, ihrer<br />

Moden und Eskapaden war und ist. Vielleicht erfreuen<br />

sich deshalb Fahrgeschäfte mit langer Tradition wie<br />

die Krinoline oder der berühmte „Schichtl“ so großer<br />

Beliebtheit.<br />

Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH) Mitarbeiter/-innen im Bereich<br />

Bürgerschaftliches Engagement:<br />

Karin Wimmer-Billeter<br />

Roland Oehler<br />

Monika Czwienzek<br />

MBW Jahresbericht 2010 31<br />

„Eine ,Einführung als<br />

Bildungsbeauftragte/r‘ halte<br />

ich für unerlässlich: Man/frau<br />

bekommt Kontakt zu anderen<br />

Bildungsbeauftragten, vor allem<br />

aber zu Fachreferenten des MBW.<br />

Das bedeutet: Fachkenntnisse<br />

auf neuem Stand, in langen Fach-<br />

konferenzen vielfach reflektierte<br />

Konzepte der katholischen<br />

Erwachsenenbildung und die<br />

Ermutigung, jederzeit um Rat<br />

nachfragen und eine freundliche<br />

und kundige Antwort erwarten<br />

zu können.“<br />

Hans Wolfgang Schillinger,<br />

Bildungsbeauftragter<br />

in St. Stephan, Putzbrunn


Bürgerschaftliches Engagement<br />

„Im Herbst 2010 habe ich an<br />

verschiedenen Seminaren<br />

,Freiwilliges Engagement im<br />

Altenheim‘ teilgenommen.<br />

Die Referentinnen haben<br />

durch ihre kompetenten und<br />

praxisnahen Vorträge mein<br />

Interesse für diese Aufgaben<br />

bestärkt und eine solide Grund-<br />

lage für deren Bewältigung<br />

geschaffen. Als Absolventin<br />

der Kurse bin ich in dem<br />

Pflegeheim, bei dem ich mich<br />

vorgestellt habe, mit offenen<br />

Armen empfangen worden.<br />

Ich habe inzwischen den<br />

Besuchsdienst bei zwei<br />

dementiell Erkrankten aufge-<br />

nommen und freue mich,<br />

damit einen sinnvollen Dienst<br />

an der Allgemeinheit leisten<br />

zu können.“<br />

Sylvia Frings, Teilnehmerin<br />

„Seniorenbegleiter/-innen und<br />

Demenzhelfer/-innen leisten<br />

einen unverzichtbaren Beitrag<br />

zu mehr Lebensqualität für<br />

ältere Menschen und deren<br />

Angehörige. Die Schulung<br />

ist eine hervorragende<br />

Möglichkeit, die Helfer/-innen<br />

bei dieser anspruchsvollen<br />

Aufgabe zu unterstützen. Das<br />

gemeinsame Arbeiten macht<br />

mir sehr große Freude.“<br />

Barbara Fröhlich-Rausch,<br />

Leiterin des ASZ Perlach<br />

Foto: Siegfried Franz Beer<br />

Große Messe im Gasteig<br />

Freiwillige informieren sich<br />

„Wir verändern München“, das<br />

war das Motto der 4. <strong>Münchner</strong><br />

Freiwilligen Messe am 24. Januar<br />

2010. Dieser Aufforderung folgten<br />

an die 5.000 <strong>Münchner</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger, die die Freiwilligen<br />

Messe am Gasteig besuchten.<br />

80 Einrichtungen aus den Engagementfeldern<br />

Soziales – Umwelt – Kultur – Migration<br />

– Kinder/Jugend – Gesundheit/Selbsthilfe waren vertreten,<br />

dazu kamen alle <strong>Münchner</strong> Vermittlungsagenturen<br />

sowie Erwachsenenbildungseinrichtungen, u. a.<br />

das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>. Alle Einrichtungen und<br />

Institutionen präsentierten ihre Möglichkeiten für ein<br />

Freiwilliges Engagement in München.<br />

Bürgerschaftliches Engagement, freiwillige Tätigkeit,<br />

Ehrenamt, egal wie es an diesem Tag genannt wurde,<br />

heißt: Menschen tun etwas gemeinsam für sich und für<br />

andere, freiwillig und unbezahlt – aber mit Gewinn.<br />

Damit verändern sie München.<br />

Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH),<br />

Diplom-Pädagoge<br />

Der Stand des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s auf der<br />

Freiwilligenmesse 2011.<br />

32<br />

MBW Jahresbericht 2010<br />

Perspektiven im Alter<br />

Seniorenbegleitung mit<br />

dem Schwerpunkt Demenz<br />

Rund 12 Millionen Menschen<br />

in Deutschland sind 65 Jahre<br />

und älter. Die Mehrheit der<br />

Älteren, auch der über 80-jährigen,<br />

lebt in Privatwohnungen.<br />

Dies ist ohne geeignete Hilfe<br />

und Unterstützung nicht immer<br />

möglich. Die Seniorenbegleiterin<br />

oder der Seniorenbegleiter<br />

schenken freiwillige Zeit,<br />

um der Einsamkeit im Alter<br />

entgegenzuwirken und um<br />

pflegende Angehörige zu<br />

entlasten. Unter dem Motto<br />

„Perspektiven im Alter“ bietet das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

in Kooperation mit den Caritas Zentren München<br />

Stadt/Land eine Ausbildung zur Seniorenbegleitung mit<br />

dem Schwerpunkt Demenz an. Die dreiteilige Qualifizierung<br />

beinhaltet:<br />

• einen Grundkurs,<br />

• ein zwanzigstündiges Praktikum in der ambulanten<br />

oder stationären Altenhilfe und<br />

• einen Aufbaukurs mit dem Schwerpunkt Demenz.<br />

Von der Theorie in die Praxis<br />

Die Teilnehmenden bereiten sich mit dieser Qualifizierung<br />

intensiv auf ihren Einsatz als Seniorenbegleiter/-in<br />

vor. Ihre Aufgaben sind umfangreich und doch klar<br />

begrenzt. Sie unterstützen, schenken Zeit, hören zu und<br />

nehmen Anteil am Leben eines Anderen. Schon kleine<br />

Schritte wie miteinander reden, spielen oder spazieren<br />

gehen sind wichtige Beiträge zur Begleitung. Überwiegend<br />

Frauen fühlen sich von dem Kursangebot angesprochen.<br />

Davon engagieren sich bereits etwa ein Drittel<br />

bei der Caritas oder sind über Einrichtungen der Caritas<br />

für die Seniorenbegleitung sensibilisiert worden. Die<br />

übrigen Teilnehmenden sind noch nicht engagiert und<br />

sind über andere Institutionen (z. B. Weißer Rabe) oder<br />

Informationen auf diese Qualifizierung aufmerksam<br />

geworden.<br />

Durch das Engagement und der engen Zusammenarbeit<br />

mit Hauptamtlichen kann der Wunsch vieler Senioren<br />

und Seniorinnen erfüllt werden, möglichst lange in<br />

gewohnter Umgebung zu leben. Damit wird ihnen eine<br />

wahre Perspektive im Alter geboten.<br />

Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH),<br />

Diplom-Pädagoge


Erfolgsmodell<br />

Freiwilliges Engagement im Altenheim<br />

Entwickeln, Fördern und Stärken<br />

Bayernweit engagieren sich zahllose Freiwillige, damit<br />

sich Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und<br />

Pflegeheimen nicht allein gelassen fühlen. Freiwillig<br />

Engagierte geben menschliche Wärme und Zuneigung.<br />

Sie bauen Beziehungen zu einem anderen Menschen<br />

auf, hören zu und teilen Sorgen und Nöte. Viele sind<br />

bereit, sich für eine Aufgabe einzusetzen, die ihnen<br />

Spaß macht, in der sie gebraucht werden und bei der<br />

sie Gleichgesinnte kennen lernen. In München gibt<br />

es eine Vielzahl von Altenheimen und interessanten<br />

Projekten, in denen sich Freiwillige engagieren können.<br />

Es sind jedoch Möglichkeiten nötig, sich auf ein Engage-<br />

ment vorzubereiten und sich weiter zu qualifizieren.<br />

Fundierte Qualifizierung erleichtert<br />

die Tätigkeit im Altenheim<br />

In den Einführungsseminaren<br />

bereiten sich Freiwillige auf<br />

die Mitarbeit in einem Heim<br />

vor. Weitere Fortbildungen<br />

bieten zusätzliche Qualifikationen,<br />

Altenheime bekommen<br />

Unterstützung bei der<br />

Zusammenarbeit mit Freiwilligen<br />

und Fachtage informieren<br />

zu aktuellen Themen. Ziel<br />

sind die Verankerung und die<br />

Ausweitung von freiwilligem<br />

Engagement in <strong>Münchner</strong><br />

Altenheimen. Gefördert<br />

durch das Sozialreferat der<br />

Landeshauptstadt München haben inzwischen mehr<br />

als 420 freiwillig Engagierte die Einführungsseminare<br />

besucht. Die Fortbildungen erreichen jährlich ca. fünf-<br />

hundert freiwillig, aber auch beruflich Engagierte,<br />

so dass dieses Erfolgsmodell, gemäß dem Motto<br />

„Entwickeln – Fördern – Stärken“ auch im Jahr 2011<br />

fortgesetzt wird.<br />

Von Freiwilligen für Freiwillige<br />

Mit dem „Materialordner Freiwilliges Engagement im<br />

Altenheim“ stellt das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> in<br />

Kooperation mit dem Evangelischen <strong>Bildungswerk</strong> e.V.<br />

allen Interessierten eine ausführliche und in der<br />

Praxis erprobte Materialsammlung zur Verfügung. Sie<br />

bietet eine Fülle von Anregungen für die praktische<br />

Freiwilligenarbeit in Alten- und Pflegeheimen. Viele<br />

langjährig Tätige und erfahrene Freiwillige haben<br />

hierfür gemeinsam mit den Projektleiterinnen Monika<br />

Czwienzek und Sybille Fuchs Material gesammelt,<br />

gesichtet und zusammengestellt.<br />

Dank der finanziellen Unterstützung des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie und Frauen konnte der Materialordner von<br />

2002 bearbeitet und weiterentwickelt werden. Als<br />

Ergebnis liegt heute ein erweiterter Materialordner<br />

für die praktische Arbeit im Altenheim vor. Er ist beim<br />

Evangelischen <strong>Bildungswerk</strong> oder beim <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong> gegen eine Schutzgebühr von 15,– Euro<br />

erhältlich.<br />

Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH),<br />

Diplom-Pädagoge<br />

MBW Jahresbericht 2010 33<br />

„Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

ist für die Qualifizierung von<br />

freiwillig Tätigen aus der<br />

<strong>Münchner</strong> Landschaft nicht<br />

mehr wegzudenken. Außerdem<br />

ist das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

ein wertvolles Mitglied<br />

im Forum Bürgerschaftliches<br />

Engagement (FöBE).“<br />

Sandra Bauer,<br />

Mitarbeiterin bei FöBE<br />

„Ich erlebe unsere Kooperation<br />

mit dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

als sehr kollegial und<br />

bereichernd. ebw und MBW<br />

leisten durch ,Freiwilliges<br />

Engagement im Altenheim‘<br />

einen Beitrag sowohl<br />

für das Wohlbefinden in<br />

den Altenheimen als auch<br />

zur Ökumene.“<br />

Dr. Rosine Lambin,<br />

Evangelisches <strong>Bildungswerk</strong><br />

München<br />

Gefördert vom<br />

Sozialreferat<br />

der Landeshauptstadt<br />

München


Seniorenbildung<br />

Seniorenbildung<br />

„In einem früher nicht gekannten Maß bietet sich<br />

den Menschen heute die Möglichkeit, ihr Leben in<br />

freier Entscheidung selbst zu gestalten … Die große<br />

Entscheidungsfreiheit führt aber auch zu einem<br />

permanenten Entscheidungsdruck. Der Zwang zur<br />

Entscheidung wird dann zur Last, wenn die Möglichkeit<br />

des Scheiterns immer weniger in der Gemeinschaft<br />

abgesichert wird und das persönliche Schicksal in<br />

der Verantwortung der oder des Einzelnen liegt …<br />

Die Komplexität einer globalisierten Welt weckt das<br />

Bedürfnis nach Beheimatung. Überschaubare Gemeinschaften<br />

in Stadtteilen und Dörfern, in Familie und<br />

Nachbarschaft gewinnen neu an Bedeutung … Freiheit<br />

stellt für die Kirche ein hohes Gut dar, das es zu wahren<br />

und zu fördern gilt. Sie will vor allem deutlich machen,<br />

dass Gemeinschaft und verbindliche Normen diese Freiheit<br />

nicht einschränken, sondern den Rahmen bilden,<br />

innerhalb dessen Freiheit sich erst entfalten kann.“<br />

„10 vordringliche Zeichen der Zeit“


Studieren ab 55 Jahren<br />

Die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />

bewährt sich<br />

Die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />

ist mittlerweile ein fester Bestandteil<br />

im Programm des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s. Die Vorlesungen,<br />

Seminare und Exkursionen richten<br />

sich an Menschen ab 55 Jahren<br />

mit Interesse am akademischen<br />

Lernen. Das Angebot wurde auf<br />

die Studierenden in der zweiten Lebenshälfte zugeschnitten.<br />

Es ist kein Abitur nötig, es werden keine<br />

Prüfungen geschrieben und ein ansprechendes Ambiente<br />

sorgt für eine gute Lernatmosphäre.<br />

Das Programm<br />

in seiner Vielfalt<br />

In verschiedenen geistes-<br />

wissenschaftlichen Wissens-<br />

gebieten wie Theologie,<br />

Philosophie, Psychologie,<br />

Literatur, Kunstgeschichte und<br />

Politik, werden neben einer<br />

Einführung in das jeweilige<br />

Fach Kombinationen aus<br />

inhaltlichen Querschnitten<br />

und punktuellen Vertiefungen<br />

vermittelt.<br />

Vorlesungen als Grundlage<br />

für weitere Lernmöglichkeiten<br />

Die Bausteine München Aktiv und Intensiv mit Exkur-<br />

sionen und Seminarcharakter vertiefen das vorher<br />

Gelernte. Im Wintersemester konnte man zum Beispiel<br />

dem <strong>Münchner</strong> Wasser nachspüren, sich vom Thema<br />

Männerbünde faszinieren lassen, den Spuren der<br />

Jesuiten folgen, <strong>Münchner</strong> Literatur kennen lernen und<br />

in den interreligiösen Dialog treten.<br />

Das Besondere zwischendurch –<br />

die Sommerakademie<br />

Von manchen schon sehnsüchtig erwartet, fand wie bereits<br />

im Jahr zuvor wieder die Sommerakademie statt.<br />

Bei nasskaltem Wetter trafen sich bis zu 25 Studierende<br />

an sechs Seminartagen zu Themen wie Geschichte<br />

Medienservice<br />

Auf der Internetseite www.muenchnerseniorenakademie.de<br />

finden Sie immer das<br />

neueste Vorlesungsverzeichnis und alle Infor-<br />

mationen rund um die Seniorenakademie.<br />

Dort können Sie sich auch online anmelden.<br />

Foto: Thomas Schwab<br />

der Hexenprozesse, Europäische Union und Nathan der<br />

Weise. Da waren die trüben Sommertage schnell vergessen<br />

und viele begeisterte Rückmeldungen bestärken<br />

darin, die Sommerakademie auch im kommenden Jahr<br />

wieder als besonderes Angebot in der Ferienzeit zu<br />

organisieren.<br />

Neues aus dem Wintersemester 2010 / 2011<br />

Im November starteten erstmals fünf Kurse mit 230<br />

Studierenden, verteilt auf drei Orte:<br />

• Zentrum St. Michael der Jesuiten in der Innenstadt<br />

• St. Sylvester an der <strong>Münchner</strong> Freiheit<br />

• St. Elisabeth am Ostbahnhof<br />

Interessant ist die starke Anbindung der Teilnehmenden<br />

an ihren Kurs. Engagierte Studienbegleiterinnen,<br />

spannende Exkursionen und Tischgemeinschaften, die<br />

sich im Laufe der Semesterzeit gebildet haben, stärken<br />

diese Identifikation. Zudem hat mittlerweile jeder Kurs<br />

einen eigenen Kursnamen, benannt nach einer berühmten<br />

Persönlichkeit mit einem Bezug zu München.<br />

Studierende in einer Vorlesungspause im Innenhof<br />

von St. Michael.<br />

Weitreichende Entwicklungen<br />

Bereits in einem Jahr wird in den beiden ersten Kursen<br />

das Diplom der <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie überreicht.<br />

Gemeinsam arbeiten Studierende, Lehrende und<br />

die Organisation darauf hin, dass auch nach den sechs<br />

Semestern Grundstudium für die Diplomanten Vorlesungen,<br />

Seminare und Exkursionen angeboten werden<br />

können. Die Neugierde am akademischen Lernen<br />

kann so weiterhin gestillt werden und die <strong>Münchner</strong><br />

Seniorenakademie ist damit nicht nur ein fester<br />

Bestandteil des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s,<br />

sondern auch im Leben der Studierenden.<br />

Monika Bischlager, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

MBW Jahresbericht 2010 35<br />

„Senioren, die geistig aktiv<br />

bleiben wollen und noch<br />

studieren, haben in Deutschland<br />

keine Lobby. Da ist es eine<br />

soziale Verantwortung der<br />

Kirche, eine Veranstaltung<br />

wie die <strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />

anzubieten.“<br />

Geistlicher Rat<br />

David W. Theil, Dekan<br />

des Dekanats Innenstadt,<br />

Pfarrer von St. Sylvester<br />

und St. Ursula<br />

„Ich begrüße das Angebot<br />

<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />

in St. Elisabeth, das älteren<br />

Menschen eine wichtige<br />

Chance bietet, lebendig und<br />

geistig fit zu bleiben.“<br />

Dr. Dieter Katte, Pfarrer<br />

in St. Elisabeth<br />

Die Mitarbeiter/-innen<br />

der Seniorenakademie:<br />

Monika Bischlager<br />

Kathrin Galler B. A.<br />

Angelika Dreyer M. A.<br />

Martina Sepp M. A.


Seniorenbildung<br />

„Erst kürzlich wurde ich<br />

gefragt, warum ich mir das<br />

antue und an jedem Kurstag<br />

rund 80 km fahre, wo es doch<br />

in der näheren Umgebung auch<br />

Malkurse gibt? Meine Antwort:<br />

Weil es sich lohnt! Denn wo<br />

sonst habe ich die Möglichkeit<br />

mit so renommierten Künstlern<br />

wie Mike Keilbach oder Anton<br />

Petz zusammenzuarbeiten?<br />

Und dass sich in fast zwanzig<br />

Jahren wunderbare Freundschaften<br />

entwickelt haben,<br />

ist für mich eine persönliche<br />

Bereicherung.“<br />

Hans Buttman, Teilnehmer<br />

„Die Malakademie ermöglicht<br />

mir durch professionelle An-<br />

regungen der Kursleiter, meine<br />

Kreativität und malerisches<br />

Können zu entdecken und zu<br />

entfalten. Durch die anderen<br />

Kursteilnehmer erfahre ich<br />

die Vielfalt und Andersartigkeit<br />

von künstlerischem Ausdruck.<br />

Jeder Kurstag ist für mich<br />

wertvoll und wichtig, da ich<br />

Freude und Spaß am Malen mit<br />

Gleichgesinnten erleben darf.“<br />

Ingrid Paustian,<br />

Teilnehmerin<br />

Foto: Petra Bösch-Brieden<br />

Kreativität und Kunst<br />

Begegnung in der Malakademie<br />

Das Zusammentreffen von Mensch<br />

und Kunst, Kunst und Mensch ist<br />

kein einmaliges Ereignis, sondern<br />

ein ständig wachsender Prozess.<br />

Der Kunst begegnen bedeutet<br />

auch sich selbst und andere Menschen<br />

neu und anders zu sehen.<br />

Ein besonderer Akzent der Malakademie<br />

ist daher die Gleichwertigkeit von Kunst und<br />

Begegnung. Daher werden viele Kurse gemeinsam von<br />

akademischen Künstlerinnen und Künstlern mit pädagogischen<br />

Fachkräften im Team geleitet.<br />

Kreativität kennt kein Alter<br />

Alljährlich in der Adventszeit findet die Ausstellung<br />

des Seniorenbeirats der Landeshauptstadt München<br />

in der Rathausgalerie statt. Neben vielen anderen<br />

Ausstellern konnte auch das Projekt der Malakademie<br />

„Portrait – Ich und der Andere“ zehn Werke der Öffentlichkeit<br />

präsentieren.<br />

Die Dozentinnen Brigitte Ringel (links unten) und<br />

Gloria Gans (Mitte) freuen sich mit den Teilnehmerinnen<br />

des Portrait-Kurses über die gelungene Ausstellung<br />

im Rathaus.<br />

36 MBW Jahresbericht 2010<br />

Foto: Petra Bösch-Brieden<br />

Gemeinsame Bildbetrachtung in der Atelieratmosphäre<br />

des Botanikums.<br />

Selbstbestimmtes Lernen im Botanikum<br />

In kursfreien Zeiten treffen sich mehrere, von Kursteilnehmenden<br />

selbst organisierte Gruppen, ohne<br />

Dozentinnen und Dozenten. Das Atelier im Botanikum<br />

steht dann gegen ein geringes Entgelt für „freies<br />

Malen“ zur Verfügung. Die Teilnehmenden schätzen<br />

das malerische Ambiente des Raumes und die kreative<br />

Atmosphäre der Künstlerkolonie im Botanikum sehr.<br />

Petra Bösch-Brieden, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

Die Mitarbeiterinnen<br />

der Malakademie:<br />

Petra Bösch-Brieden<br />

Marlies Fiedler


Foto: Franz Haider<br />

Sie fragen, Dr. Günther Beckstein antwortet!<br />

Workshop zu biografischen Interviews<br />

Die Lebensgeschichte von alten<br />

Menschen, Eltern oder Verwandten<br />

sind ein Schatz, der wert ist,<br />

festgehalten zu werden. Doch wie<br />

gelingt es, das Erzählen zu strukturieren<br />

und die Fülle der Erinnerungen<br />

ins Bewusstsein zu rücken?<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

veranstaltete in Kooperation mit dem Evangelischen<br />

<strong>Bildungswerk</strong> München e.V. und muk, der Fachstelle<br />

Medien und Kommunikation der Erzdiözese München<br />

und Freising, einen Seminartag für Ehren- und Hauptamtliche<br />

der Seniorenarbeit zur Interviewschulung.<br />

Die Journalistin Brigitte März, vielen bekannt aus ihrer<br />

Zeit beim „Funk“ (Bayerischen Rundfunk), hat im Laufe<br />

ihrer Karriere eine Vielzahl von Interviews mit bekannten<br />

Persönlichkeiten geführt. Sie gab im ersten Teil<br />

eine Einführung, wie Interviews gelingen und was alles<br />

zu beachten sei, zur Vorbereitung, bei der Durchführung<br />

und vor allem bei der Fragestellung. Zur Übung formulierte<br />

sie ein Beispiel zu einem Verkehrsunfall. Dazu<br />

gab sie der Gruppe nur wenige Fakten an die Hand und<br />

die Teilnehmenden sollten durch gezieltes Nachfragen<br />

Dr. Günther Beckstein beim Kurs „Interviewschulung“ im November 2010.<br />

herausfinden, was sich wirklich zugetragen hat. Dabei<br />

beantwortete sie nur das wirklich Gefragte, nicht mehr.<br />

Die Gruppe erfuhr dadurch, wie schwierig es ist, wirklich<br />

präzise Fragen zu stellen und zugleich die gerade<br />

erhaltenen Informationen mit einzubauen.<br />

Probieren geht über Studieren<br />

Am Nachmittag stellte sich der ehemalige Ministerpräsident<br />

Dr. Günther Beckstein als Interviewpartner<br />

zur Verfügung. Jeweils zu zweit konnten die Teilnehmenden<br />

fünf Minuten lang nun ihre vorbereiteten<br />

Fragen stellen und Dr. Beckstein zeigte sich offen und<br />

gesprächig, sei es bei Themen zu seiner Kindheit und<br />

Jugend oder zu den Faschingskostümen, welche er und<br />

seine Frau beim Fasching in Veitshöchheim trugen. Die<br />

Sequenzen wurden aufgezeichnet und im Anschluss<br />

in der ganzen Gruppe mit Brigitte März ausgewertet.<br />

Die Reflexion der gelungenen und manchmal weniger<br />

gelungenen Fragen und ihrer Wirkungen beim Interviewpartner<br />

rundeten den Kurs ab und waren wichtige<br />

Lernerfahrungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

gingen mit großem Respekt für die Kunst des Journalismus<br />

nach Hause.<br />

Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

MBW Jahresbericht 2010 37<br />

„Wie sollte das gehen?<br />

In Kürze ,Nicht-Journalisten’<br />

für Aufnahmen mit Zeitzeugen<br />

das Interviewen beizubringen?<br />

Es ging prima. Dank neugieriger<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

und ihrem Interview-<br />

partner Dr. Günther Beckstein<br />

– und mir als Coach hat es<br />

obendrein Spaß gemacht.“<br />

Brigitte März, Journalistin<br />

Gefördert von der<br />

Landeshauptstadt<br />

München


Seniorenbildung<br />

„Das Erzählcafé, organisiert<br />

vom MBW, welches im<br />

Rahmen der Ausstellung<br />

,Jahrhundertmenschen‘<br />

in der Pasinger Fabrik stattfand,<br />

stieß auf außerordentlich<br />

großes Interesse. Drei fast<br />

hundertjährige Zeitzeugen<br />

berührten das aufmerksame<br />

Publikum durch ihre individuellen<br />

und bewegenden<br />

Lebensgeschichten. Das MBW<br />

trägt mit dem Erzählcafé dazu<br />

bei, dass unsere Zeitgeschichte<br />

auch für die jüngere Generation<br />

lebendig bleibt sowie zum<br />

Nachdenken und zur positiven<br />

Gestaltung der Zukunft anregt.“<br />

Karin Oßwald, Diplom-Sozialpädagogin<br />

(FH) im Altenund<br />

Service-Zentrum Pasing<br />

Foto: Siegfried Franz Beer<br />

„Wir waren ja arm wie die Kirchenmäuse…“<br />

Erzählcafé mit Jahrhundert-Zeitzeugen<br />

in der Pasinger Fabrik<br />

Dezember in München, Schnee<br />

und Wind – dennoch finden<br />

am Samstagnachmittag, dem<br />

11.12.2010 ungefähr 100 Menschen<br />

den Weg in die Pasinger<br />

Fabrik zum adventlichen Erzählcafé<br />

„Zeitzeugen des Jahrhunderts“,<br />

das in Kooperation mit den Altenund<br />

Service-Zentren Obermenzing, Pasing und Freimann<br />

durchgeführt wurde. Im Rahmen des Begleitprogramms<br />

zur Ausstellung „Jahrhundertmensch“ mit großformatigen<br />

Fotos von (Über-)Hundertjährigen in der Pasinger<br />

Fabrik erzählten drei <strong>Münchner</strong> Bürger/-innen aus ihrem<br />

langen Leben. So unterschiedlich wie die Lebenssituationen,<br />

in die sie hineingeboren wurden, von der<br />

Giesinger Arbeiterfamilie bis zum Unternehmersohn im<br />

Böhmerwald, so vielfältig war auch ihr Erzählen:<br />

Dicht gedrängt lauschten die Besucher/-innen den<br />

Erzählungen der Zeitzeugen in der Pasinger Fabrik.<br />

38 MBW Jahresbericht 2010<br />

Emmy Kohlheim, 96, die schwierige Kriegsjahre in Berlin<br />

erlebte und dann in Franken an der Grenze zwischen<br />

amerikanischer und russischer Besatzungszone nicht<br />

wenige gefährliche Situationen meistern musste, bevor<br />

sie in den 50er Jahren in München sesshaft wurde.<br />

Therese Lossow, ebenfalls 96, ein echtes „<strong>Münchner</strong><br />

Gwachs“ musste mit 14 Jahren eine Stellung mit Schlafplatz<br />

annehmen, da ihr Traumberuf Friseurin aufgrund<br />

der häuslichen Enge nicht verwirklicht werden konnte.<br />

Dafür hatte sie später die Gelegenheit, für einige Jahre<br />

nach Amerika zu gehen. Schon nach drei Tagen hatte<br />

sie eine Arbeit als Köchin für eine reiche Familie in der<br />

Fifth Avenue.<br />

Sprachkenntnisse eröffnen neue Wege<br />

Den Abschluss machte Wilhelm Czech, 90, der früh<br />

zu seinen Deutsch- und Tschechischkenntnissen auch<br />

noch Englisch lernte,<br />

was sich nach dem Krieg<br />

als großes Glück erwies.<br />

Damit war er für die Amerikaner<br />

im Böhmerwald<br />

fast unentbehrlich und<br />

konnte auch für seine<br />

eigene Zukunft wichtige<br />

Weichen stellen.<br />

Musikalisch begleitet<br />

wurde der Nachmittag<br />

vom alpenländischen<br />

Chor des Alten- und<br />

Service-Zentrums Freimann.<br />

So dicht wie<br />

die Zuhörerinnen und<br />

Zuhörer in der Pasinger<br />

Fabrik saßen, so dicht<br />

waren die Erzählungen<br />

der Zeitzeugen. Die Portraits der Fotoausstellung von<br />

Karsten Thormaehlen konnten in der Pause und nach<br />

der Veranstaltung bestaunt werden. Manche der Zitate<br />

werden den Besuchern noch lange im Gedächtnis bleiben,<br />

etwa: „Auch mit 103 sollte man auf sein Äußeres<br />

achten..“ oder „Täglich einen halben Liter Milch und<br />

20 Gläser Bienenhonig im Jahr. Sport? – Mein Sport<br />

war die Arbeit im Laden.“<br />

Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)


Würfeln für die Ökumene<br />

Neues Spiel<br />

für die Seniorenarbeit<br />

Seniorennachmittage sind eine beliebte Form der Seniorenarbeit<br />

sowohl in den katholischen Pfarrgemeinden<br />

als auch in den evangelischen Kirchengemeinden, die<br />

zunehmend vor allem hochaltrige Menschen anspricht.<br />

Beide Kirchen unterstützen dies mit Fortbildungen für<br />

die Leiter/-innen dieser Gruppen. Was liegt näher, als<br />

dies im Vorfeld des Ökumenischen Kirchentags auch<br />

einmal gemeinsam zu tun? Im Januar 2010 fand ein<br />

solches Treffen unter dem Titel „Ökumenische Anregungen<br />

für die Seniorenarbeit“ im Alten- und Service-<br />

Zentrum Neuhausen statt. Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

kooperierte mit dem Fachbereich Seniorenpastoral des<br />

Erzbischöflichen Ordinariats, dem Diözesanverband des<br />

Caritasverbands und der offenen Altenarbeit in evangelischen<br />

Kirchengemeinden der Inneren Mission. Rund<br />

25 Leiterinnen und ein Leiter hatten großes Interesse<br />

am gemeinsamen Austausch und an den ökumenischen<br />

Impulsen.<br />

Typisch katholisch, typisch evangelisch<br />

Besonders anregend fanden viele das Würfelspiel zur<br />

religiösen Biografie. In Kleingruppen tauschte man sich<br />

zu Fragen aus wie „Was ist für Sie typisch katholisch?“,<br />

„Was ist für Sie typisch evangelisch?“, „Was ist Ihnen<br />

an Ihrer eigenen Konfession besonders wichtig?“ oder<br />

„Haben Sie schon einmal an einem großen Ereignis der<br />

Kirchen teilgenommen z. B. am Kirchentag, am Katholikentag<br />

oder an einem Papstbesuch?“ Die spirituelltheologischen<br />

Impulse, die praktischen Anregungen<br />

für die eigene Gruppe und der Austausch mit anderen<br />

waren so anregend, dass alle Beteiligten sich wieder<br />

treffen möchten.<br />

Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

Die Mitarbeiter/-innen im<br />

Bereich Seniorenbildung:<br />

Karin Wimmer-Billeter<br />

Roland Oehler<br />

Foto: Innere Mission München<br />

Sybille Fuchs, Religionspädagogin der Offenen<br />

Altenarbeit, kommt beim biografischen Würfelspiel<br />

mit Teilnehmenden ins Gespräch.<br />

Medienservice<br />

Gern stellen wir Ihnen bei Interesse das Würfelspiel<br />

zur religiösen Biografie zur Verfügung. Es<br />

bietet einen leichten Einstieg in das Gespräch<br />

zu ökumenischen Fragen und eignet sich für alle<br />

Altersgruppen.<br />

MBW Jahresbericht 2010 39<br />

„Der ÖKT war für uns nicht nur<br />

ein Denkanstoß, sondern auch ein<br />

Anstoß, etwas miteinander zu tun<br />

und auf den Weg zu bringen.<br />

So möchten wir künftig einmal im<br />

Jahr ein gemeinsames Angebot für<br />

die Seniorenkreisleiter/-innen<br />

machen. Miteinander Ideen und<br />

Konzepte zu entwickeln und dabei<br />

unsere Spiritualität einzubringen,<br />

erleben wir als große Bereicherung<br />

auf dem Weg der Kirchen<br />

zueinander.“<br />

Ursula Senninger,<br />

Pastoralreferentin, Fach-<br />

bereich Seniorenspastoral<br />

„Das Verbindende leben und<br />

weiter entwickeln, sich kennen<br />

lernen und miteinander aus-<br />

tauschen, gemeinsam lernen,<br />

dies ist für mich der Weg der<br />

Ökumene. So ist es gut, das<br />

Jahr mit einer ökumenischen<br />

Fortbildung für Seniorenkreisleiter/-innen<br />

in München<br />

und Umgebung zu beginnen.<br />

Das große Interesse und<br />

das positive Feedback zeigen<br />

den Wunsch, dies zur Tradition<br />

werden zu lassen. Ich freue<br />

mich über diese gute<br />

Zusammenarbeit und auf<br />

weitere gemeinsame<br />

Fortbildungsangebote.“<br />

Sybille Fuchs, Diplom-<br />

Religionspädagogin (FH),<br />

Offene Altenarbeit für<br />

evangelische Kirchengemeinden<br />

der Hilfe im Alter


Kulturelle Bildung<br />

Um welche<br />

<strong>Münchner</strong><br />

Sehenswürdigkeit<br />

handelt es sich?<br />

Lösung zu erfragen bei:<br />

Monika Kramer M. A.<br />

Kunst und Kultur<br />

Telefon 089/54 58 05-15<br />

… denn Bildung muss Spaß<br />

machen!<br />

Kulturelle Bildung<br />

Kulturelle Erwachsenenbildung umfasst verschiedene<br />

Arbeitsfelder: Kunst, Geschichte, Musik, Theater,<br />

Brauchtum, Kreativität. Diese Felder bilden ein<br />

„Fenster, durch das Kirche in die Welt und Welt in<br />

die Kirche blickt“, so die Konferenz der Bischöflichen<br />

Beauftragten für Erwachsenenbildung 2003.<br />

Kulturelle Erwachsenenbildung thematisiert<br />

existentielle Fragen menschlichen Daseins<br />

und gibt Orientierung. Sie vermittelt kulturelle<br />

Zusammenhänge, die die Teilnehmenden<br />

befähigen, selbstständig Kunst, Kultur<br />

und Geschichte als Elemente sinnvoller<br />

Lebensgestaltung zu erfahren und Antworten<br />

auf die Fragen nach der eigenen kulturellen<br />

Identität zu finden.<br />

Durch geeignete methodisch-didaktische Ansätze<br />

werden die Teilnehmenden angeleitet, selbst<br />

Zusammenhänge zu erkennen und den Transfer<br />

zu ermöglichen. Kirchen, Kunstwerke, Exponate,<br />

literarische oder musikalische Werke werden in ihrem<br />

historischen Kontext erklärt, als Ausdruck des Denkens<br />

und Glaubens der jeweiligen Zeit. Die religiöse Bild-<br />

und Symbolsprache – den meisten Menschen des<br />

21. Jahrhunderts oft unverständlich – wird erschlossen<br />

und in ihre Zusammenhänge gestellt.<br />

Diese Erkenntnisse können mit den Glaubenserfahrungen<br />

der Menschen heute, ihrem Gottesbild und<br />

ihren existentiellen Fragen an Kirche und Glaube<br />

verglichen und dadurch ein Transfer ermöglicht werden.<br />

Die angeleitete Hinführung zu aktuellen Strömungen<br />

der Kunst, des Theaters und der Musik befähigt<br />

die Menschen darüber hinaus, sich auch am<br />

gesellschaftlichen Dialog zu beteiligen.


Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Gemeinsam unterwegs<br />

Führungen<br />

am Ökumenischen Kirchentag<br />

Ein Jahr lang liefen die Planungen,<br />

dann war es endlich so weit: In<br />

Kooperation mit der Erzdiözese<br />

München und Freising bot das<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> verschiedene<br />

Führungen im Rahmen des<br />

Ökumenischen Kirchentags an.<br />

Es sollte ein Programm sein, das<br />

sich sowohl an die Gäste, die zu diesem Ereignis nach<br />

München gekommen waren, richtete, als auch an die<br />

<strong>Münchner</strong>innen und <strong>Münchner</strong>, die ihre Stadt und ihre<br />

Kirchen wieder neu entdecken wollten.<br />

Rundgänge in Münchens Innenstadt<br />

Vier verschiedene Themen konnten Interessierte<br />

auswählen, um die Innenstadt unter unterschiedlichen<br />

Aspekten kennen zu lernen:<br />

• <strong>Münchner</strong> Highlights –<br />

Wechselbeziehungen zwischen Kirche und Stadt<br />

• Von der Armenfürsorge bis zu zeitgemäßer Bildung –<br />

Kirchliches Engagement in der Stadtgesellschaft<br />

gestern und heute<br />

• Auf den Spuren der Ökumene –<br />

Vom Gegeneinander zum Miteinander<br />

• Benno, Brezen und der Bär – Führung für Familien<br />

In 63 Führungen wurden ca. 1000 Teilnehmer/-innen<br />

erreicht, die sich als wetterfest, gut gelaunt und<br />

äußerst interessiert erwiesen. Einige nahmen sogar an<br />

mehreren Führungen teil und berichteten im Anschluss<br />

an die Rundgänge am Stand der Erzdiözese begeistert<br />

von ihren Erlebnissen.<br />

Dr. Christiane Greska (l.), Mitarbeiterin des Bereichs<br />

„Kulturelle Bildung“ des MBW, beantwortete im Pavillon<br />

der Erzdiözese die Fragen von kleinen und großen<br />

Besucher/-innen des ÖKT zu den Führungen des MBW.<br />

Führungsimpulse im <strong>Münchner</strong> Dom<br />

Eins war klar: Mit „normalen“ Führungen würde man<br />

die vielen Besucher/-innen, die im Dom erwartet<br />

wurden, nicht erreichen. Deswegen wurde ein eigenes<br />

Konzept entwickelt, das sich in jeder Hinsicht bewährte.<br />

An fünf Stationen im Dom stand eine gut erkennbare<br />

Ansprechperson, die den Besucher/-innen die Kathedrale<br />

und ihre wichtigsten Ausstattungsstücke vorstellte.<br />

Die Erläuterungen begannen zu jeder Viertelstunde<br />

an diesen fünf Stationen gleichzeitig und dauerten<br />

10 Minuten. Anschließend bestand die Möglichkeit für<br />

Fragen und für einen Wechsel zur nächsten Station.<br />

Auf diese Weise konnten sich die Besucher/-innen aus<br />

den fünf Modulen ihre individuelle Führung nach<br />

Interesse und Zeitbudget zusammenstellen. Die Rückmeldungen<br />

waren durchwegs positiv – ein hervorragend<br />

geeignetes Konzept, um auch viele Menschen<br />

kompetent und kurzweilig zu erreichen. An zwei Tagen<br />

erfuhren so über 1000 Gäste das Wichtigste über den<br />

<strong>Münchner</strong> Dom.<br />

Medienservice<br />

Auf der Internetseite www.muenchner-bildungswerk.de<br />

finden Sie unter der Rubrik<br />

„Medienservice“ weitere Informationen über<br />

die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“<br />

können Sie sich unter „2. Ökumenischer Kirchentag<br />

München vom 12. bis 16. Mai 2010“<br />

verschiedene Bilder ansehen.<br />

Den Dom „be-greifen“ – Eine taktile Führung<br />

für blinde und sehbehinderte Menschen<br />

Ein besonderes Angebot wurde in Kooperation mit<br />

der Diözesanbeauftragten für Behindertenseelsorge,<br />

Anne Kunstmann, für blinde und sehbehinderte<br />

Besucherinnen und Besucher im Dom gemacht: Durch<br />

die Raum- und Klangerfahrung, durch Erfühlen und<br />

„Be-Greifen“ ausgewählter Kunstwerke wurde der<br />

Dom in außergewöhnlicher Weise erschlossen und<br />

zugänglich gemacht. Auch wenn es nur eine kleine<br />

Gruppe von blinden und sehbehinderten Menschen<br />

war, die sich an den beiden Spezialführungen anschlossen,<br />

so waren es doch äußerst intensive Erlebnisse,<br />

die gerade in den kleinen Gruppen ermöglicht wurden.<br />

Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin<br />

MBW Jahresbericht 2010 41<br />

„ ,Kommt und seht‘ dieser<br />

Aufruf Jesu an die, die ihm<br />

nachfolgen möchten, leitete<br />

während des ÖKT in München<br />

die Begegnungen im Dom.<br />

So haben die Mitarbeiter<br />

des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

die Gäste mit dem Dom und<br />

seinem Programm vertraut<br />

gemacht und hingeführt zu<br />

den Inhalten des Glaubens.<br />

Ich danke allen, dass so der<br />

Dom zu einem lebendigen<br />

Glaubenszeugnis werden<br />

konnte. Dies gilt auch für die<br />

taktilen Führungen für blinde<br />

und sehbehinderte Menschen.<br />

So haben sie einen wichtigen<br />

Beitrag geleistet, dass die<br />

gastgebende Erzdiözese mit<br />

der Kathedrale als Ort des<br />

Glaubens erlebt werden<br />

konnte.“<br />

Monsignore Wolfgang<br />

Huber, Dompfarrer und<br />

Domkapitular


Kulturelle Bildung<br />

Lust auf München? –<br />

Wir zeigen‘s Ihnen!<br />

Altstadtführungen<br />

Unter diesem Motto fanden von April bis Ende<br />

September wieder die Stadtrundgänge des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s statt. Neue Themen und ein neues<br />

Konzept steigerten die Attraktivität:<br />

• Märkte, Märzenbier und Mangel –<br />

vom Leben in der <strong>Münchner</strong> Au<br />

• Lust und Last –<br />

das Leben der Künstler in Schwabing<br />

• Trübe Wasser, karge Herbergen –<br />

Typhus, Pest und Cholera in München<br />

• Ideen für die Zukunft –<br />

Forscher, Entdecker und Erfinder<br />

• Weibersleut – Frauenleben in München<br />

• Schönes und Schauriges –<br />

der alte südliche Friedhof erzählt<br />

Die Mitarbeiterinnen<br />

im Bereich Kulturelle Bildung:<br />

Monika Kramer M. A.<br />

Angelika Dreyer M. A.<br />

Martina Sepp M. A.<br />

42 MBW Jahresbericht 2010<br />

Einheimische und Gäste,<br />

„Stammpublikum“ und<br />

spontan Interessierte<br />

fühlten sich von diesem<br />

abwechslungsreichen<br />

Angebot angesprochen<br />

und erkundeten die Stadt<br />

nach unterschiedlichsten<br />

Aspekten.<br />

Monika Kramer M. A.,<br />

Kulturhistorikerin<br />

Foto: MBW<br />

Oscarpreisträgerin<br />

hautnah<br />

Caroline Link bei<br />

„Der aktuelle Film“<br />

Vom Praktikum bei den Bavaria<br />

Filmstudios bis zum Oscar für den<br />

besten nicht-englischsprachigen<br />

Film 2003: Die deutsche Regisseurin<br />

Caroline Link hat es bis ganz oben<br />

geschafft und wurde für ihren Film<br />

„Nirgendwo in Afrika“ mit dem welt-<br />

weit begehrtesten Filmpreis geehrt.<br />

Am 17. Juli 2010 war die Erfolgsregisseurin zu Gast im<br />

<strong>Bildungswerk</strong> der Hanns-Seidl-Stiftung, das zusammen<br />

mit dem <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> seit mehreren Jahren<br />

erfolgreich die Kooperationsreihe „Der aktuelle Film“<br />

veranstaltet. Ganz ungezwungen unterhielten sich<br />

bekannte deutsche Regisseurinnen und Regisseure mit<br />

filmbegeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />

Nach dem gemeinsamen Filmgenuss von „Im Winter<br />

ein Jahr“ und „Nirgendwo in Afrika“ erzählte auch<br />

Caroline Link, warum sie bestimmte Rollen mit speziellen<br />

Schauspielern besetzt hat, welche Gefühle sie<br />

mit Naturaufnahmen ausdrücken wollte und welche<br />

Schwierigkeiten es beim Dreh gegeben hat.<br />

Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe und<br />

Erwachsenenpädagoge<br />

V. l. n. r.: Sebastian Kistler, Mitarbeiter des MBW;<br />

Arthur Kolbe, Referent für Kommunalpolitik, politische<br />

Rhetorik und Öffentlichkeitsarbeit, Film und Ethik der<br />

Hanns-Seidl-Stiftung; Oscarpreisträgerin Caroline Link,<br />

Regisseurin; Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Vorsitzender<br />

der Hanns-Seidl-Stiftung; Christine Weissbarth, Filmjournalistin<br />

und Moderatorin der Reihe „Der aktuelle Film“.


Festgefahrene Sichtweisen<br />

verändern<br />

Begegnungen mit dem Islam<br />

Ein Jahrhundert nach der Aus-<br />

stellung „Meisterwerke muhammedanischer<br />

Kunst“ in München<br />

veranstaltete das Kulturreferat<br />

der Stadt München mit vielen<br />

Kooperationspartnern, auch dem<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>, die<br />

Veranstaltungsreihe „Changing<br />

Views“. 1910 markierte die Ausstellung einen Wendepunkt<br />

in der Annäherung an den noch fremden Orient<br />

und den Islam. Mit dem umfangreichen Angebot<br />

zwischen September 2010 und Februar 2011 möchte<br />

die Veranstaltungsreihe „Changing views“ auch heute<br />

noch dazu einladen, festgefahrene Sichtweisen zu<br />

verändern.<br />

Architektur und Begegnung<br />

im Islamischen Forum Penzberg<br />

Architektur und Begegnung – das waren die Schwerpunkte<br />

der Fahrt ins Islamische Forum Penzberg.<br />

Kompetent, anschaulich und im Gespräch mit den<br />

Teilnehmenden erklärte der 1. Vorsitzende der Islamischen<br />

Gemeinde Penzberg, Bayram Yerli, zunächst die<br />

gelungene Verbindung von moderner, mitteleuropäischer<br />

Architektur und unaufdringlicher Religiosität in<br />

der beeindruckenden Moschee. Die Offenheit und<br />

das Selbstbewusstsein der jungen Gemeinde äußern<br />

sich in der Architektur des ganzen Gebäudes: Große<br />

Fensterflächen erlauben Einblicke in alle Räume, auch<br />

in die Moschee. In der für alle Penzberger zugänglichen<br />

Bibliothek diskutierten die 30 Teilnehmenden dann<br />

noch angeregt und ausführlich über Fragen der Integration,<br />

über eine europäische zeitgemäße Ausprägung<br />

des Islam und stellten fest, dass sich tatsächlich viele<br />

Sichtweisen durch diese Begegnung geändert haben.<br />

Die Intention von „Changing Views“ konnte demzufolge<br />

realisiert werden.<br />

Foto: Thomas Schwab<br />

Begegnung über die Musik<br />

Am 13.10.2010 veranstaltete das MBW im Gasteig ein<br />

interkulturelles Benefizkonzert mit Podiumsdiskussion.<br />

Nach den guten Erfahrungen der Pfarrei St. Florian<br />

mit dem muslimischen Gospelsänger Moktar Nefzaoui<br />

beim Abend der Begegnung des Ökumenischen Kirchentags<br />

entstand die Idee zur Beteiligung bei „Changing<br />

Views“.<br />

Die Musikgruppe Massel Tov bei ihrem Auftritt im Gasteig.<br />

Grenzen zwischen Kulturen und Religionen werden<br />

durch Musik oft durchbrochen. Die Podiumsdiskussion<br />

im Gasteig zeigte, wie inspirierend der Gedanken-<br />

austausch unter den Musikern und mit dem Publikum<br />

ist. Mehr als 70 Gäste besuchten die Veranstaltung<br />

„Changing Views – durch musikalische Grenzüberschreitungen“.<br />

Es traten auf: der muslimische Gospelsänger<br />

Moktar Nefzaoui, die Klezmer-Band „Massel<br />

Tov“ und Peter Meisel ein christlicher Sänger und<br />

Komponist. Gekonnt moderiert wurde der Abend von<br />

Robert Kühn. Weitere gemeinsame Veranstaltungen<br />

sollen 2011 stattfinden.<br />

Thomas Schwab, Diplom-Theologe<br />

MBW Jahresbericht 2010 43<br />

„Die Islamische Gemeinde<br />

Penzberg ist seit Jahren im<br />

Dialog mit anderen Religionen.<br />

Es wird gerade in Gesprächen<br />

sehr deutlich, dass Menschen<br />

unterschiedlicher Religionen<br />

wenig bis nichts über die<br />

jeweils andere kennen und<br />

sich auch teilweise über<br />

die Eigene nicht im Klaren<br />

sind. Es tut gut zu wissen,<br />

dass Einrichtungen wie das<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> in<br />

der Erwachsenenbildung<br />

tätig sind.“<br />

Bayram Yerli, 1. Vorsitzender<br />

der islamischen Gemeinde<br />

Penzberg


Forschung und Entwicklung<br />

Forschung und<br />

Entwicklung<br />

In einer Welt des Wandels kann die moderne<br />

Bildungseinrichtung nur bestehen, wenn sie sich<br />

immer wieder aktuellen Entwicklungen öffnet,<br />

überkommene Angebote weiterentwickelt und neue<br />

Projekte konzipiert. Qualität und Alleinstellungs-<br />

merkmale sind in der Erwachsenenbildung je neu<br />

zu entwickeln und zu erarbeiten.<br />

Darüber hinaus hat das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

als größte Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung<br />

in Deutschland und größter Anbieter der gemeinnützigen<br />

Weiterbildung nach der Volkshochschule in<br />

München, eine besondere Verantwortung für die impulssetzende<br />

Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung<br />

in der Kirche sowie in der Stadt und im Landkreis<br />

München.<br />

Dieser Verantwortung versucht das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

durch die Beteiligung an Forschungsprojekten und<br />

die Neuentwicklung von Bildungsmaßnahmen gerecht<br />

zu werden. Regelmäßig übernehmen Pädagogische<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Forschungsarbeiten<br />

vornehmlich von aus Bundesmitteln geförderten Projekten<br />

der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />

Erwachsenenbildung (KBE). Aber auch die Durchführung<br />

von praxisorientierten Fachtagen und die Produkt-<br />

entwicklung innovativer Angebote in der Erwachsenenbildung<br />

gehören regelmäßig zu den Aufgaben der<br />

Einrichtung, die von zuständigen städtischen Referaten<br />

oder aus Mitteln des Kulturfonds Bayern unterstützt<br />

werden.


„Warum noch<br />

in der Kirche bleiben?“<br />

Projektkurs macht Bildungsbeauftragte fit<br />

Erwachsenenbildung ist in den<br />

Zeiten von Wikipedia und Google-<br />

Recherche immer schwerer an den<br />

Mann bzw. an die Frau zu bringen.<br />

Viele bevorzugen es, sich Wissen<br />

gezielt und häppchenweise im<br />

Internet anzueignen. Dabei geht<br />

allerhand verloren: der ganzheitliche<br />

Charakter von dialogischem Lernen, die persönliche<br />

Auseinandersetzung mit anderen, die Möglichkeit<br />

zu Nachfragen an einen Profi, die Konfrontation mit<br />

Unerwartetem sowie das Hinterfragen vorgefertigter<br />

Denk- und Handlungsmuster. Wie dennoch spannende<br />

und kompetente Bildungsarbeit möglich ist, erfuhren<br />

Interessierte im Projektkurs „Erwachsenenbildung<br />

konkret – Veranstaltungen planen, durchführen und<br />

auswerten“. Er richtete sich v. a. an Bildungsbeauftragte,<br />

die eine bestimmte Veranstaltung durchführen und<br />

dabei praxisnah mehr über Erwachsenenbildung lernen<br />

wollten.<br />

Gemeinsam planen und lernen<br />

Im Oktober 2010 hat sich eine Gruppe engagierter,<br />

interessierter und aktiver Teilnehmender gefunden.<br />

In zwei Treffen haben sie bereits die theoretischen<br />

Grundlagen geschaffen, die für eine professionelle<br />

Bildungsplanung notwendig sind. Behandelt wurden<br />

folgende Themen:<br />

• Grundlagen der Erwachsenenbildung,<br />

• Zielgruppen und Lebenswelten,<br />

• Programmplanung und<br />

• Methoden.<br />

Ein weiteres Treffen findet im Januar 2011 statt.<br />

Inhalte sind dann Werbung, konkrete Organisation und<br />

Moderation der geplanten Bildungsveranstaltungen.<br />

In dieser ersten Phase wurden beispielsweise<br />

anhand einer visualisierenden Methode verschiedene<br />

Kombinationsmöglichkeiten von diversen Vorschlägen<br />

für Ziele, Zielgruppen, Formen und Themen in der<br />

Erwachsenbildung durchgespielt. Für das Ziel der<br />

Heranführung von Kirchenfernen ergaben sich dabei<br />

die Themen „Warum noch in der Kirche bleiben?“ –<br />

„Das kirchliche Kondom-Verbot“ – „Was passiert<br />

mit den Kirchensteuern?“.<br />

Foto: Sebastian Schäfer<br />

Mögliche Veranstaltungsformen wären u. a. ein<br />

Podiumsgespräch, ein Vortrag oder eine Diskussionsrunde.<br />

Diese und ähnliche Einheiten sorgten mit ihrer<br />

breiten Methodenvielfalt für ein abwechslungsreiches<br />

Programm und nachhaltige Wissensvermittlung.<br />

Ohne Moos nix los: Beim Projektkurs für Bildungsbeauftragte<br />

erläuterte Karin Wimmer-Billeter die Finanzierung<br />

einer Veranstaltung.<br />

Kompetente Bildungsarbeit erleben<br />

Nach der Planungsphase folgt im Frühjahr 2011 die<br />

Durchführungsphase, in der die Teilnehmenden in<br />

Einzelveranstaltungen ihr Wissen konkret anwenden<br />

können. Die Arbeit am eigenen Projekt erfolgt mit Hilfe<br />

von Beratung durch die begleitende Pädagogin Karin<br />

Wimmer-Billeter. Geplant sind Veranstaltungen zum<br />

Thema Islam und Christentum, ein Moschee-Besuch,<br />

ein Erzählcafé und ein integrativer Abend mit einer<br />

Einrichtung für Menschen mit Behinderung. In einem<br />

abschließenden Treffen wird das Gelernte ausgewertet<br />

und reflektiert. So sind die Teilnehmenden endgültig<br />

fit für kompetente Arbeit vor Ort.<br />

Sebastian Schäfer, Diplom-Sozialpädagoge (FH)<br />

MBW Jahresbericht 2010 45<br />

„Seit der letzten Pfarrgemeinderatswahl<br />

bin ich für zwei<br />

Pfarreien der zuständige<br />

Bildungsbeauftragte. Dieses<br />

Amt ist zwar eine interessante<br />

neue Herausforderung für mich,<br />

aber sehr schwer ohne nötiges<br />

Hintergrundwissen gewissenhaft<br />

und gut auszufüllen.<br />

Da kam für mich der Projektkurs<br />

,Erwachsenenbildung konkret‘<br />

gerade richtig. Ich lerne mit<br />

anderen ,Kolleginnen und<br />

Kollegen‘ in sehr angenehmer<br />

Atmosphäre und unter<br />

kompetenter Anleitung, wie<br />

man Veranstaltungen plant,<br />

durchführt und auswertet. Auch<br />

die Belange der Statistik und<br />

Finanzen werden geklärt.<br />

Inzwischen fühle ich mich gut<br />

gerüstet für die Organisation<br />

der ersten Veranstaltungen<br />

in unseren Pfarreien.“<br />

Jürgen Endres, Bildungs-<br />

beauftragter für Heilig Kreuz<br />

und St. Karl Borromäus


Forschung und Entwicklung<br />

„Ich bin beeindruckt,<br />

mit welchem Interesse<br />

die Referentinnen und<br />

Referenten des MBW die<br />

Fortbildungsangebote<br />

wahrnehmen und mit welch<br />

großem Engagement sie<br />

sich inhaltlich beteiligen.<br />

Es macht wirklich Spaß<br />

mit ihnen zu arbeiten.“<br />

Franz Haider,<br />

Fachstelle „Medien und<br />

Kommunikation“<br />

Foto: MBW<br />

Foto: Siegfried Franz Beer<br />

Ein Bild sagt mehr<br />

als tausend Worte<br />

Fortbildungen für Referierende<br />

und Mitarbeiter/-innen<br />

Nach dem Motto „Wir machen uns<br />

ein Bild von unseren Teilnehmenden“<br />

gelang eine gedankliche<br />

Einstimmung zum Thema Sinusmilieus.<br />

Der Referent Franz Haider<br />

gab einen kurzen Überblick zu<br />

den verschiedenen Sinusmilieus<br />

und stellte die vier maßgeblichen<br />

Milieus im Bereich des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s vor.<br />

Dazu gab es dann die Gelegenheit, anhand eines<br />

detaillierten Handouts mit Hilfestellungen Texte für<br />

unterschiedliche Milieus zu entwerfen. Diese wurden<br />

im Plenum vorgestellt und besprochen.<br />

Mitarbeiter/-innen des MBW tauschen sich über die<br />

unterschiedlichen Milieus der Sinus-Studie aus.<br />

Franz Haider (rechts) referiert bei einer Mitarbeiter/-innenfortbildung zu Bildrechten.<br />

46<br />

MBW Jahresbericht 2010<br />

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong>s ist es selbstverständlich, sich immer<br />

wieder fortzubilden, um neue Impulse zu bekommen. So<br />

werden interne, aber auch öffentlich ausgeschriebene<br />

Fortbildungen in Anspruch genommen.<br />

2010 waren es beispielsweise:<br />

• Wer hat Recht – Kirche oder Staat?<br />

• Kirchliches und staatliches Strafrecht im Widerstreit<br />

• Umgang mit dem neuen Outlook 2010<br />

• Ein Bild sagt mehr als tausend Worte –<br />

Umgang mit PowerPoint-Präsentationen und<br />

Bildrechten<br />

• Kommunikation und Büroorganisation<br />

für Verwaltungskräfte<br />

Hier ging es vor allem um folgende Inhalte:<br />

– Kommunikation am Telefon und bei Besucher-<br />

empfang<br />

– Schwierige Gespräche vorbereiten<br />

– Entspannungstraining<br />

– Organisation rund um den Schreibtisch<br />

– Persönliche Arbeitstechniken<br />

– Arbeits- und Zeitplanung<br />

– Seminarorganisation<br />

Petra Bösch-Brieden, Diplom-Sozialpädagogin (FH)


Qualitätsentwicklung<br />

bewährt sich<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

erfolgreich rezertifiziert<br />

Um 2005 herum schlich sich<br />

erstmals das Gespenst QES in den<br />

Räumen des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

ein und bis heute sind die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

es nicht mehr losgeworden.<br />

Ausgeschrieben ist QES das<br />

QualitätsEntwicklungsSystem mit<br />

Testierung (QES.T) und dahinter steht ein sehr aufwändiges,<br />

zeitraubendes und arbeitsintensives Entwickeln<br />

eigener Qualitätsstandards. Das QES-Zertifikat von<br />

2007 galt genau für drei Jahre.<br />

Ein erstes Herantasten<br />

Mit dem Wort Rezertifizierung rückte das Gespenst<br />

QES für die Mitarbeitenden wieder mehr in den<br />

Vordergrund. Das Geschehen rund um die Erneuerung<br />

des Zertifikats erschien vielen nicht weniger aufregend<br />

als bei der ersten Testierung. Nun sollte sich zeigen,<br />

ob der Qualitätskreislauf im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

funktioniert.<br />

Interne QES-Arbeitsgruppen<br />

Sieben Arbeitsgruppen überprüften im QES-Handbuch<br />

einen jeweils abgegrenzten inhaltlichen Teil nach<br />

• Aktualität bewährter Inhalte<br />

• Integration neuer Inhalte<br />

• einheitlicher Form<br />

• richtigen Zuordnungen<br />

Auf diese Weise wurde mit Unterstützung der Qualitätsbeauftragten<br />

das ganze Arbeitsbuch überarbeitet<br />

und vereinfacht.<br />

Das externe Audit steht an<br />

Am 28. April 2010 um acht Uhr begann die Auditorin<br />

Susanne Dicke von CERTQUA, der zertifizierenden<br />

Einrichtung, mit der Rezertifizierung. Einen ersten<br />

Eindruck gewann sie bei einem längeren Gespräch mit<br />

den Qualitätsbeauftragten Marianne Hofer, Dietlinde<br />

Schmaußer und mir. Bei einem Rundgang in der<br />

Geschäftsstelle ließ sich Susanne Dicke von einzelnen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kurze Abläufe in<br />

ihren Arbeitsbereichen und im QES-Handbuch zeigen.<br />

Zum Abschluss befragte sie die Geschäftsleitung,<br />

Dr. Mark Achilles M. A. und Beate Behr M. A., sowie<br />

den ersten Vorsitzenden des <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>s<br />

Peter Benthues.<br />

Foto: Dr. Stephan Zöller<br />

Es ist geschafft<br />

Nach insgesamt siebeneinhalb Stunden gab Susanne<br />

Dicke ihr Prüfungsergebnis bekannt. Wir können stolz<br />

darauf sein, alle Prüfkriterien erfüllt zu haben. Bis April<br />

2013 sind wir nun wieder nach dem QualitätsEntwicklungsSystem<br />

mit Testierung QES.T zertifiziert.<br />

Die nächsten Schritte<br />

Das Zertifikat wurde mit einem ausführlichen Bericht<br />

sämtlicher geprüfter Themen und vieler Hinweise für<br />

das weitere Vorgehen zugesandt. Noch scheint das<br />

nächste externe Audit 2013 ziemlich fern, dennoch<br />

heißt es für das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> und seine<br />

Mitarbeitenden weiterhin Qualität und den Qualitätsentwicklungskreis<br />

in den Mittelpunkt der Bemühungen<br />

zu stellen und so kann vielleicht sogar das Gespenst<br />

QES vertrieben oder zumindest kleingehalten werden.<br />

In einer Fortbildung für die Honorarkräfte des MBW stellte<br />

die Qualitätsbeauftragte Monika Bischlager (neben dem<br />

Notebook) das QES vor.<br />

Weiterbildung für neue Mitarbeitende<br />

Die Arbeit im QES-Handbuch ist neuen und freiberuflichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr fremd.<br />

Zum besseren Kennenlernen fand am 17. November<br />

2010 eine Einführung mit fast zwanzig Interessierten<br />

statt. Sehr lebendig stellte Dr. Mark Achilles den<br />

Qualitätsregelkreis vor und vermittelte ein Gespür<br />

für Qualitätsentwicklung. Anschließend erfuhren die<br />

Teilnehmenden durch die Qualitätsbeauftragten alles<br />

Wichtige rund um das Qualitätsentwicklungssystem,<br />

zum Beispiel mehr über QES-Instrumente und Arbeitsweisen<br />

im <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong>. Ein dickes<br />

Info-Paket zum Nachschlagen gibt allen Beteiligten<br />

künftig die Möglichkeit, sich schnell und sicher im<br />

QES-Handbuch zu bewegen.<br />

Monika Bischlager, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />

MBW Jahresbericht 2010 47<br />

„Mit QES.T wurde in der KEB<br />

Bayern ein System etabliert,<br />

das die Spezifika der katho-<br />

lischen Erwachsenenbildung<br />

abbildet und zugleich den<br />

Fokus auf hochwertige<br />

Bildungsarbeit legt. Ich halte<br />

diesen Prozess und die<br />

damit verbundene weitere<br />

Professionalisierung in Zeiten<br />

von konkurrierenden, kommer-<br />

ziellen Bildungsanbietern<br />

für äußerst wichtig.“<br />

Dr. Christian Hörmann,<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter, Katholische<br />

Akademie in Bayern<br />

„Wie buchen Sie eine Kurs-<br />

anmeldung und wie wird<br />

ein Kurs in der Datenbank<br />

verankert? Das waren einige<br />

der gezielten Fragen, die mir<br />

Susanne Dicke im Rahmen<br />

des externen Audits stellte.<br />

Die Auditorin kontrollierte die<br />

Übereinstimmung der Abläufe<br />

mit den aktuellen Dokumenten.<br />

Die Prüfung habe ich dank<br />

unserer guten Vorbereitung<br />

bestanden und obendrein<br />

noch wertvolle Tipps für die<br />

zukünftige Arbeit erhalten.“<br />

Dietlinde Schmaußer,<br />

Verwaltungsmitarbeiterin<br />

und bis 2010 Qualitäts-<br />

beauftragte


207 Mitgliedseinrichtungen<br />

Verbände und<br />

Organisationen<br />

• Ackermanngemeinde<br />

• Action 365<br />

• AGORA<br />

• Akademikerpastoral der Erzdiözese<br />

München und Freising<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Au<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Aubing<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Neuhausen<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Pasing<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Schwabing-Nord<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Westend<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Westpark<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Berg am Laim<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Fürstenried-West<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Isarvorstadt<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Kleinhadern-Blumenau<br />

• Alten- und Service-Zentrum, Schwabing-West<br />

• Alten- und Servicezentrum der Caritas, Perlach<br />

• Ambulantes Senioreninformations- und<br />

Servicezentrum „Wohnen am Schlossanger“<br />

• Arbeitskreis Behinderte e.V.<br />

• Arbeitskreis für Führungskräfte in der Wirtschaft<br />

• Begegnungsstätte „Haus Dorothee“<br />

• Bund der Deutschen Katholischen Jugend<br />

• Bund katholischer deutscher Akademikerinnen<br />

• Christophorus Hospiz Verein e.V.<br />

• Colloquium Benedictinum in St. Bonifaz<br />

• ephataMünchen<br />

• Exerzitienhaus Schloß Fürstenried<br />

• Französischsprachige katholische Mission<br />

• Freunde Abrahams e.V.<br />

• Italienischsprachige katholische Mission<br />

• Jesuitica e.V.<br />

• Katholische Anstaltsseelsorge JVA München<br />

• Katholische Betriebsseelsorge<br />

48 MBW Jahresbericht 2010<br />

• Katholische Frauen im Heliandbund<br />

• Katholische Hochschulgemeinde der TU München<br />

• Katholische Hochschulgemeinde der LMU<br />

• Katholische Junge Gemeinde – KJG<br />

• Katholische Kirchenstiftung St. Michael<br />

• Katholische Arbeitnehmerbewegung, KAB<br />

• Katholische Frauengemeinschaft, Kfd<br />

• Katholische Studentengemeinde, FH München<br />

• Katholische Hochschulgemeinde, Pasing<br />

• Katholischer Akademikerverband München<br />

• Katholischer Deutscher Frauenbund, KDFB<br />

• Kirchliches Sozialzentrum Neuperlach<br />

• KKF St. Lydia – Kath. Frauen in Wirtschaft<br />

und Verwaltung<br />

• KKV-Hansa e.V.<br />

• Kolpingsfamilie München-Zentral<br />

• Kolpingwerk Diözesanverband München<br />

• Lindmayr-Freundeskreis<br />

• Newman-Haus<br />

• Passionistenkloster, Haus St. Gabriel<br />

• Pax Christi, Bistumsstelle<br />

• Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V.<br />

• Spanischsprachige katholische Mission<br />

• Stefanus-Gemeinschaft in München<br />

• Theologische Arbeitsgemeinschaft<br />

im christlich-jüdischen Dialog e.V. (TAD<br />

Theologisches Forum e.V.)<br />

• Verein für Diözesangeschichte von München<br />

und Freising e.V.<br />

• Verein zur Förderung christlicher Grundwerte in der<br />

Gesellschaft e.V.<br />

• Verwaiste Eltern München e.V.


Pfarreien<br />

1. Dekanat Innenstadt<br />

• St. Andreas<br />

• St. Anna<br />

• St. Anton<br />

• Hl. Geist<br />

• St. Ludwig<br />

• St. Maximilian<br />

• St. Peter<br />

• St. Joseph<br />

• Maria vom Guten Rat<br />

• St. Sebastian<br />

• St. Paul<br />

Pfarrverband Altschwabing:<br />

• St. Sylvester<br />

• St. Ursula<br />

Pfarrverband München-Westend:<br />

• St. Benedikt<br />

• Maria Heimsuchung<br />

• St. Rupert<br />

2. Dekanat Bogenhausen<br />

• St. Gabriel<br />

• Hl. Blut<br />

• St. Emmeram<br />

• St. Johann Baptist<br />

• St. Lorenz<br />

• St. Thomas Apostel<br />

• St. Valentin<br />

• St. Michael/Berg am Laim<br />

Pfarrverband Bogenhausen-Süd:<br />

• St. Johann von Capistran<br />

• St. Klara<br />

• St. Rita<br />

3. Dekanat Feldmoching<br />

• St. Peter und Paul<br />

• St. Korbinian<br />

• St. Ulrich<br />

Pfarrverband München<br />

St. Matthäus – St. Agnes:<br />

• St. Agnes<br />

• St. Matthäus<br />

Pfarrverband Hasenbergl:<br />

• St. Nikolaus<br />

• Mariä Sieben Schmerzen<br />

Pfarrverband Fasanerie:<br />

• St. Christoph<br />

• St. Johannes Evangelist<br />

Pfarrverband Oberschleißheim:<br />

• Maria Patrona Bavariae<br />

• St. Wilhelm<br />

4. Dekanat Forstenried<br />

• St. Karl Borromäus<br />

• Hl. Kreuz<br />

• St. Nikolaus, Neuried<br />

• St. Achaz<br />

• St. Hedwig<br />

• St. Joachim<br />

• St. Maria Thalkirchen<br />

• St. Thomas Morus<br />

• St. Peter und Paul<br />

(Dekanat Wolfratshausen)<br />

Pfarrverband Fürstenried:<br />

• St. Matthias<br />

• Wiederkunft des Herrn<br />

Pfarrverband Solln:<br />

• St. Ansgar<br />

• St. Johann Baptist<br />

Pfarrverband Pullach-Großhesselohe:<br />

• Hl. Dreifaltigkeit<br />

• Hl. Geist<br />

MBW Jahresbericht 2010 49<br />

5. Dekanat Freimann<br />

• St. Albert<br />

• Allerheiligen<br />

• Katharina von Siena<br />

• St. Gertrud<br />

• Frieden Christi<br />

• St. Georg<br />

• St. Lantpert<br />

• Zu den Hl. vierzehn Nothelfern<br />

• St. Severin von Noricum<br />

6. Dekanat Giesing<br />

• St. Elisabeth<br />

• St. Johann Baptist<br />

• Mariahilf<br />

• St. Wolfgang<br />

• Zu den Hl. Engeln<br />

• Hl. Familie<br />

• Maria Immaculata<br />

• St. Franziskus<br />

• Maria Königin<br />

• St. Helena<br />

• Königin des Friedens<br />

• Hl. Kreuz


207 Mitgliedseinrichtungen<br />

Pfarreien<br />

7. Dekanat Laim<br />

• St. Canisius<br />

• Erscheinung des Herrn<br />

• Fronleichnam<br />

• St. Ignatius<br />

• Namen Jesu<br />

• St. Philippus<br />

• St. Ulrich<br />

• St. Willibald<br />

• Zu den Hl. Zwölf Aposteln<br />

• St. Heinrich<br />

• St. Korbinian<br />

• St. Margaret<br />

• St. Stephan/Sendling<br />

8. Dekanat Nymphenburg<br />

• Leiden Christi<br />

• St. Martin/Moosach<br />

• St. Mauritius<br />

• St. Benno<br />

• Christkönig<br />

• Herz Jesu<br />

• St. Theresia<br />

Pfarrverband Allach-Untermenzing:<br />

• Maria Himmelfahrt<br />

• St. Martin/Untermenzing<br />

Pfarrverband St. Raphael-Maria Trost:<br />

• St. Raphael<br />

• Maria Trost<br />

Pfarrverband St. Clemens-St. Vinzenz:<br />

• St. Clemens<br />

• St. Vinzenz<br />

50 MBW Jahresbericht 2010<br />

9. Dekanat Pasing<br />

• St. Konrad von Parzham<br />

• St. Lukas<br />

• St. Markus<br />

• St. Michael/Lochhausen<br />

• St. Hildegard<br />

• St. Leonhard<br />

• Maria Schutz<br />

• St. Stefan<br />

• St. Johannes Evangelist<br />

• St. Elisabeth<br />

• St. Sebastian (LK STA)<br />

• St. Benedikt (LK STA)<br />

• St. Vitus (LK STA)<br />

10. Dekanat Perlach<br />

• St. Michael/Perlach<br />

• Stadtteilkirche Christus Erlöser/<br />

Neuperlach<br />

• St. Bernhard<br />

• St. Bruder Klaus<br />

• Maria Ramersdorf<br />

• Rosenkranzkönigin/Neubiberg<br />

• St. Pius<br />

• Verklärung Christi<br />

11. Dekanat Trudering<br />

• St. Peter und Paul<br />

• St. Jakobus der Ältere<br />

• St. Peter<br />

• St. Augustinus<br />

• Christi Himmelfahrt<br />

• Franz Xaver<br />

• St. Peter und Paul<br />

• St. Florian<br />

Pfarrverband Haar:<br />

• St. Bonifatius<br />

• St. Konrad<br />

12. Dekanat Ottobrunn<br />

• St. Georg<br />

• St. Johannes der Täufer<br />

• St. Korbinian<br />

• St. Nikolaus<br />

• St. Margaret/Altkirchen<br />

(Dekanat Wolfratshausen)<br />

• St. Stephan/Putzbrunn<br />

Pfarrverband Oberhaching:<br />

• St. Bartholomäus<br />

• St. Stephan<br />

Pfarrverband Sauerlach-Arget:<br />

• St. Andreas<br />

• St. Michael/Arget<br />

Pfarrverband Unterhaching:<br />

• St. Alto<br />

• St. Birgitta<br />

Pfarrverband Aying-Helfendorf:<br />

• St. Andreas<br />

• St. Emmeram<br />

Pfarrverband Ottobrunn:<br />

• St. Magdalena<br />

• St. Stephanus/Hohenbrunn<br />

Pfarrverband Höhenkirchen-<br />

Siegertsbrunn:<br />

• Mariä Geburt<br />

• St. Peter<br />

Pfarreigemeinschaft Ottobrunn:<br />

• St. Albertus-Magnus<br />

• St. Otto


Das Team<br />

Vorstand<br />

Peter Benthues, 1. Vorsitzender,<br />

Pfarrei St. Wilhelm,<br />

Oberschleißheim<br />

Ursula Mayer, 2. Vorsitzende,<br />

Pfarrei St. Peter,<br />

Höhenkirchen-Siegertsbrunn<br />

Geschäftsführender Ausschuss<br />

Hildegard Blaha, Pfarrei St. Matthias<br />

Rosemarie Eisenkolb, Pfarrei St. Anna<br />

Dr. Ernst-J. Feicht, Pfarrei St. Helena<br />

Dr. Wilhelm Pecher,<br />

Katholische Anstaltsseelsorge<br />

Justizvollzugsanstalt München<br />

Barbara Steinmeyer,<br />

Katholische Junge Gemeinde<br />

Prof. Dr. Piotr Maloszewski,<br />

Katholikenrat der Region München<br />

Diakon Bertram Machtl,<br />

Vertreter des Weihbischofs<br />

der Region München<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr. Mark Achilles M. A.,<br />

Leiter der Geschäftsstelle<br />

Beate Behr M. A.,<br />

Geschäftsführerin<br />

Presse- und Öffentlichkeits-<br />

arbeit<br />

Dr. Stephan Zöller,<br />

Referent für Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Siegfried Franz Beer,<br />

Systemadministration und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Elisabeth Übelacker,<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pädagogische Mitarbeiter/-innen<br />

Monika Bischlager,<br />

<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />

Petra Bösch-Brieden, Malakademie<br />

Kathrin Galler B. A., Seniorenakademie<br />

Monika Kramer M. A., Kulturelle Bildung<br />

Roland Oehler, Bürgerschaftliches Engagement<br />

Ursula Ratzek-Eckardt,<br />

Familien- und Elternbildung<br />

Dr. Markus Roth, Theologie und Ehtik<br />

Ivana Simon-Weidner M. A.,<br />

Integrations- und Migrationsbildung<br />

Tina Voggenreiter,<br />

Frauenbildung und Eltern-Kind-Programm<br />

Karin Wimmer-Billeter, Seniorenbildung<br />

Honorarmitarbeiter/-innen<br />

Sabine Bachner, Elternbildung<br />

Monika Czwienzek,<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Angelika Dreyer M. A., Kunst und Kultur<br />

Marlies Fiedler, Malakademie<br />

Marion Fuchs, Elternbildung Schule<br />

Petra Haidinger, Elternbildung<br />

Claudia Kayal, Gesellschaftspolitik und Ethik<br />

Sebastian Kistler M. A., Theologie und Ethik<br />

Ursula List, Eltern-Kind-Programm<br />

Monika Modersitzki M. A., Elternbildung<br />

Marion Seidl, Elternbildung<br />

Martina Sepp M. A., Seniorenakademie<br />

Elena Wiedmann M. A., Elternbildung<br />

Verwaltungsmitarbeiter/-innen<br />

Adrian Costiuc, Verwaltung und Service<br />

Rosa Gradinar, Buchhaltung<br />

Marianne Hofer, Sekretariat<br />

Petra Meyerle, Sekretariat<br />

Dietlinde Schmaußer, Sekretariat<br />

Stefanie Senst, Verwaltung und Service<br />

Cornelia von Elimer, Sekretariat<br />

Tamara Weitmann, Empfang und Service<br />

Monika Zaun, Rechnungswesen<br />

Impressum<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

Katholische Erwachsenenbildung<br />

in der Stadt und im Landkreis<br />

München e.V.<br />

Dachauer Straße 5/II<br />

80335 München<br />

Telefon 089/54 58 05-0<br />

Telefax 089/54 58 05-25<br />

mbw@muenchner-bildungswerk.de<br />

www.muenchner-bildungswerk.de<br />

Verantwortlich:<br />

Dr. Mark Achilles M. A.<br />

Redaktion:<br />

Siegfried Franz Beer, Monika Bischlager,<br />

Kathrin Galler B. A., Dr. Stephan Zöller,<br />

Dr. Mark Achilles M. A.<br />

Fotos: Annette Hempfling (Mitarbeiterfotos),<br />

Panthermedia, Pixelio, <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

Gestaltung:<br />

www.leporello-company.de<br />

Druck:<br />

Gebrüder Geiselberger GmbH, Altötting<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> wird<br />

von folgenden Stellen gefördert:<br />

MBW Jahresbericht 2010 51<br />

Erzbischöfliches Ordinariat<br />

München<br />

Landeshauptstadt<br />

München<br />

Freistaat Bayern<br />

Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge<br />

Europäischer<br />

Sozialfonds<br />

Das Team


Das Team<br />

Sabine Bachner,<br />

Eltern-Aktiv Kita<br />

Adrian Costiuc,<br />

Verwaltung und Service<br />

Marion Fuchs,<br />

Elternbildung Schule<br />

Marianne Hofer,<br />

Sekretariat<br />

Beate Behr M. A.,<br />

Geschäftsführerin<br />

Monika Czwienzek,<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Kathrin Galler B. A.,<br />

<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />

52 MBW Jahresbericht 2009<br />

Dr. Mark Achilles M. A.,<br />

Leiter der Geschäftsstelle<br />

Monika Bischlager,<br />

<strong>Münchner</strong> Seniorenakademie<br />

Sebastian Kistler M. A.,<br />

Theologie und Ethik<br />

Cornelia von Elimer,<br />

Sekretariat<br />

Rosa Gradinar,<br />

Buchhaltung<br />

Monika Kramer M. A.,<br />

Kulturelle Bildung<br />

Siegfried Franz Beer,<br />

Systemadministration und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Petra Bösch-Brieden,<br />

Malakademie<br />

Marlies Fiedler,<br />

Malakademie<br />

Petra Haidinger,<br />

Elternbildung Schule<br />

Claudia Kayal,<br />

Gesellschaftspolitiks


Ursula List,<br />

Eltern-Kind-Programm<br />

und Kess-erziehen<br />

Marion Seidl,<br />

Elternbildung Schule<br />

Elisabeth Übelacker,<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Roland Oehler,<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Tina Voggenreiter,<br />

Eltern-Kind-Programm<br />

Petra Meyerle,<br />

Sekretariat<br />

Stefanie Senst,<br />

Verwaltung und Service<br />

Ursula Ratzek-Eckardt,<br />

Familien- und Elternbildung<br />

Karin Wimmer-Billeter,<br />

Seniorenbildung und<br />

Weiterbildung<br />

Dietlinde Schmaußer,<br />

Sekretariat<br />

Monika Zaun,<br />

Rechnungswesen Dr. Stephan Zöller,<br />

Referent für Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Monika Modersitzki M. A.,<br />

Elternbildung<br />

Dr. Markus Roth,<br />

Theologie und Ethik<br />

Elena Wiedmann M. A.,<br />

Elternbildung Schule<br />

und Integrationsbildung<br />

Ivana Simon-Weidner M. A.,<br />

Integrations- und<br />

Migrationsbildung<br />

Tamara Weitmann,<br />

Empfang und Service


Wer nichts weiß,<br />

muss alles glauben<br />

Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> ist Deutschlands größte<br />

Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung.<br />

Es veranstaltet Führungen, Vorträge und Kurse zu<br />

den Bereichen Theologie und Ethik, Familien- und<br />

Elternbildung, Integrations- und Migrationsbildung,<br />

Bürgerschaftliches Engagement, Seniorenbildung,<br />

Kulturelle Bildung und Weiterbildung. Die Angebote<br />

stehen für alle offen. Über 100.000 <strong>Münchner</strong>innen<br />

und <strong>Münchner</strong> besuchen jährlich etwa 5.000 Veranstaltungen.<br />

Der eingetragene Verein ist ein Zusammenschluss<br />

von 207 katholischen Pfarrgemeinden, Verbänden und<br />

Einrichtungen in der Stadt und im Landkreis München.<br />

Das MBW hat die Aufgabe auf der Basis des christlichen<br />

Verständnisses von Mensch und Welt die<br />

katholische Erwachsenenbildung zu fördern. Es erfüllt<br />

die Vorgaben des Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes<br />

und verfolgt ausschließlich und<br />

unmittelbar gemeinnützige Zwecke.<br />

<strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />

Dachauer Straße 5/II<br />

80335 München<br />

Telefon 089/54 58 05-0<br />

Telefax 089/54 58 05-25<br />

E-Mail: mbw@muenchner-bildungswerk.de<br />

Internet: www.muenchner-bildungswerk.de<br />

<strong>Münchner</strong><br />

<strong>Bildungswerk</strong><br />

… denn Bildung muss Spaß machen!<br />

Du bewegst dich hurtig fort<br />

und gelangst doch kaum vom Ort.<br />

Wer trägt dich in solcher Weise<br />

auf der leichtbeschwingten<br />

Reise?<br />

Lösung zu erfragen bei:<br />

Dr. Mark Achilles M. A.<br />

Leiter der Geschäftsstelle<br />

Telefon 089/54 58 05-11

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