PDF 3 - Münchner Bildungswerk
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Theologie und Ethik<br />
„Wie beten Christen? – mit<br />
Altabt Odilo Lechner OSB<br />
erlebte ein zahlreiches<br />
Publikum einen ausgezeichnet<br />
ausgewählten Referenten:<br />
einen großen Beter zum<br />
Anfassen, der zu einer<br />
lebendigen und lebensnahen<br />
Gebetspraxis einlud.“<br />
Dr. Christian Dykhoff,<br />
Bildungsbeauftragter<br />
St. Matthias<br />
Foto: Pixelio<br />
Wie beten Christen?<br />
Theologische Reihe<br />
im Dekanat Forstenried<br />
Ökumene ist mehr als zwei. Dies<br />
gilt nicht nur für die unzähligen<br />
christlichen Gruppierungen und<br />
Konfessionen. Alle beten sie zu<br />
dem einen Gott, der uns Jesus<br />
gesandt hat. Aber beten alle<br />
gleich? Sicher nicht! Schon im<br />
katholischen Raum gibt es die<br />
verschiedenen spirituellen Traditionen der Orden.<br />
Aber wie beten nun die anderen? Dies war die Ausgangsfrage<br />
der Dekanatsreihe 2010 in Forstenried.<br />
Diese gemeinsame Bildungsveranstaltung aller Bildungsbeauftragten<br />
des Dekanats besteht seit Jahrzehnten:<br />
drei Orte, ein aktuelles Thema, drei Referenten –<br />
diesmal im Vorlauf zum ÖKT: „Wie beten Christen?“<br />
„Betet ohne Unterlass“<br />
Die orthodoxe Liturgie ist stark geprägt von der<br />
biblischen Regel „Betet ohne Unterlass“. Die Eucharistie<br />
ist der Höhepunkt und darf nur am Sonntag gefeiert<br />
werden. Kirche als Ausdruck der Schöpfung lässt mit<br />
allen Sinnen feiern: berühren, hören, riechen, schmecken,<br />
sehen. Bekannt sind die Ikonostase (Bilderwand)<br />
und die Psalmengesänge mit dem vielen Weihrauch.<br />
Ein Priester allein darf nicht zelebrieren, alle sind Mitzelebranten<br />
der göttlichen Liturgie, die nicht nur eine<br />
Erinnerung, sondern die Vergegenwärtigung Christi<br />
darstellt.<br />
Betende Hände.<br />
18<br />
MBW Jahresbericht 2010<br />
Foto: MBW<br />
„Im evangelischen Bereich gibt es das tägliche<br />
Losungswort“, so Pfarrer Tilman Haberer, Evangelischer<br />
Leiter der <strong>Münchner</strong> Insel, „den Konfirmationsspruch,<br />
das Familiengebet zuhause zum Essen und den Sonntagsgottesdienst,<br />
der aber nicht unbedingt eine Eucharistiefeier<br />
einschließen muss.“ Die Pietisten haben eine<br />
andere Frömmigkeitsausrichtung als evangelische<br />
Christen aus der lutherischen, der reformierten oder<br />
gar der calvinistischen Tradition. „Die Menschen sind<br />
verschieden und die Spiritualität entwickelt sich“,<br />
betonte der Referent mit dem Hinweis, dass sich sowohl<br />
in der Menschheitsgeschichte wie im persönlichen<br />
Leben verschiedene Bewusstseinsstufen erkennen<br />
lassen.<br />
Altabt Dr. Odilo Lechner.<br />
Begegnung mit Gott<br />
„Gott hat uns angesprochen durch die Hl. Schrift und<br />
besonders durch Jesus Christus“, betonte Altabt<br />
Dr. Odilo Lechner aus St. Bonifaz. „Uns ist zutiefst das<br />
Wort gegeben“, so Altabt Odilo weiter. „Lobend,<br />
dankend und bittend können wir uns an den Schöpfer<br />
wenden, das Du schlechthin, an den Vater, abba“.<br />
Ein wesentlicher Punkt ist hierbei der Gebetsschatz,<br />
der uns mit dem großen Gebetbuch, den Psalmen<br />
gegeben ist. „Ein weiterer Baustein ist“, so der Referent,<br />
„die gemeinsame Liturgie. Mit ihr feiern wir die innere<br />
Hingabe in der Eucharistie. Aber ich darf im Gebet auch<br />
sagen, was mich beschäftigt. So gilt als Drittes: Das<br />
Beten im Alltag, zeigt uns: nicht wir verändern den<br />
lieben Gott, sondern im Beten werden wir verändert.“<br />
Johannes Hagl M. A., Pastoralreferent