PDF 3 - Münchner Bildungswerk
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Foto: Franz Haider<br />
Sie fragen, Dr. Günther Beckstein antwortet!<br />
Workshop zu biografischen Interviews<br />
Die Lebensgeschichte von alten<br />
Menschen, Eltern oder Verwandten<br />
sind ein Schatz, der wert ist,<br />
festgehalten zu werden. Doch wie<br />
gelingt es, das Erzählen zu strukturieren<br />
und die Fülle der Erinnerungen<br />
ins Bewusstsein zu rücken?<br />
Das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
veranstaltete in Kooperation mit dem Evangelischen<br />
<strong>Bildungswerk</strong> München e.V. und muk, der Fachstelle<br />
Medien und Kommunikation der Erzdiözese München<br />
und Freising, einen Seminartag für Ehren- und Hauptamtliche<br />
der Seniorenarbeit zur Interviewschulung.<br />
Die Journalistin Brigitte März, vielen bekannt aus ihrer<br />
Zeit beim „Funk“ (Bayerischen Rundfunk), hat im Laufe<br />
ihrer Karriere eine Vielzahl von Interviews mit bekannten<br />
Persönlichkeiten geführt. Sie gab im ersten Teil<br />
eine Einführung, wie Interviews gelingen und was alles<br />
zu beachten sei, zur Vorbereitung, bei der Durchführung<br />
und vor allem bei der Fragestellung. Zur Übung formulierte<br />
sie ein Beispiel zu einem Verkehrsunfall. Dazu<br />
gab sie der Gruppe nur wenige Fakten an die Hand und<br />
die Teilnehmenden sollten durch gezieltes Nachfragen<br />
Dr. Günther Beckstein beim Kurs „Interviewschulung“ im November 2010.<br />
herausfinden, was sich wirklich zugetragen hat. Dabei<br />
beantwortete sie nur das wirklich Gefragte, nicht mehr.<br />
Die Gruppe erfuhr dadurch, wie schwierig es ist, wirklich<br />
präzise Fragen zu stellen und zugleich die gerade<br />
erhaltenen Informationen mit einzubauen.<br />
Probieren geht über Studieren<br />
Am Nachmittag stellte sich der ehemalige Ministerpräsident<br />
Dr. Günther Beckstein als Interviewpartner<br />
zur Verfügung. Jeweils zu zweit konnten die Teilnehmenden<br />
fünf Minuten lang nun ihre vorbereiteten<br />
Fragen stellen und Dr. Beckstein zeigte sich offen und<br />
gesprächig, sei es bei Themen zu seiner Kindheit und<br />
Jugend oder zu den Faschingskostümen, welche er und<br />
seine Frau beim Fasching in Veitshöchheim trugen. Die<br />
Sequenzen wurden aufgezeichnet und im Anschluss<br />
in der ganzen Gruppe mit Brigitte März ausgewertet.<br />
Die Reflexion der gelungenen und manchmal weniger<br />
gelungenen Fragen und ihrer Wirkungen beim Interviewpartner<br />
rundeten den Kurs ab und waren wichtige<br />
Lernerfahrungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
gingen mit großem Respekt für die Kunst des Journalismus<br />
nach Hause.<br />
Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
MBW Jahresbericht 2010 37<br />
„Wie sollte das gehen?<br />
In Kürze ,Nicht-Journalisten’<br />
für Aufnahmen mit Zeitzeugen<br />
das Interviewen beizubringen?<br />
Es ging prima. Dank neugieriger<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
und ihrem Interview-<br />
partner Dr. Günther Beckstein<br />
– und mir als Coach hat es<br />
obendrein Spaß gemacht.“<br />
Brigitte März, Journalistin<br />
Gefördert von der<br />
Landeshauptstadt<br />
München