PDF 3 - Münchner Bildungswerk
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Foto: Monika Starickova<br />
Auf dem Weg zur kulturellen Öffnung<br />
Deutschkurse für Frauen<br />
Wer in einem Land leben und sich<br />
erfolgreich integrieren möchte,<br />
kommt nicht an dem Erlernen der<br />
Landessprache und des landeskundlichen<br />
Wissens vorbei. Seit<br />
2005 ist der Erwerb der deutschen<br />
Sprache sowie des Grundwissens<br />
über die geographischen, geschicht-<br />
lichen, kulturellen und politischen Gegebenheiten in<br />
Deutschland gesetzlich geregelt. Das 2010 neu bearbeitete<br />
bundesweite Integrationsprogramm fordert<br />
damit unter anderem, dass die Migrantenkinder stärker<br />
von ihren Eltern in dem Deutscherwerb unterstützt<br />
werden. Doch viele Menschen mit Migrationshintergrund<br />
kommen aus Kulturkreisen, in denen Bildung<br />
keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade Zuwanderer<br />
aus bildungsfernen Ländern und Orten müssen erst<br />
die Wichtigkeit der Bildung und des Lernens erkennen,<br />
um ihre Kinder auf deren Bildungsweg unterstützen zu<br />
können. Ein sehr gutes Beispiel für solche Maßnahmen<br />
ist das Konzept der „Schule mal anders“-Kurse.<br />
Mama lernt Deutsch an der Schule ihrer<br />
Kinder<br />
Im Februar 2010 hat das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong> in<br />
Kooperation mit dem Schulreferat und dem Bundesamt<br />
für Migration und Flüchtlinge einen Frauenintegrationskurs<br />
„Schule mal anders“ an der Hugo-Wolf-Schule am<br />
Harthof gestartet.<br />
Mütter lernen Deutsch an der Schule ihrer Kinder.<br />
Die Idee der Deutschkurse „Schule mal anders“<br />
entstand vor mehr als zehn Jahren im Auftrag vom<br />
Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und<br />
Kultus und wurde vom Staatsinstitut für Schulpädagogik<br />
und Bildungsforschung organisiert, erprobt<br />
und weiterentwickelt. So lernen Eltern, insbesondere<br />
Frauen, nicht nur Deutsch an der Schule ihrer Kinder.<br />
In der Projektarbeit gewinnen sie einen Einblick in das<br />
schulische und gesellschaftliche Geschehen und nehmen<br />
daran selber teil. So besuchen sie zum Beispiel<br />
eine Chemie- oder Turnstunde oder gehen gemeinsam<br />
zum Gesundheitsamt. Eine Kooperation mit dem<br />
Schulpersonal ist dabei unverzichtbar und gilt als<br />
Voraussetzung für den Lernerfolg.<br />
Frauenintegrationskurs in Sankt Florian<br />
Seit Oktober 2009 veranstaltet das <strong>Münchner</strong> <strong>Bildungswerk</strong><br />
in Kooperation mit der Pfarrei Sankt Florian und<br />
dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen<br />
Frauenintegrationskurs mit Kinderbetreuung in Riem.<br />
So bekommen auch Mütter mit Kleinkindern die Möglichkeit,<br />
wohnortsnah Deutsch zu lernen und sich mit<br />
anderen Frauen auszutauschen. Seitdem haben die<br />
Teilnehmerinnen schon 600 Unterrichtsstunden absolviert.<br />
Nach weiteren 300 Unterrichtseinheiten und<br />
nach dem Orientierungskurs werden sie zu der Prüfung<br />
„Deutschtest für Zuwanderer“ hingeführt.<br />
Ivana Simon-Weidner M. A. , Integrations- und<br />
Migrationsbildung<br />
MBW Jahresbericht 2010 29<br />
„Deutschkurs? Sehr gute<br />
Entscheidung für alle Mitbürger<br />
mit Migrationshintergrund. Es ist<br />
die einzige Möglichkeit, in einem<br />
fremden Land die Sprache dieses<br />
Landes zu lernen. Man wird somit<br />
sehr schnell integriert und hat<br />
alle Wege für die Zukunft frei.“<br />
Ardiana Ramabaja,<br />
Teilnehmerin<br />
„Ich gehe zum Deutschkurs,<br />
weil ich Deutsch lernen will.<br />
Den Kurs finde ich super, er gibt<br />
mir viel Mut für meine Zukunft.<br />
Er vereinfacht das Leben in<br />
diesem Land.“<br />
Betül Mestan, Teilnehmerin<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
im Bereich Integrations- und<br />
Migrationsbildung:<br />
Ursula Ratzek-Eckardt<br />
Elena Wiedmann M. A.<br />
Monika Modersitzki<br />
Ivana Simon-Weidner