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Gerd Wenger berichtet - Männerriege Laupen

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Naturkundliche Frühlingswanderung am Bielersee<br />

Ärgere Dich nicht - lebe! Eine Lebensweisheit,<br />

die man öfter befolgen sollte. Ja, der<br />

Frühling 2013! Seine Verspätung sorgte bei vielen<br />

Menschen für Gesprächsstoff. Auch ich verfolgte<br />

mit banger Hoffnung die Wetterprognosen<br />

im Fernsehen. Je mehr sich der 1. Mai näherte,<br />

desto hoffnungsvollere Prognosen erhielten wir<br />

vom Dach in Leutschenbach. Endlich bestätigte<br />

sich die Zuversicht, bei schönem Wetter am Ufer<br />

des Bielersees zu wandern.<br />

Treffpunkt der etwa 30 Personen umfassenden<br />

Schar - Parkplatz Haldenweiher - mit<br />

den üblichen Peinlichkeiten bei der Begrüssung<br />

mit falschen Namen. Wer weiss, vielleicht schaffe<br />

ich das doch noch, die Wanderer korrekt zu<br />

begrüssen. Rasch informierte uns der Organisator<br />

Rolf, dessen genesener Daumen nun nicht<br />

mehr in nur eine Richtung zeigt, über den Hinweg<br />

nach Gerolfingen mit einem kleinen Plan.<br />

Dann stellte er die beiden Naturkundler und Ornithologen<br />

Kurt Rytz und Toni Kilchör vor, die<br />

uns „Naturblinde“ (ich meine vor allem mich) die<br />

Details der üppigen Vegetation und das reichhaltige<br />

Vogelgezwitscher näher bringen wollten.<br />

Susi Balmer stieg zu uns ins Auto. In Gerolfingen<br />

stärkten wir uns alle im Restaurant<br />

Kreuz mit Kaffee. Regula und ich nahmen mit<br />

andern Kolleginnen und Kollegen am Stammtisch<br />

Platz, wo mich ein Schild mit folgender<br />

Inschrift amüsierte:<br />

„dohockediewogängöppedahocke“.<br />

Da muss es sich wahrscheinlich um einen ungarischen<br />

oder einen finnischen Ausdruck handeln.<br />

Danach ging’s los. Gerolfingen liegt am<br />

Seerücken auf etwa 500 Metern. Der Bielersee<br />

etwas tiefer, auf ca. 430 Metern. Kaum zu glauben,<br />

dass in dieser Gegend der Rhonegletscher<br />

während der Eiszeit seine Spuren hinterliess.<br />

Vielleicht formte er auch den Seerücken, den wir<br />

nun den beiden Kehren des Seerains folgend<br />

zum See hinunter wanderten. Die Vegetation<br />

zeigte ihre volle Stärke. Die Bäume im Wald<br />

leuchteten im kräftigen Grün und die Obstbäume<br />

bildeten mit ihrer „Bluescht“ einen wundervollen<br />

Gegensatz. Die Bauern schienen diese Szenerie<br />

auch zu nutzen. Riesige Traktoren beanspruchten<br />

neben uns den Seerain. Unsere Naturkundler<br />

gaben ihre erstaunlichen Kenntnisse an uns<br />

weiter und gingen dabei auf Details ein, die ich<br />

zwar sehen konnte, aber nur dann, wenn sie<br />

mich mit der Nase darauf stiessen. Ein Lohengrin-Hund<br />

schloss sich unseren beiden Gruppen<br />

an. Lohengrin-Hund „Nie sollst Du mich über<br />

meine Herkunft befragen“, sagte Lohengrin zu<br />

seiner Angetrauten. Der Hund wich nicht von<br />

uns, bis wir wieder in Gerolfingen eintrafen. Dabei<br />

legte er eine erstaunliche Distanz zurück.<br />

Unten angekommen nahmen wir den<br />

Strandweg in Richtung Möriger Bucht unter die<br />

Füsse. Die Naturkundler schienen über alle Blumen<br />

und Sträucher informiert zu sein. Erstmals<br />

wurde ich auf die giftige Eibe aufmerksam. Es<br />

enttäuschte mich, als Kurt Rytz die Forsythie,<br />

meinen Lieblingsstrauch, als nicht einheimisch<br />

entlarvte. Nachdem wir den Fussgängerweg<br />

zum Seeufer verpassten und wieder fanden,<br />

nahmen die Aussagen Kurts über die Details der<br />

Natur im gleichen Masse zu wie das Zwitschern<br />

der Vögel.<br />

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