Gerd Wenger berichtet - Männerriege Laupen
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em Stolz, so wie mir auffiel, darauf hin, dass sich<br />
„frigemo“ als Alleinlieferant von Frites und Potatoes<br />
für McDonald’s Schweiz nennen darf.<br />
Danach eine kleine Einführung in die hygienischen<br />
Vorschriften, mit der Bitte, diese zu akzeptieren.<br />
Wir trennten uns von den Dingen, die<br />
wir nicht in den Betrieb mitnehmen durften. Leider<br />
war meine Kamera auch davon betroffen. Darauf<br />
folgte die Einteilung unserer Interessenten von<br />
über 35 Personen in drei Gruppen. Wir verwandelten<br />
uns mit den Schutzkleidern in ungewohnte<br />
Wesen mit Schutz- und Leuchtwesten sowie<br />
Haarnetz. Was sein muss – muss sein!<br />
Nachfolgende Beschreibung der Rundgänge<br />
stimmt nicht mit dem tatsächlichen überein,<br />
weil die einzelnen Gruppen die einzelnen Stationen<br />
in unterschiedlichen Reihenfolgen besuchten.<br />
Ich beschreibe den Rundgang aber so, als hätten<br />
wir die Abläufe logisch erlebt.<br />
Dann begann der Rundgang unter der Führung<br />
unserer Hostess, Frau Heidi Gutleben, auf<br />
dem grossen Platz, wo wir erfuhren, dass auch<br />
„Stocki“ für Knorr zu den hier erstellten Produkten<br />
gehört. Die Energie-Rückgewinnung bedeutet<br />
für dieses Unternehmen eine grosse Herausforderung,<br />
bei der alles daran gesetzt wird, nichts zu<br />
verschwenden: Strom aus Wasserkraftwerken,<br />
Beschränkung der CO2-Emmission, Abwasserreinigung<br />
und Verwendung des Heisswassers für<br />
Raumheizung. Eine betriebseigene Wasser-<br />
Kläranlage mit der Kapazität der Stadt Neuenburg<br />
sorgt dafür, dass nur einwandfreies Wasser<br />
den Betrieb verlässt.<br />
Die Kartoffeln stammen in der Regel aus<br />
der schweizerischen Landwirtschaft. Jede Lieferung<br />
muss sich einer strengen Qualitätskontrolle<br />
bei der Kartoffelannahme unterziehen, dem ersten<br />
Arbeitsgang auf ihrer Reise zum Produkt. Zunächst<br />
aber gelangen sie ins Kartoffellager, einem<br />
riesigen Silo mit 19 Tonnen Kapazität. Der<br />
erdige Geruch unterstrich die Anwesenheit der<br />
grossen Menge Härdöpfeln. Natürlich steht auch<br />
hier die Beibehaltung der Qualität an erster Stelle:<br />
Luftfeuchtigkeit 95%, Temperatur 8 Grad, Belüftung<br />
und Dunkelheit müssen stimmen.<br />
Als erster Schritt nach der Lagerung bringt<br />
in der Schälanlage heisser Dampf die Kartoffelschalen<br />
schockartig zum Platzen, um sie danach<br />
in einer Bürstentrommel zu entfernen.<br />
Bei der vollautomatischen Herstellung von<br />
Stocki Puréeflocken entsteht gleich wie hausgemacht<br />
(schneiden, kochen, pürieren) und ergibt je<br />
Kilogramm Kartoffeln ungefähr 150 Gramm Flocken.<br />
Beim Eingang zum Wasserschneider sind<br />
die Hände und die Schuhe zu desinfizieren. Und<br />
dann wurde es laut! Zum Glück führte ich mein<br />
Hörgerät gar nicht mit. Es rüttelte und schüttelte,<br />
zischte, kreischte und brummte. Die Informationen<br />
von Frau Gutleben erreichten kaum unsere Ohren.<br />
Mit über 90 km/h passieren die Kartoffeln ein<br />
Rohr mit Messern, das sie quasi als<br />
„Rohpommes“ verlassen, die man in der riesigen<br />
Maschinerie nur erahnen konnte. Am Boden verrieten<br />
einige Irrläufer, dass hier mit einer elektronischen<br />
Sortierung die Guten in den Prozess<br />
bringt und die Schlechten aussortiert.<br />
In der Frites Halle roch es deutlich nach<br />
Härdöpfeln. Hier läuft der Prozess ab, der pro<br />
Stunde durchschnittlich 7.5 Tonnen „pommes frites“<br />
produziert. Dabei durchlaufen die einzelnen<br />
Kartoffelstücke vom Garen (70-80 Grad) über<br />
Trocknen, Vorbacken (170 Grad), entfetten und<br />
abschliessendem Schockgefrieren, das die natürlichen<br />
Eigenschaften in den „pommes frites“ beibehält.<br />
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