5 Sportmotorische Fähigkeiten - Volleyball-Training.de
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Katrin Meiershofer: Anfor<strong>de</strong>rungsprofil einer Zuspielerin<br />
Seite 84<br />
spielerinnen wahrzunehmen, um eine Doppelblockbildung nach Möglichkeit zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
5.3.2.5 Differenzierungsfähigkeit und Ballgefühl<br />
Die Differenzierungsfähigkeit wird <strong>de</strong>finiert als „Fähigkeit zum Erreichen einer hohen<br />
Feinabstimmung einzelner Bewegungsphasen und Teilkörperbewegungen, die in großer<br />
Bewegungsgenauigkeit und Bewegungsökonomie zum Ausdruck kommt“ (Meinel/Schnabel<br />
1998, 212). Sie kommt in <strong>de</strong>r technischen Perfektion <strong>de</strong>r Zuspielerin und <strong>de</strong>r<br />
daraus resultieren<strong>de</strong>n Präzision <strong>de</strong>r Spielhandlungen zum Tragen. Ihr Ausprägungsgrad<br />
wird von <strong>de</strong>r Bewegungserfahrung und <strong>de</strong>m Beherrschungsgrad <strong>de</strong>s oberen Zuspiels mitbestimmt,<br />
weil erst sie die Wahrnehmung feinster Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bewegungsvollzuges<br />
im Vergleich zum angestrebten I<strong>de</strong>al ermöglichen.<br />
Ein volleyballspezifischer Aspekt dieser Fähigkeit zur Feinabstimmung <strong>de</strong>r Bewegungen<br />
wird oft mit <strong>de</strong>m Begriff „Ballgefühl“ beschrieben. Unter Ballgefühl wird die Fähigkeit<br />
zur differenzierten zweckmäßigen Verarbeitung sensorischer Informationen bei <strong>de</strong>r Ballbehandlung<br />
verstan<strong>de</strong>n (vgl. Schnabel/Thiess 1993, 104). Das Gefühl für <strong>de</strong>n Ball und <strong>de</strong>n<br />
eigenen Körper (insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Arme und Hän<strong>de</strong>) ist für genaue Pässe essentiell, <strong>de</strong>nn<br />
kleinste Stellungsän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen im Krafteinsatz, wirken sich<br />
<strong>de</strong>utlich auf die Flugkurve, -geschwindigkeit und -richtung <strong>de</strong>s Balles aus. Mit einer guten<br />
Differenzierungsfähigkeit ist die Zuspielerin auch in <strong>de</strong>r Lage, das Zuspiel „angreiferingerecht“<br />
auszuführen. Das gilt beson<strong>de</strong>rs im Schnellangriffsbereich, wenn die Angreiferin zu<br />
früh o<strong>de</strong>r zu spät ist, und die Zuspielerin dies mit einem früheren o<strong>de</strong>r späteren Spielen <strong>de</strong>s<br />
Balles ausgleicht. Die Unterschie<strong>de</strong> sind zwar zeitlich minimal und für <strong>de</strong>n normalen Betrachter<br />
nicht zu erkennen, aber für eine optimale Abstimmung von Pass und Angreifer<br />
unbedingt notwendig.<br />
Eine weitere herausragen<strong>de</strong> Fähigkeit für das Zuspiel ist die Gleichgewichtsfähigkeit.<br />
5.3.2.6 Gleichgewichtsfähigkeit<br />
Die Gleichgewichtsfähigkeit ist die Fähigkeit, <strong>de</strong>n gesamten Körper im Gleichgewichtszustand<br />
zu halten o<strong>de</strong>r während und nach umfangreichen Körperverlagerungen diesen<br />
Zustand beizubehalten beziehungsweise wie<strong>de</strong>rherzustellen“ (Meinel/Schnabel 1998, 217).<br />
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