Viel Spaß auf dem Stoppelmarkt - Vechtaer Stoppelmarktszeitung
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30 STOPPELMARKT IN VECHTA 9. August 2006<br />
Flotter Handel und sehr viel Klimbim<br />
1906 gab es drei <strong>Stoppelmarkt</strong>stage und am Montagnachmittag wurde getanzt<br />
Von Andreas Kathe<br />
Ein <strong>Vechtaer</strong> Bürger muss<br />
eben an allen drei Tagen den<br />
<strong>Stoppelmarkt</strong> besuchen“. Ein<br />
solcher Satz mag heute befremden,<br />
im Jahr 1906 war er für die<br />
<strong>Vechtaer</strong> aber eindeutig, denn<br />
der <strong>Stoppelmarkt</strong> wurde nur<br />
von Sonntag bis Dienstag begangen<br />
– mit einer „fidelen Eröffnung“<br />
am Samstagabend. Die<br />
OV beklagte nach <strong>dem</strong> Abschluss<br />
des im übrigen sehr gut<br />
besuchten Marktes allerdings,<br />
dass die Wegeverhältnisse noch<br />
unzureichend seien.<br />
So konnten die Autofahrer –<br />
immerhin gab es bereits eine offizielle<br />
Autoverbindung zum<br />
Markt mit insgesamt vier Fahrzeugen<br />
– nicht an das Gelände<br />
heranfahren. Es war lediglich die<br />
Strecke von der Bahnlinie bis<br />
zum Markt selbst mit Kopfsteinen<br />
befestigt worden, das Teilstück<br />
bis zur Chaussee in Bokern<br />
war praktisch noch ein<br />
Feldweg. So klagten auch größer<br />
werdende Fahrgeschäfte darüber,<br />
dass sie mit ihren schweren<br />
Wagen besonders bei nassem<br />
Wetter den Platz kaum erreichen<br />
konnten. Einen Weg über den<br />
<strong>Vechtaer</strong> Esch zum Markt gab es<br />
damals noch nicht.<br />
„An Klimbim war soviel vorhanden,<br />
wie noch nie zuvor“, urteilte<br />
der OV-Redakteur und<br />
zählte <strong>auf</strong>: sechs Schaukeln,<br />
sechs Karussells – darunter die<br />
„Schwankende Erdkugel“ und<br />
das neue Radfahrkarussell, ein<br />
Zirkus und ein „Panorama“ mit<br />
<strong>dem</strong> Titel „Der Brand der Michaelskirche<br />
in Hamburg“, eine<br />
Menagerie, ein Elektrischer Biograph<br />
und die Kraftmenschen,<br />
die <strong>auf</strong> keinem Markt dieser<br />
Bereits um 14 Uhr am Nachmittag begann 1906 am <strong>Stoppelmarkt</strong>smontag<br />
der Ball im Zelt von Melchers.<br />
Der Pferde-,Vieh- und Krammarkt stand im Mittelpunkt<br />
der offiziellen <strong>Stoppelmarkt</strong>sanzeige der Stadt Vechta im Jahr<br />
1906.<br />
Aufgestockt hatteWilhelm Debring seine Automobilflotte zum<br />
<strong>Stoppelmarkt</strong> <strong>auf</strong> drei Fahrzeuge.<br />
Wir wünschen allen viel Vergnügen<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Stoppelmarkt</strong><br />
HOLTRUPER<br />
ZAUNBAU GmbH<br />
Visbeker Damm,<br />
49377 Vechta-Holtrup<br />
Telefon 0 44 47 / 5 04<br />
Fax 0 44 47 / 12 66<br />
Mit Holz ist alles<br />
möglich!<br />
Größenordnung fehlen durften.<br />
Da die Zahl der Buden offenbar<br />
nicht begrenzt war und weiter<br />
zugenommen hatte, war es<br />
<strong>dem</strong> Marktmeister kurzerhand<br />
eingefallen, eine weitere Marktstraße<br />
zu eröffnen. Das fand den<br />
Beifall des Publikums, denn<br />
auch die Zahl der <strong>Stoppelmarkt</strong>sbesucher<br />
nahm von Jahr<br />
zu Jahr zu.<br />
Allerdings, so betonte die OV,<br />
bliebensienichtmehrsolange<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände, weil sie durch<br />
die verschiedenen Sonderzüge<br />
der Großherzoglich Oldenburgischen<br />
Eisenbahn öfter die Gelegenheit<br />
hatten, nach Hause zurückzukehren.<br />
Der traditionelle Viehmarkt<br />
am Montag war sehr gut besucht;<br />
die Handelnden konnten<br />
sich unter über 1000 Schweinen<br />
und fast 250 Pferden entscheiden,<br />
Rindviecher waren 214 <strong>auf</strong>getrieben<br />
worden. „Der Handel<br />
ging flott“ und vor allem die<br />
Schweine waren rasch verk<strong>auf</strong>t.<br />
Interessant am Rande: Der<br />
<strong>Stoppelmarkt</strong>smontag war vor<br />
100 Jahren noch der Tag der Bälle.<br />
Vechtas Wirte – Melchers und<br />
Schäfers als Beispiel – öffneten<br />
ihre Säle oder stellten Zelte <strong>auf</strong>,<br />
und schon am frühen Nachmittag<br />
begann das Tanzvergnügen.<br />
Irgendwie haben wir es heute<br />
doch mit einer ganz enormen<br />
Zeitverschiebung zu tun.<br />
Ein Gesprächsthema <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt 1906 dürfte der rasante<br />
Ausbau des Fernsprechnetzes in<br />
der Stadt Vechta gewesen sein.<br />
Die Zahl der Anschlüsse überstieg<br />
schon die 20, selbst das<br />
Großherzogliche Amt Vechta<br />
war jetzt per Telefon zu erreichen<br />
und auch die OV erhielt<br />
ihren eigenen Anschluss.<br />
Wir wünschen viel Spaß <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Stoppelmarkt</strong>!<br />
HOLZRAHMENBAU<br />
INNENAUSBAU<br />
HALLENBAU<br />
CARPORTS<br />
49377 VECHTA · TEL. 0 44 41 / 33 31 · FAX 39 01