Viel SpaÃŸ auf dem Stoppelmarkt! - Vechtaer Stoppelmarktszeitung

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32 STOPPELMARKT IN VECHTA 13. August 2008 Entfesselungskünstler und Menagerie mit Fischen Beim Stoppelmarkt 1908 ging es auch etwas rau zu / Meyers Knecht übel zugerichtet Von Andreas Kathe Recht rau ging es 1908 auf dem Vechtaer Stoppelmarkt zu. Schon damals gab es Spitzbuben, die die Festtage nutzten, um Kasse zu machen. So wollte ein Dieb beim Karussellbesitzer Hansen die Gelder mitnehmen, doch Frau Hansen, die den Mann ertappte, stürzte sich mutig auf ihn, und mit Hilfe weiterer Männer konnte er schließlich der Polizei übergeben werden. Ein wenig Alkohol war bei mancher Schlägerei zwischen Marktbeziehern und Einheimischen sicherlich im Spiel. So wurde der Knecht des Zellers Meyer aus Lutten bei einer solchen Auseinandersetzung arg zugerichtet und ein Fuhrknecht der Holzhandlung Warnking zog sich eine sehr schmerzhafte Wunde zu, als ihm ein Kontrahent schlichtweg in die Hand biss. Die Vorfreude auf den Markt, der damals noch an drei Tagen – vom 16. bis 18. August – begangen wurde, war aber auch 1908 groß. Und die OV wusste im Vorfeld zu berichten, dass sich als besondere Sehenswürdigkeit Bei Frostwetter und Schneefällen empfahl bereits 1908 die „Internationale Bodega“ zum Stoppelmarkt Grog und Schlummerpunsch. Na denn, Prosit! eine Menagerie mit Fischen angekündigt hatte, die in einer 40 Meter langen Bude untergebracht war. Lamperts aus Bremen war mit dem Biograph und dem Dampfkarussell unterwegs und es waren gleich zwei Zirkus- se angemeldet. Darunter war der „Riesenzeltzirkus P. Althoff – Deutschlands bestrenommierter Zirkus“, wie er sich selbst anpries. Er zeigte unter anderem einen Entfesselungskünstler und „die kleinste Reiterin der Welt“. Im Übrigen war von der „Chaussee Vechta – Langförden“ her die Zuwegung zum Stoppelmarkt endlich gepflastert worden, so dass zu hoffen war, den Platz auch bei schlechter Witterung gut erreichen zu können. Der Zulauf zum Markt war bei bestem Wetter dann ausgesprochen gut, meldete die OV. Die Karussells und die „schwebende Erdkugel“ waren ausgebucht und nur die „Handliniendeuterin“ wurde weniger frequentiert – was der Zeitungsbe- Fußkünstler Willy kündigte sein Kommen zum Stoppelmarkt 1908 in der OV an. Frei verkäuflich auf dem Marktgelände waren 1908 noch Jagdgewehre und andereWaffen. richterstatter mit Genugtuung zur Kenntnis nahm. Der Stoppelmarktsonntag war der vor allem für die Kinder wichtigste Tag. Aus der näheren Umgebung wurden sie scharenweise mit großen Leiterwagen zur Westerheide gefahren und aus weiterer Entfernung kamen sie mit Sonderzügen. Die gab es dann auch zum Marktmontag – zum großen Viehmarkt, bei dem 729 Schweine, 379 Stück Rindvieh und 238 Pferde aufgetrieben wurden. Inhestern Elektrotechnik Wir wünschen allen viel Spaß auf dem Stoppelmarkt ! Inhestern Elektrotechnik Münsterstr. 2 49377 Vechta
13. August 2008 STOPPELMARKT IN VECHTA 33 „Stoppelmarktsgeist“ im Oldenburger Münsterland Bürgermeister Möller eröffnet den Markt 1958 und begrüßt als Ehrengast Oberst Baxter Von Andreas Kathe Der Stoppelmarkt 1958 brachte einige Superlative mit sich. Unter anderem den, dass die Bundesbahn am Bahnhof Vechta von Samstag bis Dienstag 172 Züge abzufertigen hatte. Das waren die normalen Personen- und Güterzüge, aber auch die Sonderzüge zum Stoppelmarkt und die Extrazüge, die der große Zirkus Hagenbeck – übrigens mit dem „Grandseigneur des deutschen Zirkus, Willy Hagenbeck“ – und die verschiedenen Schausteller gechartert hatten. Die Zahl der Fahrgäste soll bei etwa 17 000 gelegen haben und erreichte damit in etwa die Höhe des Vorjahres. Die Zahl der Stoppelmarktsgäste lag nach Zeitungsangaben bei weit über 100 000. Sie fanden von Samstag (Eröffnung) bis zum Dienstagabend (Schluss mit dem Feuerwerk) den Weg auf die Westerheide. Positiv vermerkt wurde, dass der Zirkus noch bis zum Dienstagabend Vorstellungen gab, auch wenn daraufhin das Feuerwerk um fast eineinhalb Stunden nach hinten verlegt werden musste. Kritik gab es auch; dazu zählte, dass immer noch keine Achterbahn auf dem Platz stand und einige „Besetzungslücken“ entstanden waren. Die Stadt versprach für das folgende Jahr Abhilfe. Die Polizei verzeichnete keinen Unfall und nur eine einzige Schlägerei. Allerdings gab es bei den Profibettlern eine neue „Masche“: „Eine Gabe für einen armen Nervenkranken“. Besonderer Gast des Stoppelmarktes war der frühere briti- � Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9 - 19 Uhr Sa. 9 - 14 Uhr Nur der Redaktion der Stoppelmarktszeitung bekannt blieben die Einsender der humorigen Beiträge, die jeder Bürger einsenden konnte. sche Residenz-Offizier – von 1949 bis 1952 Chef der britischen Militärverwaltung in Vechta–Obersta.D.Baxter.Er hatte 1953 bei seinem Abschied aus Deutschland dem damaligen Vechtaer Landrat August Höffmann versprochen, 1958 zum Markt zu kommen. Baxter hatte 1952 Vechta verlassen und war nach Lingen versetzt worden. Im Ruhestand war er zu seiner Tochter nach Südafrika gezogen und hatte sich in der damaligen britischen Kolonie Rhodesien als Pflanzer niedergelassen. Er empfand das Wetter auf dem Markt als „heißer als in Rhodesien“. Den Markt selbst hatte Vechtas Bürgermeister Georg Möller mit den Worten eröffnet: „Stoppelmarktsgeist durchweht wieder unser Oldenburger Münsterland und die benachbarten Gebiete.“ Er stieg dann zum Umzug in Richtung Westerheide Wir wünschen viel Spaß auf dem Stoppelmarkt! 49377 Vechta-Calveslage · Oldenburger Str. 257 Tel. 0 44 41/ 90 78 48 · Fax 90 78 49 www.fliesenwelt-vechta.de ineinenMercedes–einekomplette Neuerung, denn selbst nach 20 Telefonaten hatte man keine Ehrenkutsche auftreiben können. Eine weitere Neuerung betraf den Hausmeister des Rathauses: Er brachte im Festfrack das Stadtwappen als Hoheitszeichen der Stadt vom Rathaus zum Amtmannsbult. Natürlich 1958 dabei: Linnemann und Unkraut. Wehende Röcke im Kettenflieger: Stoppelmarktszene aus dem Jahr 1958. Über Stoppelmarkt mahlen unsere Mühlen etwas langsamer. Ab Mittwoch sind wir wieder die besten Mühlenbauer. Heinrich Wolking · Mühlen- und Maschinenbau GmbH & Co. KG Bakumer Str. 13 · 49377 Vechta-Calveslage Tel. 04441/9298-0 · Telefax 9298-44 · www.wolking-muehlenbau.de
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