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Viel Spaß auf dem Stoppelmarkt! - Vechtaer Stoppelmarktszeitung

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13. August 2008 STOPPELMARKT IN VECHTA 7<br />

Vechta schenktTimo zumAbschiedAntikes<br />

Nie gelieferte Krankenhaus-Möbel im Laden von Herrn Chang in Peking wieder <strong>auf</strong>getaucht<br />

Von Ching Chang-Chong<br />

Da wird sich der Timo aber<br />

freuen. Wie die STOMA-<br />

Redaktion erfuhr, darf der beliebte<br />

Kaplan, der Vechta verlässt,<br />

ein tolles Geschenk mit<br />

nach Oldenburg nehmen: die<br />

verschollen geglaubten Antik-<br />

Möbel vom Ex-Propst. „Es ist<br />

schön, wenn Priester in schweren<br />

Zeiten etwas besitzen, das sie<br />

an beschauliche Lehrjahre erinnert“,<br />

freut sich Propst Schulte<br />

schon <strong>auf</strong> die Übergabe.<br />

Die Antik-Möbel, für die<br />

Krankenhaus-Chef Helmut Themann<br />

einst 37 000 Euro an die<br />

Weigand & Brettmann GmbH<br />

bezahlte, wurden bekanntlich<br />

nie geliefert, sind aber jetzt in<br />

Peking wieder <strong>auf</strong>getaucht. Ein<br />

<strong>Vechtaer</strong> Paparazzi hat die Möbel<br />

im Urlaub in einem exklusiven<br />

Fachgeschäft gleich neben<br />

<strong>dem</strong> Tiananmen-Platz <strong>auf</strong>gestöbert.<br />

Er knipste ein Beweis-Foto<br />

und mailte es an Helmut Themann.<br />

Die handgedrechselten<br />

Stühle und filigran gearbeiteten<br />

Da sind sie wieder, die Antikmöbel vom Ex-Propst. In Peking<br />

bietet Herr Chang die Kröchen in seinem Laden an. Nachts sichert<br />

er den Schatz mit Gitter und Vorhängeschloss. Foto: Paparazzi<br />

Beistell-Tische sind zweifelsohne<br />

einst aus emsländischen Bauernkaten<br />

gestohlen worden. In Peking<br />

vermarktet ein Herr Chang<br />

die deutsche Wertarbeit als wertvolles<br />

Badezimmerinterieur der<br />

Mandschu- bis Mao-Dynastie.<br />

Verständlich, das Emsland kennt<br />

in China ja auch keiner.<br />

Helmut, pfiffig wie er ist, hatte<br />

sofort die tolle Idee, die alten<br />

Kröchen, die im Krankenhaus<br />

längst nicht mehr gebraucht<br />

werden, <strong>dem</strong> Timo zum Abschied<br />

zu schenken. „Dann sind<br />

wir die Sachen endgültig los und<br />

in Vechta wächst Gras über die<br />

Geschichte“, warb er bei Geschäftsfreunden<br />

um Hilfe.<br />

„Okay, einmal können wir<br />

noch“, sagten Werner Frilling,<br />

Hans Höffmann und Hans<br />

Schumacher sofort zu, den Möbel-Re-Import<br />

zu finanzieren.<br />

Ein wenig Geld gibt auch der<br />

Weihbischof, der gerade in Kohle<br />

schwimmt, weil ein Dechant<br />

in Cloppenburg beim Auszug<br />

aus <strong>dem</strong> Pfarrhaus seine Sparbücher<br />

liegengelassen hat.<br />

Richtig Glück hat Vechta,<br />

dass Herr Chang einer von wenigen<br />

Chinesen ist, die nichts gegen<br />

Katholiken haben. So war er<br />

sofort bereit, das wertvolle Gestühl<br />

für nur 50 000 Euro an das<br />

Marienhospital zurückzugeben.<br />

Allerdings bestand Herr Chang<br />

als seriöser K<strong>auf</strong>mann <strong>auf</strong> Vorkasse.<br />

Wenn Helmut Themann<br />

vor <strong>Stoppelmarkt</strong> bezahlt, will<br />

Herr Chang gleich danach liefern.<br />

Na dann, gute Reise, du geheimnisumwittertes<br />

Mobiliar.<br />

Und Timo, danke dass Du es so<br />

lange bei uns ausgehalten hast.

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