Viel Spaß auf dem Stoppelmarkt! - Vechtaer Stoppelmarktszeitung

13. August 2008 STOPPELMARKT IN VECHTA 5
Noch leben wir, noch gibt es
den Stoppelmarkt und es
juckt schon in den Füßen, bald
ist die fünfte Jahreszeit gekommen.
Ich muss gestehen, bevor
ich Dir diesen Brief schreibe, um
Dich auf den neuesten Stand zu
bringen, bin ich schon mit dem
Rad heimlich zur Westerheide
gefahren und hab ein bisschen
gelinst, was sich da tut. Bei
Schmedes ist schon wieder
Hochbetrieb, die Schausteller
müssen ja auch was essen und
trinken. Die meisten Leute, die
Wochen vor dem Fest schon
dort einkehren, sind aber keine
Schausteller, das sind Leute wie
ich, denen juckt es und dafür geben
die gerne ein paar Taler aus.
Das nur nebenbei. Ja, was ist
denn so passiert? In der Politik
ist alles so gelaufen, wie ich es
Dir letztes Jahr schon prophezeit
habe, na fast so, will ich mal sagen.
Wir hatten ja Ende Januar
Landtagswahl und da ist im
Wahlkreis Vechta Dr. Stephan
Siemer von den Schwarzen gewählt
worden. Die rote Kristina
hat es nicht geschafft, auch über
die Liste nicht, obwohl die Roten
das schlechteste Ergebnis ihrer
Geschichte nach Hause brachten.
Der Siemer macht einen gutenJob.InFalkenrottistergerade
dabei, die alten Butzen abzureißen.
Dabei kam ein Spruch an
einer Hauswand zu Tage: „Siemer
ist göttlich“. Das galt sicher
noch Alo, der ja auch als „Gott
von Falkenrott“ bezeichnet wurde.
Biestmanns Friedhelm aus
Bieste ist noch immer traurig,
dass man ihn nicht wieder hat
kandidieren lassen und macht
dafür alle möglichen Leute verantwortlich.
Er hat aber angekündigt,
dass er der Boss seiner
Partei bleibt und an ein Comeback
denkt. Für Dich als Volksschüler,
das heißt: Er kommt
wieder. Man werde sich noch
wundern, hat er verkündet.
Dramatisch gegrummelt hat
es im Kirchenvolk. In Cloppenburg
wird gegen einen katholischen,
inzwischen pensionierten
Dechanten ermittelt. Er hat
deutlich zu viel Geld auf dem
Konto und will nicht sagen, woher
er das hat. Und dann war da
ja noch die Geschichte mit
Meinen lieben Clemens!
Propst Weigand, der inzwischen
in Münster seelsorglich tätig ist.
Der musste, ob er wollte oder
nicht, in Vechta als Zeuge vor
Gericht aussagen. Gesprochen
hat er, erklären konnte er aber
nicht, warum er so viel Geld verschenkt
hat, was er sich mühsam
erbetteln musste. Nun, wir neh-
men mal an, dass es reine
Nächstenliebe war. Das Gericht
und die Zuhörer waren zwar
enttäuscht, man hatte eigentlich
mehr erwartet, aber so ist das
nun mal. Ich war auch ein wenig
betrübt, der kannte mich doch
so gut, aber er hat mich einfach
nicht wieder erkannt.
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In der Kreisstadt Vechta ist ja
richtig was los. Der Neue Markt
soll bebaut werden. Erst machte
der Bürgermeister einen Vorschlag,
der gefiel aber den Geschäftsleuten
und demzufolge
auch der Mehrheitsfraktion im
Rat nicht.
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