Titel Sachsenwald aktuell - Kurt Viebranz Verlag
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Schließung des Hofladens<br />
Leer ist nach nur fünf Monaten<br />
Betriebszeit der Hofladen in<br />
Aumühles Großer Straße. Jedermann<br />
sieht, hier ist etwas gründlich<br />
schief gelaufen. Denn damit<br />
ist aus Aumühles bis dahin schöner<br />
Krone einer guten Geschäfts-<br />
Infrastruktur ein sehr großer und<br />
wichtiger Zacken herausgebrochen,<br />
nachdem die früheren<br />
Schließungen von Rathmann und<br />
des sehr beliebten kleinen Textilladens<br />
schon beschädigend gewirkt<br />
hatten. Sicherlich hat der<br />
Hofladen-Betreiber Fehler gemacht.<br />
So ist er nie richtig in Aumühle<br />
angekommen; seine Präsenz<br />
im Laden war unbefriedigend,<br />
auch hat er es an Werbung<br />
fehlen lassen, wie sie doch alle Aumühler<br />
Geschäfte regelmäßig in<br />
»<strong>aktuell</strong>« zeigen. Und die Abkehr<br />
von der Edeka-Ausrichtung, wie<br />
sie die Vorgänger Eggers und auch<br />
Clausen über Jahrzehnte mit Erfolg<br />
betrieben hatten, hin zum<br />
Bio-Angebot und einer insgesamt<br />
etwas höher angesiedelten Warenstruktur,<br />
hat dem Laden nicht nur<br />
Freunde geschaffen. Und natürlich<br />
war die massive Konkurrenz<br />
dreier Großanbieter in Schönningstedt<br />
mit überreichlicher<br />
Parkfläche ein schwerer Brocken.<br />
Damit konnte Aumühles Parksituation<br />
in der Großen Straße<br />
nicht konkurrieren wie überhaupt<br />
der lebhafte und beengte Autoverkehr<br />
mit häufigen Stockungen wenig<br />
attraktiv für die Kunden der<br />
dortigen Geschäfte war und ist. Es<br />
ist eine Schande, dass unsere Gesetze<br />
Bürgermeister Giese trotz<br />
andauernder Gespräche mit und<br />
in Ratzeburg keine Möglichkeit<br />
boten, wenigstens die LKW-Dauerparker<br />
aus Aumühle fernzuhalten.<br />
Aber all dies ist keine Entschuldigung<br />
dafür, dass offenkundig zu<br />
viele Aumühler das wichtige Gebot<br />
verletzt haben, zunächst immer<br />
die heimische Wirtschaft zu<br />
stärken und zu fördern. Die Attraktivität<br />
unseres Ortes beruht<br />
nicht zuletzt auf der bislang anerkannt<br />
guten Geschäfts-Struktur,<br />
wie wir sie in der Großen Straße<br />
und der Bergstraße hatten. Sie<br />
sorgte zusammen mit anderen<br />
Gründen dafür, dass man gern<br />
nach Aumühle zieht und verkaufenden<br />
Grundeigentümern auch<br />
gute Preise bietet. Diese Attraktivität<br />
ist leider durch den Fortfall unserer<br />
kleinen, aber guten Realschule<br />
als Folge der neuen Schulgesetzgebung<br />
des Landes schon<br />
etwas beeinträchtigt. Wenn unsere<br />
Mitbürger nicht die Geschäfte im<br />
Ort nachhaltig durch Einkäufe<br />
dort stützen und damit helfen, die<br />
Umsätze, die natürlich durch<br />
Schönningstedt bereits gelitten<br />
haben, wenigstens zu halten und<br />
wenn es nach dem Fortfall des<br />
Hofladens als einem Kerngeschäft<br />
des Lebensmitteleinzelhandels<br />
eventuell doch zu weiteren Abwanderungen<br />
der Kunden und zusätzlichen<br />
Umsatzeinbußen der<br />
verbliebenen Geschäfte kommen<br />
sollte, dann kann man für die Zukunft<br />
gegebenenfalls durchaus<br />
schwarz sehen. Dann würden<br />
auch unsere älteren Mitbürger beziehungsweise<br />
solche ohne Auto<br />
noch mehr leiden als sie es jetzt<br />
schon tun. Was weitere eventuelle<br />
Schließungen in der Großen Straße<br />
für die Attraktivität unseres Ortes<br />
insgesamt bedeuten würden<br />
bis hin zu den Immobilienpreisen,<br />
wird jedem einsichtigen Mitbürger<br />
klar sein. Natürlich bemüht<br />
sich die Familie Eggers als<br />
Vermieter des Hofladen-Grundstückes<br />
um Nachfolger, aber die<br />
Hoffnung hierfür ist bei realistischer<br />
Einschätzung begrenzt.<br />
Es ist deutlich, dass die Park- und<br />
Verkehrssituation in der Großen<br />
Straße so oder so insgesamt verbessert<br />
werden muss. Die Gemeinde<br />
hat bekanntlich ein professionelles<br />
Planungsbüro mit einer<br />
gründlichen Analyse und entsprechenden<br />
Vorschlägen beauftragt.<br />
Dies gibt Hoffnung und unterstützt<br />
damit den Appell dieses<br />
Leserbriefes an unsere Aumühler<br />
Mitbürger, immer daran zu denken,<br />
zunächst und zuvorderst unsere<br />
heimische Wirtschaft zu fördern<br />
und zu stärken.<br />
Karlheinz Reher<br />
... offen gesagt<br />
Alle Jahre wieder...<br />
Alle Jahre wieder ertönt aus<br />
fast immer wieder den selben Gärten<br />
unserer Gemeinde der Lärm<br />
der Rasenmäher und Laubbläser.<br />
Ebenso regelmäßig erscheint zu<br />
diesem Thema im Hamburger<br />
Abendblatt eine satirische Kolumne<br />
von Hellmuth Karasek, der<br />
schon vor Jahren darauf hinwies,<br />
dass der bekannte Sänger Reinhard<br />
Mey seine gegen das Meeresrauschen<br />
anmähenden Nachbarn<br />
auf Sylt »Gärtnernazis« genannt<br />
hat. Der Satz »... wenn der Igel sich<br />
einigeln will, kommt der deutsche<br />
Gärtner mit dem Laubsauger«,<br />
stammt auch aus der Feder von<br />
Herrn Karasek. Zum Glück haben<br />
schon mehrere Gemeinden in<br />
Deutschland erkannt, dass der<br />
Einsatz von Laubbläsern in der<br />
heutigen Zeit immer schwerer der<br />
Bevölkerung zu vermitteln ist und<br />
sind wieder zu dem bewährten<br />
Einsatz der Laubharken zurückgekehrt.<br />
Leider muss man immer<br />
wieder feststellen, dass das Laub<br />
in öffentlichen Teilbereichen<br />
nicht eingesammelt wird, sondern<br />
in der Nähe von landwirtschaftli-<br />
chen Flächen einfach auf diese an<br />
sich fremden Grundstücke geblasen<br />
wird, um dann beim nächsten<br />
Sturm wieder in alle Himmelsrichtungen<br />
verweht zu werden.<br />
Außerdem ist es fast durchgängig<br />
in Deutschland üblich, dass an<br />
Wochentagen von 13 bis 15 Uhr<br />
der Betrieb von Rasenmähern und<br />
Laubbläsern, die allein von ihrer<br />
Bauweise die Geräte- und Maschinenlärmschutz-Verordnungniemals<br />
einhalten können, eingeschränkt<br />
ist. Leider wird diese Zeit<br />
der Mittagsruhe gerade in Wohltorf<br />
ausgiebig genutzt, um dem<br />
fragwürdigen Hobby der Lärmerzeugung<br />
im Gartenbereich zu<br />
frönen, um vielleicht dabei so nebenbei<br />
noch manch missliebigen<br />
Nachbarn zu ärgern. Selbst der<br />
Sonntag schreckt einige wenige<br />
Zeitgenossen nicht ab, ihre benzinbetriebenen<br />
Gartengeräte anzustellen.<br />
Es wird langsam Zeit,<br />
dass die überwiegende Mehrheit<br />
der Wohltorfer Bürger vor dieser<br />
auch klimaschädlichen Lärmemission<br />
zusätzlich in der Zeit<br />
von 13 bis 15 Uhr geschützt wird<br />
und dies in einer Gemeindever-<br />
ordnung zukünftig festgeschrieben<br />
wird, natürlich mit einer Ausnahmeregelung<br />
für die landwirtschaftlichen<br />
Betriebe, deren Tätigkeiten<br />
mich aber noch zu keiner<br />
Zeit gestört haben, da sie einem<br />
vernünftigen Nutzen dienen. Zum<br />
Thema Lärm noch eine Bemerkung<br />
zur Installation einer Geschwindigkeitsanzeige<br />
in der Straße<br />
Haidrath. Meiner Meinung<br />
nach, verändern derartige Hinweise<br />
nicht das Verhalten der Auto-<br />
und Motorradfahrer. Besser wäre<br />
es, Blitzampeln aufzustellen und<br />
dann gleich auch in der Eichenallee,<br />
denn dieses gerade Straßenstück<br />
verleitet viele Fahrzeugbesitzer<br />
zur Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung.<br />
Diese<br />
dadurch zusätzlich erzeugte Lärm-<br />
und Abgasbelastung stört viele<br />
Anwohner, zumal die Straßenseitenbereiche<br />
mit lärmerzeugendem<br />
Kopfsteinpflaster ausgestattet<br />
sind. Es wäre schön, wenn sich die<br />
Gemeindevertretung Wohltorf<br />
auch einmal mit dem permanenten<br />
Straßenlärm in der Eichenallee<br />
befasst.<br />
Heiko Schäfer<br />
Sparkassengebühren<br />
Lieber Herr Leddin, ich<br />
stimme Ihnen vollkommen zu.<br />
Ich war bis vor drei Jahren Kunde<br />
der Kreissparkasse Herzogtum<br />
Lauenburg, von dieser<br />
Sparkasse verabschiedet habe<br />
ich mich wegen der Kontogebühren.<br />
Die Kreissparkasse<br />
Herzogtum Lauenburg hatte für<br />
monatliche Zahlungseingänge<br />
unter 1.200 Euro Gebühren in<br />
Höhe von 4,50 Euro eingeführt,<br />
unverschämt – erst unter Druck<br />
hatte sie zumindest f. Schwerbehinderte<br />
mit mindestens 50<br />
Prozent Schwerbehinderung die<br />
Gebührenfreiheit eingeführt,<br />
merkwürdig – es gibt Schwerbehinderte,<br />
die mehr als 1.200 Euro<br />
Einkünfte im Monat haben<br />
und manche, die weniger haben,<br />
so manches läuft unlogisch<br />
ab in dieser Sparkasse. Besser<br />
wäre es, generell die Konten gebührenfrei<br />
zu stellen, die bis<br />
1.200 Euro/Monat Einkommen<br />
haben und die Konten mit höheren<br />
zu belasten, das wäre solidarisch<br />
und sozial und kundenfreundlich.<br />
Ich bin nun bei der<br />
Sparkasse Holstein, die Filialen<br />
in Reinbek, aber auch hier in<br />
Hamburg-Wandsbek hat. Sie<br />
bietet kostenlose Konten für die<br />
Kunden an, die Online-Banking<br />
machen, »Konto-Direkt« nennt<br />
sich das. Was ich nutze. Mit<br />
Blick auf Aumühle/Wohltorf gebe<br />
ich Ihnen recht, ziemlich unsensibel<br />
mit Blick auf die Altersstruktur<br />
in Aumühle und Umgebung,<br />
auch wenn in Aumühle/<br />
Wohltorf inzwischen viele junge<br />
Familien wohnen. Ich schätze<br />
dennoch, wenn ich in Aumühle<br />
zu Besuch bin, die KSK,<br />
weil meine Familie und unsere<br />
Situation ihr noch – zumindest<br />
bei einigen Mitarbeitern – vertraut<br />
sind. Die ganz jungen Kräfte<br />
kennen meine Familie und<br />
mich natürlich nicht, aber die<br />
Älteren, und dass Sie, lieber<br />
Herr Leddin, dann nicht wechseln<br />
wollen, ist auch verständlich.<br />
50 Jahre Kunde bei einer<br />
Sparkasse ist was Besonderes,<br />
und da müsste so ein kleines<br />
Geldinstitut wie die KSK eigentlich<br />
besonders zuvorkommend<br />
sein. Die Begründung die Kosten<br />
der Automaten ist uralt, aber<br />
trotzdem nicht glaubwürdig. Es<br />
wäre sicher für Aumühle und<br />
Wohltorf gut, wenn sich in dieser<br />
Gemeinde noch eine Bank<br />
wie Sparda oder so niederlassen<br />
würde, um für Konkurrenz zu<br />
sorgen. Im Billenkamp stehen<br />
genug Läden leer, in die eine<br />
Bank einziehen könnte.<br />
Philipp Anz