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Ausgabe 09_2010 vom 07_05_2010 - Stadt Sandersdorf-Brehna

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Nr. 9/<strong>2010</strong> - 15 -<br />

<strong>Sandersdorf</strong><br />

Sinn für die wirtschaftliche Führung seiner Besitztümer faszinierte<br />

uns nachhaltig.<br />

Völlig revolutionär und unter geradezu modernen unternehmerischen<br />

Gesichtspunkten setzte er durch, dass entgegen der bis<br />

dahin geltenden Dreifelderwirtschaft kein Ackerboden brachliegen<br />

und kein Nebenprodukt ungenutzt bleiben durfte. Landstreicher<br />

wurden aufgegriffen, gesäubert, gekleidet, zur Arbeit gezwungen;<br />

wenn sie aus gesundheitlichen oder Altersgründen für die<br />

Arbeit nicht mehr eingesetzt werden konnten, brachte man sie in<br />

Spitälern unter. Auch das Erziehungs-, Wohlfahrts- und Gesundheitswesen<br />

war durchorganisiert.<br />

Er förderte die Produktivkräfte seiner Besitzungen bis zur Grenze<br />

des Möglichen; gründete in den Städten - wo immer möglich<br />

- Manufakturen; errichtete Speicher für Ernteüberschüsse (später<br />

zur Versorgung seiner Armeen) und führte Waren aus. Er kümmerte<br />

sich um das Größte und Kleinste in seinen Gütern; alles<br />

wurde reglementiert und normiert. So war zum Beispiel vorgeschrieben,<br />

dass eine Kuh jährlich eine Tonne Butter und fünf Kühe<br />

vier Zentner Käse produzieren mussten. Er verfasste Wirtschaftsordnungen<br />

über „Getreide“, „<strong>vom</strong> Flax“, „von den Obstgärten“<br />

und Strafandrohungen für die Fasanenwärter, die gehängt<br />

wurden, wenn sie es wagen sollten, magere Fasane an die Küche<br />

zu liefern und die fetten unter der Hand zu verkaufen.<br />

Mit 35 Jahren wurde er, nachdem er als Fähnrich und später als<br />

Hauptmann unter General Basta und Oberst Graf von Tilly sein<br />

militärisches Handwerk erlernte, Oberst der kaiserlichen Armee.<br />

Nach dem Prager Fenstersturz, als Auslöser für den Dreißigjährigen<br />

Krieg, begann seine militärische Karriere.<br />

Insgesamt war Wallenstein im Laufe seines Lebens Herzog von<br />

Friedland, Fürst von Sagan, von 1628 bis 1631 Herzog zu Mecklenburg<br />

und als Generalissimus zwischen 1625 und 1634 zweimal<br />

Oberbefehlshaber der kaiserlichen Streitkräfte im Dreißigjährigen<br />

Krieg.<br />

Er galt als der erfolgreichste militärische Führer des kaiserlichen<br />

Heeres und bedeutendste europäische Feldherr der ersten Hälfte<br />

des Dreißigjährigen Krieges und war neben Gustav Adolf, König<br />

der Schweden und Richelieu die beherrschende Persönlichkeit<br />

seiner Zeit. Im Vergleich zu Gustav Adolf hatte Wallenstein einen<br />

augenfälligen Vorteil: er war reicher als der König von Schweden<br />

und der deutsche Kaiser war sein Schuldner. Da er in der 2. Hälfte<br />

des Dreißigjährigen Krieges heimlich Kontakte zu den Schweden<br />

aufnahm, um einen Frieden auszuhandeln, wurde er <strong>vom</strong> Kaiser<br />

in seiner Abwesenheit zum Tode verurteilt. Schwer an Syphillis<br />

erkrankt, flüchtete er nach Cheb (Eger) und wurde am 25. Februar<br />

1634 von kaisertreuen Offizieren im jetzigen Gebäude des<br />

städtischen Museums mit einer Partisane ermordet.<br />

Nach dem Museumsbesuch erlebten wir einen mit Schweinebraten,<br />

Kraut und Knödeln, Pilsner Bier und einem erstklassigen<br />

Dorfmusiker, der uns mit Gesang und handgespielter böhmischer<br />

Tanzmusik unterhielt, einen unvergesslichen Abend.<br />

Am nächsten Tag fuhren wir nach Loket und besichtigten die<br />

gleichnamige Burg, welche im 12. Jahrhundert durch den deut-<br />

schen Kaiser Barbarossa als königlich böhmische Grenzburg<br />

gebaut wurde. Bei der Führung durch die Burg erfuhren wir Wissenswertes<br />

über die Geschichte der Burg und über die <strong>Stadt</strong><br />

Loket. Im Kellergewölbe der Burg waren Foltermethoden und übliche<br />

Hinrichtungen des Mittelalters eindrucksvoll nachgestellt.<br />

Kaiser Barbarossa, der 1190 bei der Überquerung des Flusses<br />

Saleph, in der heutigen Türkei, von seinem Pferd abgeworfen<br />

wurde, ertrank unritterlich in den Fluten unter der Last seiner Rüstung.<br />

Den Nachmittag verbrachten wir bei herrlichem Sonnenschein in<br />

Karlsbad entlang der Kolonaden.<br />

Nach einem geselligen Abend im Restaurant des Bauernhofes<br />

ging es dann am Sonntagmittag wieder zurück in die deutsche<br />

Heimat nach Glebitzsch.<br />

Wir gratulieren am 16.<strong>05</strong>.<strong>2010</strong> unserem Mitglied Herrn M. Uebe<br />

zu seinem Geburtstag und wünschen Glück und beste Gesundheit.<br />

Klaus Weyh<br />

Vorsitzender<br />

Bowling - Überragende Leistung<br />

mit Landesmeistertitel belohnt<br />

Bowling - BC <strong>Sandersdorf</strong> 97<br />

Mit den Landeseinzelmeisterschaften der Damen und Herren<br />

wurde ein weiterer Höhepunkt der <strong>Sandersdorf</strong>er Bowlingsportler<br />

mit überragenden Leistungen der Damen abgeschlossen. So<br />

konnten sich gleich drei Damen für die Zwischenrunde qualifizieren.<br />

Grit Wegner belegte mit 1.039 Pin Platz 7, Christina Rohowski mit<br />

1.038 Pin Platz 8 und Antje Dippold mit 1.139 Pin Platz 1 der Vorrundentabelle.<br />

Nach der Vorrunde, die in Halle ausgespielt wurde,<br />

mussten die Damen am Sonntag dann nach Magdeburgzur Zwischenrunde<br />

und dem Finale.<br />

Hier konnten wiederum die Landeskader<br />

Christina Rohowski durch eine<br />

starke Leistungssteigerung (1.103<br />

Pin) den 6. Platz und Antje Dippold<br />

durch eine beeindruckende Serie 200<br />

er Spiele mit 1.215 Pin den 1. Platz<br />

belegen. Beide hatten sich damit für<br />

das Finale qualifiziert.<br />

Am Ende belegte Christina Rohowski<br />

mit 2.919 Pin einen hervorragenden<br />

6. Platz.<br />

Antje Dippold<br />

Landeseinzelmeisterin <strong>2010</strong><br />

Antje Dippold lies sich auch im Finale nicht mehr den Titel streitig<br />

machen und holte sich nach dem Landesmeistertitel 2008,<br />

dem Landesvizemeistertitel 20<strong>09</strong> nun wieder den Landesmeistertitel<br />

<strong>2010</strong> zurück. Sie setzte sich damit gegen den Deutschen<br />

Jugendmeister Vivian Buchmann und dem Vorjahresdritten Beate<br />

Petersen durch, die sie auf die Plätze verweisen konnte. Damit<br />

konnte sie die Früchte des gesamten Spieljahres, in dem sie die<br />

Ranglistentabelle aller Damen in Sachsen-Anhalt auf Platz 1 dominierte,<br />

ernten und mit dem Titel Landeseinzelmeister <strong>2010</strong> krönen.<br />

Am Ende erhielt sie zusätzlich durch den Landestrainer die Nominierung<br />

zu den Deutschen Meisterschaften im Einzel und im Doppel<br />

<strong>2010</strong> in München, dass sie mit Vivian Buchmann bestreiten<br />

wird.<br />

Die Herren belegten gute Mittelplätze und konnten sich nicht für<br />

die Zwischenrunde qualifizieren.<br />

Union <strong>Sandersdorf</strong> e. V.

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