Touchscreen und Pelikansoufflee - VSETH - ETH Zürich

ÜberSiCHt
«Privat geht es bei mir nicht so
zu und her wie in den Filmen» 12
Der Feind im Bett 14
Alles ausser Sex 15
Spielzeug für Erwachsene 16
Sex mit Behinderten: Therapie oder
Profitgier? 18
Der Frauen verwöhner 19
Sex
intervieW
«Privat geht es bei mir
nicht so zu und her wie in
den Filmen»
Asia de Ville (28) gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Pornodarstellerinnen.
Im Interview spricht die Baslerin über vorgetäuschte Orgasmen,
falsches Sperma und ihre Arbeit am Pornoset.
Asia, was wolltest du als kleines Mädchen
später mal werden?
(lacht) Ich wollte Pferdebesitzerin werden,
denn wie jedes kleine Mädchen liebte ich
Pferde. Später fand ich es spannend, mich zu
verkleiden. Bereits dort hat sich schon abgezeichnet,
dass ich gerne auch mal in andere
Rollen schlüpfe. (zwinkert)
Wie kam es, dass du schliesslich in der
Pornobranche gelandet bist?
Mit 17 Jahren hatte ich das erste Mal Sex
und ich war schon damals extrem aufgeschlossen.
Irgendwann wurde ich von einem
Produzenten an der Erotikmesse «Extasia»
angesprochen. Er fand mich süss und fragte
mich, ob ich Lust hätte, in einem Porno mitzuspielen.
Ich dachte mir:«Warum eigentlich
nicht?» Und sagte spontan zu.
Nun bist du 28 Jahre alt und erfolgreich im
Geschäft. Was macht dich so besonders?
Ich denke, das liegt einerseits an meinem Aussehen:
Ich sehe nicht wie eine 0815-Schweizerin
aus, sondern bin eine Exotin. Andererseits
bin ich bereit, weiter zu gehen als viele
Darstellerinnen. Ich bin sehr experimentierfreudig
und habe keine Angst vor neuen Erfahrungen
– manchmal machte ich solche allerdings
auch unfreiwillig. Das war zum Beispiel
mit einem meiner Ex-Freunde der Fall,
ich war gerade mal 18 Jahre alt. Ich definierte
die Worte «von hinten» etwas anders
als er. Er dachte sich wohl «Weltklasse!» und
ich erlebte eine schmerzhafte Überraschung.
Das ist lange her. Heute bin ich auch extremere
Praktiken gewohnt und kann diese trotz
Schmerzen mittlerweile auch geniessen, ich
mache fast alles mit.
Wie ist es in deinem Beruf möglich, eine sexuell
monogame Beziehung zu führen?
Wenn ich mit jemandem zusammen bin, dann
gehöre ich ganz ihm. Der Sex mit den Männern
auf dem Pornoset ist etwas völlig anderes,
dort habe ich viel Abwechslung. Privat
jedoch nicht. Mein Freund hat damit kein
Problem, teilweise sehen wir uns sogar gemeinsam
Videos von mir an. Ich denke, ein
gewisser Besitzerstolz ist bei ihm schon vorhanden.
Gibt es eigentlich noch eine sexuelle Fantasie,
die du noch nicht ausleben konntest?
Ja, eine gibt es noch. (lacht) Männer mögen
es ja, wenn sie dabei zusehen können, wie
zwei Frauen sich gegenseitig heiss machen. Irgendwie
reizt mich das Gegenstück davon:
Ich werde mit mehreren Männern fertig und
deswegen würde ich gerne zwei Bi-Männer
sehen, die sich gegenseitig erregen und sich
dann mir widmen. Bisher hatte ich allerdings
noch nie die Möglichkeit, so etwas zu erleben
– weder auf dem Pornoset noch privat.
Sind Pornostars eigentlich besser im Bett
als andere Frauen?
Das ist relativ. Ich denke, dass ich mehr Rou-
Polykum Nr. 3/09–10