Natur und Umwelt in Vorarlberg - Vorarlberger Naturschutzrat
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<strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
Im <strong>Vorarlberg</strong>er Rhe<strong>in</strong>tal wurden <strong>in</strong> der ökomorphologischen<br />
Kartierung, die das <strong>Umwelt</strong><strong>in</strong>stitut<br />
durchgeführt hat, etwa 80<br />
Kilometer Bäche <strong>und</strong> Flüsse als naturfern,<br />
naturfremd beziehungsweise verrohrt klassifiziert.<br />
Bislang wurden hier etwa sechs Kilometer<br />
renaturiert.<br />
Im Dezember 2000 trat die EU-Wasser-<br />
Rahmen-Richtl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Kraft (WRRL). 15 Jahre<br />
nach Inkrafttreten dieser Richtl<strong>in</strong>ie soll e<strong>in</strong><br />
ökologisch guter Zustand der Oberflächengewässer<br />
erreicht werden. Bei allen künstlichen<br />
<strong>und</strong> erheblich veränderten Wasserkörpern<br />
ist e<strong>in</strong> gutes ökologisches Potenzial <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong> guter chemischer Zustand zu erreichen.<br />
Zudem gilt e<strong>in</strong> Verbesserungsgebot des<br />
Zustandes der aquatischen Ökosysteme sowie<br />
des Wasserhaushaltes jener Landlebensräume,<br />
die direkt davon abhängen. Der sehr<br />
gute ökologische Zustand ist der Referenzzustand<br />
für die Bewertung der Fließgewässer.<br />
natürlich<br />
Ökomorphologie der Fließgewässer<br />
<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>tal <strong>und</strong> Walgau<br />
Rhe<strong>in</strong>tal Tal<br />
Walgau Tal<br />
3%<br />
naturnah<br />
14%<br />
8%<br />
mäßig bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
16%<br />
15%<br />
wesentlich bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
34%<br />
45%<br />
stark bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
19%<br />
13%<br />
naturfern<br />
7%<br />
16%<br />
verrohrt<br />
10%<br />
35<br />
Beiträge zur Verbesserung<br />
" Es soll e<strong>in</strong> deutliches, politisches Bekenntnis<br />
zu den Zielen der Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
sowie begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />
geben.<br />
" Gewässerbetreuungskonzepte sollen erstellt<br />
<strong>und</strong> umgesetzt werden (teilweise <strong>in</strong><br />
Arbeit).<br />
" Jene Flächen sollen erhoben werden, die<br />
potenziell für die Revitalisierung zur Verfügung<br />
stehen, e<strong>in</strong> systematischer Ankauf notwendiger<br />
Flächen beziehungsweise Ankauf<br />
von Gewässerbegleitflächen soll erfolgen.<br />
" Geme<strong>in</strong>den sollen bei der Planung <strong>und</strong><br />
Umsetzung von Revitalisierungsprojekten<br />
beraten <strong>und</strong> unterstützt werden.<br />
" Durch vorrangig strukturelle Baumaßnahmen<br />
sollen Kosten gesenkt werden. Die Aufweitung<br />
des Flussbettes, die e<strong>in</strong>e eigendynamische<br />
Entwicklung erlaubt, erzielt das<br />
beste Kosten-Nutzen-Verhältnis.<br />
Quelle: <strong>Vorarlberg</strong>er <strong>Umwelt</strong><strong>in</strong>stitut<br />
" Maßnahmen zur Instandhaltung sollen<br />
sich an ökologischen Kriterien orientieren:<br />
»So wenig Pflege wie möglich, so viel wie<br />
nötig.«<br />
" E<strong>in</strong> begleitendes Monitor<strong>in</strong>g bei Revitalisierungsprojekten<br />
ist als Erfolgskontrolle<br />
wichtig <strong>und</strong> trägt dazu bei, Erfahrungen für<br />
künftige Projekte zu sammeln.<br />
" In e<strong>in</strong>em Renaturierungskonzept sollten<br />
die Prioritäten im H<strong>in</strong>blick auf die Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
gereiht werden.<br />
" E<strong>in</strong> fachübergreifendes Projektmanagement<br />
aus Wasserbau, Limnologie, <strong>Natur</strong>schutz,<br />
Raumplanung <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />
<strong>und</strong> die Vernetzung aller Akteure mittels e<strong>in</strong>er<br />
fortlaufend aktualisierten Wissensdatenbank<br />
s<strong>in</strong>d wichtige Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e<br />
effiziente Erreichung der Ziele.