Natur und Umwelt in Vorarlberg - Vorarlberger Naturschutzrat
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<strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong><br />
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zu Lebensmittelgeschäften verloren gegangen<br />
s<strong>in</strong>d. Naherholungsgebiete werden zwar<br />
von Menschen aus der gesamten Region aufgesucht,<br />
müssen jedoch von der jeweiligen<br />
Standortgeme<strong>in</strong>de alle<strong>in</strong>e betreut werden.<br />
Grünzonenverordnung nachbessern<br />
Der Konflikt um den Golfplatz Weitried hat<br />
klar vor Augen geführt, dass für die Nutzung<br />
der per Verordnung festgelegten Grünzone<br />
klare Prioritäten gesetzt werden müssen.<br />
E<strong>in</strong>e Grobzonierung ersche<strong>in</strong>t zw<strong>in</strong>gend.<br />
Diese legt fest, wo Landwirtschaft, wo <strong>Natur</strong>schutz,<br />
wo flächensparende Freizeitnutzungen,<br />
wo Verkehr Vorrang haben sollen.<br />
Überörtliche Raumplanung zählt<br />
Das gesellschaftliche Handeln hat räumliche<br />
Auswirkungen auf soziale, ökologische, kulturelle<br />
<strong>und</strong> ökonomische Bereiche. Raumplanung<br />
hat die Aufgabe, die Interessen<br />
zusammenzuführen <strong>und</strong> langfristig vorausschauende<br />
Entwicklungsleitbilder zu entwerfen.<br />
Dies ist nicht nur im Rhe<strong>in</strong>tal notwendig,<br />
sondern betrifft das ganze Land. Im<br />
S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er überörtlichen Raumplanung<br />
sollten hier auch Prioritäten für die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Landschaftse<strong>in</strong>heiten gesetzt werden. Diese<br />
würde auch für Geme<strong>in</strong>den sowie die<br />
verschiedenen Nutzer <strong>und</strong> Bewirtschafter<br />
mehr Planungssicherheit bedeuten. Der<br />
Konfliktfall Schierschließung H<strong>in</strong>terer Bregenzerwald<br />
wäre wahrsche<strong>in</strong>lich so nicht<br />
entstanden.<br />
Gleichzeitig müssen auch die derzeitigen<br />
Entscheidungsstrukturen für raumrelevante<br />
Fragestellungen überdacht werden – oder<br />
soll weiterh<strong>in</strong> über regional besonders<br />
bedeutsame Projektvorhaben nur von der<br />
Standortgeme<strong>in</strong>de entschieden werden Das<br />
Land <strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d gefordert, ihre<br />
Verantwortung für die gesamte Region wahrzunehmen.<br />
Prozess für e<strong>in</strong> Leitbild<br />
Die Erarbeitung der Wertekataloge für die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Landesteile muss auf breiter Basis<br />
<strong>und</strong> mit fachlicher Unterstützung der verschiedenen<br />
Bereiche der Raumplanung<br />
erfolgen. Die Strukturdaten <strong>und</strong> sektoralen<br />
Planungen sollen dafür ausgewertet <strong>und</strong> fokussierte<br />
Analysen erstellt werden. Die konkreten<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> H<strong>in</strong>tergründe von<br />
raumplanerischen Erfolgen <strong>und</strong> Problembereichen<br />
s<strong>in</strong>d wichtiger Ausgangspunkt für<br />
Diskussionen. Da die geme<strong>in</strong>deübergreifende<br />
Raumplanung auf Landesebene verankert<br />
ist, sollen hier entsprechende Ressourcen<br />
bereitgestellt werden. Der mehrjährige<br />
Prozess kann nicht im Rahmen des Tagesgeschäfts<br />
abgewickelt werden. Dafür müssen<br />
die Prioritäten verändert <strong>und</strong> neue Strukturen<br />
aufgebaut werden. Die Unterstützung<br />
<strong>und</strong> aktive Teilnahme der Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong><br />
Institutionen am Prozess ist dr<strong>in</strong>gend erforderlich.