FINE Das Weinmagazin - 03/2014

»Im Süden kann ich meine Leidenschaft für
Rotwein ausleben«: Versteckt hinter Zedern, Pinien
und Zypressen, umgeben von Weingärten liegt
die Domaine des Perrières unter südlich blauem
Himmel. Der Grenzstein dient Marc Kreydenweiss
zugleich als Briefkasten.
Marc Kreydenweiss wusste,
was er zu tun hatte. In einem
Traum sah er deutlich diese
Allee mit alten Pinien, er sah
die blühenden Rosenbüsche
am Wegrand und ein Meer von roten Kieselsteinen.
»Das war der Platz, den ich suchen musste, an dem
ich künftig leben sollte«, erzählt Kreydenweiss, einer
der bekanntesten elsässischen Winzer, der in Andlau
die Domaine Kreydenweiss führte. Er machte sich
auf die Suche, es sollte noch zwei Jahre dauern, bis er
fündig wurde. In Südfrankreich, in Manduel, nahe
der Stadt Nîmes, fand er 1999 schließlich das Stück
gelobtes Land: »Als ich zum ersten Mal diesen Platz
sah, spürte ich tief in meinem Inneren, dass ich gefunden
hatte, wonach ich so lange gesucht hatte«. Dem
Exodus vom Elsass an die südliche Rhône stand nichts
mehr im Weg. »Ich war glücklich, angekommen zu
sein«, sagt Marc Kreydenweiss, als Winzer allerdings
hatte er noch Bedenken: »Mir haben die Weine nicht
gefallen, die in dieser Gegend produziert wurden.
Sie waren mir zu plump.« Aber als er sich niederkniete
und mit den Händen im Boden mit den Kieselsteinen
wühlte, spürte er, dass er hier etwas gestalten
konnte. Am Weingut führt die Via Tolosana vorbei,
ein Stück des Jakobswegs, das Arles mit Santiago de
Compostela verbindet. »Die Energie ist sehr stark
an diesem Platz«, versichert der Winzer, der als Verfechter
der Bio dynamik empfänglich ist für Signale
und Ein gebungen aus der Natur.
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F I N E 3 / 2014 F I N E R h ô n e