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2015 CUMINAIVEL #12

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Nr. 12 | Sonntag, 25. Januar <strong>2015</strong><br />

///<strong>CUMINAIVEL</strong><br />

Informationsmagazin für alle eingesetzten Sicherheitskräfte am WEF <strong>2015</strong><br />

/// www.cuminaivel.ch /// Hotline: 081 632 16 75 /// Mail: info@kapo.gr.ch<br />

La Viamala<br />

È giusto rispondere ad un gesto ingiusto<br />

con altra ingiustizia Il capitano<br />

e cappellano Kurt Liengme ci<br />

racconta la storia della Viamala e<br />

come è facile imboccare la cattiva<br />

strada. Pagina 4<br />

Nachtwache<br />

Wie es am Tag am WEF aussieht, wissen<br />

wir alle. Doch wie wird für die<br />

Sicherheit während den langen, kalten<br />

Nächten in Davos gesorgt Wir sprechen<br />

mit einem Sicherheitsangestellten<br />

im Hotel Seehof. Seite 5<br />

Logistisch gefordert<br />

Mit Lastwagen dreier Generationen<br />

sorgt der Log Zug des Geb S Bat 6<br />

dafür, dass alle eingesetzten Truppen<br />

optimal versorgt sind. Von Chur<br />

aus geht es mit Material und Essen<br />

zu den Soldaten. Seite 6<br />

Lawinenwarnung<br />

Für einen Laien ist es schwierig abzuschätzen,<br />

wie hoch das Risiko eines<br />

Lawinenabgangs ist. Für Thomas Stucki<br />

zählt das Erstellen des Lawinenbulletins<br />

zur täglichen Aufgabe. Ein<br />

Augenschein vor Ort. Seite 8<br />

Meteo<br />

Min / Max<br />

Davos Chur<br />

Sonntag 0° / 2°<br />

Montag -1° / 4°<br />

Sonntag -6° / -4°<br />

Montag -5° / 2°<br />

GOODBYE<br />

DAVOS<br />

Bild: rm.


2 /// SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong> <strong>CUMINAIVEL</strong><br />

Viamala<br />

Wort zum Sonntag<br />

Hptm Kurt Liengme, Asg Stab Geb S Bat 6<br />

Viamala heisst die Schlucht vom Hinterrhein bei Thusis<br />

zwischen dem Domleschg und dem Schams. Viamala heisst<br />

schlechter Weg, weil dieses Engnis lange Zeit nur über<br />

schlechte Wege umgangen und ab 1470 über glitschige Holzstege<br />

durchgangen werden konnte. Erst 1834 gelang es, eine<br />

sichere Strasse mit Steinbrücken, Tunnels und Galerien durch<br />

die Schlucht anzulegen und eine Postkutschenverbindung einzurichten.<br />

Bald zogen diese Kunstbauwerke und später ein<br />

Steg hinunter in die Schlucht erste Touristen an.<br />

Weltberühmtheit erlangte die Viamala ab 1934 durch den<br />

gleichnamigen Roman vom Schweizer John Knittel. Der<br />

Romantitel weist einerseits auf den geographischen Ort der<br />

Handlung hin, andererseits auf den «schlechten Weg», den die<br />

Personen im Roman nehmen. Die Familie Lauretz bringt ihren<br />

tyrannischen Vater, Sager in der Viamala, um, weil er seine<br />

Frau betrügt, die Kinder schlägt, sie wie Sklaven ausbeutet<br />

und seine Zwillinge missbraucht, so dass sie sterben.<br />

Nach dem Tod des Familienvaters geht es der Familie durch<br />

viel Fleiss besser, sie gelangt zu bescheidenem Ansehen und<br />

vor allem zu Freiheit. Doch über der Familie schwebt ständig<br />

die Angst, dass ihre Tat aufgedeckt wird. Gewissensbisse<br />

plagen die Familienangehörigen, sie fallen zuweilen in tiefe<br />

Depressionen, weil sie über ihre Tat und ihr Motiv dazu mit<br />

niemandem sprechen können. Verkompliziert wird die Lage<br />

noch dadurch, dass sich die jüngste Tochter in den jungen Untersuchungsrichter<br />

verliebt und der sie heiratet.<br />

Erst nach einigen Jahren kommt er hinter das dunkle Geheimnis.<br />

Nun aber begibt sich der Untersuchungsrichter auf<br />

einen von Gesetzes wegen «schlechten Weg». Er ist nämlich<br />

der Meinung, die Familie hat für ihre Tat genug gebüsst und<br />

schlägt den Fall nieder.<br />

John Knittel geht in seinem Roman der Frage nach: Darf man<br />

auf Unrecht mit Unrecht reagieren Darf man auf Gewalt mit<br />

Gewalt antworten Darf man einen Tyrannen ermorden Sein<br />

Roman erschien zur Zeit des Nationalsozialismus unter Hitler<br />

in Deutschland. Er greift eine grosse theologische Frage auf,<br />

welche uns Menschen immer wieder beschäftigt. Zuschauen,<br />

wenn Unrecht geschieht, geht nicht. Doch wendet man selber<br />

Unrecht an, macht man sich ebenso schuldig.<br />

Der deutsche Pfarrer und Theologe Dietrich Bonhoeffer, welcher<br />

kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieges für seine Haltung<br />

von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, meinte,<br />

dass man zwar Schuld auf sich lädt, wenn man einen Tyrannen<br />

ermordet, dass diese Schuld aber vergeben wird, durch das<br />

Unrecht, das man erlitten hat und das noch verhindert wird.<br />

Doch eine allgemeingültige Lehre lässt sich daraus nicht ziehen.<br />

Jeder Konflikt, jede Tyrannei und jeder Angriff muss neu<br />

überdacht werden, bevor man mit Gewalt zurückschlägt. Zwischen<br />

nichts tun und Militärschlag ist viel möglich.<br />

Bild: rmo.


<strong>CUMINAIVEL</strong> SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong><br />

/// 3<br />

Viamala<br />

La parola della domenica<br />

Capitano Kurt Liengme, capp SM fuc mont batt 6<br />

Viamala: così si chiama la gola che incomincia a Hinterrhein e<br />

termina tra Domleschg e Scharms. La parola romancia Viamala<br />

significa «cammino difficile» nome che questa gola si è guadagnata<br />

a causa del tortuoso sentiero che la attraversava e per<br />

l’instabile ponte di legno costruito nel 1470. Nel 1834 la via è stata<br />

resa sicura grazie alla costruzione del ponte in pietra, di gallerie<br />

e alla pavimentazione della strada. Queste opere non soltanto<br />

hanno permesso di stabilire un passaggio postale lungo tutta la<br />

gola, ma hanno attirato nuovi turisti nella regione. La Viamala<br />

divenne più famosa nel 1934 grazie al romanzo dello svizzero<br />

John Knittel. Il titolo del romanzo, appunto Viamala, racconta le<br />

scelte sbagliate prese dai personaggi del romanzo che imboccano<br />

una cattiva strada nelle loro vite. Narra della famiglia Lauretz<br />

e del padre malvagio, che tradisce la moglie, picchia i bambini<br />

e li sfrutta come schiavi, abusa dei suoi gemelli, fino a quando,<br />

misteriosamente, muore. Dopo la morte del padre, la famiglia<br />

vive in modo migliore, acquista prestigio e soprattutto la libertà.<br />

Vive tuttavia nella paura che il suo segreto venga scoperto.<br />

Il pesante fardello che la famiglia deve portarsi appresso porta<br />

lentamente tutti i suoi membri alla depressione. Non possono<br />

infatti parlare con nessuno di quanto accaduto e dei motivi che<br />

hanno mosso le loro azioni. La situazione si complica quando la<br />

più giovane delle figlie s’innamora del giovane giudice istruttore<br />

con il quale si sposa. Dopo un paio di anni il giudice scopre il<br />

segreto. Giudicando che la famiglia ha già sofferto abbastanza,<br />

decide di mettere una pietra sopra l’accaduto, incamminandosi<br />

a sua volta sul sentiero della «cattiva strada». Nel suo romanzo<br />

John Knittel si chiede: è possibile reagire ad un’ingiustizia con<br />

un’altra ingiustizia Si può rispondere alla forza con la forza Si<br />

ha il permesso di assassinare un tiranno Il romanzo, pubblicato<br />

quando in Germania dominava il nazionalsocialismo e Hitler<br />

era al potere, mette in luce importanti quesiti, anche di natura<br />

teologica. Da notare infine che l'ingiustizia non va risolta con<br />

altra ingiustizia, perché questo rende altrettanto colpevoli. Il prete<br />

e teologo tedesco Dietrich Bonhoeffer, giustiziato dai nazisti<br />

prima della fine della seconda guerra mondiale, ritiene che si è<br />

colpevoli anche se si assassina una persona malvagia. Egli però<br />

comprende che l’ingiustizia crea sofferenza e frustrazione. Non<br />

si riesce a trovare quindi una teoria generale. Tutti i conflitti, tutti<br />

i malvagi, tutti gli affronti non debbono essere ripagati con la<br />

stessa moneta, in quanto non si otterrebbe altro che una risposta<br />

di pari forza e violenza. Lo spettro di possibilità che si estende<br />

fra l’inazione e un'attacco militare d’altro canto è molto ampio.<br />

Es git kai<br />

schlechta Weg,<br />

nur schlechti<br />

Fuassgänger!<br />

Illustration: han.


4 /// SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong> <strong>CUMINAIVEL</strong><br />

Viamala<br />

La parole dominicale<br />

Cap aum Kurt Liengme, aumônier de l’armée bat car mont 6<br />

Viamala est le nom des gorges de Hinterrhein près de Thusis<br />

entre les villages de Domleschg et Schams. Viamala signifie<br />

mauvaise voie car, pendant longtemps, cet obstacle naturel ne<br />

pouvait être franchi que part de mauvais chemins. A partir<br />

de 1470, au moyen de passerelles en bois glissantes ont été<br />

posées. Ce n’est qu’en 1834 qu’une route sûre faite de ponts<br />

en pierre, de tunnels et de galeries a été construite au travers<br />

des gorges. Par la même occasion, une liaison postale a pu<br />

être assurée à cheval. Les premiers touristes ont été attirés par<br />

cette œuvre d’art ainsi que la passerelle. Viamala a acquis une<br />

notoriété mondiale dès 1934 à travers le roman qui porte son<br />

nom et qui a été écrit par l’auteur suisse John Knittel. Le titre<br />

du roman indique d’un côté le lieu géographique où se déroule<br />

l’histoire et de l’autre le « mauvais chemin » emprunté par<br />

ses protagonistes. La famille Lauretz tue son père tyrannique<br />

parce qu’il trompe sa femme, bat ses enfants, les exploitent<br />

comme des esclaves et abuse de ses jumeaux au point qu’ils<br />

décèdent. Après sa mort, les membres de la famille vont beaucoup<br />

mieux. Ils ont pu accéder à une vie simple et surtout<br />

à la liberté. Mais la peur que l’on découvre ce qu’ils ont fait<br />

pèse continuellement sur eux. Les remords ont commencé à<br />

hanter cette famille. Certains tombèrent en profonde dépression<br />

car ils ne pouvaient en parler à personne. La situation<br />

s’est encore compliquée lorsque la plus jeune fille est tombée<br />

amoureuse du jeune juge d’instruction et qu’ils se sont mariés.<br />

Ce n’est qu’après quelques années que ce dernier découvrit ce<br />

sombre secret. Le juge d’instruction décide alors d’emprunter<br />

le « mauvais chemin », estimant que la famille a déjà suffisamment<br />

payé pour son fait et décide de laisser tomber le cas.<br />

John Knittel s’interroge dans son roman: peut-on répondre à<br />

l’injustice par l’injustice à la violence par la violence peuton<br />

tuer un tyran Son roman paru en Allemagne sous Hitler<br />

à l’époque du nazisme. Il soulève une grande question théologique<br />

qui nous concerne encore aujourd’hui. On ne peut tolérer<br />

l’injustice mais en faire soi-même usage nous rend tout autant<br />

coupable. Le prêtre et théologue allemand Dietrich Bonhoeffer,<br />

jugé pour son attitude par les nazis peu avant la fin de la<br />

Deuxième Guerre mondiale, était d’avis qu’on se rend coupable<br />

lorsque l’on assassine un tyran mais que cette faute sera pardonnée<br />

par l’injustice qu’on a subie et à laquelle on a mis fin.<br />

Cela ne s’applique pas à tous les cas. Chaque conflit, chaque<br />

tyran et chaque attaque doivent être reconsidérés avant d’y répondre<br />

par la violence. Entre l’inaction et la riposte militaire,<br />

beaucoup de possibilités s’offrent à nous.<br />

Frage des Tages: Was werden Sie tun, um sich vom Einsatz zu erholen<br />

Sdt Ekrem Gündüz,<br />

Geb S Bat 6<br />

Ich werde mich erholen, indem ich<br />

zu Hause gemütlich eine Wasserpfeife<br />

rauche (lacht). So kann ich am<br />

besten abschalten. Dann werde ich<br />

sicher viel Schlafen. Vielleicht trinke<br />

ich dann zur Shisha noch einen<br />

Schwarztee. Danach werde ich einfach<br />

mal nichts tun.<br />

Thomas Kurmann,<br />

Forensisches Institut Zürich<br />

Ich bin seit dem 5. Januar beinahe pausenlos<br />

im Einsatz. Heute reise ich aus<br />

Davos ab, habe dann aber am Montag<br />

gleich noch einen anderen Auftrag. Anschliessend<br />

habe ich einige Tage frei. Darauf<br />

freue ich mich. Ich werde sicher viel<br />

Sport machen und im Wald joggen gehen.<br />

In der Natur erhole ich mich am besten.<br />

Sdt Roman Müller,<br />

Geb S Bat 6<br />

Ich werde sicher zuerst einmal etwas<br />

Gutes essen und viel schlafen. Wahrscheinlich<br />

gibt es Fondue Chinoise<br />

bei den Eltern. Nach dem Schlafen<br />

gehe ich vielleicht noch mit Kollegen<br />

in den Ausgang. An den Wochenenden<br />

während dem Dienst bin ich oft<br />

zu müde dafür.<br />

Bilder: rm/rmo.


<strong>CUMINAIVEL</strong> SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong><br />

/// 5<br />

Wachen, damit<br />

andere gut schlafen<br />

Das WEF dauert vier Tage – dazwischen liegen die Nächte. Damit alle ruhig schlafen<br />

können, muss die Sicherheit auch nachts gewährleistet sein. Auch dafür sorgen die<br />

Sicherheitskräfte. Zum Beispiel im Hotel Seehof. Für sie sind es lange Nächte.<br />

dok. Weit nach Mitternacht, in einem<br />

der langen Korridore im Hotel Seehof.<br />

Es ist ruhig. Alle schlafen. Fast alle. Ein<br />

Sicherheitsverantwortlicher einer ausländischen<br />

Delegation trifft auf einen<br />

Schweizer Polizisten, der Dienst tut.<br />

«Nachts sind ganz andere Begegnungen<br />

möglich», so Daniel Staub, verantwortlich<br />

für die Sicherheit im Hotel Seehof.<br />

Tagsüber drehen sich kurze spontane<br />

Gespräche um den Job. Nachts könne<br />

ein Gespräch durchaus auch einmal<br />

etwas persönlicher werden, vielleicht<br />

spricht man über Land und Leute, vielleicht<br />

erzählt jemand sogar etwas von<br />

seiner Familie. Solch positive Erlebnisse<br />

können nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass Nächte, die auf einer Wache<br />

verbracht werden, sehr lang sein<br />

können. Im Gegensatz zu den Nächten<br />

des Chefs auf dem Platz, die sehr kurz<br />

sein können. Oft läutet das Telefon nach<br />

Mitternacht zum letzten Mal, um dann<br />

nur bis kurz nach fünf zu verstummen.<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

Gearbeitet wird in 12-Stunden-Schichten.<br />

In der Mitte der Woche wird mit<br />

drei 8-Stunden-Schichten gewechselt,<br />

so dass alle Einsatzkräfte sowohl Tages-<br />

als auch Nachtdienste zu leisten<br />

haben. Während es im Innendienst die<br />

Langweile sein kann, ist es im Aussendienst<br />

die Kälte, welche zur Belastungsprobe<br />

werden kann. Es gibt<br />

Pausen und interne Rotationen, die<br />

«Nachtarbeit ist<br />

eine Frage der<br />

Einstellung.»<br />

Daniel Staub<br />

jeweils der Gruppenchef festlegt. Surfen<br />

auf dem Smartphone, Musik hören<br />

oder SMS schreiben ist tabu, auch<br />

wenn Eintönigkeit einschläfernd wirken<br />

kann. Es ist die Motivation, auch<br />

die gegenseitige, die wach hält. Und<br />

die gute Verpflegung, die das Hotel gewährleistet.<br />

«Rund um die Uhr gibt es<br />

etwas Warmes zu essen für unsere Leute.<br />

Die Hotelköche bringen kurz vor 23<br />

Uhr, bevor die Küche schliesst, noch<br />

eine währschafte Suppe. Das tut gut»,<br />

so Staub. Überhaupt: Die Zusammenarbeit<br />

zwischen der Polizei und dem<br />

Hotel klappe perfekt. «Jeder ist Profi<br />

auf seinem Gebiet und achtet die Arbeit<br />

des anderen.»<br />

Nachts im Hotelkorridor: Trotz Eintönigkeit aufmerksam bleiben.<br />

Bild: rm.<br />

Eine Frage der Einstellung<br />

Nachtdienst zu leisten, sei Einstellungssache,<br />

erklärt Daniel Staub, der<br />

im Polizeialltag den Verkehrsstützpunkt<br />

Thusis leitet. Hin und wieder<br />

zieht er sich kurz zurück in den Nebenraum<br />

der Kirche neben dem Hotel,<br />

nimmt seinen Schlüsselbund in die<br />

Hand und döst einen kurzen Moment.<br />

Wenn der Schlüsselbund aus der Hand<br />

fällt, dann wacht er auf und fühlt sich<br />

wieder frisch. Wie für die Truppe nach<br />

dem WEF die Nächte wieder kürzer<br />

werden, so werden sie für Staub mit Sicherheit<br />

wieder länger.


6 /// SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong> <strong>CUMINAIVEL</strong><br />

Logistisch gefordert<br />

und gut gebettet<br />

Damit alle Einheiten des Geb S Bat 6 ihre Aufgaben optimal erfüllen können,<br />

muss das Ter Gitter am richtigen Ort, die Verpflegung bei den AdA im Feld noch<br />

warm und die Munition am Schiessstand bereit sein. Für diese logistische Herausforderung<br />

ist der Log Zug des Geb S Bat 6 verantwortlich.<br />

cb. Von seinem Büro aus sieht Oblt Matthias<br />

Menzi über den ganzen Kasernenplatz<br />

Chur. «So einen schönen, grossen<br />

Platz hatten wir noch nie», freut sich der<br />

Chef des Log Zugs. Normalerweise müssen<br />

die Fahrzeuge aufkolonniert werden,<br />

das heisst nur das vorderste Fahrzeug<br />

kann abfahren. «Jetzt können wir mit<br />

allen Fahrzeugen raus wie im Parkhaus,<br />

das ist schon sexy», sagt der Filzbacher.<br />

Fahrer kommen ins Büro, holen die Bebeco<br />

Karte und die Schlüssel. «Habt ihr<br />

die richtigen Göppel» will Menzi wissen.<br />

Und los geht’s für sie! Die Aufgabe<br />

des Log Zugs des Geb S Bat 6 ist es, alle<br />

logistischen Aufgaben fristgerecht zu<br />

erfüllen. Ob Munition, Essen oder Ter<br />

Gitter, alles muss sicher von A nach B<br />

transportiert werden. Der Log Zug ist dezentral<br />

organisiert, so hat jede Kompanie<br />

zwei Lastwagenfahrer und die Küche einen<br />

fix zugeteilten Fahrer.<br />

Oblt Matthias Menzi meistert die Logistik.<br />

Auf dem Kasernenplatz Chur stehen die neuen IVECO neben dem klassischen Saurer 10DM. Bilder: rmo.<br />

Effizientes Zeitmanagement<br />

Am meisten Stress herrscht beim Fassen<br />

der Fahrzeuge, beim Aufbau und<br />

Abbau sowie bei der Fahrzeugabgabe.<br />

Während der Zeit, welche für die meisten<br />

AdA am intensivsten ist, geht es<br />

beim Log Zug etwas ruhiger zu und her.<br />

«Deshalb fahren wir viele Aufträge für<br />

die LBA (Logistik Basis der Armee),<br />

also WEF-unabhängige Transporte»,<br />

sagt Menzi. So kann die Zeit effizient<br />

genutzt werden und die Fahrer erhalten<br />

erst noch mehr Fahrstunden. «Bei<br />

uns ist das Fahrzeug das Instrument,<br />

nicht das Gewehr. Deshalb sollen meine<br />

Fahrer zur Ausbildung möglichst viele<br />

Kilometer machen», erklärt er. Menzi,<br />

unter den Sdt liebevoll «Menzi Muck»<br />

genannt, kann selber nicht Lastwagen<br />

fahren. Doch das ist kein Problem, denn<br />

der ursprüngliche Gerätemechaniker ist<br />

selbst vor allem für die herausfordernde<br />

Planung verantwortlich.<br />

Armee 2.0: Lastwagen mit Bett<br />

Während früher die Treibstoffmenge je<br />

nach Verbrauch für das nächste Jahr angepasst<br />

wurde, gibt es heute fixe Limiten.<br />

Man achtet auch auf einen sparsamen<br />

Verbrauch: Bei grösseren Verschiebungen<br />

werden möglichst Lastwagen eingesetzt.<br />

Dieses Jahr gibt es neue IVECO Lastwagen.<br />

Somit stehen mit dem alten Steyr,<br />

dem üblichen Saurer 10DM und dem<br />

IVECO gleich drei Generationen Militärlastwagen<br />

auf dem Platz. «Wenn du mit<br />

dem Steyr mit Anhänger über einen Pass<br />

fahren musst, dann viel Spass», meint ein<br />

Fahrer ironisch. Die neuen IVECO hingegen<br />

entsprechen der Qualität eines zivilen<br />

Lastwagens. Ein Fahrer bringt es lachend<br />

auf den Punkt: «Die Federung übernimmt<br />

heute der Lastwagen, früher war es der<br />

Fahrer selbst». Speziell am IVECO ist<br />

auch, dass hinter der Führerkabine ein<br />

Bett mit Nachttischlampe bereit steht –<br />

«wenn’s mal wieder länger dauert».


<strong>CUMINAIVEL</strong> SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong><br />

/// 7<br />

Prêt pour les<br />

defis logistiques<br />

Pour que toutes les unités du bat car mont 6 puissent remplir leur mission, il est<br />

impératif que les grilles soient posées au bon endroit, que le ravitaillement arrive<br />

encore chaud aux mil sur le terrain et que les munitions soient préparées dans les<br />

stands de tir. Ce défi logistique est relevé par la sct log du bat car mont 6.<br />

cb. / aj. Le plt Matthias Menzi peut voir<br />

toute la place de Coire à partir de son<br />

bureau. « C’est la première fois que nous<br />

avons une place d’arme aussi grande et<br />

jolie », se réjouit le chef de la sct log.<br />

D’habitude les véhicules doivent être<br />

mis en colonne, ce qui implique que seul<br />

le premier peut démarrer. « Maintenant,<br />

nous pouvons sortir tous les véhicules à<br />

la fois, c’est quand même sexy », dit Filzbacher.<br />

Les chauffeurs viennent chercher<br />

la carte Bebeco et les clés dans le<br />

bureau. « Avez-vous le bon véhicule »<br />

questionne Menzi. Et c’est parti ! Le<br />

rôle de la sct log du bat car mont 6 est<br />

d’accomplir à temps ses missions. Qu’il<br />

s’agisse de munition, de ravitaillement<br />

ou de grillages ter, tout doit être transporté<br />

de A à B de manière sécurisée. La<br />

sct log est décentralisée. Chaque compagnie<br />

dispose de deux chauffeurs de<br />

poids lourd et la cuisine a son chauffeur<br />

attitré.<br />

Gestion du temps efficace<br />

Le stress est le plus présent au moment de<br />

la prise des véhicules, de la mise en place<br />

et lors du démontage. La période, la plus<br />

intensive pour la plupart des mil, est très<br />

calme du point de vue des transports.<br />

« C’est la raison pour laquelle nous faisons<br />

beaucoup de transports pour la BLA (Base<br />

Logistique de l’Armée) indépendamment<br />

du WEF », ajoute Menzi. De cette manière,<br />

le temps est mieux utilisé et les chauffeurs<br />

affichent d’avantages de kilomètres<br />

au compteur. « Le véhicule est notre instrument<br />

principal, pas le fusil. Ainsi, pour<br />

former nos chauffeurs, nous cherchons à<br />

maximiser le nombre de kilomètres qu’ils<br />

parcourent », explique-t-il. Menzi, que les<br />

soldats nomment affectueusement « Menzi<br />

Muck », n’est lui-même pas chauffeur<br />

de camion. Ce n’est pourtant pas un problème<br />

pour cet ancien mécanicien d’appareil,<br />

car il est surtout responsable de la<br />

gestion de la planification.<br />

Armee 2.0: camion à couchette<br />

Alors que la quantité de carburant était<br />

ajustée au besoin de l’année suivante, il<br />

existe aujourd’hui des limites. On faisait<br />

aussi attention à la consommation : en<br />

cas de grand déplacement, on utilisait si<br />

possible des camions. Cette année nous<br />

avons reçu le nouveau camion IVECO.<br />

Les trois générations sont représentées<br />

sur la place avec le vieux Steyr, le traditionnel<br />

Saurer 10DM et le nouveau<br />

IVECO. « Bonne chance si tu dois passer<br />

un col avec le Steyr et sa remorque »,<br />

ironise le chauffeur. L’IVECO en revanche<br />

a toutes les qualités d’un camion<br />

civil. Un chauffeur fait remarquer<br />

en rigolant : « Aujourd’hui le camion a<br />

des amortisseurs. Avant l’amortisseur,<br />

c’était le chauffeur ». La présence d’une<br />

couchette et d’une lampe de chevet<br />

derrière la cabine du chauffeur est une<br />

particularité de l’IVECO « au cas où le<br />

voyage se prolonge ».<br />

Le sdt automobiliste Christian Wehrli pose sur le lit du nouveau IVECO.<br />

Photo: rmo.


8 /// SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong> <strong>CUMINAIVEL</strong><br />

Lawinenbulletin aus<br />

der Heli-Flugschneise<br />

Lawinenforschung ist eigentlich eine Erfindung der Armee. Heute gibt es die<br />

einst enge Zusammenarbeit nicht mehr in dieser Form. Die Nähe zum WEF<br />

bleibt – wenn auch ganz anders.<br />

Thomas Stucki (links) bei der Lage-Besprechung im Lawinenwarnraum.<br />

Bild: zvg.<br />

zvg. Ein Helikopter nähert sich lautstark.<br />

Thomas Stucki schaut aus dem Fenster.<br />

Der Landeplatz befindet sich während<br />

des WEF etwa 100 Meter entfernt<br />

von Stuckis Büro am WSL-Institut für<br />

Schnee- und Lawinenforschung SLF.<br />

Stucki ist Leiter der Lawinenwarnung<br />

und einer von 140 Mitarbeitenden des<br />

SLF. Seit 1936 sind die Schneeforscher in<br />

Davos «zu Hause». 60 Jahre waren sie auf<br />

«Schade, dass es die<br />

Zusammenarbeit mit<br />

dem Militär so nicht<br />

mehr gibt.»<br />

Thomas Stucki<br />

dem Weissfluhjoch und zogen dann mit<br />

allen Büros, Forschungs-Labors, Werkstätten<br />

und der Lawinen-Warnzentrale<br />

um nach Davos Dorf. Am Weissfluhjoch<br />

befindet sich noch das alte Institutsgebäude<br />

mit einigen Mess-Anlagen und<br />

dem Versuchsfeld. Ausser dem Schnee<br />

erforscht das SLF Lawinen, Lawinenschutz,<br />

Permafrost und Gebirgsökosysteme<br />

und bietet Dienstleistungen an.<br />

Die bekannteste davon ist das Lawinenbulletin,<br />

das im Winter zweimal täglich<br />

erscheint. Aktuell meldet das SLF für<br />

Davos erhebliche Lawinengefahr – für<br />

die WEF-Teilnehmenden und die Sicherheitskräfte<br />

keine kritische Situation.<br />

Militär erfand Lawinenwarnung<br />

Der Lawinenwarndienst der Schweiz<br />

wurde 1940 von der Armee ins Leben<br />

gerufen – im Hinblick auf die militärstrategische<br />

Bedeutung der Schweizer<br />

Alpen während des Zweiten Weltkriegs.<br />

Das Militär arbeitete dabei eng mit den<br />

Mitarbeitern der Forschungsstation<br />

Weissfluhjoch zusammen, die das militärische<br />

Kader in Bezug auf Lawinen<br />

ausbildeten. Erst 1945 nach Kriegsende<br />

übernahm das SLF die Verantwortung<br />

für die Lawinenwarnung und baute den<br />

zivilen Lawinenwarndienst auf. Heute<br />

analysieren täglich drei Mitarbeitende<br />

von Stuckis siebenköpfigem Team<br />

die Daten der 180 automatischen Messstationen<br />

und die Informationen von 200<br />

Beobachtern und Beobachterinnen aus<br />

dem ganzen Schweizer Berggebiet, kombinieren<br />

diese mit Wetterprognosen und<br />

weiteren Informationen und leiten daraus<br />

die Gefahrenstufe für den nächsten<br />

Tag ab. «Bis vor zwei Jahren haben die<br />

Gebirgsspezialisten der Armee während<br />

des WEF zusammen mit uns Schneedecken-Untersuchungen<br />

im Raum Davos<br />

und Mittelbünden durchgeführt – eine der<br />

noch wenigen gemeinsamen Aktivitäten<br />

vom SLF und dem Militär heutzutage»,<br />

sagt Stucki. «Das war nützlich für das<br />

Lawinenbulletin und für unsere Zusammenarbeit.<br />

Schade, dass es das so nicht<br />

mehr gibt.» Der nächste Heli ist im Anflug.<br />

Stucki konzentriert sich wieder auf<br />

die Analyse der Schnee-und Wetterdaten.<br />

WEF hin oder her, das Lawinenbulletin<br />

muss wie jeden Tag pünktlich erscheinen.


<strong>CUMINAIVEL</strong> SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong><br />

/// 9<br />

Il meteo non<br />

ha segreti<br />

A Dübendorf la cellula meteorologica di milizia si tiene pronta allo scopo di comunicare<br />

ai piloti impiegati al WEF i dati relativi alle condizioni di volo. Si tratta di<br />

informazioni destinate alla pianificazione del volo, particolarmente utili ai piloti<br />

specialmente in inverno.<br />

dam. / lr. In occasione del WEF il trentanovenne<br />

Thomas Jordi, ufficiale specialista,<br />

viene chiamato in servizio. Come<br />

tutti i meteorologi impiegati alla centrale<br />

di Dübendorf, egli nella vita civile lavora<br />

per MeteoSvizzera. Di formazione fisico e<br />

geografo, Jordi ha precedentemente lavorato<br />

per 8 anni nel team del «meteorologo»<br />

Thomas Bucheli. Dal tetto della Televisione<br />

svizzera conduceva «Meteo am<br />

Mittag». Il suo attuale pubblico è senz’altro<br />

più piccolo, ma non per questo meno<br />

importante. Egli si rivolge infatti con i suoi<br />

briefing quotidiani allo stato maggiore delle<br />

forze aeree.<br />

Si analizzano le informazioni meteo.<br />

Thomas Jordi discute dei dati meteorologici provenienti da MeteoSvizzera.<br />

Quattro briefing al giorno<br />

Thomas Jordi inizia il proprio impiego<br />

alle 05.00 di mattina, ancor prima che<br />

suoni la diana per la truppa. Un paio di ore<br />

dopo, alle 07.00, partecipa al primo dei<br />

quattro briefing giornalieri. Nell’air operation<br />

center (AOC), l’ufficiale specialista<br />

presenta il bollettino meteorologico, particolarmente<br />

importante per il trasporto<br />

in elicottero degli ospiti del WEF. Subito<br />

dopo il briefing, davanti a una tazza di<br />

caffè, aiutato da tre soldati meteorologici,<br />

Jordi prepara la presentazione successiva.<br />

Rientra inoltre fra i suoi compiti quello di<br />

rispondere alle richieste individuali dei piloti<br />

relative le condizioni meteorologiche.<br />

Alle 11.00 sempre presso l’AOC è fissato il<br />

briefing dettagliato del mattino, che verrà<br />

trasmesso in diretta nei luoghi di impiego.<br />

I dati di maggiore interesse per il traffico<br />

aereo (GAFOR, METAR, TAF, cfr. specchietto<br />

terminologia) vengono brevemente<br />

presentati da Jordi. La comunicazione include<br />

informazioni riguardo alla visibilità,<br />

al vento e alle precipitazioni, come pure<br />

il rischio di valanghe. Quest’ultimo dato<br />

viene fornito in quanto il volo dei caccia<br />

a velocità supersonica potrebbe involontariamente<br />

provocare la caduta di slavine.<br />

Pronti per il turno successivo<br />

Per le informazioni e per la presentazione<br />

Jordi ha ricevuto le lodi del responsabile<br />

dell’impiego. Prima del passaggio di consegne<br />

al prossimo capoturno occorre ancora<br />

aggiornare le ultime previsioni. Previsioni<br />

che ci vengono mostrate proprio un<br />

attimo prima di uscire dall’AOC. In definitiva,<br />

quello della centrale meteorologica<br />

è senza dubbio un sistema ben rodato che<br />

può vantare una perfetta organizzazione.<br />

Specchietto<br />

terminologia<br />

GAFOR<br />

(General Aviation Forecast):<br />

Previsioni meteorologiche per<br />

aerei di piccole dimensioni<br />

Foto: dam.<br />

METAR (METeorological<br />

Aerodrome Report):<br />

Dati meteorologici attuali provenienti<br />

direttamente dai campi di<br />

aviazione (visibilità, cumulinembi,<br />

temperatura, vento, pressione<br />

atmosferica). Durante il WEF<br />

sono destinati anche agli eliporti<br />

di Coira e di Davos<br />

TAF<br />

(Terminal Aerodrome<br />

Forecast):<br />

Previsioni del tempo locali per<br />

le piste di atterraggio in Code-<br />

Form


10 /// SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong> <strong>CUMINAIVEL</strong><br />

Stafettenstab trifft<br />

Schraubenschlüssel<br />

Das Geb S Bat 6 ist in diesen Wochen für das WEF im Einsatz. Es verwundert<br />

nicht, dass dabei Schäden an Material oder Fahrzeugen entstehen können.<br />

Mit viel Leidenschaft kümmern sich Oblt Flavio Bregenzer und sein<br />

Instandhaltungszug darum.<br />

WEF – Stafette<br />

Will nur mit seinem Team aufs Foto: Oblt Flavio Bregenzer.<br />

sig. Der Stafettenstab findet seinen Weg<br />

in die Fahrzeugwerkstatt der Kaserne<br />

Chur. Im Hintergrund spielt das Radio,<br />

es wird geschraubt, gereinigt und geschwitzt.<br />

Der Instandhaltungszug des<br />

Geb S Bat 6 hat speziell im winterlichen<br />

WEF-Einsatz alle Hände voll zu<br />

tun. Er wird angeführt von Oblt Flavio<br />

Bregenzer, der sich der Aufgabe – auch<br />

wenn bereits zum dritten Mal für den<br />

WEF-Einsatz zuständig – mit viel Herzblut<br />

und Motivation stellt. Die Aufgabe<br />

ist denkbar einfach: alle beschädigten<br />

Waffen, Funkgeräte und Radfahrzeuge<br />

des Bataillons landen in der Werkstatt<br />

und werden repariert. Dazu kommt das<br />

Abnehmen der Fahrzeuge. Und doch sei<br />

für Abwechslung gesorgt, meint Bregenzer.<br />

Gerade bei winterlichen Verhältnissen<br />

kommt es vermehrt zu kleinen<br />

Schleuderunfällen oder Funkgeräte,<br />

Bild: rmo.<br />

denen die Kälte zusetzt, müssen wieder<br />

funktionstüchtig gemacht werden. Auch<br />

die wetterunabhängigen Klassiker fehlen<br />

nicht: die Einfahrt zum Drive-In des Mc-<br />

Donald’s in Chur ist zu niedrig für die<br />

Antennen des Funk-Puchs, so dass jedes<br />

Jahr zwei, drei verbogene Gefährte ihren<br />

Weg in die Reparatur finden. Spektakulärster<br />

Unfall bisher war die Geschichte<br />

mit dem Duro. Bregenzer erinnert sich:<br />

«Es war hier auf Platz. Der Fahrer des<br />

Duros übersah beim Abbiegen einen<br />

parkierten Peugot, hängte ein und fuhr<br />

mit seinem Hinterrad über dessen Motorhaube.<br />

Kostenpunkt: 5500.- Diesen<br />

Fall mussten wir aber extern vergeben.»<br />

Ungebrochener Teamgeist<br />

Es sind solche Anekdoten, vielleicht<br />

über die Jahrzehnte überreicht und ausgeschmückt,<br />

die für eine besondere Atmosphäre<br />

sorgen bei den Mechanikern.<br />

Die Soldaten des Instandhaltungszugs<br />

werden bei ihrer Arbeit unterstützt von<br />

MWD-Angestellten. Der IH Offizier<br />

weiss die hervorragende Zusammenarbeit<br />

sehr zu schätzen: «Wir packen gerne<br />

zusammen an, das Team harmoniert<br />

perfekt!» Etwas stolz fügt er an: «Vermutlich<br />

ist mein Team eines der besten.»<br />

Flavio Bregenzer weiss denn auch, wie<br />

man den Teamgeist fördert. Er teilt mit<br />

seinen Soldaten das Zimmer, organisiert<br />

gemeinsame Abende und ist verantwortlich<br />

für die legendäre «Hamburger-Taufe».<br />

Mit diesem Ritual werden jeweils<br />

neue Soldaten in das Werkstatt-Team<br />

aufgenommen. Auf die Details soll hier<br />

nicht eingegangen werden, eins ist aber<br />

garantiert: Die Leute des IH Zugs haben<br />

sich ihre Mitgliedschaft verdient!<br />

Letzte Reise<br />

Der Stafettenstab tritt für dieses Jahr<br />

seine letzte Reise an: Er wird übergeben<br />

an Walter Schlegel, den Kommandanten<br />

der Kantonspolizei Graubünden<br />

und Gesamteinsatzleiter Sicherheit WEF<br />

<strong>2015</strong>. Flavio Bregenzer fragt: «Die Einsatzkräfte<br />

von Polizei und Militär stehen<br />

draussen. Was sind dann die Aufgaben<br />

des Polizeikommandanten während den<br />

WEF-Tagen»<br />

WEF-Stafette<br />

Im «Cuminaivel»-Staffellauf werden<br />

Akteure von Seiten der Polizei sowie<br />

der Armee in einem Portrait wechselweise<br />

vorgestellt. Wer den Stafettenstab<br />

abgibt, kann seinem Nachfolger<br />

eine Frage mitgeben, die dieser in der<br />

nächsten Folge beantworten muss.


<strong>CUMINAIVEL</strong> SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong><br />

/// 11<br />

Das WEF<br />

hinterlässt Spuren<br />

Die Davoser Zeitung ist eine Lokalzeitung für die Gemeinde Davos und Umgebung.<br />

Das Blatt erscheint zweimal wöchentlich und hat eine Auflage von rund viertausend<br />

Exemplaren. Barbara Gassler ist ein Teil des dreiköpfigen Redaktionsteams. Cuminaivel<br />

wollte von ihr wissen, welche Auswirkungen das WEF für die Zeitung hat.<br />

dz. «Die Davoser Zeitung erscheint jeweils<br />

dienstags und freitags», sagt Gassler.<br />

Für die Redaktion entstehe wegen dieses<br />

Grossanlasses eigentlich kein grosser<br />

Mehraufwand. «Allerdings verschiebt sich<br />

der Themen-Schwerpunkt in den drei Ausgaben<br />

vor, während und kurz nach dem<br />

WEF zu dessen Gunsten», so Gassler weiter.<br />

Blättert man die Zeitung durch, stellt<br />

man tatsächlich fest, dass das WEF zwar<br />

ein Thema ist, dass aber auch über das lokale<br />

Geschehen in Politik, Gesellschaft,<br />

Sport, Kultur, Wirtschaft und Tourismus<br />

geschrieben wird. Also kein grosser Unterschied<br />

zu den Zeiten ohne WEF.<br />

Im Fokus steht nicht das WEF selbst<br />

Die Davoser Zeitung berichtet praktisch<br />

nicht über die Inhalte des WEF. «Wir<br />

schreiben vor allem, welche Auswirkungen<br />

der Anlass für die einheimische Bevölkerung<br />

mit sich bringt», erklärt Gassler. «Das<br />

heisst, wir informieren die Leserschaft<br />

zum Beispiel darüber, wo sie sich während<br />

des WEF trotzdem noch frei und ungehindert<br />

bewegen kann, wo sie mit vermehrten<br />

Kontrollen rechnen muss und welche Zonen<br />

sogar komplett gesperrt sind.» Über<br />

die WEF-Inhalte würden alle anderen<br />

Medien mehr als genug berichten, weshalb<br />

sich die Davoser Zeitung eher mit anderen<br />

Themen befasse, so Gassler weiter.<br />

Einzelne Leser werden porträtiert<br />

«Ünschi Ziitig», wie sie von den Kunden<br />

liebevoll genannt wird, pickt sich auch<br />

manchmal einen Leser oder eine Leserin<br />

heraus und schreibt, was das WEF für<br />

diese Einzelperson bedeutet. «Wir hatten<br />

schon über Lieferanten, Hoteliers oder<br />

Aushilfen beim WEF berichtet», erläutert<br />

Gassler. Nicht zuletzt sei auch schon die<br />

Arbeit der Polizei ein Thema gewesen.<br />

«Bei den Recherchen für unsere Berichte<br />

stellen wir fest, dass sich die Davoser<br />

Bevölkerung nach wie vor stark für das<br />

WEF interessiert. Immerhin befinde sich<br />

der Ort während des WEF in einem Ausnahmezustand.<br />

Worüber man sich jedes<br />

Jahr ärgere, seien die rücksichtslosen Limousinenfahrer.<br />

Zudem habe man kein<br />

Verständnis, dass praktisch jeder Meter<br />

gefahren werden müsse und die Motoren<br />

auch bei längeren Wartezeiten laufengelassen<br />

würden. Der Anlass selbst werde nicht<br />

mehr als Aufreger empfunden. Man habe<br />

sich in all den Jahren an die Einschränkungen<br />

gewöhnt und lebe gut damit. «Das<br />

hat vielleicht auch damit zu tun, dass die<br />

Einschränkungen für die einheimische Bevölkerung<br />

in den letzten Jahren nicht mehr<br />

gross zugenommen haben», glaubt Gassler.<br />

«Zudem wissen auch alle Davoser und Davoserinnen,<br />

dass der ganze Ort von diesem<br />

Anlass massiv profitiert», hält Gassler abschliessend<br />

fest.<br />

Sind am Puls der Bevölkerung: Die Redaktion der Davoser Zeitung.<br />

Bild: dz.


<strong>CUMINAIVEL</strong> SONNTAG, 25. JANUAR <strong>2015</strong><br />

/// 12<br />

Kopf des Tages: Armando Janett<br />

Bild: rm.<br />

th. Armando Janett hat am WEF zwei<br />

Aufgaben. Vor dem Anlass ist er für<br />

den Schutz zweier Objekte zuständig.<br />

«Ich muss die Angehörigen der Armee<br />

und der Kantonspolizei Tessin, die die<br />

beiden Objekte bewachen, instruieren<br />

und ihnen sagen, wer Zutritt hat», erklärt<br />

der 36-Jährige. Während des<br />

WEF ist er verantwortlich, dass beim<br />

temporären Flugplatz Stilli die Konvois<br />

der völkerrechtlich geschützten<br />

Personen rechtzeitig und in der richtigen<br />

Reihenfolge vorfahren. «Wichtig<br />

ist, dass die VIP nach der Landung<br />

in den richtigen Konvoi einsteigt», erklärt<br />

er. Das sei vor allem dann nicht<br />

einfach, wenn aus einem Land gleichzeitig<br />

mehrere Magistraten eintreffen.<br />

«Das erfordert klare Absprachen zwischen<br />

dem Teamleader, dem Fliegenden<br />

Einsatzleiter und mir.» Für Janett<br />

ist es bereits das 12. WEF. Langweilig<br />

werde es aber nie. «Meine Aufgabe ist<br />

sehr interessant und Helikopter faszinieren<br />

mich.» Wenn die Mächtigen der<br />

Welt in Davos ankommen, ist Janett<br />

ihnen nahe, sehr nahe sogar. «Bundesrat<br />

Burkhalter hat sich bei seiner<br />

Ankunft bei uns für die gute Arbeit<br />

bedankt, das ist schon toll.» Nach zwei<br />

Wochen intensiver Arbeit in Davos ist<br />

Janett aber auch froh, dass bald alles<br />

vorbei ist und er wieder nach Hause<br />

zurückkehren kann.<br />

fb.com/cuminaivel<br />

Etwas gesehen – etwas gehört<br />

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081 632 16 75<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Gemeinschaftsproduktion der<br />

Kantonspolizei Graubünden und der Schweizer Armee<br />

Redaktion: Kapo GR, EVB, EVL, FUB, LBA<br />

Hotline Cuminaivel: 081 632 16 75<br />

E-Mail: info@kapo.gr.ch<br />

Verantwortliche:<br />

Thomas Hobi, C Kommunikation Kapo GR<br />

Oberst Marco La Bella, C Komm WEF Ter Reg 3<br />

Ausgaben: Erscheint vom 14. 01. – 27. 01. <strong>2015</strong><br />

News im Web täglich auf:<br />

www.cuminaivel.ch<br />

Bild des Tages<br />

Davos, 23.01.<strong>2015</strong>, 16:43 <br />

Bild: rm.

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