24.01.2015 Aufrufe

01-01_2010 - dbz-donaustädter bezirkszeitung

01-01_2010 - dbz-donaustädter bezirkszeitung

01-01_2010 - dbz-donaustädter bezirkszeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20<br />

<strong>dbz</strong>-Diskussionsrunde<br />

Themenvorgabe: Grüne<br />

"Die Donaustadt wächst ― aber wie und wohin"<br />

nen einsetzen, damit ihre Lebensqualität<br />

im Gleichklang mit dem<br />

Bezirk wächst. Für dieses Wachstum<br />

sind wir die Garanten.<br />

BR<br />

Gerhard Klein<br />

(FPÖ)<br />

Donaustädter Bezirkszeitung Nr. 5/2<strong>01</strong>3<br />

geben. Weiteres Zuwarten würde<br />

uns im Verkehr ersticken lassen<br />

und die Lebensqualität in unserem<br />

schönen Bezirk zerstören. Die FPÖ<br />

wird alles unternehmen, um das<br />

zu verhindern.<br />

Hannes Lager (Grüne)<br />

Ich bin ein Zuagraster. Aber ich bin nicht allein.<br />

Als ich hierher zog, 1996 lebten ca. 121.000 Menschen<br />

in der Donaustadt. Heute sind es um ein<br />

Drittel mehr, 162.000 und 2025 werden es<br />

183.000 sein. Das ist ein gewaltiges Wachstum,<br />

das die Stadt und den Bezirk vor große Aufgaben<br />

stellt. Dass die Donaustadt ein Wachstumsgebiet war und ist, wird<br />

sich – auch aufgrund der Attraktivität von Wien – nicht ändern lassen.<br />

Was wir verändern wollen, ist das Wie und das Wohin. Für uns<br />

ist wichtig, dass trotz Bautätigkeit gewisse Dinge unantastbar bleiben:<br />

Die Lobau, Wassererholungsgebiete und allen voran die Grünland<br />

Schutzgebiete. Nicht jedes Feld ist ein potentieller Baugrund.<br />

Dazwischen kann, ja soll gebaut werden – aber sinnvoll und mit einem<br />

Zusatznutzen für alle „Alteingesessene“, die dadurch einen<br />

Nachteil erleiden. In den letzten Jahrzehnten wurden Flächen, sowie<br />

sie frei oder umgewidmet wurden, neu bebaut - oft ohne stadtplanerische<br />

Begleitung, Es fehlten nicht nur die nötigen Verkehrsmittel,<br />

sondern vor allem gewachsene Struktur. Der Bäcker ums<br />

Eck, der Fleischhauer im Grätzel, ein Cafe als Treffpunkt, Stätten der<br />

Begegnung für den Nachwuchs etc. Gewachsene Struktur zu ersetzen<br />

ist schwierig, aber nicht unmöglich. Es geht nicht nur darum,<br />

Wohnfläche zu bauen, sondern um Lebensqualität, um eine Donaustadt,<br />

in der wir nicht nur schlafen wollen, sondern auch abendessen,<br />

ins Kabarett gehen und uns mit Freunden treffen. Wir nennen<br />

das „Urbanität im Grünen“. Das ist machbar – wenn die Politik die<br />

Dinge nicht einfach laufen lässt, sondern gezielt gestaltet. Die<br />

Stadtverwaltung hat mit dem Projekt Forum Ziel 22 der TU Wien einen<br />

guten Weg eingeschlagen, der deutlich eine grüne Handschrift<br />

trägt. Jetzt sind die DonaustädterInnen aufgefordert sich einzubringen,<br />

um Wachstum gemeinsam zu gestalten.<br />

GRin<br />

Muna Duzdar<br />

(SPÖ)<br />

Die Donaustadt wächst. Nicht so<br />

sehr in der Fläche, es ist die Bevölkerung<br />

die wächst und wächst. Es<br />

war und ist noch immer eine Herausforderung,<br />

diesen Bevölkerungszuwachs,<br />

so zu bewältigen,<br />

dass sich Alt- und Neu-DonaustädterInnen<br />

in ihrer Heimat wohl fühlen.<br />

Dieser Gedanke ist noch immer<br />

besonders prägend für die sozialdemokratischen<br />

BezirkspolitikerInnen.<br />

Unser einstiges „Niemandsland“<br />

Donaustadt ist zu einer<br />

beliebten Wohnadresse geworden.<br />

Noch ist sie aber im Aufbruch<br />

– und ein Bezirk, der noch in<br />

vielen Bereichen wachsen wird. Im<br />

Jahr 2030, so wird geschätzt, werden<br />

in der Donaustadt etwa<br />

200.000 Menschen leben. Die Aufgabe<br />

der Politik muss hier das Vorbereiten<br />

und das Gestalten der Infrastruktur<br />

sein, um so angenehme<br />

Rahmenbedingungen für die<br />

Menschen der Donaustadt zu<br />

schaffen. Dabei kommt auch dem<br />

Verkehr eine wichtige Rolle zu. Für<br />

die Entwicklungen der nächsten<br />

Jahre werden Lösungen gebraucht.<br />

Ein Schritt in diese Richtung<br />

ist bereits mit der U2 Erweiterung<br />

gesetzt worden. Für eine<br />

Anbindung an das Autobahnnetzwerk<br />

sollen die geplanten Projekte<br />

Nordostumfahrung und Stadtstraße<br />

sorgen. Trotz dieser Veränderungen<br />

sollen aber auch die<br />

Grünflächen nicht verschwinden.<br />

Vielmehr sollen die bestehenden<br />

Ortskerne weiter ausgebaut werden.<br />

Während der Bezirk Donaustadt<br />

im Wachsen ist, werden wir<br />

SozialdemokratInnen uns auch in<br />

Zukunft für die DonaustädterIn-<br />

Wie und wohin der 22. Bezirk<br />

wächst, sollten uns eigentlich die<br />

Grünen sagen können. Diese haben<br />

es sich in der Stadtregierung<br />

gemütlich gemacht und stimmen<br />

auch in Donaustadt immer brav<br />

mit der SPÖ mit. Es wäre also an<br />

SPÖ und Grünen, den heute schon<br />

160.000 Menschen im 22. Bezirk zu<br />

sagen, wo Stadterweiterung in<br />

den nächsten 15 bis 20 Jahren außer<br />

in der Seestadt Aspern oder<br />

am Waagner-Biro-Gelände in Stadlau<br />

stattfinden soll. Die FPÖ sagt<br />

klar und deutlich, dass die Felder<br />

in Aspern, Breitenlee, Essling oder<br />

Süssenbrunn vor dem Zugriff gieriger<br />

Wohnbauträger geschützt<br />

werden müssen. Diese machen ja<br />

bei SPÖ, ÖVP und Grünen Druck,<br />

um landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen in wertvolles Bauland umzuwidmen<br />

und zuzubetonieren.<br />

Die FPÖ wird diesen Plänen im Interesse<br />

der Bauernschaft und des<br />

Grünraumschutzes heftigen Widerstand<br />

entgegensetzen. Der 22.<br />

Bezirk soll seinen teilweise noch<br />

ländlichen Charakter für unsere<br />

Kinder und Kindeskinder unbedingt<br />

erhalten. Zudem müssen<br />

Rot-Grün und ASFINAG bei der<br />

Nordostumfahrung endlich Nägel<br />

mit Köpfen machen und den Bau<br />

der Entlastungsstraße starten. In<br />

einigen Jahren wird der 22. Bezirk<br />

200.000 Einwohner haben, die sicher<br />

nicht mit alle mit dem Radl in<br />

die Arbeit bzw. zum Super- und<br />

Baumarkt fahren werden, wie es<br />

sich die Grünen vorstellen. Neben<br />

U-Bahnen müssen auch hochrangige<br />

Straßenverbindungen bereitgestellt<br />

werden, um den Verkehrsfluss<br />

in Donaustadt flüssiger zu gestalten.<br />

Die Nordostumfahrung<br />

kommt durch die Verzögerungstaktik<br />

der SPÖ ja schon um 20 Jahre<br />

zu spät, so dass die Straßen des<br />

22. Bezirk zu den Verkehrsspitzen<br />

einem riesigen Parkplatz gleichen.<br />

Wenn in den nächsten Jahren weitere<br />

40.000 Menschen in den Bezirk<br />

ziehen sollen, müssen Stadtregierung<br />

und SPÖ-Bezirksvorsteher<br />

Scheed auch beim Straßenbau Gas<br />

BR<br />

Zoran Ilic<br />

(ÖVP)<br />

Die Donaustadt wächst und mit<br />

ihr auch das Verkehrsproblem.<br />

Das ist eines jener Themen, das<br />

uns auch zukünftig beschäftigen<br />

wird. Denn täglich spielen sich dieselben<br />

Szenen ab. Da sind mittlerweile<br />

die kleinsten Gassen, Straßen<br />

oder Feldwege zu Ausweichstraßen<br />

geworden, weil die<br />

Hauptverkehrsrouten den Straßenverkehr<br />

nicht mehr aufnehmen<br />

können. Ein Teil des Verkehrsaufkommens<br />

entsteht durch<br />

die Pendler aus Niederösterreich.<br />

Da sollten Anreize geschaffen<br />

werden, damit diese Autofahrer<br />

an der Stadtgrenze abgefangen<br />

werden. Die geplante Nord-Ost-<br />

Umfahrung, welche diesbezüglich<br />

eine Entlastung bringen würde,<br />

verzögert sich seit Jahren. Ein<br />

Baubeginn ist nicht in Sicht. Dieser<br />

Zustand ist nicht akzeptabel<br />

und wird von uns schon seit Jahren<br />

thematisiert. Aber es gibt<br />

auch positive Ansätze in diesem<br />

Bereich, bei denen man nicht vor<br />

Wut rot anlaufen muss. Durch den<br />

Ausbau des öffentlichen Verkehrs,<br />

wie z.B. die U2 in Richtung<br />

Seestadt Aspern und das damit<br />

verbundene neue Oberflächennetz,<br />

sind Anreize zum Umsteigen<br />

gegeben. Das war auch dringend<br />

notwendig, da es jetzt schon zu<br />

Kapazitätsengpässen bei der Personenbeförderung<br />

gekommen<br />

ist. Man darf nicht außer Acht lassen,<br />

dass in der Donaustadt ein<br />

steter Zugang an neuen Mitbürgern<br />

zu verzeichnen ist. Allein in<br />

den letzten 10 Jahren gab es einen<br />

Bevölkerungszuwachs von etwa<br />

25.000 neuen Bürgern. Das ist eine<br />

große Herausforderung an die<br />

Infrastruktur. Das kann aber nur<br />

bewältig werden, wenn die Probleme<br />

rasch und konsequent angegangen<br />

werden. Parteien, welche<br />

ihren Blick nur in die Zukunft<br />

richten, werden die Probleme der<br />

Gegenwart nicht lösen! Wir wollen<br />

beides und dafür setzen wir<br />

uns ein!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!