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KUNSTGEWERBE DECORATIVE ARTS 19. NOVEMBER ... - Lempertz

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LEMPERTZ<br />

<strong>KUNSTGEWERBE</strong><br />

<strong>DECORATIVE</strong> <strong>ARTS</strong><br />

<strong>19.</strong> <strong>NOVEMBER</strong> 2010<br />

KÖLN<br />

LEMPERTZ AUKTION 968


Kunstgewerbe<br />

Decorative arts<br />

<strong>19.</strong> November 2010<br />

KölN<br />

<strong>Lempertz</strong> Auktion 968


Vorbesichtigung Preview<br />

Köln<br />

Freitag 12. november 2010<br />

10 – 13 uhr und 14 – 17.30 uhr<br />

Samstag 13. november<br />

10 – 16 uhr<br />

Sonntag 14. november<br />

11 – 15 uhr<br />

montag – mittwoch 15. – 17. november<br />

10 – 13 uhr und 14 – 17.30 uhr<br />

Donnerstag 18. november<br />

11 – 14 uhr<br />

Versteigerung sale<br />

Köln<br />

Freitag <strong>19.</strong> november 2010<br />

10.30 uhr Lot 1 - 444<br />

14.30 uhr Lot 445 - 807<br />

neumarkt 3<br />

50667 köln (Germany)<br />

tel 0221/925729-0<br />

Fax 0221/925729-6<br />

info@lempertz.com<br />

www.lempertz.com


Porzellan


1 Meißener Pokalvase<br />

Böttger-Porzellan mit dickem, teilweise<br />

grob gemahlenem Scherben und opak<br />

aufgetragener Glasur. Schmalkonisch<br />

mit dreigeteiltem Aufbau, die einzelnen<br />

Gefäßteile durch Wülste und Profilstreifen<br />

voneinander abgesetzt. Um den Fuß<br />

eine Lambrequinbordüre, um die untere<br />

Wandung ein Relief von Lanzettblättern,<br />

die obere Wandung dekoriert mit zwei<br />

aufgelegten Weinranken und zwei Medusenhäuptern.<br />

Zahlreiche kleinere und<br />

ein größerer Brandriss, drei aufgeplatzte<br />

Brandblasen am Fuß, kleinere ältere Bestoßungen<br />

um den Lippenrand und am<br />

Weinlaub. H 19,2; Ø ca. 10,5 cm.<br />

Um 1715.<br />

Provenienz<br />

Hessische Familiensammlung<br />

Literatur<br />

Die Form ist selten und offensichtlich<br />

früh, was auch die Schwierigkeiten in<br />

der Masseproduktion belegen. Im Kat.<br />

Johann Friedrich Böttger, Dresden 1982,<br />

datiert Menzhausen eine vergleichbare,<br />

aber 51 cm hohe Deckelvase in der<br />

Porzellansammlung Dresden (I/82) auf<br />

„nach 1713“. Den Blaauwen (Amsterdam<br />

2000, Kat. Nr. 9) beschreibt das 18 cm<br />

hohe Exemplar ohne Deckel in der<br />

Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam<br />

als „c. 1715“. Er listet außer diesen<br />

beiden Museumsstücken nur noch drei<br />

weitere ihm bekannte Objekte<br />

und erwähnt darunter<br />

ein weiteres gleiches<br />

mit Weinranken und<br />

ohne Deckel in der Wark<br />

Collection in Jacksonville/<br />

USA, das möglicherweise<br />

als Pendant zu diesem<br />

entstanden ist.<br />

A rare Meissen Boettger porcelain<br />

vase with relief decoration.<br />

Several chips to the upper rims<br />

and the leaves, some cracks und<br />

three burst blisters due to firing.<br />

C. 1715.<br />

€ 9 000 – 12 000<br />

7


2 Walzenkrug mit Goldchinesen<br />

Dekoriert mit zwei fein radierten, großen<br />

und vielfigurigen Architekturdastellungen<br />

über Bandwerkkonsolen, dazwischen<br />

ein fliegender Drache und ein Insekt.<br />

Um die Ränder eine kleine Goldspitze,<br />

der Henkel vergoldet. Abgestrichener<br />

Boden ohne Marke. Lippenrand und vorderer<br />

Boden restauriert, das Gold partiell<br />

retuschiert. Klappdeckel und Fußring<br />

aus vergoldetem Silber (ohne Marken).<br />

H 13,5; mit Daumenrast 16,4 cm.<br />

Das Porzellan Meißen, um 1720, der<br />

Dekor wohl Bartholomäus Seuter, Augsburg,<br />

um 1730. Die Vermeilmontierung<br />

wohl zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. Ducret, Meißner Porzellan bemalt<br />

in Augsburg, 1718 bis um 1750, Bd. I,<br />

Braunschweig 1971, Nr. 253.<br />

A Meissen tankard decorated at Augsburg in<br />

the Seuter workshop with Goldchinesen on<br />

scollwork support. Upper rim and bottom<br />

restored. The gilt silver mounts probaly<br />

second half of 19th century.<br />

€ 4 000 – 6 000<br />

8


3 Weiße Meißen-Kanne<br />

Böttger-Porzellan. Wuchtig ovoide Form<br />

mit spitzem Konsolausguss, der runde<br />

Henkel mit Volutenansätzen.Unten<br />

umlaufendes Blattrelief. Ohne Marke.<br />

Lippenrand und Ausguss restauriert.<br />

H 19,6 cm.<br />

Um 1715 – 20.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

4 Meißener Doppelhenkelbecher<br />

mit Kanneluren und passende UT. Deko -<br />

riert mit radierten Goldchinesen, die<br />

Kanneluren alternierend vergoldet,<br />

gepunktet oder mit Goldranken. Um die<br />

Lippenränder eine schmale Goldspitze.<br />

Becher mit Dreherzeichen zwei Punkte<br />

für Johann Martin Kittel jun., die UT mit<br />

Dreherzeichen Schrägstrich. Zwei Randchips<br />

auf der Unterseite der UT, das Gold<br />

etwas berieben.<br />

Das Porzellan Meißen, um 1720,<br />

der Dekor wohl Bartholomäus Seuter,<br />

Augsburg, um 1730.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. einen ähnlich dekorierten Becher<br />

bei Ducret, Meißner Porzellan bemalt<br />

in Augsburg, 1718 bis um 1750, Bd. I,<br />

Braunschweig 1971, Nr. 269 f.<br />

€ 1 200 – 1 500<br />

5 Teekanne mit Goldchinesen<br />

Flache Kugelform mit reliefiertem<br />

Ohrhenkel und Vogelkopfausguss, hoher<br />

Haubendeckel mit Scheibenknauf. Dekoriert<br />

mit zwei radierten Chinoiserien<br />

über Bandwerkkonsolen sowie Goldspitzen.<br />

Ausguss, Henkel und Ränder vergoldet.<br />

Ohne Marke. Ausguss, Lippen- und<br />

Deckelrand restauriert.<br />

H 10,3 cm.<br />

Das Porzellan Meißen, um 1720,<br />

der Dekor Seuter-Werkstatt, Augsburg,<br />

um 1730.<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

9


6 Meißener Wöchnerinnenschüssel<br />

auf Présentoire. Unterglasurblaue Bänder<br />

mit Gittern und Reserven mit Insekten<br />

bzw. auf dem Deckel indianische Blumen<br />

über Balustraden, alles gold überradiert.<br />

Der Teller zusätzlich dekoriert mit zwei<br />

mehrfigurigen Chinesenszenen über<br />

Konsolen. Blaumarke Schwerter mit S<br />

im Fond der Ecuelle, auf dem Boden des<br />

Tellers Blaumarke Schwerter mit kursiven<br />

Parierstangen, im Standring blaues<br />

W und Drehermarke (nicht identifiziert).<br />

Vergoldung minimal berieben. Terrine H<br />

10,5; Teller Ø 22,5 cm.<br />

Das Porzellan Meißen, der Dekor<br />

Augsburg, um 1730.<br />

Provenienz<br />

Verst. Sotheby’s London am 10. März<br />

1970; süddeutscher Privatbesitz<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Ducret, Meißner Porzellan<br />

bemalt in Augsburg, 1718 bis um 1750,<br />

Bd. I, Braunschweig 1971, Nr. 102.<br />

A Meissen circular bowl and cover on a stand<br />

decorated at Augsburg with rich gilding<br />

completely covering the primary decoration<br />

in underglaze blue. The stand with Goldchinesen<br />

on scrollwork supports and birds on<br />

branches. Inside of the bowl blue crossed<br />

swords and S, bottom of the dish with blue<br />

crossed swords and blue W.<br />

€ 18 000 – 22 000


7 Zwei Koppchen mit Goldchinesen<br />

und entsprechende Unterschalen. Dekoriert<br />

mit großfigurigen Chinoiserien<br />

über Bandwerkkonsolen sowie Goldspitzen<br />

an breiten Randvergoldungen. Drei<br />

Teile mit Lüsterzeichen a, verschiedene<br />

Drehermarken.<br />

Das Porzellan Meißen, um 1720,<br />

der Dekor Seuter-Werkstatt, Augsburg,<br />

um 1730.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

8 Meißener Doppelhenkelbecher<br />

mit UT. Dekoriert mit Fels-und-Vogel in<br />

Unterglasurblau, darüber fein radierter<br />

Golddekor, zusätzlich mit stehenden<br />

Chinesen. Blaumarke Schwerter mit kursiven<br />

Parierstangen, Blaumalerzeichen<br />

in den Standringen, Drehermarke Kreuz<br />

wohl für Johann Daniel Rehschuh. Gold<br />

der UT berieben, zwei Glasurrisse auf<br />

einer Seite des Bechers.<br />

Um 1730, der Dekor Augsburg, Seuter-<br />

Werkstatt.<br />

€ 800<br />

9 Zwei Meißener Koppchen<br />

und UT, dekoriert mit Fels-und-Vogel in<br />

Unterglasurblau. Darüber Goldranken,<br />

ein Koppchen mit UT bemalt mit farbigen<br />

Blumen, Schäfer und Schaf auf Landschaftsinseln<br />

und Architektur im Fond.<br />

Blaumarke Schwerter mit Beizeichen,<br />

Pressnummern. Eine UT mit Radialriss.<br />

Mitte 18. Jh., der Dekor Ferner-Werkstatt.<br />

€ 1 200<br />

12<br />

11 8


10 Meißener Teekanne<br />

mit I-Henkel und facettiertem Röhrenausguss,<br />

flacher Einsatzdeckel. Dekoriert<br />

mit Fels-und-Vogel in Unterglasurblau<br />

mit goldenen Konturen und farbigem<br />

Emaildekor: Unter dem Ausguss ein<br />

Schäfer, seitlich große Blüten. Blaumarke<br />

Schwerter. Minimale Chips am Ausguss,<br />

Knauf restauriert. H 10,5 cm.<br />

Um 1740, der Dekor wohl Ferner-Werkstatt.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

11 Meißener Koppchen und UT<br />

Dekoriert mit Fels-und-Vogel in Unterglasurblau,<br />

darüber fein radierter Golddekor,<br />

auf der Wandung des Koppchens<br />

zusätzlich zwei Chinesen. Blaumarke<br />

Schwerter , blaue 3. im Standrind des<br />

Koppchens, die UT mit Drehermarke<br />

Z wohl für Johann Christian Dietrich.<br />

Ein Chip am Rand der UT, wohl mit<br />

originaler Goldkaschierung, ein weiterer<br />

Minimalchip am Rand des Koppchens.<br />

Nach 1731, der Dekor Augsburg, Seuter-<br />

Werkstatt.<br />

€ 1 200 – 1 500<br />

12 Meißener Teller mit Blaudekor<br />

Flach, gewellt fassonierte Fahne, auf der<br />

Unterseite der Fahne bedeckt mit hellbraunem<br />

Fond und versetztem Rippenrelief.<br />

Blaumarke Schwerter mit Beizeichen<br />

K, Pressnummer 20. Glasursprung<br />

auf dem Boden, die Glasur im Spiegel<br />

etwas berieben. Ø 25,1 cm.<br />

Mitte 18. Jh.<br />

€ 800<br />

13 Meißener Koppchen und UT<br />

Hellbrauner Fond über versetztem<br />

Rippenrelief, darüber farbige Vögel auf<br />

Ästen. Innen Blaudekor Strohblume,<br />

Goldränderung. Blaumarke Schwerter,<br />

blaues T im Standring, Pressnummern.<br />

Mitte 18. Jh.<br />

€ 800<br />

12 13<br />

13


14 Meißener K.P.M.-Teekanne<br />

Leicht konisch, die Röhrentülle mit gold<br />

staffiertem Maskaronansatz, der Haubendeckel<br />

mit Scheibenknauf. Auf beiden<br />

Wandungsseiten seltene Darstellung<br />

fein gemalter, zweifuriger Chinoiserien<br />

vor goldradierten Fonds, gerahmt<br />

von großen Goldspitzenkartuschen mit<br />

Purpurlüsterfeldern und anhängenden<br />

eisenroten und purpurnen Federblättern.<br />

Der Deckel goldradiert und entsprechend<br />

bemalt mit drei zweifigurige Chinoiserien.<br />

Blaumarke K.P.M. und Schwerter,<br />

goldene 5. und sechs Goldpunkte, als<br />

Dreieck angeordnet, im Standring zwei<br />

winzige Purpurmalerzeichen. Chips in<br />

Millimetergröße um den Innenrand des<br />

Deckels, das Gold punktuell berieben, ein<br />

Brandriss im Maskaron. Vermeilmontierung<br />

bestehend aus einer Verbindungskette<br />

zwischen Henkel, Deckelknauf und<br />

Tüllenverschluss (wohl aus der Zeit).<br />

H 11,6 cm.<br />

1723 – 24, der Dekor wohl Johann<br />

Gregorius Hoeroldt.<br />

A Meissen K.P.M. marked porcelain tea pot<br />

decorated with rare early Hoeroldt chinoiseries<br />

on a gilt ground in scrollwork cartouches.<br />

Marked K.P.M. and crossed swords in underglaze<br />

blue, gilt 5 and six points, two small<br />

purple painter’s marks.<br />

Several minor<br />

chips to the<br />

interior rim<br />

of the lid,<br />

gilding<br />

minimally worn,<br />

one crack due to firing<br />

under the spout.<br />

C. 1723 – 24, the decoration<br />

probably Johann Gregorius<br />

Hoeroldt.<br />

€ 25 000 – 30 000<br />

14


15 Meißen-Deckelschale auf Présentoire<br />

Leicht konisch, mit eckigen, außen<br />

vergoldeten Henkeln. Auf beiden<br />

Wandungsseiten fein gemalte, brillante<br />

Ideallandschaften mit niederländischen<br />

Motiven, gerahmt von Goldspitzenkartuschen<br />

mit Purpurlüsterfeldern und<br />

anhängenden eisenroten und lüsterfarbenen<br />

Federblättern. Eine ebensolche<br />

Kartusche im Fond des Tellers, auf dem<br />

Deckel zwei etwas unbedeutendere<br />

Landschaften in eisenrotem Doppelring.<br />

Um den Rand des Tellers und des<br />

Deckels eine breite Goldspitze (die auf<br />

dem Deckel etwas retuschiert). Ohne<br />

Marke. Im Goldrand der Schale mehrere<br />

flache Chips in Millimetergröße. Teller<br />

Ø 17,9; Terrine mit Deckel H 11,6 cm.<br />

Um 1722 – 23, der Dekor entweder wohl<br />

Johann Gregorius Hoeroldt oder Johann<br />

Gottfried Mehlhorn jun.<br />

€ 15 000 – 18 000<br />

16<br />

Literatur<br />

Bei Rückert, München 1966, Nr.130 f. zwei vergleichbar bemalte Stücke<br />

mit Astknäufen aus der Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums,<br />

deren Dekor „versuchsweise dem jüngeren Mehlhorn zugeschrieben“<br />

werden (S. 72). Zu dieser Zeit gab es in der Malerwerkstatt auch nicht<br />

viele Alternativen – außer Hoeroldt selber und Mehlhorn jun. waren<br />

dort nur drei Gesellen und ein Lehrling beschäftigt (s. Rückert, Biographische<br />

Daten, München 1990, S. 177). Die Dekore der Kartuschen<br />

sind in ihrer flüssigen Malweise wahrscheinlich von einem der beiden<br />

geübteren Maler gestaltet worden, wogegen der Dekor des Deckels von<br />

einer etwas steiferen Hand zeugt, auch ist der Farbauftrag dort nicht so<br />

opak und reliefiert.<br />

A Meissen porcelain tureen, cover and stand decorated with delicately painted<br />

early European landscapes in scrollwork cartouches. No marks. Minor flat chips<br />

to the rim of the tureen, the gilding of the cover partly retouched.<br />

C. 1722 – 23, the decoration probably either Johann Gregorius Hoeroldt or<br />

Johann Gottfried Mehlhorn jun.


16 Zwei Meißener Koppchen mit UT<br />

Konische Form mit ausgestelltem Lippenrand.<br />

Einzelne Chinesen in Goldkartuschen<br />

mit Lüsterfond und purpurnen<br />

Federblättern, im Fond der Koppchen<br />

kleine Landschaften in Stadler-Manier,<br />

reiche Goldspitzen um die Lippenränder.<br />

Ein Koppchen mit blauer Caduceus-Marke,<br />

das andere mit Schwertermarke, die<br />

UT ohne Marke, alle Teile mit Goldmalerzeichen<br />

83 und Drehermarke /. Chip an<br />

der Unterseite einer UT, ein Koppchen<br />

mit restauriertem Bruch.<br />

Das Porzellan vor 1723, der Dekor in der<br />

Art Johann Gregorius Hoeroldt.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

Two Meissen cups and saucers with Chinese<br />

figures in the manner of Johann Gregorius<br />

Hoeroldt. One cup marked with blue<br />

Caduceus, the other with crossed swords, the<br />

saucers without mark, all pieces with dreher’s<br />

Mark/and gilder’s 83.<br />

€ 1 800<br />

17 Meißener Koppchen und UT<br />

Vierpassige Form mit leuchtendem<br />

Türkisfond auf der Unterseite. Dekoriert<br />

mit feinen farbigen Chinoiserien in vier<br />

vierpassigen goldgeränderten Reserven<br />

auf dem Koppchen und in einer vierpassigen<br />

Goldspitzenkartusche im Fond<br />

der UT. Entsprechende Goldspitzen<br />

um die inneren Ränder. Koppchen mit<br />

Emailmarke Schwerter, die UT mit<br />

Blaumarke Schwerter und Drehermarke<br />

H für Johann Gottlieb Haase. Minimaler<br />

Goldberieb.<br />

Um 1729.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />

Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />

und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />

1971, Lot 33.<br />

A Meissen porcelain koppchen and saucer<br />

with light turquoise ground and delicately<br />

painted Hoeroldt chinoiseries. Marked with<br />

crossed swords (to the koppchen in blue enamel)<br />

and dreher’s mark H for Johann Gottlieb<br />

Haase to the saucer. The gilding minimally<br />

worn.<br />

€ 1 000<br />

18


18 Meißener Deckelbecher<br />

Konisches Gefäß auf achtfach abgeflachtem<br />

Nodus, der Deckel gleichermaßen<br />

facettiert, mit Zweischeibenknauf. Auf<br />

beiden Wandungsseiten vielfigurige,<br />

tiefe Kauffahrteiszenen in Goldspitzenkartuschen<br />

mit Purpurlüster und zweifarbigen<br />

Federblättern. Der Nodus belegt<br />

mit Goldfond, darin acht Ovalreserven<br />

mit Kauffahrteiszenen, alternierend in<br />

Eisenrot- bzw. Purpurcamaieu. Goldränderungen,<br />

um den Deckelrand eine<br />

breite Goldspitze. Blaumarke Schwerter<br />

mit kursiven Parierstangen, goldene 5.<br />

Minimaler und punktueller Goldberieb,<br />

Deckelknauf wieder angefügt, die Restaurierung<br />

alt und bereits etwas blätternd,<br />

die Goldnummer im Deckelinnern nachgemalt.<br />

H 18 cm.<br />

Um 1730 – 40, der Dekor in der Art<br />

Christian Friedrich Herold.<br />

Literatur<br />

Zur Form vgl. Rückert, München 1966,<br />

Nr. 4510 f., zwei Becher ohne Deckel.<br />

A Meissen porcelain beaker and cover decorated<br />

with two delicately painted harbour<br />

scenes in scrollwork cartouches and eight<br />

similar scenes „en camaieu“ on a gilt ground<br />

around the foot. Marked with crossed swords<br />

and gilt 5. The gilding partly worn, the knob<br />

restuck, the area with the gilt number to the<br />

interior lid restored.<br />

C. 1730 – 40, the decoration in the manner of<br />

Christian Friedrich Herold.<br />

€ 12 000 – 15 000<br />

19


19 Meißener Tischuhr<br />

Das Gehäuse in Kartuschenform mit<br />

gold anstaffierten Reliefrocaillen zwischen<br />

plastischen grünen Palmzweigen,<br />

bekrönt von einer weiblichen Allegorie<br />

(wohl Flora) und einem Putto. Auf allen<br />

drei Sichtseiten fein gemalte Szenen<br />

nach Watteau und reicher Goldrankendekor.<br />

Unglasierter Boden mit Blaumarke<br />

Schwerter und Pressnummer 44.<br />

Kleinere Restaurierung am Schilf und<br />

der Blüte der Flora. Das Zifferblatt mit<br />

versilbertem Ziffernkranz und Eisenzeigern.<br />

Rechteckiges Achttagewerk mit<br />

starrem Pendel, auf der Rückseite eine<br />

vergoldete Bronzeblechtür. Separat gearbeitetes<br />

Podest gleichfalls mit üppigen<br />

Golddekoren: Ranken, Spitzen, z.T. mit<br />

anhängenden zweifarbigen Federblättern,<br />

auf den Ecken vergoldete reliefierte<br />

Jakobsmuscheln. In den Reserven fein<br />

gemalten Parkszenen mit Figurenstaffage.<br />

Auf der Rückseite Konsolchinesen in<br />

Purpurcamaieu. Blaumarke Schwerter,<br />

Pressnummer 25. Die Oberseite mit<br />

minimalem Berieb auf den Standflächen<br />

der Uhr. H 39,7; mit Podest 48,8 cm.<br />

Meißen, um 1740, das Werk um 1880.<br />

A Meissen porcelain table clock with an<br />

allegorical figure of a Flora (?) on top and<br />

a separate pedestal. The clockwork richly<br />

gilded and decorated with three polychrome<br />

scenes in the manner of Watteau. Marked<br />

with crossed swords to the bottom and<br />

impressed 44, to the pedestal impressed 25.<br />

Minor restorations to the palm leaves and<br />

Flora’s small bunch of flowers, the top of the<br />

pedestal minimally worn.<br />

C. 1740.<br />

€ 30 000 – 35 000<br />

20


20 Meißen-Kännchen und Deckel<br />

Ovoide Wandung mit fassoniertem<br />

Konsolausguss und reliefiertem I-Henkel,<br />

flacher Einsatzdeckel mit Zapfenknauf.<br />

Umlaufende, auf dem Deckel beidseitige,<br />

fein gemalte, tiefe Kauffahrteiszene mit<br />

zahlreicher, großer Figurenstaffage und<br />

Wolken. Ausguss, Reliefs und Zapfenknauf<br />

vergoldet, goldener Streifen um<br />

den Lippenrand. Blaumarke Schwerter,<br />

Pressnummer 1, goldenes R auf Boden<br />

und Deckel. Spitze des Ausgusses bestoßen<br />

mit kleiner Altrestaurierung.<br />

H 14,6 cm.<br />

Um 1740, der Dekor wohl Christian<br />

Friedrich Herold.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung; verst.<br />

<strong>Lempertz</strong> Auktion 879 am 18. November<br />

2005, Lot 103; hessische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. eine Teedose mit Deckel und ähnlichem<br />

Dekor, von Hornig-Sutter (in: Keramos<br />

57/72, S. 11 ff.) der Hand Herolds<br />

zugeschrieben (verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion<br />

781 am 3. Dezember 1999, Los 106).<br />

A Meissen porcelain coffee pot with cover decorated<br />

with a delicately painted continuous<br />

harbour scene. Marked with crossed swords,<br />

impressed number 1 and a gilt R. Tip of the<br />

spout restored.<br />

C. 1740, the decoration probably Christian<br />

Friedrich Herold.<br />

€ 4 000 – 6 000<br />

21 Zwei Teller mit Koreanischem Löwen<br />

Sulkowski-Ozier, flach gemuldete Form.<br />

Emaildekor mit Koreanischem Löwen,<br />

Kranich und Päonienstrauch nach Kakiemon-Vorbild.<br />

Blaumarke Schwerter.<br />

Der Dekor partiell berieben. Ø 23,5 cm.<br />

Meißen, um 1735.<br />

Literatur<br />

Vgl. Rückert, Meißener Porzellan, München<br />

1966, Kat. 288.<br />

€ 1 000<br />

22


22 Meißener Deckelterrine<br />

Ovale tiefe Form mit zwei Maskaronhenkeln,<br />

hoher gestufter Haubendeckel<br />

mit reliefiertem Balusterknauf. Dekoriert<br />

in Famille verte-Polychromie mit zwei<br />

Vögeln auf einem Zweig und großen<br />

Chrysanthemen, gold gehöht. Abgestrichener<br />

Boden mit Blaumarke Schwerter<br />

und drehermarke für Andreas Schiefer.<br />

Eine Handhabe restauriert, der Knauf<br />

wieder angefügt. H 33,2; B 37,6 cm.<br />

Um 1730 – 40.<br />

An oval Meissen porcelain tureen and cover<br />

decorated in the Famille verte style. Marked<br />

with crossed swords to the bottom as well as<br />

the dreher’s mark of Andreas Schiefer. One<br />

handle restored, the knob restuck.<br />

C. 1730 – 40.<br />

€ 10 000 – 15 000<br />

23


23 Meißener Kumme<br />

Außen matter Purpurfond mit zwei glasierten<br />

Reserven um fein gemalte Hafenszenen<br />

in Sepia-Camaieu, gerahmt von<br />

Goldranken. Im Fond eine gleich große<br />

Szene in sepiafarbenem Doppelring.<br />

Braune Ränderung. Blaumarke Schwerter,<br />

Drehermarke zwei Kreise (nicht<br />

identifiziert). H 7,8; Ø 17 cm.<br />

Um 1730 – 35, der Dekor wohl<br />

Christian Friedrich Herold.<br />

A Meissen porcelain matt<br />

purple-ground slop bowl with<br />

harbour scenes in sepia camaieu.<br />

Marked with crossed<br />

swords and a not identified<br />

dreher’s mark.<br />

C. 1730 – 35, the decoration<br />

most likely<br />

Christian Friedrich<br />

Herold.<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

24


24 Meißener Doppelhenkelbecher<br />

Seltene Form mit vergoldeten Muschelauflagen<br />

als Daumenrast. Zwei große<br />

schwarz konturierte Goldkartuschen um<br />

eine Flusslandschaft bzw. eine Kauffahrteiszene,<br />

im Spiegel der UT eine Kauffahrteiszene.<br />

Um die inneren Lippenränder<br />

Goldspitzen. Blaumarke Schwerter,<br />

goldene 22.<br />

Um 1740 – 45.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

25 Meißener Kühlgefäß<br />

Ovale tiefe Schalenform mit Reliefdekor<br />

Neu-Brandenstein und zwei plastische<br />

allegorische Männerköpfe „Der Winter“<br />

als Henkel. Dekoriert mit deutschen<br />

Blumen und fein gemalten Früchten.<br />

Blaumarke Schwerter mit Beizeichen.<br />

Restauriert. H 17,4; B 30,3 cm (mit Henkeln).<br />

Mitte 18. Jh.<br />

Ein zweiter Cachepot dieser Art verst.<br />

<strong>Lempertz</strong> Auktion 654 am 22. Juni 1990,<br />

Lot 1934.<br />

€ 4 000 – 6 000<br />

25


26 Meißener Walzenkrug<br />

mit fein gemaltem, umlaufendem Purpurcamaieudekor<br />

einer europäischen<br />

Landschaft mit Figurenstaffage. Um<br />

den äußeren Lippenrand eine kleine<br />

Goldspitze. Abgestrichener Boden ohne<br />

Marke. Ein retuschierter Vertikalkratzer<br />

in der Glasur. Vermeilmontierung mit<br />

der großen Silbermedaille von Oexlein<br />

auf den Hubertusburger Frieden am<br />

15. Feburar 1763, avers bezeichnet<br />

„NVNCIA PACIS“ und revers „IAM RE-<br />

DIRE AVDET“ und „GERMANIA PACA-<br />

TA“. H 19,8, ohne Daumenrast 14,5 cm.<br />

Das Porzellan Mitte 18. Jh., der Dekor<br />

wohl Johann George Heintze zuzuschreiben.<br />

Die Montierung zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

A Meissen porcelain tankard decorated with<br />

a surrounding European landscape „en camaieu“.<br />

No mark. One retouched vertical scratch<br />

to the glaze. The 19th century silver gilt<br />

mounting with the silver medal to the Peace<br />

of Hubertusburg made by Oexlein.<br />

The porcelain mid 18th century, the decoration<br />

most likely attributed to Johann George<br />

Heintze. The mounting second half 19th<br />

century.<br />

€ 15 000 – 18 000


27 Teedose mit Jagdszenen<br />

Gewellte Wandung auf ovalem Grundriss,<br />

die Schulter mit Dulong-Relief,<br />

Haubendeckel mit Zapfenknauf. Die<br />

Wandung umlaufend dekoriert mit zwei<br />

besonders fein gemalten und detailreichen<br />

Hatzszenen. Auf dem Deckel einzelnen<br />

Streublüten, Goldränderungen.<br />

Blaumarke Schwerter, Pressnummer 46.<br />

Im Boden drei schmale Brandrisse, ein<br />

weiterer auf der Schulter. H 13,5 cm.<br />

Meißen, um 1740, der Dekor nach Stichvorlagen<br />

von Johann Elias Ridinger.<br />

Literatur<br />

Die Stichvorlage für die Parforcejagd<br />

auf den Hirsch abgebildet bei Pietsch,<br />

Porzellan Parforce, München 2005, S.<br />

99. Derselben Stichvorlage bediente sich<br />

der Maler Johann Georg Heintze bei der<br />

Bemalung einer Vase aus der Dresdener<br />

Porzellansammlung, ibd. Kat. 60.<br />

A Meissen oval teacaddy and cover. Delicately<br />

painted with two hunting scenes after Johann<br />

Elias Ridinger. Blue crosses swords in underglaze<br />

blue, impressed number 46. The bottom<br />

with three short hairlines due to firing.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

28 Meißener Teekanne<br />

Ballenform mit I-Henkel, Ausguss mit<br />

Drachenkopf, flacher Einsatzdeckel mit<br />

Zapfenknauf. Zwei Landschaftsinseln in<br />

Schwarzlot und Braun, darauf in feinem<br />

Kontrast je ein farbig staffiertes Jägerbzw.<br />

Liebespaar wohl nach Watteau-<br />

Motiven. Einzelne ombrierte Insekten<br />

und Blüten nach Holzschnittvorlage.<br />

Griff und Tülle mit Gold und Purpur<br />

staffiert, um die Deckelöffnung feine<br />

Goldspitze. Blaue Schwertermarke.<br />

H 10,5 cm.<br />

Um 1745 – 50.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 3 500 – 5 000<br />

27


29 Paar Meißener Tassen und UT<br />

Halbkugelform mit C-Henkel. Dekoriert<br />

mit umlaufenden Landschaften in Purpur-Camaieu<br />

und Goldrändern. Im Spiegel<br />

der UT eine Hafenszene und eine<br />

Wasserlandschaft gleicher Farbgebung<br />

in purpurnem Doppelring. Blaumarke<br />

Schwerter, Pressmarken, goldenes z.<br />

Wenig berieben.<br />

Mitte 18. Jh.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

30 Meißener Teller<br />

Flach, mit Reliefdekor Alt-Brandenstein.<br />

Dekoriert mit Blumen in Purpur-Camaieu<br />

und Goldranken. Blaumarke Schwerter,<br />

Pressnummer. Ø 24,2 cm.<br />

Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />

€ 800<br />

31 Zwei Kummen in Kohlkopfform<br />

Halbkugelform, die Wandung als Kohlkopf<br />

reliefiert. Im Fond Früchte, Beeren<br />

und Nüsse nach Holzschnittvorlagen, die<br />

Wandung in Grün und Purpur naturalistisch<br />

staffiert. Blaumarke Schwerter.<br />

Ø 16 cm.<br />

Meißen, um 1750, der Entwurf wohl von<br />

Johann Gottlieb Ehder.<br />

Literatur<br />

Ein weiteres Exemplar abgebildet bei<br />

Rückert, Meißener Porzellan, München<br />

1966, Kat. 693. Dort findet sich auch der<br />

Hinweis auf weitere Geschirre in Kohlkopfform,<br />

die Ehder 1746 entwarf.<br />

€ 3 000 – 3 500<br />

32 Meißener Kaffeekanne<br />

Birnform mit reliefiertem I-Henkel<br />

und Konsolausguss, Haubendeckel mit<br />

Knospenknauf. Bemalt mit Parkszenen<br />

in Purpurcamaieu: eine Mutter mit<br />

zwei Kindern an einem Tisch und eine<br />

Gesellschaft beim Teetrinken. Blaumarke<br />

Schwerter, Drehermarke Z für Johann<br />

Christian Dietrich. Chip am unteren<br />

Deckelrand und am Stiel der Blume,<br />

das Gold partiell berieben. H 22,9 cm.<br />

Um 1735 – 40.<br />

€ 1 300 – 1 800<br />

28<br />

30 29


33 Zwei Meißener Blattschalen<br />

Dichter Dekor mit Blüten, Früchten und<br />

Nüssen nach Holzschnittvorlage, Goldränder.<br />

Blaue Schwertermarken, Pressnummern.<br />

Der Goldrand einer Schale<br />

stark berieben. B 23,8 cm.<br />

Um 1745 – 50.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 1 200<br />

34 Paar Saucièren mit Drachen<br />

Gestreckt ovale Form mit zwei Ausgüssen<br />

und zwei plastischen Drachen als<br />

Handhaben, die Außenwandung mit<br />

plastischem Rocaillen- und Blütendekor.<br />

Farbiger Emaildekor, im Fond je ein<br />

Bouquet, Streublüten, Goldränderungen,<br />

die Drachen in Purpur, Gelb und<br />

Schwarz staffiert. Blaumarke Schwerter.<br />

Eine Saucière mit kleinem Ausbruch am<br />

Ausguss, Chips am plastischen Dekor.<br />

B 23 cm.<br />

Meißen, um 1760.<br />

€ 2 500 – 3 500<br />

35 Meißener Schüssel<br />

Flache runde Form mit Reliefdekor<br />

Neu-Brandenstein. Dekoriert mit fein<br />

gemalten heimischen Vögeln auf einer<br />

Landschaftsinsel sowie Insekten.Goldrand.<br />

Blaumarke Schwerter, Pressnummer<br />

22. Restaurierter Radialriss auf<br />

7 Uhr. Ø 22,2 cm.<br />

Mitte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 400<br />

36 Paar Meißener Trembleusen<br />

Schlanke Becherform mit I-Henkel und<br />

Goldkonturen, dekoriert mit deutschen<br />

Blumen. Blaumarke Schwerter, eine<br />

Pressnummer, ein purpurnes Malerzeichen<br />

S.i im Standring einer Tasse.<br />

Eine Muschel des Durchbruchs verloren.<br />

Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 500<br />

36 35 36<br />

29


37 Meißener Teedose<br />

Geschnürt gebauchte Form nach Sèvres-<br />

Vorbild. Die Reliefs gold konturiert und<br />

emailblau anstaffiert. Farbige Blumen.<br />

Unglasierter Boden mit Blaumarke<br />

Schwerter. Vergoldeter Bronzedeckel.<br />

H 9,6 cm ohne Deckel.<br />

Mitte 18. Jh.<br />

€ 600<br />

38 Meißener Teller<br />

Flach, mit Reliefdekor Alt-Ozier und<br />

farbigen deutschen Blumen. Blaumarke<br />

Schwerter. Wenig Aschenflug, leicht<br />

zerkratzt. Ø 24,3 cm.<br />

Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />

ohne Abbildung<br />

€ 800<br />

39 Drei Meißener Teller<br />

Zwei Teller mit Gotzkowsky-Reliefdekor,<br />

einer mit Ozierkante, flache Form. Emaildekor<br />

mit Blüten und Früchten, die Gotzkowsky-Teller<br />

mit goldener Gitterkante,<br />

der Ozier-Teller mit Weinlaubkante.<br />

Blaue Schwertermarke, Pressnummern.<br />

Ein Teller mit kleiner Randrestaurierung,<br />

einer mit Randchip. Ø 24,5 und 24 cm.<br />

Zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 1 000<br />

40 Platte mit feinen Blumen<br />

und Schale. Beide oval, die Platte mit<br />

Ozierrand. Goldränderung bzw. Goldzahnkante.<br />

Blaumarke Schwerter mit<br />

Punkt. B 44,8 bzw. 26 cm.<br />

Meißen, nach 1763.<br />

€ 500<br />

30


41 Meißener Tasse und UT<br />

Habkugelform mit C-Henkel. Zwei fein<br />

gemalte pastorale Szenen mit Kindern,<br />

um die inneren Ränder eine Goldspitze.<br />

Blaumarke Schwerter mit Punkt.<br />

Nach 1763.<br />

€ 600<br />

42 Meißener Koppchen und UT<br />

Purpurcamaieudekor zwei galante Paare<br />

in Parklandschaften, auf dem Koppchen<br />

hinten eine Einzelfigur, Streublumen,<br />

Goldränderungen. Blaumarke Schwerter,<br />

Pressnummern. Minimal berieben.<br />

Mitte 18. Jh.<br />

€ 600<br />

43 Zwei Meißener Muschelschalen<br />

Dekoriert mit Mosaikfeldern in Purpurcamaieu,<br />

Goldranken und farbigen<br />

Blumengirlanden. Blaumarke Schwerter,<br />

Drehermarke K (nicht identifiziert).<br />

Kleine Brandrisse. B 22 cm.<br />

Nach 1763.<br />

€ 1 000<br />

44 Meißener Unterschale<br />

Goldfond mit vierpassiger, schwarz<br />

konturierter Reserve, darin vier Putti,<br />

die auf einem Baumstamm wippen.<br />

Blaue Schwertermarke, goldene 35,<br />

Pressnummer 17. Ø 13,5 cm.<br />

Um 1745.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 500<br />

45 Wiener Unterschale<br />

Im Spiegel Putto mit Säulenstumpf auf<br />

Wolken, zwei umlaufende Goldbordüren.<br />

Blaumarke Bindenschild, Pressnummer<br />

24. Goldrand berieben. Ø 13,8 cm.<br />

Um 1770.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 300<br />

41 42<br />

45 44<br />

31


46 Bauernhaus<br />

Weißporzellan. Unglasierter Boden mit<br />

schwach erkennbarer Blaumarke Schwerter.<br />

Ein großer diagonaler Brandriss<br />

quer durch den Boden, ein weiterer<br />

kleinerer im hinteren Bodenbereich, die<br />

Ohren des Hasen links am Haus restauriert.<br />

H 13,5 cm.<br />

Meißen, um 1740, das Modell wohl von<br />

Johann Gottlieb Ehder.<br />

Literatur<br />

In der Sammlung Ludwig in Bamberg<br />

ein gleiches bemaltes Haus mit Hühnern,<br />

die von der Bäuerin gefüttert werden<br />

(Kat. Glanz des Barock, Bamberg o.J.,<br />

Nr. 178d).<br />

A Meissen white porcelain farmhouse.<br />

Bottom not glazed with hardly visible crossed<br />

swords. A large diagonal crack due to firing<br />

to the bottom and a smaller one to the back<br />

of the base, the ears of the hare restored.<br />

C. 1740, the model probably by Johann Gottlieb<br />

Ehder.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

*47 Mops als Pfeifenkopf<br />

Liegend, mit eingeschlagenen Vorderpfoten<br />

und Rauchlöchern in den Ohren<br />

sowie den Lefzen. Feine naturalistische<br />

Fellstaffierung. Der Kopf mittels einer<br />

Silbermontierung abklappbar. Ohne<br />

Marke. Der Schwanz wieder angefügt,<br />

die Restaurierung bereits vergilbt.<br />

H 5,9 cm.<br />

Meißen, Mitte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Ein ähnliches Exemplar ehemals Slg.<br />

C.H.. Fischer Dresden, verst. J.M. Heberle<br />

Köln (H. <strong>Lempertz</strong>’Söhne) Oktober 1906,<br />

Lot 898 bzw. ein nahezu gleiches Exemplar<br />

ehemals Slg. Ernesto Blohm, verst.<br />

Christie’s London am 10. April 1989,<br />

Lot 10.<br />

€ 1 700 – 2 000<br />

32<br />

59 47 53


48 Gärtner und Gärtnerin<br />

Beide auf mit Blättern und Blüten<br />

belegten Natursockeln sitzend, gold<br />

geränderte Blumensteckkörben auf den<br />

Schößen haltend. Die Dame in weißer,<br />

gold bordierter Jacke mit seegrünen<br />

Aufschlägen, schwarzem Mieder und<br />

indianisch geblümter Schürze. Der Herr<br />

in indianisch geblümtem Justaucorps<br />

mit goldenen Säumen und Knöpfen,<br />

grünen Kniehosen und einem seegrünen<br />

Hut. Sehr feine Inkarnate. Abgestrichene<br />

Böden, Blaumarke Schwerter hinten<br />

am Sockel. Die Grüns leicht verbacken.<br />

Beide Henkel ihres Korbes, ein Daumen<br />

und ein Unterarm restauriert, ihre<br />

vordere Schuhspitze bestoßen. Kleine<br />

Restaurierung an der Krempe seines<br />

Huts, ansonsten nur kleinere Chips an<br />

den plastischen Belägen. Gärtnerin H 20;<br />

Gärtner H 20,8 cm.<br />

Meißen, um 1740, das Modell von<br />

Johann Joachim Kaendler, um 1738.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />

<strong>Lempertz</strong>-Auktion 492 am 20. April<br />

1967, Lot 81 und 82.<br />

Literatur<br />

In der Taxa Kaendlers unter den Feierabendarbeiten<br />

1738 erwähnt: „Ein<br />

angekleideter Gärtner mit einem Korbe<br />

worinnen früchte und Bluhmen unterschiedl.<br />

Sorten zu sehen.“ (Pietsch Hg.,<br />

Die Arbeitsberichte, Leipzig 2002, S. 59).<br />

Genau diese Version zwar mit Früchten<br />

aber sehr ähnlichem Dekor in der Sammlung<br />

des Bayerischen Nationalmuseums<br />

(Rückert, München 1966, Nr. 899 f.).<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

33


49 Tanzender Bauer<br />

Auf flachem Terrainsockel mit zwei<br />

Blüten. Feines frühes Inkarnat, die<br />

weiße Jacke mit purpurnen Knöpfen<br />

und Knopflöchern, auf dem Kopf ein<br />

schwarzer Hut. Unglasierter Boden mit<br />

Blaumarke Schwerter. Linke Schulter<br />

und Hand restauriert, im Boden ein<br />

klaffender Brandriss. H 16,9 cm. Dazu<br />

eine spätere und nicht ganz passende<br />

vergoldete Bronzemontierung als Kandelaber,<br />

besetzt mit Porzellanblüten (zwei<br />

fehlend). H 25 cm.<br />

Die Figur Meißen, um 1740 – 50,<br />

das Modell wohl von Johann Joachim<br />

Kaendler.<br />

€ 3 000 – 3 500<br />

50 Bettlerin mit Kindern<br />

Auf einem mit plastischen Blüten belegten<br />

Schollensockel Figur der Bettlerin,<br />

im linken Arm eine Wiege, an ihrer rechten<br />

Hand einen Knaben haltend. Fein<br />

staffiertes Inkarnat, die Bettlerin in braunem<br />

Kleid mit Pelzbesatz, der Knabe mit<br />

weißer Jacke und blauem Unterkleid.<br />

Unglasierter Boden mit schwarzer Malermarke,<br />

kleine Blaumarke Schwerter an<br />

der Rückseite des Sockels. Stabende des<br />

Knaben abgebrochen, ebenso zwei Fortsätze<br />

an der Wiege, Chips am Blattwerk.<br />

H 23,2 cm.<br />

Meißen, um 1745, das Modell von Johann<br />

Joachim Kaendler nach einer Stichvorlage<br />

von Jean Daullé.<br />

Literatur<br />

Kaendler erwähnt die Figurengruppe<br />

in seinem Arbeitsbericht für den März<br />

1744: „Eine Bettel Frau nebst 2. Kindern<br />

Wie solche in Franckreich zu gehen pflegen<br />

gehöriger Maßen zerschnitten und<br />

Zum abformen Zu bereit, Welche neben<br />

einem dergleichen Bettelmann zu stehen<br />

kömmet.“ (Pietsch, Die Arbeitsberichte,<br />

Dresden 1982, S. 101.) Ein weiteres<br />

Exemplar aus der Porzellansammlung<br />

Dresden abgebildet bei Pietsch, Meißner<br />

Porzellanplastik, München 2006, Kat. 39.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

34


51 Liebespaar mit Tabakdose<br />

Auf einem mit üppigen farbigen Blüten<br />

belegten Natursockel sitzend, der Kavalier<br />

die goldene Schnupftabakdose<br />

anbietend, die Dame eine Prise greifend.<br />

Die Dame in purpurnem Kleid mit dunklen<br />

Säumen und indianisch geblümter<br />

Schürze mit gelbem Futter. Der Herr<br />

in purpurner, gold bordierter Jacke mit<br />

gelbem Futter, schwarzen Kniehosen,<br />

über dem Rücken ein schwarzes, purpur<br />

gefüttertes Cape. Abgestrichener Boden<br />

ohne Marke. Der Kopf des Herrn wieder<br />

angefügt, eine kleine Restaurierung an<br />

der Haube und der linken Hand der<br />

Dame, ansonsten nur kleinere Chips<br />

am plastischen Belag. Exakt passende<br />

vergoldete Bronzemontierung mit feiner<br />

Ziselierung. Auf Montierung H 16,5 cm.<br />

Das Porzellan Meißen, Mitte 18. Jh.,<br />

das Modell Johann Joachim Kaendler,<br />

1745. Die Bronzemontierung wohl Paris,<br />

Mitte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf Auktion Weinmüller 134<br />

(u.a.Sammlung und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai 1971, Lot 6.<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Slg. Pauls Riehen, Bd. I, Frankfurt 1967, S. 370 f., dort auch<br />

eine Auflistung weiterer bekannter und ähnlich fein dekorierter Stücke,<br />

u.a. in den Sammlungen v. Pannwitz, v. Klemperer und Budge, deren<br />

Verbleib bis heute z.T. nicht geklärt ist.<br />

A Meissen porcelain group „Lovers with Snuffbox“ on a probably Paris gilt<br />

bronze mounting. No mark. Head of the gentleman restuck, small restorations<br />

to the brim of the bonnet and the left hand of the lady – otherwise only minor<br />

chips to the flowers and leaves.<br />

Mid 18th century, the model by Johann Joachim Kaendler 1745.<br />

€ 6 000 – 8 000<br />

35


52 Raub der Proserpina<br />

Auf einem mit plastischen Rocaillen<br />

belegten Erdsockel schreitet Hades,<br />

Proserpina auf seiner Schulter davontragend.<br />

Plastischer Blatt- und Blütendekor,<br />

farbiger Emaildekor und Vergoldung.<br />

Der glasierte hohle Boden mit Blaumarke<br />

Schwerter. Proserpina restauriert an drei<br />

Gliedmaßen. H 26,8 cm.<br />

Meißen, um 1755.<br />

€ 1 200<br />

*53 Büste als Stockgriff<br />

Fraukopf als Allegorie der Schalkhaftigkeit<br />

mit einer Haube aus Pfauenfedern,<br />

zwei gewundenen Schlangen als Halsband<br />

und Käfern als Ohrschmuck. In<br />

der Tuchdraperie des Hinterkopfs ein<br />

Mausekopf als zweites Gesicht. Um die<br />

Korsage umlaufende Tierdarstellungen:<br />

eine Elster, eine Katze, ein Fuchs und<br />

ein Affe über dem Spruch „Rendez-Vous<br />

de la Malice“. Innen gestempeltes I N.<br />

Restauriert. H 6,5 cm.<br />

Frankenthal, um 1765 – 70.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Slg. Ernesto Blohm, verst.<br />

Christie’s London am 10. April 1989,<br />

Lot 20; Sammlung Richard Dreyfus,<br />

Basel; Schweizer Privatsammlung<br />

Abbildung Seite 32<br />

€ 600<br />

54 Putti als Allegorie des Herbstes<br />

Vier Figuren und ein Ziegenbock auf<br />

einem dicht mit vergoldeten Rocaillen<br />

belegten Sockel, farbiger Emaildekor.<br />

Glasierter, hohler Boden mit Blaumarke<br />

Schwerter. Eine Hand und der Blattbelag<br />

restauriert. H 17,5 cm.<br />

Meißen, um 1755.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

36


55 Trauernder Johannes<br />

Auf flacher quadratischer Naturplinthe<br />

im Kontrapost, eine Hand auf die Brust<br />

gelegt, die rechte ausgestreckt. Das Gewand<br />

verziert mit stilisiertem goldenem<br />

Blumenornament, purpurner Gürtel.<br />

Abgestrichener Boden mit schwach<br />

erkennbarer Blaumarke Schwerter.<br />

Daumen wieder angefügt. H 17,1 cm.<br />

Meißen, Mitte 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Rückert (München 1966, Nr. 974) datiert<br />

anhand der Ausformung aus dem Bayerischen<br />

Nationalmuseum das Modell<br />

um 1740 und zitiert einen Arbeitsbericht<br />

von Eberlein, wobei er sich nicht sicher<br />

ist, ob es sich tatsächlich um diese Figur<br />

handelt. Die Nähe zu dem späteren Johannes<br />

von Kaendler (Pietsch, München<br />

2006, Nr. 169) ist evident.<br />

€ 3 500 – 4 500<br />

56 Türkin<br />

In Kontrapost stehend, mit der rechten<br />

Hand den Schleier lüftend, mit der linken<br />

das Gewand anhebend. Der Mantel<br />

dekoriert mit indianischen Blumen,<br />

Untergewand und Pluderhosen gelb.<br />

Feines Inkarnat. Abgestrichener Boden<br />

mit schwach erkennbarer Blaumarke<br />

Schwerter. Restauriert. H 16 cm.<br />

Meißen, Ausformung wohl noch 1740er<br />

Jahre, das Modell von Johann Friedrich<br />

Eberlein oder Peter Reinicke.<br />

Literatur<br />

Vgl. Adams/Adams, Meissen Portait<br />

Figures, Leicester 1992, p. 174.<br />

€ 2 500 – 3 500<br />

37


57 Flora und Bacchus<br />

aus der Serie der Jahreszeiten. Auf hoch<br />

gewölbten, gold konturierten Rocaillensockeln<br />

an Vasen gelehnt stehend, dekoriert<br />

mit reichem Blumenbelag. Flora in<br />

indianisch geblümter und purpur abgefütterter<br />

Tuchdraperie. Bacchus in einer<br />

purpurnen Tuchraperie mit indianischen<br />

Blumen und grüngelbem Futter. Feine<br />

Inkarnate. Glasierte Böden mit Blaumarke<br />

Schwerter innen. Beide Unterarme<br />

der Flora und der aufgestützte Arm des<br />

Bacchus restauriert (vergilbt), ansonsten<br />

diverse kleine Abbrüche und kleinere,<br />

bereits blätternde Altrestaurierungen.<br />

H 23 bzw. 22,5 cm.<br />

Meißen, um 1760, das Modell von Friedrich<br />

Elias Meyer.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

58 Grabender Gärtner<br />

Auf einem mit Blättern belegten Natursockel,<br />

mit beiden Händen eine Schaufel<br />

in den Boden stoßend. In brauner Jacke<br />

und zerissenen manganfarbenen Kniehosen,<br />

auf dem Kopf ein schwarzer Hut.<br />

Feines Inkarnat. Unglasierter Boden,<br />

Blaumarke Schwerter hinten am Boden.<br />

Hutkrempe restauriert, ein Chip.<br />

H 11,5 cm.<br />

Meißen, Mitte 18. Jh., das Modell von<br />

Johann Joachim Kaendler oder<br />

Peter Reinicke.<br />

€ 600<br />

*59 Meißener Stockgriff<br />

Knaufform, bemalt mit Blütengirlanden<br />

und drei Tieren auf Landschaftsinseln:<br />

ein Ochse, ein Ziegenbock und ein Schaf.<br />

Ohne Marke. H 4,8 cm.<br />

Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Abbildung Seite 32<br />

€ 300<br />

38


*60 Ludwigsburger „Pas de trois“<br />

Auf purpur und gold anstaffiertem<br />

Rocaillensockel zwei mit Festons geschmückte<br />

Tänzer, die die Dame in ihrer<br />

Mitte bekränzen (Kranz verloren). Schöne<br />

scharfe detailreiche Ausführung mit<br />

üppigem plastischem Dekor und Goldhöhungen,<br />

fein gezeichnete Inkarnate.<br />

Schwärzlich verbackene Ligaturmarke<br />

Doppel-C unter Krone, Purpurmalerzeichen,<br />

gestempelt IFG3, geritzt „no2“<br />

und E. Ein Federbusch wieder angefügt,<br />

kleine Chips an Blüten und Blättern.<br />

H 15,7 cm.<br />

Um 1765, das Modell von Joseph Nees.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Slg. W. A. Staehelin; Schweizer<br />

Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Ein Vergleichsstück in der Slg. Jansen,<br />

Kat. Glanz des Barock, Köln 2008, Nr.<br />

22. Dort neun weitere Ausformungen<br />

gelistet.<br />

€ 6 500 – 8 000<br />

39


*61 Lautenspielerin Ludwigsburg<br />

Auf gold und purpur anstaffiertem<br />

Rocaillensockel sitzend, mit feinem<br />

Inkarnat und in blaugold geblümter,<br />

eisenrot gefütterter Tuchdraperie. Blaumarke<br />

ligiertes Doppel-C unter Krone,<br />

eisenrotes Malerzeichen S, geritzt C.Z.S.<br />

und S 3. Eine Schnecke, die Seiten der<br />

Laute und ein Daumen abgebrochen,<br />

minimale Absplitterungen am Grün des<br />

Baumstumpfs. H 16,5 cm.<br />

Um 1765, das Modell wohl von<br />

Johann Christian Beyer, 1764.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Privatsammlung Marcel Ségal,<br />

Basel; Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Das Modell bei Flach, Stuttgart 1997,<br />

Nr. 513.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

*62 Seltener Thüringer Putto<br />

als Allegorie der Luft. Im Kontrapost auf<br />

einem Blasebalg stehend, in der linken<br />

Hand einen Federball haltend, mit gelber<br />

Tuchdraperie und purpurnem Gürtel.<br />

Abgestrichener Boden mit Ritzzeichen Z<br />

und I. Vertikaler Brandriss an der rechten<br />

Seite und zwei weitere kurze hinten<br />

an der Plinthe. H 20,3 cm.<br />

Closter Veilsdorf, um 1767, das Modell<br />

von Wenzel Neu.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Zwei weitere Putti als Elemente für Feuer<br />

und Wasser in der Slg. Ehmann, Basel,<br />

bei Fritzsche, Thüringer Porzellanfiguren<br />

des 18. Jahrhunderts, in: Keramikfreunde<br />

der Schweiz. Mitteilungsblatt Nr.<br />

116/117, Dezember 2003, S. 166 ff.<br />

€ 1 800 – 2 000<br />

40


63 Paar Salièren mit Kinderfiguren<br />

Je zwei ovale Körbchen auf einem purpur<br />

und gold staffiertem Rocaillensockel,<br />

dazwischen ein sitzendes Mädchen mit<br />

Vogel und ein sitzender Knabe. Feine<br />

Inkarnate und farbige Staffierung. Blaumarke<br />

ligiertes CT unter Kurhut und AB,<br />

Ritzzeichen. Bis auf zwei restaurierte alle<br />

Henkel der Körbe, die linke Hand und<br />

die Feder am Hut des Mädchens verloren,<br />

die Taille des Mädchens restauriert,<br />

kleinere Chips. H 10,4 bzw. 10.7 cm.<br />

Frankenthal, nach 1762.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 500<br />

64 Höchster Schale<br />

Quadratischer Grundriss, geschweifter<br />

Rand, die Außenwandung mit Ozierrelief.<br />

Im Fond und auf den vier Seiten<br />

der Außenwandung Blumenbouquets,<br />

einzelne Streurispen, Goldrand. Blaumarke<br />

Rad, Pressnummer 25 NI. Zwei kleine<br />

Chips am Lippenrand, Goldrand berieben.<br />

H 9,2 cm.<br />

Um 1770.<br />

€ 400<br />

65 Service mit Obst und Gemüse<br />

Bestehend aus sieben flachen und sieben<br />

tiefen Tellern in glatter Form sowie zwei<br />

Schüsseln. Fein dekoriert mit gestreutem<br />

ombriertem Obst, Gemüse und Einzelblumen.<br />

Braune Randstreifen. Blaumarke<br />

Bindenschild, Malerzeichen,<br />

Pressnummern. Minimale Glasurausplatzungen<br />

am Randstreifen. Ø ca. 22,8 bzw.<br />

23,3 cm.<br />

Wien, um 1770 – 80.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

41


*66 Tasse und UT Frankenthal<br />

Becherform, fein bemalt mit Amoretten<br />

auf Wolken in Sepia, Purpur und Eisenrot.<br />

Um die inneren Ränder eine Purpurgitterbordüre<br />

mit Goldspitzen, Goldränderungen.<br />

Blaumarke ligiertes CT<br />

unter Kurhut bzw. steigender Löwe und<br />

Stempel IH, I und O auf der UT. Kurzer<br />

Radialriss auf der Unterseite der UT.<br />

Um 1762, der Dekor wohl Andreas Philipp<br />

Oettner.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

€ 1 000<br />

67 Paar Ludwigsburger Körbe<br />

Ovale Form mit ringförmig durchbrochner<br />

Wandung und an den Schmalseiten<br />

angesetzten Handhaben. Im Spiegel je<br />

ein Blumenbouquet und Streublumen,<br />

auf der äußeren Wandung goldene Rosetten<br />

und Goldränderungen. Blaumarke<br />

ligiertes Doppel-C unter Kurhut, purpurne<br />

Malerzeichen K: und HT., Presszeichen.<br />

B 18,5 cm.<br />

Ludwigsburg, um 1770.<br />

Literatur<br />

Das Modell bei Flach, Stuttgart 1997,<br />

Nr. 1080.<br />

€ 1 000<br />

*68 Tasse und UT Fulda<br />

Becherform mit fein gemalten Architekturlandschaften<br />

in Purpurcamaieu.<br />

Blaumarke Kreuz, Presszeichen A. Ein<br />

restaurierter Chip am Tassenrand.<br />

Um 1764 – 70.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

€ 800<br />

42<br />

66 71 70


69 Bouquetière Ludwigsburg<br />

Große fassonierte Demi-lune-Form mit<br />

Reliefkartusche und fein gemalten farbigen<br />

Blumen. Purpur anstaffierte Reliefs.<br />

Braunes Malerzeichen Strich, geritzt I.<br />

Brandrisse. H 13,1; B 23 cm.<br />

Um 1770 – 80.<br />

€ 800<br />

*70 Thüringer Tasse und UT<br />

mit gelb anstaffierten und gold konturierten<br />

Reliefzieraten und feiner farbiger<br />

Blumenmalerei nach Berliner Vorbild.<br />

Blaumarke ligiertes CV. Minimal berieben.<br />

Closter Veilsdorf, um 1770.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

€ 600<br />

*71 Teedose Höchst<br />

Zylinderform mit gewölbter Schulter<br />

und Profilen. Dekor in Purpurcamaieu:<br />

bizarre Vögel auf Zweigen. Blaumarke<br />

Rad mit Kurhut, geritzt IN. Deckel verl<br />

oren, ein Chip am Standring. H 11,5 cm.<br />

Um 1770 – 71, der Dekor Victor Louis<br />

Gerverot zugeschrieben.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Sammlung Adolf Beckhardt,<br />

Frankfurt; Sammlung Wolf; Dr. Georges<br />

Ségal; Schweizer Privatsammlung<br />

€ 800<br />

72 Vier Meißener Cremetöpfchen<br />

Drei dekoriert mit Blumen und Früchten,<br />

das vierte mit Flusslandschaften in<br />

Kupfergrün-Camaieu über Goldranken.<br />

Die Deckel mit plastischen Knospenknäufen.<br />

Goldränderungen. Blaumarke<br />

Schwerter, zwei purpurne 31., das<br />

grüne Töpfchen mit Purpurmarke<br />

„v.R. No=12“. Minimale Chips an den<br />

Blüten. H ca. 8 cm.<br />

Nach 1774.<br />

€ 300<br />

43


73 Teller Fürstenberg<br />

Flach, mit fassoniertem Rand. Im Spiegel<br />

ein fein gemaltes Bouquet, auf der Fahne<br />

Blumen und Festons in Reliefreserven.<br />

Blaumarke F, geritzt 4m. Gold leicht<br />

berieben. Ø 24,3 cm.<br />

Um 1770.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 500<br />

74 Ansbacher Teller<br />

mit Berliner Muster und seegrünen<br />

Randzwickeln, gold gehöht. Flache<br />

Form, im Fond Bouquet aus Gemüse<br />

und Früchten. Blaumarke A. Abplatzung<br />

am Standring, Vergoldung berieben.<br />

Ø 26,7 cm.<br />

Um 1770.<br />

Literatur<br />

Vgl. Bayer, Ansbacher Porzellan, Braunschweig<br />

1959, S. 89.<br />

€ 1 200<br />

75 Ansbacher Teller<br />

mit Berliner Muster und seegrünen<br />

Randzwickeln, gold gehöht. Flache Form,<br />

im Fond Früchte und eine Artischocke.<br />

Blaumarke A. Abplatzung am Standring.<br />

Ø 26,7 cm.<br />

Um 1770.<br />

€ 1 200<br />

44<br />

76 74 75<br />

78


76 Ansbacher Teller<br />

mit Berliner Muster und seegrünen<br />

Randzwickeln, gold gehöht. Tiefe Form,<br />

im Fond ein fein gemaltes Blumenbouquet<br />

und Streublüten. Blaumarke A,<br />

Ø 25,7 cm.<br />

Um 1770.<br />

€ 1 400<br />

77 Teller Fürstenberg<br />

Flach, mit fassoniertem Rand. Im Spiegel<br />

ein Stillleben mit Ente auf einer Landschaftsinsel,<br />

auf der Fahne Insekten und<br />

Festons in Reliefreserven. Blaumarke F,<br />

geritzt 0m. Randchips, etwas Aschenflug.<br />

Ø 24,6 cm.<br />

Wohl noch vor 1770.<br />

€ 500<br />

78 Berliner Teller<br />

Reliefzierat, tief gemuldete Form. Zen trale<br />

Mohnblüte und Streublüten in reduzierter<br />

Polychromie, Goldspitzenkante. Blaumarke<br />

Zepter, Pressnummer 3. Ø 25 cm.<br />

Berlin, KPM, um 1765.<br />

€ 800<br />

79 Potpourri-Vase<br />

Balusterform mit zwei Rocaillenhandhaben<br />

über Muschelansätzen. Auf beiden<br />

Wandungsseiten fein gemalte Vögel auf<br />

Zweigen. Die Dekore in Unterglasurblau<br />

liniert und anstaffiert. Blaumarke F am<br />

inneren Lippenrand, unglasierter Boden<br />

mit Presszeichen No 1 und GA. Chip am<br />

Lippenrand, Deckel ersetzt. H 30,5 cm.<br />

Fürstenberg, um 1760, der Dekor von<br />

Johann Christoph Kind.<br />

Provenienz<br />

Sammlung Dirichs<br />

Literatur<br />

Die Vase ganzseitig abgebildet bei<br />

Ducret, Fürstenberger Porzellan, Bd. II,<br />

Braunschweig 1965, Abb. 289.<br />

€ 1 000<br />

77 73<br />

45


80 Zwei Fürstenberger Ölkännchen<br />

Schlanke Birnform mit Doppel-C-Henkel<br />

und hohem Haubendeckel mit Blütenknauf.<br />

Die Wandung mit Reliefkartuschen,<br />

darin kleine Bouquets aus Blüten<br />

und Früchten. Um den Hals ein Purpurband<br />

mit Blütenfestons in Kupfergrün,<br />

Goldränderungen. Unterglasurblaue<br />

Marke F. Vergoldete Kupfermontierung.<br />

H 15 cm.<br />

Um 1770.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

81 Platte Fürstenberg<br />

Ovale, leicht vertiefte Form mit fassonierter<br />

Fahne. Im Spiegel zwei Tauben<br />

auf einer Landschaftsinsel. Blaumarke F,<br />

gepresst 3, i und N. B 33,3 cm.<br />

Um 1780.<br />

€ 500<br />

82 Deckelterrine Fürstenberg<br />

Fassonierte Form auf ovalem Grundriss<br />

mit Rocaillenhandhaben, geschweiftem<br />

Einsatzdeckel und plastischem Birnknauf.<br />

Entsprechend gestaltetes Présentoire.<br />

Dekoriert mit fein gemalten<br />

heimischen Vögeln auf Zweigen. Goldränderungen.<br />

Blaumarke F, Presszeichen<br />

No 2 und 13, auf der Platte No 5 und N.<br />

Kurzer Brandriss am Deckelrand, Dekor<br />

der Platte leicht berieben. H 21,5;<br />

B 40,5 cm.<br />

Um 1770 – 75.<br />

Provenienz<br />

Sammlung Dirichs<br />

Literatur<br />

Vgl. Ducret, Fürstenberger Porzellan, Bd.<br />

II, Braunschweig 1965, Abb. 215, eine<br />

ähnliche Terrine aus dem Besitz Joachim<br />

von Amsberg, Hannover.<br />

€ 1 500<br />

46


83 Potpourri-Vase Fürstenberg<br />

Balusterform mit zwei Rocaillenhandhaben<br />

über Muschelansätzen, hoher ge -<br />

schweifter Deckel mit farbigem Rosenblütenknauf<br />

und zwei durchbrochenen<br />

Gitterfeldern. Auf beiden Wandungsseiten<br />

fein gemalte farbige Vögel auf<br />

Zweigen. Die Dekore gold liniert und<br />

anstaffiert. Blaumarke F am inneren<br />

Lippenrand, unglasierter Boden mit<br />

Presszeichen 1 und geritztem Kreuz.<br />

Restaurierte Bestoßung am Deckelrand.<br />

H 31 cm.<br />

Um 1760, der Dekor von Johann Christoph<br />

Kind.<br />

Provenienz<br />

Sammlung Dirichs<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Weißes Gold aus Fürstenberg,<br />

Münster/Braunschweig 1988, Nr. 318,<br />

eine gleiche Vase mit geschlosssenem Deckel<br />

und Vogeldekor von Johann Christoph<br />

Kind.<br />

€ 1 000<br />

84 Fürstenberger Vase<br />

Balusterform mit betonter Schulter,<br />

unten umlaufendem Godronenfries<br />

und zwei Ohrhenkeln mit Blattrelief,<br />

verschraubt mit profiliertem Rundfuß.<br />

Auf beiden Wandungsseiten zwei fein<br />

gemalte farbige Wasserlandschaften<br />

mit Architektur und Figurenstaffage.<br />

Goldränderungen. Glasierter Boden mit<br />

Blaumarke F, geritzt Aa. H 28 cm. Nicht<br />

zugehöriger späterer Deckel.<br />

Um 1780 – 85.<br />

Provenienz<br />

Sammlung Dirichs<br />

€ 500<br />

85 Teedose Fürstenberg<br />

Rechteckig, mit gerundeter Schulter und<br />

Stülpdeckel mit Blütenknauf. Dekoriert<br />

mit farbigen Blumen. Am Lippenrand<br />

Blaumarke F, auf dem unglasierten Boden<br />

gepresst NO2 und P. Knauf wieder<br />

angefügt. H 12,7 cm.<br />

Um 1770.<br />

€ 500<br />

47


*86 Knabe am Baumstamm<br />

In gelber Jacke mit goldenen Knöpfen<br />

und seegrünem Kragen sowie purpurnen<br />

Kniehosen. Blaumarke Rad. Brand- und<br />

Glasurrisse im Boden. H 12,5 cm.<br />

Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />

Johann Peter Melchior.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />

1997, Abb. 30.<br />

€ 600<br />

*87 Knabe mit Blumenhut<br />

Blaumarke Rad mit Kurhut. Minimale<br />

Chips am Hutrand, den Schleifen und<br />

Blüten. H 11,8 cm.<br />

Höchst, um 1770 – 80, das Modell wohl<br />

von Johann Peter Melchior.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Slg. Dr. Paul v. Ostermann,<br />

Darmstadt-München verst. Cassirer/Helbing,<br />

Oktober 1928, Lot 483; Schweizer<br />

Privatsammlung<br />

€ 500<br />

48


*88 Als Türken maskierte Kinder<br />

Das Mädchen in seegrünem Mieder, der<br />

Junge in purpurnem, mit Pelz verbrämtem<br />

Cape, seine Jacke gold geknöpft.<br />

Blaumarke Rad mit Kurhut, schwach erkennbares<br />

Ritzzeichen. Ein restaurierter<br />

Chip am Mantel des Knaben sowie am<br />

Saum seines Kopftuchs. H 18,5 cm.<br />

Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />

Johann Peter Melchior.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Slg. Dr. Paul v. Ostermann,<br />

Darmstadt-München, verst. Cassirer/Helbing,<br />

Oktober 1928, Lot 461; Schweizer<br />

Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />

1997, Abb. 88.<br />

€ 2 800 – 3 000<br />

88<br />

*89 Sitzender Knabe mit Hund<br />

Eine weiße goldbordierte Jacke über<br />

einer gestreiften gelben Weste und<br />

ebensolchen Kniehosen, um den Hals<br />

ein purpur kariertes Tuch. Blaumarke<br />

Rad mit Kurhut. Die linke Hand wieder<br />

angefügt. H 15,3 cm.<br />

Höchst, um 1770 – 80, das Modell wohl<br />

von Johann Peter Melchior.<br />

Provenienz<br />

Wohl ehemals Slg. Dr. Paul v. Ostermann,<br />

Darmstadt-München; Schweizer<br />

Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Röder/Oppenheim, das Höchster<br />

Porzellan, Mainz 1930, Nr. 235.<br />

€ 1 000<br />

89<br />

49


*90 Knabe als Sultan<br />

In seegrünem, gold bordiertem Mantel,<br />

die Jacke mit goldenen und purpurnen<br />

Streifen und goldenen Blättern, purpurne<br />

Pumphosen. Blaumarke Rad mit<br />

Kurhut, eingepresst K. Unterarm und<br />

Maske restauriert, minimaler Chip an<br />

der Agraffe des Turbans. H 18 cm.<br />

Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />

Johann Peter Melchior.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />

1997, Abb. 83. Die Figuren<br />

„Knabe als Sultan“ und „Mädchen als<br />

Sultanin“ sind ursprünglich als Paar<br />

ausgeformt und gehören zu den prominentesten<br />

und auch kommerziellsten<br />

Figurenschöpfungen Melchiors. Sehr<br />

häufig handelt es sich bei den staffierten<br />

Exemplaren aber nicht um echte Paare,<br />

sondern um Stücke, die später so zusammen<br />

gekommen sind – wie auch in<br />

diesem Fall (s.a. Reber, ibd., S. 47).<br />

€ 3 300 – 3 500<br />

*91 Mädchen als Sultanin<br />

In purpurnem, gold bordiertem Mantel<br />

und gelben Schleifen, das Unterkleid mit<br />

reichem goldenem Blatt- und Fransendekor,<br />

purpurne Pumphosen. Blaumarke<br />

Rad mit Kurhut, geritzt HM. Maske, drei<br />

Schleifen und Hand mit Fächer restauriert.<br />

H 17,4 cm.<br />

Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />

Johann Peter Melchior.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />

1997, Abb. 84.<br />

€ 3 300 – 3 500<br />

50<br />

91<br />

90


*92 Chinese mit Affe<br />

In gelb bordiertem purpurnem Mantel<br />

und rotgrün gestreiftem Unterkleid mit<br />

Golddekor. Blaumarke Rad, geritzt RI.<br />

Brandriss und ein Vertikalchip am seitlichen<br />

Boden. H 15,8 cm.<br />

Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />

Johann Peter Melchior.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Slg. Alphonse Wiederkehr,<br />

Zürich, verst. Christie’s London am 21.<br />

Februar 2005, Lot 219; Schweizer Privatsammlung<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

93 Deckelvase Fürstenberg<br />

Dreiteilig, der walzenförmige Korpus mit<br />

eckigen Henkeln auf verchraubter Basis,<br />

Haubendeckel mit großem Zapfenknauf.<br />

Zwei fein gemalte Rosenbouquets auf<br />

changierendem Sepiafond in radierten<br />

ovalen Goldrahmen, Goldränderungen.<br />

Blaumarke F und A.E., geritzt A.E. und B.<br />

Kleiner Chip am Deckelrand, Teil eines<br />

Henkels und Knauf wieder angefügt.<br />

H 34,2 cm.<br />

Um 1780, der Maler wohl Johann Gottlieb<br />

Mietze.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

51


*94 Bouillontasse Höchst<br />

Große klassizistische Zylinderform mit<br />

eckigem Henkel, die UT mit vertieftem<br />

Spiegel. Dekoriert mit antikischen<br />

Szenen en grisaille in gold radierten<br />

Blattrahmen, um die Ränder eine gestreifte<br />

Purpurbordüre mit gold geränderten<br />

Reserven. Blaumarke Rad, geritzt<br />

IN. Ein kleiner retuschierter Chip am<br />

Rand der UT.<br />

Um 1780 – 90.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Röder/Oppenheim, das Höchster<br />

Porzellan, Mainz 1930, Nr. 643.<br />

€ 600<br />

95 Drei Berliner Dessertteller<br />

Antikglatt mit Perlfries und àjour gearbeitetem<br />

Rand. Zentrales Blumenbouquet<br />

und Kornblumenbordüre auf dem<br />

Steigbord. Blaue Zeptermarke und eisenrote<br />

946, Pressnummern. Beigegeben<br />

zwei weitere Teller mit Beschädigung.<br />

Ø 24,8 cm.<br />

Berlin, KPM, um 1800.<br />

€ 600<br />

96 Empire-Tasse und UT<br />

Zylindrisch, mit eckigem, gold konturiertem<br />

Henkel. Kobaltfond mit fein goldradiertem<br />

antikischem Fries, Goldränderungen.<br />

Blaumarke Schwerter mit Stern,<br />

blaue Beizeichen, Pressnummern.<br />

Meißen, um 1800 – 1810.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

52<br />

94 100<br />

96 99


97 Meißener Trembleuse<br />

Becherform mit gewundenem Asthenkel,<br />

die UT mit hohem Gitterkörbchen.<br />

Kobaltfond mit Oeil-de-perdix-Dekor,<br />

Goldzahnkante. Auf Tassenwandung und<br />

UT je zwei von Rocaillen und radierten<br />

Blüten gerahmte Reserven, darin auf der<br />

Tasse musizierende Putti, auf der UT<br />

Musikinstrumente und Notenblätter.<br />

Tasse mit Blaumarke Schwerter mit<br />

Punkt, UT mit Blaumarke Schwerter,<br />

blaue Beizeichen.<br />

Meißen, um 1765 – 70, die Putti nach<br />

Boucher-Vorlagen.<br />

Literatur<br />

Der Dekor orientiert sich stark an Sèvres-<br />

Vorbildern, s. Lavabogarnitur Wallace-<br />

Collection, Catalogue of Sèvres-Porcelain,<br />

London 1988, Bd. II, Nr. C 452-3.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 1 200<br />

98 Pariser Bouquetière<br />

Ausgestelltes Gefäß auf quadratischem<br />

Grundriss, die Ecken als Pfeiler gestaltet,<br />

mit aufgelegten Kugeln. Auf allen vier<br />

Seiten bemalt mit orientalischen Szenen,<br />

reicher Golddekor. Ohne Marke. Die<br />

Einsatzplatte veloren. Eine Kugel wieder<br />

angefügt, ein restaurierter Chip am<br />

Boden, beide Restaurierungen bereits<br />

vergilbt. H 17,8 cm.<br />

Wohl Manufaktur des Duc d’Angoulême,<br />

um 1790.<br />

Provenienz<br />

Erworben in Paris bei Ader, Picard und<br />

Tajan am <strong>19.</strong> Februar 1988.<br />

€ 800<br />

99 Dresdener Ansichtstasse<br />

Glockenform mit hochgezogenem<br />

Volutenhenkel. Auf der Tassenwandung<br />

die berühmte Ansicht der Dresdener<br />

Altstadt nach Canaletto in koloriertem<br />

Umdruckdekor. Blaumarke Schwerter<br />

mit Beizeichen I (UT), Malerzeichen,<br />

Pressnummern.<br />

Meißen, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 600<br />

53


*100 Thüringer Trembleuse<br />

Bechertasse mit Deckel in Herzform mit<br />

Flammenknauf. Der Becher umwunden<br />

von einem gedrehten purpur, hellblau<br />

und gold gestreiften Band, der Henkel<br />

als Schleife gestaltet. Dekoriert mit dem<br />

Ligaturmonogramm JH und gestreuten<br />

Vergissmeinnicht. Um die Ränder eine<br />

schmale goldene Laubranke. Blaumarke<br />

R. Drei kleine Risse im durchbrochenen<br />

Trembleusenring.<br />

Gotha, um 1780.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

€ 800<br />

101 Berliner Solitaire<br />

bestehend aus einem Tablett, Tasse mit<br />

UT, Kaffee-, Extrakt- und Milchkännchen.<br />

Dekoriert mit Blumenbouquets<br />

und Streublumen in Purpurcamaieu,<br />

Purpurränderungen, das Tablett mit<br />

Goldrand. Blaumarke Zepter, teilweise<br />

mit unterglasurblauem Beistrich, Pressnummern.<br />

Deckel des Milchkännchens<br />

restauriert. B Tablett 29,8 cm.<br />

Berlin, KPM, um 1795.<br />

€ 1 500<br />

102 Teeservice Empire<br />

Bestehend aus Teekanne und Zuckerdose<br />

mit Deckeln, Milchkännchen, Kumme<br />

und sechs Tassen mit UT. Bemalt in<br />

Sepia-Camaieu mit umlaufenden Landschaften<br />

und spielenden bzw. musizierenden<br />

Kindern. Goldränderungen, auf<br />

den Kopfteilen goldenes Ligaturmonogramm<br />

ALB im Oval. Verschiedene Ritzzeichen,<br />

gelegentliche Blaumarke Punkt.<br />

Teekanne H 14,8 cm.<br />

Paris, um 1810 – 20.<br />

€ 1 500<br />

54<br />

101


103 Berliner Fruchtkorb<br />

Runde Form mit àjour gearbeiteter<br />

Wandung auf drei Tatzenfüßen. Auf dem<br />

lachsfarbenen äußeren Wandungsring<br />

goldene Blattrankenbordüre, breite Goldränderungen.<br />

Zwei Randausbrüche, einer<br />

davon restauriert. Blaue Zeptermarke,<br />

rote Reichsapfelmarke. Ø 24 cm.<br />

Berlin, KPM, um 1835.<br />

€ 1 200<br />

104 Berliner Tête à tête<br />

bestehend aus einem Tablett, zwei<br />

Kannen, zwei Tassen mit UT, Zuckerdose<br />

und Milchkännchen. Dekoriert mit goldenen<br />

Spitzbögen, in den lachsfarbenen<br />

Zwickel goldene Palmetten. Blaumarke<br />

Zepter, rote Reichsadlermarke, Malerzeichen<br />

und Pressnummern. Der Deckel<br />

der kleineren Kanne verloren. Tablett<br />

B 35,8 cm.<br />

Berlin, KPM, um 1830.<br />

€ 3 000<br />

55


105 Gläserkühler aus dem Ministerservice<br />

Ovale Form, der Lippenrand mit Einkerbungen<br />

für 12 Gläser. Zwei Henkel<br />

und vier Klauenfüße jeweils mit mattvergoldeten<br />

Akanthusblattansätzen in<br />

Biscuit. Die Wandung dekoriert mit<br />

einem umlaufenden blauen Band, darauf<br />

schwarz konturierte Palmettenbordüre.<br />

Reiche Matt- und Glanzvergoldung, partiell<br />

fein radiert. Auf dem weißen Boden<br />

des Gefäßes der rot geränderte gekrönte<br />

Doppeladler mit dem Heiligen Georg im<br />

Brustschild. Der unglasierte Boden mit<br />

grüner Stempelmarke NII 1903. Minimaler<br />

Goldberieb. H 15,3; 33,5 cm.<br />

St. Petersburg, Kaiserliche Manufaktur,<br />

Periode Nikolaus II.<br />

Literatur<br />

Ein Teller und ein Tafelaufsatz aus dem<br />

Service abgebildet bei Kudrjawzewa, Das<br />

weiße Gold der Zaren, Stuttgart 2000,<br />

Kat. 77. Das ursprünglich 60 Couverts<br />

umfassende Service wurde vom Kaiserlichen<br />

Hofminister Fürst Wolkonskij<br />

(1776 – 1852) in Auftrag gegeben und<br />

1827 in die Geschirrkammer aufgenommen.<br />

1857 wurde das Service auf 80<br />

Couverts erweitert und danach auf zwei<br />

Schlösser aufgeteilt. Das Desserservice<br />

wurde in den Ropscha-Palast in der Nähe<br />

von Peterhof gebracht, das Tafelservice<br />

in den Palast von Krasnoe Selo bei St.<br />

Petersburg. Unser Gläserkühler und die<br />

Tazza belegen, dass bis zum Beginn des<br />

20. Jahrhunderts Nachlieferungen in<br />

Auftrag gegeben wurden.<br />

A magnificent Imperial St. Petersburg porcelain<br />

factory verriere of oval form on four<br />

claw-feet from the Minister-Service. A central<br />

blue band with gilt foliage, partly with<br />

cisilé gilding. The imperial eagle with the<br />

St. George blazon in the inner centre. Unglazed<br />

bottom marked with green NII 1903. In<br />

excellent condition, the gilding minimally<br />

worn.<br />

€ 20 000 – 25 000<br />

56


106 Tazza aus dem<br />

Ministerservice<br />

Auf einem mit Akanthus- und<br />

Palmettenrelief verzierten Standfuß die<br />

flache, runde Kuppa, der Rand mit vergoldetem<br />

Akanthusblattdekor in Biscuit.<br />

Die Außenwandung der Kuppa mit umlaufendem<br />

blauem Band, darauf schwarz<br />

konturierte und radierte Palmettenbordüre.<br />

Fuß und Kuppa mit originaler<br />

Verschraubung. Im Innneren der Kuppa<br />

auf weißem Grund der rot geränderte<br />

gekrönte Doppeladler mit dem Heiligen<br />

Georg im Brustschild. Grüne Stempelmarke<br />

NII 189? Ritzzeichen K. Minimaler<br />

Goldberieb. H 18,5; Ø 24,2 cm.<br />

St. Petersburg, Kaiserliche Manufaktur,<br />

Periode Nikolaus II.<br />

An Imperial St. Petersburg porcelain<br />

factory tazza from the Minister-<br />

Service. The outside of<br />

the dish decorated with a<br />

central blue band with gilt<br />

foliage, partly with cisilé<br />

gilding. The imperial eagle<br />

with the St. George blazon<br />

in the inner centre. Unglazed<br />

bottom marked with green NII,<br />

incised K. In excellent condition, the gilding<br />

minimally worn.<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

58


107 Walzentasse und UT mit Ackerwinden<br />

Walzenform mit konkaver Wandung und<br />

Perlfries, Schlangenhenkel. Auf Tasse<br />

und UT umlaufende Bänder mit Ackerwinden,<br />

breite Goldränder und goldene<br />

Palmettenbordüre. Blaue Zeptermarke,<br />

die Tasse mit roter Reichsadlermarke,<br />

blaue Malerzeichen.<br />

Berlin, KPM, um 1835.<br />

€ 600<br />

108 Kein Lot<br />

109 Brüsseler Empire-Tasse und UT<br />

Glockenform mit eingezogenem Fuß und<br />

Volutenhenkel. Mattblaue Fondbänder<br />

auf UT und Tassenwandung, darauf<br />

goldradierte Trophäen und Löwenköpfe.<br />

Das Tasseninnere vergoldet. Das Porzellan<br />

ohne Marke, in Braun signiert „faber<br />

à Bruxelles“.<br />

Brüssel, um 1810.<br />

€ 200<br />

110 Sechs Teller Historismus<br />

Flache Form. Auf der Fahne kobaltblaues<br />

Fondband, üppiger Blattrankendekor<br />

in Reliefgold, Goldränderungen. Blaue<br />

Zeptermarke, rote Reichsapfelmarke,<br />

Goldmalerzeichen. Ø 24 cm.<br />

Berlin, KPM, um 1890.<br />

€ 600<br />

109 107<br />

59


111 Meißener Prunkuhr<br />

Porzellan mit farbigem Emaildekor und<br />

Vergoldung; Zifferblatt und hintere<br />

Abdeckung aus vergoldeter Bronze,<br />

Eisenzeiger, Emailplaketten mit blauen<br />

Ziffern; französisches Pendulenwerk<br />

mit Rechenschlagwerk, Halbstundenschlag<br />

auf Glocke und Federaufhängung<br />

des Pendels. Teilweise vollplastische<br />

allegorische Darstellungen der vier<br />

Elemente mit ihren Attributen, üppiger<br />

Blütenbelag. Dreieckiger Sockel mit<br />

vollplastischen Blütenfestons. Blaumarke<br />

Schwerter, eisenrote 65, Modellnummer<br />

2172. Guter Erhaltungszustand bei nur<br />

wenigen Abplatzungen am Blütendekor,<br />

Emailziffern mit Abbrüchen. H 57 cm.<br />

Um 1880.<br />

A 19th century Meissen porcelain and gilt<br />

bronze table clock, the clock work original.<br />

Crossed swords to the bottom as well as iron<br />

painter’s numbers 65 and incised 2172. In<br />

good condition, minor chips to flowers and<br />

clock face.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

60


112 Die Hochzeit von Sachsen und Polen<br />

Auf einem Schollensockel die allegorische<br />

Darstellung von einem Wappenschild<br />

flankiert. Farbiger Emaildekor und<br />

Vergoldung. Blaue Schwertermarke und<br />

Modellnummer 828. Linke Hand der<br />

weiblichen Figur beschädigt.<br />

H 19,7 cm.<br />

Meißen, um 1890.<br />

Literatur<br />

Die Figuren wurden von J.J.Kaendler<br />

ursprünglich als Darstellungen des Kurprinzen<br />

Friedrich Christian von Sachen<br />

und der Prinzessin Maria Antonie von<br />

Bayern anlässlich ihrer Hochzeit 1747 gestaltet.<br />

Vgl. Rückert, Meißener Porzellan,<br />

München 1966, Kat. 915 und 916.<br />

€ 2 000<br />

113 Meißener Kartenspieler<br />

Auf einem dreieckigen Terrainsockel mit<br />

abgeschrägten Ecken zwei Damen und<br />

ein Herr in Kostümen des 18. Jahrhunderts<br />

beim Kartenspiel. Kräftig staffiert,<br />

Vergoldung. Blaumarke Schwerter,<br />

Modellnummer 1291. H 15,5 cm.<br />

Um 1875.<br />

€ 1 000<br />

61


Fayence / Steinzeug<br />

114 Delfter Kraakschüssel<br />

Fayence, kleisterblaue Glasur, heller<br />

lavendelstichiger Blaudekor mit feinen<br />

schwärzlichen Konturen nach Wan-Li-<br />

Vorbild: Radialreserven um die Fahne,<br />

im Spiegel fein gemalte Wasserlandschaft<br />

mit Enten. Um die Unterseite<br />

umlaufende blaue Spiralen. Randglasur<br />

etwas bestoßen, ein feiner Riss. Ø 34 cm.<br />

Zweite Hälfte 17. Jh.<br />

€ 800<br />

115 Delfter Kraakschüssel<br />

Fayence, milchig weiße Glasur, heller<br />

lavendelstichiger Blaudekor nach Wan-<br />

Li-Vorbild: Radialreserven um die Fahne<br />

und zwei Enten, Felsen und blühende<br />

Sträucher im Spiegel. Auf dem Boden<br />

zwei blaue Kreuze. Randglasur etwas<br />

bestoßen. Ø 39,8 cm.<br />

Ende 17. Jh./um 1700.<br />

€ 600<br />

116 Delfter Kraakschüssel<br />

Fayence, weiße Glasur, heller Blaudekor<br />

in zwei Farben nach Wan-Li-Vorbild:<br />

Radialreserven um die Fahne, im Spiegel<br />

eine große Blumenvase. Auf dem Boden<br />

eine nicht gedeutete Marke. Randglasur<br />

partiell bestoßen. Ø 39,6 cm.<br />

Zweite Hälfte 17. Jh.<br />

€ 600<br />

117 Delfter Fächerplatte<br />

Fayence, milchig weiße Glasur, Dekor in<br />

kräftigem Blau, Zitronengelb und Grün,<br />

mit schwärzlichen feinen Konturen.<br />

Minimale Randchips. Ø 34,4 cm.<br />

Ende 17. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. Lunsingh Scheurleer, Delft,<br />

München 1984, Taf. XI.<br />

€ 600<br />

62<br />

114<br />

116 115<br />

118<br />

117 119


118 Zwei Hanauer Platten<br />

Fayence, weiße Glasur, lavierter Blaudekor.<br />

Neunbuckelschüssel mit Chinoiserie<br />

und Fächerschüssel mit großer Sonnenblume.<br />

Minimale Chips an der Randglasur.<br />

Ø 27 bzw. 30 cm.<br />

Anfang 20. Jh.<br />

€ 800<br />

119 Hanauer Neunbuckelplatte<br />

Weiße Glasur, Dekor in laviertem<br />

Mangan und Zitronengelb, mit lavierten<br />

Mangankonturen. Wenige Kratzspuren,<br />

die Unterseite des Randes partiell bestoßen.<br />

Ø 35 cm.<br />

Anfang 18. Jh.<br />

€ 400<br />

120 Paar Delfter Knubbelflaschen<br />

Fayence mit kleisterblauer Glasur und<br />

dunklem Blaudekor mit fast schwärzlichen<br />

Konturen: umlaufende vielfigurige<br />

Chinoiserie. Blaumarke ligiertes GK.<br />

Lippenrand restauriert, kleine Chips am<br />

Bodenrand. H 40,5 cm.<br />

Wohl Gerrit Pietersz Kam, Anfang 18. Jh.<br />

€ 1 000<br />

121 Delfter Plaque<br />

Sechseckige Kartuschenform mit<br />

reliefiertem Blattrand und leicht vorgewölbtem<br />

Spiegel. Dekoriert mit blauer<br />

Hafenlandschaft. Glasierte Rückseite<br />

ohne Marke. Kratzer, Randchips. H 23,3;<br />

B 26,3 cm.<br />

Zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 1 000<br />

63


122 Teedose Dorotheenthal<br />

Milchig weiße Glasur, bemalt in laviertem<br />

Blau (Felderdekor) und Mangan<br />

(Rahmendekor). Längliche Kastenform<br />

mit ausgestellter Bodenplatte und Schulter,<br />

schmaler runder Hals. Auf einer<br />

Schmalseite das Bildnis der Fürstin<br />

Augusta Dorothea von Schwarzburg-<br />

Arnstadt mit einer Tabatière in der<br />

Hand vor einer Draperie, auf der zweiten<br />

Schmalseite ein Putto als Jupiter auf<br />

Wolken. Auf einer Längsseite ein Putto<br />

als Pomona vor Landschaftskulisse,<br />

verso spielende Putten im Garten. Deckplatte<br />

marmoriert in Blau und Mangan.<br />

Abgestrichener Boden ohne Marke.<br />

Kleine Randbestoßungen. H 14,8; B 14,4;<br />

T 9,9 cm.<br />

Dorotheenthal, zweites Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Fränkische Privatsammlung; ein zweites<br />

Exemplar verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 908<br />

am 15. November 2007, Lot 377<br />

Augusta Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt<br />

(1666 – 1751), geborene Herzogin<br />

zu Braunschweig und Lüneburg, leitete<br />

nach dem Tod ihres Gatten, des Herzogs<br />

Anton Günther II. von Schwarzburg-Arnstadt,<br />

die nach ihr benannte Fayence-Manufaktur<br />

(s. Mahnert, Thüringer Fayencen,<br />

Leipzig 1993, S. 61 f.). Wesentlich<br />

bekannter ist heute die zweite Sammelleidenschaft<br />

der Fürstin: Die<br />

einzigartige Puppenstadt<br />

„Mon Plaisir“, die sich<br />

im Neuen Palais in<br />

Arnstadt befindet.<br />

Möglicherweise beziehen<br />

sich die Puttendarstellungen<br />

auf ihre Affinität zu<br />

verniedlichender Darstellung.<br />

Die Puppenwelt<br />

versteht sich ebenso wenig<br />

als Spielzeug wie Putten als<br />

Kinderbildnisse gedeutet<br />

werden können – in beiden<br />

Fällen ist das kindliche<br />

Erscheinungsbild ein Kunstgriff,<br />

um einen Kosmos en<br />

miniature zu illustrieren.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

64


123 Wohl Ansbacher Teller<br />

Fayence, kleisterblaue Glasur, lavierter<br />

Blaudekor. Flach, kurze schräge Fahne<br />

mit gewelltem Rand. Im Spiegel Früchtekorb<br />

mit Vögeln. Ø 22,5 cm.<br />

Erstes Viertel 18. Jh.<br />

€ 200<br />

124 Bayreuther Koppchen<br />

Dunkelroter Scherben mit kaffeebrauner<br />

Glasur, radierter Golddekor. Im Spiegel<br />

Chinesendarstellung, in zwei Spitzenkartuschen<br />

auf der Außenwandung weitere<br />

Chinesenszenen, feine Spitzenbordüren<br />

um den inneren Lippenrand. Ø 7,3 cm.<br />

Periode Knöller, um 1735.<br />

Literatur<br />

Vgl. die Koppchen aus einem Teeservice<br />

bei Miller, Bayreuther Fayence, Ergolding<br />

1994, Kat. 109.<br />

€ 1 500<br />

126<br />

65


125 Bayreuther Unterschale<br />

Dunkelroter Scherben mit kaffeebrauner<br />

Glasur, radierter Golddekor. Im Spiegel<br />

Chinesendarstellung in feiner Spitzenkartuschen,<br />

Spitzenbordüren um den<br />

inneren Lippenrand. Ø 11,8 cm.<br />

Periode Knöller, um 1735.<br />

Abbildung Seite 65<br />

€ 1 200<br />

126 Bayreuther Spülkumme<br />

Dunkelroter Scherben mit kaffeebrauner<br />

Glasur, radierter Silberdekor. Auf der<br />

Außenwandung zwei Spitzenkartuschen<br />

mit Darstellungen jagender Chinesen. Im<br />

Fond eine große Bandelwerkrosette, um<br />

den inneren Lippenrand feine Spitzenbordüre.<br />

H 6,3; Ø 15,2 cm.<br />

Periode Knöller, um 1735.<br />

Abbildung Seite 65<br />

€ 5 000 – 7 000<br />

127 Figur eines Komödianten<br />

Fayence, weiß glasiert, polychromer<br />

Muffeldekor. In Schrittstellung auf<br />

einem flachen Rocaillensockel, mit weit<br />

ausholenden Gesten. Abgestrichener Boden<br />

ohne Marke. Restauriert. H 13,8 cm.<br />

Wohl südwestdeutsch, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 1 500<br />

128 Ansbacher Fliese<br />

Fayence, graustichige Glasur, polychromer<br />

Scharffeuerdekor. 14,2 x 14,1 cm.<br />

18. Jh.<br />

€ 500<br />

129 Ansbacher Fliese<br />

Fayence, graustichige Glasur, polychromer<br />

Scharffeuerdekor. Risse.<br />

18,4 x 18,5 cm.<br />

18. Jh.<br />

€ 700<br />

66<br />

128<br />

129


130 Bayerischer Walzenkrug<br />

Fayence, weiße Glasur, polychromer<br />

Scharffeuerdekor mit Mangankonturen.<br />

Glatt abgestrichener Boden ohne Marke.<br />

Wenig Aschenflug. Klappdeckel und<br />

Fußring aus Zinn. H 16,5 cm.<br />

18. Jh.<br />

€ 400<br />

131 Süddeutscher Birnkrug<br />

Fayence, geschwämmelter Manganfond<br />

über weißer Glasur, lavierter Blaudekor<br />

in zwei Tönen. Abgestrichener Boden<br />

mit Blaumarke F. Klappdeckel und Fußring<br />

aus Zinn. H 24,5 cm.<br />

Nürnberg oder Ansbach, 18. Jh.<br />

€ 600<br />

132 Großer bayerischer Birnkrug<br />

Fayence, weiße Glasur, zarter lavierter<br />

Dekor in Mangan, Grün, Blau und Gelb.<br />

Manganmarke ligiertes AB. Zinnmontierung<br />

bestehend aus Klappdeckel mit<br />

Gravur AMB, Henkelband und Fußring.<br />

Daumenrast etwas gedrückt. H 35,5 cm.<br />

Wohl Amberg, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 1 500<br />

133 Paar Teller Strasbourg<br />

Weiße Glasur, polychromer Dekor feu<br />

refractaire mit fleurs des Indes. Marke<br />

F. Minimale Randchips. Ø 24,7 cm. Beigeben<br />

ein Höchster Teller mit kleinem<br />

Bouquet, schwarzer Radmarke und i.<br />

Ø 24 cm.<br />

Mitte 18. Jh., die Teller Strasbourg<br />

1745 – 54.<br />

€ 1 000<br />

134 Zwei Teller in der Art Rouen<br />

Fayence mit leicht graustichiger Glasur<br />

und indianischem Dekor in grand feu-<br />

Polychromie. Ohne Marken. Randglasuren<br />

etwas bestoßen. Ø 25,3 bzw. 25,4 cm.<br />

Mitte 18. Jh.<br />

€ 1 400<br />

131 132 130<br />

67


135 Plateau mit fleurs fines<br />

Fayence, weiße Glasur, polychromer<br />

Dekor feu refractaire: drei kleine Bouquets.<br />

Braunroter Randstreifen. Ohne<br />

Marke. Randchips. Ø 29,4 cm.<br />

Ostfrankreich, im Stil Strasbourg, wohl<br />

Niderviller, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 300<br />

*136 Putto auf Delfin als Menage<br />

Fayence mit weißer Glasur und leuchtender<br />

Muffelpolychromie. Glasierter,<br />

zweifach gelochter Boden ohne Marke.<br />

Die Muschelschale mit geklebtem Ausbruch,<br />

ein feiner Riss im Rücken des<br />

Putto. H 21,7 cm.<br />

Wohl Schrezheim, zweite Hälfte 18. Jh.,<br />

nach Strasbourger Vorbild.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

€ 1 400<br />

137 Melone als Schaugericht<br />

Fayence mit hell kleisterblauer Glasur,<br />

naturalistische Staffierung in Scharffeuerpolychromie.<br />

Plastische Melone<br />

an einem Ast mit drei großen Blättern<br />

auf einem fassonierten Teller. Die obere<br />

Hälfte der Frucht als Deckel abnehmbar.<br />

Ohne Marke. Restauriert. H 10,7;<br />

Ø 25 cm.<br />

In der Art Strasbourg, wohl Schrezheim.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

138 Teller Lunéville<br />

Flach, mit fassonierter Fahne. Cremig<br />

weiße Glasur, lavierter Mangandekor.<br />

Manganmarke 3R. Glasurchips am Rand.<br />

Ø 25,2 cm.<br />

18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 300<br />

68


*139 Große Eberkopfterrine<br />

Fayence, gelbliche Glasur, polychromer<br />

Scharffeuerdekor. In naturalistischer<br />

Größe ausgeformter Kopf, die obere<br />

Hälfte als Deckel abnehmbar. Zunge und<br />

die beiden unteren Hauer verloren, das<br />

Gefäß restauriert über einer alten Klammerung.<br />

Glasierter Boden ohne Marke.<br />

H 41 cm.<br />

Wohl zweite Hälfte 18. Jh., nach dem<br />

Höchster Vorbild.<br />

Literatur<br />

Der Höchster Eberkopf und eine weitere<br />

nicht identifizierte, wohl deutsche Nachahmung<br />

im Kat. Augenlust und Gaumenfreude,<br />

Hamburg 1998, Nr. 1 und 3.<br />

€ 5 000 – 8 000<br />

140 Truthahn<br />

Weiße Glasur, polychromer Mischdekor.<br />

Hockend, mit aufgefächertem Stoß, der<br />

obere Teil als Deckel abnehmbar. Glasierter<br />

Boden, ohne Marke. Zehen, Stoß und<br />

Schnabel restauriert. H 22,8 cm.<br />

Wohl Frankreich, 18./ Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

nach dem Vorbild der Meißener Porzellanterrine.<br />

€ 4 000 – 6 000<br />

69


141 Schrezheimer Bildplatte<br />

Weiß glasierte Fayence, polychromer<br />

Scharffeuerdekor mit Mangankonturen.<br />

Querformat mit Ansicht einer süddeutschen<br />

Stadt am Wasser. Rückseite abgestrichen,<br />

ohne Marke. 24,9 x 28,3 cm.<br />

Ende 18./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. eine Bildplatte in der Sammlung<br />

Schloss Höchstädt bei Piereth/Ulrichs,<br />

Museum Deutscher Fayencen, München<br />

2010, S. 122.<br />

€ 3 800 – 4 500<br />

142 Deckelterrine Proskau<br />

Graustichige, stark krakelierte Glasur,<br />

polychromer Muffeldekor. Fassonierte<br />

runde Form mit großem plastischem<br />

Apfelknauf. Kursive Manufakturmarke<br />

D:P und o. Terrine mit Setzrissen, Glasur<br />

partiell berieben, Spitzen der Blätter<br />

um den Knauf abgebrochen. H 18,5;<br />

B 31,2 cm.<br />

Um 1770 – 80.<br />

€ 1 200<br />

143 Deckeldose Holicz<br />

Weiße Glasur, polychromer Muffeldekor.<br />

Fassonierte rechteckige Form mit<br />

abgeschrägten Ecken. Architekturdekor<br />

in Purpurcamaieu, leicht verbacken.<br />

Schwarze Manufakturmarke. Zwei<br />

kleine Risse, Glasur minimal berieben.<br />

H 9,7 cm. Beigelegt eine ovale Platte mit<br />

konturierten Blumen Niderviller, Marke<br />

ligiertes Doppel-C für Custine.<br />

Um 1760 – 80.<br />

Provenienz<br />

Erworben auf <strong>Lempertz</strong> Auktion 631 am<br />

24. Juni 1988, Lot 849.<br />

€ 600<br />

144 Historismus-Schüssel<br />

Fayence, weiße krakelierte Glasur, lavierter<br />

heller Blaudekor. Blaumarke BA mit<br />

Wappen. Zwei Radialrisse. Ø 47,5 cm.<br />

In der Art Savona, wohl zweite Hälfte<br />

<strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 300<br />

70


145 Zwei iranische Schalen<br />

Weiße Irdenware mit türkisfarbener<br />

Glasur, die konische Schale mit schwarzem<br />

Strichdekor. Die zweite Schale mit<br />

gebauchter Wandung und fünf Rippen.<br />

Restauriert. H 14,2; Ø 23 cm bzw. H 8;<br />

Ø 18,4 cm.<br />

Wohl 12. – 16. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

Literatur<br />

Zur Rippenschale vgl. Müller-Wiener,<br />

Islamische Keramik, Frankfurt 1996,<br />

Nr. 29.<br />

€ 300<br />

146 Fünf gotische Nischenkacheln<br />

Hell rötliche bzw. gelbliche Irdenware<br />

mit grüner bzw. gelber Glasur. Alle<br />

Stücke mit reliefiertem Mainzer Rad<br />

über den Maßwerkbögen, einige mit<br />

Eichenblättern und Disteln. Restauriert.<br />

H 28,5 – 30 cm.<br />

Region Rhein-Main, 14./15. Jh.<br />

Literatur<br />

Zum Kacheltypus s. Mielke, Zur Typologie<br />

und Datierung gotischer Nischenkacheln<br />

mit dem Mainzer Rad, in:<br />

Mainzer Zeitschrift 71/72 (1976/77),<br />

S. 150 – 157.<br />

€ 1 000<br />

147 Frechener Bartmannkrug<br />

Hellgraues Steinzeug mit braun gesprenkelter<br />

Salzglasur. Kleine ältere Chips um<br />

Lippen- und Fußrand. H 20,6 cm.<br />

Ende 16./Anfang 17. Jh.<br />

Abbildung Seite 74<br />

€ 1 000<br />

148 Rheinischer Bartmannkrug<br />

Helles Steinzeug mit Salzglasur, etwas<br />

braun gesprenkelt. Ölkrug mit gedelltem<br />

Henkelansatz. H 37,5 cm.<br />

17. Jh.<br />

€ 200<br />

71


149 Großer Raerener Kurfürstenkrug<br />

Hellgraues Steinzeug mit Salzglasur und<br />

hellbraun gefleckter Oberfläche. Mit<br />

zahlreichen feinen Profilen gegliederter,<br />

wuchtiger Korpus mit großer Mittelauflage:<br />

Sieben Kurfürsten als Halbfiguren<br />

unter Rundbögen, in der ersten Auflage<br />

das Datum 1602. Unter dem Henkel<br />

zusätzliche Ovalauflage mit Hausmarke,<br />

Datum 1606 und umlaufendem Namenszug<br />

„FERDIANDE DE BOISCHKET“. Um<br />

Anstieg, Schulter und Hals Felder mit<br />

Stempeldekor, Netzfonds und Rankenauflagen.<br />

Klappdeckel aus Zinn. Kleine<br />

Randchips. H 42,7 cm.<br />

Um 1606.<br />

Literatur<br />

Ein weiterer Krug gleicher Größe aus<br />

der Werkstatt Jan Baldems mit Löwenkopfausguss<br />

bei Koetschau, Rheinisches<br />

Steinzeug, München 1924, Taf. 57.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

150 Susannenkrug<br />

Graues Steinzeug mit Salzglasur, ockerfarben<br />

lüstrierter Oberfläche und feinen<br />

dunkelbraunen Punkten. Nachahmung<br />

des frühen Raerener Krugs. Abgestrichener<br />

Boden mit ligiertem Monogramm<br />

HS und Nr. 45. Ein Riss im Hals. Klappdeckel<br />

aus Zinn. H 39,2 cm.<br />

Wohl Anfang 20. Jh.<br />

€ 600<br />

151 Annaberger Krug<br />

Braunes Steinzeug mit schwarzbrauner<br />

Engobe, farbige Emailbemalung der<br />

reliefierten Dekorbänder. Wuchtiger<br />

historistischer Klappdeckel und Fußring<br />

aus Zinn. H 15,7 cm.<br />

Das Steinzeug Ende 17. Jh., die Montierung<br />

<strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 200 – 2 500<br />

152 Muskauer Walzenkrug<br />

Graubraunes Steinzeug, salzglasiert,<br />

Manganbemalung. Stilisierte dunkle<br />

Blüten und Früchte auf Netzfond.<br />

72<br />

154<br />

149<br />

151<br />

150


Klappdeckel aus Zinn. Henkelband nur<br />

fragmentarisch erhalten. H 15,6 cm.<br />

Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />

€ 1 000<br />

153 Westerwälder Wappenkrug<br />

Hellgraues Steinzeug, salzglasiert, blau<br />

und mangan bemalt. Kugelform, dekoriert<br />

mit fünf Vertikalfeldern mit Fondbemalung,<br />

Ritzdekoren und Auflagen,<br />

im zentralen die Wappenauflage des<br />

Herzogtums zu Wied mit Meistermonogramm<br />

WR und Datum 1687. H 25,2 cm.<br />

Wohl Hilgert, Meister WR, um 1687.<br />

Literatur<br />

Eine Scherbe mit demselben Wappen<br />

und Fundort Hilgert bei v. Bock, Steinzeug,<br />

Köln 3/1986, Nr. 568.<br />

€ 800<br />

154 Creußener Schraubflasche<br />

Graubraunes Steinzeug mit matter<br />

Salz glasur und leicht lüstrierender<br />

Ober fläche, polychromer Emaildekor.<br />

Vier seitig abgeflacht, vier Auflagen des<br />

Salvator Mundi, gerahmt von Kettbändern.<br />

Schraubverschluss und Fußring<br />

aus Zinn, der Deckel mit Rosenmarke<br />

(leicht verbeult). H 14,1 cm.<br />

Zweite Hälfte 17. Jh.<br />

€ 600 – 800<br />

155 Altenburger Hochzeitskrug<br />

Weißgraues Steinzeug, salzglasiert,<br />

mangan bemalt. Walzenform, dekoriert<br />

mit Mann, Frau und Blütenzweig in Perlauflagen.<br />

Klappdeckel, Lippenrand, drei<br />

Gurtbänder, Henkelband und Fuß aus<br />

Zinn, mit Gravur ADM 1730 und Marke.<br />

H 26 cm.<br />

Das Steinzeug erstes Drittel 18. Jh.,<br />

die Zinnmontierung Wilsdruff, Johann<br />

Michael Zschoche, um 1730.<br />

Literatur<br />

Zum Zinn s. Hintze, Sächsische Zinngießer,<br />

Aalen 1964, Nr. 1273. Zschoche wird<br />

1728 Meister.<br />

€ 1 200<br />

158<br />

152<br />

155<br />

153<br />

73


156 Seltener Reformationskrug<br />

Graubraunes Steinzeug, salzglasiert, mit<br />

fein gefleckter dunkelbrauner Oberfläche.<br />

Leicht ovoider Korpus auf ausgestelltem<br />

Fuß, mit wulstiger relieferter<br />

Lippe. Je zwei große Bildnisauflagen mit<br />

den Reformatoren Martin Luther und<br />

Philipp Melanchthon als Halbfiguren<br />

über einer Schrifttafel, die Bildnisse<br />

getrennt durch weibliche Karyatiden.<br />

Klappdeckel und Fußring aus Zinn, der<br />

Deckel gelötet. H 21,7 cm.<br />

Creußen, erstes Viertel 17. Jh.<br />

Literatur<br />

Ein gleicher Krug aber mit dem Namenszug<br />

des Auftraggebers aus dem Kunstgewerbemuseum<br />

Berlin, ehemals Königliche<br />

Kunstkammer Berlin, bei Klinge<br />

(Deutsches Steinzeug, Düsseldorf 1979,<br />

Nr. 160). Dort auch drei weitere bekannte<br />

Exemplare gelistet, darunter möglicherweise<br />

dieser hier.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

157 Großer Bunzlauer Krug<br />

Hellgraues Steinzeug. Leicht lüstriende<br />

braune Lehmglasur, weiße Auflagen.<br />

Ovoider Korpus mit wulstigem Hals,<br />

schauseitig eine Kreuzigung zwischen<br />

zwei Blüten. Kratzspuren in der Glasur<br />

der Rückseite. Historistische Zinnmontierung<br />

bestehend aus Klappdeckel,<br />

Lippenrand, Henkelband und Fußring.<br />

H 35,6 cm.<br />

Ende 18./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 200<br />

158 Westerwälder Teekanne<br />

Graues Steinzeug, salzglasiert, blau<br />

bemalt. Ritzedekor gegenständige Vögel<br />

zwischen Ranken und auf blauem Fond.<br />

H 15,5 cm.<br />

Ende 18./<strong>19.</strong> Jh.<br />

Abbildung Seite 73<br />

€ 500<br />

74<br />

147<br />

157


Glas<br />

Jugendstil


159 Allianz-Wappenscheibe<br />

der Konventfrauen Barbara und Dorothea<br />

Stellyn. Farbloses Hüttenglas, blaues<br />

Glas, rotes ausgeschliffenes Überfangglas,<br />

Schwarzlot, Silbergelb, polychrome<br />

Emailfarben; Bleirutenfassung. Rechteckig<br />

mit dreizonigem Aufbau. Im Zentrum<br />

eines stilisierten Architekturrahmens<br />

stehender Wildemann, zwei große<br />

Wappenschilder mit üppiger Helmzier<br />

haltend. Auf dem Sockel bezeichnet und<br />

datiert 1540. Oberlicht-Zone mit zwei<br />

Profilmedaillons auf floralem Brokatmuster<br />

und Jahreszahl 1540. Reparierte<br />

Sprünge, partiell mit dünner Scheibe<br />

hinterlegt. Wohl Oberlicht und Sockelzone<br />

ergänzt, Glas mit Kratzern, Bleirutenfassung<br />

erneuert. H 31,7; B 21.5 cm.<br />

Neuzeitlicher Holzrahmen.<br />

Schweiz, 16. Jh, mit späteren historistischen<br />

Ergänzungen.<br />

€ 1 000<br />

160 Zunft-Henkelbecher mit Emaildekor<br />

Grünliches, dickwandiges Waldglas,<br />

Kaltbemalung mit polychromen Emailfarben.<br />

Gerippter Bandhenkel. Wandung<br />

durch farbige Ringlinien gegliedert.<br />

Inschrift „VEVANT Es Leben die drey<br />

Hand werck ins gesamt“, seitlich flankiert<br />

von Herr und Frau in Zeittracht<br />

und Maiglöckchenstauden. Darunter bekröntes<br />

Zunftwappen mit Backwerk und<br />

Inschriften „Dein Rother Zuckermund<br />

macht mir mein hertz gesund“ und<br />

„Lieben in Ehren kan niemant wehren“.<br />

Datiert „I.N.V. Anno 1745“. Emaildekor<br />

partiell berieben, innen minimale Versinterungsspuren,<br />

Mündungsrand unregelmäßig<br />

und evtl. etwas beschliffen.<br />

H 16 cm.<br />

Mitteldeutschland, 1745.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Sammlung Uwe Friedleben,<br />

Hannover.<br />

€ 1 500 160 161<br />

76


161 Walzenkrug der Bäckerzunft<br />

Farbloses Glas, Mattschnitt mit Blänkungen.<br />

Zinnmontierung. Auf der zylindrischen<br />

Wandung Terrainstreifen mit zwei<br />

steigenden Löwen, die eine Herzkartusche<br />

mit Initialen „IK“ halten, darüber<br />

ein Kranzmedaillon mit Inschrift „Vivat“<br />

flankiert von Brezeln und Hörnchen.<br />

Unter dem Lippenrand umlaufende Fiederblattbordüre.<br />

Bandhenkel. Originaler<br />

Zinndeckel mit reliefiertem Heiligenmedaillon<br />

und Gravur „IMZ 1755“. H 22 cm.<br />

Wohl Süddeutschland, Mitte 18. Jh.<br />

€ 800<br />

162 Seltener Pokal der Bäckerzunft<br />

Farbloses, leicht graustichiges Glas,<br />

Schliff, Mattschnitt mit Blänkungen.<br />

Auf der Wandung zwei reiche Rokokokartuschen,<br />

die eine mit vier tafelnden<br />

Barockherren, einander zuprostend<br />

und der Überschrift „Vivat Es lebe die<br />

Löbliche Becker Zunfft“, die andere mit<br />

einer gedeckten Tafel mit verschiedenem<br />

Backwerk. Seitlich zwei hochgeschliffene<br />

Palmettenmotive. Vergoldeter Lippenrand.<br />

H 19 cm.<br />

Schlesien, Warmbrunn, in der Art<br />

Christian Gottfried Schneider, um 1760.<br />

Der feine, differenzierte Schnitt und die<br />

reichen Rokokomotive der Kartuschen<br />

wie Fledermausflügel, Fiederranken und<br />

geblänkte Früchte erinnern sehr an den<br />

Stil des Warmbrunner Meisters Christian<br />

Gottfried Schneider.<br />

€ 2 500<br />

162<br />

77


163 Zwischengold-Deckelpokal<br />

Farbloses Glas, radierter Zwischengolddekor.<br />

Konische Wandung mit fein<br />

radiertem Zwischengolddekor: Eingefasst<br />

durch Akanthusrankenbordüre<br />

und Bogenfries umlaufende Szene einer<br />

Hirschjagd mit Reiter, Hund und Treiber<br />

in Waldlandschaft. Im Boden Akanthusmotiv.<br />

Der flache Deckel mit Zapfenknauf<br />

und Rankenbordüre in Zwischengoldtechnik.<br />

H 27 ohne bzw. 19,3 cm mit<br />

Deckel. Harz im Deckel partiell etwas<br />

entfärbt.<br />

Böhmen, um 1740. Der Deckel wohl nicht<br />

ursprünglich zugehörig.<br />

Literatur<br />

Vgl. Rückert, Die Glassammlung des<br />

bayerischen Nationalmuseums, München<br />

1982, Bd. II, Kat.Nr. 765.<br />

€ 1 500<br />

164 Konfektschale mit Alliancewappen<br />

und hochgeschliffenen Palmetten. Farbloses<br />

lichtmanganfarbenes Glas, Schliff,<br />

Mattschnitt mit Blänkungen. Auf der<br />

Schmalseite der Kuppa bekröntes<br />

Alliancewappen, die restliche Wandung<br />

dekoriert mit Miniaturlandschaften zwischen<br />

Rocailleornamenten. H 11,5 cm.<br />

Schlesien, um 1760.<br />

Literatur<br />

Vgl. Klesse, Glassammlung Helfried<br />

Krug, Mülheim 1965, Nr. 250, 251. Hier<br />

eine sehr ähnliche Konfektschale.<br />

€ 1 000<br />

165 Rokoko-Fußbecher mit Wappen<br />

und Hochschliff-Palmetten. Farbloses<br />

Glas, Schliff, Klar- und Mattschnitt,<br />

Vergoldung. Auf den Breitseiten der<br />

Wandung Terrainstreifen mit Vögeln auf<br />

Springbrunnen und Waffentrophäen,<br />

reich gerahmt von Rokokoornamentik.<br />

Auf der einen Schmalseite das Stammwappen<br />

der Familie von Kinsky und<br />

Tettau. H 15,5 cm. Fußrand minimal<br />

bestoßen, Glasmasse teilweise gelblich<br />

verfärbt.<br />

78<br />

163<br />

165 164


Warmbrunn, Christian Gottfried<br />

Schneider, 1750-60.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Sammlung Helfried Krug<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Klesse, Glassammlung<br />

Helfried Krug, 1965, Kat.Nr. 231.<br />

Das aus Böhmen stammende Adelsgeschlecht<br />

von Kinsky Wchinitz und<br />

Tettau teilte sich 1747 in eine gräfliche<br />

und eine fürstliche Linie.<br />

€ 1 000<br />

166 Sieben Spitzkelche mit Glockenfuß<br />

Farbloses Glas. Mattgeschliffener Abriss,<br />

einer mit eingeschnittener Löwenmarke.<br />

Massiver herzförmiger Balusterschaft<br />

mit Luftblaseneinschluss, spitzkonische<br />

Kuppa. H 18 cm.<br />

Lauenstein, nach 1768.<br />

Literatur<br />

Vgl. zur Form von Rohr, Lauensteiner<br />

Glas, Hannover 1991, S. 126 Nr. 124 –<br />

126.<br />

€ 700<br />

167 Konvolut vier Pokale<br />

Farbloses Glas, Schliff, Vergoldung. U.a.<br />

zwei Glockenfußpokale, einer mit eingeschnittener<br />

Lauensteiner Löwenmarke.<br />

H 17,5 – 20 cm.<br />

Norddeutschland, drittes Viertel 18. Jh.<br />

€ 300<br />

168 Paar Glockenfußkelche<br />

Farbloses, leicht graustichiges Glas, Mattschnitt.<br />

Auf der konischen Wandung<br />

bekröntes Spiegelmonogramm zwischen<br />

gebundenen Palmzweigen. Verso Weintraubenranke.<br />

Unter dem Lippenrand<br />

umlaufende Zackenbordüre. H 17,5 cm.<br />

Norddeutschland, in der Art Lauenstein,<br />

drittes Viertel 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. von Rohr, Lauensteiner Glas,<br />

Hannover 1991, S. 108 Nr. 121.<br />

€ 300<br />

79


169 Konvolut Gläser mit Blaurand<br />

Farblos. Drei Spitzkelche (H 15 cm), drei<br />

große und vier kleine Schnapsgläser, sogen.<br />

Wachtmeister (H 11 bzw. 12,5 cm).<br />

Drei Füße beschädigt.<br />

Lauenstein, drittes Viertel 18. Jh.<br />

€ 700<br />

170 Lithyalinvase<br />

Tief granatrotes Glas, mit grünlichen<br />

und graublauen Farbbeizen steinartig<br />

marmoriert. Polygonal geschälter ovoider<br />

Korpus. H 14 cm. Minimale Bestoßungen<br />

an der unteren Wandung, Fußrand mit<br />

späterer Silbermontierung. H 14 cm.<br />

Böhmen, wohl zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 600<br />

171 Ranftbecher „Reconciliant“<br />

Farbloses Glas, transparente Emailfarben<br />

in Braun-Camaieu, Silbergelbätze, Vergoldung.<br />

Auf der konischen Wandung rechteckiges<br />

Landschaftsbild mit Darstellung<br />

eines biedermeierlichen Liebespaares im<br />

Stil von Kothgasser, auf der Rückseite<br />

feine Goldranke und geschliffene Verkleinerungslinse.<br />

Lippenrand vergoldet.<br />

H 11,7 cm.<br />

Wohl Wien, Werkstatt Fürchtegott Leberecht<br />

Fischer, erstes Viertel 20. Jh.<br />

€ 700<br />

172 Lithyalin-Ranftbecher<br />

Tief dunkelrot marmoriertes Steinglas.<br />

Polygonal geschälte, konisch ausgestellte<br />

Form. Farbätze innen unregelmäßig verlaufen.<br />

Reste von Randvergoldung.<br />

H 15 cm.<br />

Wohl Blottendorf, Friedrich Egermann,<br />

um 1840.<br />

€ 500<br />

80<br />

170 172


173 Dreiteiliger Vasensatz<br />

Farbloses Kristallglas. Paar Balustervasen<br />

auf gestuftem Rundfuß und eine zweiteilige<br />

spitzovale Schale auf getrepptem<br />

Ovalfuß mit reichem Schliffdekor: Die<br />

Wandungen polygonal geschält und mit<br />

Bändern aus hochgeschliffenen konkaven<br />

Ovalen geschmückt. Um Fuß- und<br />

Mündungsränder hochgeschliffene Bogenfriese.<br />

Schauseitig hochgeschliffene<br />

Ovalmedaillons mit mattgeschnittener<br />

Darstellung der Allegorien Architektura<br />

und Pittura sowie der Parze Klotho,<br />

letztere monogrammiert JP. Eine Balustervase<br />

mit Originaletikett der Glashütte<br />

‘Harrach Novy Svet Cechoslovakia’.<br />

Balustervasen: H 41,3 cm; Fußschale:<br />

H 27 cm.<br />

Neuwelt, Böhmen, Gräflich von Harrach’sche Glasfabrik, um 1925.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Kat. Kovacek, Wien 1993, S. 342, Nr. 298. Laut Kovacek<br />

existierte ein Schreiben der Gräflich Harrach’schen Glashütte vom 20.<br />

Dezember 1941, worin dem damaligen Besitzer bestätigt wird, dass<br />

dieser Vasensatz im Jahr 1925 auf der Pariser Exposition Internationale<br />

des Arts Décoratifs et Industries Modernes ausgestellt war.<br />

€ 8 000 – 12 000<br />

81


174 Zwei Logengläser<br />

Farbloses Glas, Schliff, Mattschnitt mit<br />

Blänkungen. Massive Kanonenformen.<br />

Auf den Wandungen umlaufende<br />

Streifen mit Freimaurersymbolen. Mit<br />

Widmungs- bzw. Monogrammgravuren.<br />

H 13 bzw. 15,5 cm.<br />

Böhmen, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 400<br />

175 Vase in Glockenform<br />

Farbloses Glas, feine Email- und Goldbemalung.<br />

Ohne Bezeichnung. H 16,2 cm.<br />

Böhmen, Fachschule Steinschönau,<br />

um 1915.<br />

€ 500<br />

176 Art Nouveau-Vase<br />

Rauchstichiges Glas mit eisenroten,<br />

weinroten und weißen Pulvereinschmelzungen,<br />

auf der Schauseite mit chinoiser<br />

Goldbemalung. Um den geschnittenen<br />

auskragenden Fuß Reliefgolddekor, der<br />

Lippenrand beschliffen. Diamantgerissene<br />

Signatur E. Léveillé Paris. Minimale<br />

Chips am inneren Bodenrand. H 28 cm.<br />

Paris, Ernest Baptiste Léveillé um 1895.<br />

€ 1 500<br />

82


177 Art Nouveau-Vase mit Schilf<br />

Farbloses Glas, eisglasartig geätzter<br />

Grund, umlaufender Dekor in Emailfarben<br />

mit Goldhöhungen. Geschliffener<br />

und vergoldeter Lippenrand, der Fuß<br />

zusätzlich mit Schnittdekor. Goldmalerzeichen<br />

„S“. Minimale Chips am Fuß. H<br />

17,8 cm.<br />

Wohl Lothringen, Meisenthal?, um 1900.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

178 Vase mit Schwertlilien<br />

Opalin unterfangenes farbloses Glas,<br />

geätzter und gravierter Reliefdekor in<br />

violettem und honigfarbenem Überfang,<br />

fein durchmodelliert, glänzend poliert.<br />

Reliefsignatur Gallé vertikal in chinoisem<br />

Duktus. H 19,2 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />

um 1895 – 1900.<br />

€ 2 500 – 3 500<br />

179 Vase Creta Papillon<br />

Farbloses Glas mit hellgrünem Unterfang<br />

und silberblauen Kröselaufschmelzungen,<br />

irisiert. H 21,7 cm.<br />

Klostermühle, Lötz Witwe um 1900.<br />

€ 1 000<br />

177 179<br />

178<br />

83


180 Vase mit Hortensien<br />

Farbloses Glas mit roséfarbenem<br />

Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />

umlaufender Reliefdekor in Violett mit<br />

zart grünem Überfang. Signatur Gallé in<br />

chinoisem Duktus. H 24 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1900.<br />

€ 1 500<br />

181 Vase mit Hortensien<br />

Opalinglas mit roséfarbenem Teilunterfang,<br />

matt geätzt. Ausgeätzter umlaufender<br />

Reliefdekor in Violett und zart<br />

grünem Überfang. Kursivsignatur Gallé.<br />

H 25,3 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1904.<br />

€ 1 000<br />

182 Große Vase mit Weintrauben<br />

Honiggelb überfangenes und weinrot<br />

unterfangenes opalinfarbenes Glas mit<br />

matt geätzter Grundfläche und umlaufendem<br />

poliertem Relief, zusätzliche<br />

Akzente durch Emaildekor. Geschliffener<br />

Lippenrand. Innen vertikale rote<br />

Farbschlieren. Kursivsignatur Gallé mit<br />

Unterstrich und vorangestelltem Stern.<br />

H 30,5 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1905.<br />

€ 1 700 – 2 500<br />

84<br />

181 180


183 Stangenvase mit Gingko<br />

Opalinfarbenes Glas mit roséfarbenem<br />

Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />

polierter umlaufender Reliefdekor in<br />

grünem Überfang. Kursivsignatur Gallé<br />

mit Unterstrich und vorangestelltem<br />

Stern. H 60,3 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1905.<br />

€ 1 200<br />

184 Stangenvase mit Glyzinien<br />

Opalinfarbenes Glas mit honiggelbem<br />

Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />

polierter umlaufender Reliefdekor mit<br />

violettem Überfang. Kursivsignatur<br />

Gallé mit Unterstrich. H 45 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, wohl nach<br />

1914.<br />

€ 800<br />

185 Vase mit Hortensien<br />

Opalinfarbenes Glas mir roséfarbenem<br />

Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />

polierter umlaufender Reliefdekor in<br />

violettem Überfang. Kursivsignatur Gallé<br />

mit Unterstrich. H 19,2 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />

wohl nach 1914.<br />

€ 800<br />

186 Vase mit Glyzinien<br />

Opalin unterfangenes Glas mit matt geätzter<br />

Oberfläche. Ausgeätzter polierter<br />

umlaufender Reliefdekor in violettem<br />

Überfang. Kursivsignatur Gallé mit<br />

Unterstrich und vorangestelltem Stern.<br />

H 29,6 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1905.<br />

€ 500<br />

184 183<br />

185 186<br />

85


187 Schale mit Celosia<br />

Gelbe und orange Pulvereinschmelzungen<br />

mit matt geätzter Oberfläche, matter<br />

und polierter Reliefdekor in weinrotem<br />

Überfang. Reliefsignatur Daum Nancy<br />

und Lothringer Kreuz. H 13,5 cm.<br />

Nancy, Daum Frères, um 1910.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

188 Kleine Vase mit Landschaftsdekor<br />

Opalinfarbenes Glas mit braunem und<br />

beigem Überfang, matt geätzter Grundfläche<br />

und umlaufendem Reliefdekor.<br />

Kursivsignatur Gallé. H 11,6 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />

um 1910 – 1914.<br />

€ 600<br />

189 Kleine Vase mit Chrysamthemen<br />

Manganfarben überfangenes und opalin<br />

unterfangenes hellgrünes Glas, geätzter<br />

und gravierter Reliefdekor, fein martelliert,<br />

glänzend poliert. Geschnittene<br />

Signatur Gallé d’éposé auf der Unterseite.<br />

H 14,7 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />

um 1895 – 1900.<br />

€ 600<br />

86<br />

188 189


190 Vase mit Heckenrosen<br />

Opalinglas mit zartgelbem Teilunterfang,<br />

matt geätzt. Ausgeätzter umlaufender<br />

Reliefdekor in weinrotem Überfang. Vergoldete<br />

Bronzemontierung mit chinoisem<br />

Drachenmotiv. Kursivsignatur Gallé.<br />

H 26,6 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1910 –<br />

1914, die Montierung wohl original.<br />

€ 2 800 – 3 000<br />

191 Vase mit Orchideen<br />

Opalinglas, orange unterfangen mit<br />

gelben Pulvereinschmelzungen und matt<br />

geätzter Oberfläche, matter und polierter<br />

Reliefdekor in weinrotem Überfang.<br />

Reliefsignatur Gallé. Minimale Chips am<br />

Lippenrand. H 35,9 cm.<br />

Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1920.<br />

Literatur<br />

Vgl. Reflexe der Jahrhunderte, Die Glassammlung<br />

des Kunstmuseums Düsseldorf,<br />

Düsseldorf 1989, S. 157, Abb. 242.<br />

€ 1 000<br />

190 191<br />

87


192 Gedeck Rozenburg<br />

Eierschalenporzellan mit polychromem<br />

Emaildekor violette Chrysanthemen.<br />

Oktogonale Form. Grüne Stempelmarke<br />

Rozenburg Den Haag, Teller und Tasse<br />

mit schwarzem Malerzeichen SI ligiert,<br />

Tasse mit Jahreszeichen für 1907,<br />

Modell nummern. Tasse mit kurzem Haariss<br />

am Lippenrand. Ø Teller 16,3 cm.<br />

Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />

Rozenburg, 1907, der Dekorentwurf von<br />

Samuel Schellink.<br />

A Rozenburg eggshell porcelain setting,<br />

decorated with chrysanthemum. Black mark<br />

of Samuel Schellink, cup dated 1907. Small<br />

crack to the cup.<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

88


193 Vase Rozenburg<br />

Eierschalenporzellan mit polychromem<br />

Emaildekor gelbe Sonnenblumen. Oktogonaler<br />

Grundriss mit vier weit ausladenenden<br />

Henkeln um zentralen Vasenhals.<br />

Grüne Stempelmarke Rozenburg<br />

Den Haag, schwarzes Malerzeichen für<br />

J.W. van Rossum, Jahreszeichen für 1900,<br />

Modellnummern. Sternförmiger Riss im<br />

Boden. H 28,5 cm.<br />

Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />

Rozenburg, 1900, der Dekorentwurf von<br />

Samuel Schellink.<br />

Literatur<br />

Dieselbe Form mit anderem Dekor abgebildet<br />

im Kat. Rozenburg 1883-1917, Den<br />

Haag 1983, Nr. 174.<br />

A large Rozenburg eggshell porcelain vase<br />

with four handles, decorated with sunflowers.<br />

Black painter’s mark of J.W. van Rossum,<br />

dated 1900. Radiating crack to the bottom.<br />

€ 16 000 – 18 000<br />

89


194 Großes Tablett Rozenburg<br />

Eierschalenporzellan mit polychromem<br />

Emaildekor. Oktogonale Form. Dekor<br />

mit gelben Löwenzahnblüten und einem<br />

Vogel. Grüne Stempelmarke Rozenburg<br />

Den Haag, schwarzes Malerzeichen für<br />

S. Schellink, Jahreszeichen für 1900,<br />

Modellnummern. L 34 B 30,4 cm.<br />

Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />

Rozenburg, 1900, der Dekorentwurf von<br />

Samuel Schellink.<br />

90<br />

Literatur<br />

Ein vergleichbares Tablett abgebildet im<br />

Kat. Rozenburg 1883-1917, Den Haag<br />

1983, Nr. 209.<br />

A large Rozenburg eggshell porcelain octagonal<br />

tray, decorated with dandelion and a single<br />

bird. Black painter’s mark of S. Schellink,<br />

dated 1900.<br />

€ 15 000 – 18 000


195 Vase Rozenburg<br />

Eierschalenporzellan mit polychromem<br />

Emaildekor gelbe Lilien und Vögel. Quadratischer<br />

Grundriss, nach oben konisch<br />

zulaufend, ein Nodus im oberen Abschnitt<br />

des Halses. Grüne Stempelmarke<br />

Rozenburg Den Haag, schwarzes Malerzeichen<br />

für J.W. van Rossum, Jahreszeichen<br />

für 1900, gemalte und geprägte<br />

Modellnummern. Zwei minimale Chips<br />

an den Ecken. H 24 cm.<br />

Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />

Rozenburg, 1900, der Dekorentwurf wohl<br />

von Samuel Schellink.<br />

A Rozenburg eggshell porcelain vase decorated<br />

with lilies and birds. Black painter’s mark<br />

of J.W. van Rossum, dated 1900. Two minor<br />

chips to the corners.<br />

€ 12 000 – 13 000<br />

91


196 Teller mit Disteldekor Rozenburg<br />

Eierschalenporzellan mit polychromem<br />

Emaildekor. Oktogonale Form mit blauem<br />

Disteldekor. Grüne Stempelmarke<br />

Rozenburg Den Haag, schwarzes Malerzeichen<br />

für S. Schellink, Jahreszeichen<br />

für 1909, Modellnummern. Ø 17,7 cm.<br />

Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />

Rozenburg, 1909, der Dekorentwurf von<br />

Samuel Schellink.<br />

€ 3000 – 4 000<br />

197 Tasse und UT<br />

Eierschalenporzellan mit polychromem<br />

Emaildekor violette Chrysanthemen,<br />

oktogonale Form. In Schwarz bezeichnet<br />

„Amphora Holland Ss“, Modellnummern<br />

w806 und m195. Ø UT 15,5 cm.<br />

Amphora Tegel- en Fayencefabriek, Oegstgeest,<br />

1915 – 1917, Dekor und Bemalung<br />

von Samuel Schellink.<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

92


198 Amphora Deckeldose<br />

Eierschalenporzellan mit polychromem<br />

Emaildekor gelbe Ackerwinde. Hexagonaler<br />

Grundriss, flacher Haubendeckel.<br />

In Schwarz bezeichnet „Amphora<br />

Holland Ss“, Modellnummern w790 und<br />

m164. H 12 cm.<br />

Amphora Tegel- en Fayencefabriek,<br />

Oegstgeest, 1915 – 1917, Dekor und<br />

Bemalung von Samuel Schellink.<br />

Literatur<br />

Nach Liquidation der Manufaktur<br />

dekorierte der Maler Samuel Schellink<br />

weißgebrannte Ware aus Rozenburg für<br />

Amphora. Vgl. Leidelmeijer, Art Nouveau<br />

en Art Deco in Nederland, 1983, S. 97.<br />

€ 7 000 – 8 000<br />

93


199 Vier Teller mit Vogeldekoren<br />

Steingut mit krakelierter Glasur, polychrome<br />

Druckdekore mit Handkolorierung.<br />

Stempelmarke Verkäufer „Escalier<br />

de Cristal Paris“, Pressnummern und<br />

laufende Pinselnummern 11, 16, 33 und<br />

38. Ø 26,8 cm.<br />

Wohl Creil oder Montereau bei Paris nach<br />

einem Entwurf von Félix Braquemond für<br />

Escalier de Cristal, Paris, um 1900.<br />

Literatur<br />

Vergleichbare Teller ehemals Sammlung<br />

Heuser Hamburg (im Kat. Französische<br />

Keramik, München 1974, Nr. 25 f.)<br />

Quatres assièttes probablement Creil ou Montereau<br />

après un dessin de Félix Braquemond<br />

produit pour la compagnie Escalier de Cristal,<br />

Paris. Marqué „Escalier de Cristal Paris“ avec<br />

numéros peints.<br />

€ 1 200<br />

200 Jugendstil Frauenbüste<br />

Feinsteinzeug, helle Engobe, bemalt mit<br />

farbigen Glasuren in Grün und Hellbraun.<br />

Gleichmäßiges, feines Craquelé.<br />

Auf der Rückseite des Sockels Ligaturmonogramm<br />

HC. H 33 cm.<br />

Der Entwurf von Hans Christiansen, die<br />

Ausführung wohl Villeroy & Boch, Vaudrevange/Wallerfangen.<br />

Literatur<br />

Eine Tänzerin in vergleichbarer Ausführung<br />

abgebildet bei Zimmermann-Degen,<br />

Hans Christiansen, Königstein, 1981,<br />

Abb. 212. Dort erfolgt auch der Hinweis<br />

auf die Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Künster und Villeroy & Boch.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

94


201 Vase Art Nouveau<br />

Steingut, polychromer Dekor, Reliefauflagen<br />

und Folieneinschmelzungen. Bemalt<br />

mit Astern und Efeu sowie zwei Schmetterlingen,<br />

das Vaseninnere türkisfarben<br />

glasiert. Auf der Außenwandung signiert<br />

C. Roger, am Boden vierstellige Pressnummer.<br />

H 25,3 cm.<br />

Paris, Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 500<br />

202 Fruchtschale mit fünf Putti<br />

Majolika mit Glasur und polychromem<br />

Scharffeuerdekor. Blaue Stempelmarke<br />

Wappen, Modellnummer 1224, gepresst<br />

Baden und De 16. H 15,3; B 28,6 cm.<br />

Karlsruhe, Großherzogliche Majolika-<br />

Manufaktur, das Modell von Wilhelm Süs,<br />

1911.<br />

Literatur<br />

Die Form im Appendix des Kat. Karlsruher<br />

Majolika, Karlsruhe 1979, auf S. 397<br />

gelistet.<br />

€ 1 000<br />

95


203 Zwei Eisbären<br />

Auf einer rechteckigen Plinthe Eisbärenmutter<br />

mit Jungem, sparsam in Brauntönen<br />

naturalistisch staffiert. Auf der<br />

Plinthe signiert und datiert „W. Zügel<br />

1906“. Blaumarke Schwerter, Modellnummer<br />

H 147. Einige schmale Brandrisse.<br />

H 16,5 cm.<br />

Meißen, um 1910, der Entwurf von<br />

Willy Zügel, 1906.<br />

€ 800<br />

204 Kind mit trinkendem Hund<br />

Farbiger Emaildekor in Blau, Eisenrot,<br />

Grün und Schwarz, das Inkarnat naturalistisch<br />

staffiert. Blaumarke Schwerter,<br />

Modellnummer W 123, eingeprägte Jubiläumsmarke<br />

1710 – 1910. H 8,7 cm.<br />

Meißen, 1910, das Modell von<br />

Konrad Hentschel, 1905.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

205 Mohr mit Kakadu und Türkin mit Flöte<br />

Beide Figuren gestreckt sitzend, an einen<br />

Palmenstamm gelehnt. Emaildekor in<br />

Korallenrot, Türkis, Braun, Gelb und<br />

Gold. Der Mohr hinten am Sockel signiert<br />

„Scheurich“. Blaumarke Schwerter,<br />

Schliffstriche, Modellnummern A 1068<br />

und A 1147. Chip am Fuß der Türkin.<br />

H 21,2 und 22 cm.<br />

Meißen, um 1930, die Modelle von<br />

Paul Scheurich 1922 bzw. 1926.<br />

Literatur<br />

Vgl. Marusch-Krohn, Meißener Porzellan<br />

1918 – 1933 Die Pfeifferzeit, Leipzig<br />

1993, Kat. 66.<br />

€ 1 500<br />

96


206 Mädchen mit Blumengirlande<br />

Auf ovalem Sockel stehende Frauenfigur,<br />

in den Händen eine Blütengirlande<br />

haltend. Emaildekor in Purpur und<br />

Hellbraun. Blaumarke Schwerter, Modellnummern<br />

Z 139. H 27,2 cm.<br />

Meißen, um 1910, das Modell von<br />

Theodor Eichler.<br />

€ 1 500<br />

207 Kniender Chinese<br />

Weißporzellan. Rückseitig mit Monogramm<br />

„PB“. Blaumarke Schwerter mit<br />

Punkt (Pfeiffermarke), Modellnummer<br />

A 1189. Mittelfinger der rechten Hand<br />

und Spitze der Schärpe restauriert.<br />

H 15,5 cm.<br />

Meißen, um 1930, das Modell von Paul<br />

Börner.<br />

€ 500<br />

97


208 Hubertushirsch aus dem Jagdtafelschmuck<br />

Weißporzellan. Auf einem hohen<br />

Sockel mit eingezogenem Fuß der auf<br />

plastischen Strahlenbündeln stehende<br />

Hirsch mit Strahlenkreuz im Geweih,<br />

das Kreuz golden staffiert. Blaumarke<br />

Schwerter mit Punkt, Presszeichen Weiß,<br />

Modellnummer A 1151, Pressnummer<br />

23. Wenige Brandrisse, die Geweihenden<br />

restauriert. H 88 cm.<br />

Meißen, der Entwurf von Max Esser,<br />

die Ausformung um 1930.<br />

Literatur<br />

Neben dem Tafelaufsatz „Reinecke<br />

Fuchs“ schuf Max Esser für die Meißener<br />

Manufaktur den 25 Teile umfassenden<br />

„Jagdtafelschmuck“. Der Hubertushirsch<br />

ist die zentrale Figur des ab 1927 entstandenen<br />

Tafelaufsatzes. Vgl. Marusch-<br />

Krohn, Meißener Porzellan 1918-1933,<br />

Leipzig 1993, S. 108.<br />

€ 9 000 – 10 000<br />

98


209 Tischlampe Art Nouveau<br />

Bronze, gegossen, fein ziseliert, goldbraun<br />

und rötlich patiniert. Der Lampenschirm<br />

in Form eines blühenden Zweiges,<br />

hinterlegt mit grünem und blauem<br />

Bruchglas. Graviertes Künstlersignet<br />

„Nam Greb“. Gießerstempel „B GESCH“.<br />

Auf rundem Marmorpostament.<br />

H 42,5 cm.<br />

Wien, Franz Bergmann, um 1900.<br />

€ 4 000 – 4 500<br />

210 Grande lampe Art Nouveau<br />

Bronze, gegossen, fein ziseliert und goldbraun<br />

patiniert. Graviertes Künstlersignet<br />

„G. Flamand“. H 59,2 cm.<br />

Paris, Georges Flamand, um 1900.<br />

€ 6 000 – 7 000<br />

99


211 Tiffany Lampe Poppy<br />

Farbiges Glas mit Pulvereinschmelzungen<br />

und Überfang; Bleifassung und<br />

braun patinierte, polierte und partiell<br />

(auf dem Schirm) àjour gearbeitete<br />

Bronze. Im Rand der Lampe signiert<br />

TIFFANY STUDIOS NEW YORK 1531.<br />

Unter dem Fuß Stempel TIFFANY<br />

STUDIOS NEW YORK 357, die Fassungen<br />

gemarkt „GENEREAL ELECTRIC CO<br />

USA“ und „LEVITON“. Elektrifizierung<br />

erneuert. Schirm Ø 52 cm.<br />

Tiffany Studios New York, ab 1906.<br />

€ 30 000 – 40 000<br />

Provenienz<br />

Erworben um 1970 bei Lillian Nassau<br />

New York (Lieferschein noch vorhanden).<br />

Literatur<br />

Der Schirm mit Nr. 1531 bei Feldstein/<br />

Duncan, The lamps of Tiffany Studios,<br />

New York-London 1983, S. 92 f.<br />

A Tiffany Studios „Poppy“ leaded glass and<br />

bronze table lamp. The shade marked TIF-<br />

FANY STUDIOS NEW YORK 1531. The foot<br />

marked TIFFANY STUDIOS NEW YORK<br />

357, the sockets marked „GENEREAL ELEC-<br />

TRIC CO USA“ and „LEVITON“. Wiring later.


212 Magd<br />

an einer Mauer lehnend. Bronze versilbert,<br />

vergoldet und dunkelbraun patiniert,<br />

gefasstes geschnitztes Elfenbein.<br />

Seitlich am Fuß der Mauer Künstlersignet<br />

„D. Chiparus“. H 36,6 cm.<br />

Demetre H. Chiparus, Paris, 1920er Jahre.<br />

€ 7 000 – 8 000<br />

102


213 Schauspielerin<br />

„Chriselefantine“-Plastik. Versilbert und<br />

vergoldete sowie schwarz, dunkelgrün<br />

und rot patinierte Bronze, gefasstes und<br />

geschnitztes Elfenbein, auf sandfarbenem<br />

Marmorpostament. Seitlich auf<br />

dem Postament Künstlersignet „D.H.<br />

Chiparus“. H 43,5 cm.<br />

Demetre H. Chiparus, Paris, 1920er Jahre.<br />

€ 7 000 – 8 000<br />

103


214 Kerzenleuchter<br />

Messing. H 24,2 cm.<br />

Der Entwurf Bruno Paul, 1901, die Ausführung<br />

von K. M. Seifert & Co., Dresden-<br />

Löbtau, für die Vereinigten Werkstätten<br />

für Kunst im Handwerk, München.<br />

€ 1 200<br />

215 Chinese mit langem Bart<br />

Bronze, grün patiniert. Büste auf fast<br />

quadratischer Plinthe. Seitliche Künstlersignatur<br />

„G. Hauchecorne“. H 10,5 cm.<br />

Gaston Hauchecorne, erste Hälfte 20. Jh.<br />

€ 900<br />

104


216 Russische Tänzerin<br />

„Chriselefantine“-Plastik. Bronze, gegossen,<br />

fein ziseliert, gold-braun patiniert,<br />

gefasstes geschnitztes Elfenbein, auf<br />

sandfarbenem Marmorpostament. Riss<br />

im linken Arm. Auf dem Postament<br />

Künstlersignet „P. Philippe“. H 39,4 cm.<br />

Paul Philippe, Paris, 1920er Jahre.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

216A Frauenakt<br />

Gefasstes und geschnitztes Elfenbein,<br />

auf hellgrüner Onyxplinthe. Geritztes<br />

und grau beriebenes Künstlersignet<br />

„J. Descomps“ rückseitig im Elfenbein.<br />

Kleine Bestoßungen im Onyx, ein restaurierter<br />

Riss in der Unterseite der Plinthe.<br />

H 19,7 cm.<br />

Joseph Jules Emmanuel Cormier<br />

(Joseph Descomps), Paris, 1920er Jahre.<br />

€ 2 200 – 2 500<br />

105


Silber


*217 Augsburger Schauplatte<br />

Silber, getrieben und graviert, teilweise<br />

vergoldet. Ovale Platte mit breiter Fahne<br />

und gekniffenem Rand. Der Spiegel mit<br />

der getriebenen und fein ziselierten<br />

Darstellung spielender Kinder; die<br />

Fahne mit qualitätvollen Tulpen- und<br />

Päonienmotiven. Marken: BZ Augsburg<br />

für 1663 – 66, MZ Abraham II Warnberger<br />

(um 1664 – 1704, Seling Nr. 0660,<br />

1659 f), Tremolierstich. L 42; B 36 cm,<br />

Gewicht 606 g.<br />

Augsburg, Abraham II Warnberger,<br />

1664 – 66.<br />

Provenienz<br />

Schweizer Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. eine Schauplatte in den Städtischen<br />

Kunstsammlungen Augsburg, abgebildet<br />

bei Seling 1980, Abb. 503.<br />

Von Abraham II Warnberger haben<br />

sich zahlreiche Schauplatten erhalten,<br />

die sich durch besonders qualitätvolle<br />

Darstellungen auszeichnen – unter anderem<br />

im Bayerischen Nationalmuseum,<br />

München, im Moskauer Kreml-Museum<br />

und im Jüdischen Historischen Museum<br />

Amsterdam.<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

107


218 Augsburger Renaissance-Salière<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

vergoldet. Auf drei Füßen mit gegossenen<br />

und fein ziselierten Cherubköpfen<br />

runde, wenig vertiefte Schale; der ausgestellte<br />

Rand mit geätztem Ornamentdekor.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1559 – 86<br />

(Seling Nr. 0050), nicht identifiziertes<br />

MZ, Tremolierstich. H ca. 2; Ø 7,5 cm,<br />

Gewicht 51 g.<br />

Augsburg, 1559 – 86.<br />

€ 3 000<br />

219 Großer Barocker Deckelbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; innen<br />

vergoldet. Auf drei Kugelfüßen konischer<br />

Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />

die Wandung dekoriert mit getriebenen<br />

Fruchtgebinden zwischen drei ovalen<br />

Reserven mit Cäsarenhäuptern; darüber<br />

die gravierten Bezeichnungen „ARA-<br />

SIUS“, „NINUS“ und „ARIUS“. Der aufgewölbte<br />

Stülpdeckel mit entsprechendem<br />

Dekor und Kugelknauf. Marken: BZ<br />

Augsburg für 1679 – 83, MZ Abraham<br />

Grill (1672 – 82, Seling Nr. 0790, 1716),<br />

Tremolierstich. H 18 cm, Gewicht 394 g.<br />

Augsburg, Abraham Grill, 1679 – 83.<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

108


220 Branntweinschale<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

innen vergoldet. Vierpassige Schale mit<br />

zwei Volutenhenkeln; auf dem Spiegel<br />

eine getriebene und ziselierte Blume<br />

zwischen stilisierten Akanthusblättern.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1663 – 66<br />

(Seling Nr. 0660), ungedeutetes MZ (BF?)<br />

verschlagen. Tremolierstich. L 9,5;<br />

B ohne Henkel 8,5 cm, Gewicht 44 g.<br />

Augsburg 1663 – 66.<br />

€ 700<br />

221 Große Augsburger Fruchtschale<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

vergoldet. Achtpassige Schale mit zwei<br />

gegossenen Volutenspangen; auf dem<br />

Spiegel die getriebene Darstellung eines<br />

springenden Hirschs zwischen<br />

stilisierten Akanthusblättern. Marken:<br />

BZ Augsburg verschlagen, wohl für<br />

1666 – 69, MZ Paul Haidenreich<br />

(um 1633 – nach 1677, Seling Nr. 0690,<br />

1646), Tremolierstich. L 16; B ohne<br />

Henkel 14 cm, Gewicht 191 g.<br />

Augsburg, Paul Haidenreich, um 1660/70.<br />

€ 1 600<br />

220 221 222<br />

222 Fruchtschale<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

teilweise vergoldet. Achtpassige Schale<br />

mit zwei Volutenhenkeln aus Silberdraht.<br />

Auf dem Spiegel die getriebene<br />

Darstellung einer Hirschhatz zwischen<br />

stilisiertem Akanthusdekor. Marken: BZ<br />

Augsburg verschlagen, MZ Balthasar<br />

Haydt (1645 – 80, Seling Nr. 1534), Tremolierstich.<br />

L 11; B ohne Henkel 10 cm,<br />

Gewicht 58 g.<br />

Augsburg, Balthasar Haydt um 1660.<br />

Seling erwähnt 16 Fruchtschalen des<br />

Meisters in verschiedenen europäischen<br />

Sammlungen.<br />

€ 800<br />

109


223 Augsburger Kugelfußbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />

vergoldet. Auf drei Kugelfüßen konischer<br />

Becher mit profiliertem Lippenrand; die<br />

Wandung mit getriebenem Blumendekor.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1661 – 65,<br />

MZ Melchior Burtenbach (auch: Purtenbach,<br />

um 1637 – 93, vgl. Seling Nr. 0640,<br />

1479 d), Tremolierstich. H 8 cm, Gewicht<br />

88 g.<br />

Augsburg, Melchior Burtenbach, 1661 – 65.<br />

€ 1 200<br />

224 Augsburger Kugelfußbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; außen teilweise<br />

und innen ganz vergoldet. Auf drei<br />

Kugelfüßen leicht konischer Becher mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

dekoriert mit stilisierten Muscheln und<br />

Akanthusranken auf punziertem Grund.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1699 – 1703,<br />

MZ Johann Fassnacht (um 1686 – 1726,<br />

Seling Nr. 1210, 1820), Tremolierstich.<br />

H 11 cm, Gewicht 227 g.<br />

Augsburg, Johann Fassnacht, 1699 – 1703.<br />

€ 2 000<br />

225 Augsburger Tummler<br />

Silber, getrieben und gegossen; mit<br />

Resten von Vergoldung. Auf flachem<br />

Boden schwerer konischer Becher mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

mit getriebenem und graviertem Zungendekor.<br />

Marken: BZ Augsburg für<br />

1697 – 99, MZ Matthäus II Baur (um<br />

1681 – 1728, Seling Nr. 1180, 1776),<br />

Tremolierstich. H ca. 4 cm, Gewicht 80 g.<br />

Augsburg, Matthäus II Baur, 1697 – 99.<br />

Literatur<br />

Vgl. einen Becher Baurs, abgebildet bei<br />

Seling 1980, Nr. 376<br />

€ 1 000<br />

110


226 Augsburger Deckeldose<br />

Silber, getrieben und gewickelt. Auf<br />

flachem Boden mit gekniffenem Rand<br />

oval-zylindrischer Korpus; die Wandung<br />

mit getriebenem Akanthusdekor. Entsprechender<br />

Stülpdeckel, die Oberseite<br />

mit der getriebenen und gravierten Darstellung<br />

eines höfischen Paares. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1679 – 83, MZ Hans<br />

Christoph I Petrus (um 1656 – 77, Seling<br />

Nr. 0800, 1602), Tremolierstich. L ca. 8;<br />

B 7; H 3 cm, Gewicht 82 g.<br />

Augsburg, Hans Christoph I Petrus (wohl<br />

Werkstatt), 1679 – 83.<br />

€ 1 000<br />

227 Augsburger Miniaturtöpfchen<br />

Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />

vergoldet. Auf drei geschwungenen Beinchen<br />

runder, stark gebauchter Korpus<br />

mit ohrenförmigem Bandhenkel. Der<br />

wenig gewölbte Stülpdeckel mit kleinem<br />

Balusterknauf. Marken: BZ Augsburg<br />

für 1649 – 53, MZ Theodor Menth<br />

(um 1645 – 98, Seling Nr. 0580, 1536b),<br />

Tremolierstich. H 5,5 cm, Gewicht 56 g.<br />

Augsburg, Theodor Menth, 1649 – 53.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

228 Kleine Deckelschale<br />

Wohl aus einem Toiletteservice. Silber,<br />

getrieben; innen mit Resten von Vergoldung.<br />

Auf gekehltem Fuß runde Schale<br />

mit gegenständigen gesägten Griffen.<br />

Der passend ergänzte Stülpdeckel<br />

mehrfach abgesetzt, mit drei kleinen,<br />

kannelierten Füßchen. Marken der<br />

Schale: BZ Augsburg für 1734 – 36,<br />

MZ Jeremias Fri(e)del (1729 – 47, Seling<br />

Nr. 1750, 2217); der Deckel mit BZ<br />

Augsburg für 1747 – 49, MZ Johann III<br />

Mittnacht (1735 – 58, Seling Nr. 2000,<br />

2271). H 4,5; Ø 6 cm, Gewicht 84 g.<br />

Augsburg, Jeremias Fri(e)del und<br />

Johann III Mittnacht, 1734 – 49.<br />

€ 900<br />

111


229 Augsburger Schraubflasche<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

teilweise vergoldet. Auf vier gedrückten<br />

Kugelfüßen leicht gebauchter Korpus<br />

mit getriebenen Buckeln in fünf Reihen.<br />

Der aufgewölbte Schraubdeckel mit<br />

gegossenem Klapphenkel. Auf der Wandung<br />

graviertes Wappen; gegenständig<br />

Monogrammgravur „P“ mit der Datierung<br />

„r: 1762“. Marken: BZ Augsburg für<br />

1681 – 85, MZ Paul Hildebrand Sprockhoff<br />

(um 1662 – 97, Seling Nr. 0830,<br />

1645), Tremolierstich. H ohne Henkel<br />

14 cm, Gewicht 437 g.<br />

Augsburg, Paul Hildebrand Sprockhoff,<br />

1681 – 85.<br />

€ 9 000 – 10 000<br />

112<br />

230<br />

229<br />

230 Augsburger Schraubflasche<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

teilweise vergoldet. Auf vier gedrückten<br />

Kugelfüßen leicht gebauchter Korpus mit<br />

getriebenen Buckeln in fünf Reihen. Der<br />

aufgewölbte Schraubdeckel mit gegossenem<br />

Klapphenkel. Auf der Wandung<br />

das gravierte Allianzwappen der Barone<br />

Wimborne und Spencer-Churchill, Dukes<br />

of Marlborough. Marken: BZ Augsburg<br />

verschlagen, wohl für 1688 – 89, MZ Paul<br />

Hildebrand Sprockhoff (um 1662 – 97,<br />

Seling Nr. 0930, 1645), Tremolierstich. H<br />

ohne Henkel 14 cm, Gewicht 437 g.<br />

Augsburg, Paul Hildebrand Sprockhoff,<br />

wohl 1688 – 89.<br />

Sir Ivor Bertie Guest, erster Baron Wimborne<br />

of Canford Magna (1835 – 1914)<br />

heiratete im Mai 1868 Lady Cornelia<br />

Spencer-Churchill (1847 – 1927), die älteste<br />

Tochter des 7. Duke of Marlborough<br />

(eine Tante Winston Churchills).<br />

€ 6 000 – 7 000


231 Augsburger Deckelhumpen<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

außen teilweise und innen ganz vergoldet.<br />

Auf drei Kugelfüßen zylindrischer<br />

Korpus mit profiliertem Lippenrand und<br />

ohrenförmigem Henkel mit Schildabschluss.<br />

Die Wandung mit getriebenen<br />

und ziselierten Fruchtgebinden zwischen<br />

drei ovalen Reserven mit allegorischen<br />

Darstellungen; darüber Schriftbänder<br />

mit graviertem Sinnspruch: „ADEL,<br />

TVGENT, KVNST/SEIND OHN GELT<br />

VMSUNST/WO NICHT GLÜGKES<br />

GVNST“, Der aufgewölbte Scharnierdeckel<br />

mit entsprechendem Dekor, gegossenem<br />

Artischockenknauf und Daumenrast.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1688 – 89,<br />

MZ Philipp Jakob III Drentwett (1669<br />

– 1708, Seling Nr. 0930, 1696), Tremolierstich.<br />

H 22,5 cm, Gewicht 789 g.<br />

Augsburg, Philipp Jakob III Drentwett,<br />

1688 – 89.<br />

€ 12 000 – 14 000<br />

113


232 Augsburger Tulpenpokal<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Auf flachem Standring aufgewölbter Fuß<br />

mit sechs getriebenen und gravierten<br />

Buckeln in Blütenform. Figürlicher, gegossener<br />

Schaft in Form eines höfischen<br />

Tänzers oder Musikers in barocker Kleidung;<br />

darüber die blütenkelchförmige,<br />

eingeschnürte Kuppa mit fein ziselierten<br />

Blütenbuckeln und sechspassig ausgestelltem<br />

Lippenrand. Schwache Dellen<br />

an Fuß und Kuppa, ein Instrument (?)<br />

in den Händen der Schaftfigur verloren.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1695 – 99,<br />

MZ Matthäus Schmidt (um 1659 – 96,<br />

Seling Nr. 1621), Tremolierstich. H 29 cm,<br />

Gewicht 326 g.<br />

Augsburg, Matthäus Schmidt, 1695 – 99.<br />

Provenienz<br />

Bayerische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Zu Schmidt vgl. einen Pokal in Muschelform<br />

mit figürlichem Schaft in der Slg.<br />

Neresheimer, abgebildet bei Seling 1980,<br />

Nr. 407, sowie ein Reisemundzeug im<br />

Bayerischen Nationalmuseum, abgebildet<br />

im Kat. Silber und Gold, Augsburger<br />

Goldschmiedekunst für die Höfe Europas,<br />

München 1994, Nr. 116. Vgl. auch<br />

den Erinnerungspokal an die zweite<br />

Wiener Türkenbelagerung von 1683,<br />

Privatbesitz, abgebildet bei Bachtler, Der<br />

‘Goldene Apfel’ – Die Ereignisse von<br />

1683 vor den Toren Wiens am Beispiel<br />

zweier Pokale, in: Eikelmann, Studien<br />

zur europäischen Goldschmiedekunst<br />

des 14. bis 20. Jahrhunderts, Festschrift<br />

für Helmut Seling, München 2001, S. 75<br />

ff., Nr. 425.<br />

€ 8 000 – 10 000


233 Scherzpokal der Rotgerberzunft<br />

Silber, getrieben, gegossen und ziseliert;<br />

teilweise vergoldet. Auf wenig gewölbtem<br />

rundem Fuß tordierter Schaft in<br />

Form eines Blütenstiels mit gravierten<br />

Blättern und großer drehbarer Blüte. Die<br />

konische Kuppa mit glattem Lippenrand;<br />

schauseitig ein gravierter Lorbeerkranz<br />

um die Inschrift „ Zu guter gedächtnus<br />

des zwischen dem Erb. Rothgerber<br />

Handwerck der drey löbl. Stätten<br />

Augsburg Nürnberg und Ulm eines- und<br />

zwischen denen Rothgerbern in Meningen<br />

anderntheils, den 15ten Novemberis<br />

1681 beschenen Handwercks-Vergleichs<br />

dermahlige Vorgehere dises handwercks<br />

in Augsburg, Leonhard Nadler, Elias<br />

Iesenwanger, Georg Nadler“. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1681 – 85, MZ Michael<br />

Hafner (um 1665 – 1700, Seling<br />

Nr. 0830, 1663), Tremolierstich. H 25 cm,<br />

Gewicht 234 g.<br />

Augsburg, Michael Hafner, um 1681.<br />

Provenienz<br />

Bayerische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Zu Hafner vgl. Heller, Europäische Goldschmiedearbeiten<br />

1560 – 1860, Frankfurt<br />

a. M. 2004, Nr. 65 A. mit der Abb. eines<br />

Deckelbechers des Meisters S. 32.<br />

€ 10 000 – 12 000


234 Kleiner Tummler<br />

Silber, getrieben und graviert; innen<br />

vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />

Korpus mit profiliertem Lippenrand;<br />

die Wandung mit gravierten Akanthusranken<br />

unter getriebenem Zungenfries.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1685 – 87, MZ<br />

Samuel Frey (um 1668 – 1703, Seling<br />

Nr. 0860, 1688), Tremolierstich. H 3,5 cm,<br />

Gewicht 56 g.<br />

Augsburg, Samuel Frey, 1685 – 87.<br />

€ 1 000<br />

235 Schlangenhautbecher<br />

Silber, getrieben und punziert; vergoldet.<br />

Auf flachem Boden konischer Korpus<br />

mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

mit Schlangenhautpunzierung.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1697 – 99,<br />

MZ Paul Solanier (1665 – 1724, Seling<br />

Nr. 1160, 1669 e), Tremolierstich.<br />

H 8,5 cm, Gewicht 140 g.<br />

Augsburg, Paul Solanier, 1697 – 99.<br />

€ 1 300<br />

236 Augsburger Schlangenhautbecher<br />

Silber, getrieben und punziert; vergoldet.<br />

Auf flachem Standring konischer Becher<br />

mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

mit punziertem Schlangenhautdekor.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1717 – 21,<br />

MZ Philipp Stenglin (1693 – 1744, Seling<br />

Nr. 1520, 1880), Tremolierstich. H ca.<br />

9 cm, Gewicht 147 g.<br />

Augsburg, Philipp Stenglin, 1717 – 21.<br />

€ 1 500<br />

116


237 Augsburger Barockbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />

vergoldet. Auf gekehltem Standring<br />

konischer Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />

die Wandung mit getriebenem<br />

und graviertem Régencedekor auf punziertem<br />

Grund. Einige kleine Risse im<br />

Lippenrand. Marken: BZ Augsburg für<br />

1711 – 15 , MZ Johann Fassnacht (1686<br />

– 1726, Seling Nr. 1430, 1820), Tremolierstich.<br />

H 8,5 cm, Gewicht 90 g.<br />

Augsburg, Johann Fassnacht, 1711 – 15.<br />

€ 1 000<br />

238 Augsburger Taufbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; außen<br />

teilweise und innen ganz vergoldet.<br />

Auf gekehltem Fuß konischer Becher<br />

mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

mit getriebenem und graviertem<br />

Régencedekor auf punziertem Grund.<br />

Unterseitige Taufgravur: „Ao. 1726,<br />

d 24 Jully Morgens Zwischen 9 und<br />

10 Uhr ist Gebohren Georg Jacob Zoller<br />

dessen Gevattere bey der H Tauff Regina<br />

Conrad Jacob Jenischen und Joh: Georg<br />

Lupin Geheimer Wünschen Zeite u Ewiges<br />

Wolergehen“. Marken: BZ Augsburg<br />

für 1713 – 17, MZ Johann Fassnacht<br />

(1686 – 1726, Seling Nr. 1440, 1820h),<br />

Tremolierstich. H 11,5 cm, Gewicht 175 g.<br />

Augsburg, Johann Fassnacht, 1713 – 17.<br />

Literatur<br />

Vgl. einen Deckelbecher des Meisters aus<br />

der Sammlung Schneider, abgebildet bei<br />

Seling 1980, Abb. 1032.<br />

Vergleichbare Becher Fassnachts befinden<br />

sich u. a. in den Städtischen Kunstsammlungen<br />

Augsburg und im Landesmuseum<br />

Württemberg in Stuttgart.<br />

€ 1 800<br />

117


239 Augsburger Gewürzdöschen<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

vier nach innen gerollten Füßen ovaler<br />

Korpus mit geraden Faltenzügen und<br />

entsprechendem Stülpdeckel. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1715 – 19, MZ Emanuel<br />

Drentwett (1713 – 53, Seling Nr. 2056),<br />

Tremolierstich. H 4,5 cm, Gewicht 91 g.<br />

Augsburg, Emanuel Drentwett, 1715 – <strong>19.</strong><br />

€ 1 000<br />

240 Augsburger Vermeildöschen<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

vergoldet. Auf vier nach außen gerollten<br />

Füßchen rechteckig fassonierter Korpus<br />

mit zwei Kammern. Der wenig aufgewölbte<br />

Scharnierdeckel mit fein ziseliertem<br />

Blütendekor. Marken: BZ Augsburg<br />

für 1773 – 75 (Seling Nr. 2430), MZ<br />

verschlagen, französische Repunzierung<br />

nach 1893 (Tardy S. 208). L 6,5; B 5,5,<br />

H 2 cm, Gewicht 70 g.<br />

Augsburg 1773 – 75.<br />

€ 1 800<br />

241 Augsburger Gewürzdöschen<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf vier Füßen trapezförmig<br />

fassonierte Dose mit zwei getrennten<br />

Kammern; der wenig aufgewölbte Scharnierdeckel<br />

mit kleinem Drücker. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1769 – 71, MZ Peter<br />

Christian Roser (1739 – 72, Seling<br />

Nr. 2390, 2311). L 6,5, B 5; H 2 cm, Gewicht<br />

69 g.<br />

Augsburg, Peter Christian Roser, 1769 – 71.<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Gewürzdöschen des Meisters in<br />

der Münchener Residenz, abgebildet bei<br />

Seling 1980, Nr. 955.<br />

€ 1 200<br />

118


242 Augsburger Barockbecher<br />

Silber, getrieben; teilweise vergoldet. Auf<br />

flachem Standring konischer Becher mit<br />

glatter Wandung und profiliertem Lippenrand.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1724<br />

– 28 (Seling Nr. 1610), MZ verschlagen,<br />

Tremolierstich. H 10 cm, Gewicht 192 g.<br />

Augsburg 1724 – 28.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

243 Kaffeekanne<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

mit Resten von Vergoldung. Birnförmiger<br />

Korpus mit senkrechten Zügen und<br />

Holzhenkel. Unter dem Boden gravierte<br />

Gewichtsangabe. Der Henkel später<br />

erneuert. Marken: BZ Augsburg für<br />

1724 – 28, MZ Matthäus II Baur (1681 –<br />

1728, Seling Nr. 1610, 1776v), Tremolierstich.<br />

H 22 cm, Gewicht 486 g.<br />

Augsburg, Matthäus II Baur, 1724 – 28.<br />

Provenienz<br />

Kunsthandel Dr. van Delden & Cie., Osnabrück;<br />

westfälische Privatsammlung.<br />

€ 3 000<br />

244 Heißmilchkanne<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf gekehltem<br />

Standring birnförmiger Korpus<br />

mit senkrechten Zügen. Hochgewölbter<br />

Scharnierdeckel mit Kugelknauf, hoch<br />

angesetzte spitze Schnaupe und geschwungener<br />

Holzhenkel. Der Henkel<br />

erneuert. Marken: BZ Augsburg für<br />

1721 – 25, MZ Johann Wagenknecht<br />

(1716 – 52, Seling Nr. 1560, 2089), Tremolierstich.<br />

H 16 cm, Gewicht 262 g.<br />

Augsburg, Johann Wagenknecht, 1721 – 25.<br />

Provenienz<br />

Kunsthandel Dr. van Delden & Cie., Osnabrück;<br />

westfälische Privatsammlung.<br />

€ 2 200<br />

244 243<br />

119


245 Augsburger Helmkanne<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf rundem, fassoniertem Fuß<br />

kurzer gewulsteter Schaft und konischer<br />

Korpus mit großer Schnaupe und J-förmigem<br />

Henkel. Die Wandung dekoriert<br />

mit getriebenem und fein ziseliertem<br />

Régencedekor zwischen zwei horizontalen<br />

Profilbändern. Marken: BZ Augsburg<br />

für 1725 – 29, MZ Johann II Pepfenhauser<br />

(auch: Pfeffenhauser, 1697 – 1754,<br />

Seling Nr. 1640, 1919 f.), Tremolierstich.<br />

H 20,5 cm, Gewicht 467 g.<br />

Augsburg, Johann II Pepfenhauser,<br />

1725 – 29.<br />

Lavabogarnituren des Meisters befinden<br />

sich unter anderem im Kunstgewerbemuseum<br />

Berlin und im Österr. Museum<br />

für angewandte Kunst in Wien.<br />

€ 3 500 – 4 000<br />

246 Augsburger Helmkanne<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

oval fassoniertem Fuß kurzer gewulsteter<br />

Schaft und konischer Korpus mit<br />

hochgezogener Schnaupe und kantigem,<br />

J-förmigem Henkel. Die Wandung dekoriert<br />

mit geraden Faltenzügen und zwei<br />

horizontalen Profilbändern. Marken:<br />

BZ Augsburg verschlagen, MZ Johannes<br />

Klott (um 1749 – 52, Seling Nr. 2396 a).<br />

H 21,5 cm, Gewicht 412 g.<br />

Augsburg, Johannes Klott, um 1750.<br />

€ 2 500<br />

247 entfällt<br />

120


248 Große Augsburger Deckelschüssel<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf flachem<br />

Boden leicht konischer Korpus mit<br />

gegenständigen Handhaben. Mehrfach<br />

abgesetzter Stülpdeckel mit gegossenem<br />

Scharnierhenkel. Einzelne winzige<br />

Dellen und restaurierte Randrisse.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1734 – 36,<br />

MZ Johann Jakob I Schoap (1725 – 74,<br />

Seling Nr. 1760, 2177), Tremolierstich.<br />

Ø 30,5 cm, Gewicht 2306 g.<br />

Augsburg, Johann Jakob I Schoap,<br />

1734 – 36.<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

121


249 Régenceschale für Königin Marie v.<br />

Hannover<br />

Wohl aus einem Reiseservice. Silber,<br />

getrieben und graviert; vergoldet. Auf<br />

flachem Boden oval fassonierte Schale<br />

mit geraden Faltenzügen; die Wandung<br />

mit graviertem Muschel- und Akanthusdekor<br />

auf punziertem Grund. Seitlich<br />

graviertes Ligaturmonogramm mit<br />

Königskrone. Marken: BZ Augsburg für<br />

1747 – 49, MZ Johann Georg Wolhaupter<br />

(1717 – 52, Seling Nr. 2000, 2102),<br />

Tremolierstich.<br />

Augsburg, Johann Georg Wolhaupter,<br />

1747 – 49.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Königliches Haus Hannover,<br />

hessische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Arbeiten des Meisters für ein Reisemundzeug<br />

im Schloss Fasanerie, abgebildet<br />

im Kat. Silber auf Reisen, Eichenzell<br />

bei Fulda 1991, Nr. 26, Farbtafel II.<br />

Prinzessin Marie von Sachsen-Altenburg<br />

(1818 – 1907) heiratete 1843 den Kronprinzen<br />

und späteren König Georg V.<br />

von Hannover. In der Hofsilberkammer<br />

wurden die Objekte aus ihrem Besitz mit<br />

dem Monogramm „RM“ graviert.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

250 Augsburger Saucière<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf ovalem, gekehltem Fuß<br />

schiffsförmiger Korpus mit geschwungenen<br />

Zügen und spitzem Konsolausguss.<br />

Seitliche Henkel mit plastisch gearbeiteter<br />

Blattauflage. Unter der Schnaupe<br />

das gravierte Allianzwappen der Grafen<br />

v. Bocholtz-Asseburg und Wolff-Metternich.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1749 –<br />

51, MZ Johann Jakob II Bruglocher (1710<br />

– 52, Seling Nr. 2020, 2027q). L 19 cm,<br />

Gewicht 327 g.<br />

Augsburg, Johann Jakob II Bruglocher,<br />

1749 – 51.<br />

€ 2 000 – 2 400<br />

122<br />

250 251


251 Saucière<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf ovalem, gekehltem Fuß<br />

schiffsförmiger Korpus mit geschwungenen<br />

Zügen und spitzem Konsolausguss.<br />

Seitliche Henkel mit plastisch gearbeiteter<br />

Blattauflage. Unter der Schnaupe das<br />

gravierte Wappen der Grafen v. Bocholtz-<br />

Asseburg. Marken: 13lötiger Feingehaltstempel,<br />

MZ verschlagen. L 19 cm, Gewicht<br />

405 g.<br />

Deutschland, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 800 – 1 000<br />

252 Augsburger Zuckerdose<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

vier nach innen gerollten Füßen ovaler<br />

Korpus mit geschwungenen Zügen und<br />

Scharnierdeckel. Marken: BZ Augsburg<br />

für 1753 – 55, MZ Johann III Mittnacht<br />

(1735 – 58, Seling Nr. 2080, 2271), Tremolierstich.<br />

H 7,5 cm, Gewicht 172 g.<br />

Augsburg, Johann III Mittnacht, 1753 – 55.<br />

€ 1 200<br />

253 Augsburger Zuckerdose<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf vier nach innen gerollten<br />

Füßen bombierter Korpus mit geschwungenen<br />

Zügen und zwei gegenständigen<br />

Handhaben. Der aufgewölbte<br />

Stülpdeckel mehrfach abgesetzt, mit vier<br />

gegossenen Volutenfüßchen. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1755 – 57, MZ Johann<br />

Georg Klosse (1738 – 66, Seling Nr. 2120,<br />

2300), Tremolierstich. H 9,5 cm, Gewicht<br />

257 g.<br />

Augsburg, Johann Georg Klosse, 1755 – 57.<br />

€ 1 300<br />

252<br />

253<br />

123


254 Augsburger Vermeilménage<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf vier Blattfüßen oval fassoniertes<br />

Tablett; der Spiegel und der profilierte<br />

Rand mit äußerst fein getriebenem und<br />

ziseliertem Rocailledekor. Zwei konische,<br />

àjour gearbeitete Halterungen für<br />

die (verlorenen) Flakons; im Zentrum<br />

der phantasievoll getaltete Tragegriff in<br />

Form eines großen Blütenzweigs in einer<br />

Gartenvase, eine wenig vertiefte, entsprechend<br />

gearbeitete Schale als Bekrönung.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1759 – 61, MZ<br />

Johann Jakob Adam (1748 – 91, Seling<br />

Nr.2180, 2385), Tremolierstich. H 19 cm,<br />

Gewicht 859 g.<br />

124<br />

Augsburg, Johann Jakob Adam, 1759 – 61<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Huilier und einen Tafelaufsatz<br />

des Meisters im Bayerischen Nationalmuseum,<br />

abgebildet bei Seling 1980,<br />

Abb. 720, 722.<br />

Die Arbeiten Johann Jakob Adams zeichnen<br />

sich durch einen bemerkenswerten<br />

Qualitätsanspruch aus, der an die Tradition<br />

seines Vaters Elias anknüpft. Beide<br />

sind heute in verschiedenen öffentlichen<br />

Sammlungen vertreten.<br />

€ 3 600 – 4 000


255 Fünf Augsburger Leuchter<br />

Vierersatz und ein passender Einzelleuchter.<br />

Silber, getrieben und gegossen.<br />

Rund fassonierter, aufgewölbter Fuß mit<br />

gedrehten Zügen und getriebenem und<br />

ziseliertem Muschel- und Akanthusdekor.<br />

Entsprechend gestalteter Balusterschaft<br />

und facettierte Tülle. Marken des<br />

Vierersatzes: BZ Augsburg für 1759 – 61,<br />

MZ Caspar Kornmann (1747 – 64, Seling<br />

Nr. 2210, 2380), Tremolierstich. Der<br />

Einzelleuchter mit BZ Augsburg für<br />

1765 – 67, MZ Christian II Drentwett<br />

(1754 – 1801, Seling Nr. 2280, 2427).<br />

H ca. 22 cm, Gewicht des Vierersatzes<br />

1692 g., des Einzelleuchters 413 g.<br />

Augsburg, Caspar Kornmann und<br />

Christian II Drentwett, 1759 – 67.<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

125


256 Augsburger Lavabogarnitur<br />

Silber, getrieben und gegossen. Bestehend<br />

aus Helmkanne und Becken. Die<br />

Kanne auf ovalem, hochgewölbtem Fuß,<br />

der Korpus mit großer Schnaupe und<br />

gegossenem Henkel im Knorpelstil. Das<br />

ovale Becken mit schmaler Fahne und<br />

fassoniertem Rand. Kanne und Becken<br />

mit graviertem Allianzwappen.<br />

Marken: Kein BZ, Feingehaltstempel<br />

14.2.2. (vgl. Seling S. 872), MZ Christian<br />

II Drentwett (1754 – 1801, Seling<br />

Nr. 2427). H der Kanne 22,5 cm, L des<br />

Beckens 39; B 28 cm, Gesamtgewicht<br />

1144 g.<br />

Augsburg, Christian II Drentwett,<br />

um 1760.<br />

126<br />

Die Augsburger Goldschmiedeordnung von 1702 schrieb einen Feingehalt<br />

von 13 Lot vor; jede Abweichung mussten die Goldschmiede oder<br />

Silberhändler sich zuvor vom Rat genehmigen lassen. Arbeiten dieser<br />

Art erhielten dann kein Augsburger Beschauzeichen, sondern einen<br />

besonderen Stempel, der den jeweiligen Feingehalt anzeigte, in diesem<br />

Fall 14.2.2, d. h. 14 Lot, 2 Quentchen, 2 Pfennig (914/1000). Vgl. hierzu<br />

Seling 2007, S. 22 f.<br />

€ 6 000 – 7 000


257 Augsburger Tafelaufsatz<br />

Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />

vergoldet. Auf vier durchbrochenen<br />

Rocaillefüßen zweipassig fassonierte<br />

Ménage; der Rand mit geschwungenen<br />

Zügen. Zwei floral dekorierte, àjour<br />

gearbeitete Halterungen; darin die<br />

balusterförmigen geschliffenen Flakons<br />

mit Silbermontierung. Im Zentrum ein<br />

bewegt gestalteter Tragegriff mit gegossenem<br />

Putto und zwei eingesteckten,<br />

vergoldeten Salièren. Eine durchbrochen<br />

gearbeitete, reich getriebene und<br />

gravierte Schale als Bekrönung. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1761 – 63, MZ Michael<br />

Adam (1743 – 72, Seling Nr. 2220, 2342),<br />

Tremolierstiche. H ca. 28 cm, Gewicht<br />

ohne Flakons 895 g.<br />

Augsburg, Michael Adam, 1761 – 63.<br />

Ein Tafelaufsatz Adams befindet sich im<br />

Bayerischen Nationalmuseum, München.<br />

€ 3 500 – 4 500<br />

127


258 Augsburger Deckelterrine<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf ovalem, fassoniertem Fuß<br />

leicht gebauchter Korpus mit geschwungenen<br />

Zügen und zwei gegossenen<br />

Handhaben. Der aufgewölbte, Stülpdeckel<br />

mit gegossenem Artischockenknauf.<br />

Marken: BZ Augsburg 1767 – 69, MZ<br />

Carl Samuel Bettkober (1763 – 87, Seling<br />

Nr. 2360, 2484), Tremolierstich. L 37;<br />

B 18,5; H 26,5 cm, Gewicht 1480 g.<br />

Augsburg, Carl Samuel Bettkober,<br />

1767 – 69.<br />

Provenienz<br />

Hessische Privatsammlung<br />

Literatur:<br />

Vgl. ein Paar Terrinen Bettkobers für König<br />

Max I. Joseph in der Silberkammer<br />

der Münchener Residenz, abgebildet bei<br />

Seling 1980, Nr. 740).<br />

€ 12 000 – 14 000<br />

128<br />

259 Augsburger Présentoir<br />

Silber, getrieben und gegossen. Ovales<br />

Tablett mit schmaler Fahne und fassoniertem,<br />

mehrfach profiliertem Rand.<br />

An den Schmalseiten zwei gegossene<br />

Handhaben mit Rocailledekor. Marken:<br />

BZ Augsburg verschlagen, MZ Johann<br />

Christoph I Drentwett (1718 – 63, Seling<br />

Nr., 2104), Tremolierstich. L 46,5; B 30<br />

cm, Gewicht 725 g.<br />

Augsburg, Johann Christoph I Drentwett,<br />

um 1760.<br />

€ 2 000 – 3 000


260 Fassbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; innen<br />

vergoldet. Zwei zusammengesteckte<br />

Becher in Form eines Fasses mit gravierten<br />

Dauben und getriebenen Fassreifen.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1763 – 65, MZ<br />

Hieronymus Mittnacht (1735 – 69, Seling<br />

Nr. 2270, 2270). H 13 cm, Gewicht 163 g.<br />

Augsburg, Hieronymus Mittnacht,<br />

1763 – 65.<br />

€ 2 500<br />

261 Zorndorfer Rubelbecher<br />

Silber, aus einer Münze getrieben und<br />

graviert; innen vergoldet. Auf leicht<br />

aufgewölbtem Boden konischer Tummler<br />

mit leicht ausgestelltem Lippenrand;<br />

die Wandung graviert mit drei Inschriften<br />

in stilisierten Lorbeerkränzen: „Die<br />

Russen schlugen mich und jetzo tumle<br />

ich, da Friedrichs schwere Hand sie dort<br />

bey Zorndorff fand, d. 25 Aug. 1758/<br />

Ich tumle zum Vergnügen, des Himmels<br />

Mildes Fügen hat nun das Leid<br />

gewandt, Geknupft des Friedens Bandt,<br />

d. 5 May 1762/Es lebe Friederich Und<br />

Peter stärcke sich. Es blühe beyder Land,<br />

Gott seegne jeden Stand. Es folge noch<br />

hierzu die allgemeine Ruh“. Im Boden<br />

des Bechers eine 1756 datierte Münze<br />

mit dem Porträt Katharinas der Großen.<br />

Ungemarkt. H 4 cm, Gewicht 24 g.<br />

Preußen, um 1760.<br />

Provenienz<br />

Bayerische Privatsammlung<br />

Die Inschriften beziehen sich auf eine<br />

historische Begegnung im Siebenjährigen<br />

Krieg: In der Schlacht bei Zorndorf<br />

in Westpommern kam es am 25. August<br />

1758 erstmals zum bewaffneten Aufeinandertreffen<br />

der preußischen Armee und<br />

der russischen Streitkräfte unter ihrem<br />

Oberbefehlshaber Graf Wilhelm von<br />

Fermor. Im Verlauf der Schlacht gelang<br />

es den Preußen, einen Teil der russischen<br />

Kriegskasse zu erbeuten – jene Rubel,<br />

aus denen wohl auch der vorliegende Becher<br />

getrieben wurde. Nach dem Tod der<br />

Zarin Elisabeth schlossen Friedrich II.<br />

und Zar Peter III. am 5. Mai 1762 einen<br />

separaten Friedensvertrag, den sogenannten<br />

Frieden von St. Petersburg.<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Becherpaar aus Landsberg a. d.<br />

Warthe, abgebildet bei Scheffler, Goldschmiede<br />

Mittel- und Nordostdeutschlands,<br />

Berlin 1980, Abb. 7, versteigert<br />

928. <strong>Lempertz</strong> Auktion, Lot 644.<br />

€ 1 600<br />

129


262 Rokoko-Anbietschale<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />

gegossenen Klauenfüßen ovale Schale<br />

mit leicht hochgezogenem, fassoniertem<br />

Rand; die Fahne mit getriebenen und<br />

fein ziselierten Faltenschwüngen und<br />

Blütendekor auf punziertem Grund.<br />

Die Vergoldung wohl erneuert. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1763 – 65, MZ Johann<br />

Georg I Stenglin (1764 – 1823, Seling<br />

Nr. 2270, 2499). L 26,5; B 20; H 5 cm,<br />

Gewicht 310 g.<br />

Augsburg, Johann Georg I Stenglin,<br />

1763 – 65.<br />

€ 1 500<br />

263 Augsburger Teekanne<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

flachem Boden stark gebauchter Korpus;<br />

der versenkte Scharnierdeckel mit Balusterknauf.<br />

Hoch angesetzte facettierte<br />

Tülle und ohrenförmiger Holzhenkel.<br />

Kleine Delle in der Wandung. Marken:<br />

BZ Augsburg für 1779 – 81, MZ Jakob<br />

Wilhelm Kolb (Meister 1768 – 82, Seling<br />

Nr. 2510, 2522), Tremolierstich. H ca.<br />

11,5 cm, Gewicht 326 g.<br />

Augsburg, Jakob Wilhelm Kolb, 1779 – 81.<br />

Literatur<br />

Ein identisches Teekännchen Kolbs abgebildet<br />

bei Seling 1980, Abb. 876.<br />

€ 2 200<br />

130


264 Augsburger Gewürzdöschen<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf vier Füßchen quaderförmiger<br />

Korpus mit zwei getrennten Kammern;<br />

die beiden Scharnierdeckel mit gekehltem<br />

Rand und Perlstab. Marken: BZ<br />

Augsburg für 1781 – 83, MZ Samuel<br />

Bardet (1759 – 1800, Seling Nr. 2560,<br />

2453h), Tremolierstich. L 7; B 5,5; H 3<br />

cm, Gewicht 116 g.<br />

Augsburg, Samuel Bardet, 1781 – 83.<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Besteck des Meisters abgebildet<br />

bei Seling 1980, Nr. 806.<br />

€ 1 200 – 1 400<br />

266 Augsburger Milchkännchen<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf rundem Fuß vasenförmiger<br />

Korpus mit hochgezogener Schnaupe<br />

und ohrenförmigem Bandhenkel; die<br />

Wandung mit zwei aufgelegten Porträtreliefs<br />

in ovalen Reserven, der Henkelansatz<br />

mit Palmettdekor. Marken: BZ Augsburg<br />

für 1817 – 18, MZ Johann Sigmund<br />

Christeiner (1800 – 31, Seling Nr. 3100,<br />

2650b). H 17,5 cm, Gewicht 276 g.<br />

Augsburg, Johann Sigmund Christeiner,<br />

1817 – 18.<br />

€ 500<br />

267 Klassizistischer Henkelkorb<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf gekehltem,<br />

àjour gearbeitetem Fuß ovaler<br />

Korb mit Bandhenkel und gesägtem<br />

klassizistischem Dekor zwischen horizontalen<br />

Perlstäben. Das Innere in zwei<br />

Fächer geteilt. Marke: BZ Augsburg für<br />

1821 – 22, MZ Martin Ludwig Laminit<br />

(1790 – 1821, Seling Nr. 3150, 2616),<br />

Tremolierstich. Beiliegend zwei moderne<br />

Glaseinsätze. H 15,5 cm, Gewicht 328 g.<br />

Augsburg, Martin Ludwig Laminit, 1821.<br />

€ 900<br />

280 266 267<br />

131


267 Empire-Kaffeeservice<br />

Silber, getrieben und gegossen; zum Teil<br />

innen vergoldet. Bestehend aus Kaffeekanne,<br />

Heißmilchkanne und Zuckerschale.<br />

Ovaler, mehrfach abgesetzter Fuß und<br />

vasenförmiger Korpus mit abgesetzter<br />

Schulter und gekehltem Hals; die Wandung<br />

mit klassizistischem Dekorfries.<br />

Figürlicher Konsolausguss und aufwändig<br />

geschnitzter Ebenholzhenkel in Form<br />

eines geflügelten Fabeltiers; der hochgezogene<br />

Stülpdeckel mit plastisch gearbeitetem<br />

Schwanenknauf. Die Zuckerschale<br />

entsprechend gestaltet, mit zwei ohrenförmigen<br />

Handhaben aus profiliertem<br />

Silberdraht. Marken: BZ Augsburg für<br />

132<br />

1817 – 18 bzw. 1818 – 19, MZ Johann<br />

Gottlieb Drentwett (1816 – 69, Seling<br />

Nr. 3100/3120, 2702). H der Kaffeekanne<br />

27,5 cm, Gewicht zus. 1670 g.<br />

Augsburg, Johann Gottlieb Drentwett,<br />

1817 – <strong>19.</strong><br />

Literatur<br />

Nahezu identische Kannen abgebildet<br />

im Kat. Schätze deutscher Goldschmiedekunst<br />

1500 – 1920 aus dem Germanischen<br />

Nationalmuseum Nürnberg, Berlin<br />

1992, Nr. 296, mit Abb. der Marke (hier<br />

noch Johann Dambeck zugeschrieben).<br />

€ 6 500 – 8 000


268 Paar Auricher Salièren<br />

Silber, getrieben; innen vergoldet. Oval<br />

fassonierter, eingeschnürter Korpus mit<br />

geraden Faltenzügen und ovaler Muldung.<br />

Marken: BZ Aurich (vgl. Rosenberg<br />

Nr. 1064), ungedeutetes MZ „CS“,<br />

vielleicht Daniel Christoph Schepler<br />

(erwähnt 1726, vgl. Scheffler Niedersachsen<br />

Nr. 12). Schauseitig graviertes<br />

Monogramm „FX“, eine mit zusätzlichem<br />

Monogramm „A.M.H.“. L 9,5;<br />

B 8; H 5 cm, Gewicht 185 g.<br />

Aurich, um 1750.<br />

€ 800<br />

269 Norddeutsche Salière<br />

Silber, getrieben; innen vergoldet. Oval<br />

fassonierter, mehrfach abgesetzter Korpus<br />

mit tiefer ovaler Muldung. Marken:<br />

Kein BZ, zweifaches MZ „AB“. L 11;<br />

B 8,5; H 4 cm, Gewicht 103 g.<br />

Norddeutschland, Mitte 18. Jh.<br />

€ 400<br />

270 Berliner Becher<br />

Silber, getrieben und graviert. Auf profiliertem<br />

Fuß konischer Korpus mit profiliertem,<br />

leicht ausgestelltem Lippenrand;<br />

die Wandung dekoriert mit getriebenem<br />

und ziseliertem Rocailledekor. Marken:<br />

BZ Berlin und MZ verschlagen, Tremolierstich.<br />

H 9 cm, Gewicht 98 g.<br />

Berlin, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 600<br />

268 269<br />

133


271 Leuchter für die Fürsten Reuß-Greiz<br />

Silber, getrieben und gegossen. Quadratischer<br />

Fuß mit abgeschrägten, fassonierten<br />

Ecken und zentraler Muldung.<br />

Der kantig gegliederte Balusterschaft mit<br />

facettierter, mehrfach profilierter Tülle.<br />

Auf dem Fuß das gravierte Wappen der<br />

Fürsten Reuß zu Greiz unter Fürstenkrone.<br />

Marken: Feingehaltstempel BZ Berlin<br />

für 1819 – 54, zweiter Zeichenmeister J.<br />

W. D. Friedrich für 1847 – 54, MZ Johann<br />

George Hossauer (1818 – 59, Scheffler<br />

Berlin Nr. 14, 20, 381). H 19,5 cm, Gewicht<br />

408 g.<br />

Berlin, Johann George Hossauer, 1847 – 54.<br />

Provenienz<br />

Nach Angaben des Vorbesitzers stammt<br />

der Leuchter aus dem Nachlass der<br />

Prinzessin Hermine Reuß zu Greiz<br />

(1887 – 1947), die 1922, als verwitwete<br />

Prinzessin zu Schoenaich-Carolath, die<br />

zweite Frau Kaiser Wilhelms II. wurde.<br />

Erworben Christie’s um 1990; rheinische<br />

Privatsammlung.<br />

€ 1 800<br />

272 Breslauer Zuckerkasten<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

vier Füßen quaderförmiger Korpus;<br />

die Wandung am oberen Abschluss mit<br />

Palmettfries. Wenig aufgewölbter Scharnierdeckel.<br />

Das originale Schloss mit<br />

zwei Zierschrauben; der Schlüssel verloren.<br />

Kleine Delle im Deckel. Marken:<br />

BZ Breslau mit Jahresbuchstabe N für<br />

1804 – 13, MZ Christian Gottlieb Schneider<br />

(1794 – 1816, Hintze Nr. 24, 42, 178).<br />

L 14; B8,5; H 7 cm, Gewicht 445 g.<br />

Breslau, Christian Gottlieb Schneider,<br />

1804 – 13.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Leuchterpaar des Meisters, abgebildet<br />

bei Hintze, Tafel 85.<br />

€ 600 – 800<br />

134


273 Breslauer Schlangenhauttummler<br />

Silber, getrieben und graviert; mit Resten<br />

von Vergoldung. Konischer Korpus mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

mit Schlangenhautpunzierung. Marken:<br />

BZ Breslau, MZ IGB in Blattform (nicht<br />

bei Hintze). H 4,5 cm, Gewicht 56 g.<br />

Breslau, letztes Viertel 17. Jh.<br />

€ 1 000<br />

274 Breslauer Leuchterpaar<br />

Silber, getrieben und gegossen. Achteckige<br />

Plinthe, runder Fuß und konisch<br />

facettierter Schaft mit kleinem Blattschirm;<br />

die zylindrische Tülle mit großer<br />

Traufschale. Marken: BZ Breslau mit<br />

Jahresbuchstabe R für 1834 – 39, MZ<br />

Carl Gottlieb Freytag (1801 – 34, Hintze<br />

Nr. 25, 46, 181). H 26 cm, Gewicht 600 g.<br />

Breslau, Carl Gottlieb Freytag, 1834 – 39.<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Kannenpaar Freytags, abgebildet<br />

bei Gündel 1940, Tafel 88.<br />

€ 2 000<br />

135


275 Danziger Becher<br />

Silber, getrieben; außen teilweise und<br />

innen ganz vergoldet. Auf flachem Boden<br />

konischer Becher mit glattem, leicht<br />

ausgestelltem Lippenrand. Marken: BZ<br />

Danzig mit Jahresbuchstabe L für ca.<br />

1771 (Gradowski Nr. 12, XXII A), MZ<br />

verschlagen. H 9,5 cm, Gewicht 120 g.<br />

Danzig, um 1771.<br />

€ 1 200<br />

276 Estnischer Zuckerstreuer<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf rundem,<br />

hochgewölbtem Fuß birnförmiger<br />

Korpus; der Streuaufsatz mit Bajonettverschluss<br />

und einer plastischen Blüte<br />

als Bekrönung. Marken: BZ Dorpat/Estland,<br />

MZ Johann Gerhard Patzenhauber<br />

(1774 – 92, Leistikow S. 245). H 13 cm,<br />

Gewicht 104 g.<br />

Dorpat/Estland, um 1780<br />

Provenienz<br />

Galerie Abels, Köln; Kölner Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Zum Typus vgl. Ehrnrooth, Baltic Silver,<br />

Espoo 1991, Nr. 211 ff.<br />

€ 1 200<br />

136


277 Große Dresdener Schenkkanne<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

vergoldet. Auf flachem Standring konisch<br />

verjüngter Korpus, der aufgewölbte<br />

Scharnierdeckel mit Balusterknauf.<br />

Ohrenförmiger Holzhenkel und spitzer<br />

Konsolausguss mit Kläppchen. Die<br />

Wandung mit ziseliertem Régencedekor<br />

auf punziertem Grund. Kleine georgische<br />

Inschriftgravur. Der Henkel ersetzt.<br />

Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />

M für 1737, MZ wohl Johann Jacob<br />

Schwanfelder (vor 1711 – 43, Rosenberg<br />

Nr. 1661, 1699, 1779), Tremolierstich.<br />

H 32 cm, Gewicht 1845 g.<br />

Dresden, wohl Johann Jacob Schwanfelder,<br />

1737.<br />

Die Übersetzung aus dem Georgischen<br />

lautet „Ich gehöre der Königin Martha.“<br />

Wir bedanken uns bei Frau Maka Bauer,<br />

Nürnberg, für ihre freundliche Auskunft.<br />

€ 10 000 – 12 000<br />

137


278 Dresdener Deckelbecher<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

vergoldet. Über gekehltem Fuß godronierter<br />

Ansatz zum konischen Becher<br />

mit profiliertem Lippenrand. Die Wandung<br />

dekoriert mit der getriebenen und<br />

ziselierten Darstellung einer Hirschhatz.<br />

Leicht aufgewölbter, godronierter Stülpdeckel<br />

mit gegossenem Balusterknauf.<br />

Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />

R für 1742 (vgl. Rosenberg Nr. 1669,<br />

1702), nicht identifiziertes MZ „A.S“, Tremolierstich.<br />

H 16,5 cm, Gewicht 273 g.<br />

Dresden, 1742.<br />

€ 4 000<br />

138


279 Dresdener Chocolatière<br />

Silber, getrieben, gewickelt und gegossen.<br />

Auf flachem Boden zylindrischer<br />

Korpus mit gewundenen Zügen; die<br />

geschwungene Tülle mit figürlichem<br />

Tierkopfausguss. Kleine Reparatur am<br />

Stielansatz. Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />

S für 1743 (vgl. Rosenberg<br />

1702) MZ Johann Gabriel Holmberger<br />

(Meister 1738 – 51), Tremolierstich.<br />

H 16,5 cm, Gewicht 312 g.<br />

Dresden, Johann Gabriel Holmberger,<br />

1743.<br />

Provenienz<br />

Kunsthandel van Delden & Cie., Osnabrück;<br />

norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 1 800<br />

280 Dresdener Salière<br />

Silber, getrieben und graviert; innen vergoldet.<br />

Elliptischer Fuß und tiefe Schale<br />

mit graviertem Gitterdekor und zwei<br />

gegenständigen Henkeln aus tordiertem<br />

Silberdraht. Marken: BZ Dresden mit<br />

Jahresbuchstabe F für 1805 (vgl. Rosenberg<br />

Nr. 1681, 1718), ungedeutetes MZ<br />

‘C.S.’. H 6 cm, Gewicht 79 g.<br />

Dresden, 1805.<br />

Abbildung Seite 131<br />

€ 400<br />

281 Düsseldorfer Kandisschale<br />

Silber, getrieben. Auf ovalem, profiliertem<br />

Fuß tiefe Schale mit leicht<br />

ausgestelltem Rand; die Wandung mit<br />

senkrechten Faltenzügen. Marken: BZ<br />

Düsseldorf mit Jahresbuchstabe R für<br />

1731 – 33, MZ Meister mit den drei<br />

Sternen (tätig zwischen 1724 und 1740,<br />

Clasen Nr. 464, 497b, 595). L 14; B 9,5;<br />

H 5 cm, Gewicht 104 g.<br />

Düsseldorf, Meister mit den drei Sternen,<br />

1731 – 33.<br />

Literatur<br />

Clasen erwähnt u. a. eine Teekanne des<br />

Meisters im Düsseldorfer Stadtmuseum,<br />

sowie eine Ewig-Licht-Ampel in der<br />

Josefskapelle des Theresienhospitals.<br />

€ 1 200<br />

139


282 Seltener Essener Kaffeekanne<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf rund<br />

fassoniertem Fuß birnförmiger Korpus<br />

mit gedrehten Zügen. Der aufgewölbte<br />

Scharnierdeckel mit plastisch gestaltetem<br />

Blütenknauf und seitlichem Drücker.<br />

Spitzer Konsolausguss und geschwungener<br />

Henkel aus ebonisiertem Holz. Marken:<br />

BZ Essen um 1778, MZ ‘IS’, wohl<br />

Johan Adolf Strunck (ab ca. 1772, Clasen<br />

Nr. 675, 688, Scheffler Rheinland Nr. 27),<br />

Amtsmeisterzeichen Johannes Korte (ab<br />

1772, vgl. Scheffler S. 223, § 8.). H 32 cm,<br />

Gewicht 924 g.<br />

Essen, Johann Adolf Strunck, um 1778.<br />

€ 5 800 – 6 000<br />

140


283 Paar Flensburger Leuchter<br />

Silber, getrieben und gegossen, Quadratischer<br />

Fuß mit abgeschrägten Ecken und<br />

zentraler Muldung; der kantig gegliederte,<br />

mehrfach profilierte Balusterschaft<br />

mit vasenförmiger Tülle. Marken: kein<br />

BZ, MZ Paul Buchholtz (Meister in<br />

Flensburg 1740 – 76, Zeitzschel Nr. 55).<br />

H 14,5 cm, Gewicht 393 g.<br />

Flensburg, Johann Buchholtz, um 1750.<br />

€ 4 000<br />

284 Glückstädter Teekanne mit Rechaud<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf glattem<br />

Standring kugelförmiger Korpus;<br />

der versenkte Stülpdeckel mit gegossenem<br />

Artischockenknauf. Geschwungene<br />

Tülle; der gegossene Klapphenkel mit<br />

Blattauflage und gedrechseltem Handgriff<br />

aus ebonisiertem Holz. Das runde<br />

Rechaud dreibeinig, mit gestauchten<br />

Holzfüßen und eingehängtem Brenner.<br />

Kleine Delle in der Wandung. Marken:<br />

BZ Glückstadt, MZ Thomas von Holten<br />

(um 1731 – 87, Stierling Nr. 400, 398).<br />

H 35 cm, Gewicht 1826 g.<br />

Glückstadt, Thomas von Holten, um 1780.<br />

€ 4 000<br />

141


285 Kaffeekanne auf Rechaud<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Auf flachem Boden mit profiliertem<br />

Rand zylindrischer Korpus mit abgesetzter<br />

Schulter und gerader konischer Tülle;<br />

der gedrechselte Stiel aus ebonisiertem<br />

Holz. Die Wandung mit graviertem<br />

klassizistischem Dekor; der flache Stülpdeckel<br />

entsprechend, mit gegossenem<br />

Balusterknauf. Dreibeiniges Rechaud<br />

mit an Ketten eingehängtem Brenner.<br />

Ungemarkt; unterseitige Punktgravur „E.<br />

Hoffmann, 1798“. H 25,5 cm, Gewicht<br />

795 g.<br />

Wohl Hamburg, Ende 18. Jahrhundert.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

Literatur<br />

Vgl. eine nahezu identisch gearbeitete<br />

Kanne mit Rechaud, abgebildet bei<br />

Schliemann, Die Goldschmiede Hamburgs,<br />

Hamburg 1985, Abb. 579<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

286 Hannoveraner Deckeldose<br />

Silber, getrieben. Auf flachem Boden<br />

zylindrischer Korpus, der Stülpdeckel<br />

mit getriebenen Faltenzügen. Marken:<br />

BZ Hannover-Neustadt mit Ältermannsbuchstabe<br />

E für 1736 – 40, MZ Balthasar<br />

Friedrich Behrens (um 1728 – 60, Scheffler<br />

Niedersachsen Nr. 1446, 1448, 1445).<br />

Ø 6,5 cm, Gewicht 94 g.<br />

Hannover-Neustadt, Balthasar Friedrich<br />

Behrens, 1736 – 40.<br />

€ 1 100<br />

287 Hannoveraner Salière<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

mit schwachen Resten von Vergoldung.<br />

Auf drei Muschelfüßchen tiefe, muschelförmige<br />

Schale. Marken: BZ Hannover-<br />

Neustadt mit Ältermannsbuchstabe I für<br />

ca. 1760 – 65, MZ Frantz Peter Bunsen<br />

(1754 – 95, vgl. Scheffler Niedersachsen<br />

Nr. 1446, 1451, 1384). H 5,5 cm, Gewicht<br />

171 g.<br />

Hannover-Neustadt, Frantz Peter Bunsen,<br />

ca. 1760 – 65.<br />

€ 900<br />

142<br />

286 289 287


288 Paar Hannoveraner Leuchter<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf quadratischer<br />

Plinthe konischer, kannelierter<br />

Schaft; ein vasenförmiges Zwischenglied<br />

zur zylindrischen Tülle mit Blütenfestons.<br />

Marken: BZ Hannover-Altstadt mit<br />

Ältermannsbuchstabe E, um 1795, MZ<br />

Frantz Peter Bunsen (1754 – 95, Scheffler<br />

Niedersachsen Nr. 1389, 1386, 1384).<br />

H 25,5 cm, Gewicht 916 g.<br />

Hannover-Altstadt, Frantz Peter Bunsen,<br />

um 1795.<br />

€ 2 800<br />

289 Hannoveraner Leuchter<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf rundem<br />

Fuß kannelierter, leicht konischer<br />

Säulenschaft; die zylindrische Tülle mit<br />

Palmettdekor und eingesteckter Traufschale.<br />

Marken: BZ Hannover Altstadt<br />

mit Ältermannsbuchstabe E, MZ Johann<br />

Georg Eckhardt (1767 – 1814, Scheffler<br />

Niedersachsen Nr. 1446, 1447, 1470).<br />

H 19,5 cm, Gewicht 315 g.<br />

Hannover-Altstadt, Johann Georg<br />

Eckhardt, Anfang <strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />

€ 1 000<br />

290 Hanauer Teeservice<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

teilweise innen vergoldet. Bestehend aus<br />

Teekanne, Zuckerschale und Milchkännchen.<br />

Auf rundem Fuß stark gebauchter,<br />

godronierter Korpus mit Palmettdekor.<br />

Die Teekanne mit abgesetzter Schulter<br />

und aufgewölbtem Scharnierdeckel, das<br />

Milchkännchen mit breiter Schnaupe,<br />

die Zuckerschale mit ausgestelltem,<br />

gewelltem Rand. Marken: BZ Neu-Hanau<br />

für 13lötiges Silber, (Scheffler Hessen<br />

Nr. 392 c), Hersteller- oder Vertriebsmarke<br />

„C. Hausotter“. H der Teekanne<br />

16 cm, Gewicht zus. 845 g.<br />

Neu-Hanau, zweites Viertel <strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />

€ 1 200<br />

143


291 Kasseler Service<br />

Silber, graviert; teilweise innen vergoldet.<br />

Bestehend aus Teekanne, Wasserkessel<br />

auf Rechaud, Kaffeekanne, Zuckerdose,<br />

Milchkännchen, Teedose und<br />

großem Tablett. Auf vier Bocksfüßen mit<br />

Palmettansatz vasenförmiger Korpus<br />

mit abgesetzter Schulter und gekehltem<br />

Hals. Die Wandung dekoriert mit<br />

horizontalen Palmettfriesbändern und<br />

graviertem Lorbeerdekor. Alle Teile mit<br />

dem gravierten Allianzwappen der Freiherren<br />

v. Berlepsch und v. Scheffer. Der<br />

Teekessel auf Rechaud mit eingehängtem<br />

Brenner, das ovale Tablett mit zwei<br />

gegenständigen Handhaben. Ein Fuß<br />

des Milchkännchens gebrochen. Marken:<br />

800er Reichsstempelung, Herstellermarke<br />

RANGE CASSEL (seit 1853, Neuhaus/<br />

144<br />

Richter Nr. 162 a). H der Teekanne 27;<br />

L des Tabletts 67; B 45,5 cm, Gesamtgewicht<br />

6710 g.<br />

Kassel, Friedrich Wilhelm Philipp Range,<br />

um 1900.<br />

Provenienz<br />

Hessischer Adelsbesitz<br />

Karl Frhr. v. Berlepsch heiratete in Kassel<br />

am 4.11.1909 Margareta (Mareta) v.<br />

Scheffer. Das Service wurde bei Friedrich<br />

Wilhelm Range in Auftrag gegeben, der,<br />

wie schon sein Vater, Königlicher Hofjuwelier<br />

bei den Landgrafen von Hessen-<br />

Kassel war.<br />

Literatur<br />

Zum Meister vgl. Neuhaus/Schmidberger,<br />

Kasseler Silber, Kassel 1998, S. 272 f.<br />

€ 4 500


292 Königsberger Deckelkanne<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

außen teilweise und innen ganz<br />

vergoldet. Auf profiliertem Standring<br />

zylindrischer Korpus mit profiliertem<br />

Lippenrand; der ohrenförmige Henkel<br />

mit ovalem Schildabschluss. Aufgewölbter<br />

Scharnierdeckel mit geteiltem<br />

Daumenrast; auf dem Scheitel eine<br />

tordiert gravierte und geätzte Plakette.<br />

Die Wandung dekoriert mit getriebenen<br />

und ziselierten Blumendarstellungen.<br />

Schauseitig eingeschlagene Münze<br />

mit einer Darstellung König<br />

Wladislaus IV. als Herkules<br />

im Kampf mit der dreiköpfigen<br />

Hydra, datiert 1637.<br />

Unter dem Boden geritzte<br />

Gewichtsangabe. Kein BZ,<br />

Marken: MZ Lorentz Hoffmann<br />

(Meister in Königsberg<br />

um 1660 – 1690, Scheffler<br />

Ostpreußen Nr. 244), Tremolierstiche.<br />

H 24 cm, Gewicht<br />

1030 g.<br />

Königsberg, Lorentz Hoffmann,<br />

letztes Viertel 17. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. zwei Deckelhumpen<br />

Hoffmanns in der St. Petersburger<br />

Eremitage, abgebildet<br />

bei Rohde/Stöver, Goldschmiedekunst<br />

in Königsberg,<br />

Stuttgart 1959, Abb. 90 f.,<br />

sowie eine Schraubflasche in<br />

der Moskauer Rüstkammer,<br />

Abb. 102.<br />

€ 13 000 – 15 000<br />

145


293 Barocker Deckelhumpen<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

außen teilweise und innen ganz<br />

vergoldet. Auf flachem Standring und<br />

Fußwulst zylindrischer Korpus mit profiliertem<br />

Lippenrand und ohrenförmigem<br />

gegossenem Henkel. Die Wandung dekoriert<br />

mit gravierten Darstellungen einer<br />

höfisch gekleideten Dame und zweier<br />

Edelmänner in drei Kartuschen zwischen<br />

getriebenen und fein ziselierten Tulpen.<br />

Der leicht aufgewölbte Scharnierdeckel<br />

entsprechend dekoriert, mit Kugelknauf<br />

und geteiltem Dauenrast. Lötstellen an<br />

Fuß und Henkelansatz; zentraler Perlstab<br />

im Daumenrast wohl verloren. Marken:<br />

BZ verschlagen, MZ nur fragmentarisch<br />

erkennbar. H 17,5 cm, Gewicht 685 g.<br />

Deutschland, Ende 17. Jahrhundert/<br />

um 1700.<br />

€ 4 000 – 6 000<br />

146


294 Kölner Ménage<br />

Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />

vergoldet. Auf vier Blattfüßen leicht<br />

aufgewölbtes, zweipassiges Tablett mit<br />

sparsamem, getriebenem und ziseliertem<br />

Blütendekor. Der Aufsatz mit zwei<br />

profilierten Halteringen für die Karaffen<br />

und zwei blattförmigen Salièren mit<br />

Innenvergoldung. Ajour gearbeitete, fein<br />

ziselierte Mittelsäule mit Tragering. Die<br />

Karaffen modern ergänzt. Marken: BZ<br />

Köln um 1769 – 70, MZ Hermann Joseph<br />

von der Rennen (1728 – 79, Clasen Nr.<br />

26, 244). H 23 cm, Gewicht 543 g.<br />

Köln, Hermann Joseph von der Rennen,<br />

um 1769 – 70.<br />

Literatur<br />

Zu von der Rennen vgl. auch Scheffler<br />

Rheinland und Westfalen, Nr. 801 f.<br />

(Meister mit Dreizack und gekreuzten<br />

Wolfsangeln), mit Abb. 95, 101.<br />

€ 3 000<br />

295 Spätbarocker Kölner Messkelch<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Rund fassonierter Fuß mit reichem,<br />

getriebenem und ziseliertem Barockdekor.<br />

Über dem birnförmigen Nodus die<br />

ausgestellte Kuppa in einem entsprechend<br />

gestalteten Korb. Marken: BZ<br />

Köln für 1774 – 80, MZ Johann Heinrich<br />

Maurer (1762 – 1805, Clasen Nr. 29, 138)<br />

Beiliegend ungemarkte Patene.<br />

H 24,5 cm, Gewicht 536 g.<br />

Köln, Johann Heinrich Maurer, 1774 – 80.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

147


296 Modell des Kölner Bayenturms für<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Silber, geprägt, gewickelt und graviert.<br />

Auf oktogonalem, mehrfach profiliertem<br />

Fuß Säulenschaft mit neogotischem Architekturdekor<br />

und acht Strebepfeilern<br />

mit Dreipassmaßwerk. Auf einer runden<br />

Sockelplatte mit Zierblattwerk das aus<br />

zwei Teilen zusammengesteckte Turmmodell<br />

mit Fassadenelementen unter<br />

einem Maßwerksims mit Zinnenbekrönung.<br />

Vier aufgelegte Schilde mit dem<br />

Kölner Stadtwappen. Der untere Teil mit<br />

Widmungsgravur: „Dem verehrten Leiter<br />

des 20. niederrheinischen Musikfestes,<br />

DR. FELIX MENDELSSOHN-BARTHOL-<br />

DY/Die dankbaren Theilnehmer/Cöln,<br />

am 3. und 4. Juni 1838.“ Auf dem Sockel<br />

bezeichnet „BAYEN-THURM zu CÖLN<br />

A/R.“. Marken: Kein BZ, bezeichnet<br />

„AUG. KRAMER. FEC. COL. AGRIP.“<br />

(i.e. Augustin Kramer, Meister in Köln<br />

um 1813 – 64, Clasen Nr. 49). H 43 cm,<br />

Gewicht 1200 g.<br />

Köln, Augustin Kramer, um 1838.<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Weihrauchfass Kramers im<br />

Kölner Domschatz, abgebildet im Kat.<br />

Goldschmiedekunst des Historismus in<br />

Köln, Köln 1980, S. 55 ff: „Kramer wird<br />

schon 1813 als Meister erwähnt und<br />

behält auch später als ‘Hof-Juwelier u.<br />

Hof-Goldschmied u. Silberarbeiter des<br />

Prinzen Friedrich von Preußen’ seine<br />

Werkstatt Am Malzbüchel 13 bei. Seine<br />

Arbeiten für den Dom zu Paderborn oder<br />

die Weihrauchfässer im Dom (...) zeigen<br />

seine technischen Möglichkeiten großflächiger<br />

Prägearbeit.“<br />

Von 1818 bis 1958 fand das Niederrheinische<br />

Musikfest insgesamt 112 mal im<br />

Wechsel mehrerer Städte im Rheinland<br />

statt. Mendelssohn-Bartholdy übernahm<br />

siebenmal die Festspielleitung. Vgl. u.a.<br />

Niemöller, Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

und das Niederrheinische Musikfest<br />

1835 in Köln; in: Beiträge zur Rheinischen<br />

Musikgeschichte, Köln/Krefeld,<br />

1952.<br />

€ 4 500 – 5 000<br />

148


297 Kölner Andachtskreuz<br />

Silber, gegossen und ziseliert; teilweise<br />

vergoldet. Viernageltypus, mit emailliertem<br />

Nimbus und Titulus. Die vier Balkenenden<br />

mit fein ziselierten vergoldeten<br />

Evangelistendarstellungen Marken:<br />

800er Reichsstempelung, Herstellerstempel<br />

„G.HERMELING“ (ab 1861, Clasen<br />

Nr. 96 c) . H 13,5; B 9 cm, Gewicht 120 g.<br />

Köln, Gabriel Hermeling, um 1920/30.<br />

€ 800<br />

298 Liegnitzer Deckelhumpen<br />

Silber, getrieben und gegossen; außen<br />

teilweise und innen ganz vergoldet.<br />

Auf rund fassoniertem Fußwulst<br />

zylindrischer Korpus mit profiliertem<br />

Lippenrand und kantigem Henkel, die<br />

Wandung mit senkrechten Faltenzügen.<br />

Aufgewölbter, entsprechend gestalteter<br />

Scharnierdeckel mit Daumenrast<br />

und Kugelknauf. Unterseitig graviertes<br />

Monogramm „F“. Marken: BZ Liegnitz<br />

um 1660 – 90, MZ „ILH“, wohl Johann<br />

Ludwig Hummel d. Ä. (1705 – 20, vgl.<br />

Hintze S. 46 f.). H 14 cm, Gewicht 263 g.<br />

Liegnitz, wohl Johann Ludwig Hummel<br />

d. Ä., um 1700 – 1720.<br />

€ 4 500 – 6 000<br />

149


299 Bedeutender spätgotischer<br />

Zeremonienstab aus dem Lübecker<br />

Domschatz<br />

Silber, gegossen und graviert; teilweise<br />

vergoldet. Über einem Eisenkern sechs<br />

zylindrische Schaftsegmente mit sechseckigen<br />

profilierten Zwischengliedern.<br />

Die vergoldete, äußerst fein ziselierte<br />

Kreuzblumenbekrönung mit einer plastischen<br />

Figur Johannes’ des Täufers, in<br />

der linken das Buch mit dem Lamm, in<br />

der rechten wohl ehemals einen Kreuzstab<br />

haltend. Zu seinen Füßen ein Schild<br />

mit dem Lübecker Bistumswappen. Am<br />

unteren Abschluss des Stabs ein kantig<br />

gegliederter, bikonischer Fußknauf mit<br />

reliefierten Kreuzblumen und gravierten<br />

Spruchbändern in gotischen Minuskeln:<br />

„lubic solvente cappittulo tunc residente/<br />

post M bis bina c l iu(n)ctis octo vigi(n)tq(ue)/virginis<br />

in festo Originis sup(.)<br />

memor esto“. Ungemarkt. Kleinere<br />

Dellen am Fußknauf; der Kreuzstab der<br />

Johannesfigur verloren. L 146 cm.<br />

Lübeck, 1478<br />

Provenienz<br />

Ehemals Lübecker Domschatz (Eigentum<br />

der Großherzöge v. Oldenburg); ab 1932<br />

Slg. Leopold Salomon, Dresden, der im<br />

gleichen Jahr nach Den Haag übersiedelt;<br />

1941 Verkauf an Hans Posse für<br />

den „Sonderauftrag Linz“; 1946 Restitution<br />

an die Niederlande; 1946 – 2008<br />

Bonnefantenmuseum, Maastricht; 2008<br />

Restitution an die Nachfahren Leopold<br />

Salomons.<br />

Literatur:<br />

Abgebildet bei Narten, Silberner Zeremonienstab<br />

von 1458 aus dem Dom zu<br />

Lübeck, in: Zeitschrift für Christliche<br />

Kunst, Jahrg. 22, Düsseldorf 1909, S. 213<br />

f., sowie bei Warncke, Die Edelschmiedekunst<br />

in Lübeck und ihre Meister, in:<br />

Veröffentlichungen zur Geschichte der<br />

freien und Hanstestadt Lübeck, Lübeck<br />

1927, Band 8, S. 94, Abb. 5 f.<br />

Warncke erwähnt als „Gegenstück von<br />

gleichen Maßen und gleicher Anordnung“<br />

den sog. Spielgrevenstab in der<br />

Sammlung des Lübecker St. Annenmuseums.<br />

150<br />

Zum Typus vgl. auch drei Universitätszepter<br />

des 15. Jahrhunderts, abgebildet<br />

bei Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik<br />

in Mitteleuropa, München 1982, Nr. 519<br />

ff.<br />

Die Übersetzung der Inschrift lautet<br />

sinngemäß: „Lübeck leistete dem dann<br />

residierenden Kapitel Buße [im Jahr]<br />

zweimal zwei 100, 50, 8 und 20 hinzugezählt<br />

nach 1000 (= 1478), am Fest der Geburt<br />

der Jungfrau (= 8. Sept.). Sei dessen<br />

eingedenk!“. Die Addition von Jahreszahlen<br />

war im 15. Jh. beliebt, besonders in<br />

Versinschriften (z. B. auf Glocken). Die<br />

Formulierung post M ist eine Spezialität<br />

des Mittellatein (vgl. Stotz, Handbuch<br />

zur lateinischen Sprache des Mittelalters<br />

4, § 98).<br />

In früheren Dokumentationen ist die<br />

Datierung als 1458 gelesen worden; wir<br />

bedanken uns bei Frau Dr. Helga Giersiepen<br />

vom Inschrifteninstitut der Universität<br />

Bonn für ihre freundliche Unterstützung<br />

bei der Deutung der gravierten<br />

Spruchbänder.<br />

€ 70 000 – 90 000


Abb. vergrößert<br />

151


300 Lübecker Schauplatte<br />

Silber, getrieben. Große ovale Platte mit<br />

vertieftem Spiegel und breiter, ausgestellter<br />

Fahne mit gekniffenem Rand.<br />

Der Spiegel mit einer getriebenen und<br />

fein ziselierten Darstellung der Susanna<br />

im Bade. Die Fahne mit Maskarons und<br />

Blumenbouquets zwischen getriebenem<br />

Lambrequinornament auf punziertem<br />

Grund. Marken: BZ Lübeck, MZ Johann<br />

Schultz (1716 – vor 1752, Warncke Nr.<br />

489). Der obere Rand mit Punktgravur<br />

„Hans Wegener 1719“, der untere „Elisabet<br />

Stieman“; unterseitig gestempelte<br />

Inventarnummer 926. L 44; B 36 cm,<br />

Gewicht 470 g.<br />

Lübeck, Johann Schultz, 1716 – <strong>19.</strong><br />

152<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Gegenstück mit der Darstellung<br />

der Hochzeit zu Kana mit den gleichen<br />

Punktgravuren, im Museum für Kulturgeschichte<br />

der Hansestadt Lübeck,<br />

abgebildet im Kat. Goldschmiedekunst<br />

von der Renaissance bis zum Klassizismus<br />

aus einer Lübecker Privatsammlung,<br />

Lübeck 2001, Nr. 36.<br />

Die Platte entstand nach einem Kupferstich<br />

Matthäus Merians d. Ä. aus der Folge<br />

seiner 258 Stiche zur Heiligen Schrift<br />

von 1625/27.<br />

€ 6 000 – 8 000


301 Seltener Magdeburger Régencebecher<br />

Silber, getrieben und graviert; außen<br />

teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />

gekehltem Fuß konischer Becher mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

dekoriert mit getriebenem und fein<br />

ziseliertem Régencedekor. Unterseitig<br />

Monogrammgravur „A.C.W.“ Marken:<br />

BZ Magdeburg, nicht identifiziertes MZ<br />

„WL“ (Scheffler Mitteldeutschland Nr.<br />

352, 381). H 12,5 cm, Gewicht 231 g.<br />

Magdeburg, Meister IW, um 1720 – 30.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Privatsammlung<br />

€ 2 800<br />

302 Seltener Mannheimer Abendmahlskelch<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf sechspassigem, mehrfach abgesetztem<br />

Fuß Balusterschaft mit kantig<br />

gegliedertem Nodus und großer Kuppa<br />

mit leicht ausgestelltem Lippenrand. Die<br />

Zarge mit gravierter Datierung „1785“.<br />

Marken: BZ Mannheim mit Jahresbuchstabe<br />

P mit drei Punkten für 1770 (2.<br />

Alphabet, vgl. Rosenberg Nr. 3360, 3362),<br />

MZ Ludwig Heinrich Golsen (1739 – 83).<br />

H 24,5 cm, Gewicht 472 g. Beigegeben<br />

eine passende Patene, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />

Mannheim, Ludwig Heinrich Golsen, 1770.<br />

Literatur<br />

Zum Meister vgl. Schmitt, Merkzeichen<br />

der Mannheimer Goldschmiede und<br />

deren Arbeiten, in: Mannheimer Geschichtsblätter,<br />

Heft 5, Mannheim 1908,<br />

Nr. 56.<br />

Ein vergleichbarer Mannheimer Kelch<br />

befindet sich im Reiß-Engelhorn Museum<br />

Mannheim.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

153


303 Mühlhausener Kelchpokal<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf rundem, sechsfach gebuckeltem<br />

Fuß gegossener Balusterschaft mit<br />

Zierblattwerk; die konische Kuppa mit<br />

glattem, leicht ausgestelltem Lippenrand<br />

und getriebenen Buckeln in vier versetzten<br />

Reihen. Marken: BZ Mühlhausen/<br />

Thüringen (Rosenberg Nr. 3417), nicht<br />

identifiziertes MZ „W“ im Schild.<br />

H 19 cm, Gewicht 174 g.<br />

Mühlhausen/Thüringen, erstes Drittel<br />

17. Jh.<br />

€ 3 500 – 4 000<br />

154


304 Stangenbecher aus Narva<br />

Silber, getrieben; außen teilweise und<br />

innen ganz vergoldet. Auf gestuftem<br />

Standring konischer Becher mit profiliertem<br />

Lippenrand; die Wandung mit<br />

graviertem Ligaturmonogramm unter<br />

Blattkrone. Marken: BZ Narva/Estland,<br />

MZ Johann Christoffer von Haven (auch:<br />

von Hagen, 1729 – 59, Leistikow S. 271).<br />

H 8,5 cm, Gewicht 93 g.<br />

Narva/Estland, Johann Christoffer von<br />

Haven, um 1730/40.<br />

Provenienz<br />

Galerie Abels, Köln; Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

305 Seltene Naumburger Deckeldose<br />

Wohl aus einem Toiletteservice. Silber,<br />

getrieben und graviert. Auf flachem<br />

ovalem Boden bombierter Korpus mit<br />

getriebenen Godrons. Der entsprechende<br />

Stülpdeckel auf dem Scheitel dekoriert<br />

mit graviertem Bandwerk auf punziertem<br />

Grund. Marken: BZ Naumburg a. d.<br />

Saale, MZ Heinrich Conrad Rettig (1707<br />

– 51, vgl. Rosenberg Nr. 3630, 3633,<br />

3645). L 10; B 8; H 4 cm, Gewicht 90 g.<br />

Naumburg a. d. Saale, Heinrich Conrad<br />

Rettig, um 1730.<br />

€ 1 200<br />

155


306 Nürnberger Renaissancepokal<br />

Silber, getrieben, gegossen, geätzt und<br />

graviert; vergoldet. Runder, zehnfach<br />

gebuckelter und eingeschnürter Fuß mit<br />

Balusterschaft; das vasenförmige Zwischenglied<br />

mit drei gegossenen Volutenspangen.<br />

Die hohe, eingeschnürte Kuppa<br />

mit getriebenen Buckeln in versetzten<br />

Reihen, in der Wandungsmitte fein<br />

ziselierter Rankendekor im Wechsel mit<br />

vertikalen Bändern. Der aufgewölbte<br />

Deckel mit entsprechendem Dekor und<br />

Zierblattwerk, die plastisch gearbeitete<br />

Figur eines Putto mit Trommel als<br />

Bekrönung. Lippen- und Deckelrand mit<br />

Einrissen, die Schaftverbindung bei Fuß<br />

und Kuppa erneuert. Marken: BZ Nürnberg<br />

für 1593 – 1602, MZ Heinrich Jonas<br />

(1580 – 1605, GNM Nr. 11, 407b). H 34,5<br />

cm, Gewicht 622 g.<br />

Nürnberg, Heinrich Jonas, 1593 – 1602.<br />

Provenienz<br />

Im Innern der Kuppa Sammlungsaufkleber<br />

„Collection S. Bulgari, Rome“;<br />

deutsche Privatsammlung<br />

Jonas machte sich vor allem durch die<br />

Fertigung kunstvoller Pokale einen Namen.<br />

Vgl. beispielsweise einen Nautiluspokal<br />

im Grünen Gewölbe Dresden oder<br />

ein Einhorn als Trinkgefäß im British<br />

Museum London und einen Mönch<br />

als Tischautomat in der Kunstkammer<br />

Schloss Hohenstein. (Die beiden letzteren<br />

abgebildet im Kat. GNM 2007,<br />

Nr. 182, 145).<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

156


307 Renaissance-Besteckköcher mit Gürtel<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

An einer kantig gegliederten Kette<br />

der silbergefasste Besteckköcher mit<br />

Holzkern und Stoffbespannung. Die<br />

Silbermontierung recto mit getriebenen<br />

und fein ziselierten mythologischen<br />

Darstellungen, verso mit graviertem Blütendekor<br />

und punktgravierten Gewichtsangaben.<br />

Gegossener Abschlussknauf<br />

mit Maskarons. Im Köcher stecken zwei<br />

Messer, ein Dorn und eine zweizinkige<br />

Gabel. Die Griffe mit Hornschalen und<br />

silbernen Griffköpfen mit Abschlussknauf.<br />

Der Gürtel mit textilen Segmenten<br />

zwischen beweglich verbundenen<br />

Silberspangen. Marken: Der Gürtel<br />

mit MZ Petrus II Schnell (erwähnt in<br />

Hermannstadt, Siebenbürgen ab 1637,<br />

Köszeghy Nr. 1402.) Das BZ des Köchers<br />

möglicherweise Weilheim/Bayern (vgl.<br />

Rosenberg Nr. 4858), das MZ „WA“ nicht<br />

identifiziert. L des Köchers 24 cm.<br />

Wohl Deutschland/Siebenbürgen,<br />

um 1600.<br />

Provenienz<br />

Österreichische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. ein ähnliches Besteck mit Gürtel,<br />

abgebildet im Kat. Deutsche Goldschmiedekunst<br />

vom 15. bis 20. Jahrhundert aus<br />

dem Germanischen Nationalmuseum,<br />

Berlin 1987, Nr. 210. Vgl. auch einen<br />

Köcher aus der Zeit, abgebildet bei<br />

Amme, Historische Bestecke, Stuttgart<br />

2002, Nr. 204.<br />

€ 11 000 – 12 000<br />

157


308 Großer Akeleipokal<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf rundem, sechsfach gebuckeltem<br />

und eingeschnürtem Fuß godroniertes<br />

Zwischenglied zum Balusterschaft mit<br />

Zierblattwerk und drei Volutenspangen.<br />

Stark eingeschnürte Kuppa mit zwei<br />

Reihen getriebener Buckel zwischen reichem<br />

Bandwerk auf punziertem Grund.<br />

Glatter, leicht ausgestellter Lippenrand<br />

und sechsfach gebuckelter, entsprechend<br />

dekorierter Stülpdeckel mit einer Vase<br />

und Filigranstrauß als Bekrönung. Der<br />

Fuß mit einer Manschette altrestauriert;<br />

das Zierblattwerk mit kleineren Verlusten.<br />

Marken: BZ Nürnberg für ca.<br />

1609 – 29, MZ Heinrich Straub (1608 –<br />

ca. 1636, GNM Nr. 13, 881), Tremolierstich.<br />

H ca. 44 cm, Gewicht 764 g.<br />

Nürnberg, Heinrich Straub 1609 – 29.<br />

Literatur<br />

Zu Straub vgl. Müller, European Silver,<br />

The Thyssen-Bornemisza Collection,<br />

London 1986, S. 182 f., sowie Schürer,<br />

„An verguld- und unverguldem silbergeschirr“,<br />

in: Studien zur europäischen<br />

Goldschmiedekunst des 14. bis 20. Jahrhunderts,<br />

Festschrift für Helmut Seling,<br />

München 2001, S. 235 ff. Vgl. auch den<br />

Buckelpokal des Sigmund Herel im<br />

Bayerischen Nationalmuseum München,<br />

abgebildet im Kat. des GNM 2007,<br />

Nr. 341. Im Historischen Museum in<br />

Frankfurt am Main befindet sich Straubs<br />

Zunftpokal der Frankfurter Bäcker.<br />

€ 12 000 – 14 000<br />

158


309 Nürnberger Deckelpokal<br />

Silber, getrieben, gegossen und geätzt;<br />

vergoldet. Runder, eingeschnürter Fuß<br />

und Balusterschaft; das vasenförmige<br />

Zwischenglied mit drei gegossenen<br />

Volutenspangen. Die gebauchte Kuppa<br />

im oberen Drittel konisch geweitet, mit<br />

glattem, leicht ausgestelltem Lippenrand.<br />

Fuß und Wandung dekoriert mit<br />

herzförmigen, zum Teil geätzten Buckeln<br />

auf punziertem Grund; unter dem Lippenrand<br />

geätzte Mauresken. Der wenig<br />

aufgewölbte Stülpdeckel entsprechend<br />

dekoriert, die plastisch gearbeitete Figur<br />

eines geharnischten Soldaten mit Schild<br />

und Lanze als Bekrönung. Marken:<br />

BZ Nürnberg um 1645 – 51, MZ Wolf<br />

Linden (1638/39 – nach 1671, vgl. GNM<br />

Nr. 18, 529), Tremolierstiche. H 29,5 cm,<br />

Gewicht 393 g.<br />

Nürnberg, Wolf Linden, um 1645 – 51.<br />

Provenienz<br />

Hamburger Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. einen Buckelpokal des Meisters,<br />

abgebildet im Kat. GNM 2007, Nr. 449.<br />

€ 7 000 – 9 000<br />

159


310 Nürnberger Wappenbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; Innen<br />

vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />

Becher mit profiliertem Lippenrand; die<br />

Wandung dekoriert mit Blumendarstellungen<br />

zwischen zwei gegenständigen,<br />

getriebenen und ziselierten Wappenschilden,<br />

das eine wohl das Wappen der<br />

Familie v. Korff darstellend. Marken:<br />

BZ Nürnberg für 1659 – 60, MZ Johann<br />

Georg Schweigger (1655 – 79, GNM Nr.<br />

21, 833), Tremolierstich. H 8 cm, Gewicht<br />

84 g.<br />

Nürnberg, Johann Georg Schweigger,<br />

1659 – 60.<br />

€ 1 300<br />

311 Nürnberger Becher<br />

Silber, getrieben und graviert; vergoldet.<br />

Auf flachem Boden konischer Becher mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

dekoriert mit getriebenen Blumen.<br />

Marken: BZ Nürnberg um 1674 – 81,<br />

MZ Johann Höfler (1655 – nach 1704,<br />

GNM Nr. 25, 365), Tremolierstiche. Ende<br />

des 18. Jahrhundert zusätzlich gemarkt<br />

mit BZ St. Petersburg und Beschaumeisterstempel<br />

A.S (1795 – 99, Goldberg<br />

Nr. 1195). H 7 cm, Gewicht 64 g.<br />

Nürnberg, Johann Höfler, 1674 – 81.<br />

€ 1 300<br />

312 Kleiner Zunftbecher der Bäcker<br />

Silber, getrieben und graviert; innen<br />

vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />

Becher mit profiliertem Lippenrand. Die<br />

Wandung mit Schlangenhautpunzierung<br />

um zwei runde Reserven, die eine mit<br />

graviertem Blütenmotiv, die andere mit<br />

dem Zunftzeichen des Bäckerhandwerks<br />

über der Datierung „1676“. Unter dem<br />

Lippenrand gravierte Umschrift: „Vivat<br />

der Ehrsam Becker“. Marken: BZ Nürnberg<br />

um 1674 – 81, MZ Johann Höfler<br />

(1655 – nach 1704, GNM Nr. 25, 265),<br />

Tremolierstich. H 8 cm, Gewicht 84 g.<br />

Nürnberg, 1674 – 81.<br />

€ 1 300<br />

160<br />

311 312


313 Kugelfuß-Deckelbecher<br />

Silber, getrieben und geätzt; außen<br />

teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />

drei Kugelfüßen konischer Becher mit<br />

profiliertem Lippenrand. Die Wandung<br />

dekoriert mit Blütengirlanden zwischen<br />

drei ovalen Reserven mit geätzten Emblemata<br />

und Inschriften; die erste mit<br />

einer Darstellung des Merkur unter der<br />

Inschrift „DABIS IMPROBE POENAS“,<br />

die zweite mit Erde, Sonne und Mond<br />

und der Inschrift „LUNA ACCEPTA<br />

REFERT“, die dritte mit dem Gott Jupiter<br />

unter dem Sinnspruch „IUPITER HAEC<br />

FOVET“. Unter dem Lippenrand geätzte<br />

Umschrift „COLLEGII MEDICI NORI-<br />

BERGENSIS“. Der Deckel mit entsprechendem<br />

Dekor und Granatapfelknauf.<br />

Marken: BZ Nürnberg, MZ Johann Philipp<br />

Höfler (1685 – 1722, GNM Nr. 365),<br />

Tremolierstich. H mit Deckel 15,5 cm,<br />

Gewicht 241 g.<br />

Nürnberg, Johann Philipp Höfler, Ende<br />

17. Jh.<br />

€ 3 500<br />

314 Nürnberger Kugelfußbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; innen<br />

vergoldet. Auf drei Kugelfüßen konischer<br />

Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />

die Wandung mit getriebenem Blütenund<br />

Akanthusdekor. Marken: BZ Nürnberg<br />

um 1685 – 89, MZ Johann Höfler<br />

(1655 – nach 1704, GNM Nr. 27, 365),<br />

Tremolierstich. H 7 cm, Gewicht 74 g.<br />

Nürnberg, Johann Höfler, 1685 – 89.<br />

€ 1 500<br />

315 Nürnberger Kugelfußbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; innen vergoldet.<br />

Auf drei Kugelfüßen konischer<br />

Korpus mit profiliertem Lippenrand;<br />

die Wandung mit getriebenem Blumendekor.<br />

Marken: BZ Nürnberg um 1691<br />

– 1701, MZ Heinrich Gottfried Anton<br />

Hammon (1682/84 – 1723, GNM Nr. 29,<br />

0311), Tremolierstich. H 8,5 cm, Gewicht<br />

69 g.<br />

Nürnberg, Heinrich Gottfried Anton<br />

Hammon, 1691 – 1701.<br />

€ 1 300<br />

315 314<br />

161


316 Kugelfußbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; außen<br />

teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />

drei Kugelfüßen konischer Korpus mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

dekoriert mit getriebenen Fruchtgebinden<br />

zwischen drei ovalen Reserven mit<br />

antikisierenden Porträtreliefs. Marken:<br />

BZ Nürnberg um 1681 – 85, MZ Jacob<br />

Pfaff (1677 – 1708, GNM Nr. 26, 641),<br />

Tremolierstich. H 12,5 cm, Gewicht 207 g.<br />

Nürnberg, Jacob Pfaff, 1681 – 85.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. eine Deckeldose Pfaffs mit Imperatorenkopf,<br />

abgebildet im Kat. GNM 2007,<br />

Nr. 682.<br />

€ 2 000<br />

317 Nürnberger Vermeilschale<br />

Silber, getrieben und graviert; vergoldet.<br />

Auf flachem Boden leicht konische<br />

Schale mit profiliertem Rand und zwei<br />

gegenständigen gesägten Handhaben.<br />

Die Wandung umlaufend dekoriert mit<br />

äußerst fein gravierten Blumendarstellungen.<br />

Marken: BZ Nürnberg<br />

um 1685 – 89, MZ Johann Eißler<br />

(1665 – 1708, GNM Nr. 27, 198b), Tremolierstich.<br />

H 3; Ø 11 cm, Gewicht 122 g.<br />

Nürnberg, Johann Eißler, 1685 – 89<br />

Literatur<br />

Von Eißler haben sich zahlreiche besonders<br />

qualitätvolle Arbeiten erhalten. Vgl.<br />

u. a. zwei Schützenbecher, abgebildet im<br />

Kat. Deutsche Goldschmiedekunst, Berlin<br />

1987, Nr. 200. sowie den Deckelbecher<br />

der Nürnberger Gastwirte im Germanischen<br />

Nationalmuseum und einen Notizblock<br />

mit Elfenbeineinlagen im Landesmuseum<br />

Württemberg, beide abgebildet<br />

im Kat des GNM 2007, Nr. 605, 767.<br />

€ 1 500<br />

162


318 Große Hostiendose<br />

Silber, getrieben, gewickelt und graviert;<br />

teilweise vergoldet. Auf flachem Boden<br />

oval-zylindrischer Korpus; die Wandung<br />

mit getriebenem und fein ziseliertem<br />

Muschel- und Akanthusdekor. Der wenig<br />

aufgewölbte Stülpdeckel entsprechend<br />

gestaltet; mit Agnus Dei-Darstellung<br />

im Zentrum. Unterseitig ein gravierter<br />

Kranz mit Besitzerinschrift „Jonas<br />

Fischer“ über der Datierung „Ao. 1709“.<br />

Ungemarkt. L 20,5: B 16; H 6,5 cm,<br />

Gewicht 367 g.<br />

Wohl Süddeutschland, um 1700.<br />

€ 800<br />

319 Gebetbuch<br />

Silbereinband; getrieben und graviert;<br />

mit zwei gegossenen Schließen. Die<br />

Buchdeckel dekoriert mit fein gravierten<br />

Heiligendarstellungen: auf der Vorderseite<br />

Maria Magdalena mit Sinnspruch<br />

„Wer kent iede Religion/Drumb sich<br />

die rechte brings darvon“, auf der Rückseite<br />

wohl Martha mit Sinnspruch<br />

„Die Kirchen thut zwen Schlüssel tragn/<br />

An manchen ort kein word darf sagn.“<br />

Der Rücken mit graviertem Rankenwerk<br />

und Früchten. Keine Marken. L 8; B 5;<br />

H 3 cm.<br />

Deutschland, Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />

Der Einband enthält eine Gebetbuchausgabe<br />

mit dänischen Morgen- und<br />

Abendgebeten, Kopenhagen 1763.<br />

€ 1 500<br />

163


320 Nürnberger Reisemesskelch<br />

Wohl aus einer Versehgarnitur. Silber,<br />

getrieben; mit Resten von Vergoldung.<br />

Auf sechspassigem Fuß facettierter<br />

Balusterschaft, am Nodusansatz gravierte<br />

Akanthusauflage. Die konische Kuppa<br />

mit glattem, ausgestelltem Lippenrand.<br />

Marken: BZ Nürnberg für 1702 – 04,<br />

MZ Nicolaus Hieronymus Höfler<br />

(1681 – 1738, GNM Nr. 30, 367), Tremolierstich.<br />

H 14,5 cm, Gewicht 114 g.<br />

Nürnberg, Nicolaus Hieronymus Höfler,<br />

1702 – 04.<br />

€ 1 200<br />

321 Nürnberger Barocksalière<br />

Silber, getrieben. Rechteckiger Korpus<br />

mit abgeschrägten, geschweiften Ecken<br />

und tiefer ovaler Muldung. Marken:<br />

BZ Nürnberg, MZ Georg Leonhard Fern<br />

(1726/27 – 64, GNM Nr. 225), Tremolierstich.<br />

H 4 cm, Gewicht 60 g.<br />

Nürnberg, Georg Leonhard Fern,<br />

um 1740/50.<br />

€ 350<br />

322 Barocke Gürtelschließe<br />

Gelbguss, versilbert. Zweiteilige Schließe<br />

mit àjour gearbeitetem Ornament und<br />

ziseliertem Muscheldekor um zwei<br />

runde Reserven; die eine mit graviertem<br />

Allianzwappen unter Blattkrone, die andere<br />

mit Datierung „1752“. L 17; B 9 cm.<br />

Wohl Süddeutschland, Mitte 18. Jh.<br />

€ 600<br />

164


323 Rhinozerospokal<br />

Silbermontierung, getrieben und ziseliert;<br />

vergoldet. Auf rundem, godroniertem<br />

Fuß mit Krappenfassung der<br />

gedrechselte Pokal aus Rhinozeroshorn<br />

mit glattem, silbermontiertem Lippenrand.<br />

Der aufgewölbte Stülpdeckel reich<br />

dekoriert mit getriebenem und fein ziseliertem<br />

Bandwerkornament zwischen<br />

drei Groteskenmaskarons. Die Kuppa mit<br />

einzelnen Haarrissen. Marken: BZ Löwe,<br />

nicht identifiziertes MZ ‘LV’. H 14,5 cm,<br />

Gewicht des Deckels 123 g.<br />

Deutschland, wohl erstes Drittel 18. Jh.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

165


324 Ohlauer Becher<br />

Silber, getrieben und graviert. Auf<br />

gekehltem Fuß konischer Becher mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

dekoriert mit getriebenen und ziselierten<br />

Vögeln und Fruchtgebinden zwischen<br />

zwei ovalen Reserven mit den Darstellungen<br />

eines Zechers und eines Wucherers.<br />

Marken: BZ Ohlau um 1700<br />

(Typus IV), MZ Christian Metze d. Ä.<br />

(1662 – 91, Hintze S. 151 f.). H 17 cm,<br />

Gewicht 194 g.<br />

Ohlau/Schlesien, Christian Metze d. Ä.,<br />

letztes Viertel 17. Jahrhundert.<br />

€ 3 000<br />

325 Ohlauer Becher<br />

Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />

vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />

Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />

die Wandung mit gravierten stilisierten<br />

Muscheln zwischen Akanthusranken<br />

und Herzen. Marken: BZ Ohlau, Typus<br />

VI, MZ Johann Gottfried Horn d. Ä.<br />

(1714 – 32, Hintze S. 151 f.), Tremolierstich.<br />

H 9,5 cm, Gewicht 97 g.<br />

Ohlau/Schlesien, Johann Gottfried<br />

Horn d. Ä., 1714 – 32.<br />

€ 1 500<br />

166


326 Nürnberger Leuchter<br />

Silber, gegossen. Auf quadratischer<br />

Plinthe runder Fuß mit Palmettfries und<br />

konischer Säulenschaft mit antikisch gekleideter<br />

Karyatide, die facettierte Tülle<br />

haltend. Die Plinthe mit Monogrammgravur<br />

„JM“ und Datierung „1809“.<br />

Marken: BZ Nürnberg mit Vorgeherbuchstabe<br />

n für 1807/08 (GNM Nr. 46,<br />

VB23 n), MZ ‘IGH’, wohl Johann Georg<br />

Daniel Häberlein (um 1802 – 51, GNM<br />

Nr. 306/1025 b), Tremolierstich. H 25 cm,<br />

Gewicht 384 g.<br />

Nürnberg, wohl Johann Georg Daniel<br />

Häberlein, 1807/08.<br />

€ 900<br />

327 Passauer Becher<br />

Silber, getrieben. Auf flachem Boden konischer<br />

Korpus mit profiliertem Lippenrand;<br />

die Wandung mit Monogrammgravur<br />

„OSR“. Unterseitig gravierte<br />

Gewichtsangabe. Marken: BZ Passau<br />

(vgl. Rosenberg Nr. 4385), MZ Felix<br />

Johann(?) Storr (tätig um 1800 – 1820),<br />

ungedeutete Repunzierung, H 6,5 cm,<br />

Gewicht 94 g.<br />

Passau, Felix Johann(?) Storr,<br />

um 1800 – 1820<br />

€ 1 000<br />

167


328 Große Potsdamer Deckelterrine<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Auf vier nach außen geschwungen, àjour<br />

gearbeiteten Akanthusfüßen ovaler, stark<br />

gebauchter Korpus mit geschwungenen<br />

Zügen und zwei gegenständigen, entsprechend<br />

gestalteten Handhaben. Der<br />

hochgewölbte Stülpdeckel mit großem<br />

Knauf in Form plastisch gearbeiteter<br />

Rosenblüten. Schauseitig das gravierte<br />

Wappen der Barone von Pallandt zu<br />

Keppel und der Familie von Lintelo.<br />

Marken: BZ Potsdam, MZ Johann George<br />

Hobermann (erwähnt in Potsdam um<br />

1743 – 55, Scheffler Mitteldeutschland<br />

Nr. 530A, 546a), holländischer Einfuhrstempel<br />

für 1814 – 93 (Tardy S. 322).<br />

Eine der Handhaben mit Verlusten beim<br />

Blattwerk. L 42; B 21; H 30 cm. Gewicht<br />

2.850 g.<br />

Potsdam, Johann George Hobermann,<br />

um 1750.<br />

Provenienz<br />

Hessische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Scheffler 1980, Abb. 13.<br />

Vgl. auch zwei Kannen des Meisters im<br />

Museum Haus Koekkoek in Kleve, abgebildet<br />

im Kat. Klevisches Silber, Kleve<br />

1978/79, Nr. 51 f.<br />

Ausstellung<br />

Weltausstellung der C.I.N.O.A. in der<br />

Grand Gallery des Metropolitan Museum<br />

of Art, New York 1974, Kat. Nr. 263<br />

Baron Friedrich Wilhelm Florenz von<br />

Pallandt zu Keppel (1700 – 1779) war<br />

Mitglied der Ritterschaft der Grafschaft<br />

Zutphen, Oberamtmann der Stadt und<br />

des Amtes Doesburg. 1731 heiratete er<br />

Sophia Dorothea von Lintelo, die Tochter<br />

des „Ambassadeurs der Generalstaaten<br />

am Hofe zu Berlin“.<br />

Johann (Jean) George Hobermann war<br />

nach seiner Berliner und Potsdamer Zeit<br />

ab 1768 als Wardein in Kleve tätig, wo<br />

er noch bis 1790 erwähnt ist (vgl. Clasen<br />

Nr. 827, Scheffler Rheinland S. 333,<br />

Scheffler Berlin Nr. 2303).<br />

€ 18 000 – 20 000<br />

168


329 Klassizistischer Becher<br />

Silber, getrieben und graviert; innen<br />

vergoldet. Auf rundem Fuß und einem<br />

Korb aus Palmblättern leicht konischer<br />

Becher mit glattem, ausgestelltem Lippenrand.<br />

Die Wandung mit graviertem<br />

Eichenlaub und Eisernem Kreuz sowie<br />

Darstellung einer Kanone. Widmungsgravur<br />

„Ihrem Batterie-Commandeur<br />

Hauptmann Senckler zum Geburts-Feste<br />

am 1ten Mai 1832 aus Hochachtung und<br />

Liebe/von den Avancirten der reitenden<br />

Batterie No. 22.“. Marken: 13lötiger<br />

Feingehaltstempel, MZ verschlagen.<br />

H 14,5 cm, Gewicht 231 g.<br />

Deutschland, um 1832.<br />

€ 500<br />

330 Regensburger Becher<br />

Silber, getrieben und graviert. Auf<br />

flachem Boden konischer Becher mit<br />

ausgestelltem Lippenrand; die Wandung<br />

dekoriert mit getriebenen Tulpen. Marken:<br />

BZ Regensburg für das 18. Jh., nicht<br />

identifziertes MZ HMS (Rosenberg Nr.<br />

4442, 4461). H 7 cm, Gewicht 60 g.<br />

Regensburg, Meister HMS,<br />

um 1680 – 1700.<br />

€ 1 500<br />

170


331 Rigaer Deckelkanne<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

teilweise vergoldet. Auf drei Kugelfüßen<br />

zylindrischer Korpus mit C-förmigem<br />

Henkel; die Wandung mit getriebenen<br />

und fein ziselierten Fruchtgebinden<br />

zwischen drei ovalen Reserven mit Darstellungen<br />

alttestamentarischer Szenen.<br />

Der wenig gewölbte Scharnierdeckel mit<br />

getriebenem Rankenwerk und Vögeln,<br />

der plastisch gearbeitete Daumenrast in<br />

Form zweier Granatäpfel. Auf dem Scheitel<br />

ein fein graviertes Allianzwappen<br />

mit den Monogrammen „JAM“ und „CS“<br />

und der Datierung „Ao. 1671“. Marken:<br />

BZ Riga, MZ ‘HM’, wohl Heinrich Meyer<br />

(1654 – 94, vgl. Leistikow S. 326).<br />

H 24,5 cm, Gewicht 1860 g.<br />

Riga, wohl Heinrich Meyer, um 1670.<br />

Literatur<br />

Vgl. eine vergleichbare Deckelkanne<br />

des Meisters in der St. Petersburger<br />

Eremitage, abgebildet bei Ehrnrooth<br />

1991, Nr. 71.<br />

€ 10 000 – 12 000<br />

171


332 Rostocker Renaissancebecher<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

außen teilweise und innen ganz vergoldet.<br />

Auf glattem Standring und konisch<br />

verjüngtem Fuß trompetenförmiger<br />

Becher mit ausgestelltem Lippenrand.<br />

Zwischen Fuß und Kuppa ein tordierter<br />

Ring mit gegossenem Cherubkopf. Die<br />

Wandung unter dem Lippenrand mit<br />

graviertem Lambrequinornament und<br />

den Initialen „OS“ über einem Hauszeichen<br />

im Wappenschild. Später ergänzte,<br />

gravierte und punktgravierte weitere<br />

Monogramme und Datierungen. Marken:<br />

BZ Rostock, MZ ‘Meister mit Hausmarke’<br />

(tätig Ende 16. Jh, Scheffler Mitteldeutschland<br />

Nr. 616 d, 697). H 16 cm,<br />

Gewicht 180 g.<br />

Rostock, Ende 16. Jh.<br />

€ 6 000<br />

333 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />

Silber, getrieben und gegossen. Ovale<br />

Platte mit glattem Spiegel; die breite<br />

Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />

profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />

gravierte Wappen der Großherzöge v.<br />

Mecklenburg-Schwerin. Unterseitig<br />

gravierte Inventarnummer „No. 3“ und<br />

Gewichtsangabe. Die Wappengravur<br />

stark berieben. Marken: BZ Schwerin,<br />

MZ Johann Friedrich Drümmer (Meister<br />

in Schwerin ab 1769, wird 1770 Hofgoldschmied,<br />

Scheffler Mittelddeutschland<br />

Nr. 763). L 39; B 28,5 cm, Gewicht 1358 g.<br />

Schwerin, Johann Friedrich Drümmer,<br />

zweite Hälfte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />

von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />

erworben.<br />

Von Drümmer sind zahlreiche Arbeiten<br />

für die herzogliche Silberkammer bekannt.<br />

(vgl. Scheffler Mittel- und Nordostdeutschland,<br />

Berlin 1980, S. 371).<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

172


334 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />

Silber, getrieben und gegossen. Runde<br />

Platte mit glattem Spiegel, die breite<br />

Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />

profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />

gravierte Monogramm Friedrich Franz’<br />

v. Mecklenburg-Schwerin unter Herzogskrone.<br />

Unterseitig gravierte Inventarnummer<br />

„No. 29“ und Gewichtsangabe.<br />

Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />

B, für 1751 (vgl. Rosenberg Nr. 1671,<br />

1716), MZ „IBLW“, wohl Johann Benjamin<br />

Langwagen (1741 – 65), Tremolierstich.<br />

Ø 33 cm, Gewicht 1088 g.<br />

Dresden, wohl Johann Benjamin Langwagen,<br />

1751.<br />

Provenienz<br />

Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />

von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />

erworben.<br />

Zwischen 1785 und 1918 folgten in<br />

Schwerin – mit einer kurzen Unterbrechung<br />

durch Paul Friedrich von 1837 –<br />

42 – vier Großherzöge mit dem Namen<br />

Friedrich Franz I bis IV aufeinander, so<br />

dass das mehrfach ergänzte Hofsilber<br />

über Jahrzehnte hinweg mit dem gleichen<br />

Monogramm in Auftrag gegeben<br />

wurde.<br />

Wir bedanken uns bei Frau Dr. Weinhold<br />

von den Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden für die freundlichen Auskünfte<br />

zur Identifizierung der Meistermarke.<br />

€ 2 000<br />

333<br />

334<br />

173


335 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />

Silber, getrieben und gegossen. Ovale<br />

Platte mit glattem Spiegel, die breite<br />

Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />

profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />

gravierte Monogramm Friedrich Franz’<br />

v. Mecklenburg-Schwerin unter Herzogskrone.<br />

Unterseitig gravierte Inventarnummer<br />

„No. 29“ und Gewichtsangabe.<br />

Marken: BZ Schwerin, MZ J. Giese<br />

(Meister in Schwerin Mitte <strong>19.</strong> Jh.,<br />

Scheffler Mitteldeutschland Nr. 728,<br />

780). L 39,5; B 27 cm, Gewicht 904 g.<br />

Schwerin, J. Giese, zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Nach Auskunft des Einlieferers direkt<br />

von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />

erworben.<br />

€ 2 000<br />

336 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />

Silber, getrieben und gegossen. Ovale<br />

Platte mit glattem Spiegel, die breite<br />

Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />

profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />

gravierte Monogramm Friedrich Franz’<br />

v. Mecklenburg-Schwerin unter Herzogskrone.<br />

Unterseitig gravierte Gewichtsangabe.<br />

Marken: 800er Reichsstempelung,<br />

kein MZ. L 46; B 32,5 cm, Gewicht<br />

1280 g.<br />

Wohl Schwerin, um 1900.<br />

Provenienz<br />

Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />

von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />

erworben.<br />

€ 2 500<br />

174


337 Seltene Stralsunder Zuckerdose<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf vier Füßen ovaler, stark<br />

gebauchter Korpus mit Scharnierdeckel<br />

und originalem Schloss mit Schlüssel.<br />

Plastisch gearbeiteter Blütenknauf und<br />

Akanthusgriffe. Die Wandung reich<br />

dekoriert mit getriebenen und ziselierten<br />

Blüten und Vögeln. Marken: BZ<br />

Stralsund, MZ „ITH“ (erwähnt um 1770,<br />

Scheffler Mitteldeutschland Nr. 936,<br />

991). Kleinere Reparaturen; die Treibarbeit<br />

wohl später. H 17,5 cm, Gewicht<br />

675 g.<br />

Stralsund, Meister ITH, um 1770.<br />

Literatur<br />

Vgl. eine Zuckerdose des Meisters,<br />

abgebildet bei Scheffler 1980, Nr. 29 und<br />

bei Scheffler, Silberne Zuckerdosen in<br />

Deutschland, Berlin 1990, Abb. 85.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

338 Oblatendose<br />

Silber; teilweise vergoldet. Auf drei Füßchen<br />

zylindrischer Korpus aus Silberfiligran.<br />

Der flache Stülpdeckel mit einer<br />

einzelnen stilisierten Filigranblüte im<br />

Zentrum. Keine Marken. H ca. 4;<br />

Ø 6,5 cm, Gewicht 74 g.<br />

Wohl Stade, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. eine nahezu identisch gearbeitete<br />

Oblatendose des Stader Meisters Jacob<br />

Hermann Tietkens (Meister 1765, Scheffler<br />

Niedersachsen Nr. 78) in St. Cosmae,<br />

abgebildet bei Clasen, Stader Silber,<br />

Stade 1962, Abb. 58, 60.<br />

€ 600<br />

175


339 Dessertbesteck für die Großherzöge<br />

v. Mecklenburg-Schwerin<br />

Silber; vergoldet. Bestehend aus je 48<br />

Gabeln, Löffeln und Messern. Die Gabeln<br />

dreizinkig, die Löffel mit eiförmiger<br />

Laffe, die Messer mit Silberklinge. Gerader<br />

Stiel mit fassoniertem Umriss; die<br />

Messer mit ovalem Griff und Abschlussknauf.<br />

Alle Teile mit graviertem Monogramm<br />

FF unter Herzogskrone. Marken:<br />

Kein BZ, MZ Heinrich Rose (geb. ca.<br />

1839, gest. 1901, Scheffler Mitteldeutschland<br />

Nr. 782). In dreilagiger samtgefütterter<br />

Lederschatulle mit Herstellersignet<br />

„H. Rose, Hofjuwelier, Schwerin i.M.“.<br />

Alter Papieraufkleber mit großherzoglichem<br />

Inventarstempel. L der Messer<br />

21,5 cm, Gesamtgewicht ca. 8.000 g.<br />

Schwerin, Heinrich Rose, um 1900.<br />

Provenienz<br />

Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />

von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />

erworben.<br />

Heinrich Rose war Hofjuwelier der<br />

Schweriner Großherzöge. Eine von Friedrich<br />

Franz II. gestiftete Taufschale des<br />

Meisters befindet sich in der Stadtkirche<br />

Ludwigslust (vgl. Scheffler 1980, S. 381).<br />

Das vorliegende Besteck wurde wohl<br />

für Friedrich Franz IV. gefertigt, der von<br />

1897 bis 1918 regierte.<br />

€ 20 000 – 25 000<br />

176


340 Großer Stuttgarter Deckelbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; außen<br />

teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />

drei Kugelfüßen leicht konischer Korpus<br />

mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

im unteren Drittel mit getriebenem<br />

und ziseliertem Muschel- und Akanthusdekor.<br />

Der entsprechende, mehrfach<br />

abgesetzte Stülpdeckel mit Perlstabdekor<br />

und Kugelknauf. Marken: BZ Stuttgart<br />

mit Jahresbuchstabe C, MZ ‘IFS’, wohl<br />

Johann Friedrich Spelter (erwähnt um<br />

1725), Tremolierstich. H 25,5 cm, Gewicht<br />

570 g.<br />

Stuttgart, 1725 – 27<br />

Wir bedanken und bei Herrn Dr. Lutz<br />

Ilisch, Tübingen, für die Zuordnung der<br />

Meistermarke und die Datierung des<br />

Jahresbuchstabens.<br />

€ 3 000<br />

341 Kleiner Ulmer Taufbecher<br />

Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />

vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />

Korpus mit profiliertem Lippenrand. Die<br />

Wandung dekoriert mit der äußerst fein<br />

getriebenen Darstellung einer Kindstaufe.<br />

Unter dem Lippenrand gravierte<br />

Umschrift: „Anno 1665, Den 29. May, ist<br />

geboren Magdalena Kühnlerin, zwischen<br />

12 und 1 Uhr Nachmittag. Deren Gevatterin<br />

war Magdalena Burckhardten.<br />

Gott segne sie.“. Marken: BZ Ulm für das<br />

17. Jh., MZ Johann Adam Kienlin der<br />

Ältere (1651 – 90/91, Rosenberg Nr.<br />

4732, 4784), niederländische Repunzierung.<br />

H 6,5 cm, Gewicht 53 g.<br />

Ulm, Johann Adam Kienlin der Ältere,<br />

um 1665.<br />

Literatur<br />

Zu Kienlin vgl. Kat. Goldschmiedekunst<br />

in Ulm, Ulm 1990, Nr. 22 ff. mit zahlreichen<br />

Abbildungen.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

178


342 Weißenfelser Tablett<br />

Silber, getrieben und gesägt. Großes ovales<br />

Tablett mit flachem, glattem Spiegel.<br />

Der konische Galerierand mit gesägtem<br />

klassizistischem Dekor und zwei ausgesparten,<br />

gegenständigen Handhaben. Der<br />

Spiegel mit kleinem, graviertem Ligaturmonogramm<br />

, wohl „LAE“ unter Grafenkrone.<br />

Marken: BZ Weißenfels, MZ<br />

FAP im Dreipass, wohl Friedrich August<br />

Pohle (tätig in Weißenfels um 1800).<br />

L 50; B 39; H 2,5 cm, Gewicht 1480 g.<br />

Weißenfels/Sachsen, wohl Friedrich<br />

August Pohle, Ende 18. Jh.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

179


343 Barocke Gabel und Löffel<br />

Silber. Vierzinkige Gabel, kantiger Stiel<br />

mit Rollwerkkartusche, gepunzt „B“.<br />

Löffel mit tiefer runder Laffe, leicht<br />

konischem Stiel und reliefertem geflügeltem<br />

Engelskopfabschluss. L der Gabel<br />

16,6 cm; Gewicht zus. 84 g.<br />

17. Jh., der Löffel wohl skandinavisch.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lots 31 und 33; rheinische<br />

Privatsammlung.<br />

€ 500<br />

180<br />

345 344 343<br />

344 Drei Patenlöffel<br />

Silber. Tiefe ovale Laffen mit gravierten<br />

(zwei mit datierten) Rückseiten, gegossene<br />

Stiele mit figürlichem Dekor in Etagen.<br />

Zwei Marken (nicht identifiziert).<br />

Kleine Dellen. L 17,8 – 19,9 cm; Gewicht<br />

164 g.<br />

Westfriesland, 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lots 83, 84, 85; rheinische<br />

Privatsammlung.<br />

€ 800<br />

345 Barocker Löffel<br />

Silber. Fast runde Laffe, schmaler pro -<br />

filierter Stil mit Dornansatz und<br />

Bockshufabschluss. Marke: MG im Rechteck<br />

(R3, Nr. 2267). Laffenrand leicht<br />

verbeult. L 13,9 cm, Gewicht 22 g.<br />

Nord- oder Ostdeutsch, wohl Halberstadt,<br />

Ende 17. Jh.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Sammlung<br />

€ 400


346 Augsburger Régencelöffel<br />

Silber, vergoldet. Ovale Laffe und gerader<br />

Stiel mit Régence-Gravur und einem<br />

kleinen Porträtrelief auf der Rückseite.<br />

Marken: BZ Augsburg für 1724 – 28, MZ<br />

Philipp Jacob I. Jäger (1715 – 63, Seling,<br />

Nr. 2078), Tremolierstich. L 18,4, Gewicht<br />

64 g.<br />

Augsburg, Philip Jacob I. Jäger,<br />

um 1724 – 28.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lot 73; rheinische<br />

Privatsammlung.<br />

€ 200<br />

347 Messer, Löffel und Gabel<br />

Silber, vergoldet. Messer und Löffel<br />

mit gleichem Régence-Ornament um<br />

eine ovale Kartusche mit Porträtrelief.<br />

Die Gabel vierzinkig, mit Fadengravur.<br />

Marken: BZ Augsburg, MZ Abraham III<br />

Warnberger (1702 – 53). Der Löffel mit<br />

MZ Cornelius Poppe (1685 – 1733, Seling<br />

Nr. 1961, 1815). Marken der Gabel: BZ<br />

Dresden, MZ Gotthelf Moritz Hauptvogel<br />

(1768 – 1804, Rosenberg Nr. 1818).<br />

L des Messers 22,7 cm, Gewicht zus. 202<br />

g. In einem ergänzten, lederbezogenen<br />

und goldgeprägten Etui (besch.).<br />

Augsburg und Dresden, 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lot 75; rheinische<br />

Privatsammlung<br />

€ 800<br />

348 Sechs Tafellöffel<br />

Silber. Unterschiedliche Formen und<br />

Marken, u. a. Elbing/Westpreußen und<br />

Königsberg (ein Paar). L 20 – 24 cm,<br />

Gesamtgewicht 342 g.<br />

Deutschland 18./<strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />

€ 300<br />

347<br />

346<br />

349 348<br />

181


349 Sechs Tafellöffel<br />

Silber. Unterschiedliche Formen und<br />

Marken, u. a. Altona und Hannover-<br />

Neustadt. L 21 – 24 cm, Gesamtgewicht<br />

320 g.<br />

Deutschland 18./<strong>19.</strong> Jahrhundert<br />

€ 300<br />

350 Wiener Tortenheber<br />

Silber, Elfenbein. Ajour gearbeiteter<br />

Heber mit getriebenen Früchten, der<br />

Elfenbeinstiel mit Hundekopfmotiv.<br />

Marke: BZ Wien und MZ verschlagen.<br />

Alte Reparatur am Ansatz des Hebers.<br />

L 29,4 cm, Gewicht 52 g.<br />

Wien, 1840er Jahre.<br />

€ 200<br />

351 Deutscher Fischheber<br />

Silber, ebonisiertes Holz. Ajour gearbeiteter<br />

Heber in Kartuschenform mit<br />

zentralem Fischmotiv, auf dem oberen<br />

Stielansatz gravierter Reichsadler, unterseitig<br />

Widmungsgravur. Marken: MZ<br />

„Rehder“. L 33,1 cm, Gewicht 74 g.<br />

Mitte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 200<br />

352 Frankfurter Tortenheber<br />

Silber, ebonisiertes Holz, Elfenbeinkügelchen.<br />

Fast elliptischer Heber, durchbrochen<br />

gearbeitet mit klassizistischem<br />

Rankendekor. Marken: BZ Frankfurt mit<br />

Feingehalt 13, MZ Peter Franz Vigelius<br />

(1791 – 1837, Scheffler, Nr. 521).<br />

L 35 cm, Gewicht 46 cm.<br />

Peter Franz Vigelius, um 1800.<br />

€ 200<br />

182<br />

353 Königsberger Kelle<br />

Silber; innen vergoldet. Querovale Kelle<br />

und gebogener Stiel; der verbreiterte Abschluss<br />

mit gegossenem und ziseliertem<br />

Rocailledekor. Marken: BZ Königsberg<br />

mit Jahresbuchstabe r für 1778 (Scheffler<br />

Ostpreußen Nr. 63, 138), kein BZ, preußischer<br />

Steuerstempel für 1809 (Rosenberg<br />

Nr. 4419). L 34 cm, Gewicht 237 g.<br />

Königsberg, 1778.<br />

€ 1 000<br />

354 Altonaer Kelle<br />

Silber. Runde Kelle und wenig gebogener,<br />

zum Ende verbreiterter Stiel. Monogrammgravur<br />

„A.B.C“ über der Datierung<br />

„1846“. Marken: BZ Altona mit verschlagenem<br />

Jahresbuchstaben, MZ Nicolaus<br />

(Claus) Tormählen (1757 – 86, vgl. Stierling<br />

Nr. 71, 73). L 37 cm, Gewicht 162 g.<br />

Altona, Nicolaus Tormählen, Ende 18. Jh.<br />

€ 280<br />

352 351 350


355 Augsburger Kelle<br />

Silber, innen vergoldet. Ovale tiefe Kelle,<br />

der wenig gebogene Stiel in Spatenform<br />

mit Fadengravur. Marken: BZ Augsburg<br />

BZ für 1799 – 1800, MZ wohl Martin<br />

Ludwig Laminit (Seling, Nr. 2740, 2616),<br />

Tremolierstich. L 35,5 cm, Gewicht 230 g.<br />

Augsburg, wohl Martin Ludwig Laminit,<br />

1799 – 1800.<br />

€ 750<br />

356 Liegnitzer Kelle<br />

Silber; innen vergoldet. Querovale<br />

Kelle und gebogener Stiel mit Spatenabschluss.<br />

Monogrammgravur „C.H.“.<br />

Marken: BZ Liegnitz, 12lötiger Feingehaltstempel,<br />

nicht identifiziertes MZ<br />

‘CMK’. L 35 cm, Gewicht 201 g.<br />

Liegnitz, um 1820/30.<br />

€ 180<br />

353 354 355 356 357 358<br />

357 Kelle<br />

Silber. Runde, abgeflachte Kelle mit<br />

wenig gebogenem spatenförmigem Stiel.<br />

Marken: 13lötiger Feingehaltstempel, MZ<br />

„LISNER“. L 36,5 cm, Gewicht 234 g.<br />

Deutschland, erstes Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 300<br />

358 Punschkelle<br />

Silber; innen vergoldet. Kelle in Form<br />

eines Schneckengehäuses, der Ausguss<br />

mit Klappdeckel und àjour gesägtem,<br />

geätztem Weintraubendekor. Gedrechselter<br />

Elfenbeingriff. Marken: 13lötiger<br />

Feingehaltstempel, MZ „R“. Minimale<br />

Dellen um den Lippenrand, Haarriss im<br />

Elfenbein. L 41,1 cm; Gewicht 168 g.<br />

Deutschland, Mitte <strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />

€ 200<br />

183


359 Kopenhagener Zuckerschale<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf rechteckiger Plinthe mit<br />

eingezogenen Seiten vier kannelierte<br />

Beine mit Klauenfüßen. Die tiefe Schale<br />

mit getriebenem Akanthusfries und zwei<br />

gegenständigen Löwenmaskarons mit<br />

Halteringen. Marken: BZ Kopenhagen<br />

für 1810 mit Widdermarke, Wardeinmarke<br />

Frederik Fabritius für 1787 – 1823,<br />

MZ Johan Isbrand (1807 – 62, Boje S. 71<br />

f., 74, Nr. 1146). H 15 cm, Gewicht 451 g.<br />

Kopenhagen, Johan Isbrand, 1810.<br />

€ 1 200<br />

360 Queen Anne Ménage<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />

Füßen zweipassiges Tablett mit gegossenem,<br />

ohrenförmigem Henkel und zwei<br />

Ringhalterungen für die beiden Glasflakons<br />

mit Silberdeckeln. Marken: BZ<br />

London für 1712/13, Britannia Standard,<br />

MZ Charles Adam (ab 1703, Grimwade<br />

Nr. 25). H 19 cm, Gewicht ohne Flakons<br />

404 g.<br />

London, Charles Adam, 1712/13.<br />

€ 2 200<br />

184


361 Queen Anne Taperstick<br />

Silber, gegossen. Auf achteckigem, profiliertem<br />

Fuß weich gegliederter Balusterschaft<br />

mit profilierter Tülle; der Fuß<br />

mit graviertem heraldischem Emblem.<br />

Marken: BZ London für 1712/13, Britannia<br />

Standard, MZ Thomas Ash (ab 1697,<br />

Grimwade Nr. 88). H 11 cm, Gewicht<br />

120 g.<br />

London, Thomas Ash, 1712/13.<br />

€ 1 900<br />

362 Paar George I Salièren<br />

Silber, getrieben. Rechteckiger, eingeschnürter<br />

Korpus mit abgeschrägten<br />

Ecken und ovaler Muldung. Marken: BZ<br />

London für 1723/24, Britannia Standard,<br />

MZ Mary Rood (ab 1721, Grimwade Nr.<br />

2399). L 8; B 6,5; H 3,5 cm, Gewicht zus.<br />

124 g.<br />

London, Mary Rood, 1723/24.<br />

€ 1 000<br />

363 Paar George I Salièren<br />

Silber, getrieben. Rechteckiger, eingeschnürter<br />

Korpus mit abgeschrägten<br />

Ecken und zentraler Muldung. Schauseitig<br />

graviertes heraldisches Emblem.<br />

Marken: BZ London für 1728/29 bzw.<br />

1730/31, MZ Edward Wood (ab 1722, vgl.<br />

Grimwade Nr. 651 f.). L 7,5; B 6; H 3 cm,<br />

Gewicht zus. 92 g.<br />

London, Edward Wood, 1728 – 31.<br />

€ 750<br />

362 363<br />

185


364 Kleiner George II Salver<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf drei<br />

Füßen rund fassoniertes Tablett mit<br />

glattem Spiegel und profiliertem Rand.<br />

Der Spiegel mit graviertem heraldischem<br />

Emblem. Marken: BZ London für<br />

1751/52, MZ William Peaston (ab 1746,<br />

Grimwade Nr. 3254). Ø 16 cm, Gewicht<br />

218 g.<br />

London, William Peaston, 1751/52.<br />

€ 800<br />

365 George III Flaschenuntersetzer<br />

Silber, getrieben und graviert. Auf<br />

rundem Holzboden gesägter Galerierand<br />

mit klassizistischem Dekor und ovalem<br />

Medaillon mit graviertem heraldischem<br />

Emblem. Marken: BZ London für<br />

1771/72, MZ William Plummer (ab 1755,<br />

Grimwade Nr. 3255). H 4,5; Ø 12,5 cm.<br />

London, William Plummer, 1771/72.<br />

€ 500<br />

186


366 George III Teekanne<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Auf flachem Boden oval-zylindrischer<br />

Korpus mit versenktem Scharnierdeckel;<br />

die Wandung mit gravierten Blütengirlanden.<br />

Gerade konische Tülle; Deckelknauf<br />

und ohrenförmiger Henkel aus<br />

Elfenbein. Kleine Lötstelle am Deckel,<br />

das Elfenbein mit Haarrissen. Marken:<br />

BZ London für 1778/79, MZ Benjamin<br />

Mountigue (ab 1772, Grimwade<br />

Nr. 1999). H 12 cm, Gewicht 410 g.<br />

London, Benjamin Mountigue, 1778/79.<br />

€ 900<br />

367 George III Salver<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />

Füßchen ovales Tablett; der Spiegel<br />

mit graviertem heraldischem Emblem.<br />

Marken: BZ London für 1785/86, MZ<br />

Elizabeth Jones (ab 1783, Grimwade<br />

Nr. 600). L 21; B 16 cm, Gewicht 338 g.<br />

London, Elizabeth Jones, 1785/86.<br />

€ 600<br />

366<br />

385<br />

187


368 22 George III Teller<br />

Silber, getrieben und gegossen. Runder<br />

Teller mit flachem Spiegel; die breite<br />

Fahne mit godroniertem Rand und<br />

großem graviertem Wappen mit der<br />

Devise „VERITE SANS PEUR“. Marken:<br />

BZ London für 1791/92, MZ ‘RS’, wohl<br />

Robert Sharp (ab 1788, Grimwade<br />

Nr. 2436). Ø 25 cm, Gewicht je ca. 585 g.<br />

London, wohl Robert Sharp, 1791/92.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

188


369 George III Salver<br />

Silber, getrieben und gegossen. Rundes<br />

Tablett mit glattem Spiegel; der Rand<br />

mit Perlstabdekor. Marken: BZ London<br />

für 1794/95, MZ John Edwards III (ab<br />

1788, Grimwade Nr. 1273). H 3; Ø 24 cm,<br />

Gewicht 500 g.<br />

London, John Edwards III, 1794/95.<br />

€ 800 – 1 000<br />

370 George III Teapot-Stand<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

vier Kugelfüßen polygonales Tablett<br />

mit leicht hochgezogenem, profiliertem<br />

Rand; der Spiegel mit graviertem klassizistischem<br />

Dekor und Ligaturmonogramm.<br />

Marken: BZ London für 1794/95,<br />

MZ Robert Hennell I (ab 1772, Grimwade<br />

Nr. 2330). L 15; B 12 cm, Gewicht<br />

104 g.<br />

London, Robert Hennell I, 1794/95.<br />

€ 450<br />

189


371 Paar George III Sauceboats<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

rechteckigem Fuß tiefe Schale mit<br />

godroniertem Rand und kantigen<br />

Henkeln mit Palmettdekor. Schauseitig<br />

graviertes Wappen mit Devise „HO-<br />

NESTE AUDAX“. Marken: BZ London<br />

für 1806/07, MZ William Bennett (ab<br />

1796, Grimwade Nr. 3029). L 21; B 12;<br />

H 17,5 cm, Gewicht 1076 g.<br />

London, William Bennett, 1806/07.<br />

€ 1 700<br />

372 George III Decanter-Stand<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf samtbezogenem<br />

Holzkorpus das dreipassige<br />

Tablett mit zentralem Tragegriff und<br />

ringförmigen Halterungen für drei Karaffen<br />

und drei Stöpsel. Die Karaffen aus<br />

gesteineltem Glas mit gravierten Bezeichnungen<br />

„Brandy“, „Rum“ und „Hollands“.<br />

Marken: BZ London für 1809/10, MZ<br />

Rebecca Emes & Edward Barnard I<br />

(ab 1018, Grimwade Nr. 2309). H 27 cm.<br />

London, Rebecca Emes & Edward<br />

Barnard, 1809/10.<br />

€ 1 700<br />

190


373 Großer George III Tafelaufsatz<br />

Sog. „Lazy Susan“. Old Sheffield Plate;<br />

Kupfer versilbert. Auf rundem Fuß achtseitiges,<br />

drehbares Heißwasserrechaud<br />

mit vier gedrechselten Elfenbeingriffen.<br />

Eingestellt vier rechteckige Gemüseschüsseln<br />

um eine große Deckelterrine<br />

im Zentrum, dazwischen runde Ablagen<br />

für Salièren. Die Gemüseschüsseln mit<br />

godroniertem Rand und aufgewölbten<br />

Deckeln mit plastisch gearbeiteten Löwenkopfknäufen.<br />

Die Deckelterrine auf<br />

rundem Fuß, mit zwei gegenständigen<br />

profilierten Handhaben und aufgewölbtem<br />

Stülpdeckel mit entsprechendem<br />

Ringknauf. Die Deckel der Gemüseschüsseln<br />

mit graviertem Wappen und der<br />

Devise „DUX VITA RATIO“. Der Terrinendeckel<br />

zusätzlich mit heraldischem<br />

Emblem in ovaler Reserve mit Hosenbandorden.<br />

Kleinere Reparaturen, das<br />

Silber an den Auflageflächen zum Teil<br />

berieben, die Salièren verloren. Marken:<br />

Die Terrine mit MZ Thomas & James<br />

Creswick (Sheffield 1807 – 1879, Culme<br />

S. 101 f.). H des Rechauds 12,5; Ø 73 cm,<br />

H der Terrine ca. 33 cm.<br />

Sheffield, Thomas & James Creswick,<br />

um 1810 – 20.<br />

Provenienz<br />

Badische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. einen ähnlichen Tafelaufsatz, abgebildet<br />

bei Bradbury, History of Old Sheffield<br />

Plate, Sheffield 1968, S. 345, mit<br />

einer Abb. der Marke S. 448. Zu Sheffield<br />

Plate vgl. Giles, Sheffield Plate, in: Die<br />

Kunst, Heft 8, 1979, S. 531 ff.<br />

Drehbare Tafelaufsätze dieser Art kamen<br />

im frühen <strong>19.</strong> Jahrhundert in Mode. Auf<br />

einem großen Tisch platziert, konnten<br />

sich die Gäste reihum aus den einzelnen<br />

Schüsseln bedienen, was der Bequemlichkeit<br />

des Dienstmädchens zugute<br />

kam – und zu der umgangssprachlichen<br />

Bezeichnung „Lazy Susan“ führte.<br />

Die Arbeiten von Thomas & James<br />

Creswick zählen zu den qualitätvollsten<br />

in Sheffield Plate; 1851 nahmen sie mit<br />

ihren Entwürfen an der Weltausstellung<br />

in London teil.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

191


374 George III Stielkännchen<br />

Silber, getrieben. Auf flachem Boden<br />

zylindrischer Korpus mit hoch angesetztem<br />

Ausguss und gedrechseltem Stiel aus<br />

ebonisiertem Holz. Der flache Scharnierdeckel<br />

mit graviertem heraldischem Emblem.<br />

Marken: BZ London für 1814/15,<br />

MZ William Price (ab 1812, Grimwade<br />

Nr. 3268). 12 cm, Gewicht 233 g.<br />

London, William Price, 1814/15.<br />

€ 600<br />

375 George IV Dressing Case<br />

Große quaderförmige Schatulle aus<br />

Tropenholz; die Kanten mit Messingprofilierung.<br />

Im Innern abgeteilte Fächer<br />

für zehn originale Glasgefäße mit Silberdeckeln.<br />

Herausnehmbarer Einlege boden<br />

mit Maniküregarnitur. Hinter dem<br />

samtbezogenen Innendeckel ein ledernes<br />

Brieffach mit Riegelverschluss. Die<br />

Vorderseite mit originalem Schloss und<br />

Schlüssel. Auf der Deckeloberseite eingelegtes<br />

Messingschild mit graviertem<br />

Ligaturmonogramm. Die Gefäßdeckel<br />

zum Teil mit Patentverschlüssen.<br />

Marken: BZ London, meist für 1823/24,<br />

unterschiedliche MZ, meist John &<br />

Archibald Douglas (ab 1821, Grimwade<br />

Nr. 1256); die Schraubverschlüsse plated.<br />

Im Brieffach Papieretikett „CHRISP<br />

Manufacturer, 49 New Bond Street“.<br />

L der Schatulle 30; B 22,5; H 12 cm.<br />

London, 1823/24.<br />

€ 1 400<br />

192


376 George IV Teekanne<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf rund<br />

fassoniertem Fuß stark gebauchter Korpus<br />

mit senkrechten Zügen, geschwungener<br />

Tülle und ohrenförmigem Holzhenkel.<br />

Der versenkte Scharnierdeckel mit<br />

Blütenknauf. Stark beriebene Wappengravur.<br />

Marken: BZ London für 1823/24,<br />

MZ William Eley I & William Fearn (ab<br />

1797, Grimwade Nr. 3112). H 16 cm,<br />

Gewicht 725 g.<br />

London, William Eley I & William Fearn,<br />

1823/24.<br />

€ 1 200<br />

377 Victorianische Teekanne mit Stand<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Auf rundem Fuß birnförmige<br />

Kanne mit reichem getriebenem und<br />

graviertem Dekor und geschwungener<br />

Tülle; der aufgewölbte Scharnierdeckel<br />

mit Blütenknauf. Der Stand auf drei<br />

Muschelfüßen, mit breiter, gegossener<br />

Fahne. Beiliegend ein passend ergänztes<br />

Rechaud mit eingehängtem Brenner.<br />

Marken Kanne und Stand: BZ London<br />

für 1841/42 bzw. 1842/43, MZ Robert<br />

Hennell III (ab 1834, Grimwade Nr.<br />

2333), Marken Rechaud: BZ London für<br />

1888/89, MZ Walter & John Barnard (ab<br />

1877, Culme Nr. 14443). H der Teekanne<br />

24 cm, Gewicht zusammen 1381 g.<br />

London, Robert Hennell III, 1841/42.<br />

€ 1 200 – 1 500<br />

193


378 Victorianisches Schreibzeug<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Auf vier àjour gearbeiteten Füßen rechteckiges<br />

Tablett mit abgeschrägten Ecken<br />

und eingezogenen Seiten. Gesägter<br />

Galerierand mit fein gravierten Jagdhunden,<br />

Hasen und Vögeln zwischen<br />

Akanthusranken. Der Spiegel mit sechseckigen<br />

Halterungen für drei Tintenfässer<br />

mit silbermontiertem Rand und<br />

Stülpdeckeln. Der Deckel des mittleren<br />

als kleiner Handleuchter mit eingestecktem<br />

Löscher. Zwei in der Zeit ergänzte<br />

Handhaben mit plastischen Löwenfiguren<br />

über Kartuschen mit Wappen- bzw.<br />

Widmungsgravur: „Presented to the<br />

Revd. John Wylde, by the Parishioners<br />

of Belbroughtin as a Token of Respect &<br />

Esteem, A.D. 1849.“ Marken des Schreibzeugs:<br />

BZ London für 1845/46, MZ John<br />

Edward Terrey (ab 1816, Grimwade Nr.<br />

1281). Die Handhaben mit BZ Birmingham<br />

für 1849/50 und ungedeutetem MZ<br />

‘E&Co’. L 35; B 20; H 18,5 cm. Silbergewicht<br />

1381 g.<br />

London, John Edward Terrey, 1845/46.<br />

Provenienz<br />

Erworben bei Christie’s London, Important<br />

Silver Sale, Juni 2001.<br />

€ 2 600<br />

379 Großer victorianischer Salver<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />

gegossenen Füßen rund fassoniertes<br />

Tablett mit glattem Spiegel und schmaler,<br />

ausgestellter Fahne; der godronierte<br />

Rand mit ziselierter Akanthusauflage.<br />

Auf dem Spiegel gravierter Rocailledekor<br />

um ein gekröntes Wappen. Marken: BZ<br />

London für 1845/46, MZ John Samuel<br />

Hunt (ab 1844, Culme Nr. 8350), Herstellerstempel<br />

und Modellnr. Ø 57 cm,<br />

Gewicht 4200 g.<br />

London, John Samuel Hunt, 1845/46.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

194


380 Victorianisches Dressing Case<br />

Große quaderförmige Schatulle aus<br />

Tropenholz; die Kanten mit Messingprofilierung.<br />

Im Innern abgeteilte<br />

Fächer für zehn originale Glasgefäße mit<br />

Silberdeckeln, vier Elfenbeinkleider- und<br />

Haarbürsten und zwei Zahnbürsten. Im<br />

Deckel ein herausnehmbarer Spiegel mit<br />

Federverschluss; dahinter ein ledernes<br />

Brieffach. In der Vorderseite eine samtgefütterte<br />

Schmucklade mit Federmechanismus.<br />

Originales Schloss, der Schlüssel<br />

verloren. Auf der Deckeloberseite<br />

eingelegter, vakanter Messingschild. Die<br />

Gefäße zum Teil mit Patentverschlüssen.<br />

Alle Teile mit graviertem Ligaturmonogramm.<br />

Beigegeben ein Handspiegel<br />

aus Elfenbein. Marken: BZ London für<br />

1865/66, MZ William Thomas Wright &<br />

Frederick Davies (ab 1864, Culme<br />

Nr. 16050). L der Schatulle 31; B 23;<br />

H 18 cm.<br />

London, William Thomas Wright &<br />

Frederick Davies, 1865/66.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

381 Paar victorianische Girandolen<br />

Silber, Auf quadratischem Fuß konischer,<br />

kannelierter Säulenschaft mit vasenförmiger<br />

Tülle. Der eingesteckte Aufsatz<br />

mit zwei gewundenen Leuchterarmen.<br />

Marken: BZ Sheffield für 1893/94,<br />

MZ William Gibson & John Langman<br />

(1894 – 97, Culme Nr. 14860). Kleine<br />

Dellen; der Fuß gefüllt. H 30 cm.<br />

Sheffield, William Gibson & John Langman,<br />

1894.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 800 – 2 000<br />

195


382 Kleines victorianisches Teeservice<br />

Silber. Bestehend aus Teekanne, Zuckerschale<br />

und Milchkännchen. Auf niedrigem<br />

Standring zylindrischer Korpus mit<br />

gerader konischer Tülle, das Milchkännchen<br />

mit Schnaupe. Flacher Scharnierdeckel<br />

und ohrenförmiger Holzhenkel.<br />

Marken: BZ Birmingham für 1897/98,<br />

MZ Frederick W. Turton Ltd. (ab 1898,<br />

Culme Nr. 5371). H der Teekanne 13 cm,<br />

Gewicht 516 g.<br />

Birmingham, Frederick W. Turton, 1898.<br />

€ 600<br />

383 George V Teekanne mit Rechaud<br />

Silber. Auf flachem Boden runder,<br />

leicht konischer Korpus mit abgesetzter<br />

Schulter und gestuftem Scharnierdeckel.<br />

Geschwungene Tülle und Henkel mit<br />

ebonisiertem Holzgriff. Das vierbeinige<br />

Rechaud mit eingehängtem Brenner.<br />

Marken: BZ Edinburgh für 1918/19, MZ<br />

Hamilton & Inches (ab ca. 1880, Jackson<br />

S. 555). H 24,5 cm, Gewicht 937 g.<br />

Edinburgh, Hamilton & Inches, 1918/<strong>19.</strong><br />

€ 1 000<br />

384 Charles II Löffel<br />

Silber. Ovale Laffe und gerader, zum<br />

Ende verbreiterter Stiel mit Wildspurabschluss,<br />

graviertes heraldisches Emblem.<br />

Marken: BZ London für 1674/75, MZ IS,<br />

wohl Jerem’h Snow (1668 – 1702, Jackson<br />

S. 244). L 19 cm, Gewicht 46 g.<br />

London, wohl Jerem’h Snow, 1674/75.<br />

€ 350<br />

385 George III Teekanne mit Stand<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Auf flachem Standring oval-zylindrischer<br />

Korpus mit versenktem Scharnierdeckel;<br />

die Wandung mit graviertem Fries und<br />

zwei gegenständigen vakanten Reserven.<br />

Gerade, konische Tülle; Deckelknauf und<br />

ohrenförmiger Henkel aus ebonisiertem<br />

Holz. Der ovale Stand auf vier Füßen,<br />

mit entsprechendem Dekor. Winziger 388 384 387<br />

196


Riss am Rand des Stands. Marken: BZ<br />

London für 1789/90, MZ Henry Chawner<br />

(ab 1786, Grimwade Nr. 972). H 14 cm,<br />

L des Stands 17; B 12 cm, Gewicht zus.<br />

522 g.<br />

London, Henry Chawner, 1789/90.<br />

Abbildung Seite 187<br />

€ 1 300<br />

386 George III Besteckkasten<br />

12 Messer und 12 dreizinkige Gabeln.<br />

Silber; die gefüllten Griffe in Pistolenform<br />

mit reliefiertem Muschelornament,<br />

die Klingen und Forken aus Eisen.<br />

Marken: Kein BZ, MZ „W.B & Co“. Eisen<br />

partiell rostig, das Silber z.T. dünn. Wohl<br />

originale, lederbezogene, innen mit Samt<br />

ausgeschlagene Schatulle mit Messingbeschlägen.<br />

L der Messer 25,3 cm.<br />

Wohl Sheffield, um 1780.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lot 134; rheinische<br />

Privatsammlung.<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Amme, Historische<br />

Bestecke, Stuttgart 2002, Nr. 525. Vgl.<br />

auch einen nahezu identischen Kasten<br />

Sheffield, abgebildet bei Amme, Nr. 523.<br />

€ 1 200 – 1 500<br />

387 George III Fleischspieß<br />

Silber, gegossen. Spitz zulaufender<br />

Spieß, der gegossene Ringgriff mit<br />

Muscheldekor. Marken: BZ London für<br />

1782/83, MZ Hester Bateman (ab 1761,<br />

Grimwade Nr. 961). L 25 cm, Gewicht<br />

74 g.<br />

London, Hester Bateman, 1782/83.<br />

€ 300<br />

197


388 George III Saucenkelle<br />

Silber. Querovale Laffe, radial graviert<br />

um eine Münze König George II.;<br />

gedrechselter Holzstiel. Marken: BZ London<br />

für 1784/85, MZ Charles Hougham<br />

(ab 1769, Grimwade Nr. 328). L 23,3 cm,<br />

Gewicht 38 g.<br />

London, 1784/85.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lot 121; rheinische<br />

Privatsammlung.<br />

€ 200<br />

389 Estnische Kasserole<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />

Korpus mit profiliertem Rand und spitzer<br />

Schnaupe. Der gedrechselte Stiel aus<br />

ebonisiertem Holz. Die Wandung mit<br />

graviertem Monogramm „CvK“. Marken:<br />

13lötiger Feingehaltstempel, BZ Dorpat<br />

mit Datierung 1825, zweifaches MZ<br />

Johann Caspar Haerlen (1818 – 31, vgl.<br />

Leistikow S. 239). ). H 4,5 cm, Gewicht<br />

267 g.<br />

Dorpat/Estland, Johann Caspar Haerlen,<br />

1825.<br />

€ 1 000<br />

390 Tastevin<br />

Silber, getrieben. Auf flachem Boden<br />

runde Schale mit seitlichem, profiliertem<br />

Ringhalter. Unter dem Lippenrand<br />

Besitzerstempel „D*CHAGRIN“. Marken:<br />

Charge und Décharge für Orléans mit<br />

Jahresbuchstabe N für 1780 – 82 (Helft<br />

Nr. 699 a, b, e) nicht identifiziertes MZ<br />

(tätig in Orléans um 1780, Beuque<br />

Nr. 505). Ø 8 cm, Gewicht 106 g.<br />

Orléans, 1780 – 82.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 500<br />

198<br />

391 390


391 Tastevin<br />

Silber, getrieben. Flache runde Schale<br />

mit profiliertem Henkelring; die Wandung<br />

mit gravierten Godrons. Unter dem<br />

Lippenrand Besitzergravur „M.COTTE“.<br />

Marken: Charge und Décharge Orléans<br />

für 1788/90 (vgl. Helft Nr. 700 a, b),<br />

nicht identifiziertes MZ GL, wohl ein<br />

Mitglied der Familie Lumière (vgl. Helft<br />

Nr. 692 d). Ø 8,5 cm, Gewicht 72 g.<br />

Orléans, 1788/90.<br />

€ 500<br />

392 Zuckerstreulöffel<br />

Silber. Runde, abgeflachte Laffe mit<br />

durchbrochenem klassizistischem Dekor.<br />

Der leicht gebogene Stiel mit Lanzettabschluss.<br />

Marken: Französischer Feingehalt-<br />

und Garantiestempel für 1809 – 19<br />

(Rosenberg Nr. 5856, 5870), ungedeutetes<br />

MZ „LEYSZ“ mit Bildmarke. L 22 cm,<br />

Gewicht 91 g.<br />

Frankreich, 1809 – <strong>19.</strong><br />

€ 250<br />

393 Pariser Zuckerstreulöffel<br />

Silber; vergoldet. Tiefe, muschelförmige<br />

Laffe mit durchbrochenem vegetabilem<br />

Dekor. Der wenig gebogene, zum Ende<br />

verbreiterte Stiel mit Fadengravur und<br />

Ligaturmonogramm. Marken: Pariser<br />

Feingehalt-, Garantie- und Gegenstempel<br />

„Bigorne“ für 1819 – 38 (Rosenberg<br />

Nr. 6578, 6592, 5928), MZ Charles-Gillet<br />

Latourette (1820 – 30, Beuque Nr. 2537).<br />

L 21,5 cm, Gewicht 66 g.<br />

Paris, Charles-Gillet Latourette, 1820 – 30.<br />

€ 250<br />

394 393 392<br />

394 Pariser Zuckerstreulöffel<br />

Silber. Tiefe ovale Laffe mit durchbrochenem<br />

klassizistischem Dekor, der<br />

wenig gebogene, zum Ende verbreiterte<br />

Stiel mit Fadengravur und Ligaturmonogramm.<br />

Marken: Pariser Feingehaltstempel,<br />

Garantiestempel und Gegenstempel<br />

„Bigorne“ für 1819 – 38, (Rosenberg<br />

Nr. 6578, 6592, 5928), MZ Antoine-Adrien<br />

Vautrin (1824 – 64, Beuque Nr. 2486).<br />

L 20,5 cm, Gewicht 66 g.<br />

Paris, Antoine-Adrien Vautrin, 1824 – 38.<br />

€ 250<br />

199


395 Straßburger Cremeschälchen<br />

Silber, getrieben und gegossen; innen<br />

vergoldet. Auf drei geschwungenen<br />

Füßen konischer Korpus mit profiliertem<br />

Rand und Klapphenkel; die glatte<br />

Wandung mit aufgelegtem horizontalem<br />

Band. Der leicht gewölbte Stülpdeckel<br />

mit Haltering. Marken: BZ Straßburg mit<br />

Jahresbuchstabe V für 1772, MZ Johann<br />

Heinrich I Oertel (1749 – 96, Helft Nr.<br />

1100a, 1100b, 1111d), der Deckel mit<br />

Jahresbuchstabe U (Helft Nr. 1099a).<br />

H 10,5 cm, Gewicht 103 g.<br />

Straßburg, Johann Heinrich I Oertel,<br />

1771/72.<br />

Provenienz<br />

Bayerische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. ein Schälchen aus dem Hofservice<br />

von Pfalz-Zweibrücken in der Sammlung<br />

der Münchener Residenz, abgebildet<br />

bei Brunner, Altes Tafelsilber, München<br />

1964, S. 195. Zu Oertel vgl. Kat. Deux siècles<br />

d’orfèvrerie à Strasbourg, Straßburg<br />

2004, Nr. 49, 53, 58, 94, mit div. Abb.<br />

€ 1 200<br />

396 Venezianisches Reliquiar<br />

Silber, getrieben, gegosssen und graviert.<br />

Auf passig ovalem Fuß Balusterschaft<br />

mit bewegt gestaltetem Nodus. Das Depositorium<br />

reich dekoriert mit Cherubköpfen<br />

und stilisiertem Muschel- und<br />

Akanthusdekor. In einer zentralen Kartusche<br />

hinter Glas eine später eingefügte<br />

Klosterarbeit mit Reliquienpartikel der<br />

heiligen Theresia von Lisieux und der Inschrift<br />

„EX PULVERE SEPULCRI MIXTO<br />

PULVERI CORPORIS SANCTAE THE-<br />

RESIAE A JESU INFANTE“. Die Kapsel<br />

verso versiegelt. Marken: BZ Venedig für<br />

das 18. Jh. (Tardy S. 291), MZ Zuan Piero<br />

Grappiglia (1768 – 77, Pazzi Nr. 42, Donaver<br />

Nr. 405). H 35 cm, Gewicht 468 g.<br />

Venedig, 1768 – 77.<br />

Literatur<br />

Zum Meister vgl. auch Donati, I marchi<br />

dell’argenteria italiana, Novara 1999,<br />

Nr. 748.<br />

€ 2 000<br />

200


397 Turiner Leuchterpaar<br />

Silber, getrieben und gegossen. Glockenförmiger,<br />

rund fassonierter Fuß mit<br />

geschwungenen Zügen und Akanthusblättern,<br />

der weich gegliederte Balusterschaft<br />

mit vasenförmiger, profilierter<br />

Tülle. Marken: BZ Turin (Tardy S. 291),<br />

Wardeinmeister Bartolomeo Bernardi<br />

(1779 – 93), MZ Bernardino Badino<br />

(1782 – 96). H 22,5 cm, Gewicht 700 g.<br />

Turin, Bernardino Badino, 1782 – 96.<br />

Literatur<br />

Zu den Marken vgl. Dabbene, Argenti<br />

Italiani del settecento, Mailand 1999;<br />

zum Typus vgl. Fina, L`Argenteria Torinese<br />

del settecento, Turin 2002, S. 85.<br />

€ 3 500 – 4 000<br />

201


398 Amsterdamer Leuchterpaar<br />

Silber, getrieben, gegossen und ziseliert.<br />

Auf quadratischer Plinthe mit abgeschrägten<br />

eingezogenen Ecken der runde<br />

Fuß mit Perlstab und Palmettdekor. Der<br />

kannelierte Säulenschaft am unteren<br />

Ansatz mit reliefierten Cäsarenhäuptern<br />

in lorbeerbekränzten Medaillons. Der<br />

obere Abschluss mit Widdermaskarons<br />

zwischen Tuchdraperien; darüber die<br />

vasenförmige Tülle mit entsprechendem<br />

Dekor und großer, eingesteckter<br />

Traufschale. Marken: BZ Amsterdam mit<br />

Jahresbuchstabe C für 1787, Provinzialkontrollzeichen<br />

(vgl. Rosenberg S. 395,<br />

MZ Joseph Sliepers (1784 – 98, Citroen<br />

S. 75). H 29,5 cm, Gewicht 1320 g.<br />

Amsterdam, Joseph Sliepers, 1787.<br />

Provenienz<br />

Aus dem Besitz der Grafen v. Ross<br />

Literatur<br />

Vgl. eine Kanne des Meisters in der<br />

Sammlung der Königin Emma der<br />

Niederlande, abgebildet bei Voet,<br />

Merken van Amsterdamsche goud- en<br />

zilversmeden, ‘s-Gravenhage, 1912, S. 13,<br />

Nr. 578.<br />

Johannes Ross war holländischer „Gouverneurdirektor“<br />

in Indien. Sein Sohn Johannes<br />

wurde 1816 für seine Verdienste<br />

für Preußen in den Grafenstand erhoben.<br />

€ 10 000 – 12 000<br />

202


399 Groninger Zuckerstreuer<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Runder Fuß und vasenförmiger Korpus<br />

mit abgesetzter Schulter und gekehltem<br />

Hals; die Wandung dekoriert mit<br />

getriebenen Tuchdraperien unter einem<br />

Blütenfries und Perlstab. Der hochgewölbte,<br />

aufgesteckte Streuaufsatz mit<br />

durchbrochenem Rankendekor und<br />

einem plastisch gearbeiteten Papagei als<br />

Bekrönung. Marken: BZ Groningen mit<br />

Jahresbuchstabe Z für 1799 – 1805, MZ<br />

Henricus Hubert (1774 – 1811, Citroen<br />

S. 227, 51). H 28,5 cm, Gewicht 330 g.<br />

Groningen, Henricus Hubert, 1799 – 1805.<br />

Literatur<br />

Zu Hubert vgl. Kat. Groninger Keur, Groningen<br />

1997, Nr. 123, 125, 127, 128, 138,<br />

mit zahlreichen Abbildungen.<br />

€ 1 800<br />

400 Eierbecher<br />

Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />

Gegossener Balusterschaft zwischen<br />

einer eiförmigen und einer runden Schale<br />

mit glatter Wandung und profiliertem<br />

Rand. Marken: verschlagenes österreichungarisches<br />

BZ, wohl Brünn, für 1804<br />

(vgl. Lanz/Schmid/Strahalm S. 203),<br />

verschlagenes MZ ‘CLB’ (?), Befreiungsstempel<br />

für 1809/10, Wiener Repunzierung<br />

von 1866 (Tardy S. 74).<br />

Österreich, wohl Brünn, 1804.<br />

€ 600<br />

203


401 Paar Temeschburger Leuchter<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Auf rundem Scheibenfuß mit Mäanderfries<br />

konischer, kannelierter Säulenschaft<br />

und zylindrische Tülle mit eingesteckter<br />

Traufschale. Der Fuß mit später graviertem<br />

gekröntem Monogramm „KE“. Marken:<br />

BZ Temeswar für 1780, MZ Wenzel<br />

Lukasitz (vgl. Köszeghy Nr. 2090, 2103).<br />

H 18,5 cm, Gewicht 571 g.<br />

Temeschburg (Temeswar)/Österreich-<br />

Ungarn, Wenzel Lukasitz, 1780.<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Heller, Ungarische und<br />

Siebenbürgische Goldschmiedearbeiten,<br />

München 2000, Nr. 131.<br />

€ 1 800 – 2 000<br />

402 Salzburger Becher<br />

Silber, getrieben und graviert; innen mit<br />

schwachen Resten von Vergoldung. Auf<br />

flachem Boden konischer Becher mit<br />

profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />

mit großem gravierten Wappen und der<br />

Datierung „1721“ zwischen zwei gravierten<br />

Bändern mit Régenceornament.<br />

Marken: BZ Salzburg für das 18. Jh.,<br />

MZ Matthias Unverdorben (1709 – 54).<br />

Winzige Delle über dem Boden. H 10,5<br />

cm, Gewicht 151 g.<br />

Salzburg, Matthias Unverdorben,<br />

um 1720.<br />

Provenienz<br />

Bayerische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Neuhardt, Gold und Silber, Kostbarkeiten<br />

aus Salzburg, Salzburg 1984,<br />

Nr. 221.<br />

€ 1 200<br />

204


403 Kleiner Wiener Akeleipokal<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

mit Resten von Vergoldung. Auf rundem,<br />

sechsfach gebuckeltem und eingeschnürtem<br />

Fuß vasenförmiges Zwischenglied<br />

mit drei Volutenspangen. Stark eingeschnürte<br />

Kuppa mit zwei Reihen<br />

tropfenförmiger Buckel und graviertem<br />

Akanthusdekor. Glatter Lippenrand und<br />

sechsfach gebuckelter, entsprechend<br />

dekorierter Stülpdeckel mit einem römischen<br />

Soldaten mit Lanze und Schild als<br />

Bekrönung. Marken: BZ Wien für 1772<br />

(vgl. Rosenberg Nr. 7856), MZ Joseph<br />

Trischiz (ab 1766, Neuwirth Nr. 347 f.).<br />

H 22,5 cm, Gewicht 249 g.<br />

Wien, Joseph Trischiz, 1772.<br />

€ 2 000<br />

404 Paar Rokokoleuchter<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Runder, hochgewölbter Fuß mit<br />

getriebener Rocaillemanschette über<br />

drei gravierten Architekturkartuschen.<br />

Mehrfach profilierter Balusterschaft mit<br />

entsprechend dekoriertem, nodusartigem<br />

Zwischenglied und vasenförmiger Tülle.<br />

Eingeschlagenes Monogramm „E.B.V.T.“<br />

und Gewichtsangabe „20 LOT“ bzw.<br />

„20 1/2 LOT“ Marken: verschlagenes,<br />

wohl österreiches BZ für 1777, vielleicht<br />

Brünn oder Olmütz (vgl. Lanz/Schmid/<br />

Strahalm S. 203, 209), verschlagenes<br />

MZ, österreichische Repunzierung für<br />

1806/07 (vgl. Tardy S. 57). H 20,5 cm,<br />

Gewicht 681 g.<br />

Österreich, 1777.<br />

€ 2 800<br />

205


405 Moskauer Ananaspokal<br />

Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />

vergoldet. Auf rundem, elffach gebuckeltem<br />

Fuß figürlicher Schaft in Form eines<br />

Baumstamms mit Holzfäller; die Kuppa<br />

mit fünf versetzten Buckelreihen. Entsprechender<br />

Stülpdeckel mit einer gegossenen<br />

Vase und Schmeck als Bekrönung.<br />

Marken: Stadtmarke Moskau für 1745<br />

mit Beschaumeister Kusma Grigorjew<br />

(1741 – 49), MZ AI, wohl Andrej Iwanow<br />

(1749 – 62 ?, Goldberg Nr. 476, 589, 666).<br />

H 40 cm, Gewicht 433 g.<br />

Moskau, wohl Andrej Iwanow, 1745.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

406 Moskauer Becher<br />

Silber, getrieben und graviert; innen<br />

vergoldet. Auf glattem Standring und<br />

Fußwulst konischer Becher mit profiliertem<br />

Lippenrand; die Wandung dekoriert<br />

mit getriebenen und ziselierten Blüten<br />

und Rankenwerk. Marken: Stadtmarke<br />

Moskau, Beschaumeister Danila Moschalkin<br />

für 1750 – 58, (Goldberg Nr. 484,<br />

592), MZ Timofej Filippow Silujanow<br />

(1752 – 1802, Postnikova Nr. 2936).<br />

H 15 cm, Gewicht 209 g.<br />

Moskau, Timofej Filippow Silujanow,<br />

1752 – 58.<br />

€ 1 600<br />

206


407 Moskauer Obstschale<br />

Silber, getrieben und gegossen, Glaseinsatz.<br />

Auf vier Ballenfüßchen ovaler<br />

Korpus mit zwei hochgezogenen, ohrenförmigen<br />

Henkeln. Die Wandung mit<br />

aufgenieteten Lorbeerfestons; schauseitig<br />

Monogrammgravur „K“. Oval-zylindrischer,<br />

wohl originaler Glaseinsatz mit<br />

gesteineltem Dekorschliff. Marken: Moskauer<br />

Kokoschnikstempel 1896 – 1908,<br />

MZ Peter Karl Fabergé (in Moskau<br />

1887 – 1918, Goldberg Nr. 1936, 870).<br />

Originale Holzschatulle; im Deckel kyrillisches<br />

Firmensignet. H 14,5 cm, Silbergewicht<br />

1048 g.<br />

Moskau, Peter Karl Fabergé, um 1900.<br />

Provenienz<br />

Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />

ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />

St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />

Eduard Kirschten war Ende des <strong>19.</strong><br />

Jahrhunderts Direktor des größten russischen<br />

Gummiwerks, der Russian American<br />

India-Rubber Company „Treugolnik“<br />

in St. Petersburg.<br />

Literatur<br />

Vgl. eine ähnlich gearbeitete Obstschale<br />

Fabergés, abgebildet bei Gilodo, Russian<br />

Silver, Moskau 1994, Nr. 108 f.<br />

€ 6 000 – 8 000<br />

207


408 St. Petersburger Teegarnitur<br />

Silber, getrieben und gegossen. Bestehend<br />

aus Teekanne, Rechaud und<br />

kleinem Tablett. Auf flachem Standring<br />

oktogonaler Korpus mit leicht aufgewölbtem<br />

Scharnierdeckel; die Wandung<br />

mit gitterartigem Gravurdekor um ovale<br />

Reserve mit Ligaturmonogramm „EK“.<br />

Niedrig angesetzte, geschwungene Tülle;<br />

der Deckelknauf und der ohrenförmige<br />

Henkel mit Elfenbeinisolierung. Das runde<br />

Tablett mit entsprechendem Dekor;<br />

das dreibeinige Rechaud mit Elfenbeinstiel<br />

und eingehängtem Brenner. In konfektionierter<br />

Holzschatulle. Marken: St.<br />

Petersburger Stadtmarke letztes Viertel<br />

<strong>19.</strong> Jh., nicht id. Beschaumeister P.K. für<br />

1873 bzw. I.E. (Goldberg Nr. 1188, 1212,<br />

1214), MZ teils verschlagen, die Teekanne<br />

wohl unbekannter Meister (Postnikova<br />

Nr. 1768), die übrigen Teile Aron Berg<br />

(1870 – 76, Goldberg Nr. 1333). H 24 cm,<br />

Gewicht 988 g.<br />

St. Petersburg, 1873.<br />

Provenienz<br />

Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />

ehemals Sammlung Eduard<br />

Kirschten, St. Petersburg.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

409 Spanischer Messkelch<br />

Silber, getrieben und gegossen. Runder,<br />

aufgewölbter Fuß mit Balusterschaft;<br />

die konische Kuppa von einem Korb<br />

mit Krappen gehalten. Auf dem Fuß<br />

gravierte Akanthusgebinde zwischen<br />

sechs runden Reserven mit Arma Christi-Darstellungen.<br />

Marken: Kein BZ, MZ<br />

verschlagen. H 22 cm, Gewicht 508 g.<br />

Spanien, 17./18. Jahrhundert<br />

Literatur<br />

Vgl. einen nahezu identischen Messkelch<br />

abgebildet bei Fernández, Enciclopedia<br />

de la Plata Espanola y Virreinal Americana,<br />

Madrid 1985, Nr. 385.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

208


410 Genfer Barockschale<br />

Silber, getrieben und gegossen. Runde<br />

wenig vertiefte Schale; die breite Fahne<br />

mit fassoniertem Umriss und profiliertem<br />

Rand. Marken: BZ Genf um 1720<br />

(Tardy S. 388), MZ „BB“, möglicherweise<br />

Barthélemy Bellamy (tätig um 1720 – 50).<br />

H 4; Ø 33 cm, Gewicht 914 g.<br />

Genf, um 1720 – 50.<br />

€ 1 200<br />

411 Schwedischer Becher<br />

Silber, getrieben; innen vergoldet. Auf<br />

gekehltem, kanneliertem Fuß konisch<br />

ausschwingender Becher mit glattem,<br />

ausgestelltem Lippenrand. Marken: BZ<br />

Jönköping mit Jahresbuchstabe für 1762,<br />

MZ Sven Wibling (1758 – 75, Andrén Nr.<br />

4142, 4132, 4143). H 8 cm, Gewicht 37 g.<br />

Jönköping, Sven Wibling, 1762.<br />

€ 700<br />

412 Großer Stockholmer Becher<br />

Silber, getrieben. Auf aufgewölbtem<br />

Fuß mit geschwungenen Zügen konisch<br />

ausschwingender Becher mit profiliertem<br />

Lippenrand; die Wandung mit<br />

punktgraviertem Rocailledekor und den<br />

Monogrammen“CJD“ und „EJS“. Marken:<br />

Kein BZ, Jahresbuchstabe verschlagen,<br />

F für 1764 (?), MZ Matthias Meijer<br />

(Stockholm 1765 – 77, vgl. Andrén<br />

Nr. 1126 ff.). H 21 cm, Gewicht 428 g.<br />

Stockholm, Matthias Meijer, 1764.<br />

€ 1 500<br />

411 412<br />

209


413 Große Stockholmer Zuckerschale<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />

Blattfüßen runder trompetenförmiger<br />

Fuß und tiefe, godronierte Schale mit<br />

zwei gegenständigen Handhaben. Der<br />

aufgewölbte Stülpdeckel mit Eichelknauf.<br />

Marken: BZ Stockholm mit<br />

Jahresbuchstaben Y3 für 1829, MZ Adolf<br />

Zethelius (1803 – 39, Andrén Nr. 1692,<br />

1696, 1697). H 25,5 cm, Gewicht 674 g.<br />

Stockholm, Adolf Zethelius, 1829.<br />

Literatur<br />

Vgl. eine Kaffeekanne des Meisters,<br />

abgebildet im Kat. Vier Jahrhunderte<br />

Schwedisches Silber, München 1991,<br />

Nr. 56.<br />

Arbeiten von Adolf Zethelius befinden<br />

sich unter anderem im Nordiska Museet<br />

und im Hallwylska Museet in Stockholm.<br />

€ 1 800 – 2 000<br />

414 Kokosnussbecher<br />

Wohl für Schokolade. Gravierte Kokosnussschale<br />

mit Silbermontierung, bestehend<br />

aus rundem, aufgewölbtem Fuß<br />

mit Kuppakorb und einem horizontalen<br />

Profilband mit zwei gegenständigen<br />

gegossenen Handhaben und Blattauflage.<br />

Die Nussschale mit einzelnen<br />

feinen Rissen. Ungemarkt. H 12 cm.<br />

Südamerika, wohl Venezuela oder Mexiko,<br />

<strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. zwei ähnliche Becher, abgebildet im<br />

Kat. Gold und Silber aus Mexiko, Wien<br />

1997, Nr. 145, sowie im Kat. Silberschätze<br />

aus Südamerika, München 1981, Nr.<br />

282.<br />

€ 900<br />

210


415 Historismus-Tauflöffel<br />

Silber, vergoldet. Tiefe runde Laffe mit<br />

gravierter Himmelfahrt innen und<br />

reliefierter Grablegung außen. Massiver<br />

Figurenschaft mit ikonographischem<br />

Programm: unter der Laffe recto graviert<br />

der auferstandene Christus, verso<br />

die Kreuzigung mit Lanzenstich in<br />

Relief, darunter zwei plastische Engel,<br />

Ecce Homo und als Abschluss Christus<br />

am Ölberg. Auf der Laffe zusätzliche<br />

Schriftgravur. Marken: BZ Kopenhagen<br />

(verschlagene Jahreszahl), Beschaumeister<br />

Christian F. Heise (1904 – 32, Bøje<br />

S. 73). L 19 cm, Gewicht 192 g.<br />

Kopenhagen, erstes Viertel 20. Jh.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Sammlung<br />

€ 500<br />

416 Sechs Straßburger Teelöffel<br />

Silber; vergoldet. Ovale Laffe und spatenförmiger<br />

Stiel mit reliefiertem Muschelabschluss.<br />

Marken: BZ Straßburg um<br />

1730 – 50 (vgl. Rosenberg Nr. 6920 ff.),<br />

MZ verschlagen. Im originalen Lederetui.<br />

L 14 cm, Gewicht zus.188 g.<br />

Straßburg, zweites Viertel 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Deux siècles d’orfèvrerie à<br />

Strasbourg, Straßburg 2004, Abb. 82, S.<br />

140 f.<br />

€ 1 000 – 1 200<br />

417 Elf Straßburger Teelöffel<br />

Silber; vergoldet. Eiförmige Laffe und<br />

spatenförmiger Stiel mit Fadendekor;<br />

die Unterseite mit graviertem Allianzwappen<br />

unter Grafenkrone. Marken: BZ<br />

Straßburg ab 1751, MZ „IMLIN“, wohl<br />

François Daniel Imlin (1780 – 1827).<br />

Im originalen Lederetui (besch.).<br />

L 15 cm, Gewicht zus. 327 g.<br />

Straßburg, wohl François Daniel Imlin,<br />

letztes Viertel 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. Haug, L’orfèvrerie de Strasbourg,<br />

Paris 1978, Tafel 4.<br />

€ 1 200 – 1 500<br />

417<br />

416<br />

211


418 Moskauer Sahnelöffel<br />

Silber; teilweise vergoldet. Runde Laffe<br />

und tordierter Stiel; die Unterseite der<br />

Laffe mit Moskauer Stadtansicht in<br />

Niello. Marken: Moskauer Stadtmarke,<br />

nicht identifizierter Beschaumeister für<br />

1878, MZ Wasilij S. Semenow (ab 1852,<br />

Goldberg Nr. 530, 623, 736). L 18 cm,<br />

Gewicht 68 g.<br />

Moskau, Wasilij S. Semenow, 1878.<br />

€ 200<br />

419 Moskauer Sahnelöffel<br />

Silber; teilweise vergoldet. Runde Laffe<br />

und tordierter Stiel; die Unterseite der<br />

Laffe mit Moskauer Stadtansicht über<br />

einem geätzten Vogelpaar in Niello.<br />

Marken: Moskauer Stadtmarke, nicht<br />

identifizierter Beschaumeister für 1878,<br />

MZ verschlagen (Goldberg Nr. 530, 623).<br />

L 18 cm, Gewicht 70 g.<br />

Moskau, 1878.<br />

€ 200<br />

420 Drei Moskauer Löffel<br />

Silber, teilweise vergoldet; Gravur und<br />

Niellodekore. Tropfenförmige Laffen mit<br />

Architektur- oder Blütendekor in Niello,<br />

gerade tordierte Stiele. Verschiedene<br />

Moskauer Marken. L 15 cm, Gewicht zus.<br />

112 g.<br />

Msokau, 1867 – 93.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Sammlung<br />

€ 350<br />

420a Drei russische Sahnelöffel<br />

Silber; teilweise vergoldet. Runde, bzw.<br />

tropfenförmige Laffen mit Architektur-<br />

oder Blütendekor in Niello, gerade<br />

tordierte Stiele. Verschiedene Marken,<br />

Moskau und Kiew. L 18,5 - 19 cm, Gewicht<br />

zus. 197 g.<br />

Moskau und Kiew, 1880 - 1917.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Privatsammlung<br />

€ 350<br />

212<br />

419<br />

418<br />

420a 420b 420


420b Großer Moskauer Sahnelöffel<br />

Silber; vergoldet. Runde Laffe und wenig<br />

gebogener Stiel mit profiliertem Abschluss.Die<br />

Laffe unterseitig mit gravierter<br />

Moskauer Stadtansicht. Marken: Moskauer<br />

Stadtmarke, Beschaumeister für<br />

1868 verschlagen, MZ Pawel Sasikow (ab<br />

1793, Hoflieferant ab 1846, vgl. Goldberg<br />

Nr. 530, 971). L 17 cm, Gewicht 97 g.<br />

Moskau, Pawel Sasikow, 1868.<br />

€ 250<br />

421 Fünf russische Löffel<br />

Silber, teilweise vergoldet; Cloisonnédekor.<br />

Verschiedene Dekore und Formen.<br />

Verschiedene Marken. Gewicht 330 g.<br />

Ende <strong>19.</strong>/20. Jh.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Sammlung<br />

€ 500<br />

422 Acht russische Löffel<br />

Silber, teilweise vergoldet; Cloisonnédekor.<br />

Verschiedene Dekore und Formen.<br />

Verschiedene Marken. Gewicht 208 g.<br />

Ende <strong>19.</strong>/20. Jh.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Sammlung<br />

€ 400<br />

421<br />

422<br />

213


423 Moskauer Kelle<br />

Silber. Runde, abgeflachte Kelle und<br />

wenig gebogener Stiel mit Fadendekor.<br />

Am Stielende aufgelötete Öse. Unterseitig<br />

zwei gravierte Monogramme, datiert<br />

1796 bzw. 1899. Marken: Stadtmarke<br />

Moskau, Beschaumeister Alexej Iwanow<br />

Wichljajew für 1796, Meister für Qualitätsgüte<br />

Fedor Petrow (vgl. Goldberg<br />

Nr. 511, 605, 632), MZ Alexej Iwanow<br />

Ratkow (1777 – 1821, Goldberg Nr. 694).<br />

Kleinere Dellen. L ca. 40 cm, Gewicht<br />

302 g.<br />

Moskau, Alexej Iwanow Ratkow, 1796.<br />

€ 500<br />

424 Stockholmer Kelle<br />

Silber. Querovale Kelle mit kleiner<br />

Schnaupe und gebogenem Ansatz zum<br />

geschnitzten Elfenbeinstiel. Marken,<br />

BZ Stockholm mit Jahresbuchstabe A3<br />

für 1807, MZ Stephan Westerstrahle<br />

(1789 – 1812, Andrén Nr. 1498, 1499).<br />

L 40 cm, Gewicht 110 g.<br />

Stockholm, Stefan Westerstrahle, 1807.<br />

€ 200<br />

425 Baseler Vorlegelöffel<br />

Silber. Spitzovale Laffe und wenig gebogener<br />

Lanzettstiel. Marken: BZ Basel,<br />

MZ Johann Friedrich I Burckhardt<br />

(1781-1827, vgl. Gruber Nr. 563, 37). L ca.<br />

26,5 cm, Gewicht 78 g.<br />

Basel, Johann Friedrich I Burckhardt,<br />

Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 200<br />

426 Kelle für Bischofspunsch<br />

Silber; innen vergoldet. Tiefe runde<br />

Kelle mit fassoniertem Rand; der wenig<br />

gebogene, zum Ende verbreiterte Stiel<br />

mit muschelförmigem Abschluss und<br />

dem reliefierten Kopf eines Bischofs mit<br />

Mitra über einer Teufelsfratze mit herausgestreckter<br />

Zunge. An der Unterseite<br />

214<br />

Monogrammgravur „JLT“ über dem<br />

Datum „25-7-17“. Marken: Feingehaltstempel<br />

„830S“, Herstellersmarke<br />

„CHRISTIANSEN & SVENDSEN“<br />

(Trond heim, um 1900). L 31 cm,<br />

Gewicht 164 g.<br />

Trondheim/Norwegen, Christiansen &<br />

Svendsen, um 1900.<br />

€ 300<br />

423 424 425 426


427 Paar Prunkkandelaber<br />

Silber. Auf vier durchbrochenen Füßen<br />

aufwendig gegliederter Balusterschaft<br />

mit reichem Gründerzeitdekor. Der entsprechende<br />

Kandelaberaufsatz mit sechs<br />

Leuchterarmen, eingehängten Pendilien,<br />

vasenförmigen Tüllen und großen<br />

Traufschalen. Zaponiert. Marken: 800er<br />

Reichsstempelung, verschlagene Bildmarke,<br />

Vertriebsstempel „A. STOCKEM<br />

AACHEN“. H 68,5, Gewicht zus. 6960 g.<br />

Deutschland um 1890.<br />

€ 5 000 – 6 000<br />

215


428 Große Prunkkanne des Historismus<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />

innen vergoldet. Auf rundem, mehrfach<br />

abgesetztem Fuß leicht konischer Korpus<br />

mit profiliertem Rand. Hoch angesetzer<br />

Konsolausguss mit gegossenem Bacchusmaskaron;<br />

der geschwungene Henkel<br />

mit einem plastisch gearbeiteten, als<br />

Herme gestalteten Faun mit Akanthusansatz.<br />

Leicht aufgewölbter Scharnierdeckel<br />

mit figürlichem Daumenrast.<br />

Die Wandung dekoriert mit gravierten<br />

Kriegstrophäen; dazwischen 29 Münzen<br />

deutscher Königreiche und Herzogtümer.<br />

Auf dem entsprechend gravierten Deckel<br />

vier „Siegesthaler“ von 1871 um eine<br />

Münze mit dem Porträt Kaiser Wilhelms<br />

I. im Zentrum. Marken: 800er Reichsstempelung,<br />

Herstellerbildmarke.<br />

H 39 cm, Gewicht 3317 g.<br />

Deutschland um 1900.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

216


*429 Paar Tischleuchter<br />

Silber. Auf vier àjour gearbeiteten Füßen<br />

runde Plinthe mit tordierten Zügen<br />

und sitzendem Putto zwischen drei<br />

verschlungenen Leuchterarmen mit<br />

blütenkelchförmigen Tüllen über großen<br />

Blattschirmen als Traufschalen. Der Fuß<br />

mit aufgelegtem Monogrammmedaillon.<br />

Marken: 800er Reichsstempelung, Bildmarke<br />

Bruckmann & Söhne (Heilbronn<br />

ab 1886), Österreichischer Importstempel<br />

vor 1901 (Tardy S. 74). H 22,5 cm,<br />

Gewicht 1403 g.<br />

Heilbronn, Bruckmann & Söhne,<br />

Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. einen Rennpreis aus dem Jahr 1898,<br />

abgebildet im Kat. Silber aus Heilbronn<br />

für die Welt, Heilbronn 2002, Nr. 16.<br />

€ 2 200<br />

430 Paar Jugendstilkaraffen<br />

Glas mit Silbermontierung. Auf flachem<br />

Boden birnförmiger Korpus; die Silbermontierung<br />

mit ziseliertem floralem<br />

Dekor, hoch angesetztem Konsolausguss,<br />

aufgewölbtem Scharnierdeckel und<br />

gestrecktem Henkel mit Blattansatz.<br />

Marken: 800er Reichsstempelung,<br />

Fabrikmarke Bremer Silberwarenfabrik<br />

Hüneke & Co (1901 – 05), Fabriknr.<br />

23705. H 31 cm.<br />

Bremen, Hüneke & Co, 1901 – 05.<br />

Literatur<br />

Zur Marke und Datierung vgl. Löhr, Bremer<br />

Silber, Bremen 1981, S. 83<br />

€ 1 600<br />

217


431 Große Art Déco Bowle<br />

Silber; innen mit Restvergoldung. Auf<br />

ebonisiertem Holzsockel, ringförmiger<br />

Plinthe und vier quaderförmigen<br />

Onyxsäulen die tiefe Schale mit originalem<br />

Glaseinsatz. Kugelsegmentförmiger<br />

Stülpdeckel mit Onyxknauf und Eiswürfelbehälter<br />

mit Bajonettverschluss.<br />

Marken: 925er Reichsstempelung, Herstellersignet<br />

Friedrich Kreuter (Hanau ab<br />

1842). H 34; Ø 29 cm.<br />

Hanau, Friedrich Kreuter, um 1920.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

432 Nussschale<br />

Geschnitzes Weichholz mit gegossenem<br />

und ziseliertem Eichhörnchen. Marken<br />

925er Reichsstempelung, Herstellermarke<br />

Koch & Bergfeld, Modellnr. 200196.<br />

H 18,5 cm.<br />

Bremen um 1934/35<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Handwerk und Maschinenkraft,<br />

Hamburg 1999, S. 113.<br />

€ 750<br />

218


433 Drei Kannen von Emil Lettré<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Bestehend aus Kaffeekanne, Teekanne<br />

und Milchkännchen. Auf rundem Fuß<br />

birnförmiger Korpus mit niedrig angesetzter,<br />

geschwungener Tülle und ohrenförmigem,<br />

lederbezogenem Henkel; das<br />

Milchkännchen mit silbernem Bandhenkel.<br />

Die Wandung dekoriert mit gravierten<br />

stilisierten Akanthusblättern. Marken:<br />

MZ Emil Lettré (Bröhan Nr. 209).<br />

H der Kaffeekanne 24,5 cm, Gewicht zus.<br />

1416 g.<br />

Berlin, Emil Lettré, 1930er Jahre<br />

Literatur<br />

Kaffeekanne und Milchkännchen<br />

abgebildet im Kat. Emil Lettré/Andreas<br />

Moritz, Zwei deutsche Silberschmiede<br />

im 20. Jahrhundert, Kunstgewerbemuseum<br />

Köln, 1976/77, Nr. 8.<br />

€ 5 500 – 6 000<br />

219


434 Besteck Margeriten<br />

Silber. Massives Jugendstilbesteck,<br />

bestehend aus sechs Messern mit<br />

Stahlklingen, sieben Gabeln, sieben<br />

Suppenlöffeln. Verschiedene Monogrammgravuren.<br />

Marken: 800er Reichsstempelung,<br />

Manufaktursignet Wilkens,<br />

Verkäufermarke SY & WAGNER<br />

BERLIN. Gewicht 1350 g.<br />

Wilkens & Söhne, Bremen, ab 1902, nach<br />

einem Entwurf von Heinrich Vogeler.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Sammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Amme, Historische Bestecke, Stuttgart<br />

2002, Nr. 776.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

220<br />

434 435<br />

435 Besteck Herbstzeitlosen<br />

Silber. Massives Jugendstilbesteck, bestehend<br />

aus sechs Messern mit Stahlklingen,<br />

sechs Gabeln, sechs Suppenlöffeln.<br />

Monogrammgravur MV. Marken: 800er<br />

Reichsstempelung, Manufaktursignet<br />

Wilkens, Verkäufermarke J.H. WERNER<br />

BERLIN. Gewicht 1536 g.<br />

Wilkens & Söhne, Bremen, um 1900, nach<br />

einem Entwurf von Heinrich Vogeler.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Sammlung<br />

Literatur<br />

Vgl. Amme, Historische Bestecke, Stuttgart<br />

2002, Nr. 787.<br />

€ 1 500 – 2 000


436 Georg Jensen Tafelaufsatz No. 184<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

rundem Fuß àjour gearbeiteter Schaft,<br />

dekoriert mit stilisiertem Blattwerk und<br />

Blütenknospen. Die große tiefe Schale<br />

mit schwach martellierter Wandung und<br />

ausgestelltem Rand. Marken: Feingehaltstempel<br />

925 S, BZ Kopenhagen für 1922,<br />

Guardeinmarke Christian F. Heise (1904-<br />

32, vgl. Bøje S. 71, 73), Herstellermarke<br />

Georg Jensen für 1915-30, MZ Johan<br />

Rohde (Drucker S. 295, 297), Modellnr.<br />

184. H 20; Ø 31 cm, Gewicht 1270 g.<br />

Kopenhagen, Georg Jensen, 1922.<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Taylor/Laskey 2003, S. 99.<br />

€ 14 000 – 16 000<br />

221


437 Große Fußschale No. 296<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

ovalem, godroniertem Fuß mit plastisch<br />

gearbeiteten Weinranken und -trauben.<br />

Die tiefe Schale mit martellierter<br />

Wandung und ausgestelltem Rand. Vier<br />

eingehängte, entsprechend dekorierte<br />

Henkel in profilierten Ringen. Marken:<br />

Feingehaltstempel 925 S, Herstellermarke<br />

Georg Jensen nach 1945 (Drucker<br />

S. 295), Modellnr. 296. L ca. 37; B 27;<br />

H 13 cm, Gewicht 1850 g.<br />

Kopenhagen, Georg Jensen, der Entwurf<br />

1919, die Ausführung nach 1945.<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Drucker 1997. Abb. S. 204<br />

und Taylor/Laskey 2003, S. 133<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

222


438 Deckelschüssel No. 408<br />

Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />

ovalem Standring tiefe Schale mit martellierter<br />

Wandung und ausgestelltem<br />

Rand. Zwei eingehängte Henkel mit<br />

gegossenen Traubendolden in profilierten<br />

Ringen. Der aufgewölbte Stülpdeckel<br />

mit entsprechendem, gegossenem<br />

Knauf. Marken: Feingehaltstempel 925 S,<br />

DENMARK STERLING, Herstellermarke<br />

Georg Jensen & Wendel A/S (1945 – 51,<br />

Drucker S. 295), Modellnr. 408 D.<br />

L ca. 30,5; B 22; H 16 cm, Gewicht 1<br />

782 g.<br />

Kopenhagen, Georg Jensen, der Entwurf<br />

1925, die Ausführung 1945 – 51.<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Taylor/Laskey 2003,<br />

S. 166.<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

223


439 Restbesteck No. 180<br />

Silber. Sechs Kuchengabeln, drei Teelöffel,<br />

fünf Dessertlöffel, ein Zuckerlöffel<br />

und ein Sahnelöffel. Dekor Acanthus/<br />

Königin. Marken: DENMARK STER-<br />

LING, unterschiedliche Herstellermarken<br />

Georg Jensen zwischen 1923<br />

und nach 1945 (Drucker S. 295).<br />

L der Kuchengabeln 14; der Dessertlöffel<br />

15,5 cm, Gewicht zus. 452 g.<br />

Kopenhagen, Johan Rohde, Entwurf 1917,<br />

Ausführung 1923 und später.<br />

€ 350<br />

440 Zigarettenspender No. 913<br />

Silber, getrieben und graviert. Auf<br />

flachem quadratischem Boden quaderförmiger<br />

Korpus mit diagonal gravierten<br />

Linien. Der flache Stülpdeckel mit<br />

rechteckigem Haltegriff. Im Innern ein<br />

quadratischer Heber mit zentralem Haltegriff<br />

zur Präsentation von Zigaretten.<br />

Marken: Herstellerstempel Georg Jensen<br />

für 1945 – 77, STERLING DENMARK,<br />

Signet ‘Sigvard’, Modellnummer 913.<br />

H 13,5 cm, Gewicht 296 g.<br />

Kopenhagen, Sigvard Bernadotte, der<br />

Entwurf 1940, die Ausführung 1945 – 77.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Kat. Design Sigvard<br />

Bernadotte, Stockholm 1998, Nr. 25; bei<br />

Drucker 1997, S. 247; sowie bei Taylor/<br />

Laskey 2003, S. 286.<br />

€ 1 100<br />

441 Schenkkanne von Christopher Dresser<br />

Glas mit versilberter Metallmontierung.<br />

Auf flachem Boden stark gebauchter<br />

Korpus mit abgesetzter Schulter; die versilberte<br />

Montierung mit trapezförmiger<br />

Schnaupe, flachem Scharnierdeckel und<br />

kantigem Henkel. Marken: Herstellerstempel<br />

und Bildmarke Hukin & Heath<br />

(Birmingham ab 1855, Culme S. 243).<br />

H 20 cm.<br />

Birmingham, Hukin & Heath, der Entwurf<br />

Christopher Dresser, um 1880<br />

224


Literatur<br />

Vgl. Kannen mit identischen Montierungen<br />

bei Widar Halen, Christopher Dresser,<br />

Oxford 1990, S. 177, Abb. 190, 200.<br />

€ 400<br />

442 Georg Jensen Service No. 80<br />

Silber, getrieben und gegossen. Bestehend<br />

aus Kaffeekanne, Teekanne, Sahnegießer<br />

und Zuckerdose. Flacher Boden<br />

und birnförmiger Korpus mit martellierter<br />

Wandung; der hochgewölbte Stülpdeckel<br />

mit Holzknauf. Seitlicher Holzstiel<br />

und gerade, hoch angesetzte Tülle; der<br />

Sahnegießer mit kleiner Schnaupe. Marken:<br />

DENMARK STERLING, Herstellermarke<br />

Georg Jensen nach 1945 (Drucker<br />

S. 295), Modellnr. 80 A, teils mit Jahresbuchstabe<br />

E10 – H10. H der Kaffeekanne<br />

18,5 cm, Gewicht zus. 703 g.<br />

Kopenhagen, Georg Jensen, der Entwurf<br />

1915, Ausführung der Kaffeekanne<br />

1945 – 76, die restlichen Teile später.<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Taylor/Laskey, Georg Jensen<br />

Holloware, London 2003, S. 78.<br />

€ 2 800 – 3 000<br />

443 Großer Tiffany & Co Henkelpokal<br />

Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />

Flacher runder Fuß und hoher konischer<br />

Korpus mit umlaufendem Efeudekor in<br />

Grubenemail. Zwei seitliche Handgriffe<br />

aus geschnitztem Elfenbein. Marken:<br />

925-1000 STERLING SILVER, Firmenstempel<br />

TIFFANY & Co MAKERS,<br />

Entwurfs-Nr. „16869“ für 1907 sowie „M“<br />

für John C. Moore (1907 – 47), Produktionsnr.<br />

H 24,5 cm, Gewicht 1561 g.<br />

New York, Tiffany & Co, 1907.<br />

Literatur<br />

Zu den Marken vgl. Carpenter, Tiffany<br />

Silver, San Francisco 1997, S. 217, Nr. 23.<br />

€ 2 200 – 2 500<br />

225


442 Teekanne von Karl Gustav Hansen<br />

Silber, getrieben. Auf flacher Bodenplatte<br />

oktogonaler Korpus mit eingezogenen<br />

Seiten. Leicht geschwungener Ausguss<br />

und versenkter Deckel mit zentraler<br />

Muldung und eingesetztem Horngriff.<br />

Die beiden kantigen Scharnierhenkel<br />

bewegen sich durch Goldverbindungen<br />

parallel und sind am Übergang zum<br />

Korpus durch Hornringe isoliert. Marken:<br />

DENMARK STERLING, Feingehaltstempel<br />

925 S, Manufakturmarke Hans<br />

Hansen, Modellnr. 576, Anno 1992 im<br />

Oval sowie ‘Ekspl. 8’. H 17,5 cm, Gewicht<br />

1026 g.<br />

Kopenhagen, Hans Hansen, 1992; der<br />

Entwurf Karl Gustav Hansen 1979.<br />

226<br />

Literatur<br />

Funder, Dansk Solv, Kopenhagen 2004,<br />

Abb. Nr. 147, S. 123, sowie Hansen/Moller,<br />

KGH, Aarhus 1988, Abb. S. 43. Zu<br />

Hansen vgl. Metallkunst der Moderne,<br />

Bestandskatalog des Bröhan Museums,<br />

VI, Berlin 1990.<br />

Werksverzeichnis<br />

Abgebildet bei Dedenroth-Schou/<br />

Schwandt, Karl Gustav Hansen – Korpusarbeiten<br />

1930-94, Kolding 1994, Nr. HH<br />

576, S. 53.<br />

Ein Exemplar der auf 8 Stück begrenzten<br />

Edition befindet sich heute in der<br />

Sammlung des Museums Koldinghus in<br />

Kolding.<br />

€ 5 000 – 6 000


Schmuck


445 Kameenanhänger<br />

Silber/Gelbgold. Zargengefasste, ovale<br />

Kamee aus transluzidem Schichtachat<br />

mit Darstellung einer antikisch gekleideten<br />

Frau mit Attribut. Floral durchbrochener<br />

Rahmen und Anhängeröse mit<br />

Diamantbesatz. H 3,5 cm.<br />

Ende 18. Jh.<br />

€ 400<br />

446 Klassizistisches Kameencollier<br />

Gelbgold. Aus acht (incl. Schliesse) im<br />

Verlauf angeordneten goldgerahmten<br />

Muschelkameen mit fein geschnittenen<br />

Bacchantischen Szenen nach antikem<br />

Vorbild, durch doppelte Ankerkettenstränge<br />

verbunden. Nicht identifizierte<br />

römische Punzen. L ca. 34 cm. Gewicht<br />

12 g. Beigegeben braunes Lederetui.<br />

Rom, Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

Vgl. Dawes & Collins, Georgian Jewellery,<br />

2010, S. 56.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

228<br />

445<br />

447<br />

448<br />

446<br />

447 Armband mit Muschelkameen<br />

Gelbgold. Aus sechs (incl. Schliesse) im<br />

Verlauf angeordneten goldgerahmten<br />

Muschelkameen mit fein geschnittenen<br />

Bacchantischen Szenen nach antikem<br />

Vorbild, durch doppelte Ankerkettenstränge<br />

verbunden. L 19 cm. Gewicht<br />

12 g. Braunes Lederetui.<br />

Erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

448 Anhängerbrosche mit Muschelkamee<br />

Gelbgold. Ovale Form. Mit geschnittener<br />

Darstellung der Flora. Kordelrahmung.<br />

H 4 cm, B 3 cm. Gewicht 7 g.<br />

€ 250


449 Brosche mit Muschelkamee<br />

Gelbgold. Ovale Kamee mit fein geschnitztem<br />

Profilbildnis eines jungen<br />

Herrn. Goldene Mantelfassung, der bombierte<br />

Rahmen mit feinem Filigrandekor<br />

und umgelegtem Kordelband. Punzen.<br />

H 6; B 5 cm. Gewicht 23 g.<br />

Wohl Italien, um 1870.<br />

Vermutlich handelt es sich bei dem<br />

Dargestellten um Herzog Max Emanuel<br />

in Bayern (München 1849 – Feldafing<br />

1839), den jüngsten Bruder von Kaiserin<br />

Sissi.<br />

€ 1 000<br />

449 450<br />

450 Große Kamee-Anhängerbrosche<br />

Gelbgold. Ovale Kamee aus zweifarbigem<br />

Schichtachat mit fein geschnittenem,<br />

stark erhabenem Profilbildnis einer<br />

jungen Dame mit Perlencollier. Der matt<br />

gravierte, massive Goldrahmen umlaufend<br />

besetzt mit 30 zargengefassten<br />

Türkiscabochons alternierend mit sechs<br />

Altschliffdiamanten. H 6 cm. Anhängeröse<br />

ergänzt.<br />

Wohl um 1880.<br />

€ 4 500 – 5 000<br />

229


451 Kette mit Anhänger<br />

Eisenkunstguss, schwarz gebrannt;<br />

po lierter Stahl. Gotisierender, vegetabilischer<br />

Dekor. Anhänger H 5 cm, Kette<br />

L ca. 60 cm. Gewicht 11 g. Pendilie verloren.<br />

Berlin, um 1820-30.<br />

€ 200<br />

452 Brosche mit Diamantrosen<br />

Silber, Gelbgold. Durchbrochenes Floralmotiv,<br />

ausgefasst mit folierten Diamantrosen.<br />

Teil einer größeren Brosche.<br />

Auch als Anhänger zu verwenden mit<br />

zwei rückseitigen Ösen. H 1,2; L 4,2 cm.<br />

Gewicht 7 cm.<br />

Zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 350<br />

453 Gürtelschnalle mit Weinlaub<br />

Eisenkunstguss, schwarz gebrannt;<br />

Metallbügel. L 8,5; B 5 cm. Gewicht 21 g.<br />

Berlin, Johann Conrad Geiss, Berlin oder<br />

Gleiwitz, um 1825.<br />

Das Motiv der gegenständigen Weinblätterpaare<br />

ist eines der bekanntesten<br />

Entwürfe von Geiss.<br />

€ 500<br />

454 Miniaturbüste eines Mohren<br />

Obsidian (?), fein geschnitzt, mattiert.<br />

Silberne Montierung umlaufend besetzt<br />

mit einer Reihe Türkiscabochons, auf<br />

der Brust ein silbergefasster Spinell (?).<br />

H 2,5 cm.<br />

Frankreich oder England, Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur: Vgl. Dawes & Collings, Georgian<br />

Jewellery, Reprint 2010, S. 57. Hier<br />

eine Gruppe von Georgianischen Petschaften<br />

mit geschnitzen Mohrenbüsten.<br />

€ 500<br />

230<br />

455 Armband mit Lyramotiven<br />

alternierend mit Weinranken. Eisenkunstguss,<br />

schwarz gebrannt; polierter<br />

Stahl. Achtteiliges, filigran durchbrochenes<br />

Gliederband. Große ovale Rosettenschliesse<br />

mit auf Stahl aufgelegtem,<br />

antikischem Profilbildnis der Muse der<br />

Musik. L 16,5; B 3 (Schliesse 3,5) cm.<br />

Gewicht 22g.<br />

Berlin, um 1820-30.<br />

Literatur<br />

Vgl. Schmidt, Der Preußische Eisenkunstguss,<br />

Berlin 1981, 193, Nr. 98. Hier<br />

eine Parure mit Lyramotiven abgebildet.<br />

€ 1 000<br />

456 Armband mit Weinblättern<br />

Eisenkunstguss, schwarz gebrannt;<br />

polierter Stahl. Siebenteiliges, filigran<br />

durchbrochenes Gliederband. Große<br />

ovale Rosettenschliesse mit auf Stahl<br />

aufgelegtem geflügeltem Genius. L 17;<br />

B 4,5 (Schliesse H 4,5) cm. Gewicht 36 g.<br />

Berlin, Johann Conrad Geiss, Berlin oder<br />

Gleiwitz, um 1825.<br />

Literatur<br />

Vgl. Arenhövel, Eisen statt Gold, Berlin<br />

1982, S. 139 Nr. 281 sowie Markquardt,<br />

Schmuck­ Klassizismus und Biedermeier,<br />

München 1983, S. 300 Kat.Nr. 550. Hier<br />

zwei identische Armbänder mit Weinblättern<br />

mit variierenden Schließen,<br />

beide signiert „Geiss à Berlin“.<br />

€ 800


451<br />

454<br />

452<br />

455<br />

456<br />

453


457 Collier und Brosche mit Citrinen<br />

Gelbgold. Das Collier aus 16 im Verlauf<br />

angeordneten ovalen Citrinen in feiner<br />

Cannetille­Rahmung aus Goldfiligran.<br />

L 41 cm. Die große Brosche aus fein ziseliertem<br />

Akanthuslaub­Repoussé, symmetrisch<br />

besetzt mit vier ovalen Citrinen<br />

und mit drei Tropfenpendilien. H 8 cm<br />

(ohne Pendilien 5 cm). Diese sind abnehmbar<br />

und auch variabel an der Kette<br />

zu tragen. Punzen: auf dem Schnäpper<br />

der Kette verschlagene Pariser Meistermarke<br />

AB. Gesamtgewicht 70 g.<br />

Paris, drittes Viertel <strong>19.</strong> Jh<br />

€ 2 500<br />

458 Georgianische Perlbrosche<br />

Gelbgold. Navetteform, pavetiert mit kleinen<br />

Orientperlen und mittig besetzt mit<br />

einem folierten Citrin (ca. 13x16 mm).<br />

Kordelrahmung. H 2,5; L 4 cm. Gewicht<br />

14 cm.<br />

England, um 1820.<br />

€ 600<br />

459 Collier mit Almandinen<br />

18 kt Gelbgold. An zwei kurzen Fuchsschwanzketten<br />

siebzehn im Verlauf<br />

angeordnete Ovalglieder, ein ovales<br />

Steckschloss und fünf Tropfenanhänger,<br />

jeweils besetzt mit einem großen, goldverbödeten<br />

Almandincabochon, inkrustiert<br />

mit einer halbierten Saatperle und<br />

mit Kordelkettenrahmung. Neun radial<br />

angehängte Goldpendilien, davon vier in<br />

hängender Blütenform. L 36 cm. Gewicht<br />

73 g. Beigegeben altes Lederetui.<br />

Wohl England, um 1860.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

232


459<br />

458<br />

457


460 Armreif mit Diamanten und Perlen<br />

14 kt Gelbgold. Schmaler, seitlich<br />

scharnierter Reif, schauseitig in leichtem<br />

Verlauf ausgefasst mit zehn Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 2,6 ct alternierend<br />

mit neun halbierten Orientperlen.<br />

Ø 5,8x5 cm. Gewicht 11 g.<br />

Um 1900.<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

461 Belle Époque-Fransencollier<br />

Silber, Gelbgold. Zierliche Kette aus<br />

Stäbchengliedern alternierend mit 16<br />

Diamantrosen in Chatonfassungen.<br />

Schauseitig gebildet aus chatonierten<br />

Altschliffdiamanten und 31 im Verlauf<br />

angeordneten Fransenanhängern in<br />

fleur­de­lys­Form, ausgefasst mit ca.<br />

116 Altschliffdiamanten (Mittelstein<br />

ca. 0,21 ct) und 16 Orientperltropfen.<br />

Seitlicher Haken­Ösen­Verschluss.<br />

L 38 cm. Gewicht 23 g.<br />

Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

An antique diamond and natural pearl fringe<br />

necklace<br />

Silver, gold. Designed as a fringe of old­cut<br />

diamond collets with rose­cut diamond fleurde­lys<br />

motifs to the collet line and 16 natural<br />

pearl pendants.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

462 Paar Ohrgehänge mit Perltropfen<br />

Silber, Rotgold. An fächerblattförmiger<br />

Brisur mit Altschliffdiamanten­Besatz<br />

bewegliche Leiste aus vier chatongefassten<br />

Altschliffdiamanten in Kissenform<br />

(je ca. 0,23 ct) und ein großer barocker<br />

Orientperltropfen (ca. 13x11 mm) in<br />

diamantbesetzter Haubenfassung. Perle<br />

mit hellgrauem Lüster. Wohl ehemals<br />

Anhänger eines Belle Epoque­Colliers<br />

mit seitlich gestempelter Nummer 2. Ein<br />

Altschliffdiamant der Brisur durch Achtkantstein<br />

ersetzt. Moderne Gelbgold­<br />

Steckermontierung. L 4,6 bzw, 4,9 cm.<br />

Gesamtgewicht 16 g.<br />

Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh., mit kleinen<br />

Veränderungen.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

234<br />

463 Belle Époque-Anhänger mit Diamanten<br />

Rotgold. Durchbrochene Sternform mit<br />

kleiner Pendilie, ausgefasst mit 33 Diamanten<br />

im Alt­ und Rosenschliff sowie<br />

symmetrisch besetzt mit 22 chatongefassten<br />

Altschliffdiamanten. Diamanten<br />

zus. ca. 6 ct (piqué), Mittelstein ca 1 ct.<br />

Diamantbesetzte Anhängeröse ergänzt,<br />

minimale Zinnlotreparaturen. H 5 cm.<br />

Beigegeben feine goldene Ankerkette,<br />

L 44 cm.<br />

Um 1890.<br />

€ 3 000 – 3 500


460<br />

463<br />

461<br />

462


464 Belle Époque-Armreif<br />

14 kt Rotgold. Seitlich scharnierter Ovalreif,<br />

schauseitig dekoriert mit diagonal<br />

geschweiftem Bandmotiv, ausgefasst<br />

mit 30 Diamantrosen, sechs Altschliffdiamanten<br />

und sechs Saphiren (?) sowie<br />

besetzt mit sechs Altschliffdiamanten<br />

und zwei Saphiren (?) in Krappenfassung.<br />

Gestempelt 585. Ø 5,7 x 4,9 cm.<br />

Gewicht 22 g.<br />

Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 500<br />

465 George V.-Korsagenbrosche<br />

14 kt Rotgold. Gitterförmig durchbrochene<br />

Dreiecksform mit scharniertem<br />

Anhänger, an den Kreuzungspunkten besetzt<br />

mit sieben großen weißen Saphirdubletten,<br />

neun blauen Saphircabochons<br />

und zwölf kleinen Diamantrosen. H 5,5;<br />

B 7 cm. Eine Dublette durch weißen<br />

Saphir ersetzt.<br />

England, um 1915.<br />

Mit der vorhandenen Feststellschraube<br />

konnte man die Brosche, auf den Kopf<br />

gestellt, in eine Tiara montieren oder sie<br />

mit den rückseitig angebrachten Haken<br />

in eine Kette einhängen.<br />

€ 1 200<br />

466 Belle Époque-Collier mit Diamanten<br />

Rotgold, Silber; saphirblaue Farbsteine<br />

(Synthesen?). Collier in historisierendem<br />

Stil. Durchbrochene Kartuschenglieder<br />

aus zierlichen Messerdrahtvoluten,<br />

alternierend besetzt mit Diamanten im<br />

Kissen­ und Rosenschliff und blauen<br />

Farbsteinen. Schauseitig fünf Pendilien<br />

mit vier krappengefassten Altschliffdiamanten<br />

in Kissenform alternierend mit<br />

vier blauen Farbsteinen. Großer variabel<br />

abnehmbarer Mittelanhänger in leicht<br />

gewölbter Eiform mit Blumenbekrönung,<br />

pavetiert mit ca. 85 Diamanten im<br />

Alt­ und Rosenschliff sowie besetzt mit<br />

einem blauen Farbsteintropfen. Medaillon<br />

rückseitig verglast. L 39 cm. Gewicht<br />

47 g. Eine winzige Diamantrose verloren.<br />

Wohl Deutschland, um 1880.<br />

€ 3 600 – 4 000<br />

236<br />

467 Schmetterlingsbrosche<br />

18 kt Gelbgold/Silber. Flügel fein<br />

durchbrochen und ausgefasst mit 120<br />

kleinen Diamanten im Achtkantschliff,<br />

zwei Saphiren und vier Rubincabochons.<br />

Der Korpus gebildet aus einem Saphircabochon,<br />

einem rosa Saphir und zwei<br />

Rubincabochons als Augen. Italienische<br />

Feingehaltstempel. L 5,5 cm.<br />

€ 2 000<br />

468 Belle Époque-Diamantanhänger<br />

Silber, Gelbgold. Dreiteilig. Gewölbte<br />

Herzform mit Blütenbekrönung, ausgefasst<br />

mit Diamantrosen und besetzt mit<br />

zehn krappengefassten Altschliffdiamanten<br />

in Kissenform. Variabel auseinander<br />

zu nehmen. H 5 cm.<br />

Um 1900.<br />

€ 1 200


467<br />

465<br />

464<br />

466<br />

468


469 Neorenaissance-Goldemail-Anhänger<br />

Gelbgold, gegossen, ziseliert; polychromes<br />

émail en ronde bosse und<br />

émail champlevé, Farbsteine, Perlen.<br />

An zweifacher Kettenaufhängung mit<br />

bekrönender Rollwerkkartusche achsialsymmetrischer,<br />

zweiseitiger Reliefanhänger<br />

im Renaissancestil. Im Zentrum eine<br />

Palme, flankiert von zwei gegenständigen<br />

Schimmeln, auf einer Rollwerkkonsole<br />

stehend. Fein staffiert mit opakem<br />

weißem und schwarzem Email sowie mit<br />

smaragdgrünem und rotem Transluzidemail.<br />

Besetzt mit je sechs Rubinen und<br />

Smaragden in geschlossenen, folierten<br />

Kastenfassungen. Angehängt vier kleine<br />

Perlpendilien. H 7,3 cm. Gewicht 13 g.<br />

Email an einigen Stellen bestoßen.<br />

Drittes Drittel <strong>19.</strong> Jh., in der Art<br />

des Alfred André (Paris 1839 - 1919).<br />

Provenienz<br />

Norddeutscher Privatbesitz<br />

Einige Kriterien sprechen dafür, dass<br />

es sich bei diesem Kleinod um eine<br />

historistische Schöpfung des <strong>19.</strong> Jh.<br />

handelt. Zunächst ist das Motiv der<br />

Palme in Kombination mit zwei weißen<br />

Rossen untypisch für die Renaissance,<br />

es ist auch in der Emblematik so nicht<br />

zu finden. Möglicherweise spielt die<br />

Symbolik auf ein Wappen oder eine<br />

Devise an. Auch im Aufbau zeigen sich<br />

Unterschiede zu den originalen Vorbildern.<br />

So sind die Renaissanceanhänger<br />

meist rückseitig flach ausgearbeitet und<br />

mit Tiefschnittemail dekoriert und die<br />

Figuren stehen auf einer mit Edelsteinen<br />

geschmückten Konsole. Das in unserem<br />

Fall zwischen Konsole und Figuren<br />

geschobene Rollwerk findet sich auch<br />

auf einem um 1860 datierten Fortuna­<br />

Anhänger aus der Sammlung der Baroness<br />

Bathsheva de Rothschild (Christie‘s,<br />

London, 14. Dezember 2000, Lot 41). Die<br />

meisten Renaissance ­ Schmuckstücke<br />

dieser Sammlung wurden inzwischen als<br />

Werke des Pariser Goldschmieds Alfred<br />

André (1839 ­ 1919) entlarvt, der für<br />

die Rothschilds gearbeitet hatte. 1994<br />

war der Wiener Kunsthistoriker Rudolf<br />

Distelberger nach intensiven Recherchen<br />

auf dessen Werkstatt gestoßen und<br />

238<br />

hatte dort Schubladen gefüllt mit Gipsmodeln für Renaissanceschmuck<br />

gefunden. In Deutschland fertigte der Goldschmied Reinhold Vasters<br />

(1827­1909) aus Aachen, der unter anderem mit der Restaurierung<br />

des Domschatzes betraut war, perfekte historische Nachahmungen an.<br />

Seine Entwurfszeichnungen wurden in den 1970er Jahren im Victoria<br />

& Albert­Museum in London entdeckt und in der Dissertation von Myriam<br />

Krautwurst 2003 veröffentlicht.<br />

Für ihre freundlichen Hinweise danken wir Frau Dr. Ulrike Weinhold,<br />

Staatliche Kunstsammlungen Dresden.<br />

A Renaissance­style jewelled and enamelled gold pendant with a palm tree and<br />

a pair of white horses, in the manner of Alfred André, hight overall 7,3 cms,<br />

minimal chips to the enamel.<br />

Provenance<br />

Private Collection, Northern Germany<br />

€ 15 000 – 20 000<br />

Rückseite


470 Girlandenbrosche<br />

Platin. Ausgefasst mit Diamantrosen,<br />

mittig Diamantrose in Navetteform. Drei<br />

Pendilien. H 4; L 4 cm. Ein Diamant<br />

verloren.<br />

Um 1910.<br />

€ 500<br />

471 Art Nouveau-Ring mit Perle<br />

Platin, 18 kt Gelbgold. Profilierte Schiene.<br />

Schultern und geschweifter, flacher<br />

Ringkopf ausgefasst mit Diamantrosen<br />

und besetzt mit zwei Altschliffdiamanten<br />

und einer Naturperle. Punzen: Pariser<br />

Feingehalt „tête d’aigle, 1847­1919<br />

(Tardy 161); nicht identifizierter<br />

Meisterstempel FO in liegender Raute.<br />

H Ringkopf 3 cm. RW 55.<br />

Paris, um 1900.<br />

€ 1 500<br />

472 Belle Époque-Collier mit Diamanten<br />

Gelbgold, rhodiniert. Schauseitig gebildet<br />

aus Schweifwerk, ausgefasst mit Diamantrosen<br />

und besetzt mit sieben zargengefassten<br />

Altschliffdiamanten. Lange<br />

Pendilie mit kissenförmigem Altschliffdiamanten<br />

(ca. 30x50 mm) in Krappenfassung.<br />

Mittelmotiv abnehmbar und<br />

als Anhänger zu tragen. Punzen: Pariser<br />

Einfuhrstempel, gültig bis 1892 (Tardy,<br />

163). L 40 cm. Gewicht 21 g.<br />

Um 1910/15.<br />

€ 2 700<br />

240<br />

473 Belle Époque-Armreif<br />

18 kt Gelbgold. Seitlich scharnierter<br />

Crossover­Reif, dekoriert mit diamantbesetztem<br />

Zackenmotiv und krappengefasstem<br />

Altschliffdiamant von ca.<br />

0,15 ct. Punzen: Pariser Garantiestempel<br />

„tête de rhinocéros“, 1847­1919 (Tardy,<br />

162). Ø 5,7x4,9 cm. Gewicht 16 g.<br />

Paris, um 1880.<br />

Abbildung Seite 243<br />

€ 750<br />

474 Armreif mit Opalen und Diamanten<br />

14 kt Gelbgold. Seitlich scharnierter<br />

Ovalreif, ausgestellte Schauseite ausgefasst<br />

mit sieben im Verlauf angeordneten<br />

Opalcabochons, acht kleinen Diamantrosen<br />

und 22 Altschliffdiamanten von<br />

ca. 2,50 ct. Ø 5,5x4,9 cm. Gewicht 21 cm.<br />

Originales Samtetui.<br />

Um 1900.<br />

Abbildung Seite 243<br />

€ 3 500


471<br />

470<br />

472


475 Opalbrosche<br />

14 kt Rotgold. Stabnadel mit Blütenrosette,<br />

ausgefasst mit Opalcabochons,<br />

Rubinen und kleinen Achtkantdiamanten.<br />

Zwei Pendilien. L 6 cm Gewicht 8 cm.<br />

Wohl England, um 1900.<br />

€ 800<br />

476 Mohrenkopfbrosche<br />

Rotgold, opakes émail en ronde bosse.<br />

Kreissegmentform, gebildet aus kleinen<br />

schwarz­weiß emaillierten Mohrenköpfen<br />

und konzentrisch besetzt mit 18<br />

Rubinen und sieben Opalcabochons.<br />

Zwei entsprechende Pendilien. Punzen:<br />

Wiener Feingehaltstempel mit Kontrollamtszeichen,<br />

1867­1872 (Neuwirth I,<br />

Tafel 6 Nr. 12 und 15.). H 3,8; B 4 cm.<br />

Wien, um 1870.<br />

€ 900<br />

477 Ring mit Opalen und Diamanten<br />

Gelbgold. Navetteförmige Schauseite<br />

ausgefasst mit einem Opalcabochon<br />

(ca. 90x70 mm), Diamantrosen und sechs<br />

Altschliffdiamanten von zus. ca. 1 ct.<br />

RW 60. Gewicht 6 g.<br />

Um 1900.<br />

€ 1 500<br />

478 Perlencollier mit alter Diamantschließe<br />

14 kt Gelbgold/Silber. Aus zwei Strängen<br />

gleichmäßiger Zuchtperlen (Ø ca. 8mm).<br />

Rosettenförmige Belle Époque­Schließe,<br />

ausgefasst mit Diamantrosen. Punzen:<br />

Niederländischer Importstempel für<br />

585er Gold (Tardy, 249). L 45 bzw. 43 cm.<br />

Die Diamanten teilweise bestoßen.<br />

€ 1 500<br />

242<br />

479 Perlen-Sautoir<br />

Platin. Geflochten aus zwei Strängen<br />

kleiner Süsswasserperlen alternierend<br />

mit einzelnen Orientperlen, in leichtem<br />

Verlauf angeordnet. Zierliche Platinschließe<br />

mit Diamantbesatz und zentralem<br />

Altschliffdiamant von ca. 0,4 ct.<br />

85 cm. Gewicht 24 g.<br />

Deutschland, um 1920.<br />

Abbildung Seite 245<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

480 Orientperlenkette<br />

Silber. Aus größeren alternierend mit<br />

kleineren, unregelmäßigen Naturperlen.<br />

Navetteschließe mit Strassbesatz.<br />

L 47 cm.<br />

Abbildung Seite 245<br />

€ 300<br />

481 Zwei Orientperlenketten<br />

1) Aus zwei Strängen im Verlauf angeordneter<br />

Perlen (Ø ca. 10­50 mm),<br />

Rosettenschliesse mit Diamantrosenbesatz<br />

und Boutonperle. L 40 bzw. 44 cm.<br />

Gewicht 17 g. 2) Feines Platincollier<br />

mit 39 kleinen Perlen (Ø ca. 30 mm)<br />

und einer barocken Mittelperle (ca.<br />

80x60 mm). Stäbchenschließe mit Perlbouton.<br />

L 36 cm.<br />

Ende <strong>19.</strong> bzw. Anfang 20. Jh.<br />

Abbildung Seite 245<br />

€ 1 500


476<br />

473<br />

474<br />

477<br />

478<br />

475


482 Platincollier mit Perlen<br />

Gelbgold. Aus zierlichen verschlungenen<br />

Platinösen mit acht dazwischengesetzten<br />

Naturperlen. Angehängt Diamantpendilie<br />

mit Perltropfen. Stäbchenschließe.<br />

L 40 cm. Gewicht 8 g.<br />

Um 1920.<br />

Provenienz<br />

Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />

ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />

St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />

Eduard Kirschten war Ende des <strong>19.</strong><br />

Jahrhunderts Direktor des größten russischen<br />

Gummiwerks, der Russian American<br />

India­Rubber­Company „Treugolnik“<br />

in St. Petersburg.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

483 Reversnadel mit Perlen<br />

Weißgold. Im Verlauf besetzt mit<br />

17 halbierten Orientperlen. Punzen.<br />

L 9,4 cm. Gewicht 15 cm.<br />

Um 1920.<br />

€ 500<br />

484 Stabnadel mit Orientperle<br />

Platin, Gelbgold. Ausgefasst mit Diamantrosen<br />

und mittig besetzt mit einer<br />

Boutonperle (ca. 60x40 mm), flankiert<br />

von zwei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />

von je ca. 0,2 ct. L 7,2 ct.<br />

Gewicht 7 g.<br />

Um 1915.<br />

€ 1 200<br />

485 Zwei victorianische Herzanhänger<br />

Gelbgold. Mit Floralgravur und Smaragdcarré<br />

bzw. Saatperlen­ und Türkispavé<br />

und einem Altschliffdiamant. H 1,5 bzw.<br />

2 cm. Gesamtgewicht 7 g.<br />

€ 600<br />

244<br />

486 Paar Ohrstecker mit Perltropfen<br />

18 kt Weißgold. Brisuren besetzt mit<br />

Altschliffdiamanten von 0,1 ct. An Leiste<br />

mit Achtkantdiamantbesatz hängende<br />

Orientperle (ca. 80x50 mm) in Kegelfassung.<br />

Punzen auf den originalen Steckschrauben:<br />

Französischer Exportstempel<br />

„Tête de Mercure“ für 750er Gold, ab<br />

1879 (Tardy, 172), nicht identifizierter<br />

französischer Meisterstempel.<br />

L 2,8 cm. Gewicht 5 g.<br />

Frankreich, um 1920.<br />

€ 1 700<br />

487 Art Déco-Ring mit Perlen<br />

Platin. Flacher getreppter Ringkopf<br />

ausgefasst mit Achtkantdiamanten in<br />

Millegriffesfassungen und besetzt mit<br />

zwei Naturperlen mit weißem bzw. hellgrauem<br />

Lüster (Ø ca. 80 mm). Moderne<br />

französische Importpunze. H Ringkopf<br />

2 cm. RW 56. Gewicht 5 g.<br />

Um 1925/30.<br />

€ 1 500 – 2 000


484<br />

480<br />

481<br />

479<br />

482<br />

485<br />

487<br />

486<br />

481<br />

485<br />

483


488 Art Déco-Armband mit Diamanten<br />

Platin. Filigran durchbrochen und ausgefasst<br />

mit Diamanten im Kissen­ und<br />

Rosenschliff. Mittig besetzt mit acht im<br />

Verlauf angeordneten, zargengefassten<br />

Diamanten im Kissenschliff von zus.<br />

ca. 2,9 ct, die zwei Mittelsteine je ca.<br />

0,75 ct. Gestempelt Pt. L 18 cm.<br />

Deutschland, um 1925, unter Verwendung<br />

älterer Steine.<br />

€ 4 000 – 4 500<br />

489 Art Déco-Stabnadel mit Smaragd<br />

18 kt Weißgold. Ausgefasst mit 14 Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 1,6 ct. und<br />

einem Smaragdcarré (5x5 mm). Diamanten<br />

zus. ca. 1,6 ct. Punzen: Pariser<br />

Garantiestempel „tête d’aigle“, 1847­1919<br />

(Tardy, 161), verschlagener Meisterstempel,<br />

später gestempelt 750. L 6,4 cm.<br />

€ 1 200<br />

490 Art Déco-Stabbrosche<br />

Platin, 14 kt Gelbgold. Filigran durchbrochen<br />

und ausgefasst mit Diamantrosen<br />

und zehn Altschliffdiamanten in<br />

Millegriffesfassungen. Besetzt mit einem<br />

Smaragdcarré (ca. 6x6 mm) und vier<br />

zargengefassten Altschliffdiamanten von<br />

zus. ca. 1,50 ct. L 6 cm. Gewicht 7 cm.<br />

Um 1925.<br />

€ 2 200 - 2 500<br />

491 Großer Art Déco-Broschanhänger<br />

Platin. Rechteckige, im Umriss getreppte<br />

Form mit feinem, geometrischem Durchbruch.<br />

Ausgefasst mit ca. 112 Rosenund<br />

Altschliffdiamanten in Millegriffes­<br />

Fassungen sowie mittig besetzt mit drei<br />

Altschliffdiamanten von zus. ca. 0,65 ct<br />

in Krappenfassungen. Ein Steg der<br />

Befestigung des Mittelteils abgebrochen.<br />

Variabel als Brosche und Anhänger zu<br />

tragen. H 6; B 3 cm. Gewicht 23 g. Feine<br />

Ankerkette aus Platin, L 58 cm.<br />

Um 1925.<br />

Provenienz<br />

Im Dezember 1934 in Barcelona erworben.<br />

€ 1 800 – 2 500<br />

246<br />

492 Belle Époque-Stabbrosche<br />

Platin, Gelbgold. Floral durchbrochen<br />

und ausgefasst mit Diamantrosen in<br />

Millegriffesfassungen und neun zargengefassten<br />

Altschliffdiamanten. L 5,6;<br />

B 1,2 cm.<br />

Um 1910.<br />

€ 1 200<br />

493 Art Déco-Ring mit Smaragd<br />

Platin. Flacher hochrechteckiger Ringkopf<br />

ausgefasst mit Altschliffdiamanten<br />

und Brillanten sowie einem Smaragdbaguette.<br />

L Ringkopf 2,3 cm. RW 58.<br />

Gewicht 6 g.<br />

€ 1 200<br />

494 Marquisering<br />

Weißgold. Ovaler Ringkopf pavetiert<br />

mit Diamanten im Achtkant­ und Altschliff<br />

in Millegriffesfassungen. RW 58.<br />

Schiene erneuert.<br />

Um 1920, mit Veränderungen.<br />

€ 400<br />

495 Art Déco-Spangenarmband<br />

Platin, 18 kt Gelbgold. Gewölbte, navetteförmige<br />

Spange fein durchbrochen<br />

und voll ausgefasst mit Diamantrosen in<br />

Millegriffesfassungen. Mittig besetzt mit<br />

drei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 1 ct. L. ca. 6,5 cm. Gewicht<br />

12 g.<br />

Um 1925.<br />

€ 1500<br />

496 Art Déco-Ring mit Smaragd<br />

Platin. Flacher Ringkopf in Entourageform<br />

mit oktogonalem Smaragd (ca.<br />

10x8mm) carmoisiert mit 30 Achtkantdiamanten.<br />

H Ringkopf 1,7 cm. RW 48.<br />

Um 1925.<br />

€ 1 600 – 2 000


495<br />

492<br />

489<br />

491<br />

494<br />

493<br />

490<br />

496<br />

488


497 Art Déco-Ring mit Saphiren<br />

Diamantbesetzte Schultern. Ringkopf<br />

in stilisierter Blütenform, besetzt mit<br />

kissenförmigem Altschliffdiamant von<br />

ca. 0,9 ct (piqué 3) in Zargenfassung,<br />

radial gerahmt von fünf Altschliffdiamanten<br />

und zehn Saphircarrés. Ein<br />

Altschliff durch Brillant ersetzt. RW 52.<br />

Um 1930.<br />

€ 1 000<br />

498 Art Déco-Diamantring<br />

14 kt Weißgold. Schultern inkrustiert<br />

mit Achtkantdiamanten, Ringkopf mit<br />

zwei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />

von je ca. 0,70 ct (I­K, vs). RW 52.<br />

Gewicht 4 g.<br />

Um 1920.<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

499 Crossover-Ring mit Perle<br />

14 kt Weißgold. Die Schultern inkrustiert<br />

mit Achtkantdiamanten, an den Enden<br />

besetzt mit einer barocken Naturperle<br />

(Ø 0,8 cm) und einem Altschliffdiamant<br />

von ca. 0,6 ct. Gestempelt 585. RW 56.<br />

€ 3 000 – 3 500<br />

500 Paar Art Déco-Ohrgehänge<br />

Platin, Gelbgold. Durchbrochene Blütenrosette,<br />

besetzt mit Achtkantdiamanten<br />

in Millegriffesfassungen. Mittig eingehängt<br />

zargengefasster Altschliffdiamant<br />

von ca. 0,2 ct. L 2 cm. Gewicht 3 g.<br />

Um 1920.<br />

€ 1 500<br />

501 Victorianischer Opalring<br />

18 kt Gelbgold. In Entourageform besetzt<br />

mit einem Schwarzopalcabochon,<br />

carmoisiert mit Diamantrosen. RW 54.<br />

Gewicht 3 g.<br />

€ 700<br />

248<br />

502 Alliancering mit Diamanten<br />

14 kt Gelbgold. Besetzt mit einem cognacfarbenen<br />

und zwei weißen Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 1 ct. Mittelstein<br />

minimal bestoßen. RW 54.<br />

England, um 1900.<br />

€ 800<br />

503 Art Déco-Armband mit Diamanten<br />

Platin, 14 kt Gelbgold. Zierliches, durchbrochenes<br />

Gliederband ausgefasst mit<br />

Diamantrosen in Millegriffes­Fassungen<br />

und besetzt mit zargengefassten Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 0,5 ct und<br />

einer Boutonperle. L 16,2 cm (etwas<br />

gekürzt). Gewicht 9 g. Originales graues<br />

Lederetui, Seidenfutter gestempelt „Clemens<br />

Dahmen Hofjuwelier Cöln Hohe<br />

Strasse 134 B“.<br />

Um 1920.<br />

€ 1 500<br />

504 Art Déco-Solitärring<br />

Platin. Die Schultern besetzt mit je<br />

einem Diamantbaguette (zus. ca. 0,15 ct),<br />

der Ringkopf mit chatoniertem Altschliffdiamant<br />

von ca. 2,3 ct (D, VS 1).<br />

Mit Gutachten des Laboratorio Banco<br />

de la Ciudad de Buenos Aires vom<br />

27.5.2010.<br />

Um 1925/30.<br />

€ 7 000 – 7 500<br />

505 Art Déco-Solitärring<br />

Platin. Die Schultern besetzt mit je drei<br />

Diamantbaguettes (zus. ca. 0,30 ct), der<br />

Ringkopf mit chatoniertem Altschliffdiamant<br />

von ca. 1,80 ct (D, VS 1). Mit<br />

Gutachten des Laboratorio Banco de la<br />

Ciudad de Buenos Aires vom 27.5.2010.<br />

Um 1925/30.<br />

€ 5 500 – 6 000


506<br />

500<br />

498<br />

504<br />

499<br />

502<br />

505<br />

497<br />

501<br />

503


506 Art Déco-Armband mit Rubinen<br />

Platin, 18 kt Gelbgold. Schmale Rivièrenform,<br />

ausgefasst mit kalibrierten Rubinen<br />

im Wechsel mit Altschliff diamanten<br />

in Millegriffesfassungen. L 18,5 cm.<br />

Gewicht 15 cm.<br />

Um 1925.<br />

Abbildung Seite 249<br />

€ 1 500<br />

507 Armband mit Diamanten<br />

Gelbgold. Zierliches Band aus durchbrochenen<br />

Gliedern in Navetteform<br />

mit Diamantbesatz. Punzen: Pariser Garantiestempel<br />

für Ketten unter 20 cm<br />

Länge, 1847­1919 (Tardy, 165). L 19 cm.<br />

Gewicht 16 g.<br />

Paris, Anfang 20. Jh.<br />

€ 850<br />

508 Entouragering mit Saphir<br />

und acht Diamantrosen. Gelbgold, Silber.<br />

Floral durchbrochene Schiene. Gestempelt<br />

765. Tafel des Saphirs mit Kratzern.<br />

RW 54. Gewicht 6 g.<br />

Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 500<br />

509 Georgianischer Giardinettoring<br />

Gelbgold. Gravierte, durchbrochene<br />

Schiene. Entourage­Ringkopf besetzt<br />

mit Amethyst, Smaragden und Perlen.<br />

RW 56. Gewicht 2 g.<br />

England, um 1820/30.<br />

€ 300<br />

510 Armreif mit Herzanhänger<br />

15 kt Gelbgold. Seitlich scharnierter<br />

Ovalreif. Herzanhänger mit drei inkrustierten<br />

Saatperlchen. Gestempelt 15 ct.<br />

Ø 5,2x4,9 cm. Gewicht 8 g. Minimale<br />

punktförmige Dellen.<br />

England, um 1900.<br />

€ 400<br />

250<br />

511 Entouragering mit Turmalin<br />

Gelbgold. Diamantbesetzte Schultern.<br />

Der Ringkopf mit rundem rosafarbenem<br />

Turmalin, carmoisiert mit 15 Altschliffdiamanten.<br />

Punzen: Österreich­ungarischer<br />

Feingehalt und Kontrollstempel,<br />

Pest 1872 – 1922. (Neuwirth I, 61 Nr. 15).<br />

RW 52.<br />

Pest/Ungarn, 1872 – 1922.<br />

€ 700<br />

512 Herren-Alliancering<br />

14 kt Rotgold. Besetzt mit einem ovalen<br />

Saphir und zwei Brillanten à ca. 0,15 ct.<br />

Gestempelt 585. RW 66. Gewicht 8 g.<br />

€ 500<br />

513 Paar Schlangenohrringe<br />

14 kt Rotgold. Creolenform.<br />

Ø 2,4x2,0 cm. Gewicht 8 g.<br />

Erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 200<br />

514 Zierliches Emailarmband<br />

Gelbgold, polychromes émail champlevé.<br />

Aus acht filigran durchbrochenen<br />

Kartuschengliedern mit feinem floralem<br />

Emaildekor, durch Ringpaare verbunden.<br />

Punzen. Federring ergänzt. L 17,5 cm.<br />

Gewicht 8 g.<br />

Wohl Italien, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 500<br />

515 Gliederarmband mit Diamanten<br />

14 kt Gelbgold. Rundpanzermuster.<br />

Besetzt mit drei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 0,85 ct.<br />

Gestempelt 585. L 18 cm. Mit Sicherheitskettchen.<br />

Gewicht 23 g.<br />

Anfang 20. Jh.<br />

€ 800


514<br />

509<br />

512<br />

510<br />

511 508<br />

515<br />

513<br />

507


516 Collier mit Smaragdanhänger<br />

14 kt. Sautoir aus verschlungenen Kordelgliedern<br />

mit sechs brillantbesetzten<br />

Zwischenringen. Anhänger aus unregelmäßig<br />

gemugelter Smaragdkugel,<br />

bekrönt von Grafenkrone, ausgefasst<br />

mit Achtkantdiamanten und besetzt mit<br />

neun kleinen Perlen. Angehängt Pendilie<br />

aus zwei Brillanten und einem Zuchtperlentropfen.<br />

Kette L 54 cm. H Anhänger<br />

5 cm. Gesamtgewicht 31 g.<br />

Die Krone war ehemals eine Kravattennadel<br />

von Nardi. Die Nadel ist noch<br />

vorhanden und wird beigegeben.<br />

€ 1 500<br />

517 Osterei-Anhänger<br />

Vermeil. Zweiteilig. Farbiges Transluzidemail.<br />

Lorbeerblattrelief mit Brillantbesatz.<br />

H 2,5 cm. Gewicht 9 g.<br />

€ 200<br />

518 Petschaftanhänger<br />

14 kt Gelbgold, Lapislazuli.<br />

Feingehalt 585. H 3,5 cm.<br />

Wohl England, zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 180<br />

519 Kreuzanhänger mit Aquamarinen<br />

14 kt Gelbgold. Ausgefasst mit sieben<br />

Aquamarinen und aufgelegtem, fein ziseliertem<br />

Weinlaubdekor mit granulierten<br />

Trauben. Gestempelt 585. L 5,7; B 3 cm.<br />

Gewicht 11 g.<br />

Deutschland, 1930er Jahre.<br />

€ 500<br />

252<br />

520 Kranichbrosche mit Perle<br />

14 kt Gelbgold. Fein ziselierte naturalistische<br />

Form, das Gefieder aus<br />

Goldfiligran. Der Korpus besetzt mit<br />

einer großen barocken Blisterperle (ca.<br />

2,5x1,8x1,3 cm), das Auge und der Kopf<br />

mit je einem Rubin. Feingehaltstempel<br />

14 K. H 5; L 5,5 cm. Gewicht 16 g.<br />

China, wohl 1950er Jahre.<br />

Provenienz<br />

Sonderanfertigung für die Ostasien­<br />

Expertin Editha Leppich (1904­92). Sie<br />

gründete die erste deutsche Ikebana­<br />

Schule sowie einen ostasiatischen Kunstverlag<br />

und eröffnete 1957 eine Galerie<br />

für Ostasiatische Kunst in Köln.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

521 Ring mit Turmalinen<br />

Gelbgold. Besetzt mit einem rosafarbenen<br />

und einem gelbgrünen Turmalintropfen,<br />

in den Zwickeln zwei kleine<br />

Diamanten im Antikschliff. RW 56.<br />

Gewicht 4 g.<br />

1930er Jahre.<br />

€ 450


521<br />

520<br />

517 518<br />

516<br />

519


522 CHOPARD Perlarmband mit<br />

Diamanten<br />

18 kt Gelbgold. Zuchtperlenpaare im<br />

Wechsel mit 29 brillantbesetzten Stäbchengliedern.<br />

Perlen Ø ca. 40 mm. Punzen:<br />

Feingehalt 750, Firmensignet, nummeriert<br />

059 3. L 20 cm. Gewicht 24 g.<br />

€ 1 000<br />

523 Uhrkette mit Schieber<br />

18 kt Gelbgold. Sautoir mit Fuchsschwanzmuster.<br />

Runder Schieber mit<br />

schwarzem Emaildekor und mittig inkrustierten<br />

Perlen, angehängt zwei Quasten.<br />

Öse zum Aufschrauben. L ca. 92 cm.<br />

Gewicht 34 g. Email minimal bestoßen.<br />

Um 1900.<br />

€ 800<br />

524 Dreifarbige Uhrkette<br />

14 kt Rotgold, Gelbgold und Platin.<br />

Ankerkettenmuster. Mit Karabiner und<br />

zwei Federringen. Punzen: u.a. runde<br />

Kokoschnikmarke, 1908­17 (Goldberg<br />

1938). L 45 cm. Gewicht 60 g.<br />

Russland, um 1908-17.<br />

Provenienz<br />

Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />

ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />

St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />

Abbildung Seite 275<br />

€ 2 000 - 2 500<br />

525 Lange Uhrkette<br />

14 kt Roségold. Mit Karabiner. Punzen:<br />

Nicht identifizierte russische Marken,<br />

Meisterstempel FR (kyrillisch). L 198 cm.<br />

Gewicht 46 g.<br />

Russland, um 1900.<br />

€ 1 000<br />

254<br />

526 Belle Époque-Sautoir<br />

14 kt Gelbgold. Durchbrochene Navette­<br />

Glieder mit Filigrandekor. Federringverschluss.<br />

Punzen: Petersburger Beschau<br />

mit Initialen des Inspektors Jakow<br />

Ljapunow und Feingehalt 56 Zolotniki,<br />

1896 ­ 1903 (Goldberg, 1937), nicht identifizierter<br />

Meisterstempel FR (kyrillisch).<br />

L ca. 160 cm. Gewicht 48 g.<br />

Petersburg, 1896-1903.<br />

Provenienz<br />

Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />

ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />

St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />

€ 1 500<br />

527 Belle Époque-Sautoir<br />

Silber, Gelbgold. Aus 73 im Verlauf<br />

angeordneten facettierten Amethystkugeln<br />

(Ø ca. 0,5–1,1 cm) alternierend<br />

mit facettierten Bergkristallringen und<br />

74 natürlichen Perlen. Zierliche Schließe<br />

in Rautenform mit floralen Kapselansätzen<br />

und ziseliertem Relief dekor à deux<br />

couleurs. L 104 cm. Gewicht 72 g.<br />

Um 1900.<br />

€ 1 200<br />

528 Granatcollier<br />

Gelbgold. Kropfband aus neun Strängen<br />

facettierter, böhmischer Granate. Die<br />

Bandansätze und die Rosettenschliesse<br />

mit floralen Repoussé­Auflagen und<br />

facettiertem Granatbesatz. L 34 cm.<br />

Zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 500


526<br />

525<br />

523<br />

527<br />

522<br />

528


529 Reifbrosche mit Diamanten<br />

Weißgold. Ausgefasst mit 12 kleinen<br />

Diamantrosen, 16 Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 1,2 ct und einem zargengefassten<br />

Altschliffdiamanten von ca. 0,5 ct.<br />

Mit Anhängerhaken. Nadel und unterer<br />

Montierungsrand etwas verbogen, eine<br />

Diamantrose verloren. Ø 3 cm.<br />

Anfang 20. Jh.<br />

€ 450<br />

530 Blütenbrosche mit Diamanten<br />

18 kt Weißgold. Durchbrochene Rosettenform,<br />

konzentrisch besetzt mit<br />

17 Brillanten. Acht Steine à ca. 0,08;<br />

8 Steine à ca. 0,18; Mittelstein ca. 0,45,<br />

zus. ca. 2,53 ct (W, P1). Auch als Anhänger<br />

zu tragen. Ø 3,5 cm. Gewicht 11 g.<br />

1960er Jahre.<br />

€ 1 500<br />

531 Große Doppelclip-Brosche<br />

18 kt Weißgold. Zweiteilige, gegenständige<br />

Blumenstrauß­Form, mittig mit einer<br />

stilisierten Schleife umwunden. Voll<br />

ausgefasst mit 43 Rubinen, 60 Brillanten<br />

und 64 Diamantbaguettes (TW, VSI).<br />

Punzen: Wiener Importstempel für<br />

750er Gold, nach 1965 (Neuwirth I, Tafel<br />

9,23). H 4,5; L 6 cm. Gewicht 36 g. Ein<br />

kleines Diamantbaguette verloren.<br />

1950er Jahre.<br />

€ 12 000 – 15 000<br />

532 Paar Escargot-Ohrclips<br />

14 kt Weißgold. Volutenförmig eingerollt,<br />

ausgefasst mit Leisten aus Brillanten<br />

und kalibrierten Rubinen. Gestempelt<br />

14 K. H 2,2 cm. Gewicht 11 g.<br />

1940er Jahre.<br />

€ 1 500<br />

256<br />

533 Tutti-Frutti-Brosche<br />

Silber. In Form eines Blütenzweigs, ausgefasst<br />

mit 13 kleinen Achtkantdiamanten<br />

und elf beschnitzten Blättern aus<br />

Rubinen, Turmalinen, Citrin, Saphiren<br />

und Smaragden. L 6 cm. Gewicht 21 g.<br />

€ 600<br />

534 Blütenbrosche mit Diamanten<br />

Platin. Wirbelrosette, ausgefasst mit 132<br />

Achtkantdiamanten in Millegriffesfassungen<br />

und besetzt mit 12 krappengefassten<br />

Diamanten im Alt­ und Übergangsschliff<br />

(ca. 2,7 ct), der Mittelstein<br />

ca. 0,7 ct. Ø 4,5 cm. Gewicht 18 g.<br />

1930er Jahre.<br />

€ 3 500<br />

535 Armband mit Brillanten<br />

18 kt Weißgold. Rivièrenform. Ausgefasst<br />

mit 36 Brillanten von zus. ca.<br />

5,40 ct (river, lupenrein). Gestempelt 750.<br />

L 18,2 cm. Gewicht 33 g.<br />

1970er Jahre.<br />

€ 8 000<br />

530 Konvolut Reiter-Schmuck<br />

Rotgold, emailliertes Metall. Goldene<br />

Plastronnadel und ein Paar Manschettenknöpfe<br />

mit Hufeisen auf kobaltblauem<br />

Emailgrund. Gesamtgewicht 9 g.<br />

Erstes Viertel 20. Jh.<br />

Provenienz<br />

Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />

ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />

St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />

Abbildung Seite 259<br />

€ 300<br />

531 Rückseite


536<br />

532<br />

533<br />

535<br />

529<br />

531<br />

534


537 Reiter-Plastronnadel<br />

14 kt Rotgold. Reitgerte mit Rubin­ und<br />

Diamantbesatz. Punzen: Marke der<br />

Petersburger Beschauadministration mit<br />

Initialen des Beschauinspektors Jakow<br />

Ljapunow, 1899­1908 (Goldberg, 1937).<br />

L 4,5 cm. Gewicht 3 g. Beigegeben russisches<br />

Etui. L 4,5 cm.<br />

St. Petersburg, 1899-1908.<br />

€ 350<br />

538 Kravattennadel mit Knoten<br />

14 kt Gelbgold. Besetzt mit Altschliffdiamant.<br />

Gestempelt 585. L 6,2 cm.<br />

Gewicht 3 g.<br />

Deutschland, um 1900.<br />

€ 150<br />

539 Kravattennadel mit Perlen<br />

14 kt Gelbgold. Kleeblatt, besetzt mit<br />

drei Naturperlen und fünf kleinen<br />

Diamantrosen. L 6,5 cm. Gewicht 3 g.<br />

Beigegeben russisches Etui.<br />

Deutschland, um 1900.<br />

€ 250<br />

540 Konvolut drei Kravattennadeln<br />

Gold. Besetzt mit Diamant und Naturperle,<br />

Schlange bzw. Granaten. L 4 – 6,5 cm.<br />

Gewicht 6 g.<br />

Um 1900.<br />

€ 300<br />

541 Kravattennadel mit Smaragd<br />

14 kt Gelbgold. Entourageform. Smaragd<br />

carmoisiert mit 10 Altschliffdiamanten.<br />

L 5,7. Gewicht 2 g. Im Originaletui<br />

„Oscar Rieck Hofjuwelier Greiz“.<br />

Um 1900.<br />

€ 1 200<br />

542 Konvolut drei Kravattennadeln<br />

Gold. Besetzt mit Diamant und Naturperle<br />

bzw. mit Saphiren und Diamanten.<br />

L 4,3 – 7 cm. Gewicht 6 g.<br />

Um 1900-1920.<br />

€ 300<br />

258<br />

543 Frack-Garnitur<br />

14 kt Gelbgold. Zwei Hemdenknöpfe<br />

und ein Paar Manschettenknöpfe. Knotenform,<br />

besetzt mit Altschliffdiamanten<br />

von zus. ca. 0,8 ct. Punzen: Wiener Feingehaltstempel,<br />

gültig 1872­1922 (Neuwirth<br />

I, Tafel 7,15). Gesamtgewicht 9 g.<br />

€ 500<br />

544 Paar Onyx-Manschettenknöpfe<br />

14 kt Rotgold. Oktagonal geschliffen<br />

und mittig besetzt mit zargengefasstem<br />

Brillant von je ca. 0,1 ct. Gestempelt 585.<br />

L 3 cm. Gewicht 7 g.<br />

1920er Jahre.<br />

€ 300<br />

545 Zwei Paar Manschettenknöpfe<br />

1) 18 kt Gelbgold, royalblau emailliert.<br />

Wiener Importstempel nach 1965.<br />

14 kt Rotgold, Onyx. Gesamtgewicht 21 g.<br />

€ 450<br />

546 Zwei Paar Manschettenknöpfe<br />

1) 18 kt Gelbgold, Email. Weiß­blaues<br />

Schachbrettmuster. 2) 14 kt Weißgold,<br />

Bergkristall, Saphircabochon. Gestempelte<br />

Feingehalte. Gesamtgewicht 25 g.<br />

€ 450<br />

547 Paar Komai-Manschettenknöpfe<br />

9 kt Gold; Eisen mit zweifarbigen Goldund<br />

Silbertauschierungen. Bäuerin mit<br />

Korb. Punzen: Libellenmarke. Gewicht<br />

8 g.<br />

Japan, Fa. Komai, Anfang 20. Jh.<br />

€ 400<br />

548 Paar WEMPE Manschettenknöpfe<br />

18 kt Weißgold, Lapis, Saphircabochons.<br />

Gestempelt „Wempe 750“. Gewicht 9 g.<br />

€ 250


539<br />

542<br />

547<br />

548<br />

545<br />

537<br />

536<br />

530<br />

538<br />

540<br />

544<br />

543<br />

546<br />

541


549 Vermeil-Hobelspankette<br />

im Stil der Renaissance. Silber, feuervergoldet.<br />

L ca. 112 cm. Gewicht 186 g.<br />

€ 450<br />

550 Goldener Armreif<br />

18 kt Gelbgold. Offene Cross­over­Form<br />

aus gewickeltem Golddraht. Variable<br />

Größe. Punzen (auf den beiden Spangen):<br />

Feingehalt 750, Meisterstempel<br />

WT. Ø 6x7,5 cm. Gewicht 36 cm. Sonderanfertigung.<br />

Wolfgang Tümpel (Bielefeld 1903 – 1978<br />

Herdecke), um 1970.<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Wiewelhove (Hrsg.),<br />

Wolfgang Tümpel, Museum Hülsmann,<br />

Bielefeld 2003 S. 82 Nr. 142 und S. 94<br />

(Detail des Meisterzeichens).<br />

Der Bielefelder Gold­ und Silberschmied<br />

studierte an der Kunstgewerbeschule<br />

in Bielefeld, am Bauhaus in Weimar<br />

und an der Kunstgewerbeschule Burg<br />

Giebichenstein und eröffnete 1934 in<br />

seiner Heimatstadt eine Werkstatt für<br />

Schmuck, Gerät und Beleuchtung und<br />

erhielt zahlreiche Auszeichnungen.<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

260


551 Paar Ohrringe mit Granulation<br />

14 kt Gelbgold. Getriebene, hohle Halbkugelform<br />

(Ø 1,9 cm) mit amorphem<br />

Spiraldekor in feiner Staubgranulation.<br />

Bügel mit Schraubmontierung. Punzen:<br />

Feingehaltstempel 750, Meisterstempel<br />

ET, österreichischer Importstempel nach<br />

1965. Gesamtgewicht 11,46 g. Minimale<br />

Dellen.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />

Brühl 1972), um 1934.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />

Treskow, Köln 1990, Kat. Nr. 48, Farbtafel<br />

S. 60. „Laut Angabe der Künstlerin<br />

datieren die Ohrschrauben aus dem Jahr<br />

1934. Es handelt sich um qualitätvolle<br />

Beispiele von Staubgranulation.“<br />

(o.a. S. 140).<br />

€ 1 500<br />

552 Armreif mit Jagdszenen<br />

Feingold, Granulation. Breiter, leicht<br />

gemuldeter, vergaderter Bandreif<br />

mit seitlichem Konterscharnier und<br />

stabförmigem Schiebeverschluss mit<br />

Sicherheitsachter. Reif umlaufend in<br />

feiner Granulation dekoriert mit einem<br />

antikisierenden Jagdfries in angedeuteter<br />

Landschaft. Auf der einen Seite jagt ein<br />

Reiter mit Pfeil und Bogen einen Büffel,<br />

einen Löwen und eine Antilope, auf der<br />

Gegenseite verfolgt ein Reiter mit einer<br />

Lanze eine Gazelle, einen Hirsch und<br />

einen Panther. Punzen (auf aufgelötetem<br />

Plättchen): Feingehalt 900, Meisterstempel<br />

ET. B 2,6 cm; Ø 6,4x5,2 cm. Gewicht<br />

57 g. Unikat. Reifränder mit minimalen<br />

Dellen, ein winziger Granülen­Verlust.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 -<br />

Brühl 1972), 1934.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Joppien, Kat. Elisabeth Treskow, Köln 1990, Kat. Nr. 49,<br />

Farbtafel S. 90. Auch abgebildet bei Wolters, Die Granulation, München<br />

1983, S. 261, Nr. 356 sowie bei Weber, Schmuck der 20er und 30er Jahre<br />

in Deutschland, Stuttgart 1990, S. 330 Abb. 725. Dieser museale Reif<br />

dokumentiert exemplarisch die<br />

technische Brillanz, mit der die Künst­<br />

lerin bereits damals die komplizierte Technik der Granulation beherrschte,<br />

die ihr Markenzeichen werden und mit der sie internationale<br />

Berühmtheit erringen sollte. So wurde sie drei Jahre später auf der<br />

Pariser Weltausstellung 1937 mit einer Goldmedaille für ihre Granulationsarbeiten<br />

ausgezeichnet. Unter den ausgestellten Stücken war ein<br />

Schalenarmband mit granulierten Sternzeichen, das sie im Auftrag des<br />

Essener Oberbürgermeisters gearbeitet hatte und das große stilistische<br />

Ähnlichkeiten mit unserem Reif aufweist. Inspiriert durch etruskische<br />

und skythische Tierfriese entwickelte sie hier ihren ganz eigenen Stil,<br />

der sich durch eine besondere<br />

Lebhaftigkeit und Eleganz in der Wiedergabe der Bewegungen auszeichnet.<br />

€ 8 000 - 10 000<br />

261


553 Collier mit Tieren<br />

18 kt Gelbgold, Drahtbelötung, Granulation.<br />

Handgeschmiedete Kette aus<br />

14 konkav getriebenen Goldringen (Ø<br />

20,5 mm) alternierend mit 13 segmentförmigen,<br />

konvexen Gliedern mit feinem<br />

figürlichem Filigrandraht­ und Granulationsdekor<br />

(24x10x8,6 mm). Die Darstellungen<br />

zeigen Sonne, Mond und Sterne,<br />

einen Delphin, einen Fisch, eine Eidechse,<br />

einen Leopard, einen Pfau, einen Tiger,<br />

einen Löwen, einen Ameisenbär, ein<br />

Gürteltier, einen Storch, einen Igel und<br />

eine Schlange. Die runde Steckschließe<br />

ziert eine granulierte Spirale. Punzen<br />

(auf aufgelegtem Plättchen): Meisterstempel<br />

ET. L 42,5; B 2 cm. Gewicht 85 g.<br />

Unikat. Originaletui.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 -<br />

Brühl 1972), 1936.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />

Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 54, Farbtafel<br />

S. 61. Auch abgebildet bei Weber,<br />

Schmuck der 20er und 30er Jahre in<br />

Deutschland, Stuttgart 1990, S. 330 Abb.<br />

726. Dieses außergewöhnliche, museale<br />

Collier ist in der Eleganz des Entwurfs,<br />

der Aufwendigkeit der handwerklichen<br />

Arbeit und der Vielseitigkeit der Darstellung<br />

sicher eines der bedeutendsten<br />

Schöpfungen der Schmuckkünstlerin.<br />

Es ist auch ein typisches Beispiel für die<br />

Arbeiten aus der Mitte der 1930er Jahre,<br />

in denen Elisabeth Treskow neben der<br />

Granulation verstärkt die Drahtbelötung<br />

als graphisches Element einsetzte und<br />

sich stilistisch ein zunehmender Übergang<br />

zur Abstraktion zeigt.<br />

€ 15 000 - 20 000<br />

262


551<br />

553


554 Garnitur mit Türkisen<br />

18 kt Gelbgold. Dreiteilig. Collier aus feiner<br />

Fuchsschwanzkette und fünf mittig<br />

eingehängten Buckelgliedern mit stilisiertem<br />

Dekor aus Drahtbelötung und<br />

sparsamer Granulation, besetzt mit 13<br />

Türkiscabochons. Das Mittelteil mit großem<br />

Cabochon aus Türkismatrix variabel<br />

als Brosche zu tragen. Breiter scharnierter<br />

Armreif mit entsprechendem Dekor.<br />

Der passende Ring aus 14 kt Gelbgold,<br />

besetzt mit gemugelter Türkismatrix in<br />

Doppelzarge. Punzen (Collier und Armreif):<br />

Feingehalt 750, Meisterstempel ET.<br />

Collier: L 38 cm, Mittelteil (Brosche)<br />

L 4 cm. Armreif: Ø 5,5 x 4,8 cm, B 2,5 cm.<br />

Ring: gestempelt 585, RW 49. Gesamtgewicht<br />

106 g.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898<br />

– Brühl 1972), um 1929, der Ring wohl<br />

später ergänzt.<br />

264<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz, Essen; Sonderanfertigung<br />

zur Hochzeit im Jahr 1929.<br />

In der formalen Reduzierung floraler<br />

Motive zeigen sich hier noch Nachklänge<br />

des Wiener Jugendstils, mit dem sich die<br />

Goldschmiedin zu Anfang ihrer Ausbildung<br />

intensiv auseinander gesetzt hatte.<br />

€ 4 500 – 5 000<br />

555 Gingkoblatt-Brosche mit Granulation<br />

14 kt Gelbgold. Naturalistische Form,<br />

besetzt mit einer Zuchtperle sowie<br />

einem Sternsaphircabochon und einem<br />

hellblauen Saphircabochon in geböschten<br />

Zargenfassungen mit feinem, stilisiertem<br />

Granulationsdekor. Ø Perle<br />

8,8 mm; Saphir ca. 2 ct; Sternsaphir ca.<br />

5,5 ct. Punzen (auf aufgelötetem Plättchen):<br />

Feingehalt 585; Essener Innungs­


stempel; Meisterstempel ET. L 5,5 cm.<br />

Sonderanfertigung.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />

Brühl 1972), um 1943.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Abgebildet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />

Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 108, S. 145,<br />

Farbtafel S. 64. Das Museum für Angewandte<br />

Kunst in Köln besitzt aus dem<br />

Nachlass der Goldschmiedin zwei verwandte<br />

Broschenentwürfe (Aquarell 9,9<br />

x 9,7 cm; Farbstift auf Transparentpapier<br />

14,5 x 10,5 cm).<br />

€ 4 500<br />

556 Collier mit Chrysoberyllen<br />

14 kt Gelbgold. Handgeschmiedete Kette<br />

aus flachen zungenförmigen Goldösen.<br />

Schauseitig eingefügt, drei im Verlauf<br />

555<br />

556<br />

angeordnete, konvexe Blattmotive,<br />

volutenförmig belötet mit Golddraht und<br />

jeweils ausgefasst mit einem Chrysoberyll­Katzenaugencabochon<br />

in glatter<br />

Zarge, der Hakenverschluss mit einem<br />

weiteren Cabochon besetzt. Punzen (auf<br />

aufgelegtem Plättchen): Feingehaltstempel<br />

585, Meisterstempel ET. 24,4 ct.<br />

L 41 cm. Gewicht 44,5 g, Gesamtgewicht<br />

der Steine 24,4 ct. Sonderanfertigung.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />

Brühl 1972), 1937.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />

Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 60, Abb. S.<br />

93. „Chrysoberyll­ oder Nephrit­Katzenaugencabochons<br />

wurden von der Künstlerin<br />

während der dreißiger und vierziger<br />

Jahre sehr geschätzt..“ (o.a. S. 141).<br />

€ 6 000 – 6 500<br />

265


557 Collier mit Granulation<br />

18 kt Gelbgold. Aus im Verlauf angeordneten<br />

Golddrahtschlaufen geschmiedete<br />

Kette. Schauseitig eingefügte Spange aus<br />

drei runden, partiell àjour gearbeiteten<br />

Buckelmotiven mit feinem, ornamentalem<br />

Granulations­ und Golddrahtdekor.<br />

Im Zentrum jeweils besetzt mit einem<br />

Fancybrillanten (zus. 1,47 ct: gelber<br />

Diamant 0,77 ct, dunkelbrauner Diamant<br />

0,35 ct, hellbrauner Diamant 0,33 ct).<br />

Schliesse in S­Form. Punzen: Feingehalt<br />

750 und Meisterstempel ET. Beigegeben<br />

kleine Broschierung, um das Mittelstück<br />

als Brosche zu tragen. L 44 cm. Gewicht<br />

52 g. Kleine Granülenverluste, zwei<br />

Kettenglieder falsch angehängt. Sonderanfertigung,<br />

Kopie der Originalrechnung<br />

vom 26.6.1957 liegt vor.<br />

Köln, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />

Brühl 1972), 1957.<br />

Provenienz<br />

Westfälischer Privatbesitz<br />

€ 3 000 – 3 500<br />

558 Paar Ohrringe mit Chrysoprasen<br />

18 kt Gelbgold. Flache ovale Chrysoprascabochons<br />

(zus. ca. 16 ct) in bogenförmigen<br />

Zargen mit Schraubbrisuren. Punzen<br />

(auf dem Bügel): Feingehalt 750; Meisterstempel<br />

ET; Wiener Importstempel nach<br />

1965 und 585. L 16,5; B 3,5 cm.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898<br />

– Brühl 1972), wohl 1930er Jahre.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />

Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 40 d, S. 140.<br />

Ehemals zu einer fünfteiligen Parure<br />

gehörend.<br />

€ 1 800<br />

559 Ring mit römischer Gemme<br />

Feingold. Glatte Mantelringfassung mit<br />

ovaler, siegelroter Jaspisgemme mit Apollonkopf­Intaglio.<br />

Ringweite 55. Gewicht<br />

21 g. Schiene mit Datumsgravur.<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

266<br />

560 Ring mit Naturperle<br />

18 kt Gelbgold. Handgeschmiedete,<br />

offene Schiene, die Enden mit einem<br />

stilisierten Blatt bzw. einer Naturperle<br />

(Ø ca. 10 mm) mit feinem grau­braunem<br />

Lüster besetzt. RW ca. 47. Gewicht 12 g.<br />

Sonderanfertigung.<br />

Hanau, Heinz-Ulrich Bullermann (Hanau<br />

1928-ebenda 1984), 1960er Jahre.<br />

Der Hanauer Gold­ und Silberschmied<br />

war Oberstudienrat an der dortigen<br />

staatlichen Zeichenakademie und erhielt<br />

u.a. 1965 die Silbermedaille beim Cellini­<br />

Wettbewerb in Berlin.<br />

€ 650<br />

561 Ring mit Amethyst<br />

18 kt Gelbgold. Ausgestellte Bandschiene,<br />

auf den Schultern bogig abschliessend.<br />

Seitlich gravierter Mantelringkopf<br />

mit großem Amethyst (19,5 ct) in doppelter<br />

Zargenfassung. Punze (Unterseite<br />

Ringkopf): 750 und Meisterstempel ET.<br />

Ringkopf 2,3 x 2,6 cm. RW 61 (variabel<br />

durch eingelötete Spange). 25 g.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />

Brühl 1972), 1930/40er Jahre.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

€ 2 000<br />

562 Citrinring mit Granulation<br />

14 kt Gelbgold. Geböschter rechteckiger<br />

Mantelringkopf dekoriert mit zwei<br />

Eidechsenmotiven in feiner Granulation<br />

und besetzt mit einem großen cognacfarbenen<br />

Citrin von 17,3 ct in Doppelzarge.<br />

Punzen: Feingehalt 585, Meisterzeichen<br />

ET. Ringkopf ca. 3,0 x 2,2 cm. RW 52.<br />

Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />

Brühl 1972), um 1937.<br />

Provenienz<br />

Rheinische Privatsammlung<br />

Literatur<br />

Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />

Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 67, S. 142.<br />

Das Museum für Angewandte Kunst in<br />

Köln besitzt einen verwandten Ringentwurf<br />

(Bleistift und Aquarell 11,5 x 9 cm).<br />

€ 3 200


562 561<br />

558 560<br />

557<br />

563<br />

559


563 Armband mit Granulation<br />

18 kt Gelbgold. Aus verschlungenem<br />

Golddraht geschmiedetes Band. Die<br />

flache, leicht konvexe Rechteckschliesse<br />

mit symmetrischem ornamentalem Golddraht­<br />

und Granulationsdekor, besetzt<br />

mit fünf zargengefassten Brillanten,<br />

Mittelstein 0, 52 ct (top cape/flawless),<br />

vier Steine von je 0,25 ct (wesselton,<br />

flawless). Punzen: Feingehalt 750 bzw.<br />

585 (Schnäpper), Meisterstempel ET.<br />

L 18 cm. Gewicht 52 g.<br />

Sonderanfertigung, Kopie der Originalrechnung<br />

vom 24.12.1961 liegt vor.<br />

Köln, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />

Brühl 1972), 1961.<br />

Provenienz<br />

Westfälischer Privatbesitz<br />

Typisch für die Granulationsarbeiten<br />

Elisabeth Treskows der 1950/60er Jahre<br />

ist die Hinwendung zu stilisierten, von<br />

Golddrähten gerahmten Ornamentdekoren,<br />

die den Edelsteinbesatz besonders<br />

hervorheben.<br />

Abbildung Seite 267<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

564 Anhänger ‘Zwei Tauben’.<br />

Silber, gegossen; Elfenbein, geschnitzt.<br />

Oval. Verso Lilienblütenkreuz im Flachrelief.<br />

Fuchsschwanzkette.H 6,1 B 4,6.<br />

Inv.Nr. E7.<br />

Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 – 1987<br />

Köln), drittes Viertel 20. Jh.<br />

Provenienz<br />

Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Ausst.Kat. Berlin, 32.<br />

Weitere Ausstellungen: 1982/83 ‘Kunsthandwerk<br />

in Köln’, Köln, Handwerkskammer.<br />

€ 600<br />

565 Brosche ‘Feigenblatt’<br />

Elfenbein, geschnitzt; Fassung Silber,<br />

partiell vergoldet, Silber­ und Golddraht.<br />

Ø 4,2 cm. Inv.Nr. E20.<br />

268<br />

Köln, Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 –<br />

1987 Köln), vor 1975. Fassung: Mechthild<br />

Baumann.<br />

Provenienz<br />

Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Ausst. Kat. Berlin, 42.<br />

Weitere Ausstellungen: 1977 ‘Kunsthandwerk<br />

in Köln’, Handwerkskammer Köln.<br />

€ 500<br />

566 Anhänger „Lilienblüten“<br />

14 kt Gelbgold, Granulation, Silbermontierung.<br />

Zweiteilig. An gemuldete<br />

Elfenbeinscheibe mit granulierter Goldhalbkugel<br />

angehängte, polierte Goldplatte<br />

mit aufgelegtem àjour geschnitztem<br />

Lilienblütenrelief aus Elfenbein. Goldene<br />

Fuchsschwanzkette. H 7; B 3,8; L Kette<br />

70 cm. Inv.Nr. E58.<br />

Köln, Hildegard Domizlaff, 1970er/1980er<br />

Jahre, Granulation von Mechthild Baumann.<br />

Provenienz<br />

Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Kat. Berlin 1987, Nr. <strong>19.</strong><br />

€ 600<br />

567 Anhänger „Flechtbandornament“<br />

Gelbgold; Elfenbein, geschnitzt; Türkiscabochon.<br />

Verso ein Kranz von Mistelzweigen.<br />

Rand umlegt mit Golddraht.<br />

Goldene Fuchsschwanzkette. H 4,7;<br />

B 3,3; L Kette 66 cm. Inv.Nr. E68.<br />

Köln, Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 –<br />

Köln-Müngersdorf 1987), 1970er/1980er<br />

Jahre.<br />

Provenienz<br />

Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Kat. Berlin 1987, Nr. 14.<br />

€ 600


564<br />

570<br />

566<br />

565<br />

572<br />

571 568<br />

567<br />

569


568 Elfenbeindose „Mädchenakt“.<br />

Geschnitzt. Niedrige glatte runde Form<br />

mit leicht gewölbtem, etwas überstehendem<br />

Deckel. Ø 7,2; H 2,5 cm. Inv.Nr. E90.<br />

Köln, Hildegard Domizlaff, drittes Viertel<br />

20. Jh.<br />

Provenienz<br />

aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Ausst. Kat. Hildegard<br />

Domizlaff zum Gedächtnis, Kunstgewerbemuseum<br />

Berlin 1988, Kat.Nr. 100.<br />

Die Kölner Bildhauerin Hildegard<br />

Domizlaff (Erfurt 1898 – Köln 1987)<br />

wohnte in Müngersdorf in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft des Bildhauers Gerhard<br />

Marcks, mit dem sie eine lebenslange<br />

Künstlerfreundschaft verband. Der Einfluß<br />

seiner klassizistischen Formensprache<br />

zeigt sich u.a. auch in dieser Dose<br />

aus Elfenbein.<br />

Abbildung Seite 269<br />

€ 600<br />

569 Anhänger ‘Fortuna’<br />

Silber, gegossen und geschwärzt;<br />

Fassung Elfenbein, Silber und Golddraht.<br />

Silberne Fuchsschwanzkette.<br />

H 5,7 B 4,8 cm. Inv.Nr.E117.<br />

Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 – 1987<br />

Köln).<br />

Provenienz<br />

Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Ausst. Kat. Berlin, 23.<br />

Abbildung Seite 269<br />

€ 600<br />

270<br />

570 Kette mit Anhänger ‘Tobias und Raffael’<br />

Gelbgold, gegossen; Fassung Gold,<br />

Elfenbein und Golddraht. Feine Fuchsschwanzkette,<br />

durch kapselförmiges, vorderseitig<br />

granuliertes Zierteil mit dem<br />

Anhänger verbunden. H 5,7 B 4,1 cm.<br />

Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 – 1987<br />

Köln).<br />

Provenienz<br />

Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Ausst.Kat. Berlin, 54; Ausst. Kat. Köln, 95<br />

(m. Abb.).<br />

Weitere Ausstellungen: 1980 ‘Kunsthandwerk<br />

in Köln’, Handwerkskammer<br />

Köln 1981; ‘Manufactum’, Kunsthalle<br />

Bielefeld.<br />

Abbildung Seite 269<br />

€ 600<br />

571 Pyxis mit Elfenbeindeckel<br />

Silber, innen vergoldet; Elfenbein, geschnitzt.<br />

Niedrige runde Form. Flacher<br />

Elfenbeindeckel mit zentralem Flechtbandornament<br />

in Form eines griechischen<br />

Kreuzes. H 2,3; Ø 7,4 . Inv.Nr. E92.<br />

Köln, Hildegard Domizlaff, drittes Viertel<br />

20. Jh.<br />

Provenienz<br />

Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Kat. Berlin, 102 Ausst.Kat.<br />

Köln, 82.<br />

Abbildung Seite 269<br />

€ 700<br />

572 Anhänger ‘Polhymnia’<br />

Silber, gegossen; Elfenbein, geschnitzt.<br />

Ovale Elfenbeinplatte verso mit Mistelrelief.<br />

Seitlich an der Fassung ansetzende<br />

dreiläufige Silberkettengehänge, zusammengefaßt<br />

durch Elfenbeinscheiben. Inv.<br />

Nr. E6. Anhänger: H 5,5 B 4,4 cm.<br />

Literatur<br />

Abgebildet im Ausst. Kat. Berlin, 47.<br />

Abbildung Seite 269<br />

€ 600


576<br />

577<br />

573<br />

574<br />

579<br />

580<br />

575<br />

577<br />

578<br />

271


573 Paar Ohrgehänge mit Topazen<br />

18 kt Weißgold. Zweiteilig. Clipbrisur besetzt<br />

mit hellblauem Topaz, flankiert von<br />

zwei farblosen Triangeln, angehängt ein<br />

Tropfen von intensiverem Blau. Punzen:<br />

Feingehalt 750. H 3,2 cm. Gesamtgewicht<br />

19 g. Steine partiell an der Rundiste<br />

minimal bestoßen.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 1 200<br />

574 Art Déco-Ring mit Heliodor<br />

Feingold. Schiene auf den Schultern<br />

geometrisch durchbrochen. Hochrechteckiger<br />

Ringkopf besetzt mit großem<br />

lupenreinem Goldberyll von feiner<br />

gelbgrüner Farbe. Peruzzischliff. Stein<br />

ca. 50 ct. Schiene graviert 900. Ringkopf:<br />

2,5 x 1,8 cm. 13,73 g. Ringweite 58.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

575 Paar Multicolor-Manschettenknöpfe<br />

14 kt Gelbgold. Oktagonaler blauer Saphir,<br />

flaschengrüner Turmalin, cognacfarbener<br />

Citrin und violetter Amethyst<br />

(ca. 10x13 mm) in glatter Zargenfassung.<br />

L 4 cm. Gesamtgewicht 19 g. Sonderanfertigung.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 1 500<br />

576 Anhänger mit Südseeperle<br />

18 kt Weißgold. Barocker Südseeperltropfen<br />

(ca. 12x16 mm) bekrönt von<br />

einem krappengefassten Altschliffdiamant<br />

von ca. 0,75 ct (piqué 2). H 2,5 cm.<br />

Gewicht 4 g.<br />

Ursprünglich Anhänger einer Brosche,<br />

ohne Anhängering.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 500<br />

272<br />

577 Ohrclips mit ägyptischen Mondsteinen<br />

14 kt Gelbgold, Weißgold. Mondsteincabochon,<br />

mit diamantbesetztem Scharnier<br />

verbunden mit quadratischem Rahmen<br />

aus gebändertem Achat, besetzt mit chatoniertem<br />

Citrin in Trapezform. L 4,5 cm.<br />

Gesamtgewicht 26 g. Einzelanfertigung.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 1 000<br />

578 Ring mit Saphiren<br />

14 kt Weißgold. Hohe, seitlich satinierte,<br />

ausgestellte Schiene schauseitig gesprengt<br />

und ausgefasst mit zwei Leisten<br />

kleiner Achtkantdiamanten, die Zwischenräume<br />

mit einem großen Saphir im<br />

Antikschliff sowie kalibrierten Saphiren<br />

in den Zwickeln. Gestempelt 585.<br />

Gewicht 9 g. RW 50.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 800<br />

579 Paar Horn-Bandringe<br />

Schiene aus hell­dunkel marmoriertem<br />

Horn, ausgefasst mit einem Mandaringranaten<br />

bzw. einem Rubellit in Gelbgoldzarge.<br />

RW 55. Einzelanfertigung.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 1 500<br />

580 Bandring mit Rubellit<br />

Schiene aus honigbraunem Horn, besetzt<br />

mit einem pyramidal gemugelten Rubellit<br />

(ca. 6x12x12 mm) in Gelbgoldzarge.<br />

RW 55. Einzelanfertigung.<br />

Abbildung Seite 271<br />

€ 600


581 Elfenbeinschmuck<br />

Geschnitzt. 18 kt Gelbgold. Armreif<br />

und Ring. Ovaler, seitlich scharnierter<br />

Armreif und ausgestellte Ringschiene<br />

reliefiert und sparsam dekoriert mit<br />

floral­stilisiertem, eingelegtem Goldrelief.<br />

Punzen: Feingehalt 750, auf dem<br />

Schnäpper Meisterstempel PH. Ø des<br />

Reifs 4,6x5,5 cm. RW 50. Gesamtgewicht<br />

118 g. Armreif mit minimalen winzigen<br />

Haarrissen. Unikat.<br />

Koblenz, Goldschmiede Hofacker, 1970er<br />

Jahre.<br />

577<br />

577<br />

582<br />

1951 gründete Paul Otto Hofacker ein<br />

Goldschmiedeatelier in Koblenz, das bis<br />

heute in der dritten Generation weitergeführt<br />

wird.<br />

€ 1 500<br />

582 Korallen-Collier<br />

Weißgold. Choker aus 17 gedrehten<br />

Strängen kleiner lachsrosa Korallenkugeln.<br />

Magnetverschluss. L ca. 45 cm.<br />

Gewicht 222 g.<br />

€ 600<br />

273


583 Rotgoldene Spindeltaschenuhr<br />

Offene Form. Boden und Lunette mit<br />

radial moiriertem Relief. Weißes Emailzifferblatt<br />

mit römischer Stunden­ und<br />

arabischer Minutenanzeige und vergoldeten<br />

Louis XV­Zeigern. Punzen: Meisterstempel<br />

PR. Feuervergoldetes Werk<br />

mit Kette und Schnecke, handgefeilten<br />

Pfeilern, Federvorspannung und durchbrochener<br />

Spindelbrücke, graviert „Ju. Le<br />

Roy Paris“ und nummeriert 985. Email<br />

am Hebel zum Öffnen des Gehäuses<br />

minimal bestoßen. Ø 4 cm.<br />

Paris, Jules Le Roy, um 1820.<br />

€ 1 500<br />

584 Damen-Anhängeuhr<br />

18 kt Dreideckel­Gold­Savonette. Massives,<br />

profiliertes Gehäuse mit Blockscharnier<br />

sowie Gravurdekor im Louis<br />

XVI­Stil und Ligaturmonogramm FCK.<br />

Signiertes weißes Emailzifferblatt mit<br />

versenktem arabischem Ziffernring,<br />

kleiner Sekundenanzeige auf der 6 und<br />

goldenen Louis XV­Zeigern. Zifferblatt<br />

und Goldankerwerk signiert „A. Lange<br />

& Söhne Glashütte b/Dresden“. Nummeriert<br />

34518. Ø 3,3 cm. Gewicht 36 g.<br />

Beigegeben Ankerkette aus 14 ct Gelbgold,<br />

L 64 g.<br />

Glashütte, Lange & Söhne, um 1900.<br />

€ 1 000<br />

585 Goldene Damen-Anhängeuhr<br />

18 kt. Offene Form. Großes graviertes<br />

Ligaturmonogramm CM. Gehäuse mit<br />

Firmenstempel P DB & F. Hochwertiges<br />

Ankerwerk. Ø 2,5 cm.<br />

Le Locle/Schweiz, Dubois & Fils, um 1900.<br />

€ 200<br />

274<br />

586 Goldene Taschenuhr à quatre couleurs<br />

Flaches Gehäuse reich ziseliert mit Rosenranken.<br />

Geprägtes Goldzifferblatt mit<br />

römischem Ziffernring und Stahlzeigern.<br />

Feuervergoldetes Spindelwerk mit Kette,<br />

Schnecke und gravierter, durchbrochener<br />

Spindelbrücke. Innenseite des Bodens<br />

mit Dellen. Ø 4 cm. Mit Schlüssel.<br />

Frankreich, um 1850.<br />

€ 500<br />

587 Goldene Art Nouveau-Anhängeuhr<br />

Offene Form. Deckel mit floraler Gravur<br />

und Diamantbesatz. Französische<br />

Punzen. Schweizer Zylinderwerk nicht<br />

intakt. Ø 2,5 cm.<br />

Frankreich, um 1890.<br />

€ 150<br />

588 Goldsavonette mit Viertelstunden-<br />

Repetition<br />

und Chronograph. Glattes Dreideckelgehäuse<br />

aus 14 kt Gelbgold. Punze: ND<br />

im Stern. Seitlicher Drücker zur Schlagwerkauslösung.<br />

Weißes Emailzifferblatt<br />

mit römischen Stunden und arabischen<br />

Minuten, kleiner Sekundenanzeige auf<br />

der VI, und goldenen Louis XV­Zeigern,<br />

bez. „Nestor“. Ankerwerk in Invicta­<br />

Qualität. Nummeriert 191967. Staubcuvette<br />

mit Goldmedaillengravur. Ø 6 cm,<br />

Gewicht 105 g. Gehäuse mit minimalen,<br />

punktförmigen Dellen, Werk überholungsbedürftig.<br />

La Chaux-de-Fonds/Schweiz, Nestor Delevaux,<br />

um 1900.<br />

Abbildung Seite 276<br />

€ 1 700 – 2 200


593<br />

585<br />

586<br />

583<br />

587<br />

584<br />

524


589 Goldsavonette mit Minuten-Repetition<br />

und Chronograph. Massives, glattes<br />

Dreideckelgehäuse aus 14 kt Gelbgold.<br />

Seitlicher Drücker zur Schlagwerkauslösung.<br />

Weißes Emailzifferblatt mit arabischen<br />

Zahlen, kleiner Sekundenanzeige<br />

auf der 6 und vergoldeten Birnzeigern<br />

und gebläutem Chronographen­ und<br />

Sekundenzeiger. Schweizer Ankerwerk<br />

mit Breguetspirale. Nummeriert 49809.<br />

Staubcuvette mit Goldmedaillengravuren.<br />

Ø 5,5 cm, Gewicht 120 g. Minimale<br />

Kratzer vom Öffnen.<br />

Schweiz, um 1900.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

590 Komplizierte Goldsavonette<br />

mit Vollkalender, Minutenrepetition und<br />

Mondphase. Massives, glattes Dreidec­<br />

276<br />

588 589<br />

591 592<br />

kelgehäuse aus 18 kt Rotgold. Seitlicher<br />

Schieber zur Schlagwerkauslösung.<br />

Weißes Emailzifferblatt mit zentraler<br />

Mondphasenanzeige, römischen Stunden<br />

und arabischen Minuten, kleiner<br />

Sekundenanzeige auf der VI und gebläuten<br />

Birnzeigern, bez. „Calendar Watch<br />

Patent“. Unter dem Rückdeckel verglaste<br />

Vollkalenderscheibe mit Wochentagen<br />

und Datum sowie Monatsanzeige im<br />

Fenster. Le Coultre Ankerwerk. Ø 5 cm,<br />

Gewicht 135 g. Sehr guter Erhaltungszustand.<br />

€ 8 000 – 10 000<br />

591 Goldsavonette mit Minuten-Repetition<br />

Glattes Dreideckelgehäuse aus 14 kt<br />

Roségold. Seitlicher Schieber zur Schlagwerkauslösung.<br />

Weißes Emailzifferblatt<br />

mit arabischen Zahlen, kleiner Sekun­


denanzeige auf der 6 und gebläuten<br />

Stahl­Zeigern. Schweizer Ankerwerk in<br />

Le Coultre­Bauart. Nummeriert 12696.<br />

Staubcuvette mit Gravur. Ø 5 cm, Gewicht<br />

110 g. Gehäuse mit minimalen,<br />

punktförmigen Dellen.<br />

Genf, um 1900.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

592 Goldsavonette<br />

18 kt. Massives guillochiertes Dreideckelgehäuse<br />

mit kleinem Ligaturmonogramm<br />

AK. Weißes Emailzifferblatt<br />

mit römischen Zahlen, kleiner Sekundenanzeige<br />

auf der VI, und goldenen<br />

Birnzeigern. Gehäuse, Zifferblatt und<br />

Staubcuvette bez. „H Moser & Cie“ und<br />

nummeriert 65104. Ankerwerk mit<br />

geschraubten Rubinchatons. Ø 5 cm,<br />

Gewicht 144 g. Originaler Kasten aus<br />

Birkenmaserholz, Seidenfutter mit kyrillischem<br />

Händleraufdruck.<br />

Henry Moser & Cie, um 1900.<br />

Provenienz<br />

Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />

ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />

St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />

€ 3 500 – 4 000<br />

593 Goldene Belle Époque-Anhängeruhr<br />

Gelbgold. Halbsavonette. Massives<br />

Dreideckel­Goldgehäuse mit reich graviertem<br />

Rankendekor, großem Ligaturmonogramm<br />

und schwarz emailliertem,<br />

römischem Ziffernring. Weißes Emailzifferblatt<br />

mit schwarzen römischen<br />

Zahlen, kleiner Sekunde auf der VI und<br />

gebläuten Birnzeigern. Ankerwerk mit<br />

schönem Ausgleichsanker, Aufzug mit<br />

Wolfsverzahnung. Auf der Staubcuvette<br />

graviert „Patek Philippe & Co. Genève“<br />

und nummeriert 52883. Ø 3,7 cm. Beigegeben<br />

englische Kette aus 9 kt Gelbgold,<br />

L 80 cm, Gewicht 19 g. Werk gangfähig,<br />

muss aber gereinigt werden.<br />

Genf, Patek Philippe, um 1880, wohl für<br />

den englischen Markt.<br />

Abbildung Seite 275<br />

€ 800<br />

590<br />

590<br />

590<br />

277


Miniaturen


594 Dame mit Perlschmuck<br />

Ovale Gouache auf Pergament. Brustbild<br />

nach Links. Im schwarzen Kleid mit großem<br />

weißem Kragen. Mit schulterlangen<br />

blonden Haaren. H 9,3; B 7,3 cm. Schmaler<br />

Silberrahmen mit Gravurdekor.<br />

Niederländischer Meister, 17./<strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 000<br />

595 Höfischer Herr mit Orden<br />

Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild,<br />

in weißem Justaucorps mit roter Ordensschärpe<br />

und Halsdekoration, gepudertes<br />

Haar en queue. Minimale Feuchtigkeitsschäden<br />

an den Rändern. H 4; B 3,1 cm.<br />

In silbervergoldetem Kapselrahmen.<br />

Wohl österreichischer Meister, letztes Drittel<br />

18. Jh., der Rahmen früher.<br />

Möglicherweise handelt es sich um ein<br />

Mitglied des Hauses Habsburg.<br />

Abbildung Seite 281<br />

€ 400<br />

596 Prinz August Ferdinand von Preußen (?)<br />

Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />

in diamantbesetztem Uniformrock,<br />

um den Hals Collane mit Kleinod des<br />

Ordens vom Schwarzen Adler. Ränder<br />

wohl beschnitten. H 3,8 cm. Silbervergoldete<br />

Kapselfassung (ursprünglich wohl<br />

Armbandschließe).<br />

Deutschland, um 1770.<br />

Bei dem Dargestellten handelt es sich<br />

wohl um August Ferdinand Prinz von<br />

Preußen (Berlin 1730 – ebenda 1813),<br />

den jüngsten Sohn König Friedrich<br />

Wilhelms I., der 1758 aufgrund zunehmender<br />

Krankheit das preußische Heer<br />

im Rang eines Generals der Kavallerie<br />

verlassen mußte.<br />

Abbildung Seite 281<br />

€ 300<br />

598<br />

594<br />

597A 597<br />

599<br />

279


597 Barocke Edeldame mit Perlschmuck<br />

Öl/Kupfer. Oval. Brustbild in dekolletiertem<br />

braunem Miederkleid mit Spitzenbesatz,<br />

gekrauste Frisur mit Schulterlocken.<br />

H 6,7 cm.<br />

Deutscher oder niederländischer Meister,<br />

um 1690.<br />

Abbildung Seite 279<br />

€ 300<br />

597A Vornehmer Barockherr<br />

Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild,<br />

mit Kürass und blauem Uniformrock mit<br />

Generalsschnüren, weiße Allongeperücke.<br />

Eingefasst mit schwarzem Streifen.<br />

H 5,5 cm. Minimale Flecken im Hintergrund.<br />

Vergoldeter Kupferrahmen mit<br />

facettiertem Pastebesatz.<br />

Deutscher Meister, in der Art Martin van<br />

Meytens, um 1710/20.<br />

Provenienz<br />

Süddeutsche Privatsammlung<br />

Abbildung Seite 279<br />

€ 800<br />

598 Barockherr als Ordensritter<br />

Ovale Gouache auf Pergament. Brustbild,<br />

den Kopf nach Links gewandt. Im Brustharnisch,<br />

über der Schulter einen roten<br />

Ordensmantel, mit Allongeperücke.<br />

H 4,9; B 4,2 cm. Moderner Silberrahmen.<br />

Deutscher Meister, um 1730.<br />

€ 400<br />

599 Louis Ferdinand Dauphin de France<br />

Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />

nach Links, wohl nach Louis Tocque, in<br />

rotem Samt-Justeaucorps mit weißem<br />

Spitzenjabot sowie Schärpe und Bruststern<br />

des Saint-Esprit-Ordens. Braune<br />

Allongeperücke. H 6 cm. Ränder mit<br />

minimalen Feuchtigkeitsspuren. Montiert<br />

in großen vergoldeten Holzrahmen<br />

Style Louis XVI.<br />

Französischer Meister des <strong>19.</strong> Jh.<br />

280<br />

Der Dauphin (Versailles 1729 – Château<br />

de Fontainebleau 1765) war der Sohn<br />

König Ludwigs XV von Frankreich und<br />

seiner Gemahlin Maria Lesczynska. Aus<br />

seiner zweiten Ehe mit Maria Josepha<br />

von Sachsen gingen die französischen<br />

Könige Ludwig XVI, Ludwig XVIII und<br />

Karl X hervor. Im Alter von 36 Jahren<br />

starb er an Tuberkulose.<br />

Abbildung Seite 279<br />

€ 900<br />

600 Drei höfische Bildnisse des 18. Jh.<br />

Ovale Gouachen auf Pergament. Brustbildnisse.<br />

1) junger Herr in royalblauem<br />

Rock mit Zopffrisur, H 7,4 cm. 2) Junge<br />

Dame im mauvefarbenen Kleid mit<br />

Rüschenkragen und gepuderter Lockenfrisur,<br />

H 6,9 cm. 3) Dame en negligé mit<br />

offenem hochgebauschtem Haar.<br />

H 4,5 cm. Moderne Silberrahmen.<br />

Deutsche Meister, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 600<br />

601 Junge höfische Dame mit Urne<br />

Runde Gouache auf Elfenbein, mit Metallfolie<br />

unterlegt. Halbfigur, vor einer<br />

grünen Samtdraperie an einem Tisch<br />

sitzend auf dem eine klassizistische<br />

Graburne steht, bez. „La Mort ema....“.<br />

In hellgrauem Seidenkleid mit weißem<br />

Fichú, einen weißen Schleier auf der<br />

hochgetürmten, grau gepuderten Frisur.<br />

Ø 8 cm. Am Scheitelpunkt Sprung von<br />

ca. 1 cm, minimale Feuchtigkeitsschäden.<br />

Moderner Silberrahmen.<br />

Französischer Meister, um 1780.<br />

€ 750<br />

602 Höfische Dame mit Ordenskreuz<br />

Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />

in decolletiertem blauem Miederkleid mit<br />

Spitzenbesatz, blauem Halsband und Diamantohrgehängen.<br />

Gepuderte Hochfrisur.<br />

H 4,3 cm. Moderner Silberrahmen.<br />

Deutscher Meister, um 1750.<br />

€ 300


595<br />

600<br />

602<br />

601<br />

600<br />

596<br />

600


602A Allegorie des Frühlings<br />

Rechteckige Gouache auf Pergament.<br />

Kniestück einer jungen Dame in antikischem<br />

rotem Gewand mit entblößter<br />

Brust, einen royalblauen Schal um die<br />

Schultern, auf einer Steinbank in einem<br />

Park sitzend und Trauben von einem<br />

Weinstock pflückend. Neben ihr ein<br />

Korb mit Früchten. Der Bildrand umlaufend<br />

gold konturiert, darunter links<br />

bezeichnet „Mic: cabbaey fecit“. H 15; B<br />

10,5 cm. Marmorierter Holzrahmen.<br />

Michael Cabbaey (gest. Antwerpen 1722).<br />

Der flämische Künstler war ein Schüler<br />

des Miniaturisten Bernaert van den<br />

Brock, arbeitete in Antwerpen und wurde<br />

ein Mitglied der dortigen St. Lukas-<br />

Malergilde.<br />

€ 700<br />

603 Elisabeth Voisy<br />

Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />

in dekolletierter weißer Chemise, die<br />

rotblonde, hochgebauschte Frisur leicht<br />

gepudert. H 5; B 4 cm. Goldener Kapselrahmen<br />

mit Scharnierdeckel.<br />

John Smart (Norwich 1741 – London<br />

1811), Umkreis.<br />

Provenienz<br />

Ehem. Amerikanische Privatslg., verst.<br />

677. <strong>Lempertz</strong> Auktion am 22.5.1991, Lot<br />

1111.<br />

Der Überlieferung nach handelt es sich<br />

bei der Dargestellten um die Enkelin des<br />

Künstlers.<br />

€ 3 500<br />

282


604 Elena Grigorijevna Tchertkova<br />

née Baronesse Stroganova. Oval. Aquarell<br />

über Bleistift, weiß gehöht, auf chamoisfarbenem<br />

Karton. Brustbild en face<br />

vor gewölktem Grund, in dekolletierter<br />

weißer Chemise, die dunklen Haare zu<br />

einer Flechtkrone aufgesteckt und mit<br />

Rosenblüten dekoriert. Rechts unten mit<br />

Bleistift kyrillisch signiert und datiert<br />

„Sokolov 1821“. Leicht gebräunt. H 14,5;<br />

B 11 cm. Vergoldeter Bronzerahmen mit<br />

kyrillisch graviertem Namensschild.<br />

Pjotr Fedorovich Sokolov (Russland 1791<br />

– St. Petersburg 1847), 1821.<br />

Die Dargestellte (St. Petersburg 1800<br />

– 1832) war mit dem Stallmeister am<br />

Zarenhof, Ivan Dmitrievich Tchertkoff<br />

(1796 -1865) verheiratet. Sie entstammte<br />

dem berühmten, reichen Kaufmannsgeschlecht<br />

der Stroganoffs, das 1722<br />

durch Zar Paul I. in den Freiherrnstand<br />

erhoben wurde und seitdem der russischen<br />

Aristokratie angehörte. Aus dieser<br />

Familie gingen viele bedeutende Staatsmänner,<br />

Kunstmäzene und Sammler<br />

hervor.<br />

Sokolov gehört zu den besten Miniaturisten<br />

seiner Zeit. Er studierte von 1800 –<br />

1809 an der Akademie in St. Petersburg,<br />

deren Mitglied er 1839 wurde. Schon<br />

früh machte er Karriere mit seinen sensiblen,<br />

in Aquarelltechnik ausgeführten<br />

Porträts, die vorwiegend Mitglieder der<br />

russischen Aristokratie und des Zarenhofs<br />

zeigen. Zwei weitere Porträts der<br />

Dargestellten von seiner Hand befinden<br />

sich in der Tretjakoff-Galerie und dem<br />

Historischen Museum in Moskau.<br />

€ 15 000 – 17 000<br />

283


605 Herr in königsblauem Rock<br />

Ovale Gouache auf Papier. Brustbild vor<br />

gewölktem Grund. Mit zitronengelbem<br />

Gilet und weißer Halsbinde. Das schwarze<br />

Haar in die Stirn gekämmt. Rechts<br />

unten am Rand signiert und datiert „C.<br />

Hirsch 1821“. H 12; B 10 cm. Vergoldeter,<br />

rechteckiger Holzrahmen. Auf der rückseitigen<br />

Abdeckung mit Bleistift bezeichnet<br />

„Josef Hekelman, K.K. Hofkriegssecretär<br />

gest. 13.4.1840“.<br />

C. Hirsch (tätig in Wien und wohl in<br />

Deutschland erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.), 1821.<br />

€ 800<br />

606 Kleiner Rokoko-Rahmen<br />

Weichholz, vergoldet/redoriert; Glas. Restaurierungen,<br />

mit Ständer als Tischrahmen.<br />

Lichtes Maß 15,7 x 10,6 cm.<br />

Wohl Italien, partiell 18. Jh.<br />

€ 200<br />

607 Barocker Blattrahmen<br />

Weichholz, patiniert. Oval. Riss, minimale<br />

Abbrüche. 32,5 x 23,4 cm.<br />

Italien, wohl eher Anfang 18. Jh.<br />

€ 500<br />

284<br />

607<br />

606


Dosen<br />

Verschiedenes


608 Email-Doppeldose mit Landschaften<br />

Vergoldete Kupfermontierung. In Form<br />

einer stilisierten Sänfte auf rechteckigem<br />

Grundriss mit konischen, leicht gebauchten<br />

Wandungen. Allseitig polychrom<br />

bemalt mit galanten und bäuerlichen<br />

Genreszenen in Flusslandschaften mit<br />

Architekturstaffagen, auf den Innenseiten<br />

der scharnierten Deckel Mopsdarstellungen.<br />

Die Montierungen wellenförmig<br />

profiliert. Email des oberen Deckels auf<br />

der Innenseite mit feinem sternförmigem<br />

Haarriss, sonst guter Erhaltungszustand.<br />

H 5; L 8; B 5 cm. Gewicht 168 g.<br />

Süddeutschland, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

609 Doppeldose mit Landschaften<br />

Email, polychrom staffiert. Vergoldete<br />

Kupfermontierung. Hohe Quaderform<br />

mit schmalseitig scharnierten Deckeln.<br />

Außenseiten sowie die Deckelinnenseiten<br />

fein bemalt mit personenstaffierten<br />

Flusslandschaften auf weißem Fond,<br />

gerahmt von weißem Rocaillenrelief. Die<br />

Montierungen wellenförmig profiliert<br />

und mit rocaillenförmigen Drückern.<br />

H 6,5; L 8,2; B 3,5 cm. Berieben, minimale<br />

Haarisse, Email des Bodens mit<br />

kleiner Randbestoßung.<br />

Wohl Berlin, um 1770.<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

610 Doppeldose mit Goldrelief<br />

Rechteckform. Mittig in zwei Kompartimente<br />

aufgeteilt mit Scharnierdeckeln.<br />

Außenseiten flächenfüllend dekoriert<br />

mit stilisierten Blumenranken, Zickzackund<br />

Wellenbändern in Goldreliefmalerei<br />

auf weißem Fond. Profilierte Silbermontierung.<br />

Pariser Importstempel 1781-89<br />

(Tardy, 130). H 3,5; L 8,5; B 6,5 cm. Bodenrelief<br />

partiell stark berieben, minimale<br />

Haarrisse<br />

Berlin, Werkstatt Fromery, um 1750.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />

Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />

und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />

1971, Lot 269.<br />

286<br />

Literatur<br />

Vgl. Corbeiller, Alte Tabakdosen, München<br />

1966, Abb. 574. Hier eine Variante<br />

unserer Dose mit Gittermuster.<br />

€ 1 000<br />

611 Doppeldose mit Goldrelief<br />

Silbermontierung. Rechteckform. Mittig<br />

in zwei Kompartimente aufgeteilt mit<br />

Scharnierdeckeln. Außenseiten flächenfüllend<br />

dekoriert mit galanten Chinoiserien<br />

in Parklandschaften und Rosenranken<br />

auf weißem Fond. Profilierte<br />

Montierung mit geschweiftem Drücker.<br />

Punze: Pariser Importstempel 1781-89<br />

(Tardy, 130). H 3,5; L 8,5; B 6,5 cm. Bodenrelief<br />

stark berieben, feine Haarrisse.<br />

Berlin, Werkstatt Fromery, um 1750.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />

Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />

und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />

1971, Lot 255.<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Dosor, Nationalmuseum Stockholm<br />

1990, Nr. 293. Hier eine Variante<br />

mit Rosenranken.<br />

€ 1 000<br />

612 Korpus einer Emailtabatière<br />

Kartuschenform mit geschweiftem<br />

Umriss. Polychromer Dekor auf weißem<br />

Fond. Auf den Außenseiten Putti mit<br />

Blumen und Kränzen in umlaufender<br />

Landschaft. Der Boden mit einem großen<br />

Früchtestilleben. Auf dem inneren Boden<br />

ein Schmetterling auf Terrainstreifen,<br />

ligiert monogrammiert JB. Bodenunterseite<br />

leicht berieben, minimale Emailchips<br />

am oberen Wandungsrand. H 2,5;<br />

L 8; B 5,7 cm.<br />

Augsburg, um 1720.<br />

€ 600


608<br />

610 611<br />

612 613<br />

609


613 Emailtabatière mit mythologischem<br />

Dekor<br />

Vergoldete Kupfermontierung. Im<br />

Umriss geschweifte Kartuschenform mit<br />

über dem Stand ausgebauchten Wandungen.<br />

Weißer Fond allseitig dekoriert<br />

mit Landschaften und Stadtveduten en<br />

Grisaille sowie verschiedenen mythologischen<br />

Liebespaaren in Purpurcamaieu.<br />

Auf dem Deckel Darstellung von Diana &<br />

Callisto, die Deckelinnenseite polychrom<br />

bemalt mit einer galanten Liebesszene<br />

im Park. Profilierte Montierung mit<br />

rocaillenförmigem Drücker. H 3,5; L 8;<br />

B 6,5 cm. Deckel mit feinen Haarrissen,<br />

Boden berieben.<br />

Wohl Augsburg, um 1750.<br />

Abbildung Seite 287<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

614 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Sieg der Preußen in der Schlacht bei<br />

Prag 1757 bzw. Münzbildnis Friedrich II.<br />

von Preußen und holländische Ode auf<br />

ihn. Bez. „Giese“. H 3; L 16; B 5 cm.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1757-61.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.4, Gi IV.7.<br />

€ 750<br />

615 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Seeschlacht bei Karthagena bzw. Rheinübergang<br />

der Alliierten bei Emmerich,<br />

bez. „Giese fec. Iserlohn“.<br />

H 3; L 16; B 4,5 cm.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1758-61.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.10, Gi<br />

VI.11<br />

€ 750<br />

288<br />

616 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Allianz ewiger Friede zwischen Russland,<br />

Preußen und Schweden bzw.<br />

bekrönte Wappen der drei Teilnehmerländer.<br />

Bez. „I.H. Hamer fec. Iserlohn“.<br />

H 3; L 15,5; B 4,2 cm.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />

um 1754 – 62.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.8, Ha<br />

VI.9.<br />

€ 750<br />

617 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Siege der Preußen bei Lowositz und<br />

Prag bzw. bei Zorndorf 1758. Bez. „I.H.<br />

Hamer f.“ bzw. „Hamer Iserl.“. H 3;<br />

L 15,7; B 5 cm. Leicht gekürzt, minimal<br />

beschädigt.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />

um 1758 – 62.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.1, Ha<br />

VI.5.<br />

€ 550<br />

618 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Sieg der Engländer in der Seeschlacht<br />

von Martinique 1762 bzw. bekröntes<br />

Ligaturmonogramm Friedrichs II. v.<br />

Preußen. Bez. „Hamer“ bzw. „Ioh.Henr.<br />

Hamer fec. Iserlohn“. H 2,7; L 15,2;<br />

B 4,2 cm. Minimale Zinnlötung.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Hamer, um 1762.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.7, Ha IV.3.<br />

€ 750


614<br />

615<br />

616<br />

617<br />

618<br />

619 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Ganzfigur Friedrich II. von Preußen mit<br />

Lorbeerkranz bzw. die zwölf erfolgreichsten<br />

Schlachten Preußens im Siebenjährigen<br />

Krieg. Bez. „Giese fecit Iserlohn“.<br />

H 3; L 16; B 4,6 cm. Minimale Zinnlotreparatur,<br />

kleine Dellen.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />

um 1755 – 61.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Gi IV.1, Gi VI.26.<br />

€ 600<br />

620 Kleine Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Halbfigur Friedrich II. v. Preußen im<br />

Profil nach Links mit Krone und geschultertem<br />

Degen bzw. bekröntes königliches<br />

Ligaturmonogramm FR. Bez. „Joh. Henr.<br />

Giese fecit“. H 2,8; L 12,7; B 4 cm. Etwas<br />

verbeult.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />

um 1757 – 61.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Gi IV.2, Gi IV.4.<br />

€ 550<br />

620<br />

619<br />

289


621 Kleine Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor.<br />

Höfische Tafelszene bzw. Jagdszenen.<br />

Bez. „Giese fecit“. Bodenrelief etwas verkürzt.<br />

H 3; L 12,5; B 4,5 cm.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />

um 1755 – 61.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, G III.1/G III.2.<br />

€ 550<br />

622 Iserlohner Tabakdose mit Jagdszenen<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor.<br />

Hirsch- bzw. Saujagd mit holländischen<br />

Sprüchen. Bez. „Keppelmans“. Randprofil<br />

des Bodens minimal beschädigt. H 3;<br />

L 15; B 4,5 cm.<br />

Iserlohn, Johan Adolph Keppelman , um<br />

1755 – 64.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, K III.4, K III.6.<br />

€ 550<br />

623 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Seeschlacht bei Karthagena bzw. Sieg<br />

bei Rossbach u. Merseburg. Bez. „Giese<br />

Iserlohn“ bzw. „Giese“. H 3; L 15,5;<br />

B 4,2 cm. Etwas verkürzt.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1755-61.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.10, Gi<br />

VI.6.<br />

€ 600<br />

624 Iserlohner Tabakdose<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

Preußens Sieg in der Schlacht bei Zorndorf<br />

bzw. zehnzeilige Verherrlichung des<br />

siegreichen Feldherrn Friedrich II. von<br />

Preußen. Bez. „Giese fecit Iserlohn“. H 3;<br />

L 15; B 4,2 cm.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />

um 1755 – 61.<br />

290<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.15; Gi<br />

VI.16.<br />

€ 750<br />

625 Zwei Iserlohner Tabakdosen<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

1) Preußische Siege in den Schlachten<br />

von Roßbach und Lissa 1757 bzw.<br />

Hirschjagd. 2) Sieg der Preußen in der<br />

Schlacht bei Zorndorf bzw. Halbfigur<br />

Friedrichs v. Preußen mit Dreispitz und<br />

lateinischer Umschrift. Bezeichnet.<br />

H 3,2 bzw. 2,5; L ca. 15,7 bzw. 15,3; B 4,3<br />

bzw. 4,5 cm. Relief partiell berieben, mit<br />

kleinen Dellen.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />

um 1758 – 62.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.2, Ha<br />

III.3/Ha VI.5, Ha IV.5<br />

€ 900<br />

626 Tabakdose mit Almanach<br />

Messing, innen mit Resten von Verzinnung,<br />

geprägt im Iserlohner Verfahren.<br />

Reliefdekor, bez. und datiert „ C. Norman<br />

1787“. Partiell berieben. H 1,2; L 13;<br />

B 5,5 cm.<br />

Schweden, C. Norman, um 1787.<br />

Abgebildet bei Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Abb.<br />

S. 45 rechts oben.<br />

€ 500


621<br />

622<br />

623<br />

624<br />

625<br />

626<br />

625<br />

291


627 Drei Iserlohner Tabakdosen<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

1) Belagerung von Breslau bzw. Sieg der<br />

Preußen in der Schlacht bei Zorndorf.<br />

2) Saujagd bzw. Hirschjagd. 3) Ode auf<br />

Seefahrt und Handel bzw. Kaufleute auf<br />

Gartenterasse. Bezeichnet. H ca. 3; L ca.<br />

15; B ca. 4 cm, die kleine Dose Nr. 2:<br />

H 2,7; L 12,3; B 4,2 cm. Relief partiell<br />

berieben, mit kleinen Dellen.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1757-61.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.8, Gi<br />

VI.15/Gi III.3, Gi III.4/Gi I.1, Gi I.2.<br />

€ 1 350<br />

628 Zwei Iserlohner Tabakdosen<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

1) Siege Preußens bei Liegnitz bzw. bei<br />

Zorndorf. 2) Eroberung v. Martinique<br />

bzw. Friedensschluss von Fontainebleau.<br />

Bezeichnet. H 2,7; L ca. 15,7 bzw. 15,5;<br />

B 4,3. Relief partiell berieben, mit<br />

kleinen Dellen, Dose 1 mit minimalen<br />

Zinnlotreparaturen.<br />

Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />

um 1758 – 62.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.6, Ha<br />

VI.5/Ha VI.7, Ha VI.10<br />

€ 900<br />

629 Zwei Iserlohner Tabakdosen<br />

Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />

1) Kreuzigungsgruppe, flankiert vom<br />

Hl. Johann Nepomuk und thronender<br />

Madonna bzw. Ansicht von Rotterdam.<br />

2) Sieg der alliierten Truppen über die<br />

Türken bei Focsani bzw. die sieben russischen<br />

Siege über die Türken, bez. „I.H.B“<br />

bzw. „Becker“. H 3; L 16; B 4,5 bzw. 5 cm.<br />

Minimal gekürzt, Relief partiell berieben,<br />

mit kleinen Dellen, Dose 1 mit minimalen<br />

Zinnlotreparaturen.<br />

Iserlohn, Johan Adolph Keppelman bzw.<br />

Johan Henrich Becker, um 1762 – 74.<br />

292<br />

Literatur<br />

Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />

erzählen, Iserlohn 1981, Ke VII.3, Ke<br />

II.3/Be VI.2, Be VI.1.<br />

Die „Türkendose“ von 1774 ist eine der<br />

letzten datierten Iserlohner Tabakdosen.<br />

€ 900<br />

630 Zwei Tabakdosen mit religiösen Szenen<br />

Eine ovale aus vergoldetem Kupfer mit<br />

gravierten Szenen der Auferstehung<br />

und Himmelfahrt Christi, H 4; L 12 cm.<br />

Innen Plakette mit Ligaturmonogramm<br />

MvE. Die andere länglich, aus Kupfer<br />

und Messing mit geprägten, biblischen<br />

Szenen. Jeweils holländische Unterschriften.<br />

H 3; L 15,5 cm. Relief stark berieben.<br />

Niederlande, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 500<br />

631 Wurzelholz-Tabatière<br />

Buchsbaum, Schildpattfutter. Rechteckige<br />

niedrige Form, die Ränder mit<br />

eingelegten schwarzen Filets. Auf den<br />

Scharnierdeckel fixé sous verre vergoldet<br />

gerahmte, polychrome Malerei mit<br />

pastoraler Szene in Landschaft. H 2,3;<br />

L 8,5 cm. Kleiner Glaschip.<br />

Wohl Niederlande, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 300<br />

632 Perlmutt-Tabatière<br />

Beschnitzt; Vergoldete Kupfermontierung.<br />

Rechteckform. À cage-Fassung.<br />

Scharnierdeckel und Wandungen mit<br />

Reliefdarstellungen holländischer Küstenlandschaften<br />

mit Fischerbooten und<br />

vielfigurigen Kauffahrteiszenen. Deckelmontierung<br />

wellenförmig profiliert.<br />

H 3,5; L 8,5; b 6 cm.<br />

Niederlande oder kolonial, wohl Ende<br />

18. Jh.<br />

€ 800


627<br />

627<br />

628<br />

628<br />

630<br />

633<br />

631<br />

630<br />

632<br />

633<br />

627<br />

629<br />

629


633 Zwei Tabakdosen mit Genreszenen<br />

Messing, Kupfer, handgraviert. Oblonge<br />

Formen, die eine mit eingezogenen<br />

Enden und Randprofilierung. Die andere<br />

auf dem Boden mit sechszeiligem<br />

Trinkspruch. H 3,5; L 13,5 bzw. H 3,5;<br />

L 13,8 cm.<br />

Niederlande und Deutschland, zweite<br />

Hälfte 18. Jh.<br />

Abbildung Seite 293<br />

€ 500<br />

634 Tabakdose „Ville de Rouen“<br />

Schildpatt, Horn; Silbermontierung.<br />

Ovale Form. Boden und Wandungen<br />

aus transluzidem Horn, der scharnierte<br />

Schildpattdeckel mit geprägter Ansicht<br />

des Hafens von Rouen. H 3,8; L 12,5 cm.<br />

Wohl französische Kolonien, Ende 18. Jh.<br />

€ 600<br />

635 Breslauer Tabakdose<br />

Silber, getrieben, ziseliert, innen vergoldet.<br />

Im Umriss geschweifte Rechteckform,<br />

die über dem Stand ausgebauchten<br />

Wandungen durch gerade Züge gegliedert.<br />

Der gewölbte Deckel mit reichem<br />

Rokoko-Reliefdekor: im Zentrum eine<br />

Muschelwerkkartusche mit Rauchutensilien,<br />

seitlich rocaillengerahmte Stilleben<br />

aus Haushaltsgeräten und Büchern, der<br />

mehrfach profilierte Rand mit geschweiftem<br />

Drücker. Die Wandungen und der<br />

Boden mit Muschelwerkornamenten.<br />

Graviertes Besitzermonogramm JJG.<br />

Punzen: BZ Breslau, MZ Michael Alex,<br />

1752-82 (Hinze, S. 29). H 4; L 13; B 7 cm.<br />

Gewicht 185 g.<br />

Breslau, Michael Alex, 1752 – 82.<br />

€ 1 600<br />

636 Tabakdose „Pan und Syrinx“<br />

Schildpatt, Silber. Ovale Form mit<br />

profilierten Rändern. Der Boden aus<br />

transluzidem Schildpatt, der scharnierte<br />

Silberdeckel mit flächenfüllendem,<br />

mythologischem Gravurdekor. Punzen:<br />

294<br />

Amsterdamer Beschau, Jahresbuchstabe<br />

Z für 1784 (Tardy, S. 310). Schildpatt mit<br />

kleinem Sprung am Scharnier. H 2,5;<br />

L 12 cm.<br />

Amsterdam, 1784.<br />

€ 300<br />

637 Silberne Tabatière<br />

Innen vergoldet. Ovale Form mit gerader<br />

Wandung. Allseitig sparsamer Louis<br />

XVI-Gravurdekor. Punzen: Augsburger<br />

Beschau 1791-93, Meisterstempel verschlagen.<br />

H 3,5; L 9; B 4,7 cm.<br />

Gewicht 104 g.<br />

Augsburg, 1791 – 93.<br />

€ 450<br />

638 Muscheldose<br />

Silber. Profilierte à cage-Fassung, der<br />

Boden aus Holz. Punzen: nicht identifizierte<br />

Stempel BZ und W. L 7 cm.<br />

Wohl kolonial, Ende 18./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 300<br />

639 Zwei silberne Riechdosen<br />

Silber, gegossen, ziseliert; partiell innen<br />

vergoldet; Glasfluss. In Form einer Rokoko-Deckelvase<br />

mit reichem Reliefdekor<br />

und in Form eines Zitterfischs. Monogrammgravuren.<br />

Punzen: unidentifizierte<br />

dänische und schwedische Marken.<br />

H 7,5 bzw. 11 cm. Gewicht 48 bzw. 50 g.<br />

18./<strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 600<br />

640 Louis XVI-Silbertabatière<br />

Graviert, ziseliert. Ovale Form. Allseitig<br />

reicher Rokoko-Dekor, der Deckel reliefiert<br />

mit drei musizierenden Putti. Punzen:<br />

Pariser Jahresbuchstabe für 1667/68,<br />

Gebühren- und Quittungsstempel des<br />

Pächters Jean Jacques Prevost, 1762-68<br />

(RIII, 6517), Meisterstempel verschlagen.<br />

H 3; L 6; B 4 cm. Gewicht 51 g.<br />

Paris 1767/68.<br />

€ 780


635<br />

634<br />

636<br />

637<br />

639<br />

639<br />

640<br />

638<br />

295


641 Lackdose „Friedrich v. Schiller“<br />

Papiermaché, außen schwarz, innen<br />

schildpattartig lackiert; polychrome Öl-<br />

Lackmalerei. Niedrige runde Form. H 2;<br />

Ø 9,8 cm. Deckelrand mit Bestoßung.<br />

Wohl Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. Richter, Stobwasser, München 2005,<br />

Bd. I, S. 294 Nr. 262. Hier eine weitere<br />

Schillerdose nach dem Gemäldevorbild<br />

von Graff.<br />

€ 600<br />

642 Lackdose „Feldmarschall Blücher“<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. Auf dem Deckel Brustbild des<br />

preußischen Generals Gebhard Leberecht<br />

v. Blücher, Fürst v. Wahlstatt, hochdekoriert<br />

mit Orden. H 2,3; Ø 9,5 cm.<br />

Minimale Bestoßungen, Innenseiten mit<br />

Versinterungen.<br />

Braunschweig, wohl Stobwasser, um 1815.<br />

Literatur<br />

Vgl. Richter, Stobwasser, München 2005,<br />

Bd. I, Nr. 259, Abb. S. 78. Hier ein Beispiel<br />

einer Blücherdose der Manufaktur<br />

Stockmann. Siehe auch ders., Lackdosen,<br />

München 1988. S. 102, Nrn. 120-22. Hier<br />

drei unterschiedliche Stobwasser-Dosen<br />

mit Blücherbildnissen.<br />

€ 1 500<br />

643 Lackdose mit Doppeldeckel<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Dreiteilige runde<br />

Form. Auf dem Deckel Darstellung eines<br />

junger Herrn, auf einer Mähre hinter<br />

einem Entenpaar herreitend, auf dem<br />

Einsteckdeckel Darstellung desselben als<br />

296<br />

Wanderer, ebenfalls mit einem Entenpaar.<br />

Wohl Illustration eines Märchens<br />

(?). H 9,8; Ø 9,8 cm. Mehrere kleine<br />

Randbestoßungen<br />

Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

Vgl. Richter, Lackdosen, München 1988,<br />

S. 198, Nrn. 356 und 358. Hier formal<br />

vergleichbare Dosen mit Einsteckdeckeln.<br />

€ 1 000<br />

644 Zwei Lackdosen<br />

Papiermaché, schwarz lackiert, die eine<br />

innen schildpattartig lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. Die eine mit Tod der Cleopatra,<br />

die andere mit Parklandschaft, unter<br />

dem Bildfeld bez. „Die Teufels-Brücke<br />

auf Napoléonshöhe bei Cassel“. Beide<br />

Hälften der ersten nummeriert „P IX“.<br />

H 1,9/2; Ø 9,8/9,5 cm. Lack übergangen<br />

bzw. bestoßen.<br />

Wohl Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. Glanz, Historisches und Frivoles<br />

auf Lackdosen, Hamburg 1999, Tafel 19,<br />

Nr. 4. Hier eine Dose mit dem Sujet der<br />

Teufelsbrücke.<br />

€ 800<br />

645 Lackdose „Rosine“<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. Im Deckel bezeichnet, der Boden<br />

mit Manufakturmarke „Stobwasser’s<br />

Fabrik in Braunschweig“, beide Dosenhälften<br />

nummeriert „305“. H 2,3;<br />

Ø 9,5 cm. Minimale Randbestoßungen.<br />

Braunschweig, Stobwasser, erstes Viertel<br />

<strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Zur Marke vgl. Glanz, Historisches und<br />

Frivoles auf Lackdosen, Hamburg 1999,<br />

S. 38, Nr. VII.<br />

€ 800


641 642<br />

643<br />

644 644<br />

645<br />

297


646 Zwei Lackdosen mit Bauern<br />

Papiermaché, außen schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. Die eine mit zechendem Bauer<br />

nach Ostade, die andere mit frivoler<br />

Karikatur. H 2,5/1,9; Ø 10,5/8,8 cm. Ein<br />

Innenrand des Bodens beschädigt.<br />

Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 800<br />

647 Lackdose „Panthéon de Paris“<br />

Papiermaché, außen schwarz, innen<br />

braun marmoriert; polychrome Öl-<br />

Lackmalerei. Niedrige runde Form. Mit<br />

Resten einer goldenen Bezeichnung. H 2;<br />

Ø 10 cm. Deckelrand mit Bestoßung.<br />

Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 500<br />

648 Lackdose „Orientale mit Turban“<br />

Papiermaché, außen schwarz, innen<br />

goldfarben lackiert; polychrome Öl-<br />

Lackmalerei. Niedrige runde Form. H 2;<br />

Ø 10,3 cm. Kleine Randbestoßungen.<br />

Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 500<br />

649 Lackdose „Bärtiger Greis“<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. H 2,5; Ø 8,7 cm. Innenseiten mit<br />

Versinterungen.<br />

Wohl Russland, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 400<br />

650 Lackdose „Zechende Tischgesellschaft“<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. Auf dem Deckel Darstellung<br />

einer Gruppe englischer Soldaten beim<br />

abendlichen Trinkgelage in der Art von<br />

William Hogarth. 2,2; Ø 11 cm. Minimale<br />

Bestoßungen.<br />

Wohl England, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 600<br />

298<br />

646<br />

648<br />

650<br />

647<br />

649<br />

646


651 Zigarrenetui „Jenny“<br />

Papiermaché, außen schwarz lackiert mit<br />

polychromer Ölmalerei und Vergoldung;<br />

innen hellbraun gesprenkelt. Abgerundete<br />

Rechteckform mit längsovalem<br />

Querschnitt. Korpus und Deckel innen<br />

rot nummeriert 72. Im Deckel verblasster<br />

Firmenstempel. Minimal bestoßen,<br />

Deckelscharnier ausgebaut. H 12; B 8;<br />

T 2,5 cm.<br />

Braunschweig, Stobwasser, um 1825.<br />

Vgl. Richter, Lackdosen, München 1988,<br />

zur Form S. 43. Eine Variante unserer<br />

Dose auf S. 170, Abb. 289.<br />

€ 600<br />

652 Lack-Brillenetui<br />

Leder, Papiermaché, schwarz lackiert;<br />

polychrome Öl-Lackmalerei. Goldkonturierte<br />

Bildfelder mit Darstellung einer<br />

jungen Dame in türkischem Kostüm<br />

bzw. einer Szene aus dem Fliegenden<br />

Holländer. H 1; L 11 cm.; B 5,5 cm. Minimaler<br />

Kratzer.<br />

Braunschweig, wohl Manufaktur Stobwasser,<br />

erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. Richter, Stobwasser, München 2005,<br />

S. 241, Nr. 149.<br />

€ 400<br />

653 Zwei Lackdosen mit Genrezenen<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Rechteckige Form.<br />

1) Verlobungsszene nach David Wilkie,<br />

im Deckel bezeichnet „Indecision (D.<br />

Wilkie)“, im Boden Manufakturmarke<br />

und rote Nummerierung 1611. H 2,5;<br />

L 9; B 6,3 cm. 2) Kostümszene aus dem<br />

Fliegenden Holländer. H 2; L 8; B 5,5 cm.<br />

Erste Dose mit defektem Scharnier und<br />

innen übergangenem Lack.<br />

Braunschweig, die eine Stobwasser’s<br />

Nachfolger Meyer & Wried, um 1850.<br />

€ 1 000<br />

651 652<br />

653 653<br />

654 Lackdose „Schwatzende Wachsoldaten“<br />

Papiermaché, außen schwarz, innen<br />

braun marmoriert lackiert; Öl-Lackmalerei<br />

en grisaille. Rechteckige Form mit<br />

scharniertem Deckel. H 2,9; L 10,3;<br />

B 5 cm. Minimale Randchips.<br />

Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 400<br />

654<br />

299


655 Lackdose „L’accident funeste“<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. Auf dem Deckel frivole Szene auf<br />

dem französischen Schlachtfeld: Inmitten<br />

von napoleonischen Infanteristen<br />

stürzt eine junge Frau vom Pferd. Auf<br />

der Innenseite des Deckels betitelt, auf<br />

dem Boden rot signiert „Stobwasser’s<br />

Fabrik in Braunschweig“, jeweils nummeriert<br />

5037.<br />

H 1,8 Ø 10 cm. Minimale Bestoßungen.<br />

Braunschweig, Stobwasser, erstes Viertel<br />

<strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. zur Marke Glanz, Historisches und<br />

Frivoles auf Lackdosen, Hamburg 1999,<br />

S. 38, Nr. 7.<br />

€ 800<br />

656 Lackdose mit mythologischer Szene<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. Im Deckel bez. „Jupiter und Mercur<br />

bey Philemon und Baucis“. Beide<br />

Dosenhälften nummeriert 79. H 1,9;<br />

Ø 9,9 cm. Lack innen stark craqueliert.<br />

Braunschweig, wohl Stobwasser, erstes<br />

Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 600<br />

657 Zwei runde Tabakdosen<br />

Niedrige runde Form. 1) In Wurzelholzdose<br />

eingelegter Deckel einer Lackdose<br />

mit bärtigem Apostelkopf, Schildpattfutter.<br />

H 2,7; Ø 10 cm. 2) Lackdose mit karikatureskem<br />

Umdruckdekor bez. „Chacun<br />

son lot“. H 1,9; Ø 8,5 cm. Bestoßungen.<br />

Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 500<br />

658 Lackdose „Vor dem Begräbnis“<br />

Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />

Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />

Form. H 2; Ø 9 cm. Kleine Bestoßungen.<br />

Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 300<br />

300<br />

659 Lackdose mit Miniatur<br />

655<br />

657<br />

Papiermaché, schwarz lackiert. Niedrige<br />

runde Form. Im Deckel eingelassen,<br />

unter Glas gerahmte Miniatur in polychromer<br />

Ölmalerei auf Leinwand (?)<br />

mit naturalistischer Darstellung eines<br />

Meerschweinchens. Das Deckelfutter aus<br />

schwarz lackiertem Blech, bez. „Fr. Ammerling“.<br />

H 2,2; Ø 9,5 cm. Lackdose stark<br />

beschädigt, Miniatur mit Craquelé.<br />

Deutschland, erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 800<br />

658<br />

659<br />

656<br />

657


660 Niello-Zigarettenetui mit Moskauer<br />

Ansicht<br />

Silber, innen vergoldet. Abgerundete<br />

Rechteckform. Allseitig reicher Guilloché-,<br />

Gravur- und Niellodekor. Punzen:<br />

Moskauer Stadtmarke, Feingehalt 84<br />

Zolotniki, nicht identifizierter Beschaumeister<br />

JK (Goldberg, 623), datiert 1882,<br />

MZ Andrej Michaelovich Postnikov,<br />

1868-98 (Goldberg, 690). H 2; L 11,5;<br />

B 7 cm. Gewicht 175 g.<br />

Moskau, A. M. Postnikov, 1882.<br />

€ 800<br />

661 Silberne Tabatière<br />

Innen vergoldet. Rechteckige Form.<br />

Allseitiger Guilloché- und Rippendekor.<br />

Monogrammgravur: „IHC to IG“. Drücker<br />

mit Rosenrelief. Punzen: BZ London<br />

1817. H 2,8; L 8; B 4,2 cm. Gewicht: 108 g.<br />

London, 1817.<br />

€ 500<br />

660<br />

662<br />

662 Silberne Zigarettendose<br />

Innen vergoldet. Flache Rechteckform.<br />

Feiner, dezentral radial ausstrahlender<br />

Rippendekor. Vorderseitig aufgelegtes<br />

rotgoldenes Wappenschild mit Gravur<br />

„Zum Andenken“, rückseitig Datumsgravur<br />

„30.Sept. 1827“. Punzen: 13-lötiger<br />

Stempel des Hauptpunzierungsamts<br />

Linz von 1827 (Neuwirth 1, S. 58 Nr 4),<br />

Meisterstempel MK. H 1,5; L 8,5;<br />

B 5,5 cm. Gewicht 99 g.<br />

Linz, 1827.<br />

€ 700<br />

663 Goldenes Zigarettenetui mit Juwelenbesatz<br />

18 kt. Flache abgerundete Rechteckform.<br />

Der Deckel dekoriert mit einem Streifen<br />

aus diagonal inkrustierten Saphir- und<br />

Smaragd-Baguettes alternierend mit Diamanten.<br />

Druckknopf besetzt mit einem<br />

Saphircabochon. Gestempelt 585. Auf<br />

der Innenseite kleine Gravur „1916-?“.<br />

L 9; B 6 cm. Gewicht 84 g.<br />

€ 1 500<br />

661<br />

663<br />

301


664 Sächsische Saufeder<br />

Eisen, geätzt, Reste von Vergoldung.<br />

Facettierter Griff. Auf dem Blatt das Monogramm<br />

CFA in Blattkartusche, verso<br />

das sächsische Wappen unter Kurhut.<br />

Lochbohrung. L 59 cm.<br />

Wohl für einen Jäger des Kurfürsten Friedrich<br />

August I., der spätere König August<br />

II., um 1700.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

665 Mantelhelm<br />

Eisen, geschmiedet. Zweiteilig gearbeitete<br />

Kalotte mit geschnürltem Kamm.<br />

Geteilter Sehschlitz, beidseitig acht<br />

Atemöffnungen. Auf der rechten Seite<br />

gefederter Sperrhaken und zwei vernietete<br />

Handhaben. Zwei vernietete Halsreife<br />

mit gebörteltem Rand. H 30,5 cm.<br />

Deutsch, letztes Viertel 16. Jh.<br />

€ 6 000 – 7 000


666 Barockes Pulverhorn<br />

Horn, Holz, Eisen. Flach sichelförmig,<br />

mit Profilierungen. Die Nieten für die<br />

Befestigung am Gürtel verloren.<br />

L ca. 28 cm.<br />

Wohl 17./18. Jh.<br />

€ 500<br />

667 Zwei Nussknacker<br />

Holz, geschnitzt. Einer in Form eines<br />

Mönches, der zweite als männlicher Torso<br />

auf drei Beinen. H ca. 24 cm.<br />

€ 300<br />

668 Süddeutsche Klappbestecke<br />

Eisen, Messing, graviert. Eine zwei- und<br />

eine vierzinkige Gabel, zwei Löffel mit<br />

ovaler vergoldeter Laffe. Die Griffe dekoriert<br />

mit Rokoko-Ornamenten und Jagdszenen.<br />

Zweizinkige Gabel L 19,7 cm.<br />

18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lots 90 und 91.<br />

€ 500<br />

669 Barocker Löffel<br />

Kegelschnecke, Silber. Spitzovale Laffe<br />

aus einem Conidae-Gehäuse, der Stiel<br />

aus Silber, flach, mit Fadengravur und<br />

Reliefmuschel. L 21,9 cm. In köcherförmigem<br />

geprägtem Lederetui.<br />

Erste Hälfte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lot 86.<br />

€ 500<br />

669<br />

669<br />

667<br />

671<br />

666<br />

303


670 Solinger Klappbesteck<br />

Eisen, Messing, grün gefärbter Knochen,<br />

Silberauflagen. Dreizinkige Gabel, die<br />

Klinge mit geätzter Inschrift und beidseitigem<br />

Schmiedezeichen. Alte Schelllackrestaurierung.<br />

Zweite Hälfte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lot 164.<br />

€ 400<br />

671 Barocker Löffel<br />

Schnecke, gravierte Silbermanschette.<br />

Geklebter Bruch in der Laffe. L 11,5 cm.<br />

Wohl Niederlande, 17. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lots 49.<br />

Literatur<br />

Ein gleiches Stück bei Amme, Historische<br />

Bestecke, Stuttgart 2002, Nr. 283.<br />

€ 500<br />

672 Habaner Besteck<br />

Eisen, Messing, Schildpatt, gemugelte<br />

Granate. Zweizinkige Gabel, die Klinge<br />

mit Schmiedezeichen. Einige Granate<br />

verloren oder beschädigt. Messer<br />

L 23,5 cm.<br />

Mittlere bis östliche Donau, Ende 17. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lot 52<br />

€ 800<br />

673 Zwei Gabeln, zwei Messer<br />

Messing; Eisen. Ein jagdliches Tranchierbesteck,<br />

eine kleine Gabel und ein<br />

Messer mit gepunzter Klinge. Jagdgabel<br />

L 24,4 cm.<br />

Wohl Niederlande, 17./18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lots 65 und 66.<br />

€ 300<br />

304<br />

668<br />

674<br />

673 670 672


674 Barocke Gabel<br />

Graviertes Eisen, geschnitztes Elfenbein.<br />

Zweizinkige Gabel, der Griff in Form<br />

einer Eva, die gegen den schlangenumwundenen<br />

Baum gelehnt steht. L 22 cm.<br />

Beigelegt ein figürlich geschnitzter Buchsgriff<br />

in Form einer Frau mit Kranich.<br />

17. Jh.<br />

Provenienz<br />

Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />

Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />

14. Dezember 1991, Lots 45 und 48.<br />

Abbildung Seite 304<br />

€ 500<br />

675 Vier Jahreszeiten<br />

Weichholz mit rötlicher Oberfläche;<br />

montiert auf quadratische Holzplinthen<br />

mit Eisenplatten. Ein Unterarm und eine<br />

Hand des Herbstes verloren. H 26,4 –<br />

27,8 cm.<br />

Wohl Osteuropa/Russland (?), Ende 18./<br />

Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 500<br />

676 Neujahrsplakette 1823<br />

Eisenguss, schwarz patiniert. Darstellung<br />

der Kreuzabnahme; originaler, feuervergoldeter<br />

Rahmen. Darstellung der Kreuzabnahme.<br />

Leichter Rostanflug. Plakette<br />

H 9; B 11,5 cm.<br />

Sayner Hütte, um 1823.<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Aus einem Guss, Berlin 1988,<br />

Nr. 33 mit Abb.<br />

€ 600<br />

677 Neujahrsplakette 1824<br />

Eisenguss, schwarz patiniert. Abbildung<br />

der Grabplatte des Centurio Marcus<br />

Caelius. Bezeichnet SAYNERHÜTTE, datiert<br />

MDCCCXXIV. Leichter Rostanflug.<br />

Plakette H 8,8; B 11,2 cm.<br />

Sayner Hütte, um 1824.<br />

Literatur<br />

Vgl. Kat. Aus einem Guss, Berlin 1988,<br />

Nr. 34 mit Abb.<br />

€ 400<br />

675<br />

676<br />

678<br />

677<br />

305


678 Neujahrsplakette 1841<br />

Eisenguss, schwarz patiniert. Bezeichnet<br />

„Ursprüngliche Ansicht des Domes zu<br />

Trier aus dem XI Jahrhunderte“. Vergoldete<br />

Metallaufhängung. Plakette H 8,8;<br />

B 11 cm.<br />

Sayner Hütte, um 1841.<br />

€ 400<br />

679 Tischspiegel Napoléon III<br />

aus einer Toilettengarnitur. Messingeinlagen<br />

in Schildpattoptik; Mahagonifurnier<br />

auf Weichholz; altes Spiegelglas.<br />

H 26,3 cm.<br />

Wohl zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />

ohne Abbildung<br />

€ 300<br />

680 Faltfächer mit Venus und Adonis<br />

Gestell Horn (?), eingelegte Gold-und<br />

Silberreliefmalerei und Metallpailletten.<br />

À l’Anglaise montiertes Papierblatt mit<br />

polychromem Umdruckdekor und aufgenähten<br />

Pailletten. Dorn mit Strassstein.<br />

Stäbe etwas verzogen, Piqué partiell<br />

verloren. Montiert in segmentförmigen<br />

Rahmen aus beklebtem Karton. H 23,5;<br />

Spannweite ca. 47 cm.<br />

Frankreich, Mitte <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 400<br />

681 Historismuspokal<br />

Amethystquartz; vergoldete Silbermontierung,<br />

Perlen, Türkise, Farbsteine. Gewölbter<br />

Rundfuß, konischer Schaft mit<br />

profiliertem Nodus, halbkugelige Kuppa.<br />

Fußränder mit àjour gesägten Blattkranzmontierungen,<br />

die Montierungsringe der<br />

Kuppa verbunden durch sechs gurtförmige<br />

Zierspangen. Kuppa mit reparierten<br />

Sprüngen, der Schaftansatz geklebt.<br />

H 16, 5 cm.<br />

<strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Sammlung J.J. Ludwig, Regensburg,<br />

verst. Nagel Stuttgart, 2008.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

306


682 Bergkristall-Parfümflakon<br />

Montierung 18 kt Gelbgold. Balusterform<br />

mit reichem, feinem Tiefschnittdekor:<br />

Recto und verso Darstellung einer geflügelten<br />

Amorette, gerahmt von flächenfüllender<br />

Ornamentik im Rokokostil.<br />

Die glatte Montierung des scharnierten<br />

Haubendeckels mit inkrustierten<br />

Rubinen, Smaragden, Diamantrosen und<br />

einem Mondsteincabochon als Bekrönung.<br />

Punzen: Wiener Importstempel<br />

1872 – 1922 (Neuwirth, Bd. 1, S. 61, Tafel<br />

7/7). H 7 cm. Originales Lederetui, das<br />

Seidenfutter gestempelt „Jacob Bernstein<br />

& Söhne Hofjuweliere Bad Ems“.<br />

Drittes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

683 Historistische Deckeldose<br />

Silber, getrieben, gegossen, innen vergoldet;<br />

Niello. Punzen (Boden): Wiener<br />

Feingehalts- und Amtstempel 1866-72<br />

(Neuwirth I, Tafel 6/12 bzw. 15), Meisterstempel<br />

AK; graviert „Componirt von<br />

Prof. J. Storck ausgeführt von Kleeberg &<br />

Huck“. H 4,5; Ø 10 cm. Gewicht 219 g.<br />

Wien, August Kleeberg & Huck, 1866 – 72,<br />

nach einem Entwurf von Josef Ritter v.<br />

Storck.<br />

Literatur<br />

Vgl. ein intentisches Exemplar, ohne<br />

Wappen, abgebildet bei Mundt, Kat. Historismus,<br />

Berlin 1973, Nr. 182. Hier wird<br />

auf ein weiteres Exemplar im Museum<br />

für Angewandte Kunst in Wien hingewiesen.<br />

Die Entwurfszeichnung von<br />

Storck abgebildet bei Neuwirth, Bd. 1,<br />

Wien 1976, S. 333 Tafel 1, zum Hersteller<br />

siehe S. 290 ff. Die auf Tulaarbeiten im<br />

Stil der Renaissance spezialisierte Silber-<br />

und Goldwarenmanufaktur Kleeberg<br />

& Huck war u.a. auf der Wiener Weltausstellung<br />

1873 vertreten und erhielt<br />

zahlreiche Auszeichnungen.<br />

€ 1 200 – 1 500<br />

307


684 Wiener Schirmgriff<br />

Rotgold, Gelbgold. Der Schuss aus Mahagoni,<br />

facettierter Karneolknauf. Schraubgewinde<br />

aus Messing. Punzen: Wiener<br />

Feingehalt, 1872-1922, Meisterstempel<br />

von Karl Reinegger 1914-22 (Neuwirth,<br />

I, Tafel 7,5 und S. 140). L 29,5 cm (ohne<br />

Gewinde).<br />

Wien, Karl Reinegger, 1914 – 22.<br />

€ 1 500 – 1 800<br />

685 Nephrit-Brieföffner<br />

Feuervergoldete Kupferklinge, der<br />

Montierungsring fein ziseliert. L 17 cm.<br />

Klinge etwas verbogen. Im Originaletui,<br />

das Seidenfutter gestempelt „K.F. Werfel<br />

St. Petersburg“.<br />

Petersburg, um 1900.<br />

€ 600<br />

686 Dreh-Petschaft eines Reiters<br />

Rauchfarbenes Glas, in die Form gegeben.<br />

Dreiseitig, die Intagli mit zwei<br />

Ligaturmonogrammen und einem Pferdekopf.<br />

L 5 cm.<br />

Russland, um 1900.<br />

€ 500<br />

687 Dreh-Petschaft im Stil Barock<br />

14 kt Gelbgold, Bergkristall (?), Schliff,<br />

Mattschnitt. Dreiseitig abgeflacht mit<br />

Intagli: zwei Wappenkartuschen und ein<br />

bekröntes Ligaturmonogramm. Goldener<br />

Bügel mit Perlen besetzt. Minimale Chips<br />

an den Steinkanten. H ca. 4 cm.<br />

Ende <strong>19.</strong>/Anfang 20. Jh.<br />

€ 300<br />

308<br />

687<br />

686


688 Goldene Abendtasche<br />

14 kt. Sehr feines Goldgeflecht. Drücker<br />

mit Saphircabochons. Punzen. H 12;<br />

B 25 cm. Gewicht 191 g. Geflecht an den<br />

Scharnieren minimal beschädigt. Originaletui<br />

mit unleserlichem Hamburger<br />

Händlerstempel.<br />

Deutschland, um 1920.<br />

€ 2 500 – 3 000<br />

689 Chalcedon-Schatulle<br />

Metallmontierung mit Boutonperle.<br />

Rechteckform. Monolithischer Korpus<br />

und leicht ansteigender, geschliffener<br />

Scharnierdeckel aus transluzidem<br />

hellgrauem Chalcedon. Auf dem Deckel<br />

aufgelegtes plastisches Früchtestilleben<br />

aus geschnitzten blauen Chalcedonen<br />

und Saphirkugeln. H 3,3; L 18; B 11 cm.<br />

Italien, wohl 1930er Jahre.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

690 Jagdhund mit Hase<br />

Gelbguss, farbig bemalt. Unleserlicher<br />

Prägestempel auf dem Bauch des<br />

Hundes. Wenig berieben. H 8 cm.<br />

Wohl Wien, Anfang 20. Jh.<br />

€ 500<br />

309


Möbel<br />

Teppiche


691 Spätgotisches Kästchen<br />

Sechs Elfenbeinplatten; Messingbeschläge;<br />

Samt. Klappdeckel mit Griffbügel,<br />

Front mit Schlossbeschlag. Fallriegel verloren,<br />

Risse in den Platten, hinten unten<br />

ein schmaler Abbruch. 4 x 12 x 5,2 cm.<br />

Frankreich, 15./16. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

Literatur<br />

Vgl. Berger, Prunkkassetten, Stuttgart<br />

1998, Nr. 37, ein ähnliches Kästchen aus<br />

der Sammlung Hanns Schell, Graz.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

692 Spätgotische Kassette<br />

für ein Messbuch. Geprägtes und graviertes<br />

Leder; Eisenbeschläge; Holzkern;<br />

innen ausgeschlagen mit rotem Pergament.<br />

Auf rechteckigem Grundriss, mit<br />

abgeschrägtem Klappdeckel, seitlich<br />

ein Tragegriff. Das Leder dekoriert mit<br />

Blattranken auf gepunztem Grund, in<br />

den Bändern auf drei Seiten Blütenornamente.<br />

Das Leder mit Rissen aber fast<br />

vollständig, die Beschläge leicht rostig,<br />

ein Seitenbeschlag des Deckels und der<br />

Schlüssel verloren, ein Eckbeschlag hinten<br />

abgebrochen. 9,2 x 20 x 19 cm.<br />

Wohl Frankreich, 15. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. eine größere Kassette, gleichfalls bezogen<br />

mit geprägtem Leder, in der Sammlung<br />

Hanns Schell bei Pall, Versperrbare<br />

Kostbarkeiten, Graz 2006, Nr. 11.<br />

€ 6 000 – 7 000<br />

312


693 Paar Scheibenleuchter<br />

Bronze, gegossen, gedreht, graviert.<br />

Traufschalen etwas gedellt. H 23,8 bzw.<br />

24,5 cm.<br />

Flandern, wohl 16. /17. Jh.<br />

Provenienz<br />

Erworben 1975 aus der Sammlung<br />

Neunzerling in Vessem, NL.<br />

€ 1 000<br />

694 Spätgotischer Scheibenleuchter<br />

Bronze, gegossen, gedreht, graviert;<br />

Eisendorn. Alte Gussrisse im Fußbereich,<br />

wenige Dellen. H 47 cm.<br />

Deutsch, 16./17. Jh.<br />

Provenienz<br />

Erworben 1975 aus der Sammlung<br />

Neunzerling in Vessem, NL.<br />

Literatur<br />

Vgl. Dexel, Gebrauchsgerättypen, Bd. II,<br />

München 1981, Abb. 661.<br />

€ 1 500<br />

313


696 Die Belagerung<br />

Stickbild mit farbigen Seiden, Gold- und<br />

Silberlahn auf Leinen, in Flachstich und<br />

Applikationsarbeit. Die kartenähnliche<br />

Ansicht einer befestigten, von einem<br />

Flusslauf umfassten Stadt, mit detailreicher<br />

Wiedergabe der belagernden und<br />

erobernden Truppen. Bekrönende Figur<br />

des Gottvater auf Wolken sowie die<br />

Wappen in den Ecken herausgeschnitten,<br />

später montiert auf Seide. 127 x 146 cm.<br />

Nordfrankreich oder Flandern, wohl noch<br />

16. Jh. und im Zusammenhang mit dem<br />

Achtzigjährigen Krieg.<br />

€ 6 500 – 8 000<br />

314


697 Tapisserie mit höfischer Parkszene<br />

Wirkerei in Wolle und Seide in überwiegend<br />

Grün- und Blautönen mit nur<br />

wenig Rot, hinterfüttert mit Leinen.<br />

Frühbarocke Staffellandschaft mit zahlreicher<br />

Figurenstaffage und feinen Details.<br />

Fünf handgroße eingesetzte Stellen,<br />

zahlreiche kleine Reparaturen, wohl über<br />

altem Insektenbefall, Bordüre verloren.<br />

245 x 363 cm.<br />

Südliche Niederlande, Anfang 17. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

A Southern Netherlands 17th century wool<br />

and silk tapestry depicting a garden scene<br />

with numerous figures. Five patches and<br />

restorations, border lost.<br />

€ 7 000 – 9 000<br />

315


698 Truhe im Stil Renaissance<br />

Eiche; Eisenbeschläge, partiell gefasst.<br />

Seitenstollentruhe mit Klappdeckel. Die<br />

Front beschnitzt mit Rundbogenfries,<br />

einem Kranzmotiv und feinen Gravuren.<br />

Eisenbänder verloren, das Schloss<br />

ersetzt. 48 x 92 x 40,7 cm.<br />

Wohl England oder Niederlande, <strong>19.</strong> Jh.,<br />

möglicherweise unter Verwendung älterer<br />

Teile.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

699 Truhe im Mudejar-Stil<br />

Walnuss, Eisenbeschläge. Kastenform<br />

mit Klappdeckel auf Kufenfüßen. Die<br />

Front beschnitzt mit vier großen Rosettenformen.<br />

Schlossbeschlag ersetzt.<br />

42 x 118 x 47 cm.<br />

Wohl Spanien, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 500<br />

700 Manieristischer Kabinettkasten<br />

Esche, Palisander, Satinholz, Pflaume,<br />

Buchs, Ahorn, gefärbtes Holz und marmoriertes<br />

Wurzelholz auf Weichholz;<br />

tauschierte Eisenbeschläge; marmorierte<br />

Tapete. Zweitüriger Korpus mit sieben<br />

Innenschüben in vier Reihen, seitlich<br />

außen zwei Tragegriffe. Auf den Türen<br />

innen wohl das Furnier der ehemaligen<br />

Rückseite (mit Veränderungen), einige<br />

Beschläge (Angeln, die alte Verriegelung)<br />

und das Schloss ausgetauscht.<br />

29,5 x 37,6 x 28,2 cm.<br />

Wohl Tirol, weitgehend um 1600/ Anfang<br />

17. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. sehr ähnliche Kästen in der Sammlung<br />

des Bayerischen Nationalmuseums<br />

bei Himmelheber, Kabinettschränke,<br />

München 1977, Nr. 26 f.<br />

€ 2 600 – 3 000<br />

316


701 Schrank<br />

Walnuss, Weichholz, Lackoberfläche;<br />

Eisenbeschläge. Zweitürig, auf Kufenfüßen.<br />

In jeder Tür zwei geschnitzte<br />

Kassetten und Leisten mit Renaissance-<br />

Motiven. Schäden durch früheren Insektenbefall,<br />

Flecken. 183,5 x 142,5 x 56 cm.<br />

Französische Provinz, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

702 Renaissance-Schrank<br />

Bemaltes Hartholz, Walnuss, polychrom<br />

gefasst auf rotem Bolus, gelackte Oberfläche;<br />

Eisenbeschläge. Zweitürig, gerade,<br />

auf Zargenfüßen. Dekoriert mit Schablonendekor:<br />

Stilisierte Palmetten, Ranken<br />

und Grotesken (retuschiert). Schäden<br />

durch früheren Insektenbefall mit<br />

Harzrestaurierung, fehlende und ersetzte<br />

Beschläge. 117 x 93 x 33 cm.<br />

Französische Provinz, wohl 15./16. Jh.<br />

Provenienz<br />

Der Überlieferung zufolge ein Sakristeischrank<br />

aus der Umgebung von Millau.<br />

A French pattern stencilled walnut cupboard<br />

probably Renaissance period. Restored damage<br />

due to insects, the painting retouched,<br />

some missing or replaced mountings.<br />

€ 4 000 – 6 000<br />

317


703 Zweiarmiger Aufsatzleuchter<br />

Bronze, gegossen, graviert, rotbraun<br />

patiniert. Der Mittelstab auf einem Dreifuß,<br />

die beiden Tüllen leicht gebaucht,<br />

auf breiten Traufschalen. Mittelstab<br />

H 39,2 cm.<br />

Frankreich, wohl 17. Jh.<br />

€ 2 500 – 3 500<br />

704 Französische Reibschale<br />

Bronze, gegossen, gedreht, graviert. Zweiteilig,<br />

bestehend aus profilierter Kuppa<br />

und Scheibenfuß mit Schraubverbindung.<br />

Eine Monogrammgravur aus dem<br />

<strong>19.</strong> Jh. H 22,3 cm.<br />

Südfrankreich, Region Avignon, wohl<br />

18./<strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 500<br />

318


705 Manieristischer Überbauschrank<br />

Eiche, Schlösser und Beschläge Eisen. A<br />

deux corps, zweitüriger Aufsatz mit vier<br />

vorgelagerten Säulen und vier Halbsäulen,<br />

einem mittleren Geheimfach auf<br />

zweitürigem Unterschrank zwischen<br />

kannelierten Halbsäulen. Im Zwischengeschoss<br />

und in der Basis Schübe. H 190;<br />

B 174,5; T 76 cm.<br />

Schübe und Löwenköpfe später, das Geheimfach<br />

wohl ein Einbau vom Ende des<br />

18. oder Anfang des <strong>19.</strong> Jh., Füße ersetzt<br />

ebenso einige Eisenbänder.<br />

Wohl Nordfrankreich/Flandern, ursprünglich<br />

Anfang 17. Jh./ Veränderungen <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 9 000 – 11 000<br />

319


706 Niederländischer „Beelderkast“<br />

Eiche. Viertüriger Schrank mit sechs<br />

figürlichen Pilastern über einem Basisschub.<br />

Im Architrav fein geschnitzte,<br />

teilweise vollplastische Jagdszenen: eine<br />

Hirschhatz und eine Auerochsenjagd. In<br />

den sechs Füllungen Szenen aus der Geschichte<br />

der Susanna (Daniel 13, 1 – 64).<br />

Oben links die Szene der Susanna im<br />

Bade, oben rechts Susanna vor dem Richter,<br />

Mitte links Susanna wird abgeführt<br />

und Daniel weist auf sie, Mitte rechts die<br />

beiden Richter vor Daniel, links unten<br />

die Steinigung der beiden Richter, rechts<br />

unten Hilkija und seine Frau loben Gott.<br />

Über den Türen datiert ANNO 1656.<br />

Die Seiten kassettiert. Schub später,<br />

Füße ersetzt, zwei Messingringe in den<br />

Löwenmäulern fehlend. H 200,5; B 167;<br />

T 74 cm.<br />

Nördliche Niederlande, um 1656.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

Literatur<br />

Ein weiteres Möbel mit der Josephslegende<br />

im Museum für Kunst und Gewerbe<br />

Hamburg (Feulner, Kunstgeschichte des<br />

Möbels, Frankfurt-Berlin-Wien 1980,<br />

Nr. 232).<br />

€ 25 000 – 35 000<br />

320


321


707 Zwei barocke Tondi<br />

mit Darstellungen des Hl. Johannes und<br />

des Jesusknaben. Flachstickerei und<br />

Applikationsarbeit mit farbigen Seiden,<br />

Goldlahn und Pailletten; hinter Glas gerahmt.<br />

Beide Darstellungen datiert 1637,<br />

die des Jesuskindes betitelt „FVISSEM<br />

QVEM AD MODVM NON ESSEM“.<br />

Ø 37 cm.<br />

Wohl Süddeutschland, um 1637.<br />

€ 600<br />

708 Zwei Schatullen<br />

1. Holzkorpus, beschlagen mit geprägtem<br />

Messingblech, Eisenbänder. Auf rechteckigem<br />

Grundriss, wohl niederländisch,<br />

18. Jh. 15,8 x 39 x 25 cm. 2. Holzkorpus,<br />

bezogen mit papier paint und beschlagen<br />

mit gravierten Messingbeschlägen.<br />

Runddeckel.10,4 x 30,6 x 20,5 cm. Beide<br />

mit diversen Altersschäden.<br />

18./<strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Zur niederländischen Schatulle vgl. Pall,<br />

Versperrbare Kostbarkeiten, Graz 2006,<br />

Nr. 60.<br />

€ 300<br />

709 Barocker Vorderzappler<br />

Fein graviertes Messingzifferblatt, handgesägte,<br />

gebläute Eisenzeiger; Tagesläufer<br />

mit Spindelgang. An den äußeren<br />

Vasen je eine Lötstelle und eine Reparatur.<br />

H 11,8 cm.<br />

Süddeutschland, zweite Hälfte 18. Jh.<br />

€ 1 000<br />

322


710 Große Tiroler Kanne<br />

Helle Irdenware, grün bemalt und<br />

glasiert; Zinnfuß. Wulstig ovoider Korpus<br />

mit schnabelartig ausgezogenem<br />

Ausguss und Bandhenkel mit gedelltem<br />

Ansatz. Restauriert, Chips am Ausguss.<br />

H 35,2 cm.<br />

18./<strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Eine gleiche aber kleinere Kanne bei<br />

Dexel, Gebrauchsgerättypen, Bd. I,<br />

Braunschweig 1980, Nr. 376.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

711 Madonna mit Kind<br />

Reliefierte Majolika-Bildplatte mit weißer<br />

Glasur, bemalt in Mangan, Ockergelb,<br />

Grün und Hellblau mit Mangankonturen.<br />

Geklebte Risse. 35 x 28,5 cm. In<br />

späterem Holzrahmen.<br />

Italien, 17. – <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 500 – 3 500<br />

323


712 Tisch im Stil Renaissance<br />

Walnuss. Wangenbeine auf Kufenfüßen.<br />

Die Platte mit umlaufendem Eierstabfries,<br />

ausziehbar (ohne Platten).<br />

75 x 165 x 80 cm.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

713 Flambeau Louis XIV<br />

Bronze, gegossen, graviert, gepunzt,<br />

braune Patinierung. Barockschaft auf<br />

oktogonal fassoniertem gestuftem Fuß,<br />

dekoriert mit Blüten und Granatäpfeln<br />

sowie Punktdekoren im Rapport.<br />

H 24,4 cm.<br />

Frankreich, Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />

€ 1 000<br />

714 Flambeau Louis XIV<br />

Bronze, gegossen, graviert, hell poliert.<br />

Barockschaft auf hexagonal fassoniertem<br />

gestuftem Fuß, dekoriert mit drei<br />

reliefierten Muscheln. Ein verschlossenes<br />

Bohrloch in der Tülle. H 25,5 cm.<br />

Frankreich, Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />

€ 600<br />

324<br />

713 714


715 George III cabinet on stand<br />

Schwarzer Japanlack mit goldenen und<br />

roten Motiven auf Eiche und Weichholz;<br />

gravierte Messingbeschläge. A deux<br />

corps, das Kabinett zweitürig, innen<br />

zehn Schübe in vier Reihen. Auf den<br />

Türen eine große Architekturlandschaft<br />

und große Blütensträucher als Repoussoir,<br />

jeweils mit drei Figuren. Innen<br />

bemalt mit chinoisen Landschaften<br />

und Figuren, auf den Traversen Aventurinlack.<br />

Ein großer àjour gearbeiteter<br />

zentraler Schlossbeschlag, fünf fein gravierte<br />

Angelbeschläge. Späteres niedriges<br />

chinoises Tischgestell. Restauriert, Lack<br />

retuschiert. H 132; B 97,8; T 51 cm.<br />

England, drittes Viertel 18. Jh. und später.<br />

An English George III japanned cabinet on<br />

stand with engraved brass mountings. The<br />

two front doors decorated with a chinoiserie<br />

architecture and landcape, opening to reveal<br />

a fitted interior with ten drawers. Stand later.<br />

The lacquer restored and retouched.<br />

€ 9 000 – 13 000<br />

325


716 Barocker Kabinettschrank<br />

Nuss, Nussmaser, Pflaume und gefärbte<br />

Hölzer sowie brandgeschwärztes Ahorn<br />

auf Weichholz; die Innentüren zusätzlich<br />

intarsiert mit Palisander, Messing und<br />

Ebenholz, die inneren Schübe dekoriert<br />

mit blauem Fond, vergoldeten Profilen<br />

und applizierten gefärbten Kupferstichfragmenten;<br />

partiell ersetzte Messingbeschläge,<br />

wohl originales Kastenschloss<br />

aus reliefiert gegossenem und graviertem<br />

Eisen mit einem Riegel. A deux corps,<br />

der Unterschrank auf Stollenbeinen mit<br />

zwei Schubgeschossen. Auf dem breiten<br />

untersten Schub Inventarstempel<br />

„SANC 325“. Seitliche Griffe verloren,<br />

alte Rissrestaurierungen, Stollen ersetzt,<br />

Vergoldungen übergangen, insgesamt<br />

guter Zustand mit schön erhaltenen<br />

Farbflächen. 179 x 110 x 51 cm.<br />

Mitteldeutsch, Niedersachsen oder Sachsen,<br />

erstes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Seit 1856 Familienbesitz<br />

1928 Leihgabe Schloss Sansoucci (Inventarstempel)<br />

1874 Leihgabe Schlossmuseum Gotha<br />

Ab 1987 wieder in Familienbesitz<br />

1993 über westdeutschen Handel an den<br />

jetzigen Eigentümer verkauft.<br />

A Lower Saxon or Saxon cabinet on stand<br />

with rare arte povera decoration ot the interior<br />

and veneers in walnut, plum, maple and<br />

coloured wood. The handles to the sides lost,<br />

restored cracks, the feet replaced, in generally<br />

good condition with well preserved colours.<br />

€ 40 000 – 55 000<br />

326


327


717 Kleine italienische Kommode<br />

Weichholz mit „arte povera“-Dekor,<br />

beklebt mit kolorierten Kupferstichen<br />

auf farbigem Fond, innen rot bemalt.<br />

Dreischübig, mit nach vorne gebuchteter<br />

Front. Altersbedingte Fassungschäden.<br />

21,2 x 22,4 x 12,3 cm.<br />

Wohl Venezien, 18./<strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

718 Barock-Kommode<br />

Nuss, Ahorn, Pflaume und Buchs auf<br />

Weichholz; ersetzte Messingbeschläge.<br />

Dreischübig, mit konvex-konkav geschweifter<br />

Front. Diverse Furnierschäden,<br />

jüngere Schelllackpolitur, ersetzte<br />

Holzteile. H 79,7; B 118 ; T 63,5 cm.<br />

Weitgehend 18. Jh.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

328


719 Barocke Schreibkommode<br />

Esche, Pflaume, Ahorn auf Weichholz;<br />

Metallbeschläge und Filz ersetzt. Dreischübige<br />

Kommode mit vorgebuchteter<br />

Front, schräge Schreibklappe, dahinter<br />

zahlreiche gestufte Schübe um ein<br />

Mittelfach. Restauriert. H 105,5; B 97,2;<br />

T 58 cm.<br />

Süddeutsch, Ende 18. Jh.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

720 Holländische Vitrinenkommode<br />

Nussfurnier markettiert mit verschiedenen<br />

Hölzern; Bronzebeschläge; Glas<br />

ersetzt. A deux corps mit zweitüriger,<br />

dreiseitig verglaster Vitrine auf dreischübiger<br />

Kommode. Gebrauchsspuren.<br />

H 220; B 153; T 45 cm.<br />

Im Stil Barock.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

329


721 Pfeilerschränkchen<br />

Nuss massiv; Beschläge aus Gelbguss.<br />

Eintüriger, optisch zweischübiger, an den<br />

Ecken gerundeter Korpus mit konkaver<br />

Front. Dekoriert mit Profilen und kleinen<br />

geschnitzten Blüten. Verändert, verfleckt,<br />

Platte ersetzt. 82 x 59 x 39 cm.<br />

Französische Provinz, im Stil des 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 500<br />

722 Mitteldeutscher Aufsatzschrank<br />

Nuss, Nusswurzel, Pflaume auf Weichholz,<br />

Nuss massiv; Messing- und Eisenbeschläge.<br />

A deux corps, bestehend aus<br />

zweifach vorgebuchteter dreischübiger<br />

Kommode, geschweifter Pultlade und<br />

zweitürigem Aufsatz unter Sprenggiebel.<br />

Flecken, kleinere Furnierverluste, ersetzte<br />

Furnierteile und Beschläge. H ca. 220;<br />

B 122; T 62 cm.<br />

Weitgehend Mitte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Westfälischer Adelsbesitz<br />

€ 3 000 – 5 000<br />

330


723 Falke auf Baumstumpf<br />

Weißporzellan. Naturalistisch gestalteter<br />

Baumstumpf, darauf der stilisierte Falke<br />

nach japanischem Vorbild. Das Porzellan<br />

ohne Marke. H 46,5 cm.<br />

Wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 200<br />

724 Kranich mit Stein<br />

Bronze, vergoldet; blaue Lapislazuliplatte;<br />

Versiegelung. H 17,2 cm.<br />

Im Stil Louis XV.<br />

Literatur<br />

Die Darstellung geht auf ein Zitat aus<br />

der Naturalis historia von Plinius d. Ä.<br />

zurück: „Des Nachts stellen die Kraniche<br />

Wachen auf, die einen Stein in ihrer<br />

Kralle halten. Lassen sie ihn fallen, wird<br />

ihre Nachlässigkeit offenbar.“<br />

€ 1 200<br />

331


725 Paar Girandolen im Stil Louis XV<br />

Vergoldete Bronzefassung um zwei<br />

polychrom bemalte Porzellanfiguren. Die<br />

Papageien im Stil chinesischer Porzellane<br />

des 18. Jahrhunderts. Ein Schnabel<br />

restauriert. H 43 cm.<br />

Wohl Paris, Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />

Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />

und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />

1971, Lot 110 als „China/Paris 18. Jh.“.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

726 Paar Ziervasen Stil Louis XV<br />

Porzellan mit Emailpolychromie im Stil<br />

Kakiemon; vergoldete Bronzemontierungen.<br />

H 31,5 bzw. 32 cm.<br />

Paris, Samson, Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Ein gleich dekoriertes Kühlgefäß mit<br />

Bronzemontierung bei Slitine, Samson<br />

génie de l’imitation, Paris 2002, S. 181.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

332


727 Cartel Louis XV<br />

en corne verte. Eiche, grün gefärbtes<br />

Horn, vergoldete Bronzen. 13-teiliges<br />

Emailzifferblatt mit blauen Stundenkartuschen,<br />

gebläuten Eisenzeigern und<br />

Signatur „LEVÊQUE A PARIS“. Achttage-<br />

Läufer mit Spindelgang und Halbstundenschlag<br />

auf Glocke, Schlossscheibensteuerung.<br />

Das grüne Horn bemalt mit<br />

rotgoldenen Blumen (wohl später).<br />

Die Konsole mit Schlagstempel MAR-<br />

CHAND. Kleine Sprünge im Horn, die<br />

Bronze redoriert. H 132,5 cm.<br />

Mitte 18. Jh. mit späteren Veränderungen.<br />

€ 6 000 – 8 000<br />

333


728 Fauteuil Louis XV<br />

Buche, mouluriert, dunkel lasiert; Korbgeflecht<br />

(ersetzt). Fauteuil à la reine. Auf<br />

dem ersetzten hinteren Zargenteil Stempel<br />

L.CRESSON. 96 x 63 x 50 cm.<br />

Weitgehend 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Erworben <strong>Lempertz</strong> Auktion 582, Mai<br />

1981, Lot 1385.<br />

€ 2 000<br />

728 A Canapé Louis XV<br />

Nuss massiv, mouluriert; auf dem Bezugsstoff<br />

ein appliziertes, wohl italienisches<br />

Barockwappen. Geschweifte Zarge<br />

auf acht Beinen, die Rückenlehne dreifach<br />

hochgebogen. Ehemalige Fassung<br />

abgelaugt. 107 x 209 x 87 cm.<br />

Westdeutsch, weitgehend Mitte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Erworben von Evgret von Bary, München.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

334


729 Portemontre époque Louis XV<br />

Linde, Reste von Polychromie und Vergoldung.<br />

In Form einer kleinen Cartel<br />

fein geschnitzt mit großen C-Rocaillen<br />

und Blütengehängen, unten ein feuerspeiender<br />

Drache, oben ein plastischer<br />

Hahn und ein geflügelter Engelskopf.<br />

Fassung punktuell bestoßen. H 45,3 cm.<br />

Wohl süddeutsch, 18. Jh.<br />

€ 1 200<br />

730 Paar Appliques Louis XV<br />

Bronze, gegossen, ziseliert, vergoldet<br />

und poliert. Dreiarmige Wandleuchter,<br />

gebohrt und elektrifiziert. H ca. 35,5 cm.<br />

Partiell 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />

Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />

und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />

1971, Lot 493.<br />

€ 800<br />

731 Zwei Rokoko-Kartuschen<br />

Weichholz, vergoldet über rotem Bolus<br />

und Kreidegrund. Knieförmig gebogen,<br />

die Felder vakant. H 30 bzw. 31,3 cm.<br />

Wohl 18. Jh.<br />

€ 400<br />

335


732 Hinterglasbild mit Bataille<br />

Glasplatte, Emaildekor; gefasster und<br />

vergoldeter Holzrahmen. 37,3 x 46,3 cm.<br />

Wohl nach Georg Philipp Rugendas.<br />

€ 500<br />

733 Commode style Louis XV<br />

Palisander und Rosenholz auf Eiche;<br />

dunkelroter Marmor, Bronzebeschläge.<br />

Zweischübig, sans traverse, bombiert.<br />

Dreiseitig dekoriert mit Parkett. Furnierfehlstellen,<br />

Flecken. H 88; B 119; T 52 cm.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

734 Bureau plat style Louis XV<br />

Palisander und Rosenholz auf Eiche;<br />

vergoldete Bronzebeschläge, gestanztes<br />

Leder. Dreischübige, vierseitig furnierte<br />

Zarge. Flecken, kleine Furnierfehlstellen.<br />

74,5 x 115 x 66 cm.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

336


735 Azulejos-Tableau<br />

Majolika, weiß glasiert mit laviertem<br />

Blaudekor, montiert auf Gipsgrund in<br />

Holzrahmen. Bestehend aus 81 Fliesen<br />

und elf Fragmenten. Große Kartusche<br />

um fein gemalte Jagdszene mit Sauhatz<br />

vor Landschaftshintergrund. Einige beschädigte<br />

Fliesen. 170 x 129 cm.<br />

Wohl Lissabon, 18. Jh.<br />

A probably Lisbon Azulejos panel of glazed<br />

tiles depicting a hunting scene. Some damage<br />

to tiles.<br />

18th century.<br />

€ 12 000 – 18 000<br />

337


736 Pendule mit Meißener Harlekin<br />

Bronze vergoldet, besetzt mit Porzellanblumen<br />

und zwei Figuren: ein sitzender<br />

Harlekin mit Vogel und Katze, daneben<br />

ein sich kratzender Hund. Der Hund mit<br />

sichtbarer Blaumarke Schwerter hinten<br />

am Boden. Die Figuren in sehr gutem<br />

Erhaltungszustand. Die Uhr mit weißem<br />

Emailzifferblatt hinter gewölbtem Glas,<br />

das Achttage-Pendulenwerk mit Fadenaufhängung,<br />

auf der Platine ein Stempel<br />

der Medaille d’or Paris 1827. Nur eine<br />

fehlende Porzellanblüte. H 35,3 cm.<br />

Die Bronze wohl époque Louis XV, das<br />

Pendulenwerk Paris, um 1827, das Porzellan<br />

Meißen, um bzw. nach 1743, das<br />

Modell von Johann Friedrich Eberlein.<br />

Literatur<br />

Zwei ebensolche Harlekine ohne Katze<br />

aber mit Käfig im Kat. Commedia<br />

338<br />

dell’Arte, Stuttgart 2001, Nr. 19 und bei<br />

Kunze-Köllensperger, Coll. Franz Burda,<br />

Nr. 108; drei weitere Exemplare mit<br />

Katze und Käfig in der Slg. Pauls, Riehen<br />

(Kat. Porzellan des 18. Jh., Bd. I, Frankfurt<br />

1967, S. 288 f.) sowie verst. <strong>Lempertz</strong><br />

Auktion 677 vom 22. Mai 1992, Lot<br />

705, und in der <strong>Lempertz</strong> Auktion 888<br />

vom 18. Mai 2006, Lot 25.<br />

A Paris probably Louis XV period gilt bronze<br />

clock with porcelain flowers and a Meissen<br />

Harlequin with bird and cat as well as<br />

a seating dog. The dog with visible mark<br />

crossed swords to back of base. The figures in<br />

excellent condition. Only one flower missing.<br />

The clock work marked „Medaille d’or Paris<br />

1827“.<br />

The porcelain Meissen, the model by Eberlein,<br />

c. 1743.<br />

€ 6 000 – 9 000


737 Dänischer Entrefenêtre-Spiegel<br />

Weichholz, vergoldet; facettiertes zweigeteiltes<br />

Spiegelglas. Die Vergoldung<br />

später, wohl rekonstruiert. 116 x 52 cm.<br />

Wohl Kopenhagen, Mitte bis drittes Viertel<br />

18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Norddeutsche Privatsammlung<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

738 Süddeutsche Rokoko-Konsole<br />

Nuss, hinten Weichholz, Stuck, modelliert,<br />

vergoldet und patiniert; schwarzer<br />

Marmor. Lang gestreckte Doppel-C-<br />

Beine, reich rocaillierte und deutlich<br />

geschweifte Zarge. Minimale Chips am<br />

Plattenrand, restaurierter Bruch durch<br />

den Mittelteil der Zarge, Vergoldung<br />

übergangen. 92,5 x 91,5 x 33 cm.<br />

Weitgehend Mitte 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Der Überlieferung nach aus Schloss<br />

Zwiefaltendorf stammend, daher mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit dem Umkreis<br />

des schwäbischen Bildhauers Joseph<br />

Christian (1706 – 1777) zuzuordnen,<br />

der außer in der Benediktinerkirche von<br />

Zwiefalten auch in der von Ottobeuren<br />

tätig war.<br />

€ 4 000 – 6 000<br />

339


739 Bonheur du Jour Louis XV<br />

Palisander, Mahagoni und Buchsfilets<br />

auf Eiche; Messingleiste und vergoldete<br />

Bronzebeschläge; älteres Glas. Vierseitig<br />

furnierter Körper mit Kniehöhle, zwei<br />

Zargenschüben und Klappplatte sowie<br />

zwei Fächer und zwei Schübe im Aufsatz.<br />

Nicht leserlicher Ebenistenstempel.<br />

Gewachsener Zustand mit Furnierfehlstellen<br />

(vor allem hinten oben), Verwerfungen,<br />

Flecken, fehlender Schlossbeschlag.<br />

103 x 64,5 x 47 cm<br />

Paris, Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

340


740 Bracket clock<br />

Ebonisiertes Furnier auf Weichholz,<br />

Sägearbeiten unterlegt mit rotem Textil,<br />

vierseitig verglast; Zifferblatt aus Messing<br />

mit Zwickelauflagen und Ziffernring<br />

aus Zinn, Schlagabstellung bei<br />

III, Datumsanzeige bei VI, sichtbarem<br />

Scheinpendel und Regulage im Arcus;<br />

Achttagewerk mit Geh- und Schlagwerk<br />

über Kette und Schnecke, Stundenschlag<br />

auf Glocke und Rufschlag auf sechs Glocken.<br />

Fein gravierte Rückplatine. Vorne<br />

gravierte Signatur „John Hall London“.<br />

H 40,7 cm.<br />

London, 18. Jh.<br />

€ 3 500 – 4 000<br />

741 Etagère mit Lackdekor<br />

Holz mit Schwarzlack und Vergoldung<br />

über rotem Bolus; Metallbeschläge.<br />

Kleines Ziermöbel mit zweitürigem<br />

Unterschrank und zwei Stellagen,<br />

die Türen bemalt mit Chinoiserien.<br />

79 x 45 x 15 cm.<br />

Im Stil des 18. Jahrhunderts.<br />

Provenienz<br />

Erworben über Galerie Altero, Quai<br />

Voltaire, Paris.<br />

€ 800<br />

341


742 Rokoko-Spiegel<br />

Weichholz, vergoldet über rotem Bolus;<br />

Spiegelglas (ersetzt). Fassung nur in<br />

Spuren erhalten und retuschiert.<br />

118,5 x 58 cm.<br />

Norddeutsch, weitgehend 18. Jh.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

743 Jagdhund und Schwan<br />

Wirkerei in polychromer Wolle und<br />

Seide. Blick in eine Parklandschaft<br />

mit Architektur und Flusslauf, optisch<br />

gerahmt mit einer rosenbesetzten Leiste.<br />

Stark verschmutzt. 236 x 257 cm.<br />

In der Art Aubusson, wohl époque Napoléon<br />

III, das Motiv möglicherweise nach<br />

Oudry.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

342


744 Secrétaire à abattant<br />

Rosenholz, Königsholz, Satinholz, Mahagoni,<br />

Amaranth, Ahorn und gefärbtes<br />

Holz auf Eiche; vergoldete Bronzebeschläge<br />

und Draht. A deux corps,<br />

Unterschrank mit Schreibfach über zwei<br />

Türen, zweitüriger, mittig aufgebogener<br />

Aufsatz mit zwei Türen und Fächern.<br />

Fein und dicht dekoriert mit Würfelparkett,<br />

Furniermaserungen, schrägen und<br />

geschweiften Bändern. Hinten auf dem<br />

Unterschrank gestempelt COULON und<br />

JME. Einige ersetzte Beschläge, Innenausstattung<br />

verändert, einige ersetzte<br />

Furnierteile. H 219; B 96; T 39 cm.<br />

Drittes Viertel 18. Jh., wohl Balthazar<br />

Coulon.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben bei<br />

Buvelot, Paris<br />

A Paris Louis XV period secrétaire à abattant<br />

à deux corps with rosewood, tulipwood and<br />

amaranth parquetry and gilt bronze mountings.<br />

Stamped Coulon and JME to the back.<br />

Some mountings replaced, the interior changed,<br />

some replaced pieces of veneer.<br />

Third quarter 18th century, probably by Balthazar<br />

Coulon.<br />

€ 7 000 – 9 000<br />

343


745 Table époque Louis XV<br />

Rosenholz, Amaranth, Rüster, Bronzebeschläge<br />

(ersetzt). Geschweifte Zarge mit<br />

zwei Ausziehplatten und einem Schub<br />

auf schmalen geschweiften Beinen mit<br />

schrägen Innenfurnieren. Die Platte<br />

dekoriert mit stilisierten Ranken und<br />

Radialfurnier. Kleine Furnierfehlstellen,<br />

Verwerfungen, ersetzte Furniere.<br />

Gestempelt auf der hinteren Zarge DU-<br />

BOIS. 71 x 69 x 37,5 cm.<br />

Paris, Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben bei<br />

Dr. Bunke, München<br />

A French Louis XV period side table with<br />

tulipwood and amaranth veneers. Stamped<br />

DUBOIS. Minor losses to veneers, some<br />

replaced.<br />

€ 6 000 – 8 000<br />

344


746 Bracket clock<br />

Mahagonifurnier auf Eiche, vierseitig<br />

verglast; Zifferblatt aus Messing mit Zwickelauflagen,<br />

Schlagabsteller im Arcus<br />

und gesägten Eisenzeigern; Achttage-<br />

Laufwerk mit Spindelgang und Stundenschlag<br />

auf Glocke. Gravierte Rückplatine.<br />

Vorne gravierte Signatur „Eliezer Jam/<br />

sn Chater London“. Gehäuse mit kleinen<br />

Fehlstellen, Uhr restaurierungsbedürftig.<br />

H 47,5 cm.<br />

London, Eliezer Chater, nach 1751.<br />

Literatur<br />

Der Uhrmacher, Sohn des James Chater,<br />

bei Baillie, Reprint 1966, S. 56.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

747 Console Louis XV<br />

Holz gefasst und vergoldet; profilierter<br />

wohl originaler Marmor. Kleine Konsole<br />

mit fein durchbrochener Zarge und<br />

moulurierten Doppel-C-Beinen. Vergoldung<br />

übergangen, die Vase auf dem<br />

Verbindungssteg wohl etwas später.<br />

75,5 x 79,8 x 40,5 cm.<br />

18. Jh.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

345


748 Secrétaire à abattant<br />

Roter Lack mit Vergoldung und schwarzen<br />

Konturen sowie Rosenholzfurnier<br />

auf Eiche; wenige vergoldete Bronzebeschläge;<br />

schwarze Marmorplatte und<br />

gold geprägter Lederbezug ersetzt.<br />

Leicht gerundete und geschweifte Louis<br />

XV-Architektur mit dreizonigem Aufbau:<br />

Unten zwei Türen, mittig die Schreibklappe<br />

vor Fächern und Schüben, oben<br />

ein Schub. Chinoiser Dekor mit Pfau auf<br />

Lochfelsen, großen Chrysanthemenblüten,<br />

Vögeln und Magnolienzweigen. Restaurierter<br />

und retuschierter Vertikalriss<br />

in der Schreibplatte, die untere rechte<br />

Tür ein wenig verzogen. H 155; B 96;<br />

T 40 cm.<br />

Stil Louis XV, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />

A Louis XV style red lacquer and tulipwood<br />

secrétaire à abattant. A restored and retouched<br />

vertical crack through the front fall.<br />

Probably 19th century.<br />

€ 15 000 – 20 000<br />

346


749 Gueridon style Louis XVI<br />

Rosenholz- und Amaranthfurnier; graue<br />

Marmorplatte; vergoldete Bronze und<br />

gesägtes Messing. Höhenverstellbares<br />

Ziermöbel mit oktogonalem Schaft auf<br />

Dreifuß. H 83; Platte Ø 29 cm.<br />

In der Art Martin Carlin, wohl Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

Literatur<br />

Das Originalmöbel von Martin Carlin<br />

trägt eine Sèvres-Porzellan-Platte und<br />

darauf einen fest montierten, zweiarmigen,<br />

beweglichen Kandelaber (s. Pradère,<br />

Die Kunst des französischen Möbels,<br />

München 1990, S. 358).<br />

A French ormolu-mounted tulipwood and<br />

amaranth gueridon in the manner of Martin<br />

Carlin, probably late 19th century.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

750 Klassizistische Kommode<br />

Nuss, Nussmaser, Ahorn, Pflaume, Ebenholz<br />

und Buchs auf Obst- und Weichholz;<br />

Messingbeschläge. Dreischübig,<br />

gerade zwischen Pilastern mit optischen<br />

Kanneluren. Dekoriert mit gewundenen<br />

Bändern und intarsierten Kanneluren<br />

um den obersten Schub. Deckplatte<br />

und Beschläge ersetzt, restauriert.<br />

84 x 129,5 x 61 cm.<br />

Weitgehend letztes Viertel 18. Jh.<br />

€ 3 500 – 5 000<br />

347


751 Sächsische Stutzuhr<br />

Ebonisiertes, vierseitig verglastes<br />

Holzgehäuse; Messing-Zifferblatt mit<br />

Ziffernring aus Zinn, Reliefauflagen in<br />

den Zwickeln, Scheinpendel im Fenster,<br />

zentraler Weckscheibe sowie Schlagund<br />

Repetitionsabsteller im Arcus.<br />

30-Stunden-Laufwerk mit Spindelgang,<br />

starrem Pendel und Viertelstundenschlag<br />

auf zwei Glocken. Im Arcus versilberte<br />

Kupferkartusche mit gravierter Signatur<br />

„C.H. Weisse Dresden“. Vorderes Glas<br />

und Bügelgriff ersetzt. H 51,5 cm.<br />

Drittes Viertel 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Der Uhrmacher Carl Heinrich Weisse bei<br />

Abeler, Wuppertal 1977, S. 652.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

752 Paar Kaminböcke Louis XVI<br />

Bronze, gegossen, ziseliert, feuervergoldet;<br />

weißer Marmor. Gegenständig liegendes<br />

Löwenpaar. Chips an den Kanten<br />

des Marmors, Restaurierungen auf der<br />

Unterseite. H ca. 16,5; B ca. 19 cm.<br />

Wohl letztes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

348


753 Commode époque Louis XVI<br />

Palisander, Satinholz, Ahorn und gefärbte<br />

Hölzer auf Eiche; vergoldete Bronzebeschläge<br />

(partiell ersetzt); gelbroter Marmor<br />

(eventuell Aleppo). Dreischübig mit<br />

betonter Mitte, die zwei unteren Schübe<br />

sans traverse. Dekoriert mit Schrägfurnieren,<br />

optischen Lisenen und Kanneluren,<br />

auf der Front zentral ein Kranz um<br />

einen Blumenkorb, daneben kleinere<br />

ovale Festons. Zweiseitig schließende<br />

Zentralverriegelung. Auf der Zarge oben<br />

hinten gestempelt „AVRIL“ und „JME“.<br />

Restauriert, erneute Verwerfungen, kleine<br />

Fehlstellen, Flecken. H 96,5; B 127,5;<br />

T 59 cm.<br />

Paris, letztes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />

Auktion Weinmüller 134 (u.a. Sammlung<br />

und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />

1971, Lot 363.<br />

A Paris Louis XVI period rosewood and<br />

satinwood veneered commode sans traverse,<br />

stamped AVRIL and JME. Restorations,<br />

minor damage and losses to veneers, stains.<br />

€ 6 000 – 8 000<br />

349


754 Flambeau épqoue Louis XVI<br />

Bronze, vergoldet; furniertes, gesägtes<br />

und bemaltes Schildpatt. Zweiarmiger<br />

Kandelaber mit höhenverstellbarem<br />

Schirm und gemalter Ansicht „Der Volksgarten<br />

in Wien“, unten rechts signiert<br />

„Mahlknecht“. Kleine Ausplatzungen<br />

im Maldekor, eine Tülle locker, die Füße<br />

wieder angefügt (einer locker). Zentraler<br />

Stab H 37,6 cm.<br />

Die Bronze wohl Paris, Ende 18. Jh., der<br />

Dekor Wien, um 1800.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 2 500 – 3 500<br />

755 Paar Appliques époque Louis XVI<br />

Bronze, gegossen, ziseliert, vergoldet,<br />

poliert. Paar zweiarmige Wandleuchter<br />

im „goût grec“ mit Urnenbekrönung. Reparaturen<br />

an zwei Armen, eine Lötstelle<br />

an einem weiteren Arm und an dem Fuß<br />

einer Urne, Bohrungen für Elektrifizierung.<br />

H 48,5 cm.<br />

Paris, wohl letztes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

350


756 Secrétaire à abattant<br />

Rosenholz, Amaranth, Satinholz, Ahorn,<br />

gebeizte und gefärbte Hölzer auf Eiche;<br />

vergoldete Bronze und polierte Eisenbeschläge;<br />

gold geprägtes grünes Leder<br />

(ersetzt). Klassizistisches Möbel mit<br />

schrägen Ecken und bekannter Dreiteilung:<br />

unten zwei Türen, darüber Schreibklappe<br />

vor Fächern und Schüben, oben<br />

ein Giebelschub. Dekoriert mit Kassettenmarketerie<br />

und drei ovalen, figürlich<br />

dekorierten Reserven auf der Front, große<br />

Gehänge mit Vermessungsinstrumenten<br />

auf den Seiten. Auf der Zarge oben<br />

gestempelt „N.PETIT“ und „JME“ ligiert.<br />

Kleine Furnierverluste, einige Furniere<br />

und die Bronzen partiell ersetzt.<br />

142,5 x 99 x 46 cm.<br />

Paris, letztes Viertel 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

A Paris Louis XVI period secrétaire à abattant<br />

with tulipwood, satinwood and amaranth<br />

parquetry. Stamped N.PETIT and JME. Minor<br />

losses to veneers, some small parts and gilt<br />

bronzes replaced.<br />

€ 8 000 – 12 000<br />

351


757 Pendule époque Louis XVI<br />

Weißer und schwarzer Marmor; feuervergoldete<br />

Bronzen; Emailzifferblatt,<br />

vergoldete gesägte Zeiger, gewölbtes und<br />

flaches Glas. Extra großes, rundes Pendulenwerk<br />

mit Schlagwerksteuerung über<br />

Schlossscheibe und Halbstundenschlag<br />

auf Glocke. Auf dem Zifferblatt signiert<br />

„Persevalle A REIMS“. Email beschädigt.<br />

H 56,5 cm.<br />

Paris/Reims, letztes Viertel 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Vgl. drei sehr ähnliche Portalpendulen<br />

bei Kjellberg, Encyclopédie de la Pendule<br />

Française, Paris 2005, S. 198 A-C.<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

758 Ziergefäß Stil Louis XVI<br />

Porzellan mit puderblauem Fond; vergoldete<br />

Bronzemontierung. Ohne Marke. H<br />

25,3 cm.<br />

Wohl Paris, Samson, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

352


759 Paar Cassolettes Louis XVI<br />

Bronze, gegossen, fein ziseliert, vergoldet<br />

und brüniert; angehängte vergoldete<br />

Metallketten. H 23 cm.<br />

Wohl Ende 18. Jh.<br />

Literatur<br />

Es handelt sich um einen gängigen<br />

Typus der Epoche Louis XVI, allerdings<br />

besonders fein ausgestaltet mit drei<br />

Steinbock- und drei dazwischen gesetzten<br />

Widderköpfen, die die Ketten tragen.<br />

Ähnliche aber einfachere Cassolettes<br />

mit weißem Marmor bei Wannenes, Les<br />

bronzes ornamentaux et les objets montés,<br />

Mailand 2004, S. 231.<br />

€ 4 000 – 5 000<br />

760 Potpourri Stil Louis XVI<br />

Grüner Marmor; Porphyr; vergoldete<br />

Bronzen. Minimale Chips am Deckelrand.<br />

H 23 cm.<br />

Frankreich, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

353


761 Paar Vasen Stil Louis XVI<br />

Serpentin; vergoldete Bronzemontierung.<br />

Restaurierungen an den Lippenrändern.<br />

H 27,4 cm.<br />

Wohl Paris, <strong>19.</strong> Jh.<br />

354<br />

Literatur<br />

Als Vorbild diente die „vase du roi“ der<br />

Manufaktur Sèvres (s. Kat. The Wallace<br />

Collection Catalogue of Sèvres Porcelain,<br />

London 1988, Band I, C 328). Auch bei<br />

den Serpentinvasen ist die Verbindung<br />

der Materialien zu einem stimmigen<br />

Gesamtbild sehr schön gelöst.<br />

€ 5 000 – 6 000


762 Secrétaire à abattant<br />

Palisander, Rosenholz, Amaranth, Mahagoni<br />

und Nussmaser auf Eiche; gelber<br />

Marmor; Bronzebeschläge. Gerade mit<br />

schrägen Ecken, optische Zweiteilung<br />

mit Schreibfach oben und Tür unten.<br />

Innen Fächer und Schübe. Dekoriert mit<br />

dreidimensionalem Parkett und Schrägfurnieren.<br />

Oben auf der Zarge Invarstempel<br />

Krone DJ und bourbonische<br />

Lilie. 116,3 x 48 x 31,5 cm.<br />

<strong>19.</strong> bzw. Anfang 20. Jh. im Stil Louis XVI.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 000<br />

763 Table de nuit Louis XVI<br />

Mahagoni und Rosenholz auf Eiche;<br />

vergoldete Bronzebeschläge; weißer<br />

Marmor. Dreischübig, auf verjüngten<br />

Säulenbeinen mit einem Zwischenbrett.<br />

Reste einer Estampille „Schey“ und<br />

„JME“ ligiert. Furnierriss in einer Seite.<br />

77,8 x 44 x 30,5 cm.<br />

Wohl 18. Jh. mit späteren Veränderungen.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland, erworben bei Dr.<br />

Bunke, München<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

355


764 Vier Biedermeier-Stühle<br />

Buche, Birke; gepolstert und bezogen mit<br />

schwarzem Rosshaarbezug. Architekturlehne,<br />

trapezförmige Sitzfläche. Ein<br />

Stuhl wohl mit ersetztem Blendbogen,<br />

wenige Risse. H 88,5 cm.<br />

Ostdeutsch, wohl Weimar,<br />

um 1800 – 1810.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

765 Klassizistische Poudreuse<br />

Nuss, Kirsche, Ahorn, Buchs auf Weichholz,<br />

Nuss massiv; Messingbeschläge<br />

später; Spiegelglas ersetzt. Eckiger<br />

Korpus auf vier verjüngten Säulenbeinen<br />

mit Klappfächern oben und drei Schüben<br />

darunter. Dekoriert mit gerahmten<br />

Furnierfeldern und Rosettenmotiven.<br />

Beine passend aber wohl nicht original,<br />

ein Schubknauf fehlend, Schelllack mit<br />

Beschädigungen. 79,5 x 76,7 x 46,8 cm.<br />

Rheinland, Ende 18. Jh.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

356


766 Klassizistischer Spiegel<br />

Holz vergoldet, hellrotes Marmorfurnier;<br />

Spiegelglas ersetzt. Ein Marmorkapitell<br />

ersetzt durch gefasstes Holz, die Vergoldung<br />

übergangen. 134 x 49,5 cm.<br />

Wohl Italien, weitgehend Ende 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

767 Klassizistischer Spiegel<br />

Weichholz, Stuck, vergoldet und gefasst;<br />

Spiegelglas (ersetzt). Fassung leicht<br />

bestoßen, geringe Fehlstellen, Retuschen.<br />

159,5 x 74 cm.<br />

Norddeutsch (Berlin?), Rahmen letztes<br />

Viertel 18. Jh.<br />

€ 3 500 – 4 000<br />

357


768 Bildnis eines alten Mannes<br />

Alabaster. Nicht identifizierte Porträtbüste<br />

im Stil der Antike. Einige Chips.<br />

H 39,6 cm.<br />

Wohl Italien, Ende 18. Jh./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 7 000 – 9 000<br />

358


769 Klassizistisches Relief<br />

Weißer Carrara-Marmor; montiert auf<br />

Holz und Samt. Weibliches Profil mit<br />

bedeckten Haaren. H 34,5 cm, Rahmen<br />

51,6 x 38,7 cm.<br />

Wohl Italien, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 000<br />

770 Römischer Bildniskopf<br />

Marmor; montiert auf Holzsockel. Nase<br />

wieder angefügt, Unterlippe leicht restauriert.<br />

Kopf H 30 cm.<br />

Wohl provinzialrömisch, erstes Jahrhundert<br />

nach Christus.<br />

Provenienz<br />

Erworben über Robert Bellet, Paris,1981<br />

€ 3 000 – 5 000<br />

359


771 Kommode Biedermeier<br />

Nuss, Ahorn auf Weichholz. Gerade<br />

Architektur mit zwei Pilastern, zweischübig.<br />

Feines Furnierbild mit gegenständiger<br />

Wurzelmaserung. Oberfläche<br />

restauriert. H 74,5; B 101,5; T 54 cm.<br />

Süddeutsch, Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 600 – 3 000<br />

772 Hochzeitsstuhl Empire<br />

Verschiedene Obsthölzer. Lehne, Zarge<br />

und Vorderbeine beschnitzt mit Empireornamenten,<br />

auf der Lehne zwei Monogramme<br />

„BG“ und „JS“. Strebe zwischen<br />

den Vorderbeinen entfernt. H 77,5;<br />

Sitzfläche H 40 cm.<br />

Französische Provinz, <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 1 200<br />

360


773 Paar Stangenvasen mit Lackdekor<br />

Gelblicher Scherben, weiß glasiert mit<br />

polychromem, partiell erhabenem Lackdekor<br />

mit Gold auf rotem Fond. Stangenvase<br />

nach dem Vorbild der chinesischen<br />

Gu-Form mit weit ausladendem Fuß<br />

und Lippenrand. Auf den zylindrischen<br />

Flächen von Fuß und Hals alternierende<br />

Bildfelder mit chinoisen Blüten und<br />

Architekturdarstellungen. Auf dem<br />

zentralen Nodus fliegende Wasservögel<br />

und Blütenzweige. Der glasierte Boden<br />

mit pseudochinesischer Münzmarke. Der<br />

Dekor gut erhalten mit nur minimalen<br />

Farbverlusten. H 49,5 cm.<br />

Berlin, um 1840.<br />

Literatur<br />

Die Herkunft und Datierung dieser<br />

Lackvasen blieb lange Zeit rätselhaft.<br />

Otto v. Falke (Altberliner Fayence, Berlin<br />

1923, Abb. 60) bildet eine vergleichbare<br />

Vase ab und datiert die „bisher heimatlose<br />

keramische Gattung“ vorsichtig in<br />

die Zeit nach 1790. Eine Datierung in die<br />

Zeit nach 1840 belegt in jüngster Zeit<br />

ausführlich Wittwer im Aufsatz „Berliner<br />

Lackvasen“ (Kat. Schwartz Porcelain,<br />

Münster 2004, S. 237 ff).<br />

A rare pair of Berlin red lacquer painted<br />

faience vases. Marked with chinese symbol<br />

in underglaze blue. The decoration in good<br />

condition with only minor losses.<br />

Berlin, c. 1840.<br />

€ 10 000 – 15 000<br />

361


774 Amazonengruppe auf Säule<br />

Eisenguss, schwarz patiniert, ziseliert,<br />

Silbertauschierung. Säule auf drei Löwenfüßen,<br />

um den Schaft Fries von partiell<br />

vollplastischen Amazonen, kompositkapitell.<br />

Feine Silbertauschierungen auf<br />

der Säule und der Figurengruppe. An der<br />

hinteren Sockelleiste bezeichnet „Königl.<br />

Eisengiess Berlin“, an der vorderen datiert<br />

1837. Linke Vorderhand des Pferdes<br />

wieder angesetzt, kleiner Ausbruch an<br />

der Gussnaht des rechten Arms der<br />

Reiterin, der Speer ersetzt. H 191 cm.<br />

€ 18 000 – 20 000<br />

775 Germanengruppe auf Säule<br />

Eisenguss, schwarz patiniert, ziseliert,<br />

Silbertauschierung. Säule auf drei Löwenfüßen,<br />

um den Schaft ein Fries von<br />

partiell vollplastischen germanischen<br />

Kriegern, Kompositkapitell. Säule und<br />

Figurengruppe reich mit Silbertauschierungen<br />

verziert. An der hinteren<br />

Sockelleiste bezeichnet „Königl. Eisengiess<br />

Berlin cis. F. Vollgold 1860“. Das<br />

Schwert des Legionärs wieder angesetzt,<br />

der Speer ersetzt. H 194 cm.<br />

€ 18 000 – 20 000<br />

362<br />

Königlich Preußische Eisengießerei, Berlin, um bzw. nach 1837, das<br />

Modell der Säule von Ferdinand August Fischer, der Entwurf von Johann<br />

Heinrich Strack, die Ziselierung von Friedrich Wilhelm Vollgold.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

Literatur<br />

Die Säule abgebildet im Kat. Die Königliche Eisen-Giesserei zu Berlin,<br />

Berlin 2004, Nr. 112. Fischers Figurengruppe wurde auf der Berliner<br />

Akademieausstellung des Jahres 1838 unter der Nummer 1020 gezeigt.<br />

Königlich Preußische Eisengießerei, Berlin, 1860, das Modell der Säule<br />

von Ferdinand August Fischer, der Entwurf von Johann Heinrich Strack,<br />

die Ziselierung von Friedrich Wilhelm Vollgold.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

Literatur<br />

Die Figurengruppe abgebildet bei Schmidt, Der preußische Eisenkunstguss,<br />

Berlin 1981, Abb. 113. Fischers Figurengruppe wurde auf<br />

der Berliner Akademieausstellung des Jahres 1838 zusammen mit der<br />

Amazonengruppe als Nummer 1022 gezeigt.


774 775


776 Paar Vasen Barbedienne<br />

Bronze, gegossen und zisiliert, versilbert<br />

und feuervergoldet. Amphorenform mit<br />

zwei Handhaben und drei Löwenfüßen,<br />

die Ansätze gestaltet als Büste des<br />

Herkules mit Löwenfell. Dekoriert mit<br />

reliefierten Motiven des Dionysos-Kultes.<br />

Am Fuß Palmetten und Blattranken, um<br />

die Schulter alternierend Bocksköpfe<br />

und Festons. Eine Vase mit gravierter<br />

Signatur „F. Barbedienne“. H 56,3 und<br />

57,2 cm<br />

364<br />

Paris, um 1875, Gießerei Ferdinand Barbedienne, nach einem Entwurf von<br />

Ferdinand Levillain.<br />

Ferdinand Levillain lieferte ab 1871 Entwürfe im neo-griechischen Stil,<br />

die der Gießer Barbedienne sehr erfolgreich umsetzte. Die beiden Vasen<br />

weichen in der Gestaltung der Details leicht von einander ab, können<br />

aufgrund der überwiegenden Gemeinsamkeiten jedoch als Paar gesehen<br />

werden.<br />

€ 7 000 – 9 000


777 Bureau plat<br />

Rosenholz, Amaranth und Buchsfilets<br />

auf Eiche; vergoldete Bronzebeschläge;<br />

Leder (ersetzt). Geschweifte Louis<br />

XV-Architektur mit vier Ansichtsseiten,<br />

drei Schüben in der Zarge und üppigen<br />

Bronzedekor: Weibliche Karyatiden,<br />

gepunzte und polierte Bänder, Löwentatzen,<br />

auf den Seiten je ein Bacchuskopf.<br />

Ebenistenstempel RUMER. Restauriert<br />

über Furnierrissen in den Schweifungen<br />

der Beine, Fehlstellen. H 78; B 171,5;<br />

T 100 cm.<br />

Paris, zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh., nach dem<br />

Vorbild von Charles Cresson.<br />

A Paris Louis XV style bureau plat with tulipwood<br />

and amaranth veneers and gilt bronze<br />

mountings. Stamped Rumer. Restorations,<br />

minor missing parts.<br />

Second half 19th century.<br />

€ 20 000 – 25 000<br />

365


778 Kleines Kunstkabinett<br />

Ebenholz, ebonisiertes und farbig bemaltes<br />

Holz auf Weich- und Hartholz;<br />

Metallbeschläge; Elfenbeinkäufe und<br />

-filets. Gerader zweitüriger Korpus unter<br />

Klapplade, die Türen innen dreizonig<br />

bemalt: Links Kreuzigung, rechts Grablegung<br />

zwischen geflügelten Evangelistensymbolen.<br />

Gebogenes Mittelfeld mit<br />

Darstellung der Madonna und des Jesuskindes<br />

vor Landschaft, in den Zwickeln<br />

zwei Heilig-Geist-Tauben, dahinter 15<br />

Schubfronten mit zehn Schüben.<br />

42,2 x 27,5 x 25,4 cm.<br />

Im Stil des Antwerpener Barock.<br />

A small Antwerp style ebonized wood cabinet<br />

depicting Madonna, cruzifixion and entombment.<br />

€ 7 000 – 9 000<br />

366


779 Indische Schreibschatulle<br />

Sandelholz mit sog. Sadeli-Marketerie<br />

in Elfenbein, grün gefärbtes Elfenbein,<br />

Ebenholz und Zinn; lose, wohl spätere<br />

Messingfüße. Innen grün gefasst und<br />

ausgeschlagen mit grünem Samt. Über<br />

einem großen Klappfach ein Schreibfach<br />

mit Fächern, mittels eines Eisendorns<br />

zu verriegeln. Einige Fehlstellen in der<br />

Marketerie, kein Schlüssel.<br />

16 x 43,5 x 28,8 cm.<br />

Wohl Surat District, <strong>19.</strong> Jh.<br />

A 19th century Indian saldeli inlaid writing<br />

casket. Some parts of the marquetry missing,<br />

no key.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

780 Jagdlicher Schaukelstuhl<br />

Geweihe, Lederriemen, Eisennieten.<br />

H 97 cm.<br />

Wohl bayerisch, Ende <strong>19.</strong>/20. Jh.<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

367


781 Fliesenbild mit Jagdszene<br />

Fayence, weiß glasiert, polychromem<br />

Scharffeuer; in Eisenrahmen montiert.<br />

Auf neun Fliesen Darstellung zweier<br />

Reiter und Jäger bei der Sauhatz, um den<br />

Rand eine Perlenbordüre. 86 x 75 cm.<br />

Italien, in der Art Castelli, wohl Ende<br />

<strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Erworben über Hülsmann, Hamburg<br />

€ 3 000 – 4 000<br />

782 Paar italienische Kommoden<br />

Kopfholzfurnier (Olive?), Nussmaser<br />

auf Weichholz, Bronzebeschläge. Dreiseitig<br />

bombiert, mit zwei Schüben sans<br />

traverse. Furnierrisse, leicht verfleckt.<br />

72,5 x 60 x 40 cm.<br />

Im Stil des 18. Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 500<br />

368


783 Ziertisch im Stil Rokoko<br />

Nuss, Palisander, Esche, Amaranth, Satinholz,<br />

Ahorn und gefärbte Hölzer mit<br />

schwarzen Konturen auf verschiedenen<br />

Blindhölzern. Geschweifte profilierte<br />

Platte, gerade Zarge, ein Schub. Fein intarsiertes<br />

exotisches Motiv nach Vorlagen<br />

des 18. Jahrhunderts. 76,7 x 99 x 66 cm.<br />

Wohl Rheinland, letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 6 800 – 7 200<br />

369


784 Große Kentaurengruppe<br />

Weißporzellan, gemodelt und frei ausgeformt.<br />

Zweifigurige Gruppe auf einem<br />

teilweise durchbrochen gearbeiteten<br />

Terrainsockel: ein Kentaur, eine große<br />

Muschelschale haltend, und eine auf<br />

ihm reitende Bacchantin oder Nymphe.<br />

Der Sockel reich belegt mit plastischen<br />

Rhododendrenblüten. Im Boden Pressnummer<br />

5855. H 70 cm.<br />

Deutsch, um 1900.<br />

€ 1 200<br />

785 Konsoltisch Stil Empire<br />

Mahagoni auf Weichholz; vergoldete<br />

Bronzebeschläge; grünweißer Marmor.<br />

Ein Furnierriss, kleinere Bronzeteile fehlend,<br />

Flecken. 80,5 x 116 x 38 cm.<br />

Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Privatbesitz Rheinland<br />

€ 1 000 – 1 500<br />

786 Spieltisch Stil Empire<br />

Mahagoni auf Mahagoni; vergoldete<br />

Bronzebeschläge. Klappbare Platte auf<br />

vier verjüngten kannelierten Säulenbeinen,<br />

die hinteren ausziehbar.<br />

78 x 90,5 x 44,5 cm.<br />

Provenienz<br />

Westfälischer Adelsbesitz<br />

€ 1 000<br />

370


787 Zwei Canapés Stil Louis XVI<br />

Buche, weiß gefasst; Polsterung mit<br />

gelbem Damastbezug. Eine Zarge mit<br />

Bruch. H 99; B 140; Sitztiefe 60 cm.<br />

Provenienz<br />

Westdeutscher Adel, erworben bei van<br />

Delden, Osnabrück<br />

€ 1 500 – 2 000<br />

788 Sechs Fauteuils Stil Louis XVI<br />

Buche, weiß gefasst; Polsterung mit gelbem<br />

Damastbezug. H 92; B 60; Sitztiefe<br />

51 cm.<br />

Provenienz<br />

Westfälischer Adelsbesitz, erworben bei<br />

van Delden, Osnabrück<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

789 Zwei Bergères Stil Louis XVI<br />

Buche, weiß gefasst; Polsterung mit gelbem<br />

Damastbezug. H 100; B 70; Sitztiefe<br />

50 cm.<br />

Provenienz<br />

Westdeutscher Adel, erworben bei van<br />

Delden, Osnabrück<br />

€ 800<br />

371


790 Wandpaneel Art Déco<br />

Marketerie mit verschiedenen Tropenhölzern.<br />

Chinoises Motiv einer Frau vor<br />

einer Landschaft. Signiert unten links<br />

„PABST“. 177 x 116 x 6,3 cm.<br />

Josef Pabst, 1920er Jahre.<br />

Provenienz<br />

Aus der Familie des Künstlers<br />

Der 1874 in Koblenz geborene Josef<br />

Papst lernte ursprünglich Steinmetz.<br />

Nach seinem Studium in Karlsruhe,<br />

München, Berlin und Paris wurde er<br />

1909 in Köln ansässig. Als Mitglied der<br />

1922 in Koblenz gegründeten Künstlergemeinschaft<br />

„Das Boot“ war er an deren<br />

Ausstellung im November 1924 mit vier<br />

Majoliken beteiligt.<br />

€ 3 000 – 5 000<br />

790 A Paravent Art Déco<br />

„Marqueterie de paille“ auf Blindholz<br />

in Mahagonirahmen, die Angeln in<br />

Messing, zu beiden Seiten drehbar. Vier<br />

Flügel mit radial bzw. vertikal gelegter<br />

Strohmarketerie. H 151,8 cm; jeder Flügel<br />

mit B 43,9 cm.<br />

Jean-Michel Frank, zugeschrieben,<br />

Mitte 1920er Jahre.<br />

Literatur<br />

Vgl. Sanchez, Jean-Michel Frank, Paris<br />

1997, S. 93, dasselbe Modell in einem<br />

Appartement in den Vogesen; s.a.<br />

Christie´s, Collection Yves Saint-Laurent<br />

et Pierre Bergé, 24. Februar 2009, Lot<br />

232, dasselbe Modell auch mit sechs<br />

Flügeln.<br />

A four leaves Art Déco folding screen with<br />

marqueterie de paille pattern in mahoganny<br />

frame.<br />

Attributed to Jean-Michel Frank, mid 1920s.<br />

€ 12 000 – 15 000<br />

372


373


Teppiche<br />

791 Tabriz<br />

Geometrisch durchgerankt auf hellem<br />

Fond um Mittelmedaillon. Shirazi<br />

ersetzt, verfleckt, leicht gekürzt, stark<br />

reduziert, zum Teil bis aufs Gewebe.<br />

518 x 351 cm.<br />

Wohl noch Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 000 – 2 500<br />

792 Tabriz<br />

Blattranken in der Art des Herati-Musters<br />

im Rapport auf dunkelblauem Fond.<br />

Zerschlissen, repariert, verschmutzt,<br />

leicht gekürzt. 270 x 180 cm.<br />

Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 2 000 – 3 000<br />

374


793 Tapis époque Empire<br />

Wirkerei in Wolle, hinterfüttert mit<br />

Leinen. Bodenteppich mit ursprünglich<br />

wohl schokoladenbraunem Fond und<br />

türkisfarbener Bordüre, darauf Streublumen<br />

bzw. Blumenranken im Rapport.<br />

Stark reduziert, Reparaturen.<br />

278 x 335 cm.<br />

Wohl Aubusson, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Privtbesitz Rheinland<br />

€ 5 500 – 6 500<br />

375


794 Heriz<br />

Durchgerankt auf rotem Fond mit hellen<br />

Zwickeln. Leicht gekürzt, verfleckt, stark<br />

reduziert, partiell bis aufs Gewebe.<br />

546 x 395 cm.<br />

Wohl noch <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 6 000 – 8 000<br />

376


795 Tabriz<br />

Seide. Nische mit Lebensbaum. Rissreparaturen,<br />

leicht gekürzt, partiell stark<br />

reduziert. 166 x 123 cm.<br />

Wohl Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

€ 3 500 – 4 000<br />

796 Tabriz<br />

Durchgerankt mit übereinander gelegten<br />

Fonds in Weiß, Rot und Blau, darüber<br />

weißgrundiges Mittelmedaillon. Abrasch.<br />

Leicht gekürzt, leicht reduziert, verfleckt.<br />

299 x 328 cm.<br />

Wohl noch <strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Privtbesitz Rheinland<br />

€ 2 500 – 4 000<br />

377


797 Kayseri<br />

Seide. Nische mit zwei Säulen. Stark<br />

reduziert, leicht gekürzt. 160 x 127 cm.<br />

Wohl erste Hälfte 20. Jh.<br />

€ 300<br />

798 Kayseri<br />

Seide. Durchgerankte Nische auf hellem<br />

Fond, in der Bordüre seitlich zwei<br />

Schriftkartuschen. 143 x 100 cm.<br />

20. Jh.<br />

€ 1 800<br />

378


799 Senneh<br />

Kelim. Durchgemustert auf hellem<br />

Fond mit gestuftem Mittelmedaillon.<br />

Leicht gekürzt, Gewebe schon dünn.<br />

167 x 126 cm.<br />

Wohl noch <strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Ende der 1980er Jahre in New York<br />

erworben, seitdem in deutschem Privatbesitz.<br />

€ 1 000<br />

800 Turkmene<br />

Fünf Reihen mit 24 kleinen Güls auf<br />

dunkelrotem Fond, fein gegliederte<br />

Bordüre. Partiell leicht reduziert, etwas<br />

gekürzt. 340 x 227 cm.<br />

Um 1900.<br />

€ 600<br />

379


801 Kuba District<br />

Durchgerankt mit Rosen im Rapport<br />

auf hellblauem abraschiertem Fond.<br />

Leicht gekürzt, minimal reduziert.<br />

180 x 130 cm.<br />

Erste Hälfte 20. Jh.<br />

€ 1 500<br />

802 Kashgar<br />

Hellroter Fond, Mittelmedaillon, durchgerankte<br />

weiße Zwickel. Leicht gekürzt,<br />

minimal reduziert. 220 x 134 cm.<br />

Ostturkestan, erste Hälfte 20. Jh.<br />

€ 500<br />

380


803 Yörük<br />

Gestufte rote Nische auf gelbgrünem<br />

Fond. Eine Seite gekürzt. 124 x 101 cm.<br />

€ 500<br />

804 Ladik<br />

Rote Nische auf gelbem Fond. Minimal<br />

punktuell reduziert, das Braun fast ganz<br />

aufgelöst, kleine Reparaturen.<br />

204 x 112 cm.<br />

€ 500<br />

381


805 Zwei Afshari-Satteltaschen<br />

Eine Satteltasche ohne Kelimrücken,<br />

gekürzt und verblasst. 54 x 72 bzw.<br />

42 x 59 cm.<br />

€ 300<br />

806 China<br />

Hellblaugrundig mit Mittelmedaillon.<br />

Elfenbeinfarbene Bordüre mit Blütenranken.<br />

204 x 128 cm.<br />

Wohl Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />

Provenienz<br />

Ende der 1980er Jahre in New York<br />

erworben, seitdem in deutschem Privatbesitz.<br />

€ 1 500<br />

382


807 China<br />

Elfenbeinfarbener Fond, schwarze<br />

Bordüre. Mittig geschnitten und gekürzt,<br />

verfleckt, das Rot etwas ausgewaschen.<br />

365 x 258 cm.<br />

Erste Hälfte 20. Jh.<br />

€ 2 500<br />

383


DER VERSAND<br />

wird nach Zahlungseingang einem Kölner Spediteur zur<br />

sorgfältigen Erledigung übertragen. Besondere Wünsche,<br />

insbesondere Aufträge zur Transportversicherung, bitten<br />

wir, uns mitzuteilen. Telefon +49/(0)221/92 57 29 -19<br />

SHIPMENT<br />

If requested to dispatch any lot or lots on the buyer’s behalf,<br />

Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> will, upon receipt of full payment,<br />

hand over such lot or lots to a Cologne forwarding agent for<br />

careful execution of the shipment. Any special requests in<br />

particular such as concern transport insurance, should be<br />

notified to Kunsthaus <strong>Lempertz</strong>.<br />

MEHRWERTSTEUER (VAT Nr.)<br />

Umsatzsteuer-Identifikations-Nummer (VAT Nr.) der<br />

Firma Kunsthaus <strong>Lempertz</strong>, OHG, DE 122648058.<br />

1 € ≈ 1,39 US $<br />

BESITzERVERzEIcHNIS<br />

KATALOGBEARBEITUNG ExpErts<br />

Ingrid Gilgenmann<br />

(Porzellan, Keramik, Bronze,<br />

Textilien, Möbel) Tel +49/(0)221/92 57 29-20<br />

Karl Schoenefeld (Silber) Tel +49/(0)221/92 57 29-14<br />

Friederike von Truchseß Tel +49/(0)221/92 57 29-21<br />

(Schmuck, Dosen, Miniaturen)<br />

Karl-Sax Feddersen<br />

Daniela Krings<br />

Kunstgewerbe@lempertz.com<br />

DRUCK Grafische Werkstatt Druckerei Gebr. Kopp, Köln<br />

PHOTOGRAPHIE Helmut Buchen<br />

Lageplan und Anfahrtsskizze<br />

Zu <strong>Lempertz</strong> finden Sie unter www.lempertz.de,<br />

gehen Sie auf Kontakt und dann auf Adresse;<br />

wir empfehlen das Aral Parkhaus, Cäcilien Str. 44.<br />

(1) 430, 441; (2) 19, 22, 269, 727; (3) 700, 765, 771, 783; (4) 396; (5) 718-719; (6) 427, 722, 786-789; (7) 108, 449; (8) 24, 41, 96, 99;<br />

(9) 271, 342; (10) 604; (11) 737; (12) 21, 31; (13) 445, 454, 518, 574, 594-596; (14) 119, 130, 133, 142, 609; (15) 343-344, 346-347,<br />

386, 388, 668-674; (16) 735, 781; (17) 412; (18) 345, 415, 420, 420A, 420B, 421-422, 434-435; (19) 69, 602A, 679, 687, 728A, 729,<br />

731, 741, 749; (20) 248; (21) 137, 140; (22) 514, 550; (23) 695; (24) 39, 64, 321; (25) 95, 143; (26) 564-572; (27) 234, 241; (28) 214,<br />

703, 710, 713-714, 772; (29) 462; (30) 705; (31) 773; (32) 614-629; (33) 764; (34) 47, 53, 59-62, 66, 68, 70-71, 86-92, 94, 100, 136;<br />

(35) 481; (36) 779; (37) 52, 54, 111, 740, 746; (38) 759-760; (39) 192-198, 798; (40) 301, 316; (41) 792; (42) 114, 120, 134, 747, 758,<br />

801-805; (43) 511; (44) 724; (45) 139; (46) 202, 459, 660; (47) 176, 190, 200-201, 215; (48) 768; (49) 490, 495, 503; (50) 360-361,<br />

366, 370-372, 378, 385; (51) 226, 348-349, 354-357, 384, 423, 425-426; (52) 717; (53) 282, 294; (54) 273, 367, 498, 529, 544, 560,<br />

576, 578; (55) 110, 291; (56) 74-76, 122-129, 141, 151, 549, 612-613; (57) 146; (58) 432; (59) 309, 409; (60) 218, 227, 229-230, 239-<br />

240, 254, 256, 264, 305, 319, 322, 362-363, 404, 416-417; (61) 471-473, 485, 497, 507, 510, 523, 525; (62) 211; (63) 297, 541; (64)<br />

793; (65) 373, 383; (66) 326, 374, 382; (67) 50, 250-251, 295, 597-598, 600-602, 606, 680; (68) 748, 777; (69) 512, 516, 543, 559;<br />

(70) 274, 289, 433, 442; (71) 689; (72) 652; (73) 493, 521; (74) 603, 605; (75) 284; (76) 581; (77) 531-532, 545-546, 548, 599; (78)<br />

375; (79) 209-210; (80) 172; (81) 6, 23, 25-26, 29-30, 38, 81, 85, 175; (82) 219, 224, 283, 300, 308, 332, 338, 397-399, 635; (83) 728<br />

(84) 440; (85) 171; (86) 286-288, 302, 359; (87) 411, 413, 662, 715, 738; (88) 262; (89) 799, 806; (90) 632; (91) 589; (92) 506, 535;<br />

(93) 101, 103-104; (94) 448, 458, 496, 522, 573, 577, 579-580, 582; (95) 178, 182-185, 187; (96) 220-223, 225, 228, 232-233, 238,<br />

246, 252, 255, 260-261, 265-266, 268, 270, 280, 293, 310-311, 313-315, 317, 320, 325, 330, 340, 389, 395, 400, 402, 405-406,<br />

637; (97) 664-665, 692; (98) 778; (99) 79, 82-84; (100) 329, 414; (101) 159; (102) 318; (103) 376; (104) 1, 46, 115-118, 207; (105)<br />

263, 279; (106) 243-244; (107) 121, 148, 203, 351-352, 424, 607, 667, 675, 708, 711, 739; (108) 465, (109) 479, 488; (110) 67, 608,<br />

630-631, 633-634, 636, 638-639, 641, 683; (111) 307, 323, 403; (112) 40, 65, 439, 593, 663; (113) 551-553, 555-556, 558, 561-562;<br />

(114) 380, 499, 528, 677-678, 682; (115) 504-505; (116) 132; (117) 527; (118) 4, 16, 27-28, 33, 44-45, 73, 80, 97, 135, 138, 418-419;<br />

(119) 299; (120) 450, 463, 467, 478, 583, 585-587; (121) 191, 341, 797; (122) 199; (123) 597A; (124) 767; (125) 501-502, 509, 513,<br />

515, 517, 519, 533; (126) 276; (127) 102, 144; (128) 213, 216, 216A; (129) 761; (130) 716; (131) 2, 14-15, 18, 20, 245, 249, 277, 306,<br />

331, 337, 436-438, 444, 666, 681; (132) 431; (133) 757; (134) 588; (135) 590; (136) 584; (137) 464, 466; (138) 557, 563; (139) 707;<br />

(140) 208, 807; (141) 231, 235, 253, 267, 278, 298, 303, 324; (142) 236-237, 242, 257, 328, 377, 736; (143) 173; (144) 591; (145) 460-<br />

461; (146) 112; (147) 451, 453, 455-456; (148) 446-447; (149) 401; (150) 470, 483, 489, 494, 540, 542, 688; (151) 443; (152) 205;<br />

(153) 520; (154) 407-408, 482, 524, 526, 536-539, 547, 592, 684-686; (155) 290; (156) 457; (157) 480; (158) 491; (159) 723; (160)<br />

474-475, 477; (161) 258-259, 292, 333-336, 339; (162) 177, 179; (163) 392-394; (164) 212; (165) 93; (166) 709; (167) 160-162,<br />

312; (168) 676; (169) 790; (170) 379; (171) 206; (172) 468, 476, 484, 486, 492, 500; (173) 180-181; (174) 469; (175) 77-78, 107,<br />

109, 166-169, 732; (176) 776; (177) 429; (178) 204; (179) 554; (180) 358; (181) 795; (182) 131, 149-150, 152-158, 163-165, 170,<br />

174, 428; (183) 487, 575; (184) 750; (185) 105-106; (186) 784; (187) 147; (188) 296; (189) 508, 530; (190) 696; (191) 5, 7, 9-10, 42,<br />

55-56; (192) 642-651, 653-659; (193) 742; (194) 186, 751; (195) 17, 35-36, 48, 51, 57, 63, 145, 272, 285, 304, 350, 368, 381, 390,<br />

610-611, 691, 697, 720-721, 725-726, 730, 733-734, 743-745, 752-756, 762-763, 766, 782, 785, 794, 796, 800; (196) 3, 8, 11-13,<br />

32, 34, 37, 43, 49, 58, 72, 98, 113, 769-770; (197) 706; (198) 275, 281, 327, 353, 364-365, 369, 387, 391, 410, 640, 661; (199) 774-775<br />

(200) 217; (201) 690; (202) 780; (203) 693-694, 698-699, 701-702, 704, 712; (204) 791; (205) 790A; (206) 188-189; (207) 452, 534


VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN<br />

1. Das Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> (im Nachfolgenden <strong>Lempertz</strong>) versteigert<br />

öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 BGB als Kommissionär für<br />

Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen<br />

der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die<br />

deutsche Fassung maßgeblich.<br />

2. <strong>Lempertz</strong> behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen,<br />

zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der<br />

Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.<br />

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können im<br />

Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben<br />

und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die<br />

nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil<br />

der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Die Angaben beruhen<br />

auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand<br />

der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen<br />

ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und<br />

andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder<br />

Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen<br />

Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext<br />

ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog<br />

nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine<br />

Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Sachen sind gebraucht. Alle<br />

Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich<br />

bei Erteilung des Zuschlages befinden.<br />

4. <strong>Lempertz</strong> verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben,<br />

welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht<br />

unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe<br />

in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem<br />

Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext<br />

in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des<br />

Einlieferers erstattet <strong>Lempertz</strong> dem Erwerber ausschließlich den gesamten<br />

Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich <strong>Lempertz</strong> für die Dauer von<br />

zwei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission,<br />

wenn der Gegenstand in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Im<br />

übrigen ist eine Haftung wegen Mängeln ausgeschlossen.<br />

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes<br />

oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus<br />

welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben<br />

oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern <strong>Lempertz</strong><br />

nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche<br />

Pflichten verletzt hat; im übrigen gilt Ziffer 4.<br />

6. Abgabe von Geboten. Gebote in Anwesenheit: Der Saalbieter erhält<br />

gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. <strong>Lempertz</strong><br />

behält sich die Zulassung zur Auktion vor. Ist der Bieter <strong>Lempertz</strong> nicht<br />

bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich<br />

und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in<br />

Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das<br />

Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen<br />

<strong>Lempertz</strong> zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion<br />

vorliegen. Der Gegenstand ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und<br />

der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene<br />

Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die<br />

Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen<br />

(§ 312b – d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das<br />

Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht<br />

eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter<br />

damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann.<br />

Gebote über das Internet: Sie werden von <strong>Lempertz</strong> nur angenommen,<br />

wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote<br />

werden von <strong>Lempertz</strong> wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.<br />

7. Durchführung der Auktion. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach<br />

dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird.<br />

Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern,<br />

wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen zugleich<br />

dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot<br />

erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag<br />

zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein<br />

rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom<br />

Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag<br />

bestehen (§ 2 Ziffer 4 VerstVO). Gebote werden von <strong>Lempertz</strong> nur<br />

in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes<br />

Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten<br />

Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob<br />

andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein<br />

Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz<br />

oder grober Fahrlässigkeit.<br />

8. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt<br />

erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach<br />

der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des<br />

Zuschlages bzw. entsprechender Information unter den angegebenen<br />

Kontaktdaten bei Schriftgeboten von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt.<br />

Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten<br />

Sache unmittelbar auf den Ersteher über, das Eigentum erst bei<br />

vollständigem Zahlungseingang.<br />

9. Auf den Zuschlagpreis wird ein Aufgeld von 20 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer<br />

erhoben, gerechnet nur auf das Aufgeld, (Differenzbesteuerung).<br />

Für die Katalogpositionen, die mit * gekennzeichnet sind, wird<br />

ein Aufgeld von 20 % erhoben; auf diesen Nettorechnungspreis (Zuschlagpreis<br />

+ Aufgeld) wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % für<br />

Bilder, Originalgraphik, Plastik und Sammlungsstücke und von 19 % für<br />

Kunstgewerbe und Photographie hinzugerechnet (Regelbesteuerung).<br />

Von der Mehrwertsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer<br />

(d.h. außerhalb der EU) und - bei Angabe der MwSt.-Identifikations-Nr.<br />

- auch an Unternehmen in EU-Mitgliedstaaten. Nehmen Auktionsteilnehmer<br />

ersteigerte Gegenstände selber in Drittländer mit, wird ihnen<br />

die MwSt. erstattet, sobald <strong>Lempertz</strong> der Ausfuhr- und Abnehmernachweis<br />

vorliegen. Für Originalkunstwerke und Photographien, die nach dem<br />

1. Januar 1900 entstanden sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrHG<br />

anfallenden Folgerechts eine Umlage für das Folgerecht von 1,9 % erhoben.<br />

Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen<br />

bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.<br />

10. Persönlich an der Auktion teilnehmende Ersteigerer haben den Endpreis<br />

(Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss<br />

an die Auktion an <strong>Lempertz</strong> zu zahlen; Die Zahlung auswärtiger<br />

Ersteher, die schriftlich geboten haben oder vertreten worden sind, gilt<br />

unbeschadet sofortiger Fälligkeit bei Eingang binnen 10 Tagen nach Rechnungsdatum<br />

noch nicht als verspätet. Der Antrag auf Umschreibung einer<br />

Rechnung auf einen anderen Kunden als den Bieter muss unmittelbar im<br />

Anschluss an die Auktion abgegeben werden. <strong>Lempertz</strong> behält sich die<br />

Durchführung der Umschreibung vor.<br />

11. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% auf den Bruttopreis<br />

je angebrochenem Monat berechnet. Bei Zahlung in fremder<br />

Währung gehen ein etwaiger Kursverlust und Einlösungsspesen zu Lasten<br />

des Ersteigerers. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser<br />

Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden können. <strong>Lempertz</strong><br />

kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages<br />

oder nach Fristsetzung Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen.<br />

Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass<br />

die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen<br />

Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die<br />

Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen<br />

hat.<br />

12. Die Ersteher sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion<br />

in Empfang zu nehmen. <strong>Lempertz</strong> haftet für verkaufte Gegenstände nur für<br />

Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach<br />

vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert, bei Zahlung durch Scheck<br />

erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos<br />

auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. <strong>Lempertz</strong> ist berechtigt,<br />

nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf<br />

Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern<br />

zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch <strong>Lempertz</strong> werden 1 % des<br />

Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten p.a. berechnet.<br />

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann,<br />

ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das UN-Übereinkommen über Verträge<br />

des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte<br />

eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt<br />

die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.<br />

Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator.<br />

Takuro Ito, Kunstversteigerer.


cONDITIONS Of SALE<br />

1. The art auction house, Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> (henceforth referred to<br />

as <strong>Lempertz</strong>), conducts public auctions in terms of § 383 paragraph<br />

3 sentence 1 of the Civil Code as commissioning agent on behalf of<br />

the accounts of submitters, who remain anonymous. With regard to its<br />

auctioneering terms and conditions drawn up in other languages, the<br />

German version remains the official one.<br />

2. The auctioneer reserves the right to divide or combine any catalogue lots<br />

or, if it has special reason to do so, to offer any lot for sale in an order different<br />

from that given in the catalogue or to withdraw any lot from the sale.<br />

3. All lots put up for sale may be viewed and inspected prior to the auction.<br />

The catalogue specifications and related specifications appearing on the<br />

internet, which have both been compiled in good conscience, do not form<br />

part of the contractually agreed to conditions. These specifications have<br />

been derived from the status of the information available at the time of<br />

compiling the catalogue. They do not serve as a guarantee in legal terms<br />

and their purpose is purely in the information they provide. The same<br />

applies to any reports on an item’s condition or any other information,<br />

either in oral or written form. Certificates or certifications from artists,<br />

their estates or experts relevant to each case only form a contractual part<br />

of the agreement if they are specifically mentioned in the catalogue text.<br />

The state of the item is generally not mentioned in the catalogue. Likewise<br />

missing specifications do not constitute an agreement on quality. All items<br />

are used goods.<br />

4. In the event of variances from the catalogue descriptions, which result<br />

in negation or substantial diminution of value or suitability, and which are<br />

reported with due justification within one year after handover, <strong>Lempertz</strong><br />

nevertheless undertakes to pursue its rights against the seller through the<br />

courts; in the event of a successful claim against the seller, <strong>Lempertz</strong> will<br />

reimburse the buyer only the total purchase price paid. German is the official<br />

language for the catalogue text. Over and above this, <strong>Lempertz</strong> undertakes<br />

to reimburse its commission within a given period of two years after<br />

the date of the sale if the object in question proves not to be authentic.<br />

Liability of <strong>Lempertz</strong> for faults or defects is otherwise excluded.<br />

5. Claims for compensation as the result of a fault or defect in the object<br />

auctioned or damage to it or its loss, regardless of the legal grounds, or as<br />

the result of variances from the catalogue description or statements made<br />

elsewhere are excluded unless <strong>Lempertz</strong> acted with wilful intent or gross<br />

negligence; in other regards, point 4 applies.<br />

6. Submission of bids. Bids in attendance: The floor bidder receives a<br />

bidding number on presentation of a photo ID. <strong>Lempertz</strong> reserves the<br />

right to grant entry to the auction. If the bidder is not known to <strong>Lempertz</strong>,<br />

registration must take place 24 hours before the auction is due to begin<br />

in writing on presentation of a current bank reference. Bids in absentia:<br />

Bids can also be submitted either in writing, telephonically or via the<br />

internet. The placing of bids in absentia must reach <strong>Lempertz</strong> 24 hours<br />

before the auction to ensure the proper processing thereof. The item must<br />

be mentioned in the bid placed, together with ticket number and item<br />

description. In the event of ambiguities, the listed ticket number becomes<br />

applicable. The placement of a bid must be signed by the applicant.<br />

The regulations regarding revocations and the right to return the goods in<br />

the case of long distance agreements (§ 312b – d of the Civil Code) do not<br />

apply. Telephonic bids: Establishing and maintaining a connection cannot<br />

be vouched for. In submitting a bid placement, the bidder declares that<br />

he agrees to the recording of the bidding process. Bids via the internet:<br />

They will only be accepted by <strong>Lempertz</strong> if the bidder registered himself<br />

on the internet website beforehand. <strong>Lempertz</strong> will treat such bids in the<br />

same way as bids in writing.<br />

7. Carrying out the auction. The hammer will come down when no<br />

higher bids are submitted after three calls for a bid. In extenuating circumstances,<br />

the auctioneer reserves the right to bring down the hammer or he<br />

can refuse to accept a bid. If several individuals make the same bid at the<br />

same time, and after the third call, no higher bid ensues, then the ticket<br />

becomes the deciding factor. The auctioneer can retract his acceptance of<br />

the bid and auction the item once more if a higher bid that was submitted<br />

on time, was erroneously overlooked and immediately queried by the<br />

bidder, or if any doubts regarding its acceptance arise (§ 2 point 4 Verst-<br />

VO). Bids are only played to an absolute maximum by <strong>Lempertz</strong> if this is<br />

deemed necessary to outbid another bid. The auctioneer can bid on behalf<br />

of the submitter up to the agreed limit, without revealing this and irrespective<br />

of whether other bids are submitted. Even if bids have been placed and<br />

the hammer has not come down, the auctioneer is only liable to the bidder<br />

in the event of premeditation or gross negligence.<br />

8. Once a lot has been knocked down, the successful bidder is obliged<br />

to buy it. If a bid is accepted conditionally, the bidder is bound by its bid<br />

until four weeks after the auction unless it immediately withdraws from<br />

the conditionally accepted bid. From the fall of the hammer, possession<br />

and risk pass directly to the buyer, while ownership passes to the buyer<br />

only after full payment has been received.<br />

9. A premium of 20 % calculated on the hammer price plus 19 % value<br />

added tax calculated on the surcharge only is levied (margin scheme).<br />

On lots which are characterized by an *, the buyer shall pay a premium<br />

of 20 % on the hammer price; onto this (hammer price and premium) the<br />

statutory VAT of 7 % for paintings, original prints, sculptures and collection<br />

pieces and 19 % for decorative art and photography will be added. (Regelbesteuerung<br />

= regular scheme). Invoices may be issued for buyers who<br />

are entitled to a Pre-Tax Deduction for art and decorative art for all lots<br />

according to the existing »Regelbesteuerung« (normal regime). These<br />

buyers must identify themselves when receiving their bidding paddle.<br />

Exports to third (i.e. non-EU) countries will be exempt from VAT, and so<br />

will be exports made by companies from other EU member states if<br />

they state their VAT identification number. For original works of art and<br />

photographies created after January 1, 1900, 1,9 % is rated for the droit<br />

de suite charge.<br />

10. Successful bidders attending the auction in person shall forthwith<br />

upon the purchase pay to <strong>Lempertz</strong> the final price (hammer price plus<br />

premium and VAT) in Euro. Payments by foreign buyers who have bid in<br />

writing or by proxy shall also be due forthwith upon the purchase, but<br />

will not be deemed to have been delayed if received within ten days of the<br />

invoice date.<br />

11. In the case of payment default, <strong>Lempertz</strong> will charge interest on the<br />

outstanding amount at a rate of 1 % of the gross price per month or part<br />

month. If payment is made in a foreign currency, any exchange rate losses<br />

and bank charges will be borne by the buyer. The same applies to cheques,<br />

which will be recognised as payment only after unconditional confirmation<br />

of the credit has been received from the bank. If the buyer defaults<br />

in payment, <strong>Lempertz</strong> may at its discretion insist on performance of the<br />

purchase contract or, after allowing a period of grace, claim damages for<br />

non-performance. In the latter case, <strong>Lempertz</strong> may determine the amount<br />

of the damages by putting the lot or lots up for auction again, in which case<br />

the defaulting buyer will bear the amount of any reduction in the proceeds<br />

compared with the earlier auction, plus the cost of resale, including the<br />

premium.<br />

12. Buyers must take charge of their purchases immediately after the<br />

auction. Once a lot has been sold, the auctioneer is liable only for wilful<br />

intent or gross negligence. Lots will not, however, be surrendered to buyers<br />

until full payment has been received or, in the case of payment by cheque,<br />

unconditional confirmation of the credit is received from the bank. Without<br />

exception, shipment will be at the expense and risk of the buyer. Purchases<br />

which are not collected within four weeks after the auction may be<br />

stored and insured by <strong>Lempertz</strong> on behalf of the buyer and at its expense in<br />

the premises of a freight agent. If <strong>Lempertz</strong> stores such items itself, it will<br />

charge 1 % of the hammer price for insurance and storage costs.<br />

13. As far as this can be agreed, the place of performance and jurisdiction<br />

is Cologne. German law applies; the provisions of the United Nations<br />

Convention on Contracts for the International Sale of Goods, CISG are not<br />

applicable. Should any provision herein be wholly or partially ineffective,<br />

this will not affect the validity of the remaining provisions.<br />

Henrik Hanstein, sworn public auctioneer.<br />

Takuro Ito, auctioneer.


cONDITIONS DE VENTE AUx ENcHERES<br />

1. Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> (appelée <strong>Lempertz</strong> dans la suite du texte) organise<br />

des ventes aux enchères publiques d’après le paragraphe 383, alinéa<br />

3, phrase 1 du code civil allemand en tant que commissionnaire pour le<br />

compte de dépositaires, dont les noms ne seront pas cités. Les conditions<br />

des ventes aux enchères ont été rédigées dans plusieurs langues, la version<br />

allemande étant la version de référence.<br />

2. Le commissaire-priseur se réserve le droit de réunir les numéros du<br />

catalogue, de les séparer, et s‘il existe une raison particulière, de les offrir<br />

ou de les retirer en-dehors de leur ordre.<br />

3. Tous les objets mis à la vente aux enchères peuvent être examinés et<br />

contrôlés avant celle-ci. Les indications présentes dans le catalogue ainsi<br />

que dans la présentation Internet correspondante, établies en conscience<br />

et sous réserve d’erreurs ou omissions de notre part, ne constituent pas<br />

des éléments des conditions stipulées dans le contrat. Ces indications<br />

dépendent des avancées de la science au moment de l’élaboration de ce<br />

catalogue. Elles ne constituent en aucun cas des garanties juridiques et<br />

sont fournies exclusivement à titre informatif. Il en va de même pour les<br />

descriptions de l’état des objets et autres renseignements fournis de<br />

façon orale ou par écrit. Les certificats ou déclarations des artistes, de<br />

leur succession ou de tout expert compétent ne sont considérés comme<br />

des objets du contrat que s’ils sont mentionnés expressément dans le<br />

texte du catalogue. L’état de conservation d’un objet n’est pas mentionné<br />

dans son ensemble dans le catalogue, de telle sorte que des indications<br />

manquantes ne peuvent constituer une caractéristique en tant que telle.<br />

Les objets sont d‘occasion. Tous les objets étant vendus dans l‘état où ils<br />

se trouvent au moment de leur adjudication.<br />

4. Dans le cas de dérogations par rapport aux descriptions contenues dans<br />

les catalogues susceptibles d‘anéantir ou de réduire d‘une manière non<br />

négligeable la valeur ou la validité d‘un objet et qui sont exposées d‘une<br />

manière fondée en l‘espace d‘un an suivant la remise de l‘objet, <strong>Lempertz</strong><br />

s‘engage toutefois à faire valoir ses droits par voie judiciaire à l‘encontre du<br />

déposant. Le texte du catalogue en langue allemande fait foi. Dans le cas<br />

d‘une mise à contribution du déposant couronnée de succès, <strong>Lempertz</strong> ne<br />

remboursera à l‘acquéreur que la totalité du prix d‘achat payé. En outre,<br />

<strong>Lempertz</strong> s‘engage pendant une durée de deux ans au remboursement de<br />

la provision en cas d‘inauthenticité établie. Pour le reste, la responsabilité<br />

de <strong>Lempertz</strong> pour cause de vices est exclue.<br />

5. Toutes prétentions à dommages-intérêts résultant d‘un vice, d‘une perte<br />

ou d‘un endommagement de l‘objet vendu aux enchères, pour quelque<br />

raison juridique que ce soit ou pour cause de dérogations par rapport aux<br />

indications contenues dans le catalogue ou de renseignements fournis<br />

d‘une autre manière sont exclues dans la mesure où <strong>Lempertz</strong> n‘ait ni agi<br />

avec préméditation ou par négligence grossière ni enfreint à des obligations<br />

essentielles du contrat. Pour le reste, l‘alinéa 4 est applicable.<br />

6. Placement des enchères. Enchères en présence de l’enchérisseur :<br />

l’enchérisseur en salle se voit attribuer un numéro d’enchérisseur sur présentation<br />

de sa carte d’identé. <strong>Lempertz</strong> décide seul d’autoriser ou non<br />

l’enchère. Si l’enchérisseur n’est pas encore connu de <strong>Lempertz</strong>, son inscription<br />

doit se faire dans les 24 heures précédant la vente aux enchères,<br />

par écrit et sur présentation de ses informations bancaires actuelles. Enchères<br />

en l’absence de l’enchérisseur : des enchères peuvent également<br />

être placées par écrit, par téléphone ou par le biais d’Internet. Ces procurations<br />

doivent être présentées conformément à la réglementation 24 heures<br />

avant la vente aux enchères. L’objet doit y être nommé, ainsi que son numéro<br />

de lot et sa description. En cas d’ambiguïté, seul le numéro de lot indiqué<br />

sera pris en compte. Le donneur d’ordre doit signer lui-même la procuration.<br />

Les dispositions concernant le droit de rétraction et celui de retour de<br />

l’objet dans le cadre de ventes par correspondance (§ 312b-d du code civil<br />

allemand) ne s’appliquent pas ici. Enchères par téléphone: l’établissement<br />

de la ligne téléphonique ainsi que son maintien ne peuvent être garantis.<br />

Lors de la remise de son ordre, l’enchérisseur accepte que le déroulement<br />

de l’enchère puisse être enregistré. Placement d’une enchère par le biais<br />

d’Internet : ces enchères ne seront prises en compte par <strong>Lempertz</strong> que si<br />

l’enchérisseur s’est au préalable inscrit sur le portail Internet. Ces enchères<br />

seront traitées par <strong>Lempertz</strong> de la même façon que des enchères placées<br />

par écrit.<br />

7. Déroulement de la vente aux enchères. L’adjudication a lieu lorsque trois<br />

appels sont restés sans réponse après la dernière offre. Le commissairepriseur<br />

peut réserver l’adjudication ou la refuser s’il indique une raison<br />

valable. Si plusieurs personnes placent simultanément une enchère<br />

identique et que personne d’autre ne place d’enchère plus haute après<br />

trois appels successifs, le hasard décidera de la personne qui remportera<br />

l’enchère. Le commissaire-priseur peut reprendre l’objet adjugé et le remettre<br />

en vente si une enchère supérieure placée à temps lui a échappé<br />

par erreur et que l’enchérisseur a fait une réclamation immédiate ou que<br />

des doutes existent au sujet de l’adjudication (§ 2, alinéa 4 du règlement<br />

allemand sur les ventes aux enchères). Des enchères ne seront placées<br />

par <strong>Lempertz</strong> que dans la mesure nécessaire pour dépasser une autre<br />

enchère. Le commissaire-priseur ne peut enchérir pour le dépositaire que<br />

dans la limite convenue, sans afficher cette limite et indépendamment du<br />

placement ou non d’autres enchères. Si, malgré le placement d’enchères,<br />

aucune adjudication n’a lieu, le commissaire-priseur ne pourra être tenu<br />

responsable qu’en cas de faute intentionnelle ou de négligence grave.<br />

8. L’adjudication engage l’enchérisseur. Dans la mesure où une adjudication<br />

sous réserve a été prononcée, l’enchérisseur est lié à son enchère<br />

jusqu’à quatre semaines après la fin de la vente aux enchères ou après<br />

réception des informations dans le cas d’enchères par écrit, s’il ne se<br />

désiste pas immédiatement après la fin de la vente.<br />

9. Dans le cadre de la vente aux enchères un agio de 20 % s’ajout au<br />

prix d’adjudication, ainsi qu’une TVA de 19 % calculée sur le agio (taxation<br />

différentielle). Pour les position de catalogue caractérisée par *,<br />

un agio de 20% est prélevé sur le prix d‘adjudication; ce prix facturé net<br />

(prix d‘adjudication + agio) est majoré de la T.V.A. légale de 7% pour les<br />

tableaux, graphiques originaux, sculptures et pièces de collection, et de<br />

19 % pour les arts décoratifs appliqués (imposition régulière). Sont exemptées<br />

de la T.V.A., les livraisons d‘exportation dans des pays tiers (en<br />

dehors de l‘UE) et – en indiquant le numéro de T.V.A. intracommunautaire<br />

– aussi à destination d‘entreprises dans d‘autres pays membres de l‘UE. Si<br />

les participants à une vente aux enchères emmènent eux-mêmes les objets<br />

achetés aux enchères dans des pays tiers, la T.V.A: leur est remboursée<br />

dès que <strong>Lempertz</strong> se trouve en possession du certificat d‘exportation et<br />

d‘acheteur. Pour les oeuvres d‘art originales réalisées après le 1er janvier<br />

1900, il sera perçu une contribution de 1.9% en tant que rémunération au<br />

titre du droit de suite. Les factures établies pendant ou directement après<br />

la vente aux enchères d‘oeuvres d‘art doivent faire l‘objet d‘une vérification,<br />

sous réserve d‘erreur.<br />

10. Les adjudicataires participant personnellement à la vente aux enchères<br />

sont tenus de payer le prix final (prix d‘adjudication plus agio +<br />

T.V.A.) directement après l‘adjudication à <strong>Lempertz</strong>. Le paiement par des<br />

adjudicateurs externes, qui ont enchéri par écrit ou ont été représentés,<br />

est, nonobstant son exigibilité immédiate, considéré comme n‘étant pas<br />

en retard à sa réception dans les 10 jours suivant la date de la facture. Tout<br />

demande de réécriture d’une facture à un autre nom de client que celui<br />

de l’enchérisseur doit se faire directement après la fin de la vente aux enchères.<br />

<strong>Lempertz</strong> effectue la réalisation de cette nouvelle facture.<br />

11. Pour tout retard de paiement, des intérêts à hauteur de 1 % du prix brut<br />

seront calculés chaque moins nouvellement entamé. En cas de paiement<br />

en devises étrangères, une éventuelle perte de change et d‘éventuels frais<br />

d‘encaissement sont à la charge de l‘adjudicataire. Ceci s‘applique mutatis<br />

mutandis aux chèques qui ne peuvent être reconnus comme exécution<br />

qu‘après leur inscription au crédit définitive et sans réserve par la banque.<br />

En cas de retard de paiement, <strong>Lempertz</strong> peut à son choix exiger l‘exécution<br />

du contrat d‘achat ou, après fixation d‘un délai, exiger des dommagesintérêts<br />

pour non exécution. Les dommages-intérêts pourront dans ce cas<br />

aussi être calculés de la sorte que la chose soit vendue une nouvelle fois<br />

aux enchères et que l‘acheteur défaillant réponde du revenu moindre par<br />

rapport à la vente aux enchères précédentes et des frais pour une vente<br />

aux enchères répétée, y compris l‘agio.<br />

12. Les adjudicataires sont obligés de recevoir leur acquisition directement<br />

après la vente aux enchères. Le commissaire-priseur n‘est responsable<br />

des objets vendus qu‘en cas de préméditation ou de négligence grossière.<br />

Les objets achetés aux enchères ne seront toutefois livrés qu‘après<br />

réception du paiement intégral, en cas de paiement par chèque seulement<br />

en cas d‘inscription définitive et sans réserve du chèque au crédit de notre<br />

compte. L‘expédition a lieu exclusivement aux frais et aux risques de<br />

l‘adjudicataire. <strong>Lempertz</strong> a le droit de mettre des objets non enlevés en<br />

entrepôt et de les assurer au nom et pour le compte de l‘adjudicataire<br />

chez un commissionnaire de transport quatre semaines après la vente<br />

aux enchères. En cas de mise en entrepôt par <strong>Lempertz</strong> même, 1% du<br />

prix d‘adjudication sera facturé par an pour les frais d‘assurance et<br />

d‘entreposage.<br />

13. Le lieu d‘exécution et le domicile de compétence - s‘il peut être convenu<br />

- est Cologne. Le droit allemand est applicable. Les prescriptions du CISG<br />

ne sont pas applicables. Au cas où l’une des clauses serait entièrement ou<br />

partiellement inefficace, la validité des dispositions restantes en demeure<br />

inaffectée.<br />

Henrik Hanstein, commissaire-priseur désigné et assermenté.<br />

Takuro Ito, commissaire-priseur.


fILIALEN<br />

BRANCHES<br />

Berlin<br />

Karl-Sax Feddersen<br />

Christine Görlipp M.A.<br />

Imgard Canty M.A.<br />

Poststraße 22 (Ecke Mühlendamm)<br />

D-10178 Berlin<br />

Tel 030/27 87 60 80<br />

Fax 030/27 87 60 86<br />

berlin@lempertz.com<br />

München<br />

Mag. Alice C. Hanstein<br />

St. Annaplatz 3<br />

80538 München<br />

muenchen@lempertz.com<br />

Helen Dalhuisen M.A.<br />

Tel 0163/80 30 150<br />

Emmarentia Bahlmann<br />

Tel 089/98 10 77 67<br />

ART LOSS REGISTER<br />

fILIALEN<br />

BRANCHES<br />

Brüssel<br />

Nicolas Paszukiewicz<br />

Dr. Hélène Mund<br />

Sébastien Hauwaert<br />

<strong>Lempertz</strong> AG<br />

Wolstraat 1, rue aux Laines Bruxelles/<br />

Brussel<br />

Tel 0032/2/5 14 05 86<br />

Fax 0032/2/5 11 48 24<br />

brussel@lempertz.com<br />

REPRÄSENTANTEN<br />

REPRESENTATIVES<br />

frankfurt/Main<br />

Dr. Petra von Trott zu Solz<br />

Tel 069/15 05 48 01<br />

Fax 069/15 05 48 03<br />

trott@lempertz.com<br />

New York<br />

Drs. Dieuwke Eijer<br />

Tel 001/917/4 46 75 20<br />

eijer@lempertz.com<br />

Schweiz<br />

Nicola Gräfin zu Stolberg<br />

Tel 0041/44/4 22 19 11<br />

Fax 0041/44/4 22 19 10<br />

stolberg@lempertz.com<br />

São Paulo<br />

Martin Wurzmann<br />

Tel 0055/11/38 16 58 92<br />

Fax 0055/11/38 14 49 86<br />

Das Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig<br />

identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. € 2.500 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand<br />

des Registers individuell abgeglichen. <strong>Lempertz</strong> orientiert sich an den Grundsätzen der Washingtoner Konferenz.<br />

Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> is a partner of Art Loss register. All objects in this catalogue which are clearly identifiable and have an<br />

estimated value of at least € 2.500 were individually compared with the database contents of the Register before the auction.<br />

<strong>Lempertz</strong> adheres to the principles of the Washington Conference.


Neumarkt 3<br />

50667 Köln (Germany)<br />

Tel. +49/221/9257290<br />

Fax +49/221/9257296<br />

www.lempertz.com<br />

Aufträge für die Auktion 968 Kunstgewerbe <strong>19.</strong> November 2010<br />

Absentee Bid Form auction 968 Decorative Arts November 19, 2010<br />

Katalog Nr. Lot Titel (Stichwort) Title Gebot bis zu € Bid price €<br />

Die Gebote werden nur soweit in Anspruch genommen, als andere<br />

Gebote überboten werden müssen. Die Aufträge sind bindend, es<br />

gelten die eingetragenen Katalognummern. Das Aufgeld und die<br />

Mehrwertsteuer sind nicht enthalten. Der Auftraggeber erkennt die<br />

Versteigerungsbedingungen an. Schriftliche Gebote sollen einen Tag<br />

vor der Auktion vorliegen. Aufträge für Telefongebote können erst ab<br />

einer Taxe von € 2.000,– erteilt werden.<br />

Name Name<br />

Adresse Adress<br />

Telefon Telephone Fax E-Mail<br />

Evtl. Referenzen und Identifikation bei Neukunden References and identification may be required for new clients<br />

Datum Date Unterschrift Signature<br />

The above listed bids will be utilized to the extent necessary to over-<br />

bid other bids. The bids are binding, the listed catalogue numbers are<br />

valid. The commission and value added tax (VAT) are not included.<br />

The bidder accepts the conditions of sale. Written bids should be<br />

received by at latest the day before the auction. Telephone bidding is<br />

only possible for lots worth more than € 2.000,–.


VERSANDANWEISUNG<br />

Der Versand der ersteigerten Objekte wird auf Ihre Kosten<br />

und Gefahr nach Zahlungseingang auf Ihre Anweisung vorgenommen.<br />

Bei Rückfragen: Linda Kieven<br />

Tel +49/(0)2 21/92 57 29-19<br />

shipping@lempertz.com<br />

Post o.a.<br />

Luftpost<br />

Luft/Seefracht<br />

Spedition<br />

Abholung persönlich<br />

Versicherung (nur zum vollen Rechnungsbetrag)<br />

Bilder unter Glas können nicht mit der Post versandt<br />

werden.<br />

Versand an:<br />

Telefon<br />

Rechnungsempfänger<br />

(wenn abweichend von Versandadresse)<br />

Datum und Unterschrift:<br />

SHIPPING INSTRUcTIONS<br />

Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> is prepared to instruct Packers and<br />

Shippers on your behalf and at your risk and expense upon<br />

receipt of payment and instructions.<br />

For information: Linda Kieven<br />

Phone +49/(0)2 21/92 57 29-19<br />

shipping@lempertz.com<br />

Surface Mail<br />

Airmail<br />

Air Freight<br />

Sea Freight<br />

Shippers/Carriers<br />

I will arrange collection<br />

Insurance<br />

Pictures framed under glass cannot be sent by mail.<br />

Lots to be packed and shipped to:<br />

Telephone<br />

Charges to be forwarded to:<br />

Date and signature:


RZ-101020-Anzeige_RZ-101020-Anzeige 20.10.10 11:34 Seite 1<br />

Kunst schafft Neues.<br />

Kunst stellt Fragen.<br />

Kunst überwindet Grenzen.<br />

Kunst wirkt.<br />

Zeitgenössische Kunst, wertvolle Gemälde vergangener Jahrhunderte oder heraus -<br />

ragende Antiquitäten sind oftmals Bestandteile eines über Generationen gewachsenen<br />

Vermögens. Für viele Kunstsammler stellt die Verbindung des Ideellen mit dem<br />

Materiellen einen kostbaren persönlichen Wert dar. Seit vielen Jahren analysieren<br />

unsere Kunstexperten die aktuellen Entwicklungen des Kunstmarktes. Sie unterstützen<br />

bei der Umsetzung vieler Ziele in Zusammenhang mit bestehendem, aufzubauendem,<br />

zu vererbendem oder zu stiftendem Kunstbesitz.<br />

Die Deutsche Bank ist unter anderem Sponsor der Kunstmessen TEFAF in Maastricht<br />

und Frieze in London. Denn der Dialog mit und über Kunst ist nicht nur Quelle für<br />

Ideenreichtum und Kreativität, sondern auch kontinuierliche Inspiration.<br />

www.pwm.db.com/de<br />

www.db-artmag.de


The Chariot<br />

of Apollo<br />

french empire mantel clock...<br />

Apollo upon his chariot. A large<br />

French Empire gilt bronze and green<br />

marble charriot mantel clock, model<br />

after Pierre-Phillipe Thomire. Early<br />

19th century.<br />

According to mythology, Apollo<br />

drives across the heavens with his<br />

chariot causing sunrises and sunsets.<br />

Movment signed Charles Guillaume<br />

Manière a Paris.<br />

Estimate: 25.000 E<br />

Preview: 24 - 29 Nov.<br />

Auction: 29 Nov. - 8 Dec.<br />

33 Bredgade<br />

DK-1260 Copenhagen K<br />

Tel +45 8818 1111<br />

bruun-rasmussen.dk<br />

Online auctions every day of the year at bruun-rasmussen.dk


Venator & Hanstein<br />

Buch- und Graphikauktionen<br />

Frühjahrsauktionen 25./26. März 2011<br />

Bücher, Manuskripte, Autographen, Alte und Moderne Graphik<br />

Einlieferungen sind bis Mitte Januar willkommen<br />

J. B. Homann. Großer Atlas über die ganze Welt.<br />

2 Bände. 1737. Verkauft für € 49.500,-<br />

Cäcilienstraße 48 · 50667 Köln · Tel. 0221–257 54 19 · Fax 257 55 26 · www.venator-hanstein.de<br />

Anzeige-V&H.-Lemp-KG.indd 1 18.10.2010 19:06:38 Uhr


Famille Rose-Pinselbecher. China, Yongzheng. Porzellan, H 13,3 cm. Schätzpreis: € 10.000,–<br />

LEMPERTZ<br />

Auktion Asiatische Kunst<br />

10./11. Dezember<br />

Neumarkt 3 50667 Köln Tel. +49/221/92 57 29-36 Fax -6<br />

asian@lempertz.com www. lempertz.com


<strong>Lempertz</strong> spendet<br />

Katalogerlöse zur Restaurierung der Dokumente<br />

des zerstörten Kölner Stadtarchivs<br />

<strong>Lempertz</strong> hat, wie im Frühjahr angekündigt, den Erlös<br />

sämtlicher in diesem Frühjahr gedruckten Kataloge von über<br />

60.000 Euro zur Restaurierung der beschädigten Dokumente<br />

des Anfang März letzten Jahres eingestürzten Historischen<br />

Archivs der Stadt Köln gespendet. Mehr als die Hälfte der<br />

Summe stammte von ausländischen Kunden des Hauses.<br />

Die Übergabe des Schecks an den Oberbürgermeister der<br />

Stadt und den Kulturdezernenten als kommissarischen<br />

Vorsitzenden der unlängst gegründeten „Stiftung Stadtgedächtnis“<br />

hat am 11. Oktober stattgefunden.<br />

<strong>Lempertz</strong> möchte damit ein Zeichen setzen, in der Hoffnung,<br />

Nachahmer und nationale wie internationale Unterstützung<br />

bei der Rettung und Konservierung des wohl herausragendsten<br />

reichsstädtischen Archivs nördlich der Alpen zu finden.<br />

Köln alleine wird die Restaurierung dieses Archivs von<br />

abendländischer Bedeutung kaum leisten können und bedarf<br />

der nationalen Solidarität wie bei der seinerzeitigen Rettung<br />

der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar.<br />

Der Oberbürgermeister Jürgen Roters dankt allen Spendern<br />

sehr herzlich für diese nicht nur finanzielle, sondern insbesondere<br />

ideelle Unterstützung. <strong>Lempertz</strong> wird an dieser<br />

Stelle regelmäßig über den Fortgang und die Entwicklung<br />

der Restaurierung berichten.<br />

<strong>Lempertz</strong> donates<br />

catalogue proceeds to the document restoration<br />

of the destroyed city archives.<br />

As announced in the Spring, <strong>Lempertz</strong> has donated the<br />

proceeds of the catalogue sales, at a total of over 60.000 Euro,<br />

to the restoration of the Historical Cologne City Archives<br />

which collapsed at the beginning of March last year. More<br />

than half the amount came from overseas clients. The donation<br />

of the check to the City Mayor and to the Head of the<br />

City’s Cultural Department, now the acting Chairman of the<br />

recently founded ‘City Commemoration Trust’, took place<br />

on 11 October.<br />

<strong>Lempertz</strong> wishes to set an example, in the hope of encouraging<br />

further national and international support for the recovery<br />

and restoration of what is probably the most important<br />

free city archive found north of the Alps.<br />

The city of Cologne will be unable alone to fund the restoration<br />

of this archive of occidental importance, and looks for<br />

national solidarity as was seen at the time of the recovery of<br />

the Duchess Anna Amalia Library in Weimar.<br />

The City Mayor Jürgen Roters would like to warmly thank all<br />

those who contributed, not only financially but also particularly<br />

for their encouragement and support. <strong>Lempertz</strong> will be<br />

regularly reporting on the progress and development of the<br />

restoration.

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