KUNSTGEWERBE DECORATIVE ARTS 19. NOVEMBER ... - Lempertz
KUNSTGEWERBE DECORATIVE ARTS 19. NOVEMBER ... - Lempertz
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LEMPERTZ<br />
<strong>KUNSTGEWERBE</strong><br />
<strong>DECORATIVE</strong> <strong>ARTS</strong><br />
<strong>19.</strong> <strong>NOVEMBER</strong> 2010<br />
KÖLN<br />
LEMPERTZ AUKTION 968
Kunstgewerbe<br />
Decorative arts<br />
<strong>19.</strong> November 2010<br />
KölN<br />
<strong>Lempertz</strong> Auktion 968
Vorbesichtigung Preview<br />
Köln<br />
Freitag 12. november 2010<br />
10 – 13 uhr und 14 – 17.30 uhr<br />
Samstag 13. november<br />
10 – 16 uhr<br />
Sonntag 14. november<br />
11 – 15 uhr<br />
montag – mittwoch 15. – 17. november<br />
10 – 13 uhr und 14 – 17.30 uhr<br />
Donnerstag 18. november<br />
11 – 14 uhr<br />
Versteigerung sale<br />
Köln<br />
Freitag <strong>19.</strong> november 2010<br />
10.30 uhr Lot 1 - 444<br />
14.30 uhr Lot 445 - 807<br />
neumarkt 3<br />
50667 köln (Germany)<br />
tel 0221/925729-0<br />
Fax 0221/925729-6<br />
info@lempertz.com<br />
www.lempertz.com
Porzellan
1 Meißener Pokalvase<br />
Böttger-Porzellan mit dickem, teilweise<br />
grob gemahlenem Scherben und opak<br />
aufgetragener Glasur. Schmalkonisch<br />
mit dreigeteiltem Aufbau, die einzelnen<br />
Gefäßteile durch Wülste und Profilstreifen<br />
voneinander abgesetzt. Um den Fuß<br />
eine Lambrequinbordüre, um die untere<br />
Wandung ein Relief von Lanzettblättern,<br />
die obere Wandung dekoriert mit zwei<br />
aufgelegten Weinranken und zwei Medusenhäuptern.<br />
Zahlreiche kleinere und<br />
ein größerer Brandriss, drei aufgeplatzte<br />
Brandblasen am Fuß, kleinere ältere Bestoßungen<br />
um den Lippenrand und am<br />
Weinlaub. H 19,2; Ø ca. 10,5 cm.<br />
Um 1715.<br />
Provenienz<br />
Hessische Familiensammlung<br />
Literatur<br />
Die Form ist selten und offensichtlich<br />
früh, was auch die Schwierigkeiten in<br />
der Masseproduktion belegen. Im Kat.<br />
Johann Friedrich Böttger, Dresden 1982,<br />
datiert Menzhausen eine vergleichbare,<br />
aber 51 cm hohe Deckelvase in der<br />
Porzellansammlung Dresden (I/82) auf<br />
„nach 1713“. Den Blaauwen (Amsterdam<br />
2000, Kat. Nr. 9) beschreibt das 18 cm<br />
hohe Exemplar ohne Deckel in der<br />
Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam<br />
als „c. 1715“. Er listet außer diesen<br />
beiden Museumsstücken nur noch drei<br />
weitere ihm bekannte Objekte<br />
und erwähnt darunter<br />
ein weiteres gleiches<br />
mit Weinranken und<br />
ohne Deckel in der Wark<br />
Collection in Jacksonville/<br />
USA, das möglicherweise<br />
als Pendant zu diesem<br />
entstanden ist.<br />
A rare Meissen Boettger porcelain<br />
vase with relief decoration.<br />
Several chips to the upper rims<br />
and the leaves, some cracks und<br />
three burst blisters due to firing.<br />
C. 1715.<br />
€ 9 000 – 12 000<br />
7
2 Walzenkrug mit Goldchinesen<br />
Dekoriert mit zwei fein radierten, großen<br />
und vielfigurigen Architekturdastellungen<br />
über Bandwerkkonsolen, dazwischen<br />
ein fliegender Drache und ein Insekt.<br />
Um die Ränder eine kleine Goldspitze,<br />
der Henkel vergoldet. Abgestrichener<br />
Boden ohne Marke. Lippenrand und vorderer<br />
Boden restauriert, das Gold partiell<br />
retuschiert. Klappdeckel und Fußring<br />
aus vergoldetem Silber (ohne Marken).<br />
H 13,5; mit Daumenrast 16,4 cm.<br />
Das Porzellan Meißen, um 1720, der<br />
Dekor wohl Bartholomäus Seuter, Augsburg,<br />
um 1730. Die Vermeilmontierung<br />
wohl zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. Ducret, Meißner Porzellan bemalt<br />
in Augsburg, 1718 bis um 1750, Bd. I,<br />
Braunschweig 1971, Nr. 253.<br />
A Meissen tankard decorated at Augsburg in<br />
the Seuter workshop with Goldchinesen on<br />
scollwork support. Upper rim and bottom<br />
restored. The gilt silver mounts probaly<br />
second half of 19th century.<br />
€ 4 000 – 6 000<br />
8
3 Weiße Meißen-Kanne<br />
Böttger-Porzellan. Wuchtig ovoide Form<br />
mit spitzem Konsolausguss, der runde<br />
Henkel mit Volutenansätzen.Unten<br />
umlaufendes Blattrelief. Ohne Marke.<br />
Lippenrand und Ausguss restauriert.<br />
H 19,6 cm.<br />
Um 1715 – 20.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
4 Meißener Doppelhenkelbecher<br />
mit Kanneluren und passende UT. Deko -<br />
riert mit radierten Goldchinesen, die<br />
Kanneluren alternierend vergoldet,<br />
gepunktet oder mit Goldranken. Um die<br />
Lippenränder eine schmale Goldspitze.<br />
Becher mit Dreherzeichen zwei Punkte<br />
für Johann Martin Kittel jun., die UT mit<br />
Dreherzeichen Schrägstrich. Zwei Randchips<br />
auf der Unterseite der UT, das Gold<br />
etwas berieben.<br />
Das Porzellan Meißen, um 1720,<br />
der Dekor wohl Bartholomäus Seuter,<br />
Augsburg, um 1730.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. einen ähnlich dekorierten Becher<br />
bei Ducret, Meißner Porzellan bemalt<br />
in Augsburg, 1718 bis um 1750, Bd. I,<br />
Braunschweig 1971, Nr. 269 f.<br />
€ 1 200 – 1 500<br />
5 Teekanne mit Goldchinesen<br />
Flache Kugelform mit reliefiertem<br />
Ohrhenkel und Vogelkopfausguss, hoher<br />
Haubendeckel mit Scheibenknauf. Dekoriert<br />
mit zwei radierten Chinoiserien<br />
über Bandwerkkonsolen sowie Goldspitzen.<br />
Ausguss, Henkel und Ränder vergoldet.<br />
Ohne Marke. Ausguss, Lippen- und<br />
Deckelrand restauriert.<br />
H 10,3 cm.<br />
Das Porzellan Meißen, um 1720,<br />
der Dekor Seuter-Werkstatt, Augsburg,<br />
um 1730.<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
9
6 Meißener Wöchnerinnenschüssel<br />
auf Présentoire. Unterglasurblaue Bänder<br />
mit Gittern und Reserven mit Insekten<br />
bzw. auf dem Deckel indianische Blumen<br />
über Balustraden, alles gold überradiert.<br />
Der Teller zusätzlich dekoriert mit zwei<br />
mehrfigurigen Chinesenszenen über<br />
Konsolen. Blaumarke Schwerter mit S<br />
im Fond der Ecuelle, auf dem Boden des<br />
Tellers Blaumarke Schwerter mit kursiven<br />
Parierstangen, im Standring blaues<br />
W und Drehermarke (nicht identifiziert).<br />
Vergoldung minimal berieben. Terrine H<br />
10,5; Teller Ø 22,5 cm.<br />
Das Porzellan Meißen, der Dekor<br />
Augsburg, um 1730.<br />
Provenienz<br />
Verst. Sotheby’s London am 10. März<br />
1970; süddeutscher Privatbesitz<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Ducret, Meißner Porzellan<br />
bemalt in Augsburg, 1718 bis um 1750,<br />
Bd. I, Braunschweig 1971, Nr. 102.<br />
A Meissen circular bowl and cover on a stand<br />
decorated at Augsburg with rich gilding<br />
completely covering the primary decoration<br />
in underglaze blue. The stand with Goldchinesen<br />
on scrollwork supports and birds on<br />
branches. Inside of the bowl blue crossed<br />
swords and S, bottom of the dish with blue<br />
crossed swords and blue W.<br />
€ 18 000 – 22 000
7 Zwei Koppchen mit Goldchinesen<br />
und entsprechende Unterschalen. Dekoriert<br />
mit großfigurigen Chinoiserien<br />
über Bandwerkkonsolen sowie Goldspitzen<br />
an breiten Randvergoldungen. Drei<br />
Teile mit Lüsterzeichen a, verschiedene<br />
Drehermarken.<br />
Das Porzellan Meißen, um 1720,<br />
der Dekor Seuter-Werkstatt, Augsburg,<br />
um 1730.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
8 Meißener Doppelhenkelbecher<br />
mit UT. Dekoriert mit Fels-und-Vogel in<br />
Unterglasurblau, darüber fein radierter<br />
Golddekor, zusätzlich mit stehenden<br />
Chinesen. Blaumarke Schwerter mit kursiven<br />
Parierstangen, Blaumalerzeichen<br />
in den Standringen, Drehermarke Kreuz<br />
wohl für Johann Daniel Rehschuh. Gold<br />
der UT berieben, zwei Glasurrisse auf<br />
einer Seite des Bechers.<br />
Um 1730, der Dekor Augsburg, Seuter-<br />
Werkstatt.<br />
€ 800<br />
9 Zwei Meißener Koppchen<br />
und UT, dekoriert mit Fels-und-Vogel in<br />
Unterglasurblau. Darüber Goldranken,<br />
ein Koppchen mit UT bemalt mit farbigen<br />
Blumen, Schäfer und Schaf auf Landschaftsinseln<br />
und Architektur im Fond.<br />
Blaumarke Schwerter mit Beizeichen,<br />
Pressnummern. Eine UT mit Radialriss.<br />
Mitte 18. Jh., der Dekor Ferner-Werkstatt.<br />
€ 1 200<br />
12<br />
11 8
10 Meißener Teekanne<br />
mit I-Henkel und facettiertem Röhrenausguss,<br />
flacher Einsatzdeckel. Dekoriert<br />
mit Fels-und-Vogel in Unterglasurblau<br />
mit goldenen Konturen und farbigem<br />
Emaildekor: Unter dem Ausguss ein<br />
Schäfer, seitlich große Blüten. Blaumarke<br />
Schwerter. Minimale Chips am Ausguss,<br />
Knauf restauriert. H 10,5 cm.<br />
Um 1740, der Dekor wohl Ferner-Werkstatt.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
11 Meißener Koppchen und UT<br />
Dekoriert mit Fels-und-Vogel in Unterglasurblau,<br />
darüber fein radierter Golddekor,<br />
auf der Wandung des Koppchens<br />
zusätzlich zwei Chinesen. Blaumarke<br />
Schwerter , blaue 3. im Standrind des<br />
Koppchens, die UT mit Drehermarke<br />
Z wohl für Johann Christian Dietrich.<br />
Ein Chip am Rand der UT, wohl mit<br />
originaler Goldkaschierung, ein weiterer<br />
Minimalchip am Rand des Koppchens.<br />
Nach 1731, der Dekor Augsburg, Seuter-<br />
Werkstatt.<br />
€ 1 200 – 1 500<br />
12 Meißener Teller mit Blaudekor<br />
Flach, gewellt fassonierte Fahne, auf der<br />
Unterseite der Fahne bedeckt mit hellbraunem<br />
Fond und versetztem Rippenrelief.<br />
Blaumarke Schwerter mit Beizeichen<br />
K, Pressnummer 20. Glasursprung<br />
auf dem Boden, die Glasur im Spiegel<br />
etwas berieben. Ø 25,1 cm.<br />
Mitte 18. Jh.<br />
€ 800<br />
13 Meißener Koppchen und UT<br />
Hellbrauner Fond über versetztem<br />
Rippenrelief, darüber farbige Vögel auf<br />
Ästen. Innen Blaudekor Strohblume,<br />
Goldränderung. Blaumarke Schwerter,<br />
blaues T im Standring, Pressnummern.<br />
Mitte 18. Jh.<br />
€ 800<br />
12 13<br />
13
14 Meißener K.P.M.-Teekanne<br />
Leicht konisch, die Röhrentülle mit gold<br />
staffiertem Maskaronansatz, der Haubendeckel<br />
mit Scheibenknauf. Auf beiden<br />
Wandungsseiten seltene Darstellung<br />
fein gemalter, zweifuriger Chinoiserien<br />
vor goldradierten Fonds, gerahmt<br />
von großen Goldspitzenkartuschen mit<br />
Purpurlüsterfeldern und anhängenden<br />
eisenroten und purpurnen Federblättern.<br />
Der Deckel goldradiert und entsprechend<br />
bemalt mit drei zweifigurige Chinoiserien.<br />
Blaumarke K.P.M. und Schwerter,<br />
goldene 5. und sechs Goldpunkte, als<br />
Dreieck angeordnet, im Standring zwei<br />
winzige Purpurmalerzeichen. Chips in<br />
Millimetergröße um den Innenrand des<br />
Deckels, das Gold punktuell berieben, ein<br />
Brandriss im Maskaron. Vermeilmontierung<br />
bestehend aus einer Verbindungskette<br />
zwischen Henkel, Deckelknauf und<br />
Tüllenverschluss (wohl aus der Zeit).<br />
H 11,6 cm.<br />
1723 – 24, der Dekor wohl Johann<br />
Gregorius Hoeroldt.<br />
A Meissen K.P.M. marked porcelain tea pot<br />
decorated with rare early Hoeroldt chinoiseries<br />
on a gilt ground in scrollwork cartouches.<br />
Marked K.P.M. and crossed swords in underglaze<br />
blue, gilt 5 and six points, two small<br />
purple painter’s marks.<br />
Several minor<br />
chips to the<br />
interior rim<br />
of the lid,<br />
gilding<br />
minimally worn,<br />
one crack due to firing<br />
under the spout.<br />
C. 1723 – 24, the decoration<br />
probably Johann Gregorius<br />
Hoeroldt.<br />
€ 25 000 – 30 000<br />
14
15 Meißen-Deckelschale auf Présentoire<br />
Leicht konisch, mit eckigen, außen<br />
vergoldeten Henkeln. Auf beiden<br />
Wandungsseiten fein gemalte, brillante<br />
Ideallandschaften mit niederländischen<br />
Motiven, gerahmt von Goldspitzenkartuschen<br />
mit Purpurlüsterfeldern und<br />
anhängenden eisenroten und lüsterfarbenen<br />
Federblättern. Eine ebensolche<br />
Kartusche im Fond des Tellers, auf dem<br />
Deckel zwei etwas unbedeutendere<br />
Landschaften in eisenrotem Doppelring.<br />
Um den Rand des Tellers und des<br />
Deckels eine breite Goldspitze (die auf<br />
dem Deckel etwas retuschiert). Ohne<br />
Marke. Im Goldrand der Schale mehrere<br />
flache Chips in Millimetergröße. Teller<br />
Ø 17,9; Terrine mit Deckel H 11,6 cm.<br />
Um 1722 – 23, der Dekor entweder wohl<br />
Johann Gregorius Hoeroldt oder Johann<br />
Gottfried Mehlhorn jun.<br />
€ 15 000 – 18 000<br />
16<br />
Literatur<br />
Bei Rückert, München 1966, Nr.130 f. zwei vergleichbar bemalte Stücke<br />
mit Astknäufen aus der Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums,<br />
deren Dekor „versuchsweise dem jüngeren Mehlhorn zugeschrieben“<br />
werden (S. 72). Zu dieser Zeit gab es in der Malerwerkstatt auch nicht<br />
viele Alternativen – außer Hoeroldt selber und Mehlhorn jun. waren<br />
dort nur drei Gesellen und ein Lehrling beschäftigt (s. Rückert, Biographische<br />
Daten, München 1990, S. 177). Die Dekore der Kartuschen<br />
sind in ihrer flüssigen Malweise wahrscheinlich von einem der beiden<br />
geübteren Maler gestaltet worden, wogegen der Dekor des Deckels von<br />
einer etwas steiferen Hand zeugt, auch ist der Farbauftrag dort nicht so<br />
opak und reliefiert.<br />
A Meissen porcelain tureen, cover and stand decorated with delicately painted<br />
early European landscapes in scrollwork cartouches. No marks. Minor flat chips<br />
to the rim of the tureen, the gilding of the cover partly retouched.<br />
C. 1722 – 23, the decoration probably either Johann Gregorius Hoeroldt or<br />
Johann Gottfried Mehlhorn jun.
16 Zwei Meißener Koppchen mit UT<br />
Konische Form mit ausgestelltem Lippenrand.<br />
Einzelne Chinesen in Goldkartuschen<br />
mit Lüsterfond und purpurnen<br />
Federblättern, im Fond der Koppchen<br />
kleine Landschaften in Stadler-Manier,<br />
reiche Goldspitzen um die Lippenränder.<br />
Ein Koppchen mit blauer Caduceus-Marke,<br />
das andere mit Schwertermarke, die<br />
UT ohne Marke, alle Teile mit Goldmalerzeichen<br />
83 und Drehermarke /. Chip an<br />
der Unterseite einer UT, ein Koppchen<br />
mit restauriertem Bruch.<br />
Das Porzellan vor 1723, der Dekor in der<br />
Art Johann Gregorius Hoeroldt.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
Two Meissen cups and saucers with Chinese<br />
figures in the manner of Johann Gregorius<br />
Hoeroldt. One cup marked with blue<br />
Caduceus, the other with crossed swords, the<br />
saucers without mark, all pieces with dreher’s<br />
Mark/and gilder’s 83.<br />
€ 1 800<br />
17 Meißener Koppchen und UT<br />
Vierpassige Form mit leuchtendem<br />
Türkisfond auf der Unterseite. Dekoriert<br />
mit feinen farbigen Chinoiserien in vier<br />
vierpassigen goldgeränderten Reserven<br />
auf dem Koppchen und in einer vierpassigen<br />
Goldspitzenkartusche im Fond<br />
der UT. Entsprechende Goldspitzen<br />
um die inneren Ränder. Koppchen mit<br />
Emailmarke Schwerter, die UT mit<br />
Blaumarke Schwerter und Drehermarke<br />
H für Johann Gottlieb Haase. Minimaler<br />
Goldberieb.<br />
Um 1729.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />
Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />
und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />
1971, Lot 33.<br />
A Meissen porcelain koppchen and saucer<br />
with light turquoise ground and delicately<br />
painted Hoeroldt chinoiseries. Marked with<br />
crossed swords (to the koppchen in blue enamel)<br />
and dreher’s mark H for Johann Gottlieb<br />
Haase to the saucer. The gilding minimally<br />
worn.<br />
€ 1 000<br />
18
18 Meißener Deckelbecher<br />
Konisches Gefäß auf achtfach abgeflachtem<br />
Nodus, der Deckel gleichermaßen<br />
facettiert, mit Zweischeibenknauf. Auf<br />
beiden Wandungsseiten vielfigurige,<br />
tiefe Kauffahrteiszenen in Goldspitzenkartuschen<br />
mit Purpurlüster und zweifarbigen<br />
Federblättern. Der Nodus belegt<br />
mit Goldfond, darin acht Ovalreserven<br />
mit Kauffahrteiszenen, alternierend in<br />
Eisenrot- bzw. Purpurcamaieu. Goldränderungen,<br />
um den Deckelrand eine<br />
breite Goldspitze. Blaumarke Schwerter<br />
mit kursiven Parierstangen, goldene 5.<br />
Minimaler und punktueller Goldberieb,<br />
Deckelknauf wieder angefügt, die Restaurierung<br />
alt und bereits etwas blätternd,<br />
die Goldnummer im Deckelinnern nachgemalt.<br />
H 18 cm.<br />
Um 1730 – 40, der Dekor in der Art<br />
Christian Friedrich Herold.<br />
Literatur<br />
Zur Form vgl. Rückert, München 1966,<br />
Nr. 4510 f., zwei Becher ohne Deckel.<br />
A Meissen porcelain beaker and cover decorated<br />
with two delicately painted harbour<br />
scenes in scrollwork cartouches and eight<br />
similar scenes „en camaieu“ on a gilt ground<br />
around the foot. Marked with crossed swords<br />
and gilt 5. The gilding partly worn, the knob<br />
restuck, the area with the gilt number to the<br />
interior lid restored.<br />
C. 1730 – 40, the decoration in the manner of<br />
Christian Friedrich Herold.<br />
€ 12 000 – 15 000<br />
19
19 Meißener Tischuhr<br />
Das Gehäuse in Kartuschenform mit<br />
gold anstaffierten Reliefrocaillen zwischen<br />
plastischen grünen Palmzweigen,<br />
bekrönt von einer weiblichen Allegorie<br />
(wohl Flora) und einem Putto. Auf allen<br />
drei Sichtseiten fein gemalte Szenen<br />
nach Watteau und reicher Goldrankendekor.<br />
Unglasierter Boden mit Blaumarke<br />
Schwerter und Pressnummer 44.<br />
Kleinere Restaurierung am Schilf und<br />
der Blüte der Flora. Das Zifferblatt mit<br />
versilbertem Ziffernkranz und Eisenzeigern.<br />
Rechteckiges Achttagewerk mit<br />
starrem Pendel, auf der Rückseite eine<br />
vergoldete Bronzeblechtür. Separat gearbeitetes<br />
Podest gleichfalls mit üppigen<br />
Golddekoren: Ranken, Spitzen, z.T. mit<br />
anhängenden zweifarbigen Federblättern,<br />
auf den Ecken vergoldete reliefierte<br />
Jakobsmuscheln. In den Reserven fein<br />
gemalten Parkszenen mit Figurenstaffage.<br />
Auf der Rückseite Konsolchinesen in<br />
Purpurcamaieu. Blaumarke Schwerter,<br />
Pressnummer 25. Die Oberseite mit<br />
minimalem Berieb auf den Standflächen<br />
der Uhr. H 39,7; mit Podest 48,8 cm.<br />
Meißen, um 1740, das Werk um 1880.<br />
A Meissen porcelain table clock with an<br />
allegorical figure of a Flora (?) on top and<br />
a separate pedestal. The clockwork richly<br />
gilded and decorated with three polychrome<br />
scenes in the manner of Watteau. Marked<br />
with crossed swords to the bottom and<br />
impressed 44, to the pedestal impressed 25.<br />
Minor restorations to the palm leaves and<br />
Flora’s small bunch of flowers, the top of the<br />
pedestal minimally worn.<br />
C. 1740.<br />
€ 30 000 – 35 000<br />
20
20 Meißen-Kännchen und Deckel<br />
Ovoide Wandung mit fassoniertem<br />
Konsolausguss und reliefiertem I-Henkel,<br />
flacher Einsatzdeckel mit Zapfenknauf.<br />
Umlaufende, auf dem Deckel beidseitige,<br />
fein gemalte, tiefe Kauffahrteiszene mit<br />
zahlreicher, großer Figurenstaffage und<br />
Wolken. Ausguss, Reliefs und Zapfenknauf<br />
vergoldet, goldener Streifen um<br />
den Lippenrand. Blaumarke Schwerter,<br />
Pressnummer 1, goldenes R auf Boden<br />
und Deckel. Spitze des Ausgusses bestoßen<br />
mit kleiner Altrestaurierung.<br />
H 14,6 cm.<br />
Um 1740, der Dekor wohl Christian<br />
Friedrich Herold.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung; verst.<br />
<strong>Lempertz</strong> Auktion 879 am 18. November<br />
2005, Lot 103; hessische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. eine Teedose mit Deckel und ähnlichem<br />
Dekor, von Hornig-Sutter (in: Keramos<br />
57/72, S. 11 ff.) der Hand Herolds<br />
zugeschrieben (verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion<br />
781 am 3. Dezember 1999, Los 106).<br />
A Meissen porcelain coffee pot with cover decorated<br />
with a delicately painted continuous<br />
harbour scene. Marked with crossed swords,<br />
impressed number 1 and a gilt R. Tip of the<br />
spout restored.<br />
C. 1740, the decoration probably Christian<br />
Friedrich Herold.<br />
€ 4 000 – 6 000<br />
21 Zwei Teller mit Koreanischem Löwen<br />
Sulkowski-Ozier, flach gemuldete Form.<br />
Emaildekor mit Koreanischem Löwen,<br />
Kranich und Päonienstrauch nach Kakiemon-Vorbild.<br />
Blaumarke Schwerter.<br />
Der Dekor partiell berieben. Ø 23,5 cm.<br />
Meißen, um 1735.<br />
Literatur<br />
Vgl. Rückert, Meißener Porzellan, München<br />
1966, Kat. 288.<br />
€ 1 000<br />
22
22 Meißener Deckelterrine<br />
Ovale tiefe Form mit zwei Maskaronhenkeln,<br />
hoher gestufter Haubendeckel<br />
mit reliefiertem Balusterknauf. Dekoriert<br />
in Famille verte-Polychromie mit zwei<br />
Vögeln auf einem Zweig und großen<br />
Chrysanthemen, gold gehöht. Abgestrichener<br />
Boden mit Blaumarke Schwerter<br />
und drehermarke für Andreas Schiefer.<br />
Eine Handhabe restauriert, der Knauf<br />
wieder angefügt. H 33,2; B 37,6 cm.<br />
Um 1730 – 40.<br />
An oval Meissen porcelain tureen and cover<br />
decorated in the Famille verte style. Marked<br />
with crossed swords to the bottom as well as<br />
the dreher’s mark of Andreas Schiefer. One<br />
handle restored, the knob restuck.<br />
C. 1730 – 40.<br />
€ 10 000 – 15 000<br />
23
23 Meißener Kumme<br />
Außen matter Purpurfond mit zwei glasierten<br />
Reserven um fein gemalte Hafenszenen<br />
in Sepia-Camaieu, gerahmt von<br />
Goldranken. Im Fond eine gleich große<br />
Szene in sepiafarbenem Doppelring.<br />
Braune Ränderung. Blaumarke Schwerter,<br />
Drehermarke zwei Kreise (nicht<br />
identifiziert). H 7,8; Ø 17 cm.<br />
Um 1730 – 35, der Dekor wohl<br />
Christian Friedrich Herold.<br />
A Meissen porcelain matt<br />
purple-ground slop bowl with<br />
harbour scenes in sepia camaieu.<br />
Marked with crossed<br />
swords and a not identified<br />
dreher’s mark.<br />
C. 1730 – 35, the decoration<br />
most likely<br />
Christian Friedrich<br />
Herold.<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
24
24 Meißener Doppelhenkelbecher<br />
Seltene Form mit vergoldeten Muschelauflagen<br />
als Daumenrast. Zwei große<br />
schwarz konturierte Goldkartuschen um<br />
eine Flusslandschaft bzw. eine Kauffahrteiszene,<br />
im Spiegel der UT eine Kauffahrteiszene.<br />
Um die inneren Lippenränder<br />
Goldspitzen. Blaumarke Schwerter,<br />
goldene 22.<br />
Um 1740 – 45.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
25 Meißener Kühlgefäß<br />
Ovale tiefe Schalenform mit Reliefdekor<br />
Neu-Brandenstein und zwei plastische<br />
allegorische Männerköpfe „Der Winter“<br />
als Henkel. Dekoriert mit deutschen<br />
Blumen und fein gemalten Früchten.<br />
Blaumarke Schwerter mit Beizeichen.<br />
Restauriert. H 17,4; B 30,3 cm (mit Henkeln).<br />
Mitte 18. Jh.<br />
Ein zweiter Cachepot dieser Art verst.<br />
<strong>Lempertz</strong> Auktion 654 am 22. Juni 1990,<br />
Lot 1934.<br />
€ 4 000 – 6 000<br />
25
26 Meißener Walzenkrug<br />
mit fein gemaltem, umlaufendem Purpurcamaieudekor<br />
einer europäischen<br />
Landschaft mit Figurenstaffage. Um<br />
den äußeren Lippenrand eine kleine<br />
Goldspitze. Abgestrichener Boden ohne<br />
Marke. Ein retuschierter Vertikalkratzer<br />
in der Glasur. Vermeilmontierung mit<br />
der großen Silbermedaille von Oexlein<br />
auf den Hubertusburger Frieden am<br />
15. Feburar 1763, avers bezeichnet<br />
„NVNCIA PACIS“ und revers „IAM RE-<br />
DIRE AVDET“ und „GERMANIA PACA-<br />
TA“. H 19,8, ohne Daumenrast 14,5 cm.<br />
Das Porzellan Mitte 18. Jh., der Dekor<br />
wohl Johann George Heintze zuzuschreiben.<br />
Die Montierung zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
A Meissen porcelain tankard decorated with<br />
a surrounding European landscape „en camaieu“.<br />
No mark. One retouched vertical scratch<br />
to the glaze. The 19th century silver gilt<br />
mounting with the silver medal to the Peace<br />
of Hubertusburg made by Oexlein.<br />
The porcelain mid 18th century, the decoration<br />
most likely attributed to Johann George<br />
Heintze. The mounting second half 19th<br />
century.<br />
€ 15 000 – 18 000
27 Teedose mit Jagdszenen<br />
Gewellte Wandung auf ovalem Grundriss,<br />
die Schulter mit Dulong-Relief,<br />
Haubendeckel mit Zapfenknauf. Die<br />
Wandung umlaufend dekoriert mit zwei<br />
besonders fein gemalten und detailreichen<br />
Hatzszenen. Auf dem Deckel einzelnen<br />
Streublüten, Goldränderungen.<br />
Blaumarke Schwerter, Pressnummer 46.<br />
Im Boden drei schmale Brandrisse, ein<br />
weiterer auf der Schulter. H 13,5 cm.<br />
Meißen, um 1740, der Dekor nach Stichvorlagen<br />
von Johann Elias Ridinger.<br />
Literatur<br />
Die Stichvorlage für die Parforcejagd<br />
auf den Hirsch abgebildet bei Pietsch,<br />
Porzellan Parforce, München 2005, S.<br />
99. Derselben Stichvorlage bediente sich<br />
der Maler Johann Georg Heintze bei der<br />
Bemalung einer Vase aus der Dresdener<br />
Porzellansammlung, ibd. Kat. 60.<br />
A Meissen oval teacaddy and cover. Delicately<br />
painted with two hunting scenes after Johann<br />
Elias Ridinger. Blue crosses swords in underglaze<br />
blue, impressed number 46. The bottom<br />
with three short hairlines due to firing.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
28 Meißener Teekanne<br />
Ballenform mit I-Henkel, Ausguss mit<br />
Drachenkopf, flacher Einsatzdeckel mit<br />
Zapfenknauf. Zwei Landschaftsinseln in<br />
Schwarzlot und Braun, darauf in feinem<br />
Kontrast je ein farbig staffiertes Jägerbzw.<br />
Liebespaar wohl nach Watteau-<br />
Motiven. Einzelne ombrierte Insekten<br />
und Blüten nach Holzschnittvorlage.<br />
Griff und Tülle mit Gold und Purpur<br />
staffiert, um die Deckelöffnung feine<br />
Goldspitze. Blaue Schwertermarke.<br />
H 10,5 cm.<br />
Um 1745 – 50.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 3 500 – 5 000<br />
27
29 Paar Meißener Tassen und UT<br />
Halbkugelform mit C-Henkel. Dekoriert<br />
mit umlaufenden Landschaften in Purpur-Camaieu<br />
und Goldrändern. Im Spiegel<br />
der UT eine Hafenszene und eine<br />
Wasserlandschaft gleicher Farbgebung<br />
in purpurnem Doppelring. Blaumarke<br />
Schwerter, Pressmarken, goldenes z.<br />
Wenig berieben.<br />
Mitte 18. Jh.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
30 Meißener Teller<br />
Flach, mit Reliefdekor Alt-Brandenstein.<br />
Dekoriert mit Blumen in Purpur-Camaieu<br />
und Goldranken. Blaumarke Schwerter,<br />
Pressnummer. Ø 24,2 cm.<br />
Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />
€ 800<br />
31 Zwei Kummen in Kohlkopfform<br />
Halbkugelform, die Wandung als Kohlkopf<br />
reliefiert. Im Fond Früchte, Beeren<br />
und Nüsse nach Holzschnittvorlagen, die<br />
Wandung in Grün und Purpur naturalistisch<br />
staffiert. Blaumarke Schwerter.<br />
Ø 16 cm.<br />
Meißen, um 1750, der Entwurf wohl von<br />
Johann Gottlieb Ehder.<br />
Literatur<br />
Ein weiteres Exemplar abgebildet bei<br />
Rückert, Meißener Porzellan, München<br />
1966, Kat. 693. Dort findet sich auch der<br />
Hinweis auf weitere Geschirre in Kohlkopfform,<br />
die Ehder 1746 entwarf.<br />
€ 3 000 – 3 500<br />
32 Meißener Kaffeekanne<br />
Birnform mit reliefiertem I-Henkel<br />
und Konsolausguss, Haubendeckel mit<br />
Knospenknauf. Bemalt mit Parkszenen<br />
in Purpurcamaieu: eine Mutter mit<br />
zwei Kindern an einem Tisch und eine<br />
Gesellschaft beim Teetrinken. Blaumarke<br />
Schwerter, Drehermarke Z für Johann<br />
Christian Dietrich. Chip am unteren<br />
Deckelrand und am Stiel der Blume,<br />
das Gold partiell berieben. H 22,9 cm.<br />
Um 1735 – 40.<br />
€ 1 300 – 1 800<br />
28<br />
30 29
33 Zwei Meißener Blattschalen<br />
Dichter Dekor mit Blüten, Früchten und<br />
Nüssen nach Holzschnittvorlage, Goldränder.<br />
Blaue Schwertermarken, Pressnummern.<br />
Der Goldrand einer Schale<br />
stark berieben. B 23,8 cm.<br />
Um 1745 – 50.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 1 200<br />
34 Paar Saucièren mit Drachen<br />
Gestreckt ovale Form mit zwei Ausgüssen<br />
und zwei plastischen Drachen als<br />
Handhaben, die Außenwandung mit<br />
plastischem Rocaillen- und Blütendekor.<br />
Farbiger Emaildekor, im Fond je ein<br />
Bouquet, Streublüten, Goldränderungen,<br />
die Drachen in Purpur, Gelb und<br />
Schwarz staffiert. Blaumarke Schwerter.<br />
Eine Saucière mit kleinem Ausbruch am<br />
Ausguss, Chips am plastischen Dekor.<br />
B 23 cm.<br />
Meißen, um 1760.<br />
€ 2 500 – 3 500<br />
35 Meißener Schüssel<br />
Flache runde Form mit Reliefdekor<br />
Neu-Brandenstein. Dekoriert mit fein<br />
gemalten heimischen Vögeln auf einer<br />
Landschaftsinsel sowie Insekten.Goldrand.<br />
Blaumarke Schwerter, Pressnummer<br />
22. Restaurierter Radialriss auf<br />
7 Uhr. Ø 22,2 cm.<br />
Mitte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 400<br />
36 Paar Meißener Trembleusen<br />
Schlanke Becherform mit I-Henkel und<br />
Goldkonturen, dekoriert mit deutschen<br />
Blumen. Blaumarke Schwerter, eine<br />
Pressnummer, ein purpurnes Malerzeichen<br />
S.i im Standring einer Tasse.<br />
Eine Muschel des Durchbruchs verloren.<br />
Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 500<br />
36 35 36<br />
29
37 Meißener Teedose<br />
Geschnürt gebauchte Form nach Sèvres-<br />
Vorbild. Die Reliefs gold konturiert und<br />
emailblau anstaffiert. Farbige Blumen.<br />
Unglasierter Boden mit Blaumarke<br />
Schwerter. Vergoldeter Bronzedeckel.<br />
H 9,6 cm ohne Deckel.<br />
Mitte 18. Jh.<br />
€ 600<br />
38 Meißener Teller<br />
Flach, mit Reliefdekor Alt-Ozier und<br />
farbigen deutschen Blumen. Blaumarke<br />
Schwerter. Wenig Aschenflug, leicht<br />
zerkratzt. Ø 24,3 cm.<br />
Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />
ohne Abbildung<br />
€ 800<br />
39 Drei Meißener Teller<br />
Zwei Teller mit Gotzkowsky-Reliefdekor,<br />
einer mit Ozierkante, flache Form. Emaildekor<br />
mit Blüten und Früchten, die Gotzkowsky-Teller<br />
mit goldener Gitterkante,<br />
der Ozier-Teller mit Weinlaubkante.<br />
Blaue Schwertermarke, Pressnummern.<br />
Ein Teller mit kleiner Randrestaurierung,<br />
einer mit Randchip. Ø 24,5 und 24 cm.<br />
Zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 1 000<br />
40 Platte mit feinen Blumen<br />
und Schale. Beide oval, die Platte mit<br />
Ozierrand. Goldränderung bzw. Goldzahnkante.<br />
Blaumarke Schwerter mit<br />
Punkt. B 44,8 bzw. 26 cm.<br />
Meißen, nach 1763.<br />
€ 500<br />
30
41 Meißener Tasse und UT<br />
Habkugelform mit C-Henkel. Zwei fein<br />
gemalte pastorale Szenen mit Kindern,<br />
um die inneren Ränder eine Goldspitze.<br />
Blaumarke Schwerter mit Punkt.<br />
Nach 1763.<br />
€ 600<br />
42 Meißener Koppchen und UT<br />
Purpurcamaieudekor zwei galante Paare<br />
in Parklandschaften, auf dem Koppchen<br />
hinten eine Einzelfigur, Streublumen,<br />
Goldränderungen. Blaumarke Schwerter,<br />
Pressnummern. Minimal berieben.<br />
Mitte 18. Jh.<br />
€ 600<br />
43 Zwei Meißener Muschelschalen<br />
Dekoriert mit Mosaikfeldern in Purpurcamaieu,<br />
Goldranken und farbigen<br />
Blumengirlanden. Blaumarke Schwerter,<br />
Drehermarke K (nicht identifiziert).<br />
Kleine Brandrisse. B 22 cm.<br />
Nach 1763.<br />
€ 1 000<br />
44 Meißener Unterschale<br />
Goldfond mit vierpassiger, schwarz<br />
konturierter Reserve, darin vier Putti,<br />
die auf einem Baumstamm wippen.<br />
Blaue Schwertermarke, goldene 35,<br />
Pressnummer 17. Ø 13,5 cm.<br />
Um 1745.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 500<br />
45 Wiener Unterschale<br />
Im Spiegel Putto mit Säulenstumpf auf<br />
Wolken, zwei umlaufende Goldbordüren.<br />
Blaumarke Bindenschild, Pressnummer<br />
24. Goldrand berieben. Ø 13,8 cm.<br />
Um 1770.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 300<br />
41 42<br />
45 44<br />
31
46 Bauernhaus<br />
Weißporzellan. Unglasierter Boden mit<br />
schwach erkennbarer Blaumarke Schwerter.<br />
Ein großer diagonaler Brandriss<br />
quer durch den Boden, ein weiterer<br />
kleinerer im hinteren Bodenbereich, die<br />
Ohren des Hasen links am Haus restauriert.<br />
H 13,5 cm.<br />
Meißen, um 1740, das Modell wohl von<br />
Johann Gottlieb Ehder.<br />
Literatur<br />
In der Sammlung Ludwig in Bamberg<br />
ein gleiches bemaltes Haus mit Hühnern,<br />
die von der Bäuerin gefüttert werden<br />
(Kat. Glanz des Barock, Bamberg o.J.,<br />
Nr. 178d).<br />
A Meissen white porcelain farmhouse.<br />
Bottom not glazed with hardly visible crossed<br />
swords. A large diagonal crack due to firing<br />
to the bottom and a smaller one to the back<br />
of the base, the ears of the hare restored.<br />
C. 1740, the model probably by Johann Gottlieb<br />
Ehder.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
*47 Mops als Pfeifenkopf<br />
Liegend, mit eingeschlagenen Vorderpfoten<br />
und Rauchlöchern in den Ohren<br />
sowie den Lefzen. Feine naturalistische<br />
Fellstaffierung. Der Kopf mittels einer<br />
Silbermontierung abklappbar. Ohne<br />
Marke. Der Schwanz wieder angefügt,<br />
die Restaurierung bereits vergilbt.<br />
H 5,9 cm.<br />
Meißen, Mitte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Ein ähnliches Exemplar ehemals Slg.<br />
C.H.. Fischer Dresden, verst. J.M. Heberle<br />
Köln (H. <strong>Lempertz</strong>’Söhne) Oktober 1906,<br />
Lot 898 bzw. ein nahezu gleiches Exemplar<br />
ehemals Slg. Ernesto Blohm, verst.<br />
Christie’s London am 10. April 1989,<br />
Lot 10.<br />
€ 1 700 – 2 000<br />
32<br />
59 47 53
48 Gärtner und Gärtnerin<br />
Beide auf mit Blättern und Blüten<br />
belegten Natursockeln sitzend, gold<br />
geränderte Blumensteckkörben auf den<br />
Schößen haltend. Die Dame in weißer,<br />
gold bordierter Jacke mit seegrünen<br />
Aufschlägen, schwarzem Mieder und<br />
indianisch geblümter Schürze. Der Herr<br />
in indianisch geblümtem Justaucorps<br />
mit goldenen Säumen und Knöpfen,<br />
grünen Kniehosen und einem seegrünen<br />
Hut. Sehr feine Inkarnate. Abgestrichene<br />
Böden, Blaumarke Schwerter hinten<br />
am Sockel. Die Grüns leicht verbacken.<br />
Beide Henkel ihres Korbes, ein Daumen<br />
und ein Unterarm restauriert, ihre<br />
vordere Schuhspitze bestoßen. Kleine<br />
Restaurierung an der Krempe seines<br />
Huts, ansonsten nur kleinere Chips an<br />
den plastischen Belägen. Gärtnerin H 20;<br />
Gärtner H 20,8 cm.<br />
Meißen, um 1740, das Modell von<br />
Johann Joachim Kaendler, um 1738.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />
<strong>Lempertz</strong>-Auktion 492 am 20. April<br />
1967, Lot 81 und 82.<br />
Literatur<br />
In der Taxa Kaendlers unter den Feierabendarbeiten<br />
1738 erwähnt: „Ein<br />
angekleideter Gärtner mit einem Korbe<br />
worinnen früchte und Bluhmen unterschiedl.<br />
Sorten zu sehen.“ (Pietsch Hg.,<br />
Die Arbeitsberichte, Leipzig 2002, S. 59).<br />
Genau diese Version zwar mit Früchten<br />
aber sehr ähnlichem Dekor in der Sammlung<br />
des Bayerischen Nationalmuseums<br />
(Rückert, München 1966, Nr. 899 f.).<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
33
49 Tanzender Bauer<br />
Auf flachem Terrainsockel mit zwei<br />
Blüten. Feines frühes Inkarnat, die<br />
weiße Jacke mit purpurnen Knöpfen<br />
und Knopflöchern, auf dem Kopf ein<br />
schwarzer Hut. Unglasierter Boden mit<br />
Blaumarke Schwerter. Linke Schulter<br />
und Hand restauriert, im Boden ein<br />
klaffender Brandriss. H 16,9 cm. Dazu<br />
eine spätere und nicht ganz passende<br />
vergoldete Bronzemontierung als Kandelaber,<br />
besetzt mit Porzellanblüten (zwei<br />
fehlend). H 25 cm.<br />
Die Figur Meißen, um 1740 – 50,<br />
das Modell wohl von Johann Joachim<br />
Kaendler.<br />
€ 3 000 – 3 500<br />
50 Bettlerin mit Kindern<br />
Auf einem mit plastischen Blüten belegten<br />
Schollensockel Figur der Bettlerin,<br />
im linken Arm eine Wiege, an ihrer rechten<br />
Hand einen Knaben haltend. Fein<br />
staffiertes Inkarnat, die Bettlerin in braunem<br />
Kleid mit Pelzbesatz, der Knabe mit<br />
weißer Jacke und blauem Unterkleid.<br />
Unglasierter Boden mit schwarzer Malermarke,<br />
kleine Blaumarke Schwerter an<br />
der Rückseite des Sockels. Stabende des<br />
Knaben abgebrochen, ebenso zwei Fortsätze<br />
an der Wiege, Chips am Blattwerk.<br />
H 23,2 cm.<br />
Meißen, um 1745, das Modell von Johann<br />
Joachim Kaendler nach einer Stichvorlage<br />
von Jean Daullé.<br />
Literatur<br />
Kaendler erwähnt die Figurengruppe<br />
in seinem Arbeitsbericht für den März<br />
1744: „Eine Bettel Frau nebst 2. Kindern<br />
Wie solche in Franckreich zu gehen pflegen<br />
gehöriger Maßen zerschnitten und<br />
Zum abformen Zu bereit, Welche neben<br />
einem dergleichen Bettelmann zu stehen<br />
kömmet.“ (Pietsch, Die Arbeitsberichte,<br />
Dresden 1982, S. 101.) Ein weiteres<br />
Exemplar aus der Porzellansammlung<br />
Dresden abgebildet bei Pietsch, Meißner<br />
Porzellanplastik, München 2006, Kat. 39.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
34
51 Liebespaar mit Tabakdose<br />
Auf einem mit üppigen farbigen Blüten<br />
belegten Natursockel sitzend, der Kavalier<br />
die goldene Schnupftabakdose<br />
anbietend, die Dame eine Prise greifend.<br />
Die Dame in purpurnem Kleid mit dunklen<br />
Säumen und indianisch geblümter<br />
Schürze mit gelbem Futter. Der Herr<br />
in purpurner, gold bordierter Jacke mit<br />
gelbem Futter, schwarzen Kniehosen,<br />
über dem Rücken ein schwarzes, purpur<br />
gefüttertes Cape. Abgestrichener Boden<br />
ohne Marke. Der Kopf des Herrn wieder<br />
angefügt, eine kleine Restaurierung an<br />
der Haube und der linken Hand der<br />
Dame, ansonsten nur kleinere Chips<br />
am plastischen Belag. Exakt passende<br />
vergoldete Bronzemontierung mit feiner<br />
Ziselierung. Auf Montierung H 16,5 cm.<br />
Das Porzellan Meißen, Mitte 18. Jh.,<br />
das Modell Johann Joachim Kaendler,<br />
1745. Die Bronzemontierung wohl Paris,<br />
Mitte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf Auktion Weinmüller 134<br />
(u.a.Sammlung und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai 1971, Lot 6.<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Slg. Pauls Riehen, Bd. I, Frankfurt 1967, S. 370 f., dort auch<br />
eine Auflistung weiterer bekannter und ähnlich fein dekorierter Stücke,<br />
u.a. in den Sammlungen v. Pannwitz, v. Klemperer und Budge, deren<br />
Verbleib bis heute z.T. nicht geklärt ist.<br />
A Meissen porcelain group „Lovers with Snuffbox“ on a probably Paris gilt<br />
bronze mounting. No mark. Head of the gentleman restuck, small restorations<br />
to the brim of the bonnet and the left hand of the lady – otherwise only minor<br />
chips to the flowers and leaves.<br />
Mid 18th century, the model by Johann Joachim Kaendler 1745.<br />
€ 6 000 – 8 000<br />
35
52 Raub der Proserpina<br />
Auf einem mit plastischen Rocaillen<br />
belegten Erdsockel schreitet Hades,<br />
Proserpina auf seiner Schulter davontragend.<br />
Plastischer Blatt- und Blütendekor,<br />
farbiger Emaildekor und Vergoldung.<br />
Der glasierte hohle Boden mit Blaumarke<br />
Schwerter. Proserpina restauriert an drei<br />
Gliedmaßen. H 26,8 cm.<br />
Meißen, um 1755.<br />
€ 1 200<br />
*53 Büste als Stockgriff<br />
Fraukopf als Allegorie der Schalkhaftigkeit<br />
mit einer Haube aus Pfauenfedern,<br />
zwei gewundenen Schlangen als Halsband<br />
und Käfern als Ohrschmuck. In<br />
der Tuchdraperie des Hinterkopfs ein<br />
Mausekopf als zweites Gesicht. Um die<br />
Korsage umlaufende Tierdarstellungen:<br />
eine Elster, eine Katze, ein Fuchs und<br />
ein Affe über dem Spruch „Rendez-Vous<br />
de la Malice“. Innen gestempeltes I N.<br />
Restauriert. H 6,5 cm.<br />
Frankenthal, um 1765 – 70.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Slg. Ernesto Blohm, verst.<br />
Christie’s London am 10. April 1989,<br />
Lot 20; Sammlung Richard Dreyfus,<br />
Basel; Schweizer Privatsammlung<br />
Abbildung Seite 32<br />
€ 600<br />
54 Putti als Allegorie des Herbstes<br />
Vier Figuren und ein Ziegenbock auf<br />
einem dicht mit vergoldeten Rocaillen<br />
belegten Sockel, farbiger Emaildekor.<br />
Glasierter, hohler Boden mit Blaumarke<br />
Schwerter. Eine Hand und der Blattbelag<br />
restauriert. H 17,5 cm.<br />
Meißen, um 1755.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
36
55 Trauernder Johannes<br />
Auf flacher quadratischer Naturplinthe<br />
im Kontrapost, eine Hand auf die Brust<br />
gelegt, die rechte ausgestreckt. Das Gewand<br />
verziert mit stilisiertem goldenem<br />
Blumenornament, purpurner Gürtel.<br />
Abgestrichener Boden mit schwach<br />
erkennbarer Blaumarke Schwerter.<br />
Daumen wieder angefügt. H 17,1 cm.<br />
Meißen, Mitte 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Rückert (München 1966, Nr. 974) datiert<br />
anhand der Ausformung aus dem Bayerischen<br />
Nationalmuseum das Modell<br />
um 1740 und zitiert einen Arbeitsbericht<br />
von Eberlein, wobei er sich nicht sicher<br />
ist, ob es sich tatsächlich um diese Figur<br />
handelt. Die Nähe zu dem späteren Johannes<br />
von Kaendler (Pietsch, München<br />
2006, Nr. 169) ist evident.<br />
€ 3 500 – 4 500<br />
56 Türkin<br />
In Kontrapost stehend, mit der rechten<br />
Hand den Schleier lüftend, mit der linken<br />
das Gewand anhebend. Der Mantel<br />
dekoriert mit indianischen Blumen,<br />
Untergewand und Pluderhosen gelb.<br />
Feines Inkarnat. Abgestrichener Boden<br />
mit schwach erkennbarer Blaumarke<br />
Schwerter. Restauriert. H 16 cm.<br />
Meißen, Ausformung wohl noch 1740er<br />
Jahre, das Modell von Johann Friedrich<br />
Eberlein oder Peter Reinicke.<br />
Literatur<br />
Vgl. Adams/Adams, Meissen Portait<br />
Figures, Leicester 1992, p. 174.<br />
€ 2 500 – 3 500<br />
37
57 Flora und Bacchus<br />
aus der Serie der Jahreszeiten. Auf hoch<br />
gewölbten, gold konturierten Rocaillensockeln<br />
an Vasen gelehnt stehend, dekoriert<br />
mit reichem Blumenbelag. Flora in<br />
indianisch geblümter und purpur abgefütterter<br />
Tuchdraperie. Bacchus in einer<br />
purpurnen Tuchraperie mit indianischen<br />
Blumen und grüngelbem Futter. Feine<br />
Inkarnate. Glasierte Böden mit Blaumarke<br />
Schwerter innen. Beide Unterarme<br />
der Flora und der aufgestützte Arm des<br />
Bacchus restauriert (vergilbt), ansonsten<br />
diverse kleine Abbrüche und kleinere,<br />
bereits blätternde Altrestaurierungen.<br />
H 23 bzw. 22,5 cm.<br />
Meißen, um 1760, das Modell von Friedrich<br />
Elias Meyer.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
58 Grabender Gärtner<br />
Auf einem mit Blättern belegten Natursockel,<br />
mit beiden Händen eine Schaufel<br />
in den Boden stoßend. In brauner Jacke<br />
und zerissenen manganfarbenen Kniehosen,<br />
auf dem Kopf ein schwarzer Hut.<br />
Feines Inkarnat. Unglasierter Boden,<br />
Blaumarke Schwerter hinten am Boden.<br />
Hutkrempe restauriert, ein Chip.<br />
H 11,5 cm.<br />
Meißen, Mitte 18. Jh., das Modell von<br />
Johann Joachim Kaendler oder<br />
Peter Reinicke.<br />
€ 600<br />
*59 Meißener Stockgriff<br />
Knaufform, bemalt mit Blütengirlanden<br />
und drei Tieren auf Landschaftsinseln:<br />
ein Ochse, ein Ziegenbock und ein Schaf.<br />
Ohne Marke. H 4,8 cm.<br />
Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Abbildung Seite 32<br />
€ 300<br />
38
*60 Ludwigsburger „Pas de trois“<br />
Auf purpur und gold anstaffiertem<br />
Rocaillensockel zwei mit Festons geschmückte<br />
Tänzer, die die Dame in ihrer<br />
Mitte bekränzen (Kranz verloren). Schöne<br />
scharfe detailreiche Ausführung mit<br />
üppigem plastischem Dekor und Goldhöhungen,<br />
fein gezeichnete Inkarnate.<br />
Schwärzlich verbackene Ligaturmarke<br />
Doppel-C unter Krone, Purpurmalerzeichen,<br />
gestempelt IFG3, geritzt „no2“<br />
und E. Ein Federbusch wieder angefügt,<br />
kleine Chips an Blüten und Blättern.<br />
H 15,7 cm.<br />
Um 1765, das Modell von Joseph Nees.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Slg. W. A. Staehelin; Schweizer<br />
Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Ein Vergleichsstück in der Slg. Jansen,<br />
Kat. Glanz des Barock, Köln 2008, Nr.<br />
22. Dort neun weitere Ausformungen<br />
gelistet.<br />
€ 6 500 – 8 000<br />
39
*61 Lautenspielerin Ludwigsburg<br />
Auf gold und purpur anstaffiertem<br />
Rocaillensockel sitzend, mit feinem<br />
Inkarnat und in blaugold geblümter,<br />
eisenrot gefütterter Tuchdraperie. Blaumarke<br />
ligiertes Doppel-C unter Krone,<br />
eisenrotes Malerzeichen S, geritzt C.Z.S.<br />
und S 3. Eine Schnecke, die Seiten der<br />
Laute und ein Daumen abgebrochen,<br />
minimale Absplitterungen am Grün des<br />
Baumstumpfs. H 16,5 cm.<br />
Um 1765, das Modell wohl von<br />
Johann Christian Beyer, 1764.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Privatsammlung Marcel Ségal,<br />
Basel; Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Das Modell bei Flach, Stuttgart 1997,<br />
Nr. 513.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
*62 Seltener Thüringer Putto<br />
als Allegorie der Luft. Im Kontrapost auf<br />
einem Blasebalg stehend, in der linken<br />
Hand einen Federball haltend, mit gelber<br />
Tuchdraperie und purpurnem Gürtel.<br />
Abgestrichener Boden mit Ritzzeichen Z<br />
und I. Vertikaler Brandriss an der rechten<br />
Seite und zwei weitere kurze hinten<br />
an der Plinthe. H 20,3 cm.<br />
Closter Veilsdorf, um 1767, das Modell<br />
von Wenzel Neu.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Zwei weitere Putti als Elemente für Feuer<br />
und Wasser in der Slg. Ehmann, Basel,<br />
bei Fritzsche, Thüringer Porzellanfiguren<br />
des 18. Jahrhunderts, in: Keramikfreunde<br />
der Schweiz. Mitteilungsblatt Nr.<br />
116/117, Dezember 2003, S. 166 ff.<br />
€ 1 800 – 2 000<br />
40
63 Paar Salièren mit Kinderfiguren<br />
Je zwei ovale Körbchen auf einem purpur<br />
und gold staffiertem Rocaillensockel,<br />
dazwischen ein sitzendes Mädchen mit<br />
Vogel und ein sitzender Knabe. Feine<br />
Inkarnate und farbige Staffierung. Blaumarke<br />
ligiertes CT unter Kurhut und AB,<br />
Ritzzeichen. Bis auf zwei restaurierte alle<br />
Henkel der Körbe, die linke Hand und<br />
die Feder am Hut des Mädchens verloren,<br />
die Taille des Mädchens restauriert,<br />
kleinere Chips. H 10,4 bzw. 10.7 cm.<br />
Frankenthal, nach 1762.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 500<br />
64 Höchster Schale<br />
Quadratischer Grundriss, geschweifter<br />
Rand, die Außenwandung mit Ozierrelief.<br />
Im Fond und auf den vier Seiten<br />
der Außenwandung Blumenbouquets,<br />
einzelne Streurispen, Goldrand. Blaumarke<br />
Rad, Pressnummer 25 NI. Zwei kleine<br />
Chips am Lippenrand, Goldrand berieben.<br />
H 9,2 cm.<br />
Um 1770.<br />
€ 400<br />
65 Service mit Obst und Gemüse<br />
Bestehend aus sieben flachen und sieben<br />
tiefen Tellern in glatter Form sowie zwei<br />
Schüsseln. Fein dekoriert mit gestreutem<br />
ombriertem Obst, Gemüse und Einzelblumen.<br />
Braune Randstreifen. Blaumarke<br />
Bindenschild, Malerzeichen,<br />
Pressnummern. Minimale Glasurausplatzungen<br />
am Randstreifen. Ø ca. 22,8 bzw.<br />
23,3 cm.<br />
Wien, um 1770 – 80.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
41
*66 Tasse und UT Frankenthal<br />
Becherform, fein bemalt mit Amoretten<br />
auf Wolken in Sepia, Purpur und Eisenrot.<br />
Um die inneren Ränder eine Purpurgitterbordüre<br />
mit Goldspitzen, Goldränderungen.<br />
Blaumarke ligiertes CT<br />
unter Kurhut bzw. steigender Löwe und<br />
Stempel IH, I und O auf der UT. Kurzer<br />
Radialriss auf der Unterseite der UT.<br />
Um 1762, der Dekor wohl Andreas Philipp<br />
Oettner.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
€ 1 000<br />
67 Paar Ludwigsburger Körbe<br />
Ovale Form mit ringförmig durchbrochner<br />
Wandung und an den Schmalseiten<br />
angesetzten Handhaben. Im Spiegel je<br />
ein Blumenbouquet und Streublumen,<br />
auf der äußeren Wandung goldene Rosetten<br />
und Goldränderungen. Blaumarke<br />
ligiertes Doppel-C unter Kurhut, purpurne<br />
Malerzeichen K: und HT., Presszeichen.<br />
B 18,5 cm.<br />
Ludwigsburg, um 1770.<br />
Literatur<br />
Das Modell bei Flach, Stuttgart 1997,<br />
Nr. 1080.<br />
€ 1 000<br />
*68 Tasse und UT Fulda<br />
Becherform mit fein gemalten Architekturlandschaften<br />
in Purpurcamaieu.<br />
Blaumarke Kreuz, Presszeichen A. Ein<br />
restaurierter Chip am Tassenrand.<br />
Um 1764 – 70.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
€ 800<br />
42<br />
66 71 70
69 Bouquetière Ludwigsburg<br />
Große fassonierte Demi-lune-Form mit<br />
Reliefkartusche und fein gemalten farbigen<br />
Blumen. Purpur anstaffierte Reliefs.<br />
Braunes Malerzeichen Strich, geritzt I.<br />
Brandrisse. H 13,1; B 23 cm.<br />
Um 1770 – 80.<br />
€ 800<br />
*70 Thüringer Tasse und UT<br />
mit gelb anstaffierten und gold konturierten<br />
Reliefzieraten und feiner farbiger<br />
Blumenmalerei nach Berliner Vorbild.<br />
Blaumarke ligiertes CV. Minimal berieben.<br />
Closter Veilsdorf, um 1770.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
€ 600<br />
*71 Teedose Höchst<br />
Zylinderform mit gewölbter Schulter<br />
und Profilen. Dekor in Purpurcamaieu:<br />
bizarre Vögel auf Zweigen. Blaumarke<br />
Rad mit Kurhut, geritzt IN. Deckel verl<br />
oren, ein Chip am Standring. H 11,5 cm.<br />
Um 1770 – 71, der Dekor Victor Louis<br />
Gerverot zugeschrieben.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Sammlung Adolf Beckhardt,<br />
Frankfurt; Sammlung Wolf; Dr. Georges<br />
Ségal; Schweizer Privatsammlung<br />
€ 800<br />
72 Vier Meißener Cremetöpfchen<br />
Drei dekoriert mit Blumen und Früchten,<br />
das vierte mit Flusslandschaften in<br />
Kupfergrün-Camaieu über Goldranken.<br />
Die Deckel mit plastischen Knospenknäufen.<br />
Goldränderungen. Blaumarke<br />
Schwerter, zwei purpurne 31., das<br />
grüne Töpfchen mit Purpurmarke<br />
„v.R. No=12“. Minimale Chips an den<br />
Blüten. H ca. 8 cm.<br />
Nach 1774.<br />
€ 300<br />
43
73 Teller Fürstenberg<br />
Flach, mit fassoniertem Rand. Im Spiegel<br />
ein fein gemaltes Bouquet, auf der Fahne<br />
Blumen und Festons in Reliefreserven.<br />
Blaumarke F, geritzt 4m. Gold leicht<br />
berieben. Ø 24,3 cm.<br />
Um 1770.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 500<br />
74 Ansbacher Teller<br />
mit Berliner Muster und seegrünen<br />
Randzwickeln, gold gehöht. Flache<br />
Form, im Fond Bouquet aus Gemüse<br />
und Früchten. Blaumarke A. Abplatzung<br />
am Standring, Vergoldung berieben.<br />
Ø 26,7 cm.<br />
Um 1770.<br />
Literatur<br />
Vgl. Bayer, Ansbacher Porzellan, Braunschweig<br />
1959, S. 89.<br />
€ 1 200<br />
75 Ansbacher Teller<br />
mit Berliner Muster und seegrünen<br />
Randzwickeln, gold gehöht. Flache Form,<br />
im Fond Früchte und eine Artischocke.<br />
Blaumarke A. Abplatzung am Standring.<br />
Ø 26,7 cm.<br />
Um 1770.<br />
€ 1 200<br />
44<br />
76 74 75<br />
78
76 Ansbacher Teller<br />
mit Berliner Muster und seegrünen<br />
Randzwickeln, gold gehöht. Tiefe Form,<br />
im Fond ein fein gemaltes Blumenbouquet<br />
und Streublüten. Blaumarke A,<br />
Ø 25,7 cm.<br />
Um 1770.<br />
€ 1 400<br />
77 Teller Fürstenberg<br />
Flach, mit fassoniertem Rand. Im Spiegel<br />
ein Stillleben mit Ente auf einer Landschaftsinsel,<br />
auf der Fahne Insekten und<br />
Festons in Reliefreserven. Blaumarke F,<br />
geritzt 0m. Randchips, etwas Aschenflug.<br />
Ø 24,6 cm.<br />
Wohl noch vor 1770.<br />
€ 500<br />
78 Berliner Teller<br />
Reliefzierat, tief gemuldete Form. Zen trale<br />
Mohnblüte und Streublüten in reduzierter<br />
Polychromie, Goldspitzenkante. Blaumarke<br />
Zepter, Pressnummer 3. Ø 25 cm.<br />
Berlin, KPM, um 1765.<br />
€ 800<br />
79 Potpourri-Vase<br />
Balusterform mit zwei Rocaillenhandhaben<br />
über Muschelansätzen. Auf beiden<br />
Wandungsseiten fein gemalte Vögel auf<br />
Zweigen. Die Dekore in Unterglasurblau<br />
liniert und anstaffiert. Blaumarke F am<br />
inneren Lippenrand, unglasierter Boden<br />
mit Presszeichen No 1 und GA. Chip am<br />
Lippenrand, Deckel ersetzt. H 30,5 cm.<br />
Fürstenberg, um 1760, der Dekor von<br />
Johann Christoph Kind.<br />
Provenienz<br />
Sammlung Dirichs<br />
Literatur<br />
Die Vase ganzseitig abgebildet bei<br />
Ducret, Fürstenberger Porzellan, Bd. II,<br />
Braunschweig 1965, Abb. 289.<br />
€ 1 000<br />
77 73<br />
45
80 Zwei Fürstenberger Ölkännchen<br />
Schlanke Birnform mit Doppel-C-Henkel<br />
und hohem Haubendeckel mit Blütenknauf.<br />
Die Wandung mit Reliefkartuschen,<br />
darin kleine Bouquets aus Blüten<br />
und Früchten. Um den Hals ein Purpurband<br />
mit Blütenfestons in Kupfergrün,<br />
Goldränderungen. Unterglasurblaue<br />
Marke F. Vergoldete Kupfermontierung.<br />
H 15 cm.<br />
Um 1770.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
81 Platte Fürstenberg<br />
Ovale, leicht vertiefte Form mit fassonierter<br />
Fahne. Im Spiegel zwei Tauben<br />
auf einer Landschaftsinsel. Blaumarke F,<br />
gepresst 3, i und N. B 33,3 cm.<br />
Um 1780.<br />
€ 500<br />
82 Deckelterrine Fürstenberg<br />
Fassonierte Form auf ovalem Grundriss<br />
mit Rocaillenhandhaben, geschweiftem<br />
Einsatzdeckel und plastischem Birnknauf.<br />
Entsprechend gestaltetes Présentoire.<br />
Dekoriert mit fein gemalten<br />
heimischen Vögeln auf Zweigen. Goldränderungen.<br />
Blaumarke F, Presszeichen<br />
No 2 und 13, auf der Platte No 5 und N.<br />
Kurzer Brandriss am Deckelrand, Dekor<br />
der Platte leicht berieben. H 21,5;<br />
B 40,5 cm.<br />
Um 1770 – 75.<br />
Provenienz<br />
Sammlung Dirichs<br />
Literatur<br />
Vgl. Ducret, Fürstenberger Porzellan, Bd.<br />
II, Braunschweig 1965, Abb. 215, eine<br />
ähnliche Terrine aus dem Besitz Joachim<br />
von Amsberg, Hannover.<br />
€ 1 500<br />
46
83 Potpourri-Vase Fürstenberg<br />
Balusterform mit zwei Rocaillenhandhaben<br />
über Muschelansätzen, hoher ge -<br />
schweifter Deckel mit farbigem Rosenblütenknauf<br />
und zwei durchbrochenen<br />
Gitterfeldern. Auf beiden Wandungsseiten<br />
fein gemalte farbige Vögel auf<br />
Zweigen. Die Dekore gold liniert und<br />
anstaffiert. Blaumarke F am inneren<br />
Lippenrand, unglasierter Boden mit<br />
Presszeichen 1 und geritztem Kreuz.<br />
Restaurierte Bestoßung am Deckelrand.<br />
H 31 cm.<br />
Um 1760, der Dekor von Johann Christoph<br />
Kind.<br />
Provenienz<br />
Sammlung Dirichs<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Weißes Gold aus Fürstenberg,<br />
Münster/Braunschweig 1988, Nr. 318,<br />
eine gleiche Vase mit geschlosssenem Deckel<br />
und Vogeldekor von Johann Christoph<br />
Kind.<br />
€ 1 000<br />
84 Fürstenberger Vase<br />
Balusterform mit betonter Schulter,<br />
unten umlaufendem Godronenfries<br />
und zwei Ohrhenkeln mit Blattrelief,<br />
verschraubt mit profiliertem Rundfuß.<br />
Auf beiden Wandungsseiten zwei fein<br />
gemalte farbige Wasserlandschaften<br />
mit Architektur und Figurenstaffage.<br />
Goldränderungen. Glasierter Boden mit<br />
Blaumarke F, geritzt Aa. H 28 cm. Nicht<br />
zugehöriger späterer Deckel.<br />
Um 1780 – 85.<br />
Provenienz<br />
Sammlung Dirichs<br />
€ 500<br />
85 Teedose Fürstenberg<br />
Rechteckig, mit gerundeter Schulter und<br />
Stülpdeckel mit Blütenknauf. Dekoriert<br />
mit farbigen Blumen. Am Lippenrand<br />
Blaumarke F, auf dem unglasierten Boden<br />
gepresst NO2 und P. Knauf wieder<br />
angefügt. H 12,7 cm.<br />
Um 1770.<br />
€ 500<br />
47
*86 Knabe am Baumstamm<br />
In gelber Jacke mit goldenen Knöpfen<br />
und seegrünem Kragen sowie purpurnen<br />
Kniehosen. Blaumarke Rad. Brand- und<br />
Glasurrisse im Boden. H 12,5 cm.<br />
Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />
Johann Peter Melchior.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />
1997, Abb. 30.<br />
€ 600<br />
*87 Knabe mit Blumenhut<br />
Blaumarke Rad mit Kurhut. Minimale<br />
Chips am Hutrand, den Schleifen und<br />
Blüten. H 11,8 cm.<br />
Höchst, um 1770 – 80, das Modell wohl<br />
von Johann Peter Melchior.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Slg. Dr. Paul v. Ostermann,<br />
Darmstadt-München verst. Cassirer/Helbing,<br />
Oktober 1928, Lot 483; Schweizer<br />
Privatsammlung<br />
€ 500<br />
48
*88 Als Türken maskierte Kinder<br />
Das Mädchen in seegrünem Mieder, der<br />
Junge in purpurnem, mit Pelz verbrämtem<br />
Cape, seine Jacke gold geknöpft.<br />
Blaumarke Rad mit Kurhut, schwach erkennbares<br />
Ritzzeichen. Ein restaurierter<br />
Chip am Mantel des Knaben sowie am<br />
Saum seines Kopftuchs. H 18,5 cm.<br />
Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />
Johann Peter Melchior.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Slg. Dr. Paul v. Ostermann,<br />
Darmstadt-München, verst. Cassirer/Helbing,<br />
Oktober 1928, Lot 461; Schweizer<br />
Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />
1997, Abb. 88.<br />
€ 2 800 – 3 000<br />
88<br />
*89 Sitzender Knabe mit Hund<br />
Eine weiße goldbordierte Jacke über<br />
einer gestreiften gelben Weste und<br />
ebensolchen Kniehosen, um den Hals<br />
ein purpur kariertes Tuch. Blaumarke<br />
Rad mit Kurhut. Die linke Hand wieder<br />
angefügt. H 15,3 cm.<br />
Höchst, um 1770 – 80, das Modell wohl<br />
von Johann Peter Melchior.<br />
Provenienz<br />
Wohl ehemals Slg. Dr. Paul v. Ostermann,<br />
Darmstadt-München; Schweizer<br />
Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Röder/Oppenheim, das Höchster<br />
Porzellan, Mainz 1930, Nr. 235.<br />
€ 1 000<br />
89<br />
49
*90 Knabe als Sultan<br />
In seegrünem, gold bordiertem Mantel,<br />
die Jacke mit goldenen und purpurnen<br />
Streifen und goldenen Blättern, purpurne<br />
Pumphosen. Blaumarke Rad mit<br />
Kurhut, eingepresst K. Unterarm und<br />
Maske restauriert, minimaler Chip an<br />
der Agraffe des Turbans. H 18 cm.<br />
Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />
Johann Peter Melchior.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />
1997, Abb. 83. Die Figuren<br />
„Knabe als Sultan“ und „Mädchen als<br />
Sultanin“ sind ursprünglich als Paar<br />
ausgeformt und gehören zu den prominentesten<br />
und auch kommerziellsten<br />
Figurenschöpfungen Melchiors. Sehr<br />
häufig handelt es sich bei den staffierten<br />
Exemplaren aber nicht um echte Paare,<br />
sondern um Stücke, die später so zusammen<br />
gekommen sind – wie auch in<br />
diesem Fall (s.a. Reber, ibd., S. 47).<br />
€ 3 300 – 3 500<br />
*91 Mädchen als Sultanin<br />
In purpurnem, gold bordiertem Mantel<br />
und gelben Schleifen, das Unterkleid mit<br />
reichem goldenem Blatt- und Fransendekor,<br />
purpurne Pumphosen. Blaumarke<br />
Rad mit Kurhut, geritzt HM. Maske, drei<br />
Schleifen und Hand mit Fächer restauriert.<br />
H 17,4 cm.<br />
Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />
Johann Peter Melchior.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Johann Peter Melchior, Gelsenkirchen<br />
1997, Abb. 84.<br />
€ 3 300 – 3 500<br />
50<br />
91<br />
90
*92 Chinese mit Affe<br />
In gelb bordiertem purpurnem Mantel<br />
und rotgrün gestreiftem Unterkleid mit<br />
Golddekor. Blaumarke Rad, geritzt RI.<br />
Brandriss und ein Vertikalchip am seitlichen<br />
Boden. H 15,8 cm.<br />
Höchst, um 1770 – 80, das Modell von<br />
Johann Peter Melchior.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Slg. Alphonse Wiederkehr,<br />
Zürich, verst. Christie’s London am 21.<br />
Februar 2005, Lot 219; Schweizer Privatsammlung<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
93 Deckelvase Fürstenberg<br />
Dreiteilig, der walzenförmige Korpus mit<br />
eckigen Henkeln auf verchraubter Basis,<br />
Haubendeckel mit großem Zapfenknauf.<br />
Zwei fein gemalte Rosenbouquets auf<br />
changierendem Sepiafond in radierten<br />
ovalen Goldrahmen, Goldränderungen.<br />
Blaumarke F und A.E., geritzt A.E. und B.<br />
Kleiner Chip am Deckelrand, Teil eines<br />
Henkels und Knauf wieder angefügt.<br />
H 34,2 cm.<br />
Um 1780, der Maler wohl Johann Gottlieb<br />
Mietze.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
51
*94 Bouillontasse Höchst<br />
Große klassizistische Zylinderform mit<br />
eckigem Henkel, die UT mit vertieftem<br />
Spiegel. Dekoriert mit antikischen<br />
Szenen en grisaille in gold radierten<br />
Blattrahmen, um die Ränder eine gestreifte<br />
Purpurbordüre mit gold geränderten<br />
Reserven. Blaumarke Rad, geritzt<br />
IN. Ein kleiner retuschierter Chip am<br />
Rand der UT.<br />
Um 1780 – 90.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Röder/Oppenheim, das Höchster<br />
Porzellan, Mainz 1930, Nr. 643.<br />
€ 600<br />
95 Drei Berliner Dessertteller<br />
Antikglatt mit Perlfries und àjour gearbeitetem<br />
Rand. Zentrales Blumenbouquet<br />
und Kornblumenbordüre auf dem<br />
Steigbord. Blaue Zeptermarke und eisenrote<br />
946, Pressnummern. Beigegeben<br />
zwei weitere Teller mit Beschädigung.<br />
Ø 24,8 cm.<br />
Berlin, KPM, um 1800.<br />
€ 600<br />
96 Empire-Tasse und UT<br />
Zylindrisch, mit eckigem, gold konturiertem<br />
Henkel. Kobaltfond mit fein goldradiertem<br />
antikischem Fries, Goldränderungen.<br />
Blaumarke Schwerter mit Stern,<br />
blaue Beizeichen, Pressnummern.<br />
Meißen, um 1800 – 1810.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
52<br />
94 100<br />
96 99
97 Meißener Trembleuse<br />
Becherform mit gewundenem Asthenkel,<br />
die UT mit hohem Gitterkörbchen.<br />
Kobaltfond mit Oeil-de-perdix-Dekor,<br />
Goldzahnkante. Auf Tassenwandung und<br />
UT je zwei von Rocaillen und radierten<br />
Blüten gerahmte Reserven, darin auf der<br />
Tasse musizierende Putti, auf der UT<br />
Musikinstrumente und Notenblätter.<br />
Tasse mit Blaumarke Schwerter mit<br />
Punkt, UT mit Blaumarke Schwerter,<br />
blaue Beizeichen.<br />
Meißen, um 1765 – 70, die Putti nach<br />
Boucher-Vorlagen.<br />
Literatur<br />
Der Dekor orientiert sich stark an Sèvres-<br />
Vorbildern, s. Lavabogarnitur Wallace-<br />
Collection, Catalogue of Sèvres-Porcelain,<br />
London 1988, Bd. II, Nr. C 452-3.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 1 200<br />
98 Pariser Bouquetière<br />
Ausgestelltes Gefäß auf quadratischem<br />
Grundriss, die Ecken als Pfeiler gestaltet,<br />
mit aufgelegten Kugeln. Auf allen vier<br />
Seiten bemalt mit orientalischen Szenen,<br />
reicher Golddekor. Ohne Marke. Die<br />
Einsatzplatte veloren. Eine Kugel wieder<br />
angefügt, ein restaurierter Chip am<br />
Boden, beide Restaurierungen bereits<br />
vergilbt. H 17,8 cm.<br />
Wohl Manufaktur des Duc d’Angoulême,<br />
um 1790.<br />
Provenienz<br />
Erworben in Paris bei Ader, Picard und<br />
Tajan am <strong>19.</strong> Februar 1988.<br />
€ 800<br />
99 Dresdener Ansichtstasse<br />
Glockenform mit hochgezogenem<br />
Volutenhenkel. Auf der Tassenwandung<br />
die berühmte Ansicht der Dresdener<br />
Altstadt nach Canaletto in koloriertem<br />
Umdruckdekor. Blaumarke Schwerter<br />
mit Beizeichen I (UT), Malerzeichen,<br />
Pressnummern.<br />
Meißen, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 600<br />
53
*100 Thüringer Trembleuse<br />
Bechertasse mit Deckel in Herzform mit<br />
Flammenknauf. Der Becher umwunden<br />
von einem gedrehten purpur, hellblau<br />
und gold gestreiften Band, der Henkel<br />
als Schleife gestaltet. Dekoriert mit dem<br />
Ligaturmonogramm JH und gestreuten<br />
Vergissmeinnicht. Um die Ränder eine<br />
schmale goldene Laubranke. Blaumarke<br />
R. Drei kleine Risse im durchbrochenen<br />
Trembleusenring.<br />
Gotha, um 1780.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
€ 800<br />
101 Berliner Solitaire<br />
bestehend aus einem Tablett, Tasse mit<br />
UT, Kaffee-, Extrakt- und Milchkännchen.<br />
Dekoriert mit Blumenbouquets<br />
und Streublumen in Purpurcamaieu,<br />
Purpurränderungen, das Tablett mit<br />
Goldrand. Blaumarke Zepter, teilweise<br />
mit unterglasurblauem Beistrich, Pressnummern.<br />
Deckel des Milchkännchens<br />
restauriert. B Tablett 29,8 cm.<br />
Berlin, KPM, um 1795.<br />
€ 1 500<br />
102 Teeservice Empire<br />
Bestehend aus Teekanne und Zuckerdose<br />
mit Deckeln, Milchkännchen, Kumme<br />
und sechs Tassen mit UT. Bemalt in<br />
Sepia-Camaieu mit umlaufenden Landschaften<br />
und spielenden bzw. musizierenden<br />
Kindern. Goldränderungen, auf<br />
den Kopfteilen goldenes Ligaturmonogramm<br />
ALB im Oval. Verschiedene Ritzzeichen,<br />
gelegentliche Blaumarke Punkt.<br />
Teekanne H 14,8 cm.<br />
Paris, um 1810 – 20.<br />
€ 1 500<br />
54<br />
101
103 Berliner Fruchtkorb<br />
Runde Form mit àjour gearbeiteter<br />
Wandung auf drei Tatzenfüßen. Auf dem<br />
lachsfarbenen äußeren Wandungsring<br />
goldene Blattrankenbordüre, breite Goldränderungen.<br />
Zwei Randausbrüche, einer<br />
davon restauriert. Blaue Zeptermarke,<br />
rote Reichsapfelmarke. Ø 24 cm.<br />
Berlin, KPM, um 1835.<br />
€ 1 200<br />
104 Berliner Tête à tête<br />
bestehend aus einem Tablett, zwei<br />
Kannen, zwei Tassen mit UT, Zuckerdose<br />
und Milchkännchen. Dekoriert mit goldenen<br />
Spitzbögen, in den lachsfarbenen<br />
Zwickel goldene Palmetten. Blaumarke<br />
Zepter, rote Reichsadlermarke, Malerzeichen<br />
und Pressnummern. Der Deckel<br />
der kleineren Kanne verloren. Tablett<br />
B 35,8 cm.<br />
Berlin, KPM, um 1830.<br />
€ 3 000<br />
55
105 Gläserkühler aus dem Ministerservice<br />
Ovale Form, der Lippenrand mit Einkerbungen<br />
für 12 Gläser. Zwei Henkel<br />
und vier Klauenfüße jeweils mit mattvergoldeten<br />
Akanthusblattansätzen in<br />
Biscuit. Die Wandung dekoriert mit<br />
einem umlaufenden blauen Band, darauf<br />
schwarz konturierte Palmettenbordüre.<br />
Reiche Matt- und Glanzvergoldung, partiell<br />
fein radiert. Auf dem weißen Boden<br />
des Gefäßes der rot geränderte gekrönte<br />
Doppeladler mit dem Heiligen Georg im<br />
Brustschild. Der unglasierte Boden mit<br />
grüner Stempelmarke NII 1903. Minimaler<br />
Goldberieb. H 15,3; 33,5 cm.<br />
St. Petersburg, Kaiserliche Manufaktur,<br />
Periode Nikolaus II.<br />
Literatur<br />
Ein Teller und ein Tafelaufsatz aus dem<br />
Service abgebildet bei Kudrjawzewa, Das<br />
weiße Gold der Zaren, Stuttgart 2000,<br />
Kat. 77. Das ursprünglich 60 Couverts<br />
umfassende Service wurde vom Kaiserlichen<br />
Hofminister Fürst Wolkonskij<br />
(1776 – 1852) in Auftrag gegeben und<br />
1827 in die Geschirrkammer aufgenommen.<br />
1857 wurde das Service auf 80<br />
Couverts erweitert und danach auf zwei<br />
Schlösser aufgeteilt. Das Desserservice<br />
wurde in den Ropscha-Palast in der Nähe<br />
von Peterhof gebracht, das Tafelservice<br />
in den Palast von Krasnoe Selo bei St.<br />
Petersburg. Unser Gläserkühler und die<br />
Tazza belegen, dass bis zum Beginn des<br />
20. Jahrhunderts Nachlieferungen in<br />
Auftrag gegeben wurden.<br />
A magnificent Imperial St. Petersburg porcelain<br />
factory verriere of oval form on four<br />
claw-feet from the Minister-Service. A central<br />
blue band with gilt foliage, partly with<br />
cisilé gilding. The imperial eagle with the<br />
St. George blazon in the inner centre. Unglazed<br />
bottom marked with green NII 1903. In<br />
excellent condition, the gilding minimally<br />
worn.<br />
€ 20 000 – 25 000<br />
56
106 Tazza aus dem<br />
Ministerservice<br />
Auf einem mit Akanthus- und<br />
Palmettenrelief verzierten Standfuß die<br />
flache, runde Kuppa, der Rand mit vergoldetem<br />
Akanthusblattdekor in Biscuit.<br />
Die Außenwandung der Kuppa mit umlaufendem<br />
blauem Band, darauf schwarz<br />
konturierte und radierte Palmettenbordüre.<br />
Fuß und Kuppa mit originaler<br />
Verschraubung. Im Innneren der Kuppa<br />
auf weißem Grund der rot geränderte<br />
gekrönte Doppeladler mit dem Heiligen<br />
Georg im Brustschild. Grüne Stempelmarke<br />
NII 189? Ritzzeichen K. Minimaler<br />
Goldberieb. H 18,5; Ø 24,2 cm.<br />
St. Petersburg, Kaiserliche Manufaktur,<br />
Periode Nikolaus II.<br />
An Imperial St. Petersburg porcelain<br />
factory tazza from the Minister-<br />
Service. The outside of<br />
the dish decorated with a<br />
central blue band with gilt<br />
foliage, partly with cisilé<br />
gilding. The imperial eagle<br />
with the St. George blazon<br />
in the inner centre. Unglazed<br />
bottom marked with green NII,<br />
incised K. In excellent condition, the gilding<br />
minimally worn.<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
58
107 Walzentasse und UT mit Ackerwinden<br />
Walzenform mit konkaver Wandung und<br />
Perlfries, Schlangenhenkel. Auf Tasse<br />
und UT umlaufende Bänder mit Ackerwinden,<br />
breite Goldränder und goldene<br />
Palmettenbordüre. Blaue Zeptermarke,<br />
die Tasse mit roter Reichsadlermarke,<br />
blaue Malerzeichen.<br />
Berlin, KPM, um 1835.<br />
€ 600<br />
108 Kein Lot<br />
109 Brüsseler Empire-Tasse und UT<br />
Glockenform mit eingezogenem Fuß und<br />
Volutenhenkel. Mattblaue Fondbänder<br />
auf UT und Tassenwandung, darauf<br />
goldradierte Trophäen und Löwenköpfe.<br />
Das Tasseninnere vergoldet. Das Porzellan<br />
ohne Marke, in Braun signiert „faber<br />
à Bruxelles“.<br />
Brüssel, um 1810.<br />
€ 200<br />
110 Sechs Teller Historismus<br />
Flache Form. Auf der Fahne kobaltblaues<br />
Fondband, üppiger Blattrankendekor<br />
in Reliefgold, Goldränderungen. Blaue<br />
Zeptermarke, rote Reichsapfelmarke,<br />
Goldmalerzeichen. Ø 24 cm.<br />
Berlin, KPM, um 1890.<br />
€ 600<br />
109 107<br />
59
111 Meißener Prunkuhr<br />
Porzellan mit farbigem Emaildekor und<br />
Vergoldung; Zifferblatt und hintere<br />
Abdeckung aus vergoldeter Bronze,<br />
Eisenzeiger, Emailplaketten mit blauen<br />
Ziffern; französisches Pendulenwerk<br />
mit Rechenschlagwerk, Halbstundenschlag<br />
auf Glocke und Federaufhängung<br />
des Pendels. Teilweise vollplastische<br />
allegorische Darstellungen der vier<br />
Elemente mit ihren Attributen, üppiger<br />
Blütenbelag. Dreieckiger Sockel mit<br />
vollplastischen Blütenfestons. Blaumarke<br />
Schwerter, eisenrote 65, Modellnummer<br />
2172. Guter Erhaltungszustand bei nur<br />
wenigen Abplatzungen am Blütendekor,<br />
Emailziffern mit Abbrüchen. H 57 cm.<br />
Um 1880.<br />
A 19th century Meissen porcelain and gilt<br />
bronze table clock, the clock work original.<br />
Crossed swords to the bottom as well as iron<br />
painter’s numbers 65 and incised 2172. In<br />
good condition, minor chips to flowers and<br />
clock face.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
60
112 Die Hochzeit von Sachsen und Polen<br />
Auf einem Schollensockel die allegorische<br />
Darstellung von einem Wappenschild<br />
flankiert. Farbiger Emaildekor und<br />
Vergoldung. Blaue Schwertermarke und<br />
Modellnummer 828. Linke Hand der<br />
weiblichen Figur beschädigt.<br />
H 19,7 cm.<br />
Meißen, um 1890.<br />
Literatur<br />
Die Figuren wurden von J.J.Kaendler<br />
ursprünglich als Darstellungen des Kurprinzen<br />
Friedrich Christian von Sachen<br />
und der Prinzessin Maria Antonie von<br />
Bayern anlässlich ihrer Hochzeit 1747 gestaltet.<br />
Vgl. Rückert, Meißener Porzellan,<br />
München 1966, Kat. 915 und 916.<br />
€ 2 000<br />
113 Meißener Kartenspieler<br />
Auf einem dreieckigen Terrainsockel mit<br />
abgeschrägten Ecken zwei Damen und<br />
ein Herr in Kostümen des 18. Jahrhunderts<br />
beim Kartenspiel. Kräftig staffiert,<br />
Vergoldung. Blaumarke Schwerter,<br />
Modellnummer 1291. H 15,5 cm.<br />
Um 1875.<br />
€ 1 000<br />
61
Fayence / Steinzeug<br />
114 Delfter Kraakschüssel<br />
Fayence, kleisterblaue Glasur, heller<br />
lavendelstichiger Blaudekor mit feinen<br />
schwärzlichen Konturen nach Wan-Li-<br />
Vorbild: Radialreserven um die Fahne,<br />
im Spiegel fein gemalte Wasserlandschaft<br />
mit Enten. Um die Unterseite<br />
umlaufende blaue Spiralen. Randglasur<br />
etwas bestoßen, ein feiner Riss. Ø 34 cm.<br />
Zweite Hälfte 17. Jh.<br />
€ 800<br />
115 Delfter Kraakschüssel<br />
Fayence, milchig weiße Glasur, heller<br />
lavendelstichiger Blaudekor nach Wan-<br />
Li-Vorbild: Radialreserven um die Fahne<br />
und zwei Enten, Felsen und blühende<br />
Sträucher im Spiegel. Auf dem Boden<br />
zwei blaue Kreuze. Randglasur etwas<br />
bestoßen. Ø 39,8 cm.<br />
Ende 17. Jh./um 1700.<br />
€ 600<br />
116 Delfter Kraakschüssel<br />
Fayence, weiße Glasur, heller Blaudekor<br />
in zwei Farben nach Wan-Li-Vorbild:<br />
Radialreserven um die Fahne, im Spiegel<br />
eine große Blumenvase. Auf dem Boden<br />
eine nicht gedeutete Marke. Randglasur<br />
partiell bestoßen. Ø 39,6 cm.<br />
Zweite Hälfte 17. Jh.<br />
€ 600<br />
117 Delfter Fächerplatte<br />
Fayence, milchig weiße Glasur, Dekor in<br />
kräftigem Blau, Zitronengelb und Grün,<br />
mit schwärzlichen feinen Konturen.<br />
Minimale Randchips. Ø 34,4 cm.<br />
Ende 17. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. Lunsingh Scheurleer, Delft,<br />
München 1984, Taf. XI.<br />
€ 600<br />
62<br />
114<br />
116 115<br />
118<br />
117 119
118 Zwei Hanauer Platten<br />
Fayence, weiße Glasur, lavierter Blaudekor.<br />
Neunbuckelschüssel mit Chinoiserie<br />
und Fächerschüssel mit großer Sonnenblume.<br />
Minimale Chips an der Randglasur.<br />
Ø 27 bzw. 30 cm.<br />
Anfang 20. Jh.<br />
€ 800<br />
119 Hanauer Neunbuckelplatte<br />
Weiße Glasur, Dekor in laviertem<br />
Mangan und Zitronengelb, mit lavierten<br />
Mangankonturen. Wenige Kratzspuren,<br />
die Unterseite des Randes partiell bestoßen.<br />
Ø 35 cm.<br />
Anfang 18. Jh.<br />
€ 400<br />
120 Paar Delfter Knubbelflaschen<br />
Fayence mit kleisterblauer Glasur und<br />
dunklem Blaudekor mit fast schwärzlichen<br />
Konturen: umlaufende vielfigurige<br />
Chinoiserie. Blaumarke ligiertes GK.<br />
Lippenrand restauriert, kleine Chips am<br />
Bodenrand. H 40,5 cm.<br />
Wohl Gerrit Pietersz Kam, Anfang 18. Jh.<br />
€ 1 000<br />
121 Delfter Plaque<br />
Sechseckige Kartuschenform mit<br />
reliefiertem Blattrand und leicht vorgewölbtem<br />
Spiegel. Dekoriert mit blauer<br />
Hafenlandschaft. Glasierte Rückseite<br />
ohne Marke. Kratzer, Randchips. H 23,3;<br />
B 26,3 cm.<br />
Zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 1 000<br />
63
122 Teedose Dorotheenthal<br />
Milchig weiße Glasur, bemalt in laviertem<br />
Blau (Felderdekor) und Mangan<br />
(Rahmendekor). Längliche Kastenform<br />
mit ausgestellter Bodenplatte und Schulter,<br />
schmaler runder Hals. Auf einer<br />
Schmalseite das Bildnis der Fürstin<br />
Augusta Dorothea von Schwarzburg-<br />
Arnstadt mit einer Tabatière in der<br />
Hand vor einer Draperie, auf der zweiten<br />
Schmalseite ein Putto als Jupiter auf<br />
Wolken. Auf einer Längsseite ein Putto<br />
als Pomona vor Landschaftskulisse,<br />
verso spielende Putten im Garten. Deckplatte<br />
marmoriert in Blau und Mangan.<br />
Abgestrichener Boden ohne Marke.<br />
Kleine Randbestoßungen. H 14,8; B 14,4;<br />
T 9,9 cm.<br />
Dorotheenthal, zweites Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Fränkische Privatsammlung; ein zweites<br />
Exemplar verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 908<br />
am 15. November 2007, Lot 377<br />
Augusta Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt<br />
(1666 – 1751), geborene Herzogin<br />
zu Braunschweig und Lüneburg, leitete<br />
nach dem Tod ihres Gatten, des Herzogs<br />
Anton Günther II. von Schwarzburg-Arnstadt,<br />
die nach ihr benannte Fayence-Manufaktur<br />
(s. Mahnert, Thüringer Fayencen,<br />
Leipzig 1993, S. 61 f.). Wesentlich<br />
bekannter ist heute die zweite Sammelleidenschaft<br />
der Fürstin: Die<br />
einzigartige Puppenstadt<br />
„Mon Plaisir“, die sich<br />
im Neuen Palais in<br />
Arnstadt befindet.<br />
Möglicherweise beziehen<br />
sich die Puttendarstellungen<br />
auf ihre Affinität zu<br />
verniedlichender Darstellung.<br />
Die Puppenwelt<br />
versteht sich ebenso wenig<br />
als Spielzeug wie Putten als<br />
Kinderbildnisse gedeutet<br />
werden können – in beiden<br />
Fällen ist das kindliche<br />
Erscheinungsbild ein Kunstgriff,<br />
um einen Kosmos en<br />
miniature zu illustrieren.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
64
123 Wohl Ansbacher Teller<br />
Fayence, kleisterblaue Glasur, lavierter<br />
Blaudekor. Flach, kurze schräge Fahne<br />
mit gewelltem Rand. Im Spiegel Früchtekorb<br />
mit Vögeln. Ø 22,5 cm.<br />
Erstes Viertel 18. Jh.<br />
€ 200<br />
124 Bayreuther Koppchen<br />
Dunkelroter Scherben mit kaffeebrauner<br />
Glasur, radierter Golddekor. Im Spiegel<br />
Chinesendarstellung, in zwei Spitzenkartuschen<br />
auf der Außenwandung weitere<br />
Chinesenszenen, feine Spitzenbordüren<br />
um den inneren Lippenrand. Ø 7,3 cm.<br />
Periode Knöller, um 1735.<br />
Literatur<br />
Vgl. die Koppchen aus einem Teeservice<br />
bei Miller, Bayreuther Fayence, Ergolding<br />
1994, Kat. 109.<br />
€ 1 500<br />
126<br />
65
125 Bayreuther Unterschale<br />
Dunkelroter Scherben mit kaffeebrauner<br />
Glasur, radierter Golddekor. Im Spiegel<br />
Chinesendarstellung in feiner Spitzenkartuschen,<br />
Spitzenbordüren um den<br />
inneren Lippenrand. Ø 11,8 cm.<br />
Periode Knöller, um 1735.<br />
Abbildung Seite 65<br />
€ 1 200<br />
126 Bayreuther Spülkumme<br />
Dunkelroter Scherben mit kaffeebrauner<br />
Glasur, radierter Silberdekor. Auf der<br />
Außenwandung zwei Spitzenkartuschen<br />
mit Darstellungen jagender Chinesen. Im<br />
Fond eine große Bandelwerkrosette, um<br />
den inneren Lippenrand feine Spitzenbordüre.<br />
H 6,3; Ø 15,2 cm.<br />
Periode Knöller, um 1735.<br />
Abbildung Seite 65<br />
€ 5 000 – 7 000<br />
127 Figur eines Komödianten<br />
Fayence, weiß glasiert, polychromer<br />
Muffeldekor. In Schrittstellung auf<br />
einem flachen Rocaillensockel, mit weit<br />
ausholenden Gesten. Abgestrichener Boden<br />
ohne Marke. Restauriert. H 13,8 cm.<br />
Wohl südwestdeutsch, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 1 500<br />
128 Ansbacher Fliese<br />
Fayence, graustichige Glasur, polychromer<br />
Scharffeuerdekor. 14,2 x 14,1 cm.<br />
18. Jh.<br />
€ 500<br />
129 Ansbacher Fliese<br />
Fayence, graustichige Glasur, polychromer<br />
Scharffeuerdekor. Risse.<br />
18,4 x 18,5 cm.<br />
18. Jh.<br />
€ 700<br />
66<br />
128<br />
129
130 Bayerischer Walzenkrug<br />
Fayence, weiße Glasur, polychromer<br />
Scharffeuerdekor mit Mangankonturen.<br />
Glatt abgestrichener Boden ohne Marke.<br />
Wenig Aschenflug. Klappdeckel und<br />
Fußring aus Zinn. H 16,5 cm.<br />
18. Jh.<br />
€ 400<br />
131 Süddeutscher Birnkrug<br />
Fayence, geschwämmelter Manganfond<br />
über weißer Glasur, lavierter Blaudekor<br />
in zwei Tönen. Abgestrichener Boden<br />
mit Blaumarke F. Klappdeckel und Fußring<br />
aus Zinn. H 24,5 cm.<br />
Nürnberg oder Ansbach, 18. Jh.<br />
€ 600<br />
132 Großer bayerischer Birnkrug<br />
Fayence, weiße Glasur, zarter lavierter<br />
Dekor in Mangan, Grün, Blau und Gelb.<br />
Manganmarke ligiertes AB. Zinnmontierung<br />
bestehend aus Klappdeckel mit<br />
Gravur AMB, Henkelband und Fußring.<br />
Daumenrast etwas gedrückt. H 35,5 cm.<br />
Wohl Amberg, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 1 500<br />
133 Paar Teller Strasbourg<br />
Weiße Glasur, polychromer Dekor feu<br />
refractaire mit fleurs des Indes. Marke<br />
F. Minimale Randchips. Ø 24,7 cm. Beigeben<br />
ein Höchster Teller mit kleinem<br />
Bouquet, schwarzer Radmarke und i.<br />
Ø 24 cm.<br />
Mitte 18. Jh., die Teller Strasbourg<br />
1745 – 54.<br />
€ 1 000<br />
134 Zwei Teller in der Art Rouen<br />
Fayence mit leicht graustichiger Glasur<br />
und indianischem Dekor in grand feu-<br />
Polychromie. Ohne Marken. Randglasuren<br />
etwas bestoßen. Ø 25,3 bzw. 25,4 cm.<br />
Mitte 18. Jh.<br />
€ 1 400<br />
131 132 130<br />
67
135 Plateau mit fleurs fines<br />
Fayence, weiße Glasur, polychromer<br />
Dekor feu refractaire: drei kleine Bouquets.<br />
Braunroter Randstreifen. Ohne<br />
Marke. Randchips. Ø 29,4 cm.<br />
Ostfrankreich, im Stil Strasbourg, wohl<br />
Niderviller, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 300<br />
*136 Putto auf Delfin als Menage<br />
Fayence mit weißer Glasur und leuchtender<br />
Muffelpolychromie. Glasierter,<br />
zweifach gelochter Boden ohne Marke.<br />
Die Muschelschale mit geklebtem Ausbruch,<br />
ein feiner Riss im Rücken des<br />
Putto. H 21,7 cm.<br />
Wohl Schrezheim, zweite Hälfte 18. Jh.,<br />
nach Strasbourger Vorbild.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
€ 1 400<br />
137 Melone als Schaugericht<br />
Fayence mit hell kleisterblauer Glasur,<br />
naturalistische Staffierung in Scharffeuerpolychromie.<br />
Plastische Melone<br />
an einem Ast mit drei großen Blättern<br />
auf einem fassonierten Teller. Die obere<br />
Hälfte der Frucht als Deckel abnehmbar.<br />
Ohne Marke. Restauriert. H 10,7;<br />
Ø 25 cm.<br />
In der Art Strasbourg, wohl Schrezheim.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
138 Teller Lunéville<br />
Flach, mit fassonierter Fahne. Cremig<br />
weiße Glasur, lavierter Mangandekor.<br />
Manganmarke 3R. Glasurchips am Rand.<br />
Ø 25,2 cm.<br />
18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 300<br />
68
*139 Große Eberkopfterrine<br />
Fayence, gelbliche Glasur, polychromer<br />
Scharffeuerdekor. In naturalistischer<br />
Größe ausgeformter Kopf, die obere<br />
Hälfte als Deckel abnehmbar. Zunge und<br />
die beiden unteren Hauer verloren, das<br />
Gefäß restauriert über einer alten Klammerung.<br />
Glasierter Boden ohne Marke.<br />
H 41 cm.<br />
Wohl zweite Hälfte 18. Jh., nach dem<br />
Höchster Vorbild.<br />
Literatur<br />
Der Höchster Eberkopf und eine weitere<br />
nicht identifizierte, wohl deutsche Nachahmung<br />
im Kat. Augenlust und Gaumenfreude,<br />
Hamburg 1998, Nr. 1 und 3.<br />
€ 5 000 – 8 000<br />
140 Truthahn<br />
Weiße Glasur, polychromer Mischdekor.<br />
Hockend, mit aufgefächertem Stoß, der<br />
obere Teil als Deckel abnehmbar. Glasierter<br />
Boden, ohne Marke. Zehen, Stoß und<br />
Schnabel restauriert. H 22,8 cm.<br />
Wohl Frankreich, 18./ Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
nach dem Vorbild der Meißener Porzellanterrine.<br />
€ 4 000 – 6 000<br />
69
141 Schrezheimer Bildplatte<br />
Weiß glasierte Fayence, polychromer<br />
Scharffeuerdekor mit Mangankonturen.<br />
Querformat mit Ansicht einer süddeutschen<br />
Stadt am Wasser. Rückseite abgestrichen,<br />
ohne Marke. 24,9 x 28,3 cm.<br />
Ende 18./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. eine Bildplatte in der Sammlung<br />
Schloss Höchstädt bei Piereth/Ulrichs,<br />
Museum Deutscher Fayencen, München<br />
2010, S. 122.<br />
€ 3 800 – 4 500<br />
142 Deckelterrine Proskau<br />
Graustichige, stark krakelierte Glasur,<br />
polychromer Muffeldekor. Fassonierte<br />
runde Form mit großem plastischem<br />
Apfelknauf. Kursive Manufakturmarke<br />
D:P und o. Terrine mit Setzrissen, Glasur<br />
partiell berieben, Spitzen der Blätter<br />
um den Knauf abgebrochen. H 18,5;<br />
B 31,2 cm.<br />
Um 1770 – 80.<br />
€ 1 200<br />
143 Deckeldose Holicz<br />
Weiße Glasur, polychromer Muffeldekor.<br />
Fassonierte rechteckige Form mit<br />
abgeschrägten Ecken. Architekturdekor<br />
in Purpurcamaieu, leicht verbacken.<br />
Schwarze Manufakturmarke. Zwei<br />
kleine Risse, Glasur minimal berieben.<br />
H 9,7 cm. Beigelegt eine ovale Platte mit<br />
konturierten Blumen Niderviller, Marke<br />
ligiertes Doppel-C für Custine.<br />
Um 1760 – 80.<br />
Provenienz<br />
Erworben auf <strong>Lempertz</strong> Auktion 631 am<br />
24. Juni 1988, Lot 849.<br />
€ 600<br />
144 Historismus-Schüssel<br />
Fayence, weiße krakelierte Glasur, lavierter<br />
heller Blaudekor. Blaumarke BA mit<br />
Wappen. Zwei Radialrisse. Ø 47,5 cm.<br />
In der Art Savona, wohl zweite Hälfte<br />
<strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 300<br />
70
145 Zwei iranische Schalen<br />
Weiße Irdenware mit türkisfarbener<br />
Glasur, die konische Schale mit schwarzem<br />
Strichdekor. Die zweite Schale mit<br />
gebauchter Wandung und fünf Rippen.<br />
Restauriert. H 14,2; Ø 23 cm bzw. H 8;<br />
Ø 18,4 cm.<br />
Wohl 12. – 16. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
Literatur<br />
Zur Rippenschale vgl. Müller-Wiener,<br />
Islamische Keramik, Frankfurt 1996,<br />
Nr. 29.<br />
€ 300<br />
146 Fünf gotische Nischenkacheln<br />
Hell rötliche bzw. gelbliche Irdenware<br />
mit grüner bzw. gelber Glasur. Alle<br />
Stücke mit reliefiertem Mainzer Rad<br />
über den Maßwerkbögen, einige mit<br />
Eichenblättern und Disteln. Restauriert.<br />
H 28,5 – 30 cm.<br />
Region Rhein-Main, 14./15. Jh.<br />
Literatur<br />
Zum Kacheltypus s. Mielke, Zur Typologie<br />
und Datierung gotischer Nischenkacheln<br />
mit dem Mainzer Rad, in:<br />
Mainzer Zeitschrift 71/72 (1976/77),<br />
S. 150 – 157.<br />
€ 1 000<br />
147 Frechener Bartmannkrug<br />
Hellgraues Steinzeug mit braun gesprenkelter<br />
Salzglasur. Kleine ältere Chips um<br />
Lippen- und Fußrand. H 20,6 cm.<br />
Ende 16./Anfang 17. Jh.<br />
Abbildung Seite 74<br />
€ 1 000<br />
148 Rheinischer Bartmannkrug<br />
Helles Steinzeug mit Salzglasur, etwas<br />
braun gesprenkelt. Ölkrug mit gedelltem<br />
Henkelansatz. H 37,5 cm.<br />
17. Jh.<br />
€ 200<br />
71
149 Großer Raerener Kurfürstenkrug<br />
Hellgraues Steinzeug mit Salzglasur und<br />
hellbraun gefleckter Oberfläche. Mit<br />
zahlreichen feinen Profilen gegliederter,<br />
wuchtiger Korpus mit großer Mittelauflage:<br />
Sieben Kurfürsten als Halbfiguren<br />
unter Rundbögen, in der ersten Auflage<br />
das Datum 1602. Unter dem Henkel<br />
zusätzliche Ovalauflage mit Hausmarke,<br />
Datum 1606 und umlaufendem Namenszug<br />
„FERDIANDE DE BOISCHKET“. Um<br />
Anstieg, Schulter und Hals Felder mit<br />
Stempeldekor, Netzfonds und Rankenauflagen.<br />
Klappdeckel aus Zinn. Kleine<br />
Randchips. H 42,7 cm.<br />
Um 1606.<br />
Literatur<br />
Ein weiterer Krug gleicher Größe aus<br />
der Werkstatt Jan Baldems mit Löwenkopfausguss<br />
bei Koetschau, Rheinisches<br />
Steinzeug, München 1924, Taf. 57.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
150 Susannenkrug<br />
Graues Steinzeug mit Salzglasur, ockerfarben<br />
lüstrierter Oberfläche und feinen<br />
dunkelbraunen Punkten. Nachahmung<br />
des frühen Raerener Krugs. Abgestrichener<br />
Boden mit ligiertem Monogramm<br />
HS und Nr. 45. Ein Riss im Hals. Klappdeckel<br />
aus Zinn. H 39,2 cm.<br />
Wohl Anfang 20. Jh.<br />
€ 600<br />
151 Annaberger Krug<br />
Braunes Steinzeug mit schwarzbrauner<br />
Engobe, farbige Emailbemalung der<br />
reliefierten Dekorbänder. Wuchtiger<br />
historistischer Klappdeckel und Fußring<br />
aus Zinn. H 15,7 cm.<br />
Das Steinzeug Ende 17. Jh., die Montierung<br />
<strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 200 – 2 500<br />
152 Muskauer Walzenkrug<br />
Graubraunes Steinzeug, salzglasiert,<br />
Manganbemalung. Stilisierte dunkle<br />
Blüten und Früchte auf Netzfond.<br />
72<br />
154<br />
149<br />
151<br />
150
Klappdeckel aus Zinn. Henkelband nur<br />
fragmentarisch erhalten. H 15,6 cm.<br />
Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />
€ 1 000<br />
153 Westerwälder Wappenkrug<br />
Hellgraues Steinzeug, salzglasiert, blau<br />
und mangan bemalt. Kugelform, dekoriert<br />
mit fünf Vertikalfeldern mit Fondbemalung,<br />
Ritzdekoren und Auflagen,<br />
im zentralen die Wappenauflage des<br />
Herzogtums zu Wied mit Meistermonogramm<br />
WR und Datum 1687. H 25,2 cm.<br />
Wohl Hilgert, Meister WR, um 1687.<br />
Literatur<br />
Eine Scherbe mit demselben Wappen<br />
und Fundort Hilgert bei v. Bock, Steinzeug,<br />
Köln 3/1986, Nr. 568.<br />
€ 800<br />
154 Creußener Schraubflasche<br />
Graubraunes Steinzeug mit matter<br />
Salz glasur und leicht lüstrierender<br />
Ober fläche, polychromer Emaildekor.<br />
Vier seitig abgeflacht, vier Auflagen des<br />
Salvator Mundi, gerahmt von Kettbändern.<br />
Schraubverschluss und Fußring<br />
aus Zinn, der Deckel mit Rosenmarke<br />
(leicht verbeult). H 14,1 cm.<br />
Zweite Hälfte 17. Jh.<br />
€ 600 – 800<br />
155 Altenburger Hochzeitskrug<br />
Weißgraues Steinzeug, salzglasiert,<br />
mangan bemalt. Walzenform, dekoriert<br />
mit Mann, Frau und Blütenzweig in Perlauflagen.<br />
Klappdeckel, Lippenrand, drei<br />
Gurtbänder, Henkelband und Fuß aus<br />
Zinn, mit Gravur ADM 1730 und Marke.<br />
H 26 cm.<br />
Das Steinzeug erstes Drittel 18. Jh.,<br />
die Zinnmontierung Wilsdruff, Johann<br />
Michael Zschoche, um 1730.<br />
Literatur<br />
Zum Zinn s. Hintze, Sächsische Zinngießer,<br />
Aalen 1964, Nr. 1273. Zschoche wird<br />
1728 Meister.<br />
€ 1 200<br />
158<br />
152<br />
155<br />
153<br />
73
156 Seltener Reformationskrug<br />
Graubraunes Steinzeug, salzglasiert, mit<br />
fein gefleckter dunkelbrauner Oberfläche.<br />
Leicht ovoider Korpus auf ausgestelltem<br />
Fuß, mit wulstiger relieferter<br />
Lippe. Je zwei große Bildnisauflagen mit<br />
den Reformatoren Martin Luther und<br />
Philipp Melanchthon als Halbfiguren<br />
über einer Schrifttafel, die Bildnisse<br />
getrennt durch weibliche Karyatiden.<br />
Klappdeckel und Fußring aus Zinn, der<br />
Deckel gelötet. H 21,7 cm.<br />
Creußen, erstes Viertel 17. Jh.<br />
Literatur<br />
Ein gleicher Krug aber mit dem Namenszug<br />
des Auftraggebers aus dem Kunstgewerbemuseum<br />
Berlin, ehemals Königliche<br />
Kunstkammer Berlin, bei Klinge<br />
(Deutsches Steinzeug, Düsseldorf 1979,<br />
Nr. 160). Dort auch drei weitere bekannte<br />
Exemplare gelistet, darunter möglicherweise<br />
dieser hier.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
157 Großer Bunzlauer Krug<br />
Hellgraues Steinzeug. Leicht lüstriende<br />
braune Lehmglasur, weiße Auflagen.<br />
Ovoider Korpus mit wulstigem Hals,<br />
schauseitig eine Kreuzigung zwischen<br />
zwei Blüten. Kratzspuren in der Glasur<br />
der Rückseite. Historistische Zinnmontierung<br />
bestehend aus Klappdeckel,<br />
Lippenrand, Henkelband und Fußring.<br />
H 35,6 cm.<br />
Ende 18./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 200<br />
158 Westerwälder Teekanne<br />
Graues Steinzeug, salzglasiert, blau<br />
bemalt. Ritzedekor gegenständige Vögel<br />
zwischen Ranken und auf blauem Fond.<br />
H 15,5 cm.<br />
Ende 18./<strong>19.</strong> Jh.<br />
Abbildung Seite 73<br />
€ 500<br />
74<br />
147<br />
157
Glas<br />
Jugendstil
159 Allianz-Wappenscheibe<br />
der Konventfrauen Barbara und Dorothea<br />
Stellyn. Farbloses Hüttenglas, blaues<br />
Glas, rotes ausgeschliffenes Überfangglas,<br />
Schwarzlot, Silbergelb, polychrome<br />
Emailfarben; Bleirutenfassung. Rechteckig<br />
mit dreizonigem Aufbau. Im Zentrum<br />
eines stilisierten Architekturrahmens<br />
stehender Wildemann, zwei große<br />
Wappenschilder mit üppiger Helmzier<br />
haltend. Auf dem Sockel bezeichnet und<br />
datiert 1540. Oberlicht-Zone mit zwei<br />
Profilmedaillons auf floralem Brokatmuster<br />
und Jahreszahl 1540. Reparierte<br />
Sprünge, partiell mit dünner Scheibe<br />
hinterlegt. Wohl Oberlicht und Sockelzone<br />
ergänzt, Glas mit Kratzern, Bleirutenfassung<br />
erneuert. H 31,7; B 21.5 cm.<br />
Neuzeitlicher Holzrahmen.<br />
Schweiz, 16. Jh, mit späteren historistischen<br />
Ergänzungen.<br />
€ 1 000<br />
160 Zunft-Henkelbecher mit Emaildekor<br />
Grünliches, dickwandiges Waldglas,<br />
Kaltbemalung mit polychromen Emailfarben.<br />
Gerippter Bandhenkel. Wandung<br />
durch farbige Ringlinien gegliedert.<br />
Inschrift „VEVANT Es Leben die drey<br />
Hand werck ins gesamt“, seitlich flankiert<br />
von Herr und Frau in Zeittracht<br />
und Maiglöckchenstauden. Darunter bekröntes<br />
Zunftwappen mit Backwerk und<br />
Inschriften „Dein Rother Zuckermund<br />
macht mir mein hertz gesund“ und<br />
„Lieben in Ehren kan niemant wehren“.<br />
Datiert „I.N.V. Anno 1745“. Emaildekor<br />
partiell berieben, innen minimale Versinterungsspuren,<br />
Mündungsrand unregelmäßig<br />
und evtl. etwas beschliffen.<br />
H 16 cm.<br />
Mitteldeutschland, 1745.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Sammlung Uwe Friedleben,<br />
Hannover.<br />
€ 1 500 160 161<br />
76
161 Walzenkrug der Bäckerzunft<br />
Farbloses Glas, Mattschnitt mit Blänkungen.<br />
Zinnmontierung. Auf der zylindrischen<br />
Wandung Terrainstreifen mit zwei<br />
steigenden Löwen, die eine Herzkartusche<br />
mit Initialen „IK“ halten, darüber<br />
ein Kranzmedaillon mit Inschrift „Vivat“<br />
flankiert von Brezeln und Hörnchen.<br />
Unter dem Lippenrand umlaufende Fiederblattbordüre.<br />
Bandhenkel. Originaler<br />
Zinndeckel mit reliefiertem Heiligenmedaillon<br />
und Gravur „IMZ 1755“. H 22 cm.<br />
Wohl Süddeutschland, Mitte 18. Jh.<br />
€ 800<br />
162 Seltener Pokal der Bäckerzunft<br />
Farbloses, leicht graustichiges Glas,<br />
Schliff, Mattschnitt mit Blänkungen.<br />
Auf der Wandung zwei reiche Rokokokartuschen,<br />
die eine mit vier tafelnden<br />
Barockherren, einander zuprostend<br />
und der Überschrift „Vivat Es lebe die<br />
Löbliche Becker Zunfft“, die andere mit<br />
einer gedeckten Tafel mit verschiedenem<br />
Backwerk. Seitlich zwei hochgeschliffene<br />
Palmettenmotive. Vergoldeter Lippenrand.<br />
H 19 cm.<br />
Schlesien, Warmbrunn, in der Art<br />
Christian Gottfried Schneider, um 1760.<br />
Der feine, differenzierte Schnitt und die<br />
reichen Rokokomotive der Kartuschen<br />
wie Fledermausflügel, Fiederranken und<br />
geblänkte Früchte erinnern sehr an den<br />
Stil des Warmbrunner Meisters Christian<br />
Gottfried Schneider.<br />
€ 2 500<br />
162<br />
77
163 Zwischengold-Deckelpokal<br />
Farbloses Glas, radierter Zwischengolddekor.<br />
Konische Wandung mit fein<br />
radiertem Zwischengolddekor: Eingefasst<br />
durch Akanthusrankenbordüre<br />
und Bogenfries umlaufende Szene einer<br />
Hirschjagd mit Reiter, Hund und Treiber<br />
in Waldlandschaft. Im Boden Akanthusmotiv.<br />
Der flache Deckel mit Zapfenknauf<br />
und Rankenbordüre in Zwischengoldtechnik.<br />
H 27 ohne bzw. 19,3 cm mit<br />
Deckel. Harz im Deckel partiell etwas<br />
entfärbt.<br />
Böhmen, um 1740. Der Deckel wohl nicht<br />
ursprünglich zugehörig.<br />
Literatur<br />
Vgl. Rückert, Die Glassammlung des<br />
bayerischen Nationalmuseums, München<br />
1982, Bd. II, Kat.Nr. 765.<br />
€ 1 500<br />
164 Konfektschale mit Alliancewappen<br />
und hochgeschliffenen Palmetten. Farbloses<br />
lichtmanganfarbenes Glas, Schliff,<br />
Mattschnitt mit Blänkungen. Auf der<br />
Schmalseite der Kuppa bekröntes<br />
Alliancewappen, die restliche Wandung<br />
dekoriert mit Miniaturlandschaften zwischen<br />
Rocailleornamenten. H 11,5 cm.<br />
Schlesien, um 1760.<br />
Literatur<br />
Vgl. Klesse, Glassammlung Helfried<br />
Krug, Mülheim 1965, Nr. 250, 251. Hier<br />
eine sehr ähnliche Konfektschale.<br />
€ 1 000<br />
165 Rokoko-Fußbecher mit Wappen<br />
und Hochschliff-Palmetten. Farbloses<br />
Glas, Schliff, Klar- und Mattschnitt,<br />
Vergoldung. Auf den Breitseiten der<br />
Wandung Terrainstreifen mit Vögeln auf<br />
Springbrunnen und Waffentrophäen,<br />
reich gerahmt von Rokokoornamentik.<br />
Auf der einen Schmalseite das Stammwappen<br />
der Familie von Kinsky und<br />
Tettau. H 15,5 cm. Fußrand minimal<br />
bestoßen, Glasmasse teilweise gelblich<br />
verfärbt.<br />
78<br />
163<br />
165 164
Warmbrunn, Christian Gottfried<br />
Schneider, 1750-60.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Sammlung Helfried Krug<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Klesse, Glassammlung<br />
Helfried Krug, 1965, Kat.Nr. 231.<br />
Das aus Böhmen stammende Adelsgeschlecht<br />
von Kinsky Wchinitz und<br />
Tettau teilte sich 1747 in eine gräfliche<br />
und eine fürstliche Linie.<br />
€ 1 000<br />
166 Sieben Spitzkelche mit Glockenfuß<br />
Farbloses Glas. Mattgeschliffener Abriss,<br />
einer mit eingeschnittener Löwenmarke.<br />
Massiver herzförmiger Balusterschaft<br />
mit Luftblaseneinschluss, spitzkonische<br />
Kuppa. H 18 cm.<br />
Lauenstein, nach 1768.<br />
Literatur<br />
Vgl. zur Form von Rohr, Lauensteiner<br />
Glas, Hannover 1991, S. 126 Nr. 124 –<br />
126.<br />
€ 700<br />
167 Konvolut vier Pokale<br />
Farbloses Glas, Schliff, Vergoldung. U.a.<br />
zwei Glockenfußpokale, einer mit eingeschnittener<br />
Lauensteiner Löwenmarke.<br />
H 17,5 – 20 cm.<br />
Norddeutschland, drittes Viertel 18. Jh.<br />
€ 300<br />
168 Paar Glockenfußkelche<br />
Farbloses, leicht graustichiges Glas, Mattschnitt.<br />
Auf der konischen Wandung<br />
bekröntes Spiegelmonogramm zwischen<br />
gebundenen Palmzweigen. Verso Weintraubenranke.<br />
Unter dem Lippenrand<br />
umlaufende Zackenbordüre. H 17,5 cm.<br />
Norddeutschland, in der Art Lauenstein,<br />
drittes Viertel 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. von Rohr, Lauensteiner Glas,<br />
Hannover 1991, S. 108 Nr. 121.<br />
€ 300<br />
79
169 Konvolut Gläser mit Blaurand<br />
Farblos. Drei Spitzkelche (H 15 cm), drei<br />
große und vier kleine Schnapsgläser, sogen.<br />
Wachtmeister (H 11 bzw. 12,5 cm).<br />
Drei Füße beschädigt.<br />
Lauenstein, drittes Viertel 18. Jh.<br />
€ 700<br />
170 Lithyalinvase<br />
Tief granatrotes Glas, mit grünlichen<br />
und graublauen Farbbeizen steinartig<br />
marmoriert. Polygonal geschälter ovoider<br />
Korpus. H 14 cm. Minimale Bestoßungen<br />
an der unteren Wandung, Fußrand mit<br />
späterer Silbermontierung. H 14 cm.<br />
Böhmen, wohl zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 600<br />
171 Ranftbecher „Reconciliant“<br />
Farbloses Glas, transparente Emailfarben<br />
in Braun-Camaieu, Silbergelbätze, Vergoldung.<br />
Auf der konischen Wandung rechteckiges<br />
Landschaftsbild mit Darstellung<br />
eines biedermeierlichen Liebespaares im<br />
Stil von Kothgasser, auf der Rückseite<br />
feine Goldranke und geschliffene Verkleinerungslinse.<br />
Lippenrand vergoldet.<br />
H 11,7 cm.<br />
Wohl Wien, Werkstatt Fürchtegott Leberecht<br />
Fischer, erstes Viertel 20. Jh.<br />
€ 700<br />
172 Lithyalin-Ranftbecher<br />
Tief dunkelrot marmoriertes Steinglas.<br />
Polygonal geschälte, konisch ausgestellte<br />
Form. Farbätze innen unregelmäßig verlaufen.<br />
Reste von Randvergoldung.<br />
H 15 cm.<br />
Wohl Blottendorf, Friedrich Egermann,<br />
um 1840.<br />
€ 500<br />
80<br />
170 172
173 Dreiteiliger Vasensatz<br />
Farbloses Kristallglas. Paar Balustervasen<br />
auf gestuftem Rundfuß und eine zweiteilige<br />
spitzovale Schale auf getrepptem<br />
Ovalfuß mit reichem Schliffdekor: Die<br />
Wandungen polygonal geschält und mit<br />
Bändern aus hochgeschliffenen konkaven<br />
Ovalen geschmückt. Um Fuß- und<br />
Mündungsränder hochgeschliffene Bogenfriese.<br />
Schauseitig hochgeschliffene<br />
Ovalmedaillons mit mattgeschnittener<br />
Darstellung der Allegorien Architektura<br />
und Pittura sowie der Parze Klotho,<br />
letztere monogrammiert JP. Eine Balustervase<br />
mit Originaletikett der Glashütte<br />
‘Harrach Novy Svet Cechoslovakia’.<br />
Balustervasen: H 41,3 cm; Fußschale:<br />
H 27 cm.<br />
Neuwelt, Böhmen, Gräflich von Harrach’sche Glasfabrik, um 1925.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Kat. Kovacek, Wien 1993, S. 342, Nr. 298. Laut Kovacek<br />
existierte ein Schreiben der Gräflich Harrach’schen Glashütte vom 20.<br />
Dezember 1941, worin dem damaligen Besitzer bestätigt wird, dass<br />
dieser Vasensatz im Jahr 1925 auf der Pariser Exposition Internationale<br />
des Arts Décoratifs et Industries Modernes ausgestellt war.<br />
€ 8 000 – 12 000<br />
81
174 Zwei Logengläser<br />
Farbloses Glas, Schliff, Mattschnitt mit<br />
Blänkungen. Massive Kanonenformen.<br />
Auf den Wandungen umlaufende<br />
Streifen mit Freimaurersymbolen. Mit<br />
Widmungs- bzw. Monogrammgravuren.<br />
H 13 bzw. 15,5 cm.<br />
Böhmen, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 400<br />
175 Vase in Glockenform<br />
Farbloses Glas, feine Email- und Goldbemalung.<br />
Ohne Bezeichnung. H 16,2 cm.<br />
Böhmen, Fachschule Steinschönau,<br />
um 1915.<br />
€ 500<br />
176 Art Nouveau-Vase<br />
Rauchstichiges Glas mit eisenroten,<br />
weinroten und weißen Pulvereinschmelzungen,<br />
auf der Schauseite mit chinoiser<br />
Goldbemalung. Um den geschnittenen<br />
auskragenden Fuß Reliefgolddekor, der<br />
Lippenrand beschliffen. Diamantgerissene<br />
Signatur E. Léveillé Paris. Minimale<br />
Chips am inneren Bodenrand. H 28 cm.<br />
Paris, Ernest Baptiste Léveillé um 1895.<br />
€ 1 500<br />
82
177 Art Nouveau-Vase mit Schilf<br />
Farbloses Glas, eisglasartig geätzter<br />
Grund, umlaufender Dekor in Emailfarben<br />
mit Goldhöhungen. Geschliffener<br />
und vergoldeter Lippenrand, der Fuß<br />
zusätzlich mit Schnittdekor. Goldmalerzeichen<br />
„S“. Minimale Chips am Fuß. H<br />
17,8 cm.<br />
Wohl Lothringen, Meisenthal?, um 1900.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
178 Vase mit Schwertlilien<br />
Opalin unterfangenes farbloses Glas,<br />
geätzter und gravierter Reliefdekor in<br />
violettem und honigfarbenem Überfang,<br />
fein durchmodelliert, glänzend poliert.<br />
Reliefsignatur Gallé vertikal in chinoisem<br />
Duktus. H 19,2 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />
um 1895 – 1900.<br />
€ 2 500 – 3 500<br />
179 Vase Creta Papillon<br />
Farbloses Glas mit hellgrünem Unterfang<br />
und silberblauen Kröselaufschmelzungen,<br />
irisiert. H 21,7 cm.<br />
Klostermühle, Lötz Witwe um 1900.<br />
€ 1 000<br />
177 179<br />
178<br />
83
180 Vase mit Hortensien<br />
Farbloses Glas mit roséfarbenem<br />
Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />
umlaufender Reliefdekor in Violett mit<br />
zart grünem Überfang. Signatur Gallé in<br />
chinoisem Duktus. H 24 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1900.<br />
€ 1 500<br />
181 Vase mit Hortensien<br />
Opalinglas mit roséfarbenem Teilunterfang,<br />
matt geätzt. Ausgeätzter umlaufender<br />
Reliefdekor in Violett und zart<br />
grünem Überfang. Kursivsignatur Gallé.<br />
H 25,3 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1904.<br />
€ 1 000<br />
182 Große Vase mit Weintrauben<br />
Honiggelb überfangenes und weinrot<br />
unterfangenes opalinfarbenes Glas mit<br />
matt geätzter Grundfläche und umlaufendem<br />
poliertem Relief, zusätzliche<br />
Akzente durch Emaildekor. Geschliffener<br />
Lippenrand. Innen vertikale rote<br />
Farbschlieren. Kursivsignatur Gallé mit<br />
Unterstrich und vorangestelltem Stern.<br />
H 30,5 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1905.<br />
€ 1 700 – 2 500<br />
84<br />
181 180
183 Stangenvase mit Gingko<br />
Opalinfarbenes Glas mit roséfarbenem<br />
Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />
polierter umlaufender Reliefdekor in<br />
grünem Überfang. Kursivsignatur Gallé<br />
mit Unterstrich und vorangestelltem<br />
Stern. H 60,3 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1905.<br />
€ 1 200<br />
184 Stangenvase mit Glyzinien<br />
Opalinfarbenes Glas mit honiggelbem<br />
Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />
polierter umlaufender Reliefdekor mit<br />
violettem Überfang. Kursivsignatur<br />
Gallé mit Unterstrich. H 45 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, wohl nach<br />
1914.<br />
€ 800<br />
185 Vase mit Hortensien<br />
Opalinfarbenes Glas mir roséfarbenem<br />
Teilunterfang, matt geätzt. Ausgeätzter<br />
polierter umlaufender Reliefdekor in<br />
violettem Überfang. Kursivsignatur Gallé<br />
mit Unterstrich. H 19,2 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />
wohl nach 1914.<br />
€ 800<br />
186 Vase mit Glyzinien<br />
Opalin unterfangenes Glas mit matt geätzter<br />
Oberfläche. Ausgeätzter polierter<br />
umlaufender Reliefdekor in violettem<br />
Überfang. Kursivsignatur Gallé mit<br />
Unterstrich und vorangestelltem Stern.<br />
H 29,6 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1905.<br />
€ 500<br />
184 183<br />
185 186<br />
85
187 Schale mit Celosia<br />
Gelbe und orange Pulvereinschmelzungen<br />
mit matt geätzter Oberfläche, matter<br />
und polierter Reliefdekor in weinrotem<br />
Überfang. Reliefsignatur Daum Nancy<br />
und Lothringer Kreuz. H 13,5 cm.<br />
Nancy, Daum Frères, um 1910.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
188 Kleine Vase mit Landschaftsdekor<br />
Opalinfarbenes Glas mit braunem und<br />
beigem Überfang, matt geätzter Grundfläche<br />
und umlaufendem Reliefdekor.<br />
Kursivsignatur Gallé. H 11,6 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />
um 1910 – 1914.<br />
€ 600<br />
189 Kleine Vase mit Chrysamthemen<br />
Manganfarben überfangenes und opalin<br />
unterfangenes hellgrünes Glas, geätzter<br />
und gravierter Reliefdekor, fein martelliert,<br />
glänzend poliert. Geschnittene<br />
Signatur Gallé d’éposé auf der Unterseite.<br />
H 14,7 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé,<br />
um 1895 – 1900.<br />
€ 600<br />
86<br />
188 189
190 Vase mit Heckenrosen<br />
Opalinglas mit zartgelbem Teilunterfang,<br />
matt geätzt. Ausgeätzter umlaufender<br />
Reliefdekor in weinrotem Überfang. Vergoldete<br />
Bronzemontierung mit chinoisem<br />
Drachenmotiv. Kursivsignatur Gallé.<br />
H 26,6 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1910 –<br />
1914, die Montierung wohl original.<br />
€ 2 800 – 3 000<br />
191 Vase mit Orchideen<br />
Opalinglas, orange unterfangen mit<br />
gelben Pulvereinschmelzungen und matt<br />
geätzter Oberfläche, matter und polierter<br />
Reliefdekor in weinrotem Überfang.<br />
Reliefsignatur Gallé. Minimale Chips am<br />
Lippenrand. H 35,9 cm.<br />
Nancy, Cristallerie de Gallé, um 1920.<br />
Literatur<br />
Vgl. Reflexe der Jahrhunderte, Die Glassammlung<br />
des Kunstmuseums Düsseldorf,<br />
Düsseldorf 1989, S. 157, Abb. 242.<br />
€ 1 000<br />
190 191<br />
87
192 Gedeck Rozenburg<br />
Eierschalenporzellan mit polychromem<br />
Emaildekor violette Chrysanthemen.<br />
Oktogonale Form. Grüne Stempelmarke<br />
Rozenburg Den Haag, Teller und Tasse<br />
mit schwarzem Malerzeichen SI ligiert,<br />
Tasse mit Jahreszeichen für 1907,<br />
Modell nummern. Tasse mit kurzem Haariss<br />
am Lippenrand. Ø Teller 16,3 cm.<br />
Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />
Rozenburg, 1907, der Dekorentwurf von<br />
Samuel Schellink.<br />
A Rozenburg eggshell porcelain setting,<br />
decorated with chrysanthemum. Black mark<br />
of Samuel Schellink, cup dated 1907. Small<br />
crack to the cup.<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
88
193 Vase Rozenburg<br />
Eierschalenporzellan mit polychromem<br />
Emaildekor gelbe Sonnenblumen. Oktogonaler<br />
Grundriss mit vier weit ausladenenden<br />
Henkeln um zentralen Vasenhals.<br />
Grüne Stempelmarke Rozenburg<br />
Den Haag, schwarzes Malerzeichen für<br />
J.W. van Rossum, Jahreszeichen für 1900,<br />
Modellnummern. Sternförmiger Riss im<br />
Boden. H 28,5 cm.<br />
Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />
Rozenburg, 1900, der Dekorentwurf von<br />
Samuel Schellink.<br />
Literatur<br />
Dieselbe Form mit anderem Dekor abgebildet<br />
im Kat. Rozenburg 1883-1917, Den<br />
Haag 1983, Nr. 174.<br />
A large Rozenburg eggshell porcelain vase<br />
with four handles, decorated with sunflowers.<br />
Black painter’s mark of J.W. van Rossum,<br />
dated 1900. Radiating crack to the bottom.<br />
€ 16 000 – 18 000<br />
89
194 Großes Tablett Rozenburg<br />
Eierschalenporzellan mit polychromem<br />
Emaildekor. Oktogonale Form. Dekor<br />
mit gelben Löwenzahnblüten und einem<br />
Vogel. Grüne Stempelmarke Rozenburg<br />
Den Haag, schwarzes Malerzeichen für<br />
S. Schellink, Jahreszeichen für 1900,<br />
Modellnummern. L 34 B 30,4 cm.<br />
Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />
Rozenburg, 1900, der Dekorentwurf von<br />
Samuel Schellink.<br />
90<br />
Literatur<br />
Ein vergleichbares Tablett abgebildet im<br />
Kat. Rozenburg 1883-1917, Den Haag<br />
1983, Nr. 209.<br />
A large Rozenburg eggshell porcelain octagonal<br />
tray, decorated with dandelion and a single<br />
bird. Black painter’s mark of S. Schellink,<br />
dated 1900.<br />
€ 15 000 – 18 000
195 Vase Rozenburg<br />
Eierschalenporzellan mit polychromem<br />
Emaildekor gelbe Lilien und Vögel. Quadratischer<br />
Grundriss, nach oben konisch<br />
zulaufend, ein Nodus im oberen Abschnitt<br />
des Halses. Grüne Stempelmarke<br />
Rozenburg Den Haag, schwarzes Malerzeichen<br />
für J.W. van Rossum, Jahreszeichen<br />
für 1900, gemalte und geprägte<br />
Modellnummern. Zwei minimale Chips<br />
an den Ecken. H 24 cm.<br />
Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />
Rozenburg, 1900, der Dekorentwurf wohl<br />
von Samuel Schellink.<br />
A Rozenburg eggshell porcelain vase decorated<br />
with lilies and birds. Black painter’s mark<br />
of J.W. van Rossum, dated 1900. Two minor<br />
chips to the corners.<br />
€ 12 000 – 13 000<br />
91
196 Teller mit Disteldekor Rozenburg<br />
Eierschalenporzellan mit polychromem<br />
Emaildekor. Oktogonale Form mit blauem<br />
Disteldekor. Grüne Stempelmarke<br />
Rozenburg Den Haag, schwarzes Malerzeichen<br />
für S. Schellink, Jahreszeichen<br />
für 1909, Modellnummern. Ø 17,7 cm.<br />
Den Haag, Haagsche Plateelbakkerij<br />
Rozenburg, 1909, der Dekorentwurf von<br />
Samuel Schellink.<br />
€ 3000 – 4 000<br />
197 Tasse und UT<br />
Eierschalenporzellan mit polychromem<br />
Emaildekor violette Chrysanthemen,<br />
oktogonale Form. In Schwarz bezeichnet<br />
„Amphora Holland Ss“, Modellnummern<br />
w806 und m195. Ø UT 15,5 cm.<br />
Amphora Tegel- en Fayencefabriek, Oegstgeest,<br />
1915 – 1917, Dekor und Bemalung<br />
von Samuel Schellink.<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
92
198 Amphora Deckeldose<br />
Eierschalenporzellan mit polychromem<br />
Emaildekor gelbe Ackerwinde. Hexagonaler<br />
Grundriss, flacher Haubendeckel.<br />
In Schwarz bezeichnet „Amphora<br />
Holland Ss“, Modellnummern w790 und<br />
m164. H 12 cm.<br />
Amphora Tegel- en Fayencefabriek,<br />
Oegstgeest, 1915 – 1917, Dekor und<br />
Bemalung von Samuel Schellink.<br />
Literatur<br />
Nach Liquidation der Manufaktur<br />
dekorierte der Maler Samuel Schellink<br />
weißgebrannte Ware aus Rozenburg für<br />
Amphora. Vgl. Leidelmeijer, Art Nouveau<br />
en Art Deco in Nederland, 1983, S. 97.<br />
€ 7 000 – 8 000<br />
93
199 Vier Teller mit Vogeldekoren<br />
Steingut mit krakelierter Glasur, polychrome<br />
Druckdekore mit Handkolorierung.<br />
Stempelmarke Verkäufer „Escalier<br />
de Cristal Paris“, Pressnummern und<br />
laufende Pinselnummern 11, 16, 33 und<br />
38. Ø 26,8 cm.<br />
Wohl Creil oder Montereau bei Paris nach<br />
einem Entwurf von Félix Braquemond für<br />
Escalier de Cristal, Paris, um 1900.<br />
Literatur<br />
Vergleichbare Teller ehemals Sammlung<br />
Heuser Hamburg (im Kat. Französische<br />
Keramik, München 1974, Nr. 25 f.)<br />
Quatres assièttes probablement Creil ou Montereau<br />
après un dessin de Félix Braquemond<br />
produit pour la compagnie Escalier de Cristal,<br />
Paris. Marqué „Escalier de Cristal Paris“ avec<br />
numéros peints.<br />
€ 1 200<br />
200 Jugendstil Frauenbüste<br />
Feinsteinzeug, helle Engobe, bemalt mit<br />
farbigen Glasuren in Grün und Hellbraun.<br />
Gleichmäßiges, feines Craquelé.<br />
Auf der Rückseite des Sockels Ligaturmonogramm<br />
HC. H 33 cm.<br />
Der Entwurf von Hans Christiansen, die<br />
Ausführung wohl Villeroy & Boch, Vaudrevange/Wallerfangen.<br />
Literatur<br />
Eine Tänzerin in vergleichbarer Ausführung<br />
abgebildet bei Zimmermann-Degen,<br />
Hans Christiansen, Königstein, 1981,<br />
Abb. 212. Dort erfolgt auch der Hinweis<br />
auf die Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Künster und Villeroy & Boch.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
94
201 Vase Art Nouveau<br />
Steingut, polychromer Dekor, Reliefauflagen<br />
und Folieneinschmelzungen. Bemalt<br />
mit Astern und Efeu sowie zwei Schmetterlingen,<br />
das Vaseninnere türkisfarben<br />
glasiert. Auf der Außenwandung signiert<br />
C. Roger, am Boden vierstellige Pressnummer.<br />
H 25,3 cm.<br />
Paris, Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 500<br />
202 Fruchtschale mit fünf Putti<br />
Majolika mit Glasur und polychromem<br />
Scharffeuerdekor. Blaue Stempelmarke<br />
Wappen, Modellnummer 1224, gepresst<br />
Baden und De 16. H 15,3; B 28,6 cm.<br />
Karlsruhe, Großherzogliche Majolika-<br />
Manufaktur, das Modell von Wilhelm Süs,<br />
1911.<br />
Literatur<br />
Die Form im Appendix des Kat. Karlsruher<br />
Majolika, Karlsruhe 1979, auf S. 397<br />
gelistet.<br />
€ 1 000<br />
95
203 Zwei Eisbären<br />
Auf einer rechteckigen Plinthe Eisbärenmutter<br />
mit Jungem, sparsam in Brauntönen<br />
naturalistisch staffiert. Auf der<br />
Plinthe signiert und datiert „W. Zügel<br />
1906“. Blaumarke Schwerter, Modellnummer<br />
H 147. Einige schmale Brandrisse.<br />
H 16,5 cm.<br />
Meißen, um 1910, der Entwurf von<br />
Willy Zügel, 1906.<br />
€ 800<br />
204 Kind mit trinkendem Hund<br />
Farbiger Emaildekor in Blau, Eisenrot,<br />
Grün und Schwarz, das Inkarnat naturalistisch<br />
staffiert. Blaumarke Schwerter,<br />
Modellnummer W 123, eingeprägte Jubiläumsmarke<br />
1710 – 1910. H 8,7 cm.<br />
Meißen, 1910, das Modell von<br />
Konrad Hentschel, 1905.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
205 Mohr mit Kakadu und Türkin mit Flöte<br />
Beide Figuren gestreckt sitzend, an einen<br />
Palmenstamm gelehnt. Emaildekor in<br />
Korallenrot, Türkis, Braun, Gelb und<br />
Gold. Der Mohr hinten am Sockel signiert<br />
„Scheurich“. Blaumarke Schwerter,<br />
Schliffstriche, Modellnummern A 1068<br />
und A 1147. Chip am Fuß der Türkin.<br />
H 21,2 und 22 cm.<br />
Meißen, um 1930, die Modelle von<br />
Paul Scheurich 1922 bzw. 1926.<br />
Literatur<br />
Vgl. Marusch-Krohn, Meißener Porzellan<br />
1918 – 1933 Die Pfeifferzeit, Leipzig<br />
1993, Kat. 66.<br />
€ 1 500<br />
96
206 Mädchen mit Blumengirlande<br />
Auf ovalem Sockel stehende Frauenfigur,<br />
in den Händen eine Blütengirlande<br />
haltend. Emaildekor in Purpur und<br />
Hellbraun. Blaumarke Schwerter, Modellnummern<br />
Z 139. H 27,2 cm.<br />
Meißen, um 1910, das Modell von<br />
Theodor Eichler.<br />
€ 1 500<br />
207 Kniender Chinese<br />
Weißporzellan. Rückseitig mit Monogramm<br />
„PB“. Blaumarke Schwerter mit<br />
Punkt (Pfeiffermarke), Modellnummer<br />
A 1189. Mittelfinger der rechten Hand<br />
und Spitze der Schärpe restauriert.<br />
H 15,5 cm.<br />
Meißen, um 1930, das Modell von Paul<br />
Börner.<br />
€ 500<br />
97
208 Hubertushirsch aus dem Jagdtafelschmuck<br />
Weißporzellan. Auf einem hohen<br />
Sockel mit eingezogenem Fuß der auf<br />
plastischen Strahlenbündeln stehende<br />
Hirsch mit Strahlenkreuz im Geweih,<br />
das Kreuz golden staffiert. Blaumarke<br />
Schwerter mit Punkt, Presszeichen Weiß,<br />
Modellnummer A 1151, Pressnummer<br />
23. Wenige Brandrisse, die Geweihenden<br />
restauriert. H 88 cm.<br />
Meißen, der Entwurf von Max Esser,<br />
die Ausformung um 1930.<br />
Literatur<br />
Neben dem Tafelaufsatz „Reinecke<br />
Fuchs“ schuf Max Esser für die Meißener<br />
Manufaktur den 25 Teile umfassenden<br />
„Jagdtafelschmuck“. Der Hubertushirsch<br />
ist die zentrale Figur des ab 1927 entstandenen<br />
Tafelaufsatzes. Vgl. Marusch-<br />
Krohn, Meißener Porzellan 1918-1933,<br />
Leipzig 1993, S. 108.<br />
€ 9 000 – 10 000<br />
98
209 Tischlampe Art Nouveau<br />
Bronze, gegossen, fein ziseliert, goldbraun<br />
und rötlich patiniert. Der Lampenschirm<br />
in Form eines blühenden Zweiges,<br />
hinterlegt mit grünem und blauem<br />
Bruchglas. Graviertes Künstlersignet<br />
„Nam Greb“. Gießerstempel „B GESCH“.<br />
Auf rundem Marmorpostament.<br />
H 42,5 cm.<br />
Wien, Franz Bergmann, um 1900.<br />
€ 4 000 – 4 500<br />
210 Grande lampe Art Nouveau<br />
Bronze, gegossen, fein ziseliert und goldbraun<br />
patiniert. Graviertes Künstlersignet<br />
„G. Flamand“. H 59,2 cm.<br />
Paris, Georges Flamand, um 1900.<br />
€ 6 000 – 7 000<br />
99
211 Tiffany Lampe Poppy<br />
Farbiges Glas mit Pulvereinschmelzungen<br />
und Überfang; Bleifassung und<br />
braun patinierte, polierte und partiell<br />
(auf dem Schirm) àjour gearbeitete<br />
Bronze. Im Rand der Lampe signiert<br />
TIFFANY STUDIOS NEW YORK 1531.<br />
Unter dem Fuß Stempel TIFFANY<br />
STUDIOS NEW YORK 357, die Fassungen<br />
gemarkt „GENEREAL ELECTRIC CO<br />
USA“ und „LEVITON“. Elektrifizierung<br />
erneuert. Schirm Ø 52 cm.<br />
Tiffany Studios New York, ab 1906.<br />
€ 30 000 – 40 000<br />
Provenienz<br />
Erworben um 1970 bei Lillian Nassau<br />
New York (Lieferschein noch vorhanden).<br />
Literatur<br />
Der Schirm mit Nr. 1531 bei Feldstein/<br />
Duncan, The lamps of Tiffany Studios,<br />
New York-London 1983, S. 92 f.<br />
A Tiffany Studios „Poppy“ leaded glass and<br />
bronze table lamp. The shade marked TIF-<br />
FANY STUDIOS NEW YORK 1531. The foot<br />
marked TIFFANY STUDIOS NEW YORK<br />
357, the sockets marked „GENEREAL ELEC-<br />
TRIC CO USA“ and „LEVITON“. Wiring later.
212 Magd<br />
an einer Mauer lehnend. Bronze versilbert,<br />
vergoldet und dunkelbraun patiniert,<br />
gefasstes geschnitztes Elfenbein.<br />
Seitlich am Fuß der Mauer Künstlersignet<br />
„D. Chiparus“. H 36,6 cm.<br />
Demetre H. Chiparus, Paris, 1920er Jahre.<br />
€ 7 000 – 8 000<br />
102
213 Schauspielerin<br />
„Chriselefantine“-Plastik. Versilbert und<br />
vergoldete sowie schwarz, dunkelgrün<br />
und rot patinierte Bronze, gefasstes und<br />
geschnitztes Elfenbein, auf sandfarbenem<br />
Marmorpostament. Seitlich auf<br />
dem Postament Künstlersignet „D.H.<br />
Chiparus“. H 43,5 cm.<br />
Demetre H. Chiparus, Paris, 1920er Jahre.<br />
€ 7 000 – 8 000<br />
103
214 Kerzenleuchter<br />
Messing. H 24,2 cm.<br />
Der Entwurf Bruno Paul, 1901, die Ausführung<br />
von K. M. Seifert & Co., Dresden-<br />
Löbtau, für die Vereinigten Werkstätten<br />
für Kunst im Handwerk, München.<br />
€ 1 200<br />
215 Chinese mit langem Bart<br />
Bronze, grün patiniert. Büste auf fast<br />
quadratischer Plinthe. Seitliche Künstlersignatur<br />
„G. Hauchecorne“. H 10,5 cm.<br />
Gaston Hauchecorne, erste Hälfte 20. Jh.<br />
€ 900<br />
104
216 Russische Tänzerin<br />
„Chriselefantine“-Plastik. Bronze, gegossen,<br />
fein ziseliert, gold-braun patiniert,<br />
gefasstes geschnitztes Elfenbein, auf<br />
sandfarbenem Marmorpostament. Riss<br />
im linken Arm. Auf dem Postament<br />
Künstlersignet „P. Philippe“. H 39,4 cm.<br />
Paul Philippe, Paris, 1920er Jahre.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
216A Frauenakt<br />
Gefasstes und geschnitztes Elfenbein,<br />
auf hellgrüner Onyxplinthe. Geritztes<br />
und grau beriebenes Künstlersignet<br />
„J. Descomps“ rückseitig im Elfenbein.<br />
Kleine Bestoßungen im Onyx, ein restaurierter<br />
Riss in der Unterseite der Plinthe.<br />
H 19,7 cm.<br />
Joseph Jules Emmanuel Cormier<br />
(Joseph Descomps), Paris, 1920er Jahre.<br />
€ 2 200 – 2 500<br />
105
Silber
*217 Augsburger Schauplatte<br />
Silber, getrieben und graviert, teilweise<br />
vergoldet. Ovale Platte mit breiter Fahne<br />
und gekniffenem Rand. Der Spiegel mit<br />
der getriebenen und fein ziselierten<br />
Darstellung spielender Kinder; die<br />
Fahne mit qualitätvollen Tulpen- und<br />
Päonienmotiven. Marken: BZ Augsburg<br />
für 1663 – 66, MZ Abraham II Warnberger<br />
(um 1664 – 1704, Seling Nr. 0660,<br />
1659 f), Tremolierstich. L 42; B 36 cm,<br />
Gewicht 606 g.<br />
Augsburg, Abraham II Warnberger,<br />
1664 – 66.<br />
Provenienz<br />
Schweizer Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. eine Schauplatte in den Städtischen<br />
Kunstsammlungen Augsburg, abgebildet<br />
bei Seling 1980, Abb. 503.<br />
Von Abraham II Warnberger haben<br />
sich zahlreiche Schauplatten erhalten,<br />
die sich durch besonders qualitätvolle<br />
Darstellungen auszeichnen – unter anderem<br />
im Bayerischen Nationalmuseum,<br />
München, im Moskauer Kreml-Museum<br />
und im Jüdischen Historischen Museum<br />
Amsterdam.<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
107
218 Augsburger Renaissance-Salière<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
vergoldet. Auf drei Füßen mit gegossenen<br />
und fein ziselierten Cherubköpfen<br />
runde, wenig vertiefte Schale; der ausgestellte<br />
Rand mit geätztem Ornamentdekor.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1559 – 86<br />
(Seling Nr. 0050), nicht identifiziertes<br />
MZ, Tremolierstich. H ca. 2; Ø 7,5 cm,<br />
Gewicht 51 g.<br />
Augsburg, 1559 – 86.<br />
€ 3 000<br />
219 Großer Barocker Deckelbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; innen<br />
vergoldet. Auf drei Kugelfüßen konischer<br />
Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />
die Wandung dekoriert mit getriebenen<br />
Fruchtgebinden zwischen drei ovalen<br />
Reserven mit Cäsarenhäuptern; darüber<br />
die gravierten Bezeichnungen „ARA-<br />
SIUS“, „NINUS“ und „ARIUS“. Der aufgewölbte<br />
Stülpdeckel mit entsprechendem<br />
Dekor und Kugelknauf. Marken: BZ<br />
Augsburg für 1679 – 83, MZ Abraham<br />
Grill (1672 – 82, Seling Nr. 0790, 1716),<br />
Tremolierstich. H 18 cm, Gewicht 394 g.<br />
Augsburg, Abraham Grill, 1679 – 83.<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
108
220 Branntweinschale<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
innen vergoldet. Vierpassige Schale mit<br />
zwei Volutenhenkeln; auf dem Spiegel<br />
eine getriebene und ziselierte Blume<br />
zwischen stilisierten Akanthusblättern.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1663 – 66<br />
(Seling Nr. 0660), ungedeutetes MZ (BF?)<br />
verschlagen. Tremolierstich. L 9,5;<br />
B ohne Henkel 8,5 cm, Gewicht 44 g.<br />
Augsburg 1663 – 66.<br />
€ 700<br />
221 Große Augsburger Fruchtschale<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
vergoldet. Achtpassige Schale mit zwei<br />
gegossenen Volutenspangen; auf dem<br />
Spiegel die getriebene Darstellung eines<br />
springenden Hirschs zwischen<br />
stilisierten Akanthusblättern. Marken:<br />
BZ Augsburg verschlagen, wohl für<br />
1666 – 69, MZ Paul Haidenreich<br />
(um 1633 – nach 1677, Seling Nr. 0690,<br />
1646), Tremolierstich. L 16; B ohne<br />
Henkel 14 cm, Gewicht 191 g.<br />
Augsburg, Paul Haidenreich, um 1660/70.<br />
€ 1 600<br />
220 221 222<br />
222 Fruchtschale<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
teilweise vergoldet. Achtpassige Schale<br />
mit zwei Volutenhenkeln aus Silberdraht.<br />
Auf dem Spiegel die getriebene<br />
Darstellung einer Hirschhatz zwischen<br />
stilisiertem Akanthusdekor. Marken: BZ<br />
Augsburg verschlagen, MZ Balthasar<br />
Haydt (1645 – 80, Seling Nr. 1534), Tremolierstich.<br />
L 11; B ohne Henkel 10 cm,<br />
Gewicht 58 g.<br />
Augsburg, Balthasar Haydt um 1660.<br />
Seling erwähnt 16 Fruchtschalen des<br />
Meisters in verschiedenen europäischen<br />
Sammlungen.<br />
€ 800<br />
109
223 Augsburger Kugelfußbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />
vergoldet. Auf drei Kugelfüßen konischer<br />
Becher mit profiliertem Lippenrand; die<br />
Wandung mit getriebenem Blumendekor.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1661 – 65,<br />
MZ Melchior Burtenbach (auch: Purtenbach,<br />
um 1637 – 93, vgl. Seling Nr. 0640,<br />
1479 d), Tremolierstich. H 8 cm, Gewicht<br />
88 g.<br />
Augsburg, Melchior Burtenbach, 1661 – 65.<br />
€ 1 200<br />
224 Augsburger Kugelfußbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; außen teilweise<br />
und innen ganz vergoldet. Auf drei<br />
Kugelfüßen leicht konischer Becher mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
dekoriert mit stilisierten Muscheln und<br />
Akanthusranken auf punziertem Grund.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1699 – 1703,<br />
MZ Johann Fassnacht (um 1686 – 1726,<br />
Seling Nr. 1210, 1820), Tremolierstich.<br />
H 11 cm, Gewicht 227 g.<br />
Augsburg, Johann Fassnacht, 1699 – 1703.<br />
€ 2 000<br />
225 Augsburger Tummler<br />
Silber, getrieben und gegossen; mit<br />
Resten von Vergoldung. Auf flachem<br />
Boden schwerer konischer Becher mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
mit getriebenem und graviertem Zungendekor.<br />
Marken: BZ Augsburg für<br />
1697 – 99, MZ Matthäus II Baur (um<br />
1681 – 1728, Seling Nr. 1180, 1776),<br />
Tremolierstich. H ca. 4 cm, Gewicht 80 g.<br />
Augsburg, Matthäus II Baur, 1697 – 99.<br />
Literatur<br />
Vgl. einen Becher Baurs, abgebildet bei<br />
Seling 1980, Nr. 376<br />
€ 1 000<br />
110
226 Augsburger Deckeldose<br />
Silber, getrieben und gewickelt. Auf<br />
flachem Boden mit gekniffenem Rand<br />
oval-zylindrischer Korpus; die Wandung<br />
mit getriebenem Akanthusdekor. Entsprechender<br />
Stülpdeckel, die Oberseite<br />
mit der getriebenen und gravierten Darstellung<br />
eines höfischen Paares. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1679 – 83, MZ Hans<br />
Christoph I Petrus (um 1656 – 77, Seling<br />
Nr. 0800, 1602), Tremolierstich. L ca. 8;<br />
B 7; H 3 cm, Gewicht 82 g.<br />
Augsburg, Hans Christoph I Petrus (wohl<br />
Werkstatt), 1679 – 83.<br />
€ 1 000<br />
227 Augsburger Miniaturtöpfchen<br />
Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />
vergoldet. Auf drei geschwungenen Beinchen<br />
runder, stark gebauchter Korpus<br />
mit ohrenförmigem Bandhenkel. Der<br />
wenig gewölbte Stülpdeckel mit kleinem<br />
Balusterknauf. Marken: BZ Augsburg<br />
für 1649 – 53, MZ Theodor Menth<br />
(um 1645 – 98, Seling Nr. 0580, 1536b),<br />
Tremolierstich. H 5,5 cm, Gewicht 56 g.<br />
Augsburg, Theodor Menth, 1649 – 53.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
228 Kleine Deckelschale<br />
Wohl aus einem Toiletteservice. Silber,<br />
getrieben; innen mit Resten von Vergoldung.<br />
Auf gekehltem Fuß runde Schale<br />
mit gegenständigen gesägten Griffen.<br />
Der passend ergänzte Stülpdeckel<br />
mehrfach abgesetzt, mit drei kleinen,<br />
kannelierten Füßchen. Marken der<br />
Schale: BZ Augsburg für 1734 – 36,<br />
MZ Jeremias Fri(e)del (1729 – 47, Seling<br />
Nr. 1750, 2217); der Deckel mit BZ<br />
Augsburg für 1747 – 49, MZ Johann III<br />
Mittnacht (1735 – 58, Seling Nr. 2000,<br />
2271). H 4,5; Ø 6 cm, Gewicht 84 g.<br />
Augsburg, Jeremias Fri(e)del und<br />
Johann III Mittnacht, 1734 – 49.<br />
€ 900<br />
111
229 Augsburger Schraubflasche<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
teilweise vergoldet. Auf vier gedrückten<br />
Kugelfüßen leicht gebauchter Korpus<br />
mit getriebenen Buckeln in fünf Reihen.<br />
Der aufgewölbte Schraubdeckel mit<br />
gegossenem Klapphenkel. Auf der Wandung<br />
graviertes Wappen; gegenständig<br />
Monogrammgravur „P“ mit der Datierung<br />
„r: 1762“. Marken: BZ Augsburg für<br />
1681 – 85, MZ Paul Hildebrand Sprockhoff<br />
(um 1662 – 97, Seling Nr. 0830,<br />
1645), Tremolierstich. H ohne Henkel<br />
14 cm, Gewicht 437 g.<br />
Augsburg, Paul Hildebrand Sprockhoff,<br />
1681 – 85.<br />
€ 9 000 – 10 000<br />
112<br />
230<br />
229<br />
230 Augsburger Schraubflasche<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
teilweise vergoldet. Auf vier gedrückten<br />
Kugelfüßen leicht gebauchter Korpus mit<br />
getriebenen Buckeln in fünf Reihen. Der<br />
aufgewölbte Schraubdeckel mit gegossenem<br />
Klapphenkel. Auf der Wandung<br />
das gravierte Allianzwappen der Barone<br />
Wimborne und Spencer-Churchill, Dukes<br />
of Marlborough. Marken: BZ Augsburg<br />
verschlagen, wohl für 1688 – 89, MZ Paul<br />
Hildebrand Sprockhoff (um 1662 – 97,<br />
Seling Nr. 0930, 1645), Tremolierstich. H<br />
ohne Henkel 14 cm, Gewicht 437 g.<br />
Augsburg, Paul Hildebrand Sprockhoff,<br />
wohl 1688 – 89.<br />
Sir Ivor Bertie Guest, erster Baron Wimborne<br />
of Canford Magna (1835 – 1914)<br />
heiratete im Mai 1868 Lady Cornelia<br />
Spencer-Churchill (1847 – 1927), die älteste<br />
Tochter des 7. Duke of Marlborough<br />
(eine Tante Winston Churchills).<br />
€ 6 000 – 7 000
231 Augsburger Deckelhumpen<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
außen teilweise und innen ganz vergoldet.<br />
Auf drei Kugelfüßen zylindrischer<br />
Korpus mit profiliertem Lippenrand und<br />
ohrenförmigem Henkel mit Schildabschluss.<br />
Die Wandung mit getriebenen<br />
und ziselierten Fruchtgebinden zwischen<br />
drei ovalen Reserven mit allegorischen<br />
Darstellungen; darüber Schriftbänder<br />
mit graviertem Sinnspruch: „ADEL,<br />
TVGENT, KVNST/SEIND OHN GELT<br />
VMSUNST/WO NICHT GLÜGKES<br />
GVNST“, Der aufgewölbte Scharnierdeckel<br />
mit entsprechendem Dekor, gegossenem<br />
Artischockenknauf und Daumenrast.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1688 – 89,<br />
MZ Philipp Jakob III Drentwett (1669<br />
– 1708, Seling Nr. 0930, 1696), Tremolierstich.<br />
H 22,5 cm, Gewicht 789 g.<br />
Augsburg, Philipp Jakob III Drentwett,<br />
1688 – 89.<br />
€ 12 000 – 14 000<br />
113
232 Augsburger Tulpenpokal<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Auf flachem Standring aufgewölbter Fuß<br />
mit sechs getriebenen und gravierten<br />
Buckeln in Blütenform. Figürlicher, gegossener<br />
Schaft in Form eines höfischen<br />
Tänzers oder Musikers in barocker Kleidung;<br />
darüber die blütenkelchförmige,<br />
eingeschnürte Kuppa mit fein ziselierten<br />
Blütenbuckeln und sechspassig ausgestelltem<br />
Lippenrand. Schwache Dellen<br />
an Fuß und Kuppa, ein Instrument (?)<br />
in den Händen der Schaftfigur verloren.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1695 – 99,<br />
MZ Matthäus Schmidt (um 1659 – 96,<br />
Seling Nr. 1621), Tremolierstich. H 29 cm,<br />
Gewicht 326 g.<br />
Augsburg, Matthäus Schmidt, 1695 – 99.<br />
Provenienz<br />
Bayerische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Zu Schmidt vgl. einen Pokal in Muschelform<br />
mit figürlichem Schaft in der Slg.<br />
Neresheimer, abgebildet bei Seling 1980,<br />
Nr. 407, sowie ein Reisemundzeug im<br />
Bayerischen Nationalmuseum, abgebildet<br />
im Kat. Silber und Gold, Augsburger<br />
Goldschmiedekunst für die Höfe Europas,<br />
München 1994, Nr. 116. Vgl. auch<br />
den Erinnerungspokal an die zweite<br />
Wiener Türkenbelagerung von 1683,<br />
Privatbesitz, abgebildet bei Bachtler, Der<br />
‘Goldene Apfel’ – Die Ereignisse von<br />
1683 vor den Toren Wiens am Beispiel<br />
zweier Pokale, in: Eikelmann, Studien<br />
zur europäischen Goldschmiedekunst<br />
des 14. bis 20. Jahrhunderts, Festschrift<br />
für Helmut Seling, München 2001, S. 75<br />
ff., Nr. 425.<br />
€ 8 000 – 10 000
233 Scherzpokal der Rotgerberzunft<br />
Silber, getrieben, gegossen und ziseliert;<br />
teilweise vergoldet. Auf wenig gewölbtem<br />
rundem Fuß tordierter Schaft in<br />
Form eines Blütenstiels mit gravierten<br />
Blättern und großer drehbarer Blüte. Die<br />
konische Kuppa mit glattem Lippenrand;<br />
schauseitig ein gravierter Lorbeerkranz<br />
um die Inschrift „ Zu guter gedächtnus<br />
des zwischen dem Erb. Rothgerber<br />
Handwerck der drey löbl. Stätten<br />
Augsburg Nürnberg und Ulm eines- und<br />
zwischen denen Rothgerbern in Meningen<br />
anderntheils, den 15ten Novemberis<br />
1681 beschenen Handwercks-Vergleichs<br />
dermahlige Vorgehere dises handwercks<br />
in Augsburg, Leonhard Nadler, Elias<br />
Iesenwanger, Georg Nadler“. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1681 – 85, MZ Michael<br />
Hafner (um 1665 – 1700, Seling<br />
Nr. 0830, 1663), Tremolierstich. H 25 cm,<br />
Gewicht 234 g.<br />
Augsburg, Michael Hafner, um 1681.<br />
Provenienz<br />
Bayerische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Zu Hafner vgl. Heller, Europäische Goldschmiedearbeiten<br />
1560 – 1860, Frankfurt<br />
a. M. 2004, Nr. 65 A. mit der Abb. eines<br />
Deckelbechers des Meisters S. 32.<br />
€ 10 000 – 12 000
234 Kleiner Tummler<br />
Silber, getrieben und graviert; innen<br />
vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />
Korpus mit profiliertem Lippenrand;<br />
die Wandung mit gravierten Akanthusranken<br />
unter getriebenem Zungenfries.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1685 – 87, MZ<br />
Samuel Frey (um 1668 – 1703, Seling<br />
Nr. 0860, 1688), Tremolierstich. H 3,5 cm,<br />
Gewicht 56 g.<br />
Augsburg, Samuel Frey, 1685 – 87.<br />
€ 1 000<br />
235 Schlangenhautbecher<br />
Silber, getrieben und punziert; vergoldet.<br />
Auf flachem Boden konischer Korpus<br />
mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
mit Schlangenhautpunzierung.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1697 – 99,<br />
MZ Paul Solanier (1665 – 1724, Seling<br />
Nr. 1160, 1669 e), Tremolierstich.<br />
H 8,5 cm, Gewicht 140 g.<br />
Augsburg, Paul Solanier, 1697 – 99.<br />
€ 1 300<br />
236 Augsburger Schlangenhautbecher<br />
Silber, getrieben und punziert; vergoldet.<br />
Auf flachem Standring konischer Becher<br />
mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
mit punziertem Schlangenhautdekor.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1717 – 21,<br />
MZ Philipp Stenglin (1693 – 1744, Seling<br />
Nr. 1520, 1880), Tremolierstich. H ca.<br />
9 cm, Gewicht 147 g.<br />
Augsburg, Philipp Stenglin, 1717 – 21.<br />
€ 1 500<br />
116
237 Augsburger Barockbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />
vergoldet. Auf gekehltem Standring<br />
konischer Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />
die Wandung mit getriebenem<br />
und graviertem Régencedekor auf punziertem<br />
Grund. Einige kleine Risse im<br />
Lippenrand. Marken: BZ Augsburg für<br />
1711 – 15 , MZ Johann Fassnacht (1686<br />
– 1726, Seling Nr. 1430, 1820), Tremolierstich.<br />
H 8,5 cm, Gewicht 90 g.<br />
Augsburg, Johann Fassnacht, 1711 – 15.<br />
€ 1 000<br />
238 Augsburger Taufbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; außen<br />
teilweise und innen ganz vergoldet.<br />
Auf gekehltem Fuß konischer Becher<br />
mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
mit getriebenem und graviertem<br />
Régencedekor auf punziertem Grund.<br />
Unterseitige Taufgravur: „Ao. 1726,<br />
d 24 Jully Morgens Zwischen 9 und<br />
10 Uhr ist Gebohren Georg Jacob Zoller<br />
dessen Gevattere bey der H Tauff Regina<br />
Conrad Jacob Jenischen und Joh: Georg<br />
Lupin Geheimer Wünschen Zeite u Ewiges<br />
Wolergehen“. Marken: BZ Augsburg<br />
für 1713 – 17, MZ Johann Fassnacht<br />
(1686 – 1726, Seling Nr. 1440, 1820h),<br />
Tremolierstich. H 11,5 cm, Gewicht 175 g.<br />
Augsburg, Johann Fassnacht, 1713 – 17.<br />
Literatur<br />
Vgl. einen Deckelbecher des Meisters aus<br />
der Sammlung Schneider, abgebildet bei<br />
Seling 1980, Abb. 1032.<br />
Vergleichbare Becher Fassnachts befinden<br />
sich u. a. in den Städtischen Kunstsammlungen<br />
Augsburg und im Landesmuseum<br />
Württemberg in Stuttgart.<br />
€ 1 800<br />
117
239 Augsburger Gewürzdöschen<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
vier nach innen gerollten Füßen ovaler<br />
Korpus mit geraden Faltenzügen und<br />
entsprechendem Stülpdeckel. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1715 – 19, MZ Emanuel<br />
Drentwett (1713 – 53, Seling Nr. 2056),<br />
Tremolierstich. H 4,5 cm, Gewicht 91 g.<br />
Augsburg, Emanuel Drentwett, 1715 – <strong>19.</strong><br />
€ 1 000<br />
240 Augsburger Vermeildöschen<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
vergoldet. Auf vier nach außen gerollten<br />
Füßchen rechteckig fassonierter Korpus<br />
mit zwei Kammern. Der wenig aufgewölbte<br />
Scharnierdeckel mit fein ziseliertem<br />
Blütendekor. Marken: BZ Augsburg<br />
für 1773 – 75 (Seling Nr. 2430), MZ<br />
verschlagen, französische Repunzierung<br />
nach 1893 (Tardy S. 208). L 6,5; B 5,5,<br />
H 2 cm, Gewicht 70 g.<br />
Augsburg 1773 – 75.<br />
€ 1 800<br />
241 Augsburger Gewürzdöschen<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf vier Füßen trapezförmig<br />
fassonierte Dose mit zwei getrennten<br />
Kammern; der wenig aufgewölbte Scharnierdeckel<br />
mit kleinem Drücker. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1769 – 71, MZ Peter<br />
Christian Roser (1739 – 72, Seling<br />
Nr. 2390, 2311). L 6,5, B 5; H 2 cm, Gewicht<br />
69 g.<br />
Augsburg, Peter Christian Roser, 1769 – 71.<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Gewürzdöschen des Meisters in<br />
der Münchener Residenz, abgebildet bei<br />
Seling 1980, Nr. 955.<br />
€ 1 200<br />
118
242 Augsburger Barockbecher<br />
Silber, getrieben; teilweise vergoldet. Auf<br />
flachem Standring konischer Becher mit<br />
glatter Wandung und profiliertem Lippenrand.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1724<br />
– 28 (Seling Nr. 1610), MZ verschlagen,<br />
Tremolierstich. H 10 cm, Gewicht 192 g.<br />
Augsburg 1724 – 28.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
243 Kaffeekanne<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
mit Resten von Vergoldung. Birnförmiger<br />
Korpus mit senkrechten Zügen und<br />
Holzhenkel. Unter dem Boden gravierte<br />
Gewichtsangabe. Der Henkel später<br />
erneuert. Marken: BZ Augsburg für<br />
1724 – 28, MZ Matthäus II Baur (1681 –<br />
1728, Seling Nr. 1610, 1776v), Tremolierstich.<br />
H 22 cm, Gewicht 486 g.<br />
Augsburg, Matthäus II Baur, 1724 – 28.<br />
Provenienz<br />
Kunsthandel Dr. van Delden & Cie., Osnabrück;<br />
westfälische Privatsammlung.<br />
€ 3 000<br />
244 Heißmilchkanne<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf gekehltem<br />
Standring birnförmiger Korpus<br />
mit senkrechten Zügen. Hochgewölbter<br />
Scharnierdeckel mit Kugelknauf, hoch<br />
angesetzte spitze Schnaupe und geschwungener<br />
Holzhenkel. Der Henkel<br />
erneuert. Marken: BZ Augsburg für<br />
1721 – 25, MZ Johann Wagenknecht<br />
(1716 – 52, Seling Nr. 1560, 2089), Tremolierstich.<br />
H 16 cm, Gewicht 262 g.<br />
Augsburg, Johann Wagenknecht, 1721 – 25.<br />
Provenienz<br />
Kunsthandel Dr. van Delden & Cie., Osnabrück;<br />
westfälische Privatsammlung.<br />
€ 2 200<br />
244 243<br />
119
245 Augsburger Helmkanne<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf rundem, fassoniertem Fuß<br />
kurzer gewulsteter Schaft und konischer<br />
Korpus mit großer Schnaupe und J-förmigem<br />
Henkel. Die Wandung dekoriert<br />
mit getriebenem und fein ziseliertem<br />
Régencedekor zwischen zwei horizontalen<br />
Profilbändern. Marken: BZ Augsburg<br />
für 1725 – 29, MZ Johann II Pepfenhauser<br />
(auch: Pfeffenhauser, 1697 – 1754,<br />
Seling Nr. 1640, 1919 f.), Tremolierstich.<br />
H 20,5 cm, Gewicht 467 g.<br />
Augsburg, Johann II Pepfenhauser,<br />
1725 – 29.<br />
Lavabogarnituren des Meisters befinden<br />
sich unter anderem im Kunstgewerbemuseum<br />
Berlin und im Österr. Museum<br />
für angewandte Kunst in Wien.<br />
€ 3 500 – 4 000<br />
246 Augsburger Helmkanne<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
oval fassoniertem Fuß kurzer gewulsteter<br />
Schaft und konischer Korpus mit<br />
hochgezogener Schnaupe und kantigem,<br />
J-förmigem Henkel. Die Wandung dekoriert<br />
mit geraden Faltenzügen und zwei<br />
horizontalen Profilbändern. Marken:<br />
BZ Augsburg verschlagen, MZ Johannes<br />
Klott (um 1749 – 52, Seling Nr. 2396 a).<br />
H 21,5 cm, Gewicht 412 g.<br />
Augsburg, Johannes Klott, um 1750.<br />
€ 2 500<br />
247 entfällt<br />
120
248 Große Augsburger Deckelschüssel<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf flachem<br />
Boden leicht konischer Korpus mit<br />
gegenständigen Handhaben. Mehrfach<br />
abgesetzter Stülpdeckel mit gegossenem<br />
Scharnierhenkel. Einzelne winzige<br />
Dellen und restaurierte Randrisse.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1734 – 36,<br />
MZ Johann Jakob I Schoap (1725 – 74,<br />
Seling Nr. 1760, 2177), Tremolierstich.<br />
Ø 30,5 cm, Gewicht 2306 g.<br />
Augsburg, Johann Jakob I Schoap,<br />
1734 – 36.<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
121
249 Régenceschale für Königin Marie v.<br />
Hannover<br />
Wohl aus einem Reiseservice. Silber,<br />
getrieben und graviert; vergoldet. Auf<br />
flachem Boden oval fassonierte Schale<br />
mit geraden Faltenzügen; die Wandung<br />
mit graviertem Muschel- und Akanthusdekor<br />
auf punziertem Grund. Seitlich<br />
graviertes Ligaturmonogramm mit<br />
Königskrone. Marken: BZ Augsburg für<br />
1747 – 49, MZ Johann Georg Wolhaupter<br />
(1717 – 52, Seling Nr. 2000, 2102),<br />
Tremolierstich.<br />
Augsburg, Johann Georg Wolhaupter,<br />
1747 – 49.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Königliches Haus Hannover,<br />
hessische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Arbeiten des Meisters für ein Reisemundzeug<br />
im Schloss Fasanerie, abgebildet<br />
im Kat. Silber auf Reisen, Eichenzell<br />
bei Fulda 1991, Nr. 26, Farbtafel II.<br />
Prinzessin Marie von Sachsen-Altenburg<br />
(1818 – 1907) heiratete 1843 den Kronprinzen<br />
und späteren König Georg V.<br />
von Hannover. In der Hofsilberkammer<br />
wurden die Objekte aus ihrem Besitz mit<br />
dem Monogramm „RM“ graviert.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
250 Augsburger Saucière<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf ovalem, gekehltem Fuß<br />
schiffsförmiger Korpus mit geschwungenen<br />
Zügen und spitzem Konsolausguss.<br />
Seitliche Henkel mit plastisch gearbeiteter<br />
Blattauflage. Unter der Schnaupe<br />
das gravierte Allianzwappen der Grafen<br />
v. Bocholtz-Asseburg und Wolff-Metternich.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1749 –<br />
51, MZ Johann Jakob II Bruglocher (1710<br />
– 52, Seling Nr. 2020, 2027q). L 19 cm,<br />
Gewicht 327 g.<br />
Augsburg, Johann Jakob II Bruglocher,<br />
1749 – 51.<br />
€ 2 000 – 2 400<br />
122<br />
250 251
251 Saucière<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf ovalem, gekehltem Fuß<br />
schiffsförmiger Korpus mit geschwungenen<br />
Zügen und spitzem Konsolausguss.<br />
Seitliche Henkel mit plastisch gearbeiteter<br />
Blattauflage. Unter der Schnaupe das<br />
gravierte Wappen der Grafen v. Bocholtz-<br />
Asseburg. Marken: 13lötiger Feingehaltstempel,<br />
MZ verschlagen. L 19 cm, Gewicht<br />
405 g.<br />
Deutschland, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 800 – 1 000<br />
252 Augsburger Zuckerdose<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
vier nach innen gerollten Füßen ovaler<br />
Korpus mit geschwungenen Zügen und<br />
Scharnierdeckel. Marken: BZ Augsburg<br />
für 1753 – 55, MZ Johann III Mittnacht<br />
(1735 – 58, Seling Nr. 2080, 2271), Tremolierstich.<br />
H 7,5 cm, Gewicht 172 g.<br />
Augsburg, Johann III Mittnacht, 1753 – 55.<br />
€ 1 200<br />
253 Augsburger Zuckerdose<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf vier nach innen gerollten<br />
Füßen bombierter Korpus mit geschwungenen<br />
Zügen und zwei gegenständigen<br />
Handhaben. Der aufgewölbte<br />
Stülpdeckel mehrfach abgesetzt, mit vier<br />
gegossenen Volutenfüßchen. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1755 – 57, MZ Johann<br />
Georg Klosse (1738 – 66, Seling Nr. 2120,<br />
2300), Tremolierstich. H 9,5 cm, Gewicht<br />
257 g.<br />
Augsburg, Johann Georg Klosse, 1755 – 57.<br />
€ 1 300<br />
252<br />
253<br />
123
254 Augsburger Vermeilménage<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf vier Blattfüßen oval fassoniertes<br />
Tablett; der Spiegel und der profilierte<br />
Rand mit äußerst fein getriebenem und<br />
ziseliertem Rocailledekor. Zwei konische,<br />
àjour gearbeitete Halterungen für<br />
die (verlorenen) Flakons; im Zentrum<br />
der phantasievoll getaltete Tragegriff in<br />
Form eines großen Blütenzweigs in einer<br />
Gartenvase, eine wenig vertiefte, entsprechend<br />
gearbeitete Schale als Bekrönung.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1759 – 61, MZ<br />
Johann Jakob Adam (1748 – 91, Seling<br />
Nr.2180, 2385), Tremolierstich. H 19 cm,<br />
Gewicht 859 g.<br />
124<br />
Augsburg, Johann Jakob Adam, 1759 – 61<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Huilier und einen Tafelaufsatz<br />
des Meisters im Bayerischen Nationalmuseum,<br />
abgebildet bei Seling 1980,<br />
Abb. 720, 722.<br />
Die Arbeiten Johann Jakob Adams zeichnen<br />
sich durch einen bemerkenswerten<br />
Qualitätsanspruch aus, der an die Tradition<br />
seines Vaters Elias anknüpft. Beide<br />
sind heute in verschiedenen öffentlichen<br />
Sammlungen vertreten.<br />
€ 3 600 – 4 000
255 Fünf Augsburger Leuchter<br />
Vierersatz und ein passender Einzelleuchter.<br />
Silber, getrieben und gegossen.<br />
Rund fassonierter, aufgewölbter Fuß mit<br />
gedrehten Zügen und getriebenem und<br />
ziseliertem Muschel- und Akanthusdekor.<br />
Entsprechend gestalteter Balusterschaft<br />
und facettierte Tülle. Marken des<br />
Vierersatzes: BZ Augsburg für 1759 – 61,<br />
MZ Caspar Kornmann (1747 – 64, Seling<br />
Nr. 2210, 2380), Tremolierstich. Der<br />
Einzelleuchter mit BZ Augsburg für<br />
1765 – 67, MZ Christian II Drentwett<br />
(1754 – 1801, Seling Nr. 2280, 2427).<br />
H ca. 22 cm, Gewicht des Vierersatzes<br />
1692 g., des Einzelleuchters 413 g.<br />
Augsburg, Caspar Kornmann und<br />
Christian II Drentwett, 1759 – 67.<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
125
256 Augsburger Lavabogarnitur<br />
Silber, getrieben und gegossen. Bestehend<br />
aus Helmkanne und Becken. Die<br />
Kanne auf ovalem, hochgewölbtem Fuß,<br />
der Korpus mit großer Schnaupe und<br />
gegossenem Henkel im Knorpelstil. Das<br />
ovale Becken mit schmaler Fahne und<br />
fassoniertem Rand. Kanne und Becken<br />
mit graviertem Allianzwappen.<br />
Marken: Kein BZ, Feingehaltstempel<br />
14.2.2. (vgl. Seling S. 872), MZ Christian<br />
II Drentwett (1754 – 1801, Seling<br />
Nr. 2427). H der Kanne 22,5 cm, L des<br />
Beckens 39; B 28 cm, Gesamtgewicht<br />
1144 g.<br />
Augsburg, Christian II Drentwett,<br />
um 1760.<br />
126<br />
Die Augsburger Goldschmiedeordnung von 1702 schrieb einen Feingehalt<br />
von 13 Lot vor; jede Abweichung mussten die Goldschmiede oder<br />
Silberhändler sich zuvor vom Rat genehmigen lassen. Arbeiten dieser<br />
Art erhielten dann kein Augsburger Beschauzeichen, sondern einen<br />
besonderen Stempel, der den jeweiligen Feingehalt anzeigte, in diesem<br />
Fall 14.2.2, d. h. 14 Lot, 2 Quentchen, 2 Pfennig (914/1000). Vgl. hierzu<br />
Seling 2007, S. 22 f.<br />
€ 6 000 – 7 000
257 Augsburger Tafelaufsatz<br />
Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />
vergoldet. Auf vier durchbrochenen<br />
Rocaillefüßen zweipassig fassonierte<br />
Ménage; der Rand mit geschwungenen<br />
Zügen. Zwei floral dekorierte, àjour<br />
gearbeitete Halterungen; darin die<br />
balusterförmigen geschliffenen Flakons<br />
mit Silbermontierung. Im Zentrum ein<br />
bewegt gestalteter Tragegriff mit gegossenem<br />
Putto und zwei eingesteckten,<br />
vergoldeten Salièren. Eine durchbrochen<br />
gearbeitete, reich getriebene und<br />
gravierte Schale als Bekrönung. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1761 – 63, MZ Michael<br />
Adam (1743 – 72, Seling Nr. 2220, 2342),<br />
Tremolierstiche. H ca. 28 cm, Gewicht<br />
ohne Flakons 895 g.<br />
Augsburg, Michael Adam, 1761 – 63.<br />
Ein Tafelaufsatz Adams befindet sich im<br />
Bayerischen Nationalmuseum, München.<br />
€ 3 500 – 4 500<br />
127
258 Augsburger Deckelterrine<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf ovalem, fassoniertem Fuß<br />
leicht gebauchter Korpus mit geschwungenen<br />
Zügen und zwei gegossenen<br />
Handhaben. Der aufgewölbte, Stülpdeckel<br />
mit gegossenem Artischockenknauf.<br />
Marken: BZ Augsburg 1767 – 69, MZ<br />
Carl Samuel Bettkober (1763 – 87, Seling<br />
Nr. 2360, 2484), Tremolierstich. L 37;<br />
B 18,5; H 26,5 cm, Gewicht 1480 g.<br />
Augsburg, Carl Samuel Bettkober,<br />
1767 – 69.<br />
Provenienz<br />
Hessische Privatsammlung<br />
Literatur:<br />
Vgl. ein Paar Terrinen Bettkobers für König<br />
Max I. Joseph in der Silberkammer<br />
der Münchener Residenz, abgebildet bei<br />
Seling 1980, Nr. 740).<br />
€ 12 000 – 14 000<br />
128<br />
259 Augsburger Présentoir<br />
Silber, getrieben und gegossen. Ovales<br />
Tablett mit schmaler Fahne und fassoniertem,<br />
mehrfach profiliertem Rand.<br />
An den Schmalseiten zwei gegossene<br />
Handhaben mit Rocailledekor. Marken:<br />
BZ Augsburg verschlagen, MZ Johann<br />
Christoph I Drentwett (1718 – 63, Seling<br />
Nr., 2104), Tremolierstich. L 46,5; B 30<br />
cm, Gewicht 725 g.<br />
Augsburg, Johann Christoph I Drentwett,<br />
um 1760.<br />
€ 2 000 – 3 000
260 Fassbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; innen<br />
vergoldet. Zwei zusammengesteckte<br />
Becher in Form eines Fasses mit gravierten<br />
Dauben und getriebenen Fassreifen.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1763 – 65, MZ<br />
Hieronymus Mittnacht (1735 – 69, Seling<br />
Nr. 2270, 2270). H 13 cm, Gewicht 163 g.<br />
Augsburg, Hieronymus Mittnacht,<br />
1763 – 65.<br />
€ 2 500<br />
261 Zorndorfer Rubelbecher<br />
Silber, aus einer Münze getrieben und<br />
graviert; innen vergoldet. Auf leicht<br />
aufgewölbtem Boden konischer Tummler<br />
mit leicht ausgestelltem Lippenrand;<br />
die Wandung graviert mit drei Inschriften<br />
in stilisierten Lorbeerkränzen: „Die<br />
Russen schlugen mich und jetzo tumle<br />
ich, da Friedrichs schwere Hand sie dort<br />
bey Zorndorff fand, d. 25 Aug. 1758/<br />
Ich tumle zum Vergnügen, des Himmels<br />
Mildes Fügen hat nun das Leid<br />
gewandt, Geknupft des Friedens Bandt,<br />
d. 5 May 1762/Es lebe Friederich Und<br />
Peter stärcke sich. Es blühe beyder Land,<br />
Gott seegne jeden Stand. Es folge noch<br />
hierzu die allgemeine Ruh“. Im Boden<br />
des Bechers eine 1756 datierte Münze<br />
mit dem Porträt Katharinas der Großen.<br />
Ungemarkt. H 4 cm, Gewicht 24 g.<br />
Preußen, um 1760.<br />
Provenienz<br />
Bayerische Privatsammlung<br />
Die Inschriften beziehen sich auf eine<br />
historische Begegnung im Siebenjährigen<br />
Krieg: In der Schlacht bei Zorndorf<br />
in Westpommern kam es am 25. August<br />
1758 erstmals zum bewaffneten Aufeinandertreffen<br />
der preußischen Armee und<br />
der russischen Streitkräfte unter ihrem<br />
Oberbefehlshaber Graf Wilhelm von<br />
Fermor. Im Verlauf der Schlacht gelang<br />
es den Preußen, einen Teil der russischen<br />
Kriegskasse zu erbeuten – jene Rubel,<br />
aus denen wohl auch der vorliegende Becher<br />
getrieben wurde. Nach dem Tod der<br />
Zarin Elisabeth schlossen Friedrich II.<br />
und Zar Peter III. am 5. Mai 1762 einen<br />
separaten Friedensvertrag, den sogenannten<br />
Frieden von St. Petersburg.<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Becherpaar aus Landsberg a. d.<br />
Warthe, abgebildet bei Scheffler, Goldschmiede<br />
Mittel- und Nordostdeutschlands,<br />
Berlin 1980, Abb. 7, versteigert<br />
928. <strong>Lempertz</strong> Auktion, Lot 644.<br />
€ 1 600<br />
129
262 Rokoko-Anbietschale<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />
gegossenen Klauenfüßen ovale Schale<br />
mit leicht hochgezogenem, fassoniertem<br />
Rand; die Fahne mit getriebenen und<br />
fein ziselierten Faltenschwüngen und<br />
Blütendekor auf punziertem Grund.<br />
Die Vergoldung wohl erneuert. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1763 – 65, MZ Johann<br />
Georg I Stenglin (1764 – 1823, Seling<br />
Nr. 2270, 2499). L 26,5; B 20; H 5 cm,<br />
Gewicht 310 g.<br />
Augsburg, Johann Georg I Stenglin,<br />
1763 – 65.<br />
€ 1 500<br />
263 Augsburger Teekanne<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
flachem Boden stark gebauchter Korpus;<br />
der versenkte Scharnierdeckel mit Balusterknauf.<br />
Hoch angesetzte facettierte<br />
Tülle und ohrenförmiger Holzhenkel.<br />
Kleine Delle in der Wandung. Marken:<br />
BZ Augsburg für 1779 – 81, MZ Jakob<br />
Wilhelm Kolb (Meister 1768 – 82, Seling<br />
Nr. 2510, 2522), Tremolierstich. H ca.<br />
11,5 cm, Gewicht 326 g.<br />
Augsburg, Jakob Wilhelm Kolb, 1779 – 81.<br />
Literatur<br />
Ein identisches Teekännchen Kolbs abgebildet<br />
bei Seling 1980, Abb. 876.<br />
€ 2 200<br />
130
264 Augsburger Gewürzdöschen<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf vier Füßchen quaderförmiger<br />
Korpus mit zwei getrennten Kammern;<br />
die beiden Scharnierdeckel mit gekehltem<br />
Rand und Perlstab. Marken: BZ<br />
Augsburg für 1781 – 83, MZ Samuel<br />
Bardet (1759 – 1800, Seling Nr. 2560,<br />
2453h), Tremolierstich. L 7; B 5,5; H 3<br />
cm, Gewicht 116 g.<br />
Augsburg, Samuel Bardet, 1781 – 83.<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Besteck des Meisters abgebildet<br />
bei Seling 1980, Nr. 806.<br />
€ 1 200 – 1 400<br />
266 Augsburger Milchkännchen<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf rundem Fuß vasenförmiger<br />
Korpus mit hochgezogener Schnaupe<br />
und ohrenförmigem Bandhenkel; die<br />
Wandung mit zwei aufgelegten Porträtreliefs<br />
in ovalen Reserven, der Henkelansatz<br />
mit Palmettdekor. Marken: BZ Augsburg<br />
für 1817 – 18, MZ Johann Sigmund<br />
Christeiner (1800 – 31, Seling Nr. 3100,<br />
2650b). H 17,5 cm, Gewicht 276 g.<br />
Augsburg, Johann Sigmund Christeiner,<br />
1817 – 18.<br />
€ 500<br />
267 Klassizistischer Henkelkorb<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf gekehltem,<br />
àjour gearbeitetem Fuß ovaler<br />
Korb mit Bandhenkel und gesägtem<br />
klassizistischem Dekor zwischen horizontalen<br />
Perlstäben. Das Innere in zwei<br />
Fächer geteilt. Marke: BZ Augsburg für<br />
1821 – 22, MZ Martin Ludwig Laminit<br />
(1790 – 1821, Seling Nr. 3150, 2616),<br />
Tremolierstich. Beiliegend zwei moderne<br />
Glaseinsätze. H 15,5 cm, Gewicht 328 g.<br />
Augsburg, Martin Ludwig Laminit, 1821.<br />
€ 900<br />
280 266 267<br />
131
267 Empire-Kaffeeservice<br />
Silber, getrieben und gegossen; zum Teil<br />
innen vergoldet. Bestehend aus Kaffeekanne,<br />
Heißmilchkanne und Zuckerschale.<br />
Ovaler, mehrfach abgesetzter Fuß und<br />
vasenförmiger Korpus mit abgesetzter<br />
Schulter und gekehltem Hals; die Wandung<br />
mit klassizistischem Dekorfries.<br />
Figürlicher Konsolausguss und aufwändig<br />
geschnitzter Ebenholzhenkel in Form<br />
eines geflügelten Fabeltiers; der hochgezogene<br />
Stülpdeckel mit plastisch gearbeitetem<br />
Schwanenknauf. Die Zuckerschale<br />
entsprechend gestaltet, mit zwei ohrenförmigen<br />
Handhaben aus profiliertem<br />
Silberdraht. Marken: BZ Augsburg für<br />
132<br />
1817 – 18 bzw. 1818 – 19, MZ Johann<br />
Gottlieb Drentwett (1816 – 69, Seling<br />
Nr. 3100/3120, 2702). H der Kaffeekanne<br />
27,5 cm, Gewicht zus. 1670 g.<br />
Augsburg, Johann Gottlieb Drentwett,<br />
1817 – <strong>19.</strong><br />
Literatur<br />
Nahezu identische Kannen abgebildet<br />
im Kat. Schätze deutscher Goldschmiedekunst<br />
1500 – 1920 aus dem Germanischen<br />
Nationalmuseum Nürnberg, Berlin<br />
1992, Nr. 296, mit Abb. der Marke (hier<br />
noch Johann Dambeck zugeschrieben).<br />
€ 6 500 – 8 000
268 Paar Auricher Salièren<br />
Silber, getrieben; innen vergoldet. Oval<br />
fassonierter, eingeschnürter Korpus mit<br />
geraden Faltenzügen und ovaler Muldung.<br />
Marken: BZ Aurich (vgl. Rosenberg<br />
Nr. 1064), ungedeutetes MZ „CS“,<br />
vielleicht Daniel Christoph Schepler<br />
(erwähnt 1726, vgl. Scheffler Niedersachsen<br />
Nr. 12). Schauseitig graviertes<br />
Monogramm „FX“, eine mit zusätzlichem<br />
Monogramm „A.M.H.“. L 9,5;<br />
B 8; H 5 cm, Gewicht 185 g.<br />
Aurich, um 1750.<br />
€ 800<br />
269 Norddeutsche Salière<br />
Silber, getrieben; innen vergoldet. Oval<br />
fassonierter, mehrfach abgesetzter Korpus<br />
mit tiefer ovaler Muldung. Marken:<br />
Kein BZ, zweifaches MZ „AB“. L 11;<br />
B 8,5; H 4 cm, Gewicht 103 g.<br />
Norddeutschland, Mitte 18. Jh.<br />
€ 400<br />
270 Berliner Becher<br />
Silber, getrieben und graviert. Auf profiliertem<br />
Fuß konischer Korpus mit profiliertem,<br />
leicht ausgestelltem Lippenrand;<br />
die Wandung dekoriert mit getriebenem<br />
und ziseliertem Rocailledekor. Marken:<br />
BZ Berlin und MZ verschlagen, Tremolierstich.<br />
H 9 cm, Gewicht 98 g.<br />
Berlin, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 600<br />
268 269<br />
133
271 Leuchter für die Fürsten Reuß-Greiz<br />
Silber, getrieben und gegossen. Quadratischer<br />
Fuß mit abgeschrägten, fassonierten<br />
Ecken und zentraler Muldung.<br />
Der kantig gegliederte Balusterschaft mit<br />
facettierter, mehrfach profilierter Tülle.<br />
Auf dem Fuß das gravierte Wappen der<br />
Fürsten Reuß zu Greiz unter Fürstenkrone.<br />
Marken: Feingehaltstempel BZ Berlin<br />
für 1819 – 54, zweiter Zeichenmeister J.<br />
W. D. Friedrich für 1847 – 54, MZ Johann<br />
George Hossauer (1818 – 59, Scheffler<br />
Berlin Nr. 14, 20, 381). H 19,5 cm, Gewicht<br />
408 g.<br />
Berlin, Johann George Hossauer, 1847 – 54.<br />
Provenienz<br />
Nach Angaben des Vorbesitzers stammt<br />
der Leuchter aus dem Nachlass der<br />
Prinzessin Hermine Reuß zu Greiz<br />
(1887 – 1947), die 1922, als verwitwete<br />
Prinzessin zu Schoenaich-Carolath, die<br />
zweite Frau Kaiser Wilhelms II. wurde.<br />
Erworben Christie’s um 1990; rheinische<br />
Privatsammlung.<br />
€ 1 800<br />
272 Breslauer Zuckerkasten<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
vier Füßen quaderförmiger Korpus;<br />
die Wandung am oberen Abschluss mit<br />
Palmettfries. Wenig aufgewölbter Scharnierdeckel.<br />
Das originale Schloss mit<br />
zwei Zierschrauben; der Schlüssel verloren.<br />
Kleine Delle im Deckel. Marken:<br />
BZ Breslau mit Jahresbuchstabe N für<br />
1804 – 13, MZ Christian Gottlieb Schneider<br />
(1794 – 1816, Hintze Nr. 24, 42, 178).<br />
L 14; B8,5; H 7 cm, Gewicht 445 g.<br />
Breslau, Christian Gottlieb Schneider,<br />
1804 – 13.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Leuchterpaar des Meisters, abgebildet<br />
bei Hintze, Tafel 85.<br />
€ 600 – 800<br />
134
273 Breslauer Schlangenhauttummler<br />
Silber, getrieben und graviert; mit Resten<br />
von Vergoldung. Konischer Korpus mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
mit Schlangenhautpunzierung. Marken:<br />
BZ Breslau, MZ IGB in Blattform (nicht<br />
bei Hintze). H 4,5 cm, Gewicht 56 g.<br />
Breslau, letztes Viertel 17. Jh.<br />
€ 1 000<br />
274 Breslauer Leuchterpaar<br />
Silber, getrieben und gegossen. Achteckige<br />
Plinthe, runder Fuß und konisch<br />
facettierter Schaft mit kleinem Blattschirm;<br />
die zylindrische Tülle mit großer<br />
Traufschale. Marken: BZ Breslau mit<br />
Jahresbuchstabe R für 1834 – 39, MZ<br />
Carl Gottlieb Freytag (1801 – 34, Hintze<br />
Nr. 25, 46, 181). H 26 cm, Gewicht 600 g.<br />
Breslau, Carl Gottlieb Freytag, 1834 – 39.<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Kannenpaar Freytags, abgebildet<br />
bei Gündel 1940, Tafel 88.<br />
€ 2 000<br />
135
275 Danziger Becher<br />
Silber, getrieben; außen teilweise und<br />
innen ganz vergoldet. Auf flachem Boden<br />
konischer Becher mit glattem, leicht<br />
ausgestelltem Lippenrand. Marken: BZ<br />
Danzig mit Jahresbuchstabe L für ca.<br />
1771 (Gradowski Nr. 12, XXII A), MZ<br />
verschlagen. H 9,5 cm, Gewicht 120 g.<br />
Danzig, um 1771.<br />
€ 1 200<br />
276 Estnischer Zuckerstreuer<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf rundem,<br />
hochgewölbtem Fuß birnförmiger<br />
Korpus; der Streuaufsatz mit Bajonettverschluss<br />
und einer plastischen Blüte<br />
als Bekrönung. Marken: BZ Dorpat/Estland,<br />
MZ Johann Gerhard Patzenhauber<br />
(1774 – 92, Leistikow S. 245). H 13 cm,<br />
Gewicht 104 g.<br />
Dorpat/Estland, um 1780<br />
Provenienz<br />
Galerie Abels, Köln; Kölner Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Zum Typus vgl. Ehrnrooth, Baltic Silver,<br />
Espoo 1991, Nr. 211 ff.<br />
€ 1 200<br />
136
277 Große Dresdener Schenkkanne<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
vergoldet. Auf flachem Standring konisch<br />
verjüngter Korpus, der aufgewölbte<br />
Scharnierdeckel mit Balusterknauf.<br />
Ohrenförmiger Holzhenkel und spitzer<br />
Konsolausguss mit Kläppchen. Die<br />
Wandung mit ziseliertem Régencedekor<br />
auf punziertem Grund. Kleine georgische<br />
Inschriftgravur. Der Henkel ersetzt.<br />
Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />
M für 1737, MZ wohl Johann Jacob<br />
Schwanfelder (vor 1711 – 43, Rosenberg<br />
Nr. 1661, 1699, 1779), Tremolierstich.<br />
H 32 cm, Gewicht 1845 g.<br />
Dresden, wohl Johann Jacob Schwanfelder,<br />
1737.<br />
Die Übersetzung aus dem Georgischen<br />
lautet „Ich gehöre der Königin Martha.“<br />
Wir bedanken uns bei Frau Maka Bauer,<br />
Nürnberg, für ihre freundliche Auskunft.<br />
€ 10 000 – 12 000<br />
137
278 Dresdener Deckelbecher<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
vergoldet. Über gekehltem Fuß godronierter<br />
Ansatz zum konischen Becher<br />
mit profiliertem Lippenrand. Die Wandung<br />
dekoriert mit der getriebenen und<br />
ziselierten Darstellung einer Hirschhatz.<br />
Leicht aufgewölbter, godronierter Stülpdeckel<br />
mit gegossenem Balusterknauf.<br />
Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />
R für 1742 (vgl. Rosenberg Nr. 1669,<br />
1702), nicht identifiziertes MZ „A.S“, Tremolierstich.<br />
H 16,5 cm, Gewicht 273 g.<br />
Dresden, 1742.<br />
€ 4 000<br />
138
279 Dresdener Chocolatière<br />
Silber, getrieben, gewickelt und gegossen.<br />
Auf flachem Boden zylindrischer<br />
Korpus mit gewundenen Zügen; die<br />
geschwungene Tülle mit figürlichem<br />
Tierkopfausguss. Kleine Reparatur am<br />
Stielansatz. Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />
S für 1743 (vgl. Rosenberg<br />
1702) MZ Johann Gabriel Holmberger<br />
(Meister 1738 – 51), Tremolierstich.<br />
H 16,5 cm, Gewicht 312 g.<br />
Dresden, Johann Gabriel Holmberger,<br />
1743.<br />
Provenienz<br />
Kunsthandel van Delden & Cie., Osnabrück;<br />
norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 1 800<br />
280 Dresdener Salière<br />
Silber, getrieben und graviert; innen vergoldet.<br />
Elliptischer Fuß und tiefe Schale<br />
mit graviertem Gitterdekor und zwei<br />
gegenständigen Henkeln aus tordiertem<br />
Silberdraht. Marken: BZ Dresden mit<br />
Jahresbuchstabe F für 1805 (vgl. Rosenberg<br />
Nr. 1681, 1718), ungedeutetes MZ<br />
‘C.S.’. H 6 cm, Gewicht 79 g.<br />
Dresden, 1805.<br />
Abbildung Seite 131<br />
€ 400<br />
281 Düsseldorfer Kandisschale<br />
Silber, getrieben. Auf ovalem, profiliertem<br />
Fuß tiefe Schale mit leicht<br />
ausgestelltem Rand; die Wandung mit<br />
senkrechten Faltenzügen. Marken: BZ<br />
Düsseldorf mit Jahresbuchstabe R für<br />
1731 – 33, MZ Meister mit den drei<br />
Sternen (tätig zwischen 1724 und 1740,<br />
Clasen Nr. 464, 497b, 595). L 14; B 9,5;<br />
H 5 cm, Gewicht 104 g.<br />
Düsseldorf, Meister mit den drei Sternen,<br />
1731 – 33.<br />
Literatur<br />
Clasen erwähnt u. a. eine Teekanne des<br />
Meisters im Düsseldorfer Stadtmuseum,<br />
sowie eine Ewig-Licht-Ampel in der<br />
Josefskapelle des Theresienhospitals.<br />
€ 1 200<br />
139
282 Seltener Essener Kaffeekanne<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf rund<br />
fassoniertem Fuß birnförmiger Korpus<br />
mit gedrehten Zügen. Der aufgewölbte<br />
Scharnierdeckel mit plastisch gestaltetem<br />
Blütenknauf und seitlichem Drücker.<br />
Spitzer Konsolausguss und geschwungener<br />
Henkel aus ebonisiertem Holz. Marken:<br />
BZ Essen um 1778, MZ ‘IS’, wohl<br />
Johan Adolf Strunck (ab ca. 1772, Clasen<br />
Nr. 675, 688, Scheffler Rheinland Nr. 27),<br />
Amtsmeisterzeichen Johannes Korte (ab<br />
1772, vgl. Scheffler S. 223, § 8.). H 32 cm,<br />
Gewicht 924 g.<br />
Essen, Johann Adolf Strunck, um 1778.<br />
€ 5 800 – 6 000<br />
140
283 Paar Flensburger Leuchter<br />
Silber, getrieben und gegossen, Quadratischer<br />
Fuß mit abgeschrägten Ecken und<br />
zentraler Muldung; der kantig gegliederte,<br />
mehrfach profilierte Balusterschaft<br />
mit vasenförmiger Tülle. Marken: kein<br />
BZ, MZ Paul Buchholtz (Meister in<br />
Flensburg 1740 – 76, Zeitzschel Nr. 55).<br />
H 14,5 cm, Gewicht 393 g.<br />
Flensburg, Johann Buchholtz, um 1750.<br />
€ 4 000<br />
284 Glückstädter Teekanne mit Rechaud<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf glattem<br />
Standring kugelförmiger Korpus;<br />
der versenkte Stülpdeckel mit gegossenem<br />
Artischockenknauf. Geschwungene<br />
Tülle; der gegossene Klapphenkel mit<br />
Blattauflage und gedrechseltem Handgriff<br />
aus ebonisiertem Holz. Das runde<br />
Rechaud dreibeinig, mit gestauchten<br />
Holzfüßen und eingehängtem Brenner.<br />
Kleine Delle in der Wandung. Marken:<br />
BZ Glückstadt, MZ Thomas von Holten<br />
(um 1731 – 87, Stierling Nr. 400, 398).<br />
H 35 cm, Gewicht 1826 g.<br />
Glückstadt, Thomas von Holten, um 1780.<br />
€ 4 000<br />
141
285 Kaffeekanne auf Rechaud<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Auf flachem Boden mit profiliertem<br />
Rand zylindrischer Korpus mit abgesetzter<br />
Schulter und gerader konischer Tülle;<br />
der gedrechselte Stiel aus ebonisiertem<br />
Holz. Die Wandung mit graviertem<br />
klassizistischem Dekor; der flache Stülpdeckel<br />
entsprechend, mit gegossenem<br />
Balusterknauf. Dreibeiniges Rechaud<br />
mit an Ketten eingehängtem Brenner.<br />
Ungemarkt; unterseitige Punktgravur „E.<br />
Hoffmann, 1798“. H 25,5 cm, Gewicht<br />
795 g.<br />
Wohl Hamburg, Ende 18. Jahrhundert.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
Literatur<br />
Vgl. eine nahezu identisch gearbeitete<br />
Kanne mit Rechaud, abgebildet bei<br />
Schliemann, Die Goldschmiede Hamburgs,<br />
Hamburg 1985, Abb. 579<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
286 Hannoveraner Deckeldose<br />
Silber, getrieben. Auf flachem Boden<br />
zylindrischer Korpus, der Stülpdeckel<br />
mit getriebenen Faltenzügen. Marken:<br />
BZ Hannover-Neustadt mit Ältermannsbuchstabe<br />
E für 1736 – 40, MZ Balthasar<br />
Friedrich Behrens (um 1728 – 60, Scheffler<br />
Niedersachsen Nr. 1446, 1448, 1445).<br />
Ø 6,5 cm, Gewicht 94 g.<br />
Hannover-Neustadt, Balthasar Friedrich<br />
Behrens, 1736 – 40.<br />
€ 1 100<br />
287 Hannoveraner Salière<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
mit schwachen Resten von Vergoldung.<br />
Auf drei Muschelfüßchen tiefe, muschelförmige<br />
Schale. Marken: BZ Hannover-<br />
Neustadt mit Ältermannsbuchstabe I für<br />
ca. 1760 – 65, MZ Frantz Peter Bunsen<br />
(1754 – 95, vgl. Scheffler Niedersachsen<br />
Nr. 1446, 1451, 1384). H 5,5 cm, Gewicht<br />
171 g.<br />
Hannover-Neustadt, Frantz Peter Bunsen,<br />
ca. 1760 – 65.<br />
€ 900<br />
142<br />
286 289 287
288 Paar Hannoveraner Leuchter<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf quadratischer<br />
Plinthe konischer, kannelierter<br />
Schaft; ein vasenförmiges Zwischenglied<br />
zur zylindrischen Tülle mit Blütenfestons.<br />
Marken: BZ Hannover-Altstadt mit<br />
Ältermannsbuchstabe E, um 1795, MZ<br />
Frantz Peter Bunsen (1754 – 95, Scheffler<br />
Niedersachsen Nr. 1389, 1386, 1384).<br />
H 25,5 cm, Gewicht 916 g.<br />
Hannover-Altstadt, Frantz Peter Bunsen,<br />
um 1795.<br />
€ 2 800<br />
289 Hannoveraner Leuchter<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf rundem<br />
Fuß kannelierter, leicht konischer<br />
Säulenschaft; die zylindrische Tülle mit<br />
Palmettdekor und eingesteckter Traufschale.<br />
Marken: BZ Hannover Altstadt<br />
mit Ältermannsbuchstabe E, MZ Johann<br />
Georg Eckhardt (1767 – 1814, Scheffler<br />
Niedersachsen Nr. 1446, 1447, 1470).<br />
H 19,5 cm, Gewicht 315 g.<br />
Hannover-Altstadt, Johann Georg<br />
Eckhardt, Anfang <strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />
€ 1 000<br />
290 Hanauer Teeservice<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
teilweise innen vergoldet. Bestehend aus<br />
Teekanne, Zuckerschale und Milchkännchen.<br />
Auf rundem Fuß stark gebauchter,<br />
godronierter Korpus mit Palmettdekor.<br />
Die Teekanne mit abgesetzter Schulter<br />
und aufgewölbtem Scharnierdeckel, das<br />
Milchkännchen mit breiter Schnaupe,<br />
die Zuckerschale mit ausgestelltem,<br />
gewelltem Rand. Marken: BZ Neu-Hanau<br />
für 13lötiges Silber, (Scheffler Hessen<br />
Nr. 392 c), Hersteller- oder Vertriebsmarke<br />
„C. Hausotter“. H der Teekanne<br />
16 cm, Gewicht zus. 845 g.<br />
Neu-Hanau, zweites Viertel <strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />
€ 1 200<br />
143
291 Kasseler Service<br />
Silber, graviert; teilweise innen vergoldet.<br />
Bestehend aus Teekanne, Wasserkessel<br />
auf Rechaud, Kaffeekanne, Zuckerdose,<br />
Milchkännchen, Teedose und<br />
großem Tablett. Auf vier Bocksfüßen mit<br />
Palmettansatz vasenförmiger Korpus<br />
mit abgesetzter Schulter und gekehltem<br />
Hals. Die Wandung dekoriert mit<br />
horizontalen Palmettfriesbändern und<br />
graviertem Lorbeerdekor. Alle Teile mit<br />
dem gravierten Allianzwappen der Freiherren<br />
v. Berlepsch und v. Scheffer. Der<br />
Teekessel auf Rechaud mit eingehängtem<br />
Brenner, das ovale Tablett mit zwei<br />
gegenständigen Handhaben. Ein Fuß<br />
des Milchkännchens gebrochen. Marken:<br />
800er Reichsstempelung, Herstellermarke<br />
RANGE CASSEL (seit 1853, Neuhaus/<br />
144<br />
Richter Nr. 162 a). H der Teekanne 27;<br />
L des Tabletts 67; B 45,5 cm, Gesamtgewicht<br />
6710 g.<br />
Kassel, Friedrich Wilhelm Philipp Range,<br />
um 1900.<br />
Provenienz<br />
Hessischer Adelsbesitz<br />
Karl Frhr. v. Berlepsch heiratete in Kassel<br />
am 4.11.1909 Margareta (Mareta) v.<br />
Scheffer. Das Service wurde bei Friedrich<br />
Wilhelm Range in Auftrag gegeben, der,<br />
wie schon sein Vater, Königlicher Hofjuwelier<br />
bei den Landgrafen von Hessen-<br />
Kassel war.<br />
Literatur<br />
Zum Meister vgl. Neuhaus/Schmidberger,<br />
Kasseler Silber, Kassel 1998, S. 272 f.<br />
€ 4 500
292 Königsberger Deckelkanne<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
außen teilweise und innen ganz<br />
vergoldet. Auf profiliertem Standring<br />
zylindrischer Korpus mit profiliertem<br />
Lippenrand; der ohrenförmige Henkel<br />
mit ovalem Schildabschluss. Aufgewölbter<br />
Scharnierdeckel mit geteiltem<br />
Daumenrast; auf dem Scheitel eine<br />
tordiert gravierte und geätzte Plakette.<br />
Die Wandung dekoriert mit getriebenen<br />
und ziselierten Blumendarstellungen.<br />
Schauseitig eingeschlagene Münze<br />
mit einer Darstellung König<br />
Wladislaus IV. als Herkules<br />
im Kampf mit der dreiköpfigen<br />
Hydra, datiert 1637.<br />
Unter dem Boden geritzte<br />
Gewichtsangabe. Kein BZ,<br />
Marken: MZ Lorentz Hoffmann<br />
(Meister in Königsberg<br />
um 1660 – 1690, Scheffler<br />
Ostpreußen Nr. 244), Tremolierstiche.<br />
H 24 cm, Gewicht<br />
1030 g.<br />
Königsberg, Lorentz Hoffmann,<br />
letztes Viertel 17. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. zwei Deckelhumpen<br />
Hoffmanns in der St. Petersburger<br />
Eremitage, abgebildet<br />
bei Rohde/Stöver, Goldschmiedekunst<br />
in Königsberg,<br />
Stuttgart 1959, Abb. 90 f.,<br />
sowie eine Schraubflasche in<br />
der Moskauer Rüstkammer,<br />
Abb. 102.<br />
€ 13 000 – 15 000<br />
145
293 Barocker Deckelhumpen<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
außen teilweise und innen ganz<br />
vergoldet. Auf flachem Standring und<br />
Fußwulst zylindrischer Korpus mit profiliertem<br />
Lippenrand und ohrenförmigem<br />
gegossenem Henkel. Die Wandung dekoriert<br />
mit gravierten Darstellungen einer<br />
höfisch gekleideten Dame und zweier<br />
Edelmänner in drei Kartuschen zwischen<br />
getriebenen und fein ziselierten Tulpen.<br />
Der leicht aufgewölbte Scharnierdeckel<br />
entsprechend dekoriert, mit Kugelknauf<br />
und geteiltem Dauenrast. Lötstellen an<br />
Fuß und Henkelansatz; zentraler Perlstab<br />
im Daumenrast wohl verloren. Marken:<br />
BZ verschlagen, MZ nur fragmentarisch<br />
erkennbar. H 17,5 cm, Gewicht 685 g.<br />
Deutschland, Ende 17. Jahrhundert/<br />
um 1700.<br />
€ 4 000 – 6 000<br />
146
294 Kölner Ménage<br />
Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />
vergoldet. Auf vier Blattfüßen leicht<br />
aufgewölbtes, zweipassiges Tablett mit<br />
sparsamem, getriebenem und ziseliertem<br />
Blütendekor. Der Aufsatz mit zwei<br />
profilierten Halteringen für die Karaffen<br />
und zwei blattförmigen Salièren mit<br />
Innenvergoldung. Ajour gearbeitete, fein<br />
ziselierte Mittelsäule mit Tragering. Die<br />
Karaffen modern ergänzt. Marken: BZ<br />
Köln um 1769 – 70, MZ Hermann Joseph<br />
von der Rennen (1728 – 79, Clasen Nr.<br />
26, 244). H 23 cm, Gewicht 543 g.<br />
Köln, Hermann Joseph von der Rennen,<br />
um 1769 – 70.<br />
Literatur<br />
Zu von der Rennen vgl. auch Scheffler<br />
Rheinland und Westfalen, Nr. 801 f.<br />
(Meister mit Dreizack und gekreuzten<br />
Wolfsangeln), mit Abb. 95, 101.<br />
€ 3 000<br />
295 Spätbarocker Kölner Messkelch<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Rund fassonierter Fuß mit reichem,<br />
getriebenem und ziseliertem Barockdekor.<br />
Über dem birnförmigen Nodus die<br />
ausgestellte Kuppa in einem entsprechend<br />
gestalteten Korb. Marken: BZ<br />
Köln für 1774 – 80, MZ Johann Heinrich<br />
Maurer (1762 – 1805, Clasen Nr. 29, 138)<br />
Beiliegend ungemarkte Patene.<br />
H 24,5 cm, Gewicht 536 g.<br />
Köln, Johann Heinrich Maurer, 1774 – 80.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
147
296 Modell des Kölner Bayenturms für<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Silber, geprägt, gewickelt und graviert.<br />
Auf oktogonalem, mehrfach profiliertem<br />
Fuß Säulenschaft mit neogotischem Architekturdekor<br />
und acht Strebepfeilern<br />
mit Dreipassmaßwerk. Auf einer runden<br />
Sockelplatte mit Zierblattwerk das aus<br />
zwei Teilen zusammengesteckte Turmmodell<br />
mit Fassadenelementen unter<br />
einem Maßwerksims mit Zinnenbekrönung.<br />
Vier aufgelegte Schilde mit dem<br />
Kölner Stadtwappen. Der untere Teil mit<br />
Widmungsgravur: „Dem verehrten Leiter<br />
des 20. niederrheinischen Musikfestes,<br />
DR. FELIX MENDELSSOHN-BARTHOL-<br />
DY/Die dankbaren Theilnehmer/Cöln,<br />
am 3. und 4. Juni 1838.“ Auf dem Sockel<br />
bezeichnet „BAYEN-THURM zu CÖLN<br />
A/R.“. Marken: Kein BZ, bezeichnet<br />
„AUG. KRAMER. FEC. COL. AGRIP.“<br />
(i.e. Augustin Kramer, Meister in Köln<br />
um 1813 – 64, Clasen Nr. 49). H 43 cm,<br />
Gewicht 1200 g.<br />
Köln, Augustin Kramer, um 1838.<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Weihrauchfass Kramers im<br />
Kölner Domschatz, abgebildet im Kat.<br />
Goldschmiedekunst des Historismus in<br />
Köln, Köln 1980, S. 55 ff: „Kramer wird<br />
schon 1813 als Meister erwähnt und<br />
behält auch später als ‘Hof-Juwelier u.<br />
Hof-Goldschmied u. Silberarbeiter des<br />
Prinzen Friedrich von Preußen’ seine<br />
Werkstatt Am Malzbüchel 13 bei. Seine<br />
Arbeiten für den Dom zu Paderborn oder<br />
die Weihrauchfässer im Dom (...) zeigen<br />
seine technischen Möglichkeiten großflächiger<br />
Prägearbeit.“<br />
Von 1818 bis 1958 fand das Niederrheinische<br />
Musikfest insgesamt 112 mal im<br />
Wechsel mehrerer Städte im Rheinland<br />
statt. Mendelssohn-Bartholdy übernahm<br />
siebenmal die Festspielleitung. Vgl. u.a.<br />
Niemöller, Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
und das Niederrheinische Musikfest<br />
1835 in Köln; in: Beiträge zur Rheinischen<br />
Musikgeschichte, Köln/Krefeld,<br />
1952.<br />
€ 4 500 – 5 000<br />
148
297 Kölner Andachtskreuz<br />
Silber, gegossen und ziseliert; teilweise<br />
vergoldet. Viernageltypus, mit emailliertem<br />
Nimbus und Titulus. Die vier Balkenenden<br />
mit fein ziselierten vergoldeten<br />
Evangelistendarstellungen Marken:<br />
800er Reichsstempelung, Herstellerstempel<br />
„G.HERMELING“ (ab 1861, Clasen<br />
Nr. 96 c) . H 13,5; B 9 cm, Gewicht 120 g.<br />
Köln, Gabriel Hermeling, um 1920/30.<br />
€ 800<br />
298 Liegnitzer Deckelhumpen<br />
Silber, getrieben und gegossen; außen<br />
teilweise und innen ganz vergoldet.<br />
Auf rund fassoniertem Fußwulst<br />
zylindrischer Korpus mit profiliertem<br />
Lippenrand und kantigem Henkel, die<br />
Wandung mit senkrechten Faltenzügen.<br />
Aufgewölbter, entsprechend gestalteter<br />
Scharnierdeckel mit Daumenrast<br />
und Kugelknauf. Unterseitig graviertes<br />
Monogramm „F“. Marken: BZ Liegnitz<br />
um 1660 – 90, MZ „ILH“, wohl Johann<br />
Ludwig Hummel d. Ä. (1705 – 20, vgl.<br />
Hintze S. 46 f.). H 14 cm, Gewicht 263 g.<br />
Liegnitz, wohl Johann Ludwig Hummel<br />
d. Ä., um 1700 – 1720.<br />
€ 4 500 – 6 000<br />
149
299 Bedeutender spätgotischer<br />
Zeremonienstab aus dem Lübecker<br />
Domschatz<br />
Silber, gegossen und graviert; teilweise<br />
vergoldet. Über einem Eisenkern sechs<br />
zylindrische Schaftsegmente mit sechseckigen<br />
profilierten Zwischengliedern.<br />
Die vergoldete, äußerst fein ziselierte<br />
Kreuzblumenbekrönung mit einer plastischen<br />
Figur Johannes’ des Täufers, in<br />
der linken das Buch mit dem Lamm, in<br />
der rechten wohl ehemals einen Kreuzstab<br />
haltend. Zu seinen Füßen ein Schild<br />
mit dem Lübecker Bistumswappen. Am<br />
unteren Abschluss des Stabs ein kantig<br />
gegliederter, bikonischer Fußknauf mit<br />
reliefierten Kreuzblumen und gravierten<br />
Spruchbändern in gotischen Minuskeln:<br />
„lubic solvente cappittulo tunc residente/<br />
post M bis bina c l iu(n)ctis octo vigi(n)tq(ue)/virginis<br />
in festo Originis sup(.)<br />
memor esto“. Ungemarkt. Kleinere<br />
Dellen am Fußknauf; der Kreuzstab der<br />
Johannesfigur verloren. L 146 cm.<br />
Lübeck, 1478<br />
Provenienz<br />
Ehemals Lübecker Domschatz (Eigentum<br />
der Großherzöge v. Oldenburg); ab 1932<br />
Slg. Leopold Salomon, Dresden, der im<br />
gleichen Jahr nach Den Haag übersiedelt;<br />
1941 Verkauf an Hans Posse für<br />
den „Sonderauftrag Linz“; 1946 Restitution<br />
an die Niederlande; 1946 – 2008<br />
Bonnefantenmuseum, Maastricht; 2008<br />
Restitution an die Nachfahren Leopold<br />
Salomons.<br />
Literatur:<br />
Abgebildet bei Narten, Silberner Zeremonienstab<br />
von 1458 aus dem Dom zu<br />
Lübeck, in: Zeitschrift für Christliche<br />
Kunst, Jahrg. 22, Düsseldorf 1909, S. 213<br />
f., sowie bei Warncke, Die Edelschmiedekunst<br />
in Lübeck und ihre Meister, in:<br />
Veröffentlichungen zur Geschichte der<br />
freien und Hanstestadt Lübeck, Lübeck<br />
1927, Band 8, S. 94, Abb. 5 f.<br />
Warncke erwähnt als „Gegenstück von<br />
gleichen Maßen und gleicher Anordnung“<br />
den sog. Spielgrevenstab in der<br />
Sammlung des Lübecker St. Annenmuseums.<br />
150<br />
Zum Typus vgl. auch drei Universitätszepter<br />
des 15. Jahrhunderts, abgebildet<br />
bei Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik<br />
in Mitteleuropa, München 1982, Nr. 519<br />
ff.<br />
Die Übersetzung der Inschrift lautet<br />
sinngemäß: „Lübeck leistete dem dann<br />
residierenden Kapitel Buße [im Jahr]<br />
zweimal zwei 100, 50, 8 und 20 hinzugezählt<br />
nach 1000 (= 1478), am Fest der Geburt<br />
der Jungfrau (= 8. Sept.). Sei dessen<br />
eingedenk!“. Die Addition von Jahreszahlen<br />
war im 15. Jh. beliebt, besonders in<br />
Versinschriften (z. B. auf Glocken). Die<br />
Formulierung post M ist eine Spezialität<br />
des Mittellatein (vgl. Stotz, Handbuch<br />
zur lateinischen Sprache des Mittelalters<br />
4, § 98).<br />
In früheren Dokumentationen ist die<br />
Datierung als 1458 gelesen worden; wir<br />
bedanken uns bei Frau Dr. Helga Giersiepen<br />
vom Inschrifteninstitut der Universität<br />
Bonn für ihre freundliche Unterstützung<br />
bei der Deutung der gravierten<br />
Spruchbänder.<br />
€ 70 000 – 90 000
Abb. vergrößert<br />
151
300 Lübecker Schauplatte<br />
Silber, getrieben. Große ovale Platte mit<br />
vertieftem Spiegel und breiter, ausgestellter<br />
Fahne mit gekniffenem Rand.<br />
Der Spiegel mit einer getriebenen und<br />
fein ziselierten Darstellung der Susanna<br />
im Bade. Die Fahne mit Maskarons und<br />
Blumenbouquets zwischen getriebenem<br />
Lambrequinornament auf punziertem<br />
Grund. Marken: BZ Lübeck, MZ Johann<br />
Schultz (1716 – vor 1752, Warncke Nr.<br />
489). Der obere Rand mit Punktgravur<br />
„Hans Wegener 1719“, der untere „Elisabet<br />
Stieman“; unterseitig gestempelte<br />
Inventarnummer 926. L 44; B 36 cm,<br />
Gewicht 470 g.<br />
Lübeck, Johann Schultz, 1716 – <strong>19.</strong><br />
152<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Gegenstück mit der Darstellung<br />
der Hochzeit zu Kana mit den gleichen<br />
Punktgravuren, im Museum für Kulturgeschichte<br />
der Hansestadt Lübeck,<br />
abgebildet im Kat. Goldschmiedekunst<br />
von der Renaissance bis zum Klassizismus<br />
aus einer Lübecker Privatsammlung,<br />
Lübeck 2001, Nr. 36.<br />
Die Platte entstand nach einem Kupferstich<br />
Matthäus Merians d. Ä. aus der Folge<br />
seiner 258 Stiche zur Heiligen Schrift<br />
von 1625/27.<br />
€ 6 000 – 8 000
301 Seltener Magdeburger Régencebecher<br />
Silber, getrieben und graviert; außen<br />
teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />
gekehltem Fuß konischer Becher mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
dekoriert mit getriebenem und fein<br />
ziseliertem Régencedekor. Unterseitig<br />
Monogrammgravur „A.C.W.“ Marken:<br />
BZ Magdeburg, nicht identifiziertes MZ<br />
„WL“ (Scheffler Mitteldeutschland Nr.<br />
352, 381). H 12,5 cm, Gewicht 231 g.<br />
Magdeburg, Meister IW, um 1720 – 30.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Privatsammlung<br />
€ 2 800<br />
302 Seltener Mannheimer Abendmahlskelch<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf sechspassigem, mehrfach abgesetztem<br />
Fuß Balusterschaft mit kantig<br />
gegliedertem Nodus und großer Kuppa<br />
mit leicht ausgestelltem Lippenrand. Die<br />
Zarge mit gravierter Datierung „1785“.<br />
Marken: BZ Mannheim mit Jahresbuchstabe<br />
P mit drei Punkten für 1770 (2.<br />
Alphabet, vgl. Rosenberg Nr. 3360, 3362),<br />
MZ Ludwig Heinrich Golsen (1739 – 83).<br />
H 24,5 cm, Gewicht 472 g. Beigegeben<br />
eine passende Patene, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />
Mannheim, Ludwig Heinrich Golsen, 1770.<br />
Literatur<br />
Zum Meister vgl. Schmitt, Merkzeichen<br />
der Mannheimer Goldschmiede und<br />
deren Arbeiten, in: Mannheimer Geschichtsblätter,<br />
Heft 5, Mannheim 1908,<br />
Nr. 56.<br />
Ein vergleichbarer Mannheimer Kelch<br />
befindet sich im Reiß-Engelhorn Museum<br />
Mannheim.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
153
303 Mühlhausener Kelchpokal<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf rundem, sechsfach gebuckeltem<br />
Fuß gegossener Balusterschaft mit<br />
Zierblattwerk; die konische Kuppa mit<br />
glattem, leicht ausgestelltem Lippenrand<br />
und getriebenen Buckeln in vier versetzten<br />
Reihen. Marken: BZ Mühlhausen/<br />
Thüringen (Rosenberg Nr. 3417), nicht<br />
identifiziertes MZ „W“ im Schild.<br />
H 19 cm, Gewicht 174 g.<br />
Mühlhausen/Thüringen, erstes Drittel<br />
17. Jh.<br />
€ 3 500 – 4 000<br />
154
304 Stangenbecher aus Narva<br />
Silber, getrieben; außen teilweise und<br />
innen ganz vergoldet. Auf gestuftem<br />
Standring konischer Becher mit profiliertem<br />
Lippenrand; die Wandung mit<br />
graviertem Ligaturmonogramm unter<br />
Blattkrone. Marken: BZ Narva/Estland,<br />
MZ Johann Christoffer von Haven (auch:<br />
von Hagen, 1729 – 59, Leistikow S. 271).<br />
H 8,5 cm, Gewicht 93 g.<br />
Narva/Estland, Johann Christoffer von<br />
Haven, um 1730/40.<br />
Provenienz<br />
Galerie Abels, Köln; Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
305 Seltene Naumburger Deckeldose<br />
Wohl aus einem Toiletteservice. Silber,<br />
getrieben und graviert. Auf flachem<br />
ovalem Boden bombierter Korpus mit<br />
getriebenen Godrons. Der entsprechende<br />
Stülpdeckel auf dem Scheitel dekoriert<br />
mit graviertem Bandwerk auf punziertem<br />
Grund. Marken: BZ Naumburg a. d.<br />
Saale, MZ Heinrich Conrad Rettig (1707<br />
– 51, vgl. Rosenberg Nr. 3630, 3633,<br />
3645). L 10; B 8; H 4 cm, Gewicht 90 g.<br />
Naumburg a. d. Saale, Heinrich Conrad<br />
Rettig, um 1730.<br />
€ 1 200<br />
155
306 Nürnberger Renaissancepokal<br />
Silber, getrieben, gegossen, geätzt und<br />
graviert; vergoldet. Runder, zehnfach<br />
gebuckelter und eingeschnürter Fuß mit<br />
Balusterschaft; das vasenförmige Zwischenglied<br />
mit drei gegossenen Volutenspangen.<br />
Die hohe, eingeschnürte Kuppa<br />
mit getriebenen Buckeln in versetzten<br />
Reihen, in der Wandungsmitte fein<br />
ziselierter Rankendekor im Wechsel mit<br />
vertikalen Bändern. Der aufgewölbte<br />
Deckel mit entsprechendem Dekor und<br />
Zierblattwerk, die plastisch gearbeitete<br />
Figur eines Putto mit Trommel als<br />
Bekrönung. Lippen- und Deckelrand mit<br />
Einrissen, die Schaftverbindung bei Fuß<br />
und Kuppa erneuert. Marken: BZ Nürnberg<br />
für 1593 – 1602, MZ Heinrich Jonas<br />
(1580 – 1605, GNM Nr. 11, 407b). H 34,5<br />
cm, Gewicht 622 g.<br />
Nürnberg, Heinrich Jonas, 1593 – 1602.<br />
Provenienz<br />
Im Innern der Kuppa Sammlungsaufkleber<br />
„Collection S. Bulgari, Rome“;<br />
deutsche Privatsammlung<br />
Jonas machte sich vor allem durch die<br />
Fertigung kunstvoller Pokale einen Namen.<br />
Vgl. beispielsweise einen Nautiluspokal<br />
im Grünen Gewölbe Dresden oder<br />
ein Einhorn als Trinkgefäß im British<br />
Museum London und einen Mönch<br />
als Tischautomat in der Kunstkammer<br />
Schloss Hohenstein. (Die beiden letzteren<br />
abgebildet im Kat. GNM 2007,<br />
Nr. 182, 145).<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
156
307 Renaissance-Besteckköcher mit Gürtel<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
An einer kantig gegliederten Kette<br />
der silbergefasste Besteckköcher mit<br />
Holzkern und Stoffbespannung. Die<br />
Silbermontierung recto mit getriebenen<br />
und fein ziselierten mythologischen<br />
Darstellungen, verso mit graviertem Blütendekor<br />
und punktgravierten Gewichtsangaben.<br />
Gegossener Abschlussknauf<br />
mit Maskarons. Im Köcher stecken zwei<br />
Messer, ein Dorn und eine zweizinkige<br />
Gabel. Die Griffe mit Hornschalen und<br />
silbernen Griffköpfen mit Abschlussknauf.<br />
Der Gürtel mit textilen Segmenten<br />
zwischen beweglich verbundenen<br />
Silberspangen. Marken: Der Gürtel<br />
mit MZ Petrus II Schnell (erwähnt in<br />
Hermannstadt, Siebenbürgen ab 1637,<br />
Köszeghy Nr. 1402.) Das BZ des Köchers<br />
möglicherweise Weilheim/Bayern (vgl.<br />
Rosenberg Nr. 4858), das MZ „WA“ nicht<br />
identifiziert. L des Köchers 24 cm.<br />
Wohl Deutschland/Siebenbürgen,<br />
um 1600.<br />
Provenienz<br />
Österreichische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. ein ähnliches Besteck mit Gürtel,<br />
abgebildet im Kat. Deutsche Goldschmiedekunst<br />
vom 15. bis 20. Jahrhundert aus<br />
dem Germanischen Nationalmuseum,<br />
Berlin 1987, Nr. 210. Vgl. auch einen<br />
Köcher aus der Zeit, abgebildet bei<br />
Amme, Historische Bestecke, Stuttgart<br />
2002, Nr. 204.<br />
€ 11 000 – 12 000<br />
157
308 Großer Akeleipokal<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf rundem, sechsfach gebuckeltem<br />
und eingeschnürtem Fuß godroniertes<br />
Zwischenglied zum Balusterschaft mit<br />
Zierblattwerk und drei Volutenspangen.<br />
Stark eingeschnürte Kuppa mit zwei<br />
Reihen getriebener Buckel zwischen reichem<br />
Bandwerk auf punziertem Grund.<br />
Glatter, leicht ausgestellter Lippenrand<br />
und sechsfach gebuckelter, entsprechend<br />
dekorierter Stülpdeckel mit einer Vase<br />
und Filigranstrauß als Bekrönung. Der<br />
Fuß mit einer Manschette altrestauriert;<br />
das Zierblattwerk mit kleineren Verlusten.<br />
Marken: BZ Nürnberg für ca.<br />
1609 – 29, MZ Heinrich Straub (1608 –<br />
ca. 1636, GNM Nr. 13, 881), Tremolierstich.<br />
H ca. 44 cm, Gewicht 764 g.<br />
Nürnberg, Heinrich Straub 1609 – 29.<br />
Literatur<br />
Zu Straub vgl. Müller, European Silver,<br />
The Thyssen-Bornemisza Collection,<br />
London 1986, S. 182 f., sowie Schürer,<br />
„An verguld- und unverguldem silbergeschirr“,<br />
in: Studien zur europäischen<br />
Goldschmiedekunst des 14. bis 20. Jahrhunderts,<br />
Festschrift für Helmut Seling,<br />
München 2001, S. 235 ff. Vgl. auch den<br />
Buckelpokal des Sigmund Herel im<br />
Bayerischen Nationalmuseum München,<br />
abgebildet im Kat. des GNM 2007,<br />
Nr. 341. Im Historischen Museum in<br />
Frankfurt am Main befindet sich Straubs<br />
Zunftpokal der Frankfurter Bäcker.<br />
€ 12 000 – 14 000<br />
158
309 Nürnberger Deckelpokal<br />
Silber, getrieben, gegossen und geätzt;<br />
vergoldet. Runder, eingeschnürter Fuß<br />
und Balusterschaft; das vasenförmige<br />
Zwischenglied mit drei gegossenen<br />
Volutenspangen. Die gebauchte Kuppa<br />
im oberen Drittel konisch geweitet, mit<br />
glattem, leicht ausgestelltem Lippenrand.<br />
Fuß und Wandung dekoriert mit<br />
herzförmigen, zum Teil geätzten Buckeln<br />
auf punziertem Grund; unter dem Lippenrand<br />
geätzte Mauresken. Der wenig<br />
aufgewölbte Stülpdeckel entsprechend<br />
dekoriert, die plastisch gearbeitete Figur<br />
eines geharnischten Soldaten mit Schild<br />
und Lanze als Bekrönung. Marken:<br />
BZ Nürnberg um 1645 – 51, MZ Wolf<br />
Linden (1638/39 – nach 1671, vgl. GNM<br />
Nr. 18, 529), Tremolierstiche. H 29,5 cm,<br />
Gewicht 393 g.<br />
Nürnberg, Wolf Linden, um 1645 – 51.<br />
Provenienz<br />
Hamburger Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. einen Buckelpokal des Meisters,<br />
abgebildet im Kat. GNM 2007, Nr. 449.<br />
€ 7 000 – 9 000<br />
159
310 Nürnberger Wappenbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; Innen<br />
vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />
Becher mit profiliertem Lippenrand; die<br />
Wandung dekoriert mit Blumendarstellungen<br />
zwischen zwei gegenständigen,<br />
getriebenen und ziselierten Wappenschilden,<br />
das eine wohl das Wappen der<br />
Familie v. Korff darstellend. Marken:<br />
BZ Nürnberg für 1659 – 60, MZ Johann<br />
Georg Schweigger (1655 – 79, GNM Nr.<br />
21, 833), Tremolierstich. H 8 cm, Gewicht<br />
84 g.<br />
Nürnberg, Johann Georg Schweigger,<br />
1659 – 60.<br />
€ 1 300<br />
311 Nürnberger Becher<br />
Silber, getrieben und graviert; vergoldet.<br />
Auf flachem Boden konischer Becher mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
dekoriert mit getriebenen Blumen.<br />
Marken: BZ Nürnberg um 1674 – 81,<br />
MZ Johann Höfler (1655 – nach 1704,<br />
GNM Nr. 25, 365), Tremolierstiche. Ende<br />
des 18. Jahrhundert zusätzlich gemarkt<br />
mit BZ St. Petersburg und Beschaumeisterstempel<br />
A.S (1795 – 99, Goldberg<br />
Nr. 1195). H 7 cm, Gewicht 64 g.<br />
Nürnberg, Johann Höfler, 1674 – 81.<br />
€ 1 300<br />
312 Kleiner Zunftbecher der Bäcker<br />
Silber, getrieben und graviert; innen<br />
vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />
Becher mit profiliertem Lippenrand. Die<br />
Wandung mit Schlangenhautpunzierung<br />
um zwei runde Reserven, die eine mit<br />
graviertem Blütenmotiv, die andere mit<br />
dem Zunftzeichen des Bäckerhandwerks<br />
über der Datierung „1676“. Unter dem<br />
Lippenrand gravierte Umschrift: „Vivat<br />
der Ehrsam Becker“. Marken: BZ Nürnberg<br />
um 1674 – 81, MZ Johann Höfler<br />
(1655 – nach 1704, GNM Nr. 25, 265),<br />
Tremolierstich. H 8 cm, Gewicht 84 g.<br />
Nürnberg, 1674 – 81.<br />
€ 1 300<br />
160<br />
311 312
313 Kugelfuß-Deckelbecher<br />
Silber, getrieben und geätzt; außen<br />
teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />
drei Kugelfüßen konischer Becher mit<br />
profiliertem Lippenrand. Die Wandung<br />
dekoriert mit Blütengirlanden zwischen<br />
drei ovalen Reserven mit geätzten Emblemata<br />
und Inschriften; die erste mit<br />
einer Darstellung des Merkur unter der<br />
Inschrift „DABIS IMPROBE POENAS“,<br />
die zweite mit Erde, Sonne und Mond<br />
und der Inschrift „LUNA ACCEPTA<br />
REFERT“, die dritte mit dem Gott Jupiter<br />
unter dem Sinnspruch „IUPITER HAEC<br />
FOVET“. Unter dem Lippenrand geätzte<br />
Umschrift „COLLEGII MEDICI NORI-<br />
BERGENSIS“. Der Deckel mit entsprechendem<br />
Dekor und Granatapfelknauf.<br />
Marken: BZ Nürnberg, MZ Johann Philipp<br />
Höfler (1685 – 1722, GNM Nr. 365),<br />
Tremolierstich. H mit Deckel 15,5 cm,<br />
Gewicht 241 g.<br />
Nürnberg, Johann Philipp Höfler, Ende<br />
17. Jh.<br />
€ 3 500<br />
314 Nürnberger Kugelfußbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; innen<br />
vergoldet. Auf drei Kugelfüßen konischer<br />
Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />
die Wandung mit getriebenem Blütenund<br />
Akanthusdekor. Marken: BZ Nürnberg<br />
um 1685 – 89, MZ Johann Höfler<br />
(1655 – nach 1704, GNM Nr. 27, 365),<br />
Tremolierstich. H 7 cm, Gewicht 74 g.<br />
Nürnberg, Johann Höfler, 1685 – 89.<br />
€ 1 500<br />
315 Nürnberger Kugelfußbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; innen vergoldet.<br />
Auf drei Kugelfüßen konischer<br />
Korpus mit profiliertem Lippenrand;<br />
die Wandung mit getriebenem Blumendekor.<br />
Marken: BZ Nürnberg um 1691<br />
– 1701, MZ Heinrich Gottfried Anton<br />
Hammon (1682/84 – 1723, GNM Nr. 29,<br />
0311), Tremolierstich. H 8,5 cm, Gewicht<br />
69 g.<br />
Nürnberg, Heinrich Gottfried Anton<br />
Hammon, 1691 – 1701.<br />
€ 1 300<br />
315 314<br />
161
316 Kugelfußbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; außen<br />
teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />
drei Kugelfüßen konischer Korpus mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
dekoriert mit getriebenen Fruchtgebinden<br />
zwischen drei ovalen Reserven mit<br />
antikisierenden Porträtreliefs. Marken:<br />
BZ Nürnberg um 1681 – 85, MZ Jacob<br />
Pfaff (1677 – 1708, GNM Nr. 26, 641),<br />
Tremolierstich. H 12,5 cm, Gewicht 207 g.<br />
Nürnberg, Jacob Pfaff, 1681 – 85.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. eine Deckeldose Pfaffs mit Imperatorenkopf,<br />
abgebildet im Kat. GNM 2007,<br />
Nr. 682.<br />
€ 2 000<br />
317 Nürnberger Vermeilschale<br />
Silber, getrieben und graviert; vergoldet.<br />
Auf flachem Boden leicht konische<br />
Schale mit profiliertem Rand und zwei<br />
gegenständigen gesägten Handhaben.<br />
Die Wandung umlaufend dekoriert mit<br />
äußerst fein gravierten Blumendarstellungen.<br />
Marken: BZ Nürnberg<br />
um 1685 – 89, MZ Johann Eißler<br />
(1665 – 1708, GNM Nr. 27, 198b), Tremolierstich.<br />
H 3; Ø 11 cm, Gewicht 122 g.<br />
Nürnberg, Johann Eißler, 1685 – 89<br />
Literatur<br />
Von Eißler haben sich zahlreiche besonders<br />
qualitätvolle Arbeiten erhalten. Vgl.<br />
u. a. zwei Schützenbecher, abgebildet im<br />
Kat. Deutsche Goldschmiedekunst, Berlin<br />
1987, Nr. 200. sowie den Deckelbecher<br />
der Nürnberger Gastwirte im Germanischen<br />
Nationalmuseum und einen Notizblock<br />
mit Elfenbeineinlagen im Landesmuseum<br />
Württemberg, beide abgebildet<br />
im Kat des GNM 2007, Nr. 605, 767.<br />
€ 1 500<br />
162
318 Große Hostiendose<br />
Silber, getrieben, gewickelt und graviert;<br />
teilweise vergoldet. Auf flachem Boden<br />
oval-zylindrischer Korpus; die Wandung<br />
mit getriebenem und fein ziseliertem<br />
Muschel- und Akanthusdekor. Der wenig<br />
aufgewölbte Stülpdeckel entsprechend<br />
gestaltet; mit Agnus Dei-Darstellung<br />
im Zentrum. Unterseitig ein gravierter<br />
Kranz mit Besitzerinschrift „Jonas<br />
Fischer“ über der Datierung „Ao. 1709“.<br />
Ungemarkt. L 20,5: B 16; H 6,5 cm,<br />
Gewicht 367 g.<br />
Wohl Süddeutschland, um 1700.<br />
€ 800<br />
319 Gebetbuch<br />
Silbereinband; getrieben und graviert;<br />
mit zwei gegossenen Schließen. Die<br />
Buchdeckel dekoriert mit fein gravierten<br />
Heiligendarstellungen: auf der Vorderseite<br />
Maria Magdalena mit Sinnspruch<br />
„Wer kent iede Religion/Drumb sich<br />
die rechte brings darvon“, auf der Rückseite<br />
wohl Martha mit Sinnspruch<br />
„Die Kirchen thut zwen Schlüssel tragn/<br />
An manchen ort kein word darf sagn.“<br />
Der Rücken mit graviertem Rankenwerk<br />
und Früchten. Keine Marken. L 8; B 5;<br />
H 3 cm.<br />
Deutschland, Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />
Der Einband enthält eine Gebetbuchausgabe<br />
mit dänischen Morgen- und<br />
Abendgebeten, Kopenhagen 1763.<br />
€ 1 500<br />
163
320 Nürnberger Reisemesskelch<br />
Wohl aus einer Versehgarnitur. Silber,<br />
getrieben; mit Resten von Vergoldung.<br />
Auf sechspassigem Fuß facettierter<br />
Balusterschaft, am Nodusansatz gravierte<br />
Akanthusauflage. Die konische Kuppa<br />
mit glattem, ausgestelltem Lippenrand.<br />
Marken: BZ Nürnberg für 1702 – 04,<br />
MZ Nicolaus Hieronymus Höfler<br />
(1681 – 1738, GNM Nr. 30, 367), Tremolierstich.<br />
H 14,5 cm, Gewicht 114 g.<br />
Nürnberg, Nicolaus Hieronymus Höfler,<br />
1702 – 04.<br />
€ 1 200<br />
321 Nürnberger Barocksalière<br />
Silber, getrieben. Rechteckiger Korpus<br />
mit abgeschrägten, geschweiften Ecken<br />
und tiefer ovaler Muldung. Marken:<br />
BZ Nürnberg, MZ Georg Leonhard Fern<br />
(1726/27 – 64, GNM Nr. 225), Tremolierstich.<br />
H 4 cm, Gewicht 60 g.<br />
Nürnberg, Georg Leonhard Fern,<br />
um 1740/50.<br />
€ 350<br />
322 Barocke Gürtelschließe<br />
Gelbguss, versilbert. Zweiteilige Schließe<br />
mit àjour gearbeitetem Ornament und<br />
ziseliertem Muscheldekor um zwei<br />
runde Reserven; die eine mit graviertem<br />
Allianzwappen unter Blattkrone, die andere<br />
mit Datierung „1752“. L 17; B 9 cm.<br />
Wohl Süddeutschland, Mitte 18. Jh.<br />
€ 600<br />
164
323 Rhinozerospokal<br />
Silbermontierung, getrieben und ziseliert;<br />
vergoldet. Auf rundem, godroniertem<br />
Fuß mit Krappenfassung der<br />
gedrechselte Pokal aus Rhinozeroshorn<br />
mit glattem, silbermontiertem Lippenrand.<br />
Der aufgewölbte Stülpdeckel reich<br />
dekoriert mit getriebenem und fein ziseliertem<br />
Bandwerkornament zwischen<br />
drei Groteskenmaskarons. Die Kuppa mit<br />
einzelnen Haarrissen. Marken: BZ Löwe,<br />
nicht identifiziertes MZ ‘LV’. H 14,5 cm,<br />
Gewicht des Deckels 123 g.<br />
Deutschland, wohl erstes Drittel 18. Jh.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
165
324 Ohlauer Becher<br />
Silber, getrieben und graviert. Auf<br />
gekehltem Fuß konischer Becher mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
dekoriert mit getriebenen und ziselierten<br />
Vögeln und Fruchtgebinden zwischen<br />
zwei ovalen Reserven mit den Darstellungen<br />
eines Zechers und eines Wucherers.<br />
Marken: BZ Ohlau um 1700<br />
(Typus IV), MZ Christian Metze d. Ä.<br />
(1662 – 91, Hintze S. 151 f.). H 17 cm,<br />
Gewicht 194 g.<br />
Ohlau/Schlesien, Christian Metze d. Ä.,<br />
letztes Viertel 17. Jahrhundert.<br />
€ 3 000<br />
325 Ohlauer Becher<br />
Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />
vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />
Becher mit profiliertem Lippenrand;<br />
die Wandung mit gravierten stilisierten<br />
Muscheln zwischen Akanthusranken<br />
und Herzen. Marken: BZ Ohlau, Typus<br />
VI, MZ Johann Gottfried Horn d. Ä.<br />
(1714 – 32, Hintze S. 151 f.), Tremolierstich.<br />
H 9,5 cm, Gewicht 97 g.<br />
Ohlau/Schlesien, Johann Gottfried<br />
Horn d. Ä., 1714 – 32.<br />
€ 1 500<br />
166
326 Nürnberger Leuchter<br />
Silber, gegossen. Auf quadratischer<br />
Plinthe runder Fuß mit Palmettfries und<br />
konischer Säulenschaft mit antikisch gekleideter<br />
Karyatide, die facettierte Tülle<br />
haltend. Die Plinthe mit Monogrammgravur<br />
„JM“ und Datierung „1809“.<br />
Marken: BZ Nürnberg mit Vorgeherbuchstabe<br />
n für 1807/08 (GNM Nr. 46,<br />
VB23 n), MZ ‘IGH’, wohl Johann Georg<br />
Daniel Häberlein (um 1802 – 51, GNM<br />
Nr. 306/1025 b), Tremolierstich. H 25 cm,<br />
Gewicht 384 g.<br />
Nürnberg, wohl Johann Georg Daniel<br />
Häberlein, 1807/08.<br />
€ 900<br />
327 Passauer Becher<br />
Silber, getrieben. Auf flachem Boden konischer<br />
Korpus mit profiliertem Lippenrand;<br />
die Wandung mit Monogrammgravur<br />
„OSR“. Unterseitig gravierte<br />
Gewichtsangabe. Marken: BZ Passau<br />
(vgl. Rosenberg Nr. 4385), MZ Felix<br />
Johann(?) Storr (tätig um 1800 – 1820),<br />
ungedeutete Repunzierung, H 6,5 cm,<br />
Gewicht 94 g.<br />
Passau, Felix Johann(?) Storr,<br />
um 1800 – 1820<br />
€ 1 000<br />
167
328 Große Potsdamer Deckelterrine<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Auf vier nach außen geschwungen, àjour<br />
gearbeiteten Akanthusfüßen ovaler, stark<br />
gebauchter Korpus mit geschwungenen<br />
Zügen und zwei gegenständigen, entsprechend<br />
gestalteten Handhaben. Der<br />
hochgewölbte Stülpdeckel mit großem<br />
Knauf in Form plastisch gearbeiteter<br />
Rosenblüten. Schauseitig das gravierte<br />
Wappen der Barone von Pallandt zu<br />
Keppel und der Familie von Lintelo.<br />
Marken: BZ Potsdam, MZ Johann George<br />
Hobermann (erwähnt in Potsdam um<br />
1743 – 55, Scheffler Mitteldeutschland<br />
Nr. 530A, 546a), holländischer Einfuhrstempel<br />
für 1814 – 93 (Tardy S. 322).<br />
Eine der Handhaben mit Verlusten beim<br />
Blattwerk. L 42; B 21; H 30 cm. Gewicht<br />
2.850 g.<br />
Potsdam, Johann George Hobermann,<br />
um 1750.<br />
Provenienz<br />
Hessische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Scheffler 1980, Abb. 13.<br />
Vgl. auch zwei Kannen des Meisters im<br />
Museum Haus Koekkoek in Kleve, abgebildet<br />
im Kat. Klevisches Silber, Kleve<br />
1978/79, Nr. 51 f.<br />
Ausstellung<br />
Weltausstellung der C.I.N.O.A. in der<br />
Grand Gallery des Metropolitan Museum<br />
of Art, New York 1974, Kat. Nr. 263<br />
Baron Friedrich Wilhelm Florenz von<br />
Pallandt zu Keppel (1700 – 1779) war<br />
Mitglied der Ritterschaft der Grafschaft<br />
Zutphen, Oberamtmann der Stadt und<br />
des Amtes Doesburg. 1731 heiratete er<br />
Sophia Dorothea von Lintelo, die Tochter<br />
des „Ambassadeurs der Generalstaaten<br />
am Hofe zu Berlin“.<br />
Johann (Jean) George Hobermann war<br />
nach seiner Berliner und Potsdamer Zeit<br />
ab 1768 als Wardein in Kleve tätig, wo<br />
er noch bis 1790 erwähnt ist (vgl. Clasen<br />
Nr. 827, Scheffler Rheinland S. 333,<br />
Scheffler Berlin Nr. 2303).<br />
€ 18 000 – 20 000<br />
168
329 Klassizistischer Becher<br />
Silber, getrieben und graviert; innen<br />
vergoldet. Auf rundem Fuß und einem<br />
Korb aus Palmblättern leicht konischer<br />
Becher mit glattem, ausgestelltem Lippenrand.<br />
Die Wandung mit graviertem<br />
Eichenlaub und Eisernem Kreuz sowie<br />
Darstellung einer Kanone. Widmungsgravur<br />
„Ihrem Batterie-Commandeur<br />
Hauptmann Senckler zum Geburts-Feste<br />
am 1ten Mai 1832 aus Hochachtung und<br />
Liebe/von den Avancirten der reitenden<br />
Batterie No. 22.“. Marken: 13lötiger<br />
Feingehaltstempel, MZ verschlagen.<br />
H 14,5 cm, Gewicht 231 g.<br />
Deutschland, um 1832.<br />
€ 500<br />
330 Regensburger Becher<br />
Silber, getrieben und graviert. Auf<br />
flachem Boden konischer Becher mit<br />
ausgestelltem Lippenrand; die Wandung<br />
dekoriert mit getriebenen Tulpen. Marken:<br />
BZ Regensburg für das 18. Jh., nicht<br />
identifziertes MZ HMS (Rosenberg Nr.<br />
4442, 4461). H 7 cm, Gewicht 60 g.<br />
Regensburg, Meister HMS,<br />
um 1680 – 1700.<br />
€ 1 500<br />
170
331 Rigaer Deckelkanne<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
teilweise vergoldet. Auf drei Kugelfüßen<br />
zylindrischer Korpus mit C-förmigem<br />
Henkel; die Wandung mit getriebenen<br />
und fein ziselierten Fruchtgebinden<br />
zwischen drei ovalen Reserven mit Darstellungen<br />
alttestamentarischer Szenen.<br />
Der wenig gewölbte Scharnierdeckel mit<br />
getriebenem Rankenwerk und Vögeln,<br />
der plastisch gearbeitete Daumenrast in<br />
Form zweier Granatäpfel. Auf dem Scheitel<br />
ein fein graviertes Allianzwappen<br />
mit den Monogrammen „JAM“ und „CS“<br />
und der Datierung „Ao. 1671“. Marken:<br />
BZ Riga, MZ ‘HM’, wohl Heinrich Meyer<br />
(1654 – 94, vgl. Leistikow S. 326).<br />
H 24,5 cm, Gewicht 1860 g.<br />
Riga, wohl Heinrich Meyer, um 1670.<br />
Literatur<br />
Vgl. eine vergleichbare Deckelkanne<br />
des Meisters in der St. Petersburger<br />
Eremitage, abgebildet bei Ehrnrooth<br />
1991, Nr. 71.<br />
€ 10 000 – 12 000<br />
171
332 Rostocker Renaissancebecher<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
außen teilweise und innen ganz vergoldet.<br />
Auf glattem Standring und konisch<br />
verjüngtem Fuß trompetenförmiger<br />
Becher mit ausgestelltem Lippenrand.<br />
Zwischen Fuß und Kuppa ein tordierter<br />
Ring mit gegossenem Cherubkopf. Die<br />
Wandung unter dem Lippenrand mit<br />
graviertem Lambrequinornament und<br />
den Initialen „OS“ über einem Hauszeichen<br />
im Wappenschild. Später ergänzte,<br />
gravierte und punktgravierte weitere<br />
Monogramme und Datierungen. Marken:<br />
BZ Rostock, MZ ‘Meister mit Hausmarke’<br />
(tätig Ende 16. Jh, Scheffler Mitteldeutschland<br />
Nr. 616 d, 697). H 16 cm,<br />
Gewicht 180 g.<br />
Rostock, Ende 16. Jh.<br />
€ 6 000<br />
333 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />
Silber, getrieben und gegossen. Ovale<br />
Platte mit glattem Spiegel; die breite<br />
Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />
profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />
gravierte Wappen der Großherzöge v.<br />
Mecklenburg-Schwerin. Unterseitig<br />
gravierte Inventarnummer „No. 3“ und<br />
Gewichtsangabe. Die Wappengravur<br />
stark berieben. Marken: BZ Schwerin,<br />
MZ Johann Friedrich Drümmer (Meister<br />
in Schwerin ab 1769, wird 1770 Hofgoldschmied,<br />
Scheffler Mittelddeutschland<br />
Nr. 763). L 39; B 28,5 cm, Gewicht 1358 g.<br />
Schwerin, Johann Friedrich Drümmer,<br />
zweite Hälfte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />
von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />
erworben.<br />
Von Drümmer sind zahlreiche Arbeiten<br />
für die herzogliche Silberkammer bekannt.<br />
(vgl. Scheffler Mittel- und Nordostdeutschland,<br />
Berlin 1980, S. 371).<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
172
334 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />
Silber, getrieben und gegossen. Runde<br />
Platte mit glattem Spiegel, die breite<br />
Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />
profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />
gravierte Monogramm Friedrich Franz’<br />
v. Mecklenburg-Schwerin unter Herzogskrone.<br />
Unterseitig gravierte Inventarnummer<br />
„No. 29“ und Gewichtsangabe.<br />
Marken: BZ Dresden mit Jahresbuchstabe<br />
B, für 1751 (vgl. Rosenberg Nr. 1671,<br />
1716), MZ „IBLW“, wohl Johann Benjamin<br />
Langwagen (1741 – 65), Tremolierstich.<br />
Ø 33 cm, Gewicht 1088 g.<br />
Dresden, wohl Johann Benjamin Langwagen,<br />
1751.<br />
Provenienz<br />
Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />
von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />
erworben.<br />
Zwischen 1785 und 1918 folgten in<br />
Schwerin – mit einer kurzen Unterbrechung<br />
durch Paul Friedrich von 1837 –<br />
42 – vier Großherzöge mit dem Namen<br />
Friedrich Franz I bis IV aufeinander, so<br />
dass das mehrfach ergänzte Hofsilber<br />
über Jahrzehnte hinweg mit dem gleichen<br />
Monogramm in Auftrag gegeben<br />
wurde.<br />
Wir bedanken uns bei Frau Dr. Weinhold<br />
von den Staatlichen Kunstsammlungen<br />
Dresden für die freundlichen Auskünfte<br />
zur Identifizierung der Meistermarke.<br />
€ 2 000<br />
333<br />
334<br />
173
335 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />
Silber, getrieben und gegossen. Ovale<br />
Platte mit glattem Spiegel, die breite<br />
Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />
profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />
gravierte Monogramm Friedrich Franz’<br />
v. Mecklenburg-Schwerin unter Herzogskrone.<br />
Unterseitig gravierte Inventarnummer<br />
„No. 29“ und Gewichtsangabe.<br />
Marken: BZ Schwerin, MZ J. Giese<br />
(Meister in Schwerin Mitte <strong>19.</strong> Jh.,<br />
Scheffler Mitteldeutschland Nr. 728,<br />
780). L 39,5; B 27 cm, Gewicht 904 g.<br />
Schwerin, J. Giese, zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Nach Auskunft des Einlieferers direkt<br />
von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />
erworben.<br />
€ 2 000<br />
336 Platte für die Großherzöge v. Mecklenburg-Schwerin<br />
Silber, getrieben und gegossen. Ovale<br />
Platte mit glattem Spiegel, die breite<br />
Fahne mit fassoniertem Umriss und<br />
profiliertem Rand. Auf der Fahne das<br />
gravierte Monogramm Friedrich Franz’<br />
v. Mecklenburg-Schwerin unter Herzogskrone.<br />
Unterseitig gravierte Gewichtsangabe.<br />
Marken: 800er Reichsstempelung,<br />
kein MZ. L 46; B 32,5 cm, Gewicht<br />
1280 g.<br />
Wohl Schwerin, um 1900.<br />
Provenienz<br />
Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />
von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />
erworben.<br />
€ 2 500<br />
174
337 Seltene Stralsunder Zuckerdose<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf vier Füßen ovaler, stark<br />
gebauchter Korpus mit Scharnierdeckel<br />
und originalem Schloss mit Schlüssel.<br />
Plastisch gearbeiteter Blütenknauf und<br />
Akanthusgriffe. Die Wandung reich<br />
dekoriert mit getriebenen und ziselierten<br />
Blüten und Vögeln. Marken: BZ<br />
Stralsund, MZ „ITH“ (erwähnt um 1770,<br />
Scheffler Mitteldeutschland Nr. 936,<br />
991). Kleinere Reparaturen; die Treibarbeit<br />
wohl später. H 17,5 cm, Gewicht<br />
675 g.<br />
Stralsund, Meister ITH, um 1770.<br />
Literatur<br />
Vgl. eine Zuckerdose des Meisters,<br />
abgebildet bei Scheffler 1980, Nr. 29 und<br />
bei Scheffler, Silberne Zuckerdosen in<br />
Deutschland, Berlin 1990, Abb. 85.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
338 Oblatendose<br />
Silber; teilweise vergoldet. Auf drei Füßchen<br />
zylindrischer Korpus aus Silberfiligran.<br />
Der flache Stülpdeckel mit einer<br />
einzelnen stilisierten Filigranblüte im<br />
Zentrum. Keine Marken. H ca. 4;<br />
Ø 6,5 cm, Gewicht 74 g.<br />
Wohl Stade, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. eine nahezu identisch gearbeitete<br />
Oblatendose des Stader Meisters Jacob<br />
Hermann Tietkens (Meister 1765, Scheffler<br />
Niedersachsen Nr. 78) in St. Cosmae,<br />
abgebildet bei Clasen, Stader Silber,<br />
Stade 1962, Abb. 58, 60.<br />
€ 600<br />
175
339 Dessertbesteck für die Großherzöge<br />
v. Mecklenburg-Schwerin<br />
Silber; vergoldet. Bestehend aus je 48<br />
Gabeln, Löffeln und Messern. Die Gabeln<br />
dreizinkig, die Löffel mit eiförmiger<br />
Laffe, die Messer mit Silberklinge. Gerader<br />
Stiel mit fassoniertem Umriss; die<br />
Messer mit ovalem Griff und Abschlussknauf.<br />
Alle Teile mit graviertem Monogramm<br />
FF unter Herzogskrone. Marken:<br />
Kein BZ, MZ Heinrich Rose (geb. ca.<br />
1839, gest. 1901, Scheffler Mitteldeutschland<br />
Nr. 782). In dreilagiger samtgefütterter<br />
Lederschatulle mit Herstellersignet<br />
„H. Rose, Hofjuwelier, Schwerin i.M.“.<br />
Alter Papieraufkleber mit großherzoglichem<br />
Inventarstempel. L der Messer<br />
21,5 cm, Gesamtgewicht ca. 8.000 g.<br />
Schwerin, Heinrich Rose, um 1900.<br />
Provenienz<br />
Nach Auskunft des Vorbesitzers direkt<br />
von der Familie v. Mecklenburg-Schwerin<br />
erworben.<br />
Heinrich Rose war Hofjuwelier der<br />
Schweriner Großherzöge. Eine von Friedrich<br />
Franz II. gestiftete Taufschale des<br />
Meisters befindet sich in der Stadtkirche<br />
Ludwigslust (vgl. Scheffler 1980, S. 381).<br />
Das vorliegende Besteck wurde wohl<br />
für Friedrich Franz IV. gefertigt, der von<br />
1897 bis 1918 regierte.<br />
€ 20 000 – 25 000<br />
176
340 Großer Stuttgarter Deckelbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; außen<br />
teilweise und innen ganz vergoldet. Auf<br />
drei Kugelfüßen leicht konischer Korpus<br />
mit profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
im unteren Drittel mit getriebenem<br />
und ziseliertem Muschel- und Akanthusdekor.<br />
Der entsprechende, mehrfach<br />
abgesetzte Stülpdeckel mit Perlstabdekor<br />
und Kugelknauf. Marken: BZ Stuttgart<br />
mit Jahresbuchstabe C, MZ ‘IFS’, wohl<br />
Johann Friedrich Spelter (erwähnt um<br />
1725), Tremolierstich. H 25,5 cm, Gewicht<br />
570 g.<br />
Stuttgart, 1725 – 27<br />
Wir bedanken und bei Herrn Dr. Lutz<br />
Ilisch, Tübingen, für die Zuordnung der<br />
Meistermarke und die Datierung des<br />
Jahresbuchstabens.<br />
€ 3 000<br />
341 Kleiner Ulmer Taufbecher<br />
Silber, getrieben und graviert; teilweise<br />
vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />
Korpus mit profiliertem Lippenrand. Die<br />
Wandung dekoriert mit der äußerst fein<br />
getriebenen Darstellung einer Kindstaufe.<br />
Unter dem Lippenrand gravierte<br />
Umschrift: „Anno 1665, Den 29. May, ist<br />
geboren Magdalena Kühnlerin, zwischen<br />
12 und 1 Uhr Nachmittag. Deren Gevatterin<br />
war Magdalena Burckhardten.<br />
Gott segne sie.“. Marken: BZ Ulm für das<br />
17. Jh., MZ Johann Adam Kienlin der<br />
Ältere (1651 – 90/91, Rosenberg Nr.<br />
4732, 4784), niederländische Repunzierung.<br />
H 6,5 cm, Gewicht 53 g.<br />
Ulm, Johann Adam Kienlin der Ältere,<br />
um 1665.<br />
Literatur<br />
Zu Kienlin vgl. Kat. Goldschmiedekunst<br />
in Ulm, Ulm 1990, Nr. 22 ff. mit zahlreichen<br />
Abbildungen.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
178
342 Weißenfelser Tablett<br />
Silber, getrieben und gesägt. Großes ovales<br />
Tablett mit flachem, glattem Spiegel.<br />
Der konische Galerierand mit gesägtem<br />
klassizistischem Dekor und zwei ausgesparten,<br />
gegenständigen Handhaben. Der<br />
Spiegel mit kleinem, graviertem Ligaturmonogramm<br />
, wohl „LAE“ unter Grafenkrone.<br />
Marken: BZ Weißenfels, MZ<br />
FAP im Dreipass, wohl Friedrich August<br />
Pohle (tätig in Weißenfels um 1800).<br />
L 50; B 39; H 2,5 cm, Gewicht 1480 g.<br />
Weißenfels/Sachsen, wohl Friedrich<br />
August Pohle, Ende 18. Jh.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
179
343 Barocke Gabel und Löffel<br />
Silber. Vierzinkige Gabel, kantiger Stiel<br />
mit Rollwerkkartusche, gepunzt „B“.<br />
Löffel mit tiefer runder Laffe, leicht<br />
konischem Stiel und reliefertem geflügeltem<br />
Engelskopfabschluss. L der Gabel<br />
16,6 cm; Gewicht zus. 84 g.<br />
17. Jh., der Löffel wohl skandinavisch.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lots 31 und 33; rheinische<br />
Privatsammlung.<br />
€ 500<br />
180<br />
345 344 343<br />
344 Drei Patenlöffel<br />
Silber. Tiefe ovale Laffen mit gravierten<br />
(zwei mit datierten) Rückseiten, gegossene<br />
Stiele mit figürlichem Dekor in Etagen.<br />
Zwei Marken (nicht identifiziert).<br />
Kleine Dellen. L 17,8 – 19,9 cm; Gewicht<br />
164 g.<br />
Westfriesland, 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lots 83, 84, 85; rheinische<br />
Privatsammlung.<br />
€ 800<br />
345 Barocker Löffel<br />
Silber. Fast runde Laffe, schmaler pro -<br />
filierter Stil mit Dornansatz und<br />
Bockshufabschluss. Marke: MG im Rechteck<br />
(R3, Nr. 2267). Laffenrand leicht<br />
verbeult. L 13,9 cm, Gewicht 22 g.<br />
Nord- oder Ostdeutsch, wohl Halberstadt,<br />
Ende 17. Jh.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Sammlung<br />
€ 400
346 Augsburger Régencelöffel<br />
Silber, vergoldet. Ovale Laffe und gerader<br />
Stiel mit Régence-Gravur und einem<br />
kleinen Porträtrelief auf der Rückseite.<br />
Marken: BZ Augsburg für 1724 – 28, MZ<br />
Philipp Jacob I. Jäger (1715 – 63, Seling,<br />
Nr. 2078), Tremolierstich. L 18,4, Gewicht<br />
64 g.<br />
Augsburg, Philip Jacob I. Jäger,<br />
um 1724 – 28.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lot 73; rheinische<br />
Privatsammlung.<br />
€ 200<br />
347 Messer, Löffel und Gabel<br />
Silber, vergoldet. Messer und Löffel<br />
mit gleichem Régence-Ornament um<br />
eine ovale Kartusche mit Porträtrelief.<br />
Die Gabel vierzinkig, mit Fadengravur.<br />
Marken: BZ Augsburg, MZ Abraham III<br />
Warnberger (1702 – 53). Der Löffel mit<br />
MZ Cornelius Poppe (1685 – 1733, Seling<br />
Nr. 1961, 1815). Marken der Gabel: BZ<br />
Dresden, MZ Gotthelf Moritz Hauptvogel<br />
(1768 – 1804, Rosenberg Nr. 1818).<br />
L des Messers 22,7 cm, Gewicht zus. 202<br />
g. In einem ergänzten, lederbezogenen<br />
und goldgeprägten Etui (besch.).<br />
Augsburg und Dresden, 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lot 75; rheinische<br />
Privatsammlung<br />
€ 800<br />
348 Sechs Tafellöffel<br />
Silber. Unterschiedliche Formen und<br />
Marken, u. a. Elbing/Westpreußen und<br />
Königsberg (ein Paar). L 20 – 24 cm,<br />
Gesamtgewicht 342 g.<br />
Deutschland 18./<strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />
€ 300<br />
347<br />
346<br />
349 348<br />
181
349 Sechs Tafellöffel<br />
Silber. Unterschiedliche Formen und<br />
Marken, u. a. Altona und Hannover-<br />
Neustadt. L 21 – 24 cm, Gesamtgewicht<br />
320 g.<br />
Deutschland 18./<strong>19.</strong> Jahrhundert<br />
€ 300<br />
350 Wiener Tortenheber<br />
Silber, Elfenbein. Ajour gearbeiteter<br />
Heber mit getriebenen Früchten, der<br />
Elfenbeinstiel mit Hundekopfmotiv.<br />
Marke: BZ Wien und MZ verschlagen.<br />
Alte Reparatur am Ansatz des Hebers.<br />
L 29,4 cm, Gewicht 52 g.<br />
Wien, 1840er Jahre.<br />
€ 200<br />
351 Deutscher Fischheber<br />
Silber, ebonisiertes Holz. Ajour gearbeiteter<br />
Heber in Kartuschenform mit<br />
zentralem Fischmotiv, auf dem oberen<br />
Stielansatz gravierter Reichsadler, unterseitig<br />
Widmungsgravur. Marken: MZ<br />
„Rehder“. L 33,1 cm, Gewicht 74 g.<br />
Mitte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 200<br />
352 Frankfurter Tortenheber<br />
Silber, ebonisiertes Holz, Elfenbeinkügelchen.<br />
Fast elliptischer Heber, durchbrochen<br />
gearbeitet mit klassizistischem<br />
Rankendekor. Marken: BZ Frankfurt mit<br />
Feingehalt 13, MZ Peter Franz Vigelius<br />
(1791 – 1837, Scheffler, Nr. 521).<br />
L 35 cm, Gewicht 46 cm.<br />
Peter Franz Vigelius, um 1800.<br />
€ 200<br />
182<br />
353 Königsberger Kelle<br />
Silber; innen vergoldet. Querovale Kelle<br />
und gebogener Stiel; der verbreiterte Abschluss<br />
mit gegossenem und ziseliertem<br />
Rocailledekor. Marken: BZ Königsberg<br />
mit Jahresbuchstabe r für 1778 (Scheffler<br />
Ostpreußen Nr. 63, 138), kein BZ, preußischer<br />
Steuerstempel für 1809 (Rosenberg<br />
Nr. 4419). L 34 cm, Gewicht 237 g.<br />
Königsberg, 1778.<br />
€ 1 000<br />
354 Altonaer Kelle<br />
Silber. Runde Kelle und wenig gebogener,<br />
zum Ende verbreiterter Stiel. Monogrammgravur<br />
„A.B.C“ über der Datierung<br />
„1846“. Marken: BZ Altona mit verschlagenem<br />
Jahresbuchstaben, MZ Nicolaus<br />
(Claus) Tormählen (1757 – 86, vgl. Stierling<br />
Nr. 71, 73). L 37 cm, Gewicht 162 g.<br />
Altona, Nicolaus Tormählen, Ende 18. Jh.<br />
€ 280<br />
352 351 350
355 Augsburger Kelle<br />
Silber, innen vergoldet. Ovale tiefe Kelle,<br />
der wenig gebogene Stiel in Spatenform<br />
mit Fadengravur. Marken: BZ Augsburg<br />
BZ für 1799 – 1800, MZ wohl Martin<br />
Ludwig Laminit (Seling, Nr. 2740, 2616),<br />
Tremolierstich. L 35,5 cm, Gewicht 230 g.<br />
Augsburg, wohl Martin Ludwig Laminit,<br />
1799 – 1800.<br />
€ 750<br />
356 Liegnitzer Kelle<br />
Silber; innen vergoldet. Querovale<br />
Kelle und gebogener Stiel mit Spatenabschluss.<br />
Monogrammgravur „C.H.“.<br />
Marken: BZ Liegnitz, 12lötiger Feingehaltstempel,<br />
nicht identifiziertes MZ<br />
‘CMK’. L 35 cm, Gewicht 201 g.<br />
Liegnitz, um 1820/30.<br />
€ 180<br />
353 354 355 356 357 358<br />
357 Kelle<br />
Silber. Runde, abgeflachte Kelle mit<br />
wenig gebogenem spatenförmigem Stiel.<br />
Marken: 13lötiger Feingehaltstempel, MZ<br />
„LISNER“. L 36,5 cm, Gewicht 234 g.<br />
Deutschland, erstes Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 300<br />
358 Punschkelle<br />
Silber; innen vergoldet. Kelle in Form<br />
eines Schneckengehäuses, der Ausguss<br />
mit Klappdeckel und àjour gesägtem,<br />
geätztem Weintraubendekor. Gedrechselter<br />
Elfenbeingriff. Marken: 13lötiger<br />
Feingehaltstempel, MZ „R“. Minimale<br />
Dellen um den Lippenrand, Haarriss im<br />
Elfenbein. L 41,1 cm; Gewicht 168 g.<br />
Deutschland, Mitte <strong>19.</strong> Jahrhundert.<br />
€ 200<br />
183
359 Kopenhagener Zuckerschale<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf rechteckiger Plinthe mit<br />
eingezogenen Seiten vier kannelierte<br />
Beine mit Klauenfüßen. Die tiefe Schale<br />
mit getriebenem Akanthusfries und zwei<br />
gegenständigen Löwenmaskarons mit<br />
Halteringen. Marken: BZ Kopenhagen<br />
für 1810 mit Widdermarke, Wardeinmarke<br />
Frederik Fabritius für 1787 – 1823,<br />
MZ Johan Isbrand (1807 – 62, Boje S. 71<br />
f., 74, Nr. 1146). H 15 cm, Gewicht 451 g.<br />
Kopenhagen, Johan Isbrand, 1810.<br />
€ 1 200<br />
360 Queen Anne Ménage<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />
Füßen zweipassiges Tablett mit gegossenem,<br />
ohrenförmigem Henkel und zwei<br />
Ringhalterungen für die beiden Glasflakons<br />
mit Silberdeckeln. Marken: BZ<br />
London für 1712/13, Britannia Standard,<br />
MZ Charles Adam (ab 1703, Grimwade<br />
Nr. 25). H 19 cm, Gewicht ohne Flakons<br />
404 g.<br />
London, Charles Adam, 1712/13.<br />
€ 2 200<br />
184
361 Queen Anne Taperstick<br />
Silber, gegossen. Auf achteckigem, profiliertem<br />
Fuß weich gegliederter Balusterschaft<br />
mit profilierter Tülle; der Fuß<br />
mit graviertem heraldischem Emblem.<br />
Marken: BZ London für 1712/13, Britannia<br />
Standard, MZ Thomas Ash (ab 1697,<br />
Grimwade Nr. 88). H 11 cm, Gewicht<br />
120 g.<br />
London, Thomas Ash, 1712/13.<br />
€ 1 900<br />
362 Paar George I Salièren<br />
Silber, getrieben. Rechteckiger, eingeschnürter<br />
Korpus mit abgeschrägten<br />
Ecken und ovaler Muldung. Marken: BZ<br />
London für 1723/24, Britannia Standard,<br />
MZ Mary Rood (ab 1721, Grimwade Nr.<br />
2399). L 8; B 6,5; H 3,5 cm, Gewicht zus.<br />
124 g.<br />
London, Mary Rood, 1723/24.<br />
€ 1 000<br />
363 Paar George I Salièren<br />
Silber, getrieben. Rechteckiger, eingeschnürter<br />
Korpus mit abgeschrägten<br />
Ecken und zentraler Muldung. Schauseitig<br />
graviertes heraldisches Emblem.<br />
Marken: BZ London für 1728/29 bzw.<br />
1730/31, MZ Edward Wood (ab 1722, vgl.<br />
Grimwade Nr. 651 f.). L 7,5; B 6; H 3 cm,<br />
Gewicht zus. 92 g.<br />
London, Edward Wood, 1728 – 31.<br />
€ 750<br />
362 363<br />
185
364 Kleiner George II Salver<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf drei<br />
Füßen rund fassoniertes Tablett mit<br />
glattem Spiegel und profiliertem Rand.<br />
Der Spiegel mit graviertem heraldischem<br />
Emblem. Marken: BZ London für<br />
1751/52, MZ William Peaston (ab 1746,<br />
Grimwade Nr. 3254). Ø 16 cm, Gewicht<br />
218 g.<br />
London, William Peaston, 1751/52.<br />
€ 800<br />
365 George III Flaschenuntersetzer<br />
Silber, getrieben und graviert. Auf<br />
rundem Holzboden gesägter Galerierand<br />
mit klassizistischem Dekor und ovalem<br />
Medaillon mit graviertem heraldischem<br />
Emblem. Marken: BZ London für<br />
1771/72, MZ William Plummer (ab 1755,<br />
Grimwade Nr. 3255). H 4,5; Ø 12,5 cm.<br />
London, William Plummer, 1771/72.<br />
€ 500<br />
186
366 George III Teekanne<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Auf flachem Boden oval-zylindrischer<br />
Korpus mit versenktem Scharnierdeckel;<br />
die Wandung mit gravierten Blütengirlanden.<br />
Gerade konische Tülle; Deckelknauf<br />
und ohrenförmiger Henkel aus<br />
Elfenbein. Kleine Lötstelle am Deckel,<br />
das Elfenbein mit Haarrissen. Marken:<br />
BZ London für 1778/79, MZ Benjamin<br />
Mountigue (ab 1772, Grimwade<br />
Nr. 1999). H 12 cm, Gewicht 410 g.<br />
London, Benjamin Mountigue, 1778/79.<br />
€ 900<br />
367 George III Salver<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />
Füßchen ovales Tablett; der Spiegel<br />
mit graviertem heraldischem Emblem.<br />
Marken: BZ London für 1785/86, MZ<br />
Elizabeth Jones (ab 1783, Grimwade<br />
Nr. 600). L 21; B 16 cm, Gewicht 338 g.<br />
London, Elizabeth Jones, 1785/86.<br />
€ 600<br />
366<br />
385<br />
187
368 22 George III Teller<br />
Silber, getrieben und gegossen. Runder<br />
Teller mit flachem Spiegel; die breite<br />
Fahne mit godroniertem Rand und<br />
großem graviertem Wappen mit der<br />
Devise „VERITE SANS PEUR“. Marken:<br />
BZ London für 1791/92, MZ ‘RS’, wohl<br />
Robert Sharp (ab 1788, Grimwade<br />
Nr. 2436). Ø 25 cm, Gewicht je ca. 585 g.<br />
London, wohl Robert Sharp, 1791/92.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
188
369 George III Salver<br />
Silber, getrieben und gegossen. Rundes<br />
Tablett mit glattem Spiegel; der Rand<br />
mit Perlstabdekor. Marken: BZ London<br />
für 1794/95, MZ John Edwards III (ab<br />
1788, Grimwade Nr. 1273). H 3; Ø 24 cm,<br />
Gewicht 500 g.<br />
London, John Edwards III, 1794/95.<br />
€ 800 – 1 000<br />
370 George III Teapot-Stand<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
vier Kugelfüßen polygonales Tablett<br />
mit leicht hochgezogenem, profiliertem<br />
Rand; der Spiegel mit graviertem klassizistischem<br />
Dekor und Ligaturmonogramm.<br />
Marken: BZ London für 1794/95,<br />
MZ Robert Hennell I (ab 1772, Grimwade<br />
Nr. 2330). L 15; B 12 cm, Gewicht<br />
104 g.<br />
London, Robert Hennell I, 1794/95.<br />
€ 450<br />
189
371 Paar George III Sauceboats<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
rechteckigem Fuß tiefe Schale mit<br />
godroniertem Rand und kantigen<br />
Henkeln mit Palmettdekor. Schauseitig<br />
graviertes Wappen mit Devise „HO-<br />
NESTE AUDAX“. Marken: BZ London<br />
für 1806/07, MZ William Bennett (ab<br />
1796, Grimwade Nr. 3029). L 21; B 12;<br />
H 17,5 cm, Gewicht 1076 g.<br />
London, William Bennett, 1806/07.<br />
€ 1 700<br />
372 George III Decanter-Stand<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf samtbezogenem<br />
Holzkorpus das dreipassige<br />
Tablett mit zentralem Tragegriff und<br />
ringförmigen Halterungen für drei Karaffen<br />
und drei Stöpsel. Die Karaffen aus<br />
gesteineltem Glas mit gravierten Bezeichnungen<br />
„Brandy“, „Rum“ und „Hollands“.<br />
Marken: BZ London für 1809/10, MZ<br />
Rebecca Emes & Edward Barnard I<br />
(ab 1018, Grimwade Nr. 2309). H 27 cm.<br />
London, Rebecca Emes & Edward<br />
Barnard, 1809/10.<br />
€ 1 700<br />
190
373 Großer George III Tafelaufsatz<br />
Sog. „Lazy Susan“. Old Sheffield Plate;<br />
Kupfer versilbert. Auf rundem Fuß achtseitiges,<br />
drehbares Heißwasserrechaud<br />
mit vier gedrechselten Elfenbeingriffen.<br />
Eingestellt vier rechteckige Gemüseschüsseln<br />
um eine große Deckelterrine<br />
im Zentrum, dazwischen runde Ablagen<br />
für Salièren. Die Gemüseschüsseln mit<br />
godroniertem Rand und aufgewölbten<br />
Deckeln mit plastisch gearbeiteten Löwenkopfknäufen.<br />
Die Deckelterrine auf<br />
rundem Fuß, mit zwei gegenständigen<br />
profilierten Handhaben und aufgewölbtem<br />
Stülpdeckel mit entsprechendem<br />
Ringknauf. Die Deckel der Gemüseschüsseln<br />
mit graviertem Wappen und der<br />
Devise „DUX VITA RATIO“. Der Terrinendeckel<br />
zusätzlich mit heraldischem<br />
Emblem in ovaler Reserve mit Hosenbandorden.<br />
Kleinere Reparaturen, das<br />
Silber an den Auflageflächen zum Teil<br />
berieben, die Salièren verloren. Marken:<br />
Die Terrine mit MZ Thomas & James<br />
Creswick (Sheffield 1807 – 1879, Culme<br />
S. 101 f.). H des Rechauds 12,5; Ø 73 cm,<br />
H der Terrine ca. 33 cm.<br />
Sheffield, Thomas & James Creswick,<br />
um 1810 – 20.<br />
Provenienz<br />
Badische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. einen ähnlichen Tafelaufsatz, abgebildet<br />
bei Bradbury, History of Old Sheffield<br />
Plate, Sheffield 1968, S. 345, mit<br />
einer Abb. der Marke S. 448. Zu Sheffield<br />
Plate vgl. Giles, Sheffield Plate, in: Die<br />
Kunst, Heft 8, 1979, S. 531 ff.<br />
Drehbare Tafelaufsätze dieser Art kamen<br />
im frühen <strong>19.</strong> Jahrhundert in Mode. Auf<br />
einem großen Tisch platziert, konnten<br />
sich die Gäste reihum aus den einzelnen<br />
Schüsseln bedienen, was der Bequemlichkeit<br />
des Dienstmädchens zugute<br />
kam – und zu der umgangssprachlichen<br />
Bezeichnung „Lazy Susan“ führte.<br />
Die Arbeiten von Thomas & James<br />
Creswick zählen zu den qualitätvollsten<br />
in Sheffield Plate; 1851 nahmen sie mit<br />
ihren Entwürfen an der Weltausstellung<br />
in London teil.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
191
374 George III Stielkännchen<br />
Silber, getrieben. Auf flachem Boden<br />
zylindrischer Korpus mit hoch angesetztem<br />
Ausguss und gedrechseltem Stiel aus<br />
ebonisiertem Holz. Der flache Scharnierdeckel<br />
mit graviertem heraldischem Emblem.<br />
Marken: BZ London für 1814/15,<br />
MZ William Price (ab 1812, Grimwade<br />
Nr. 3268). 12 cm, Gewicht 233 g.<br />
London, William Price, 1814/15.<br />
€ 600<br />
375 George IV Dressing Case<br />
Große quaderförmige Schatulle aus<br />
Tropenholz; die Kanten mit Messingprofilierung.<br />
Im Innern abgeteilte Fächer<br />
für zehn originale Glasgefäße mit Silberdeckeln.<br />
Herausnehmbarer Einlege boden<br />
mit Maniküregarnitur. Hinter dem<br />
samtbezogenen Innendeckel ein ledernes<br />
Brieffach mit Riegelverschluss. Die<br />
Vorderseite mit originalem Schloss und<br />
Schlüssel. Auf der Deckeloberseite eingelegtes<br />
Messingschild mit graviertem<br />
Ligaturmonogramm. Die Gefäßdeckel<br />
zum Teil mit Patentverschlüssen.<br />
Marken: BZ London, meist für 1823/24,<br />
unterschiedliche MZ, meist John &<br />
Archibald Douglas (ab 1821, Grimwade<br />
Nr. 1256); die Schraubverschlüsse plated.<br />
Im Brieffach Papieretikett „CHRISP<br />
Manufacturer, 49 New Bond Street“.<br />
L der Schatulle 30; B 22,5; H 12 cm.<br />
London, 1823/24.<br />
€ 1 400<br />
192
376 George IV Teekanne<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf rund<br />
fassoniertem Fuß stark gebauchter Korpus<br />
mit senkrechten Zügen, geschwungener<br />
Tülle und ohrenförmigem Holzhenkel.<br />
Der versenkte Scharnierdeckel mit<br />
Blütenknauf. Stark beriebene Wappengravur.<br />
Marken: BZ London für 1823/24,<br />
MZ William Eley I & William Fearn (ab<br />
1797, Grimwade Nr. 3112). H 16 cm,<br />
Gewicht 725 g.<br />
London, William Eley I & William Fearn,<br />
1823/24.<br />
€ 1 200<br />
377 Victorianische Teekanne mit Stand<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Auf rundem Fuß birnförmige<br />
Kanne mit reichem getriebenem und<br />
graviertem Dekor und geschwungener<br />
Tülle; der aufgewölbte Scharnierdeckel<br />
mit Blütenknauf. Der Stand auf drei<br />
Muschelfüßen, mit breiter, gegossener<br />
Fahne. Beiliegend ein passend ergänztes<br />
Rechaud mit eingehängtem Brenner.<br />
Marken Kanne und Stand: BZ London<br />
für 1841/42 bzw. 1842/43, MZ Robert<br />
Hennell III (ab 1834, Grimwade Nr.<br />
2333), Marken Rechaud: BZ London für<br />
1888/89, MZ Walter & John Barnard (ab<br />
1877, Culme Nr. 14443). H der Teekanne<br />
24 cm, Gewicht zusammen 1381 g.<br />
London, Robert Hennell III, 1841/42.<br />
€ 1 200 – 1 500<br />
193
378 Victorianisches Schreibzeug<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Auf vier àjour gearbeiteten Füßen rechteckiges<br />
Tablett mit abgeschrägten Ecken<br />
und eingezogenen Seiten. Gesägter<br />
Galerierand mit fein gravierten Jagdhunden,<br />
Hasen und Vögeln zwischen<br />
Akanthusranken. Der Spiegel mit sechseckigen<br />
Halterungen für drei Tintenfässer<br />
mit silbermontiertem Rand und<br />
Stülpdeckeln. Der Deckel des mittleren<br />
als kleiner Handleuchter mit eingestecktem<br />
Löscher. Zwei in der Zeit ergänzte<br />
Handhaben mit plastischen Löwenfiguren<br />
über Kartuschen mit Wappen- bzw.<br />
Widmungsgravur: „Presented to the<br />
Revd. John Wylde, by the Parishioners<br />
of Belbroughtin as a Token of Respect &<br />
Esteem, A.D. 1849.“ Marken des Schreibzeugs:<br />
BZ London für 1845/46, MZ John<br />
Edward Terrey (ab 1816, Grimwade Nr.<br />
1281). Die Handhaben mit BZ Birmingham<br />
für 1849/50 und ungedeutetem MZ<br />
‘E&Co’. L 35; B 20; H 18,5 cm. Silbergewicht<br />
1381 g.<br />
London, John Edward Terrey, 1845/46.<br />
Provenienz<br />
Erworben bei Christie’s London, Important<br />
Silver Sale, Juni 2001.<br />
€ 2 600<br />
379 Großer victorianischer Salver<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />
gegossenen Füßen rund fassoniertes<br />
Tablett mit glattem Spiegel und schmaler,<br />
ausgestellter Fahne; der godronierte<br />
Rand mit ziselierter Akanthusauflage.<br />
Auf dem Spiegel gravierter Rocailledekor<br />
um ein gekröntes Wappen. Marken: BZ<br />
London für 1845/46, MZ John Samuel<br />
Hunt (ab 1844, Culme Nr. 8350), Herstellerstempel<br />
und Modellnr. Ø 57 cm,<br />
Gewicht 4200 g.<br />
London, John Samuel Hunt, 1845/46.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
194
380 Victorianisches Dressing Case<br />
Große quaderförmige Schatulle aus<br />
Tropenholz; die Kanten mit Messingprofilierung.<br />
Im Innern abgeteilte<br />
Fächer für zehn originale Glasgefäße mit<br />
Silberdeckeln, vier Elfenbeinkleider- und<br />
Haarbürsten und zwei Zahnbürsten. Im<br />
Deckel ein herausnehmbarer Spiegel mit<br />
Federverschluss; dahinter ein ledernes<br />
Brieffach. In der Vorderseite eine samtgefütterte<br />
Schmucklade mit Federmechanismus.<br />
Originales Schloss, der Schlüssel<br />
verloren. Auf der Deckeloberseite<br />
eingelegter, vakanter Messingschild. Die<br />
Gefäße zum Teil mit Patentverschlüssen.<br />
Alle Teile mit graviertem Ligaturmonogramm.<br />
Beigegeben ein Handspiegel<br />
aus Elfenbein. Marken: BZ London für<br />
1865/66, MZ William Thomas Wright &<br />
Frederick Davies (ab 1864, Culme<br />
Nr. 16050). L der Schatulle 31; B 23;<br />
H 18 cm.<br />
London, William Thomas Wright &<br />
Frederick Davies, 1865/66.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
381 Paar victorianische Girandolen<br />
Silber, Auf quadratischem Fuß konischer,<br />
kannelierter Säulenschaft mit vasenförmiger<br />
Tülle. Der eingesteckte Aufsatz<br />
mit zwei gewundenen Leuchterarmen.<br />
Marken: BZ Sheffield für 1893/94,<br />
MZ William Gibson & John Langman<br />
(1894 – 97, Culme Nr. 14860). Kleine<br />
Dellen; der Fuß gefüllt. H 30 cm.<br />
Sheffield, William Gibson & John Langman,<br />
1894.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 800 – 2 000<br />
195
382 Kleines victorianisches Teeservice<br />
Silber. Bestehend aus Teekanne, Zuckerschale<br />
und Milchkännchen. Auf niedrigem<br />
Standring zylindrischer Korpus mit<br />
gerader konischer Tülle, das Milchkännchen<br />
mit Schnaupe. Flacher Scharnierdeckel<br />
und ohrenförmiger Holzhenkel.<br />
Marken: BZ Birmingham für 1897/98,<br />
MZ Frederick W. Turton Ltd. (ab 1898,<br />
Culme Nr. 5371). H der Teekanne 13 cm,<br />
Gewicht 516 g.<br />
Birmingham, Frederick W. Turton, 1898.<br />
€ 600<br />
383 George V Teekanne mit Rechaud<br />
Silber. Auf flachem Boden runder,<br />
leicht konischer Korpus mit abgesetzter<br />
Schulter und gestuftem Scharnierdeckel.<br />
Geschwungene Tülle und Henkel mit<br />
ebonisiertem Holzgriff. Das vierbeinige<br />
Rechaud mit eingehängtem Brenner.<br />
Marken: BZ Edinburgh für 1918/19, MZ<br />
Hamilton & Inches (ab ca. 1880, Jackson<br />
S. 555). H 24,5 cm, Gewicht 937 g.<br />
Edinburgh, Hamilton & Inches, 1918/<strong>19.</strong><br />
€ 1 000<br />
384 Charles II Löffel<br />
Silber. Ovale Laffe und gerader, zum<br />
Ende verbreiterter Stiel mit Wildspurabschluss,<br />
graviertes heraldisches Emblem.<br />
Marken: BZ London für 1674/75, MZ IS,<br />
wohl Jerem’h Snow (1668 – 1702, Jackson<br />
S. 244). L 19 cm, Gewicht 46 g.<br />
London, wohl Jerem’h Snow, 1674/75.<br />
€ 350<br />
385 George III Teekanne mit Stand<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Auf flachem Standring oval-zylindrischer<br />
Korpus mit versenktem Scharnierdeckel;<br />
die Wandung mit graviertem Fries und<br />
zwei gegenständigen vakanten Reserven.<br />
Gerade, konische Tülle; Deckelknauf und<br />
ohrenförmiger Henkel aus ebonisiertem<br />
Holz. Der ovale Stand auf vier Füßen,<br />
mit entsprechendem Dekor. Winziger 388 384 387<br />
196
Riss am Rand des Stands. Marken: BZ<br />
London für 1789/90, MZ Henry Chawner<br />
(ab 1786, Grimwade Nr. 972). H 14 cm,<br />
L des Stands 17; B 12 cm, Gewicht zus.<br />
522 g.<br />
London, Henry Chawner, 1789/90.<br />
Abbildung Seite 187<br />
€ 1 300<br />
386 George III Besteckkasten<br />
12 Messer und 12 dreizinkige Gabeln.<br />
Silber; die gefüllten Griffe in Pistolenform<br />
mit reliefiertem Muschelornament,<br />
die Klingen und Forken aus Eisen.<br />
Marken: Kein BZ, MZ „W.B & Co“. Eisen<br />
partiell rostig, das Silber z.T. dünn. Wohl<br />
originale, lederbezogene, innen mit Samt<br />
ausgeschlagene Schatulle mit Messingbeschlägen.<br />
L der Messer 25,3 cm.<br />
Wohl Sheffield, um 1780.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lot 134; rheinische<br />
Privatsammlung.<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Amme, Historische<br />
Bestecke, Stuttgart 2002, Nr. 525. Vgl.<br />
auch einen nahezu identischen Kasten<br />
Sheffield, abgebildet bei Amme, Nr. 523.<br />
€ 1 200 – 1 500<br />
387 George III Fleischspieß<br />
Silber, gegossen. Spitz zulaufender<br />
Spieß, der gegossene Ringgriff mit<br />
Muscheldekor. Marken: BZ London für<br />
1782/83, MZ Hester Bateman (ab 1761,<br />
Grimwade Nr. 961). L 25 cm, Gewicht<br />
74 g.<br />
London, Hester Bateman, 1782/83.<br />
€ 300<br />
197
388 George III Saucenkelle<br />
Silber. Querovale Laffe, radial graviert<br />
um eine Münze König George II.;<br />
gedrechselter Holzstiel. Marken: BZ London<br />
für 1784/85, MZ Charles Hougham<br />
(ab 1769, Grimwade Nr. 328). L 23,3 cm,<br />
Gewicht 38 g.<br />
London, 1784/85.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lot 121; rheinische<br />
Privatsammlung.<br />
€ 200<br />
389 Estnische Kasserole<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf flachem Boden konischer<br />
Korpus mit profiliertem Rand und spitzer<br />
Schnaupe. Der gedrechselte Stiel aus<br />
ebonisiertem Holz. Die Wandung mit<br />
graviertem Monogramm „CvK“. Marken:<br />
13lötiger Feingehaltstempel, BZ Dorpat<br />
mit Datierung 1825, zweifaches MZ<br />
Johann Caspar Haerlen (1818 – 31, vgl.<br />
Leistikow S. 239). ). H 4,5 cm, Gewicht<br />
267 g.<br />
Dorpat/Estland, Johann Caspar Haerlen,<br />
1825.<br />
€ 1 000<br />
390 Tastevin<br />
Silber, getrieben. Auf flachem Boden<br />
runde Schale mit seitlichem, profiliertem<br />
Ringhalter. Unter dem Lippenrand<br />
Besitzerstempel „D*CHAGRIN“. Marken:<br />
Charge und Décharge für Orléans mit<br />
Jahresbuchstabe N für 1780 – 82 (Helft<br />
Nr. 699 a, b, e) nicht identifiziertes MZ<br />
(tätig in Orléans um 1780, Beuque<br />
Nr. 505). Ø 8 cm, Gewicht 106 g.<br />
Orléans, 1780 – 82.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 500<br />
198<br />
391 390
391 Tastevin<br />
Silber, getrieben. Flache runde Schale<br />
mit profiliertem Henkelring; die Wandung<br />
mit gravierten Godrons. Unter dem<br />
Lippenrand Besitzergravur „M.COTTE“.<br />
Marken: Charge und Décharge Orléans<br />
für 1788/90 (vgl. Helft Nr. 700 a, b),<br />
nicht identifiziertes MZ GL, wohl ein<br />
Mitglied der Familie Lumière (vgl. Helft<br />
Nr. 692 d). Ø 8,5 cm, Gewicht 72 g.<br />
Orléans, 1788/90.<br />
€ 500<br />
392 Zuckerstreulöffel<br />
Silber. Runde, abgeflachte Laffe mit<br />
durchbrochenem klassizistischem Dekor.<br />
Der leicht gebogene Stiel mit Lanzettabschluss.<br />
Marken: Französischer Feingehalt-<br />
und Garantiestempel für 1809 – 19<br />
(Rosenberg Nr. 5856, 5870), ungedeutetes<br />
MZ „LEYSZ“ mit Bildmarke. L 22 cm,<br />
Gewicht 91 g.<br />
Frankreich, 1809 – <strong>19.</strong><br />
€ 250<br />
393 Pariser Zuckerstreulöffel<br />
Silber; vergoldet. Tiefe, muschelförmige<br />
Laffe mit durchbrochenem vegetabilem<br />
Dekor. Der wenig gebogene, zum Ende<br />
verbreiterte Stiel mit Fadengravur und<br />
Ligaturmonogramm. Marken: Pariser<br />
Feingehalt-, Garantie- und Gegenstempel<br />
„Bigorne“ für 1819 – 38 (Rosenberg<br />
Nr. 6578, 6592, 5928), MZ Charles-Gillet<br />
Latourette (1820 – 30, Beuque Nr. 2537).<br />
L 21,5 cm, Gewicht 66 g.<br />
Paris, Charles-Gillet Latourette, 1820 – 30.<br />
€ 250<br />
394 393 392<br />
394 Pariser Zuckerstreulöffel<br />
Silber. Tiefe ovale Laffe mit durchbrochenem<br />
klassizistischem Dekor, der<br />
wenig gebogene, zum Ende verbreiterte<br />
Stiel mit Fadengravur und Ligaturmonogramm.<br />
Marken: Pariser Feingehaltstempel,<br />
Garantiestempel und Gegenstempel<br />
„Bigorne“ für 1819 – 38, (Rosenberg<br />
Nr. 6578, 6592, 5928), MZ Antoine-Adrien<br />
Vautrin (1824 – 64, Beuque Nr. 2486).<br />
L 20,5 cm, Gewicht 66 g.<br />
Paris, Antoine-Adrien Vautrin, 1824 – 38.<br />
€ 250<br />
199
395 Straßburger Cremeschälchen<br />
Silber, getrieben und gegossen; innen<br />
vergoldet. Auf drei geschwungenen<br />
Füßen konischer Korpus mit profiliertem<br />
Rand und Klapphenkel; die glatte<br />
Wandung mit aufgelegtem horizontalem<br />
Band. Der leicht gewölbte Stülpdeckel<br />
mit Haltering. Marken: BZ Straßburg mit<br />
Jahresbuchstabe V für 1772, MZ Johann<br />
Heinrich I Oertel (1749 – 96, Helft Nr.<br />
1100a, 1100b, 1111d), der Deckel mit<br />
Jahresbuchstabe U (Helft Nr. 1099a).<br />
H 10,5 cm, Gewicht 103 g.<br />
Straßburg, Johann Heinrich I Oertel,<br />
1771/72.<br />
Provenienz<br />
Bayerische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. ein Schälchen aus dem Hofservice<br />
von Pfalz-Zweibrücken in der Sammlung<br />
der Münchener Residenz, abgebildet<br />
bei Brunner, Altes Tafelsilber, München<br />
1964, S. 195. Zu Oertel vgl. Kat. Deux siècles<br />
d’orfèvrerie à Strasbourg, Straßburg<br />
2004, Nr. 49, 53, 58, 94, mit div. Abb.<br />
€ 1 200<br />
396 Venezianisches Reliquiar<br />
Silber, getrieben, gegosssen und graviert.<br />
Auf passig ovalem Fuß Balusterschaft<br />
mit bewegt gestaltetem Nodus. Das Depositorium<br />
reich dekoriert mit Cherubköpfen<br />
und stilisiertem Muschel- und<br />
Akanthusdekor. In einer zentralen Kartusche<br />
hinter Glas eine später eingefügte<br />
Klosterarbeit mit Reliquienpartikel der<br />
heiligen Theresia von Lisieux und der Inschrift<br />
„EX PULVERE SEPULCRI MIXTO<br />
PULVERI CORPORIS SANCTAE THE-<br />
RESIAE A JESU INFANTE“. Die Kapsel<br />
verso versiegelt. Marken: BZ Venedig für<br />
das 18. Jh. (Tardy S. 291), MZ Zuan Piero<br />
Grappiglia (1768 – 77, Pazzi Nr. 42, Donaver<br />
Nr. 405). H 35 cm, Gewicht 468 g.<br />
Venedig, 1768 – 77.<br />
Literatur<br />
Zum Meister vgl. auch Donati, I marchi<br />
dell’argenteria italiana, Novara 1999,<br />
Nr. 748.<br />
€ 2 000<br />
200
397 Turiner Leuchterpaar<br />
Silber, getrieben und gegossen. Glockenförmiger,<br />
rund fassonierter Fuß mit<br />
geschwungenen Zügen und Akanthusblättern,<br />
der weich gegliederte Balusterschaft<br />
mit vasenförmiger, profilierter<br />
Tülle. Marken: BZ Turin (Tardy S. 291),<br />
Wardeinmeister Bartolomeo Bernardi<br />
(1779 – 93), MZ Bernardino Badino<br />
(1782 – 96). H 22,5 cm, Gewicht 700 g.<br />
Turin, Bernardino Badino, 1782 – 96.<br />
Literatur<br />
Zu den Marken vgl. Dabbene, Argenti<br />
Italiani del settecento, Mailand 1999;<br />
zum Typus vgl. Fina, L`Argenteria Torinese<br />
del settecento, Turin 2002, S. 85.<br />
€ 3 500 – 4 000<br />
201
398 Amsterdamer Leuchterpaar<br />
Silber, getrieben, gegossen und ziseliert.<br />
Auf quadratischer Plinthe mit abgeschrägten<br />
eingezogenen Ecken der runde<br />
Fuß mit Perlstab und Palmettdekor. Der<br />
kannelierte Säulenschaft am unteren<br />
Ansatz mit reliefierten Cäsarenhäuptern<br />
in lorbeerbekränzten Medaillons. Der<br />
obere Abschluss mit Widdermaskarons<br />
zwischen Tuchdraperien; darüber die<br />
vasenförmige Tülle mit entsprechendem<br />
Dekor und großer, eingesteckter<br />
Traufschale. Marken: BZ Amsterdam mit<br />
Jahresbuchstabe C für 1787, Provinzialkontrollzeichen<br />
(vgl. Rosenberg S. 395,<br />
MZ Joseph Sliepers (1784 – 98, Citroen<br />
S. 75). H 29,5 cm, Gewicht 1320 g.<br />
Amsterdam, Joseph Sliepers, 1787.<br />
Provenienz<br />
Aus dem Besitz der Grafen v. Ross<br />
Literatur<br />
Vgl. eine Kanne des Meisters in der<br />
Sammlung der Königin Emma der<br />
Niederlande, abgebildet bei Voet,<br />
Merken van Amsterdamsche goud- en<br />
zilversmeden, ‘s-Gravenhage, 1912, S. 13,<br />
Nr. 578.<br />
Johannes Ross war holländischer „Gouverneurdirektor“<br />
in Indien. Sein Sohn Johannes<br />
wurde 1816 für seine Verdienste<br />
für Preußen in den Grafenstand erhoben.<br />
€ 10 000 – 12 000<br />
202
399 Groninger Zuckerstreuer<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Runder Fuß und vasenförmiger Korpus<br />
mit abgesetzter Schulter und gekehltem<br />
Hals; die Wandung dekoriert mit<br />
getriebenen Tuchdraperien unter einem<br />
Blütenfries und Perlstab. Der hochgewölbte,<br />
aufgesteckte Streuaufsatz mit<br />
durchbrochenem Rankendekor und<br />
einem plastisch gearbeiteten Papagei als<br />
Bekrönung. Marken: BZ Groningen mit<br />
Jahresbuchstabe Z für 1799 – 1805, MZ<br />
Henricus Hubert (1774 – 1811, Citroen<br />
S. 227, 51). H 28,5 cm, Gewicht 330 g.<br />
Groningen, Henricus Hubert, 1799 – 1805.<br />
Literatur<br />
Zu Hubert vgl. Kat. Groninger Keur, Groningen<br />
1997, Nr. 123, 125, 127, 128, 138,<br />
mit zahlreichen Abbildungen.<br />
€ 1 800<br />
400 Eierbecher<br />
Silber, getrieben und gegossen; vergoldet.<br />
Gegossener Balusterschaft zwischen<br />
einer eiförmigen und einer runden Schale<br />
mit glatter Wandung und profiliertem<br />
Rand. Marken: verschlagenes österreichungarisches<br />
BZ, wohl Brünn, für 1804<br />
(vgl. Lanz/Schmid/Strahalm S. 203),<br />
verschlagenes MZ ‘CLB’ (?), Befreiungsstempel<br />
für 1809/10, Wiener Repunzierung<br />
von 1866 (Tardy S. 74).<br />
Österreich, wohl Brünn, 1804.<br />
€ 600<br />
203
401 Paar Temeschburger Leuchter<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Auf rundem Scheibenfuß mit Mäanderfries<br />
konischer, kannelierter Säulenschaft<br />
und zylindrische Tülle mit eingesteckter<br />
Traufschale. Der Fuß mit später graviertem<br />
gekröntem Monogramm „KE“. Marken:<br />
BZ Temeswar für 1780, MZ Wenzel<br />
Lukasitz (vgl. Köszeghy Nr. 2090, 2103).<br />
H 18,5 cm, Gewicht 571 g.<br />
Temeschburg (Temeswar)/Österreich-<br />
Ungarn, Wenzel Lukasitz, 1780.<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Heller, Ungarische und<br />
Siebenbürgische Goldschmiedearbeiten,<br />
München 2000, Nr. 131.<br />
€ 1 800 – 2 000<br />
402 Salzburger Becher<br />
Silber, getrieben und graviert; innen mit<br />
schwachen Resten von Vergoldung. Auf<br />
flachem Boden konischer Becher mit<br />
profiliertem Lippenrand; die Wandung<br />
mit großem gravierten Wappen und der<br />
Datierung „1721“ zwischen zwei gravierten<br />
Bändern mit Régenceornament.<br />
Marken: BZ Salzburg für das 18. Jh.,<br />
MZ Matthias Unverdorben (1709 – 54).<br />
Winzige Delle über dem Boden. H 10,5<br />
cm, Gewicht 151 g.<br />
Salzburg, Matthias Unverdorben,<br />
um 1720.<br />
Provenienz<br />
Bayerische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Neuhardt, Gold und Silber, Kostbarkeiten<br />
aus Salzburg, Salzburg 1984,<br />
Nr. 221.<br />
€ 1 200<br />
204
403 Kleiner Wiener Akeleipokal<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
mit Resten von Vergoldung. Auf rundem,<br />
sechsfach gebuckeltem und eingeschnürtem<br />
Fuß vasenförmiges Zwischenglied<br />
mit drei Volutenspangen. Stark eingeschnürte<br />
Kuppa mit zwei Reihen<br />
tropfenförmiger Buckel und graviertem<br />
Akanthusdekor. Glatter Lippenrand und<br />
sechsfach gebuckelter, entsprechend<br />
dekorierter Stülpdeckel mit einem römischen<br />
Soldaten mit Lanze und Schild als<br />
Bekrönung. Marken: BZ Wien für 1772<br />
(vgl. Rosenberg Nr. 7856), MZ Joseph<br />
Trischiz (ab 1766, Neuwirth Nr. 347 f.).<br />
H 22,5 cm, Gewicht 249 g.<br />
Wien, Joseph Trischiz, 1772.<br />
€ 2 000<br />
404 Paar Rokokoleuchter<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Runder, hochgewölbter Fuß mit<br />
getriebener Rocaillemanschette über<br />
drei gravierten Architekturkartuschen.<br />
Mehrfach profilierter Balusterschaft mit<br />
entsprechend dekoriertem, nodusartigem<br />
Zwischenglied und vasenförmiger Tülle.<br />
Eingeschlagenes Monogramm „E.B.V.T.“<br />
und Gewichtsangabe „20 LOT“ bzw.<br />
„20 1/2 LOT“ Marken: verschlagenes,<br />
wohl österreiches BZ für 1777, vielleicht<br />
Brünn oder Olmütz (vgl. Lanz/Schmid/<br />
Strahalm S. 203, 209), verschlagenes<br />
MZ, österreichische Repunzierung für<br />
1806/07 (vgl. Tardy S. 57). H 20,5 cm,<br />
Gewicht 681 g.<br />
Österreich, 1777.<br />
€ 2 800<br />
205
405 Moskauer Ananaspokal<br />
Silber, getrieben und gegossen; teilweise<br />
vergoldet. Auf rundem, elffach gebuckeltem<br />
Fuß figürlicher Schaft in Form eines<br />
Baumstamms mit Holzfäller; die Kuppa<br />
mit fünf versetzten Buckelreihen. Entsprechender<br />
Stülpdeckel mit einer gegossenen<br />
Vase und Schmeck als Bekrönung.<br />
Marken: Stadtmarke Moskau für 1745<br />
mit Beschaumeister Kusma Grigorjew<br />
(1741 – 49), MZ AI, wohl Andrej Iwanow<br />
(1749 – 62 ?, Goldberg Nr. 476, 589, 666).<br />
H 40 cm, Gewicht 433 g.<br />
Moskau, wohl Andrej Iwanow, 1745.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
406 Moskauer Becher<br />
Silber, getrieben und graviert; innen<br />
vergoldet. Auf glattem Standring und<br />
Fußwulst konischer Becher mit profiliertem<br />
Lippenrand; die Wandung dekoriert<br />
mit getriebenen und ziselierten Blüten<br />
und Rankenwerk. Marken: Stadtmarke<br />
Moskau, Beschaumeister Danila Moschalkin<br />
für 1750 – 58, (Goldberg Nr. 484,<br />
592), MZ Timofej Filippow Silujanow<br />
(1752 – 1802, Postnikova Nr. 2936).<br />
H 15 cm, Gewicht 209 g.<br />
Moskau, Timofej Filippow Silujanow,<br />
1752 – 58.<br />
€ 1 600<br />
206
407 Moskauer Obstschale<br />
Silber, getrieben und gegossen, Glaseinsatz.<br />
Auf vier Ballenfüßchen ovaler<br />
Korpus mit zwei hochgezogenen, ohrenförmigen<br />
Henkeln. Die Wandung mit<br />
aufgenieteten Lorbeerfestons; schauseitig<br />
Monogrammgravur „K“. Oval-zylindrischer,<br />
wohl originaler Glaseinsatz mit<br />
gesteineltem Dekorschliff. Marken: Moskauer<br />
Kokoschnikstempel 1896 – 1908,<br />
MZ Peter Karl Fabergé (in Moskau<br />
1887 – 1918, Goldberg Nr. 1936, 870).<br />
Originale Holzschatulle; im Deckel kyrillisches<br />
Firmensignet. H 14,5 cm, Silbergewicht<br />
1048 g.<br />
Moskau, Peter Karl Fabergé, um 1900.<br />
Provenienz<br />
Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />
ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />
St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />
Eduard Kirschten war Ende des <strong>19.</strong><br />
Jahrhunderts Direktor des größten russischen<br />
Gummiwerks, der Russian American<br />
India-Rubber Company „Treugolnik“<br />
in St. Petersburg.<br />
Literatur<br />
Vgl. eine ähnlich gearbeitete Obstschale<br />
Fabergés, abgebildet bei Gilodo, Russian<br />
Silver, Moskau 1994, Nr. 108 f.<br />
€ 6 000 – 8 000<br />
207
408 St. Petersburger Teegarnitur<br />
Silber, getrieben und gegossen. Bestehend<br />
aus Teekanne, Rechaud und<br />
kleinem Tablett. Auf flachem Standring<br />
oktogonaler Korpus mit leicht aufgewölbtem<br />
Scharnierdeckel; die Wandung<br />
mit gitterartigem Gravurdekor um ovale<br />
Reserve mit Ligaturmonogramm „EK“.<br />
Niedrig angesetzte, geschwungene Tülle;<br />
der Deckelknauf und der ohrenförmige<br />
Henkel mit Elfenbeinisolierung. Das runde<br />
Tablett mit entsprechendem Dekor;<br />
das dreibeinige Rechaud mit Elfenbeinstiel<br />
und eingehängtem Brenner. In konfektionierter<br />
Holzschatulle. Marken: St.<br />
Petersburger Stadtmarke letztes Viertel<br />
<strong>19.</strong> Jh., nicht id. Beschaumeister P.K. für<br />
1873 bzw. I.E. (Goldberg Nr. 1188, 1212,<br />
1214), MZ teils verschlagen, die Teekanne<br />
wohl unbekannter Meister (Postnikova<br />
Nr. 1768), die übrigen Teile Aron Berg<br />
(1870 – 76, Goldberg Nr. 1333). H 24 cm,<br />
Gewicht 988 g.<br />
St. Petersburg, 1873.<br />
Provenienz<br />
Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />
ehemals Sammlung Eduard<br />
Kirschten, St. Petersburg.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
409 Spanischer Messkelch<br />
Silber, getrieben und gegossen. Runder,<br />
aufgewölbter Fuß mit Balusterschaft;<br />
die konische Kuppa von einem Korb<br />
mit Krappen gehalten. Auf dem Fuß<br />
gravierte Akanthusgebinde zwischen<br />
sechs runden Reserven mit Arma Christi-Darstellungen.<br />
Marken: Kein BZ, MZ<br />
verschlagen. H 22 cm, Gewicht 508 g.<br />
Spanien, 17./18. Jahrhundert<br />
Literatur<br />
Vgl. einen nahezu identischen Messkelch<br />
abgebildet bei Fernández, Enciclopedia<br />
de la Plata Espanola y Virreinal Americana,<br />
Madrid 1985, Nr. 385.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
208
410 Genfer Barockschale<br />
Silber, getrieben und gegossen. Runde<br />
wenig vertiefte Schale; die breite Fahne<br />
mit fassoniertem Umriss und profiliertem<br />
Rand. Marken: BZ Genf um 1720<br />
(Tardy S. 388), MZ „BB“, möglicherweise<br />
Barthélemy Bellamy (tätig um 1720 – 50).<br />
H 4; Ø 33 cm, Gewicht 914 g.<br />
Genf, um 1720 – 50.<br />
€ 1 200<br />
411 Schwedischer Becher<br />
Silber, getrieben; innen vergoldet. Auf<br />
gekehltem, kanneliertem Fuß konisch<br />
ausschwingender Becher mit glattem,<br />
ausgestelltem Lippenrand. Marken: BZ<br />
Jönköping mit Jahresbuchstabe für 1762,<br />
MZ Sven Wibling (1758 – 75, Andrén Nr.<br />
4142, 4132, 4143). H 8 cm, Gewicht 37 g.<br />
Jönköping, Sven Wibling, 1762.<br />
€ 700<br />
412 Großer Stockholmer Becher<br />
Silber, getrieben. Auf aufgewölbtem<br />
Fuß mit geschwungenen Zügen konisch<br />
ausschwingender Becher mit profiliertem<br />
Lippenrand; die Wandung mit<br />
punktgraviertem Rocailledekor und den<br />
Monogrammen“CJD“ und „EJS“. Marken:<br />
Kein BZ, Jahresbuchstabe verschlagen,<br />
F für 1764 (?), MZ Matthias Meijer<br />
(Stockholm 1765 – 77, vgl. Andrén<br />
Nr. 1126 ff.). H 21 cm, Gewicht 428 g.<br />
Stockholm, Matthias Meijer, 1764.<br />
€ 1 500<br />
411 412<br />
209
413 Große Stockholmer Zuckerschale<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf vier<br />
Blattfüßen runder trompetenförmiger<br />
Fuß und tiefe, godronierte Schale mit<br />
zwei gegenständigen Handhaben. Der<br />
aufgewölbte Stülpdeckel mit Eichelknauf.<br />
Marken: BZ Stockholm mit<br />
Jahresbuchstaben Y3 für 1829, MZ Adolf<br />
Zethelius (1803 – 39, Andrén Nr. 1692,<br />
1696, 1697). H 25,5 cm, Gewicht 674 g.<br />
Stockholm, Adolf Zethelius, 1829.<br />
Literatur<br />
Vgl. eine Kaffeekanne des Meisters,<br />
abgebildet im Kat. Vier Jahrhunderte<br />
Schwedisches Silber, München 1991,<br />
Nr. 56.<br />
Arbeiten von Adolf Zethelius befinden<br />
sich unter anderem im Nordiska Museet<br />
und im Hallwylska Museet in Stockholm.<br />
€ 1 800 – 2 000<br />
414 Kokosnussbecher<br />
Wohl für Schokolade. Gravierte Kokosnussschale<br />
mit Silbermontierung, bestehend<br />
aus rundem, aufgewölbtem Fuß<br />
mit Kuppakorb und einem horizontalen<br />
Profilband mit zwei gegenständigen<br />
gegossenen Handhaben und Blattauflage.<br />
Die Nussschale mit einzelnen<br />
feinen Rissen. Ungemarkt. H 12 cm.<br />
Südamerika, wohl Venezuela oder Mexiko,<br />
<strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. zwei ähnliche Becher, abgebildet im<br />
Kat. Gold und Silber aus Mexiko, Wien<br />
1997, Nr. 145, sowie im Kat. Silberschätze<br />
aus Südamerika, München 1981, Nr.<br />
282.<br />
€ 900<br />
210
415 Historismus-Tauflöffel<br />
Silber, vergoldet. Tiefe runde Laffe mit<br />
gravierter Himmelfahrt innen und<br />
reliefierter Grablegung außen. Massiver<br />
Figurenschaft mit ikonographischem<br />
Programm: unter der Laffe recto graviert<br />
der auferstandene Christus, verso<br />
die Kreuzigung mit Lanzenstich in<br />
Relief, darunter zwei plastische Engel,<br />
Ecce Homo und als Abschluss Christus<br />
am Ölberg. Auf der Laffe zusätzliche<br />
Schriftgravur. Marken: BZ Kopenhagen<br />
(verschlagene Jahreszahl), Beschaumeister<br />
Christian F. Heise (1904 – 32, Bøje<br />
S. 73). L 19 cm, Gewicht 192 g.<br />
Kopenhagen, erstes Viertel 20. Jh.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Sammlung<br />
€ 500<br />
416 Sechs Straßburger Teelöffel<br />
Silber; vergoldet. Ovale Laffe und spatenförmiger<br />
Stiel mit reliefiertem Muschelabschluss.<br />
Marken: BZ Straßburg um<br />
1730 – 50 (vgl. Rosenberg Nr. 6920 ff.),<br />
MZ verschlagen. Im originalen Lederetui.<br />
L 14 cm, Gewicht zus.188 g.<br />
Straßburg, zweites Viertel 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Deux siècles d’orfèvrerie à<br />
Strasbourg, Straßburg 2004, Abb. 82, S.<br />
140 f.<br />
€ 1 000 – 1 200<br />
417 Elf Straßburger Teelöffel<br />
Silber; vergoldet. Eiförmige Laffe und<br />
spatenförmiger Stiel mit Fadendekor;<br />
die Unterseite mit graviertem Allianzwappen<br />
unter Grafenkrone. Marken: BZ<br />
Straßburg ab 1751, MZ „IMLIN“, wohl<br />
François Daniel Imlin (1780 – 1827).<br />
Im originalen Lederetui (besch.).<br />
L 15 cm, Gewicht zus. 327 g.<br />
Straßburg, wohl François Daniel Imlin,<br />
letztes Viertel 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. Haug, L’orfèvrerie de Strasbourg,<br />
Paris 1978, Tafel 4.<br />
€ 1 200 – 1 500<br />
417<br />
416<br />
211
418 Moskauer Sahnelöffel<br />
Silber; teilweise vergoldet. Runde Laffe<br />
und tordierter Stiel; die Unterseite der<br />
Laffe mit Moskauer Stadtansicht in<br />
Niello. Marken: Moskauer Stadtmarke,<br />
nicht identifizierter Beschaumeister für<br />
1878, MZ Wasilij S. Semenow (ab 1852,<br />
Goldberg Nr. 530, 623, 736). L 18 cm,<br />
Gewicht 68 g.<br />
Moskau, Wasilij S. Semenow, 1878.<br />
€ 200<br />
419 Moskauer Sahnelöffel<br />
Silber; teilweise vergoldet. Runde Laffe<br />
und tordierter Stiel; die Unterseite der<br />
Laffe mit Moskauer Stadtansicht über<br />
einem geätzten Vogelpaar in Niello.<br />
Marken: Moskauer Stadtmarke, nicht<br />
identifizierter Beschaumeister für 1878,<br />
MZ verschlagen (Goldberg Nr. 530, 623).<br />
L 18 cm, Gewicht 70 g.<br />
Moskau, 1878.<br />
€ 200<br />
420 Drei Moskauer Löffel<br />
Silber, teilweise vergoldet; Gravur und<br />
Niellodekore. Tropfenförmige Laffen mit<br />
Architektur- oder Blütendekor in Niello,<br />
gerade tordierte Stiele. Verschiedene<br />
Moskauer Marken. L 15 cm, Gewicht zus.<br />
112 g.<br />
Msokau, 1867 – 93.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Sammlung<br />
€ 350<br />
420a Drei russische Sahnelöffel<br />
Silber; teilweise vergoldet. Runde, bzw.<br />
tropfenförmige Laffen mit Architektur-<br />
oder Blütendekor in Niello, gerade<br />
tordierte Stiele. Verschiedene Marken,<br />
Moskau und Kiew. L 18,5 - 19 cm, Gewicht<br />
zus. 197 g.<br />
Moskau und Kiew, 1880 - 1917.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Privatsammlung<br />
€ 350<br />
212<br />
419<br />
418<br />
420a 420b 420
420b Großer Moskauer Sahnelöffel<br />
Silber; vergoldet. Runde Laffe und wenig<br />
gebogener Stiel mit profiliertem Abschluss.Die<br />
Laffe unterseitig mit gravierter<br />
Moskauer Stadtansicht. Marken: Moskauer<br />
Stadtmarke, Beschaumeister für<br />
1868 verschlagen, MZ Pawel Sasikow (ab<br />
1793, Hoflieferant ab 1846, vgl. Goldberg<br />
Nr. 530, 971). L 17 cm, Gewicht 97 g.<br />
Moskau, Pawel Sasikow, 1868.<br />
€ 250<br />
421 Fünf russische Löffel<br />
Silber, teilweise vergoldet; Cloisonnédekor.<br />
Verschiedene Dekore und Formen.<br />
Verschiedene Marken. Gewicht 330 g.<br />
Ende <strong>19.</strong>/20. Jh.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Sammlung<br />
€ 500<br />
422 Acht russische Löffel<br />
Silber, teilweise vergoldet; Cloisonnédekor.<br />
Verschiedene Dekore und Formen.<br />
Verschiedene Marken. Gewicht 208 g.<br />
Ende <strong>19.</strong>/20. Jh.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Sammlung<br />
€ 400<br />
421<br />
422<br />
213
423 Moskauer Kelle<br />
Silber. Runde, abgeflachte Kelle und<br />
wenig gebogener Stiel mit Fadendekor.<br />
Am Stielende aufgelötete Öse. Unterseitig<br />
zwei gravierte Monogramme, datiert<br />
1796 bzw. 1899. Marken: Stadtmarke<br />
Moskau, Beschaumeister Alexej Iwanow<br />
Wichljajew für 1796, Meister für Qualitätsgüte<br />
Fedor Petrow (vgl. Goldberg<br />
Nr. 511, 605, 632), MZ Alexej Iwanow<br />
Ratkow (1777 – 1821, Goldberg Nr. 694).<br />
Kleinere Dellen. L ca. 40 cm, Gewicht<br />
302 g.<br />
Moskau, Alexej Iwanow Ratkow, 1796.<br />
€ 500<br />
424 Stockholmer Kelle<br />
Silber. Querovale Kelle mit kleiner<br />
Schnaupe und gebogenem Ansatz zum<br />
geschnitzten Elfenbeinstiel. Marken,<br />
BZ Stockholm mit Jahresbuchstabe A3<br />
für 1807, MZ Stephan Westerstrahle<br />
(1789 – 1812, Andrén Nr. 1498, 1499).<br />
L 40 cm, Gewicht 110 g.<br />
Stockholm, Stefan Westerstrahle, 1807.<br />
€ 200<br />
425 Baseler Vorlegelöffel<br />
Silber. Spitzovale Laffe und wenig gebogener<br />
Lanzettstiel. Marken: BZ Basel,<br />
MZ Johann Friedrich I Burckhardt<br />
(1781-1827, vgl. Gruber Nr. 563, 37). L ca.<br />
26,5 cm, Gewicht 78 g.<br />
Basel, Johann Friedrich I Burckhardt,<br />
Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 200<br />
426 Kelle für Bischofspunsch<br />
Silber; innen vergoldet. Tiefe runde<br />
Kelle mit fassoniertem Rand; der wenig<br />
gebogene, zum Ende verbreiterte Stiel<br />
mit muschelförmigem Abschluss und<br />
dem reliefierten Kopf eines Bischofs mit<br />
Mitra über einer Teufelsfratze mit herausgestreckter<br />
Zunge. An der Unterseite<br />
214<br />
Monogrammgravur „JLT“ über dem<br />
Datum „25-7-17“. Marken: Feingehaltstempel<br />
„830S“, Herstellersmarke<br />
„CHRISTIANSEN & SVENDSEN“<br />
(Trond heim, um 1900). L 31 cm,<br />
Gewicht 164 g.<br />
Trondheim/Norwegen, Christiansen &<br />
Svendsen, um 1900.<br />
€ 300<br />
423 424 425 426
427 Paar Prunkkandelaber<br />
Silber. Auf vier durchbrochenen Füßen<br />
aufwendig gegliederter Balusterschaft<br />
mit reichem Gründerzeitdekor. Der entsprechende<br />
Kandelaberaufsatz mit sechs<br />
Leuchterarmen, eingehängten Pendilien,<br />
vasenförmigen Tüllen und großen<br />
Traufschalen. Zaponiert. Marken: 800er<br />
Reichsstempelung, verschlagene Bildmarke,<br />
Vertriebsstempel „A. STOCKEM<br />
AACHEN“. H 68,5, Gewicht zus. 6960 g.<br />
Deutschland um 1890.<br />
€ 5 000 – 6 000<br />
215
428 Große Prunkkanne des Historismus<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert;<br />
innen vergoldet. Auf rundem, mehrfach<br />
abgesetztem Fuß leicht konischer Korpus<br />
mit profiliertem Rand. Hoch angesetzer<br />
Konsolausguss mit gegossenem Bacchusmaskaron;<br />
der geschwungene Henkel<br />
mit einem plastisch gearbeiteten, als<br />
Herme gestalteten Faun mit Akanthusansatz.<br />
Leicht aufgewölbter Scharnierdeckel<br />
mit figürlichem Daumenrast.<br />
Die Wandung dekoriert mit gravierten<br />
Kriegstrophäen; dazwischen 29 Münzen<br />
deutscher Königreiche und Herzogtümer.<br />
Auf dem entsprechend gravierten Deckel<br />
vier „Siegesthaler“ von 1871 um eine<br />
Münze mit dem Porträt Kaiser Wilhelms<br />
I. im Zentrum. Marken: 800er Reichsstempelung,<br />
Herstellerbildmarke.<br />
H 39 cm, Gewicht 3317 g.<br />
Deutschland um 1900.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
216
*429 Paar Tischleuchter<br />
Silber. Auf vier àjour gearbeiteten Füßen<br />
runde Plinthe mit tordierten Zügen<br />
und sitzendem Putto zwischen drei<br />
verschlungenen Leuchterarmen mit<br />
blütenkelchförmigen Tüllen über großen<br />
Blattschirmen als Traufschalen. Der Fuß<br />
mit aufgelegtem Monogrammmedaillon.<br />
Marken: 800er Reichsstempelung, Bildmarke<br />
Bruckmann & Söhne (Heilbronn<br />
ab 1886), Österreichischer Importstempel<br />
vor 1901 (Tardy S. 74). H 22,5 cm,<br />
Gewicht 1403 g.<br />
Heilbronn, Bruckmann & Söhne,<br />
Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. einen Rennpreis aus dem Jahr 1898,<br />
abgebildet im Kat. Silber aus Heilbronn<br />
für die Welt, Heilbronn 2002, Nr. 16.<br />
€ 2 200<br />
430 Paar Jugendstilkaraffen<br />
Glas mit Silbermontierung. Auf flachem<br />
Boden birnförmiger Korpus; die Silbermontierung<br />
mit ziseliertem floralem<br />
Dekor, hoch angesetztem Konsolausguss,<br />
aufgewölbtem Scharnierdeckel und<br />
gestrecktem Henkel mit Blattansatz.<br />
Marken: 800er Reichsstempelung,<br />
Fabrikmarke Bremer Silberwarenfabrik<br />
Hüneke & Co (1901 – 05), Fabriknr.<br />
23705. H 31 cm.<br />
Bremen, Hüneke & Co, 1901 – 05.<br />
Literatur<br />
Zur Marke und Datierung vgl. Löhr, Bremer<br />
Silber, Bremen 1981, S. 83<br />
€ 1 600<br />
217
431 Große Art Déco Bowle<br />
Silber; innen mit Restvergoldung. Auf<br />
ebonisiertem Holzsockel, ringförmiger<br />
Plinthe und vier quaderförmigen<br />
Onyxsäulen die tiefe Schale mit originalem<br />
Glaseinsatz. Kugelsegmentförmiger<br />
Stülpdeckel mit Onyxknauf und Eiswürfelbehälter<br />
mit Bajonettverschluss.<br />
Marken: 925er Reichsstempelung, Herstellersignet<br />
Friedrich Kreuter (Hanau ab<br />
1842). H 34; Ø 29 cm.<br />
Hanau, Friedrich Kreuter, um 1920.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
432 Nussschale<br />
Geschnitzes Weichholz mit gegossenem<br />
und ziseliertem Eichhörnchen. Marken<br />
925er Reichsstempelung, Herstellermarke<br />
Koch & Bergfeld, Modellnr. 200196.<br />
H 18,5 cm.<br />
Bremen um 1934/35<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Handwerk und Maschinenkraft,<br />
Hamburg 1999, S. 113.<br />
€ 750<br />
218
433 Drei Kannen von Emil Lettré<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Bestehend aus Kaffeekanne, Teekanne<br />
und Milchkännchen. Auf rundem Fuß<br />
birnförmiger Korpus mit niedrig angesetzter,<br />
geschwungener Tülle und ohrenförmigem,<br />
lederbezogenem Henkel; das<br />
Milchkännchen mit silbernem Bandhenkel.<br />
Die Wandung dekoriert mit gravierten<br />
stilisierten Akanthusblättern. Marken:<br />
MZ Emil Lettré (Bröhan Nr. 209).<br />
H der Kaffeekanne 24,5 cm, Gewicht zus.<br />
1416 g.<br />
Berlin, Emil Lettré, 1930er Jahre<br />
Literatur<br />
Kaffeekanne und Milchkännchen<br />
abgebildet im Kat. Emil Lettré/Andreas<br />
Moritz, Zwei deutsche Silberschmiede<br />
im 20. Jahrhundert, Kunstgewerbemuseum<br />
Köln, 1976/77, Nr. 8.<br />
€ 5 500 – 6 000<br />
219
434 Besteck Margeriten<br />
Silber. Massives Jugendstilbesteck,<br />
bestehend aus sechs Messern mit<br />
Stahlklingen, sieben Gabeln, sieben<br />
Suppenlöffeln. Verschiedene Monogrammgravuren.<br />
Marken: 800er Reichsstempelung,<br />
Manufaktursignet Wilkens,<br />
Verkäufermarke SY & WAGNER<br />
BERLIN. Gewicht 1350 g.<br />
Wilkens & Söhne, Bremen, ab 1902, nach<br />
einem Entwurf von Heinrich Vogeler.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Sammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Amme, Historische Bestecke, Stuttgart<br />
2002, Nr. 776.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
220<br />
434 435<br />
435 Besteck Herbstzeitlosen<br />
Silber. Massives Jugendstilbesteck, bestehend<br />
aus sechs Messern mit Stahlklingen,<br />
sechs Gabeln, sechs Suppenlöffeln.<br />
Monogrammgravur MV. Marken: 800er<br />
Reichsstempelung, Manufaktursignet<br />
Wilkens, Verkäufermarke J.H. WERNER<br />
BERLIN. Gewicht 1536 g.<br />
Wilkens & Söhne, Bremen, um 1900, nach<br />
einem Entwurf von Heinrich Vogeler.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Sammlung<br />
Literatur<br />
Vgl. Amme, Historische Bestecke, Stuttgart<br />
2002, Nr. 787.<br />
€ 1 500 – 2 000
436 Georg Jensen Tafelaufsatz No. 184<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
rundem Fuß àjour gearbeiteter Schaft,<br />
dekoriert mit stilisiertem Blattwerk und<br />
Blütenknospen. Die große tiefe Schale<br />
mit schwach martellierter Wandung und<br />
ausgestelltem Rand. Marken: Feingehaltstempel<br />
925 S, BZ Kopenhagen für 1922,<br />
Guardeinmarke Christian F. Heise (1904-<br />
32, vgl. Bøje S. 71, 73), Herstellermarke<br />
Georg Jensen für 1915-30, MZ Johan<br />
Rohde (Drucker S. 295, 297), Modellnr.<br />
184. H 20; Ø 31 cm, Gewicht 1270 g.<br />
Kopenhagen, Georg Jensen, 1922.<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Taylor/Laskey 2003, S. 99.<br />
€ 14 000 – 16 000<br />
221
437 Große Fußschale No. 296<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
ovalem, godroniertem Fuß mit plastisch<br />
gearbeiteten Weinranken und -trauben.<br />
Die tiefe Schale mit martellierter<br />
Wandung und ausgestelltem Rand. Vier<br />
eingehängte, entsprechend dekorierte<br />
Henkel in profilierten Ringen. Marken:<br />
Feingehaltstempel 925 S, Herstellermarke<br />
Georg Jensen nach 1945 (Drucker<br />
S. 295), Modellnr. 296. L ca. 37; B 27;<br />
H 13 cm, Gewicht 1850 g.<br />
Kopenhagen, Georg Jensen, der Entwurf<br />
1919, die Ausführung nach 1945.<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Drucker 1997. Abb. S. 204<br />
und Taylor/Laskey 2003, S. 133<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
222
438 Deckelschüssel No. 408<br />
Silber, getrieben und gegossen. Auf<br />
ovalem Standring tiefe Schale mit martellierter<br />
Wandung und ausgestelltem<br />
Rand. Zwei eingehängte Henkel mit<br />
gegossenen Traubendolden in profilierten<br />
Ringen. Der aufgewölbte Stülpdeckel<br />
mit entsprechendem, gegossenem<br />
Knauf. Marken: Feingehaltstempel 925 S,<br />
DENMARK STERLING, Herstellermarke<br />
Georg Jensen & Wendel A/S (1945 – 51,<br />
Drucker S. 295), Modellnr. 408 D.<br />
L ca. 30,5; B 22; H 16 cm, Gewicht 1<br />
782 g.<br />
Kopenhagen, Georg Jensen, der Entwurf<br />
1925, die Ausführung 1945 – 51.<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Taylor/Laskey 2003,<br />
S. 166.<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
223
439 Restbesteck No. 180<br />
Silber. Sechs Kuchengabeln, drei Teelöffel,<br />
fünf Dessertlöffel, ein Zuckerlöffel<br />
und ein Sahnelöffel. Dekor Acanthus/<br />
Königin. Marken: DENMARK STER-<br />
LING, unterschiedliche Herstellermarken<br />
Georg Jensen zwischen 1923<br />
und nach 1945 (Drucker S. 295).<br />
L der Kuchengabeln 14; der Dessertlöffel<br />
15,5 cm, Gewicht zus. 452 g.<br />
Kopenhagen, Johan Rohde, Entwurf 1917,<br />
Ausführung 1923 und später.<br />
€ 350<br />
440 Zigarettenspender No. 913<br />
Silber, getrieben und graviert. Auf<br />
flachem quadratischem Boden quaderförmiger<br />
Korpus mit diagonal gravierten<br />
Linien. Der flache Stülpdeckel mit<br />
rechteckigem Haltegriff. Im Innern ein<br />
quadratischer Heber mit zentralem Haltegriff<br />
zur Präsentation von Zigaretten.<br />
Marken: Herstellerstempel Georg Jensen<br />
für 1945 – 77, STERLING DENMARK,<br />
Signet ‘Sigvard’, Modellnummer 913.<br />
H 13,5 cm, Gewicht 296 g.<br />
Kopenhagen, Sigvard Bernadotte, der<br />
Entwurf 1940, die Ausführung 1945 – 77.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Kat. Design Sigvard<br />
Bernadotte, Stockholm 1998, Nr. 25; bei<br />
Drucker 1997, S. 247; sowie bei Taylor/<br />
Laskey 2003, S. 286.<br />
€ 1 100<br />
441 Schenkkanne von Christopher Dresser<br />
Glas mit versilberter Metallmontierung.<br />
Auf flachem Boden stark gebauchter<br />
Korpus mit abgesetzter Schulter; die versilberte<br />
Montierung mit trapezförmiger<br />
Schnaupe, flachem Scharnierdeckel und<br />
kantigem Henkel. Marken: Herstellerstempel<br />
und Bildmarke Hukin & Heath<br />
(Birmingham ab 1855, Culme S. 243).<br />
H 20 cm.<br />
Birmingham, Hukin & Heath, der Entwurf<br />
Christopher Dresser, um 1880<br />
224
Literatur<br />
Vgl. Kannen mit identischen Montierungen<br />
bei Widar Halen, Christopher Dresser,<br />
Oxford 1990, S. 177, Abb. 190, 200.<br />
€ 400<br />
442 Georg Jensen Service No. 80<br />
Silber, getrieben und gegossen. Bestehend<br />
aus Kaffeekanne, Teekanne, Sahnegießer<br />
und Zuckerdose. Flacher Boden<br />
und birnförmiger Korpus mit martellierter<br />
Wandung; der hochgewölbte Stülpdeckel<br />
mit Holzknauf. Seitlicher Holzstiel<br />
und gerade, hoch angesetzte Tülle; der<br />
Sahnegießer mit kleiner Schnaupe. Marken:<br />
DENMARK STERLING, Herstellermarke<br />
Georg Jensen nach 1945 (Drucker<br />
S. 295), Modellnr. 80 A, teils mit Jahresbuchstabe<br />
E10 – H10. H der Kaffeekanne<br />
18,5 cm, Gewicht zus. 703 g.<br />
Kopenhagen, Georg Jensen, der Entwurf<br />
1915, Ausführung der Kaffeekanne<br />
1945 – 76, die restlichen Teile später.<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Taylor/Laskey, Georg Jensen<br />
Holloware, London 2003, S. 78.<br />
€ 2 800 – 3 000<br />
443 Großer Tiffany & Co Henkelpokal<br />
Silber, getrieben, gegossen und graviert.<br />
Flacher runder Fuß und hoher konischer<br />
Korpus mit umlaufendem Efeudekor in<br />
Grubenemail. Zwei seitliche Handgriffe<br />
aus geschnitztem Elfenbein. Marken:<br />
925-1000 STERLING SILVER, Firmenstempel<br />
TIFFANY & Co MAKERS,<br />
Entwurfs-Nr. „16869“ für 1907 sowie „M“<br />
für John C. Moore (1907 – 47), Produktionsnr.<br />
H 24,5 cm, Gewicht 1561 g.<br />
New York, Tiffany & Co, 1907.<br />
Literatur<br />
Zu den Marken vgl. Carpenter, Tiffany<br />
Silver, San Francisco 1997, S. 217, Nr. 23.<br />
€ 2 200 – 2 500<br />
225
442 Teekanne von Karl Gustav Hansen<br />
Silber, getrieben. Auf flacher Bodenplatte<br />
oktogonaler Korpus mit eingezogenen<br />
Seiten. Leicht geschwungener Ausguss<br />
und versenkter Deckel mit zentraler<br />
Muldung und eingesetztem Horngriff.<br />
Die beiden kantigen Scharnierhenkel<br />
bewegen sich durch Goldverbindungen<br />
parallel und sind am Übergang zum<br />
Korpus durch Hornringe isoliert. Marken:<br />
DENMARK STERLING, Feingehaltstempel<br />
925 S, Manufakturmarke Hans<br />
Hansen, Modellnr. 576, Anno 1992 im<br />
Oval sowie ‘Ekspl. 8’. H 17,5 cm, Gewicht<br />
1026 g.<br />
Kopenhagen, Hans Hansen, 1992; der<br />
Entwurf Karl Gustav Hansen 1979.<br />
226<br />
Literatur<br />
Funder, Dansk Solv, Kopenhagen 2004,<br />
Abb. Nr. 147, S. 123, sowie Hansen/Moller,<br />
KGH, Aarhus 1988, Abb. S. 43. Zu<br />
Hansen vgl. Metallkunst der Moderne,<br />
Bestandskatalog des Bröhan Museums,<br />
VI, Berlin 1990.<br />
Werksverzeichnis<br />
Abgebildet bei Dedenroth-Schou/<br />
Schwandt, Karl Gustav Hansen – Korpusarbeiten<br />
1930-94, Kolding 1994, Nr. HH<br />
576, S. 53.<br />
Ein Exemplar der auf 8 Stück begrenzten<br />
Edition befindet sich heute in der<br />
Sammlung des Museums Koldinghus in<br />
Kolding.<br />
€ 5 000 – 6 000
Schmuck
445 Kameenanhänger<br />
Silber/Gelbgold. Zargengefasste, ovale<br />
Kamee aus transluzidem Schichtachat<br />
mit Darstellung einer antikisch gekleideten<br />
Frau mit Attribut. Floral durchbrochener<br />
Rahmen und Anhängeröse mit<br />
Diamantbesatz. H 3,5 cm.<br />
Ende 18. Jh.<br />
€ 400<br />
446 Klassizistisches Kameencollier<br />
Gelbgold. Aus acht (incl. Schliesse) im<br />
Verlauf angeordneten goldgerahmten<br />
Muschelkameen mit fein geschnittenen<br />
Bacchantischen Szenen nach antikem<br />
Vorbild, durch doppelte Ankerkettenstränge<br />
verbunden. Nicht identifizierte<br />
römische Punzen. L ca. 34 cm. Gewicht<br />
12 g. Beigegeben braunes Lederetui.<br />
Rom, Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
Vgl. Dawes & Collins, Georgian Jewellery,<br />
2010, S. 56.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
228<br />
445<br />
447<br />
448<br />
446<br />
447 Armband mit Muschelkameen<br />
Gelbgold. Aus sechs (incl. Schliesse) im<br />
Verlauf angeordneten goldgerahmten<br />
Muschelkameen mit fein geschnittenen<br />
Bacchantischen Szenen nach antikem<br />
Vorbild, durch doppelte Ankerkettenstränge<br />
verbunden. L 19 cm. Gewicht<br />
12 g. Braunes Lederetui.<br />
Erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
448 Anhängerbrosche mit Muschelkamee<br />
Gelbgold. Ovale Form. Mit geschnittener<br />
Darstellung der Flora. Kordelrahmung.<br />
H 4 cm, B 3 cm. Gewicht 7 g.<br />
€ 250
449 Brosche mit Muschelkamee<br />
Gelbgold. Ovale Kamee mit fein geschnitztem<br />
Profilbildnis eines jungen<br />
Herrn. Goldene Mantelfassung, der bombierte<br />
Rahmen mit feinem Filigrandekor<br />
und umgelegtem Kordelband. Punzen.<br />
H 6; B 5 cm. Gewicht 23 g.<br />
Wohl Italien, um 1870.<br />
Vermutlich handelt es sich bei dem<br />
Dargestellten um Herzog Max Emanuel<br />
in Bayern (München 1849 – Feldafing<br />
1839), den jüngsten Bruder von Kaiserin<br />
Sissi.<br />
€ 1 000<br />
449 450<br />
450 Große Kamee-Anhängerbrosche<br />
Gelbgold. Ovale Kamee aus zweifarbigem<br />
Schichtachat mit fein geschnittenem,<br />
stark erhabenem Profilbildnis einer<br />
jungen Dame mit Perlencollier. Der matt<br />
gravierte, massive Goldrahmen umlaufend<br />
besetzt mit 30 zargengefassten<br />
Türkiscabochons alternierend mit sechs<br />
Altschliffdiamanten. H 6 cm. Anhängeröse<br />
ergänzt.<br />
Wohl um 1880.<br />
€ 4 500 – 5 000<br />
229
451 Kette mit Anhänger<br />
Eisenkunstguss, schwarz gebrannt;<br />
po lierter Stahl. Gotisierender, vegetabilischer<br />
Dekor. Anhänger H 5 cm, Kette<br />
L ca. 60 cm. Gewicht 11 g. Pendilie verloren.<br />
Berlin, um 1820-30.<br />
€ 200<br />
452 Brosche mit Diamantrosen<br />
Silber, Gelbgold. Durchbrochenes Floralmotiv,<br />
ausgefasst mit folierten Diamantrosen.<br />
Teil einer größeren Brosche.<br />
Auch als Anhänger zu verwenden mit<br />
zwei rückseitigen Ösen. H 1,2; L 4,2 cm.<br />
Gewicht 7 cm.<br />
Zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 350<br />
453 Gürtelschnalle mit Weinlaub<br />
Eisenkunstguss, schwarz gebrannt;<br />
Metallbügel. L 8,5; B 5 cm. Gewicht 21 g.<br />
Berlin, Johann Conrad Geiss, Berlin oder<br />
Gleiwitz, um 1825.<br />
Das Motiv der gegenständigen Weinblätterpaare<br />
ist eines der bekanntesten<br />
Entwürfe von Geiss.<br />
€ 500<br />
454 Miniaturbüste eines Mohren<br />
Obsidian (?), fein geschnitzt, mattiert.<br />
Silberne Montierung umlaufend besetzt<br />
mit einer Reihe Türkiscabochons, auf<br />
der Brust ein silbergefasster Spinell (?).<br />
H 2,5 cm.<br />
Frankreich oder England, Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur: Vgl. Dawes & Collings, Georgian<br />
Jewellery, Reprint 2010, S. 57. Hier<br />
eine Gruppe von Georgianischen Petschaften<br />
mit geschnitzen Mohrenbüsten.<br />
€ 500<br />
230<br />
455 Armband mit Lyramotiven<br />
alternierend mit Weinranken. Eisenkunstguss,<br />
schwarz gebrannt; polierter<br />
Stahl. Achtteiliges, filigran durchbrochenes<br />
Gliederband. Große ovale Rosettenschliesse<br />
mit auf Stahl aufgelegtem,<br />
antikischem Profilbildnis der Muse der<br />
Musik. L 16,5; B 3 (Schliesse 3,5) cm.<br />
Gewicht 22g.<br />
Berlin, um 1820-30.<br />
Literatur<br />
Vgl. Schmidt, Der Preußische Eisenkunstguss,<br />
Berlin 1981, 193, Nr. 98. Hier<br />
eine Parure mit Lyramotiven abgebildet.<br />
€ 1 000<br />
456 Armband mit Weinblättern<br />
Eisenkunstguss, schwarz gebrannt;<br />
polierter Stahl. Siebenteiliges, filigran<br />
durchbrochenes Gliederband. Große<br />
ovale Rosettenschliesse mit auf Stahl<br />
aufgelegtem geflügeltem Genius. L 17;<br />
B 4,5 (Schliesse H 4,5) cm. Gewicht 36 g.<br />
Berlin, Johann Conrad Geiss, Berlin oder<br />
Gleiwitz, um 1825.<br />
Literatur<br />
Vgl. Arenhövel, Eisen statt Gold, Berlin<br />
1982, S. 139 Nr. 281 sowie Markquardt,<br />
Schmuck Klassizismus und Biedermeier,<br />
München 1983, S. 300 Kat.Nr. 550. Hier<br />
zwei identische Armbänder mit Weinblättern<br />
mit variierenden Schließen,<br />
beide signiert „Geiss à Berlin“.<br />
€ 800
451<br />
454<br />
452<br />
455<br />
456<br />
453
457 Collier und Brosche mit Citrinen<br />
Gelbgold. Das Collier aus 16 im Verlauf<br />
angeordneten ovalen Citrinen in feiner<br />
CannetilleRahmung aus Goldfiligran.<br />
L 41 cm. Die große Brosche aus fein ziseliertem<br />
AkanthuslaubRepoussé, symmetrisch<br />
besetzt mit vier ovalen Citrinen<br />
und mit drei Tropfenpendilien. H 8 cm<br />
(ohne Pendilien 5 cm). Diese sind abnehmbar<br />
und auch variabel an der Kette<br />
zu tragen. Punzen: auf dem Schnäpper<br />
der Kette verschlagene Pariser Meistermarke<br />
AB. Gesamtgewicht 70 g.<br />
Paris, drittes Viertel <strong>19.</strong> Jh<br />
€ 2 500<br />
458 Georgianische Perlbrosche<br />
Gelbgold. Navetteform, pavetiert mit kleinen<br />
Orientperlen und mittig besetzt mit<br />
einem folierten Citrin (ca. 13x16 mm).<br />
Kordelrahmung. H 2,5; L 4 cm. Gewicht<br />
14 cm.<br />
England, um 1820.<br />
€ 600<br />
459 Collier mit Almandinen<br />
18 kt Gelbgold. An zwei kurzen Fuchsschwanzketten<br />
siebzehn im Verlauf<br />
angeordnete Ovalglieder, ein ovales<br />
Steckschloss und fünf Tropfenanhänger,<br />
jeweils besetzt mit einem großen, goldverbödeten<br />
Almandincabochon, inkrustiert<br />
mit einer halbierten Saatperle und<br />
mit Kordelkettenrahmung. Neun radial<br />
angehängte Goldpendilien, davon vier in<br />
hängender Blütenform. L 36 cm. Gewicht<br />
73 g. Beigegeben altes Lederetui.<br />
Wohl England, um 1860.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
232
459<br />
458<br />
457
460 Armreif mit Diamanten und Perlen<br />
14 kt Gelbgold. Schmaler, seitlich<br />
scharnierter Reif, schauseitig in leichtem<br />
Verlauf ausgefasst mit zehn Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 2,6 ct alternierend<br />
mit neun halbierten Orientperlen.<br />
Ø 5,8x5 cm. Gewicht 11 g.<br />
Um 1900.<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
461 Belle Époque-Fransencollier<br />
Silber, Gelbgold. Zierliche Kette aus<br />
Stäbchengliedern alternierend mit 16<br />
Diamantrosen in Chatonfassungen.<br />
Schauseitig gebildet aus chatonierten<br />
Altschliffdiamanten und 31 im Verlauf<br />
angeordneten Fransenanhängern in<br />
fleurdelysForm, ausgefasst mit ca.<br />
116 Altschliffdiamanten (Mittelstein<br />
ca. 0,21 ct) und 16 Orientperltropfen.<br />
Seitlicher HakenÖsenVerschluss.<br />
L 38 cm. Gewicht 23 g.<br />
Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
An antique diamond and natural pearl fringe<br />
necklace<br />
Silver, gold. Designed as a fringe of oldcut<br />
diamond collets with rosecut diamond fleurdelys<br />
motifs to the collet line and 16 natural<br />
pearl pendants.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
462 Paar Ohrgehänge mit Perltropfen<br />
Silber, Rotgold. An fächerblattförmiger<br />
Brisur mit AltschliffdiamantenBesatz<br />
bewegliche Leiste aus vier chatongefassten<br />
Altschliffdiamanten in Kissenform<br />
(je ca. 0,23 ct) und ein großer barocker<br />
Orientperltropfen (ca. 13x11 mm) in<br />
diamantbesetzter Haubenfassung. Perle<br />
mit hellgrauem Lüster. Wohl ehemals<br />
Anhänger eines Belle EpoqueColliers<br />
mit seitlich gestempelter Nummer 2. Ein<br />
Altschliffdiamant der Brisur durch Achtkantstein<br />
ersetzt. Moderne Gelbgold<br />
Steckermontierung. L 4,6 bzw, 4,9 cm.<br />
Gesamtgewicht 16 g.<br />
Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh., mit kleinen<br />
Veränderungen.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
234<br />
463 Belle Époque-Anhänger mit Diamanten<br />
Rotgold. Durchbrochene Sternform mit<br />
kleiner Pendilie, ausgefasst mit 33 Diamanten<br />
im Alt und Rosenschliff sowie<br />
symmetrisch besetzt mit 22 chatongefassten<br />
Altschliffdiamanten. Diamanten<br />
zus. ca. 6 ct (piqué), Mittelstein ca 1 ct.<br />
Diamantbesetzte Anhängeröse ergänzt,<br />
minimale Zinnlotreparaturen. H 5 cm.<br />
Beigegeben feine goldene Ankerkette,<br />
L 44 cm.<br />
Um 1890.<br />
€ 3 000 – 3 500
460<br />
463<br />
461<br />
462
464 Belle Époque-Armreif<br />
14 kt Rotgold. Seitlich scharnierter Ovalreif,<br />
schauseitig dekoriert mit diagonal<br />
geschweiftem Bandmotiv, ausgefasst<br />
mit 30 Diamantrosen, sechs Altschliffdiamanten<br />
und sechs Saphiren (?) sowie<br />
besetzt mit sechs Altschliffdiamanten<br />
und zwei Saphiren (?) in Krappenfassung.<br />
Gestempelt 585. Ø 5,7 x 4,9 cm.<br />
Gewicht 22 g.<br />
Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 500<br />
465 George V.-Korsagenbrosche<br />
14 kt Rotgold. Gitterförmig durchbrochene<br />
Dreiecksform mit scharniertem<br />
Anhänger, an den Kreuzungspunkten besetzt<br />
mit sieben großen weißen Saphirdubletten,<br />
neun blauen Saphircabochons<br />
und zwölf kleinen Diamantrosen. H 5,5;<br />
B 7 cm. Eine Dublette durch weißen<br />
Saphir ersetzt.<br />
England, um 1915.<br />
Mit der vorhandenen Feststellschraube<br />
konnte man die Brosche, auf den Kopf<br />
gestellt, in eine Tiara montieren oder sie<br />
mit den rückseitig angebrachten Haken<br />
in eine Kette einhängen.<br />
€ 1 200<br />
466 Belle Époque-Collier mit Diamanten<br />
Rotgold, Silber; saphirblaue Farbsteine<br />
(Synthesen?). Collier in historisierendem<br />
Stil. Durchbrochene Kartuschenglieder<br />
aus zierlichen Messerdrahtvoluten,<br />
alternierend besetzt mit Diamanten im<br />
Kissen und Rosenschliff und blauen<br />
Farbsteinen. Schauseitig fünf Pendilien<br />
mit vier krappengefassten Altschliffdiamanten<br />
in Kissenform alternierend mit<br />
vier blauen Farbsteinen. Großer variabel<br />
abnehmbarer Mittelanhänger in leicht<br />
gewölbter Eiform mit Blumenbekrönung,<br />
pavetiert mit ca. 85 Diamanten im<br />
Alt und Rosenschliff sowie besetzt mit<br />
einem blauen Farbsteintropfen. Medaillon<br />
rückseitig verglast. L 39 cm. Gewicht<br />
47 g. Eine winzige Diamantrose verloren.<br />
Wohl Deutschland, um 1880.<br />
€ 3 600 – 4 000<br />
236<br />
467 Schmetterlingsbrosche<br />
18 kt Gelbgold/Silber. Flügel fein<br />
durchbrochen und ausgefasst mit 120<br />
kleinen Diamanten im Achtkantschliff,<br />
zwei Saphiren und vier Rubincabochons.<br />
Der Korpus gebildet aus einem Saphircabochon,<br />
einem rosa Saphir und zwei<br />
Rubincabochons als Augen. Italienische<br />
Feingehaltstempel. L 5,5 cm.<br />
€ 2 000<br />
468 Belle Époque-Diamantanhänger<br />
Silber, Gelbgold. Dreiteilig. Gewölbte<br />
Herzform mit Blütenbekrönung, ausgefasst<br />
mit Diamantrosen und besetzt mit<br />
zehn krappengefassten Altschliffdiamanten<br />
in Kissenform. Variabel auseinander<br />
zu nehmen. H 5 cm.<br />
Um 1900.<br />
€ 1 200
467<br />
465<br />
464<br />
466<br />
468
469 Neorenaissance-Goldemail-Anhänger<br />
Gelbgold, gegossen, ziseliert; polychromes<br />
émail en ronde bosse und<br />
émail champlevé, Farbsteine, Perlen.<br />
An zweifacher Kettenaufhängung mit<br />
bekrönender Rollwerkkartusche achsialsymmetrischer,<br />
zweiseitiger Reliefanhänger<br />
im Renaissancestil. Im Zentrum eine<br />
Palme, flankiert von zwei gegenständigen<br />
Schimmeln, auf einer Rollwerkkonsole<br />
stehend. Fein staffiert mit opakem<br />
weißem und schwarzem Email sowie mit<br />
smaragdgrünem und rotem Transluzidemail.<br />
Besetzt mit je sechs Rubinen und<br />
Smaragden in geschlossenen, folierten<br />
Kastenfassungen. Angehängt vier kleine<br />
Perlpendilien. H 7,3 cm. Gewicht 13 g.<br />
Email an einigen Stellen bestoßen.<br />
Drittes Drittel <strong>19.</strong> Jh., in der Art<br />
des Alfred André (Paris 1839 - 1919).<br />
Provenienz<br />
Norddeutscher Privatbesitz<br />
Einige Kriterien sprechen dafür, dass<br />
es sich bei diesem Kleinod um eine<br />
historistische Schöpfung des <strong>19.</strong> Jh.<br />
handelt. Zunächst ist das Motiv der<br />
Palme in Kombination mit zwei weißen<br />
Rossen untypisch für die Renaissance,<br />
es ist auch in der Emblematik so nicht<br />
zu finden. Möglicherweise spielt die<br />
Symbolik auf ein Wappen oder eine<br />
Devise an. Auch im Aufbau zeigen sich<br />
Unterschiede zu den originalen Vorbildern.<br />
So sind die Renaissanceanhänger<br />
meist rückseitig flach ausgearbeitet und<br />
mit Tiefschnittemail dekoriert und die<br />
Figuren stehen auf einer mit Edelsteinen<br />
geschmückten Konsole. Das in unserem<br />
Fall zwischen Konsole und Figuren<br />
geschobene Rollwerk findet sich auch<br />
auf einem um 1860 datierten Fortuna<br />
Anhänger aus der Sammlung der Baroness<br />
Bathsheva de Rothschild (Christie‘s,<br />
London, 14. Dezember 2000, Lot 41). Die<br />
meisten Renaissance Schmuckstücke<br />
dieser Sammlung wurden inzwischen als<br />
Werke des Pariser Goldschmieds Alfred<br />
André (1839 1919) entlarvt, der für<br />
die Rothschilds gearbeitet hatte. 1994<br />
war der Wiener Kunsthistoriker Rudolf<br />
Distelberger nach intensiven Recherchen<br />
auf dessen Werkstatt gestoßen und<br />
238<br />
hatte dort Schubladen gefüllt mit Gipsmodeln für Renaissanceschmuck<br />
gefunden. In Deutschland fertigte der Goldschmied Reinhold Vasters<br />
(18271909) aus Aachen, der unter anderem mit der Restaurierung<br />
des Domschatzes betraut war, perfekte historische Nachahmungen an.<br />
Seine Entwurfszeichnungen wurden in den 1970er Jahren im Victoria<br />
& AlbertMuseum in London entdeckt und in der Dissertation von Myriam<br />
Krautwurst 2003 veröffentlicht.<br />
Für ihre freundlichen Hinweise danken wir Frau Dr. Ulrike Weinhold,<br />
Staatliche Kunstsammlungen Dresden.<br />
A Renaissancestyle jewelled and enamelled gold pendant with a palm tree and<br />
a pair of white horses, in the manner of Alfred André, hight overall 7,3 cms,<br />
minimal chips to the enamel.<br />
Provenance<br />
Private Collection, Northern Germany<br />
€ 15 000 – 20 000<br />
Rückseite
470 Girlandenbrosche<br />
Platin. Ausgefasst mit Diamantrosen,<br />
mittig Diamantrose in Navetteform. Drei<br />
Pendilien. H 4; L 4 cm. Ein Diamant<br />
verloren.<br />
Um 1910.<br />
€ 500<br />
471 Art Nouveau-Ring mit Perle<br />
Platin, 18 kt Gelbgold. Profilierte Schiene.<br />
Schultern und geschweifter, flacher<br />
Ringkopf ausgefasst mit Diamantrosen<br />
und besetzt mit zwei Altschliffdiamanten<br />
und einer Naturperle. Punzen: Pariser<br />
Feingehalt „tête d’aigle, 18471919<br />
(Tardy 161); nicht identifizierter<br />
Meisterstempel FO in liegender Raute.<br />
H Ringkopf 3 cm. RW 55.<br />
Paris, um 1900.<br />
€ 1 500<br />
472 Belle Époque-Collier mit Diamanten<br />
Gelbgold, rhodiniert. Schauseitig gebildet<br />
aus Schweifwerk, ausgefasst mit Diamantrosen<br />
und besetzt mit sieben zargengefassten<br />
Altschliffdiamanten. Lange<br />
Pendilie mit kissenförmigem Altschliffdiamanten<br />
(ca. 30x50 mm) in Krappenfassung.<br />
Mittelmotiv abnehmbar und<br />
als Anhänger zu tragen. Punzen: Pariser<br />
Einfuhrstempel, gültig bis 1892 (Tardy,<br />
163). L 40 cm. Gewicht 21 g.<br />
Um 1910/15.<br />
€ 2 700<br />
240<br />
473 Belle Époque-Armreif<br />
18 kt Gelbgold. Seitlich scharnierter<br />
CrossoverReif, dekoriert mit diamantbesetztem<br />
Zackenmotiv und krappengefasstem<br />
Altschliffdiamant von ca.<br />
0,15 ct. Punzen: Pariser Garantiestempel<br />
„tête de rhinocéros“, 18471919 (Tardy,<br />
162). Ø 5,7x4,9 cm. Gewicht 16 g.<br />
Paris, um 1880.<br />
Abbildung Seite 243<br />
€ 750<br />
474 Armreif mit Opalen und Diamanten<br />
14 kt Gelbgold. Seitlich scharnierter<br />
Ovalreif, ausgestellte Schauseite ausgefasst<br />
mit sieben im Verlauf angeordneten<br />
Opalcabochons, acht kleinen Diamantrosen<br />
und 22 Altschliffdiamanten von<br />
ca. 2,50 ct. Ø 5,5x4,9 cm. Gewicht 21 cm.<br />
Originales Samtetui.<br />
Um 1900.<br />
Abbildung Seite 243<br />
€ 3 500
471<br />
470<br />
472
475 Opalbrosche<br />
14 kt Rotgold. Stabnadel mit Blütenrosette,<br />
ausgefasst mit Opalcabochons,<br />
Rubinen und kleinen Achtkantdiamanten.<br />
Zwei Pendilien. L 6 cm Gewicht 8 cm.<br />
Wohl England, um 1900.<br />
€ 800<br />
476 Mohrenkopfbrosche<br />
Rotgold, opakes émail en ronde bosse.<br />
Kreissegmentform, gebildet aus kleinen<br />
schwarzweiß emaillierten Mohrenköpfen<br />
und konzentrisch besetzt mit 18<br />
Rubinen und sieben Opalcabochons.<br />
Zwei entsprechende Pendilien. Punzen:<br />
Wiener Feingehaltstempel mit Kontrollamtszeichen,<br />
18671872 (Neuwirth I,<br />
Tafel 6 Nr. 12 und 15.). H 3,8; B 4 cm.<br />
Wien, um 1870.<br />
€ 900<br />
477 Ring mit Opalen und Diamanten<br />
Gelbgold. Navetteförmige Schauseite<br />
ausgefasst mit einem Opalcabochon<br />
(ca. 90x70 mm), Diamantrosen und sechs<br />
Altschliffdiamanten von zus. ca. 1 ct.<br />
RW 60. Gewicht 6 g.<br />
Um 1900.<br />
€ 1 500<br />
478 Perlencollier mit alter Diamantschließe<br />
14 kt Gelbgold/Silber. Aus zwei Strängen<br />
gleichmäßiger Zuchtperlen (Ø ca. 8mm).<br />
Rosettenförmige Belle ÉpoqueSchließe,<br />
ausgefasst mit Diamantrosen. Punzen:<br />
Niederländischer Importstempel für<br />
585er Gold (Tardy, 249). L 45 bzw. 43 cm.<br />
Die Diamanten teilweise bestoßen.<br />
€ 1 500<br />
242<br />
479 Perlen-Sautoir<br />
Platin. Geflochten aus zwei Strängen<br />
kleiner Süsswasserperlen alternierend<br />
mit einzelnen Orientperlen, in leichtem<br />
Verlauf angeordnet. Zierliche Platinschließe<br />
mit Diamantbesatz und zentralem<br />
Altschliffdiamant von ca. 0,4 ct.<br />
85 cm. Gewicht 24 g.<br />
Deutschland, um 1920.<br />
Abbildung Seite 245<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
480 Orientperlenkette<br />
Silber. Aus größeren alternierend mit<br />
kleineren, unregelmäßigen Naturperlen.<br />
Navetteschließe mit Strassbesatz.<br />
L 47 cm.<br />
Abbildung Seite 245<br />
€ 300<br />
481 Zwei Orientperlenketten<br />
1) Aus zwei Strängen im Verlauf angeordneter<br />
Perlen (Ø ca. 1050 mm),<br />
Rosettenschliesse mit Diamantrosenbesatz<br />
und Boutonperle. L 40 bzw. 44 cm.<br />
Gewicht 17 g. 2) Feines Platincollier<br />
mit 39 kleinen Perlen (Ø ca. 30 mm)<br />
und einer barocken Mittelperle (ca.<br />
80x60 mm). Stäbchenschließe mit Perlbouton.<br />
L 36 cm.<br />
Ende <strong>19.</strong> bzw. Anfang 20. Jh.<br />
Abbildung Seite 245<br />
€ 1 500
476<br />
473<br />
474<br />
477<br />
478<br />
475
482 Platincollier mit Perlen<br />
Gelbgold. Aus zierlichen verschlungenen<br />
Platinösen mit acht dazwischengesetzten<br />
Naturperlen. Angehängt Diamantpendilie<br />
mit Perltropfen. Stäbchenschließe.<br />
L 40 cm. Gewicht 8 g.<br />
Um 1920.<br />
Provenienz<br />
Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />
ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />
St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />
Eduard Kirschten war Ende des <strong>19.</strong><br />
Jahrhunderts Direktor des größten russischen<br />
Gummiwerks, der Russian American<br />
IndiaRubberCompany „Treugolnik“<br />
in St. Petersburg.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
483 Reversnadel mit Perlen<br />
Weißgold. Im Verlauf besetzt mit<br />
17 halbierten Orientperlen. Punzen.<br />
L 9,4 cm. Gewicht 15 cm.<br />
Um 1920.<br />
€ 500<br />
484 Stabnadel mit Orientperle<br />
Platin, Gelbgold. Ausgefasst mit Diamantrosen<br />
und mittig besetzt mit einer<br />
Boutonperle (ca. 60x40 mm), flankiert<br />
von zwei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />
von je ca. 0,2 ct. L 7,2 ct.<br />
Gewicht 7 g.<br />
Um 1915.<br />
€ 1 200<br />
485 Zwei victorianische Herzanhänger<br />
Gelbgold. Mit Floralgravur und Smaragdcarré<br />
bzw. Saatperlen und Türkispavé<br />
und einem Altschliffdiamant. H 1,5 bzw.<br />
2 cm. Gesamtgewicht 7 g.<br />
€ 600<br />
244<br />
486 Paar Ohrstecker mit Perltropfen<br />
18 kt Weißgold. Brisuren besetzt mit<br />
Altschliffdiamanten von 0,1 ct. An Leiste<br />
mit Achtkantdiamantbesatz hängende<br />
Orientperle (ca. 80x50 mm) in Kegelfassung.<br />
Punzen auf den originalen Steckschrauben:<br />
Französischer Exportstempel<br />
„Tête de Mercure“ für 750er Gold, ab<br />
1879 (Tardy, 172), nicht identifizierter<br />
französischer Meisterstempel.<br />
L 2,8 cm. Gewicht 5 g.<br />
Frankreich, um 1920.<br />
€ 1 700<br />
487 Art Déco-Ring mit Perlen<br />
Platin. Flacher getreppter Ringkopf<br />
ausgefasst mit Achtkantdiamanten in<br />
Millegriffesfassungen und besetzt mit<br />
zwei Naturperlen mit weißem bzw. hellgrauem<br />
Lüster (Ø ca. 80 mm). Moderne<br />
französische Importpunze. H Ringkopf<br />
2 cm. RW 56. Gewicht 5 g.<br />
Um 1925/30.<br />
€ 1 500 – 2 000
484<br />
480<br />
481<br />
479<br />
482<br />
485<br />
487<br />
486<br />
481<br />
485<br />
483
488 Art Déco-Armband mit Diamanten<br />
Platin. Filigran durchbrochen und ausgefasst<br />
mit Diamanten im Kissen und<br />
Rosenschliff. Mittig besetzt mit acht im<br />
Verlauf angeordneten, zargengefassten<br />
Diamanten im Kissenschliff von zus.<br />
ca. 2,9 ct, die zwei Mittelsteine je ca.<br />
0,75 ct. Gestempelt Pt. L 18 cm.<br />
Deutschland, um 1925, unter Verwendung<br />
älterer Steine.<br />
€ 4 000 – 4 500<br />
489 Art Déco-Stabnadel mit Smaragd<br />
18 kt Weißgold. Ausgefasst mit 14 Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 1,6 ct. und<br />
einem Smaragdcarré (5x5 mm). Diamanten<br />
zus. ca. 1,6 ct. Punzen: Pariser<br />
Garantiestempel „tête d’aigle“, 18471919<br />
(Tardy, 161), verschlagener Meisterstempel,<br />
später gestempelt 750. L 6,4 cm.<br />
€ 1 200<br />
490 Art Déco-Stabbrosche<br />
Platin, 14 kt Gelbgold. Filigran durchbrochen<br />
und ausgefasst mit Diamantrosen<br />
und zehn Altschliffdiamanten in<br />
Millegriffesfassungen. Besetzt mit einem<br />
Smaragdcarré (ca. 6x6 mm) und vier<br />
zargengefassten Altschliffdiamanten von<br />
zus. ca. 1,50 ct. L 6 cm. Gewicht 7 cm.<br />
Um 1925.<br />
€ 2 200 - 2 500<br />
491 Großer Art Déco-Broschanhänger<br />
Platin. Rechteckige, im Umriss getreppte<br />
Form mit feinem, geometrischem Durchbruch.<br />
Ausgefasst mit ca. 112 Rosenund<br />
Altschliffdiamanten in Millegriffes<br />
Fassungen sowie mittig besetzt mit drei<br />
Altschliffdiamanten von zus. ca. 0,65 ct<br />
in Krappenfassungen. Ein Steg der<br />
Befestigung des Mittelteils abgebrochen.<br />
Variabel als Brosche und Anhänger zu<br />
tragen. H 6; B 3 cm. Gewicht 23 g. Feine<br />
Ankerkette aus Platin, L 58 cm.<br />
Um 1925.<br />
Provenienz<br />
Im Dezember 1934 in Barcelona erworben.<br />
€ 1 800 – 2 500<br />
246<br />
492 Belle Époque-Stabbrosche<br />
Platin, Gelbgold. Floral durchbrochen<br />
und ausgefasst mit Diamantrosen in<br />
Millegriffesfassungen und neun zargengefassten<br />
Altschliffdiamanten. L 5,6;<br />
B 1,2 cm.<br />
Um 1910.<br />
€ 1 200<br />
493 Art Déco-Ring mit Smaragd<br />
Platin. Flacher hochrechteckiger Ringkopf<br />
ausgefasst mit Altschliffdiamanten<br />
und Brillanten sowie einem Smaragdbaguette.<br />
L Ringkopf 2,3 cm. RW 58.<br />
Gewicht 6 g.<br />
€ 1 200<br />
494 Marquisering<br />
Weißgold. Ovaler Ringkopf pavetiert<br />
mit Diamanten im Achtkant und Altschliff<br />
in Millegriffesfassungen. RW 58.<br />
Schiene erneuert.<br />
Um 1920, mit Veränderungen.<br />
€ 400<br />
495 Art Déco-Spangenarmband<br />
Platin, 18 kt Gelbgold. Gewölbte, navetteförmige<br />
Spange fein durchbrochen<br />
und voll ausgefasst mit Diamantrosen in<br />
Millegriffesfassungen. Mittig besetzt mit<br />
drei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 1 ct. L. ca. 6,5 cm. Gewicht<br />
12 g.<br />
Um 1925.<br />
€ 1500<br />
496 Art Déco-Ring mit Smaragd<br />
Platin. Flacher Ringkopf in Entourageform<br />
mit oktogonalem Smaragd (ca.<br />
10x8mm) carmoisiert mit 30 Achtkantdiamanten.<br />
H Ringkopf 1,7 cm. RW 48.<br />
Um 1925.<br />
€ 1 600 – 2 000
495<br />
492<br />
489<br />
491<br />
494<br />
493<br />
490<br />
496<br />
488
497 Art Déco-Ring mit Saphiren<br />
Diamantbesetzte Schultern. Ringkopf<br />
in stilisierter Blütenform, besetzt mit<br />
kissenförmigem Altschliffdiamant von<br />
ca. 0,9 ct (piqué 3) in Zargenfassung,<br />
radial gerahmt von fünf Altschliffdiamanten<br />
und zehn Saphircarrés. Ein<br />
Altschliff durch Brillant ersetzt. RW 52.<br />
Um 1930.<br />
€ 1 000<br />
498 Art Déco-Diamantring<br />
14 kt Weißgold. Schultern inkrustiert<br />
mit Achtkantdiamanten, Ringkopf mit<br />
zwei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />
von je ca. 0,70 ct (IK, vs). RW 52.<br />
Gewicht 4 g.<br />
Um 1920.<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
499 Crossover-Ring mit Perle<br />
14 kt Weißgold. Die Schultern inkrustiert<br />
mit Achtkantdiamanten, an den Enden<br />
besetzt mit einer barocken Naturperle<br />
(Ø 0,8 cm) und einem Altschliffdiamant<br />
von ca. 0,6 ct. Gestempelt 585. RW 56.<br />
€ 3 000 – 3 500<br />
500 Paar Art Déco-Ohrgehänge<br />
Platin, Gelbgold. Durchbrochene Blütenrosette,<br />
besetzt mit Achtkantdiamanten<br />
in Millegriffesfassungen. Mittig eingehängt<br />
zargengefasster Altschliffdiamant<br />
von ca. 0,2 ct. L 2 cm. Gewicht 3 g.<br />
Um 1920.<br />
€ 1 500<br />
501 Victorianischer Opalring<br />
18 kt Gelbgold. In Entourageform besetzt<br />
mit einem Schwarzopalcabochon,<br />
carmoisiert mit Diamantrosen. RW 54.<br />
Gewicht 3 g.<br />
€ 700<br />
248<br />
502 Alliancering mit Diamanten<br />
14 kt Gelbgold. Besetzt mit einem cognacfarbenen<br />
und zwei weißen Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 1 ct. Mittelstein<br />
minimal bestoßen. RW 54.<br />
England, um 1900.<br />
€ 800<br />
503 Art Déco-Armband mit Diamanten<br />
Platin, 14 kt Gelbgold. Zierliches, durchbrochenes<br />
Gliederband ausgefasst mit<br />
Diamantrosen in MillegriffesFassungen<br />
und besetzt mit zargengefassten Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 0,5 ct und<br />
einer Boutonperle. L 16,2 cm (etwas<br />
gekürzt). Gewicht 9 g. Originales graues<br />
Lederetui, Seidenfutter gestempelt „Clemens<br />
Dahmen Hofjuwelier Cöln Hohe<br />
Strasse 134 B“.<br />
Um 1920.<br />
€ 1 500<br />
504 Art Déco-Solitärring<br />
Platin. Die Schultern besetzt mit je<br />
einem Diamantbaguette (zus. ca. 0,15 ct),<br />
der Ringkopf mit chatoniertem Altschliffdiamant<br />
von ca. 2,3 ct (D, VS 1).<br />
Mit Gutachten des Laboratorio Banco<br />
de la Ciudad de Buenos Aires vom<br />
27.5.2010.<br />
Um 1925/30.<br />
€ 7 000 – 7 500<br />
505 Art Déco-Solitärring<br />
Platin. Die Schultern besetzt mit je drei<br />
Diamantbaguettes (zus. ca. 0,30 ct), der<br />
Ringkopf mit chatoniertem Altschliffdiamant<br />
von ca. 1,80 ct (D, VS 1). Mit<br />
Gutachten des Laboratorio Banco de la<br />
Ciudad de Buenos Aires vom 27.5.2010.<br />
Um 1925/30.<br />
€ 5 500 – 6 000
506<br />
500<br />
498<br />
504<br />
499<br />
502<br />
505<br />
497<br />
501<br />
503
506 Art Déco-Armband mit Rubinen<br />
Platin, 18 kt Gelbgold. Schmale Rivièrenform,<br />
ausgefasst mit kalibrierten Rubinen<br />
im Wechsel mit Altschliff diamanten<br />
in Millegriffesfassungen. L 18,5 cm.<br />
Gewicht 15 cm.<br />
Um 1925.<br />
Abbildung Seite 249<br />
€ 1 500<br />
507 Armband mit Diamanten<br />
Gelbgold. Zierliches Band aus durchbrochenen<br />
Gliedern in Navetteform<br />
mit Diamantbesatz. Punzen: Pariser Garantiestempel<br />
für Ketten unter 20 cm<br />
Länge, 18471919 (Tardy, 165). L 19 cm.<br />
Gewicht 16 g.<br />
Paris, Anfang 20. Jh.<br />
€ 850<br />
508 Entouragering mit Saphir<br />
und acht Diamantrosen. Gelbgold, Silber.<br />
Floral durchbrochene Schiene. Gestempelt<br />
765. Tafel des Saphirs mit Kratzern.<br />
RW 54. Gewicht 6 g.<br />
Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 500<br />
509 Georgianischer Giardinettoring<br />
Gelbgold. Gravierte, durchbrochene<br />
Schiene. EntourageRingkopf besetzt<br />
mit Amethyst, Smaragden und Perlen.<br />
RW 56. Gewicht 2 g.<br />
England, um 1820/30.<br />
€ 300<br />
510 Armreif mit Herzanhänger<br />
15 kt Gelbgold. Seitlich scharnierter<br />
Ovalreif. Herzanhänger mit drei inkrustierten<br />
Saatperlchen. Gestempelt 15 ct.<br />
Ø 5,2x4,9 cm. Gewicht 8 g. Minimale<br />
punktförmige Dellen.<br />
England, um 1900.<br />
€ 400<br />
250<br />
511 Entouragering mit Turmalin<br />
Gelbgold. Diamantbesetzte Schultern.<br />
Der Ringkopf mit rundem rosafarbenem<br />
Turmalin, carmoisiert mit 15 Altschliffdiamanten.<br />
Punzen: Österreichungarischer<br />
Feingehalt und Kontrollstempel,<br />
Pest 1872 – 1922. (Neuwirth I, 61 Nr. 15).<br />
RW 52.<br />
Pest/Ungarn, 1872 – 1922.<br />
€ 700<br />
512 Herren-Alliancering<br />
14 kt Rotgold. Besetzt mit einem ovalen<br />
Saphir und zwei Brillanten à ca. 0,15 ct.<br />
Gestempelt 585. RW 66. Gewicht 8 g.<br />
€ 500<br />
513 Paar Schlangenohrringe<br />
14 kt Rotgold. Creolenform.<br />
Ø 2,4x2,0 cm. Gewicht 8 g.<br />
Erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 200<br />
514 Zierliches Emailarmband<br />
Gelbgold, polychromes émail champlevé.<br />
Aus acht filigran durchbrochenen<br />
Kartuschengliedern mit feinem floralem<br />
Emaildekor, durch Ringpaare verbunden.<br />
Punzen. Federring ergänzt. L 17,5 cm.<br />
Gewicht 8 g.<br />
Wohl Italien, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 500<br />
515 Gliederarmband mit Diamanten<br />
14 kt Gelbgold. Rundpanzermuster.<br />
Besetzt mit drei zargengefassten Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 0,85 ct.<br />
Gestempelt 585. L 18 cm. Mit Sicherheitskettchen.<br />
Gewicht 23 g.<br />
Anfang 20. Jh.<br />
€ 800
514<br />
509<br />
512<br />
510<br />
511 508<br />
515<br />
513<br />
507
516 Collier mit Smaragdanhänger<br />
14 kt. Sautoir aus verschlungenen Kordelgliedern<br />
mit sechs brillantbesetzten<br />
Zwischenringen. Anhänger aus unregelmäßig<br />
gemugelter Smaragdkugel,<br />
bekrönt von Grafenkrone, ausgefasst<br />
mit Achtkantdiamanten und besetzt mit<br />
neun kleinen Perlen. Angehängt Pendilie<br />
aus zwei Brillanten und einem Zuchtperlentropfen.<br />
Kette L 54 cm. H Anhänger<br />
5 cm. Gesamtgewicht 31 g.<br />
Die Krone war ehemals eine Kravattennadel<br />
von Nardi. Die Nadel ist noch<br />
vorhanden und wird beigegeben.<br />
€ 1 500<br />
517 Osterei-Anhänger<br />
Vermeil. Zweiteilig. Farbiges Transluzidemail.<br />
Lorbeerblattrelief mit Brillantbesatz.<br />
H 2,5 cm. Gewicht 9 g.<br />
€ 200<br />
518 Petschaftanhänger<br />
14 kt Gelbgold, Lapislazuli.<br />
Feingehalt 585. H 3,5 cm.<br />
Wohl England, zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 180<br />
519 Kreuzanhänger mit Aquamarinen<br />
14 kt Gelbgold. Ausgefasst mit sieben<br />
Aquamarinen und aufgelegtem, fein ziseliertem<br />
Weinlaubdekor mit granulierten<br />
Trauben. Gestempelt 585. L 5,7; B 3 cm.<br />
Gewicht 11 g.<br />
Deutschland, 1930er Jahre.<br />
€ 500<br />
252<br />
520 Kranichbrosche mit Perle<br />
14 kt Gelbgold. Fein ziselierte naturalistische<br />
Form, das Gefieder aus<br />
Goldfiligran. Der Korpus besetzt mit<br />
einer großen barocken Blisterperle (ca.<br />
2,5x1,8x1,3 cm), das Auge und der Kopf<br />
mit je einem Rubin. Feingehaltstempel<br />
14 K. H 5; L 5,5 cm. Gewicht 16 g.<br />
China, wohl 1950er Jahre.<br />
Provenienz<br />
Sonderanfertigung für die Ostasien<br />
Expertin Editha Leppich (190492). Sie<br />
gründete die erste deutsche Ikebana<br />
Schule sowie einen ostasiatischen Kunstverlag<br />
und eröffnete 1957 eine Galerie<br />
für Ostasiatische Kunst in Köln.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
521 Ring mit Turmalinen<br />
Gelbgold. Besetzt mit einem rosafarbenen<br />
und einem gelbgrünen Turmalintropfen,<br />
in den Zwickeln zwei kleine<br />
Diamanten im Antikschliff. RW 56.<br />
Gewicht 4 g.<br />
1930er Jahre.<br />
€ 450
521<br />
520<br />
517 518<br />
516<br />
519
522 CHOPARD Perlarmband mit<br />
Diamanten<br />
18 kt Gelbgold. Zuchtperlenpaare im<br />
Wechsel mit 29 brillantbesetzten Stäbchengliedern.<br />
Perlen Ø ca. 40 mm. Punzen:<br />
Feingehalt 750, Firmensignet, nummeriert<br />
059 3. L 20 cm. Gewicht 24 g.<br />
€ 1 000<br />
523 Uhrkette mit Schieber<br />
18 kt Gelbgold. Sautoir mit Fuchsschwanzmuster.<br />
Runder Schieber mit<br />
schwarzem Emaildekor und mittig inkrustierten<br />
Perlen, angehängt zwei Quasten.<br />
Öse zum Aufschrauben. L ca. 92 cm.<br />
Gewicht 34 g. Email minimal bestoßen.<br />
Um 1900.<br />
€ 800<br />
524 Dreifarbige Uhrkette<br />
14 kt Rotgold, Gelbgold und Platin.<br />
Ankerkettenmuster. Mit Karabiner und<br />
zwei Federringen. Punzen: u.a. runde<br />
Kokoschnikmarke, 190817 (Goldberg<br />
1938). L 45 cm. Gewicht 60 g.<br />
Russland, um 1908-17.<br />
Provenienz<br />
Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />
ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />
St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />
Abbildung Seite 275<br />
€ 2 000 - 2 500<br />
525 Lange Uhrkette<br />
14 kt Roségold. Mit Karabiner. Punzen:<br />
Nicht identifizierte russische Marken,<br />
Meisterstempel FR (kyrillisch). L 198 cm.<br />
Gewicht 46 g.<br />
Russland, um 1900.<br />
€ 1 000<br />
254<br />
526 Belle Époque-Sautoir<br />
14 kt Gelbgold. Durchbrochene Navette<br />
Glieder mit Filigrandekor. Federringverschluss.<br />
Punzen: Petersburger Beschau<br />
mit Initialen des Inspektors Jakow<br />
Ljapunow und Feingehalt 56 Zolotniki,<br />
1896 1903 (Goldberg, 1937), nicht identifizierter<br />
Meisterstempel FR (kyrillisch).<br />
L ca. 160 cm. Gewicht 48 g.<br />
Petersburg, 1896-1903.<br />
Provenienz<br />
Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />
ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />
St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />
€ 1 500<br />
527 Belle Époque-Sautoir<br />
Silber, Gelbgold. Aus 73 im Verlauf<br />
angeordneten facettierten Amethystkugeln<br />
(Ø ca. 0,5–1,1 cm) alternierend<br />
mit facettierten Bergkristallringen und<br />
74 natürlichen Perlen. Zierliche Schließe<br />
in Rautenform mit floralen Kapselansätzen<br />
und ziseliertem Relief dekor à deux<br />
couleurs. L 104 cm. Gewicht 72 g.<br />
Um 1900.<br />
€ 1 200<br />
528 Granatcollier<br />
Gelbgold. Kropfband aus neun Strängen<br />
facettierter, böhmischer Granate. Die<br />
Bandansätze und die Rosettenschliesse<br />
mit floralen RepousséAuflagen und<br />
facettiertem Granatbesatz. L 34 cm.<br />
Zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 500
526<br />
525<br />
523<br />
527<br />
522<br />
528
529 Reifbrosche mit Diamanten<br />
Weißgold. Ausgefasst mit 12 kleinen<br />
Diamantrosen, 16 Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 1,2 ct und einem zargengefassten<br />
Altschliffdiamanten von ca. 0,5 ct.<br />
Mit Anhängerhaken. Nadel und unterer<br />
Montierungsrand etwas verbogen, eine<br />
Diamantrose verloren. Ø 3 cm.<br />
Anfang 20. Jh.<br />
€ 450<br />
530 Blütenbrosche mit Diamanten<br />
18 kt Weißgold. Durchbrochene Rosettenform,<br />
konzentrisch besetzt mit<br />
17 Brillanten. Acht Steine à ca. 0,08;<br />
8 Steine à ca. 0,18; Mittelstein ca. 0,45,<br />
zus. ca. 2,53 ct (W, P1). Auch als Anhänger<br />
zu tragen. Ø 3,5 cm. Gewicht 11 g.<br />
1960er Jahre.<br />
€ 1 500<br />
531 Große Doppelclip-Brosche<br />
18 kt Weißgold. Zweiteilige, gegenständige<br />
BlumenstraußForm, mittig mit einer<br />
stilisierten Schleife umwunden. Voll<br />
ausgefasst mit 43 Rubinen, 60 Brillanten<br />
und 64 Diamantbaguettes (TW, VSI).<br />
Punzen: Wiener Importstempel für<br />
750er Gold, nach 1965 (Neuwirth I, Tafel<br />
9,23). H 4,5; L 6 cm. Gewicht 36 g. Ein<br />
kleines Diamantbaguette verloren.<br />
1950er Jahre.<br />
€ 12 000 – 15 000<br />
532 Paar Escargot-Ohrclips<br />
14 kt Weißgold. Volutenförmig eingerollt,<br />
ausgefasst mit Leisten aus Brillanten<br />
und kalibrierten Rubinen. Gestempelt<br />
14 K. H 2,2 cm. Gewicht 11 g.<br />
1940er Jahre.<br />
€ 1 500<br />
256<br />
533 Tutti-Frutti-Brosche<br />
Silber. In Form eines Blütenzweigs, ausgefasst<br />
mit 13 kleinen Achtkantdiamanten<br />
und elf beschnitzten Blättern aus<br />
Rubinen, Turmalinen, Citrin, Saphiren<br />
und Smaragden. L 6 cm. Gewicht 21 g.<br />
€ 600<br />
534 Blütenbrosche mit Diamanten<br />
Platin. Wirbelrosette, ausgefasst mit 132<br />
Achtkantdiamanten in Millegriffesfassungen<br />
und besetzt mit 12 krappengefassten<br />
Diamanten im Alt und Übergangsschliff<br />
(ca. 2,7 ct), der Mittelstein<br />
ca. 0,7 ct. Ø 4,5 cm. Gewicht 18 g.<br />
1930er Jahre.<br />
€ 3 500<br />
535 Armband mit Brillanten<br />
18 kt Weißgold. Rivièrenform. Ausgefasst<br />
mit 36 Brillanten von zus. ca.<br />
5,40 ct (river, lupenrein). Gestempelt 750.<br />
L 18,2 cm. Gewicht 33 g.<br />
1970er Jahre.<br />
€ 8 000<br />
530 Konvolut Reiter-Schmuck<br />
Rotgold, emailliertes Metall. Goldene<br />
Plastronnadel und ein Paar Manschettenknöpfe<br />
mit Hufeisen auf kobaltblauem<br />
Emailgrund. Gesamtgewicht 9 g.<br />
Erstes Viertel 20. Jh.<br />
Provenienz<br />
Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />
ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />
St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />
Abbildung Seite 259<br />
€ 300<br />
531 Rückseite
536<br />
532<br />
533<br />
535<br />
529<br />
531<br />
534
537 Reiter-Plastronnadel<br />
14 kt Rotgold. Reitgerte mit Rubin und<br />
Diamantbesatz. Punzen: Marke der<br />
Petersburger Beschauadministration mit<br />
Initialen des Beschauinspektors Jakow<br />
Ljapunow, 18991908 (Goldberg, 1937).<br />
L 4,5 cm. Gewicht 3 g. Beigegeben russisches<br />
Etui. L 4,5 cm.<br />
St. Petersburg, 1899-1908.<br />
€ 350<br />
538 Kravattennadel mit Knoten<br />
14 kt Gelbgold. Besetzt mit Altschliffdiamant.<br />
Gestempelt 585. L 6,2 cm.<br />
Gewicht 3 g.<br />
Deutschland, um 1900.<br />
€ 150<br />
539 Kravattennadel mit Perlen<br />
14 kt Gelbgold. Kleeblatt, besetzt mit<br />
drei Naturperlen und fünf kleinen<br />
Diamantrosen. L 6,5 cm. Gewicht 3 g.<br />
Beigegeben russisches Etui.<br />
Deutschland, um 1900.<br />
€ 250<br />
540 Konvolut drei Kravattennadeln<br />
Gold. Besetzt mit Diamant und Naturperle,<br />
Schlange bzw. Granaten. L 4 – 6,5 cm.<br />
Gewicht 6 g.<br />
Um 1900.<br />
€ 300<br />
541 Kravattennadel mit Smaragd<br />
14 kt Gelbgold. Entourageform. Smaragd<br />
carmoisiert mit 10 Altschliffdiamanten.<br />
L 5,7. Gewicht 2 g. Im Originaletui<br />
„Oscar Rieck Hofjuwelier Greiz“.<br />
Um 1900.<br />
€ 1 200<br />
542 Konvolut drei Kravattennadeln<br />
Gold. Besetzt mit Diamant und Naturperle<br />
bzw. mit Saphiren und Diamanten.<br />
L 4,3 – 7 cm. Gewicht 6 g.<br />
Um 1900-1920.<br />
€ 300<br />
258<br />
543 Frack-Garnitur<br />
14 kt Gelbgold. Zwei Hemdenknöpfe<br />
und ein Paar Manschettenknöpfe. Knotenform,<br />
besetzt mit Altschliffdiamanten<br />
von zus. ca. 0,8 ct. Punzen: Wiener Feingehaltstempel,<br />
gültig 18721922 (Neuwirth<br />
I, Tafel 7,15). Gesamtgewicht 9 g.<br />
€ 500<br />
544 Paar Onyx-Manschettenknöpfe<br />
14 kt Rotgold. Oktagonal geschliffen<br />
und mittig besetzt mit zargengefasstem<br />
Brillant von je ca. 0,1 ct. Gestempelt 585.<br />
L 3 cm. Gewicht 7 g.<br />
1920er Jahre.<br />
€ 300<br />
545 Zwei Paar Manschettenknöpfe<br />
1) 18 kt Gelbgold, royalblau emailliert.<br />
Wiener Importstempel nach 1965.<br />
14 kt Rotgold, Onyx. Gesamtgewicht 21 g.<br />
€ 450<br />
546 Zwei Paar Manschettenknöpfe<br />
1) 18 kt Gelbgold, Email. Weißblaues<br />
Schachbrettmuster. 2) 14 kt Weißgold,<br />
Bergkristall, Saphircabochon. Gestempelte<br />
Feingehalte. Gesamtgewicht 25 g.<br />
€ 450<br />
547 Paar Komai-Manschettenknöpfe<br />
9 kt Gold; Eisen mit zweifarbigen Goldund<br />
Silbertauschierungen. Bäuerin mit<br />
Korb. Punzen: Libellenmarke. Gewicht<br />
8 g.<br />
Japan, Fa. Komai, Anfang 20. Jh.<br />
€ 400<br />
548 Paar WEMPE Manschettenknöpfe<br />
18 kt Weißgold, Lapis, Saphircabochons.<br />
Gestempelt „Wempe 750“. Gewicht 9 g.<br />
€ 250
539<br />
542<br />
547<br />
548<br />
545<br />
537<br />
536<br />
530<br />
538<br />
540<br />
544<br />
543<br />
546<br />
541
549 Vermeil-Hobelspankette<br />
im Stil der Renaissance. Silber, feuervergoldet.<br />
L ca. 112 cm. Gewicht 186 g.<br />
€ 450<br />
550 Goldener Armreif<br />
18 kt Gelbgold. Offene CrossoverForm<br />
aus gewickeltem Golddraht. Variable<br />
Größe. Punzen (auf den beiden Spangen):<br />
Feingehalt 750, Meisterstempel<br />
WT. Ø 6x7,5 cm. Gewicht 36 cm. Sonderanfertigung.<br />
Wolfgang Tümpel (Bielefeld 1903 – 1978<br />
Herdecke), um 1970.<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Wiewelhove (Hrsg.),<br />
Wolfgang Tümpel, Museum Hülsmann,<br />
Bielefeld 2003 S. 82 Nr. 142 und S. 94<br />
(Detail des Meisterzeichens).<br />
Der Bielefelder Gold und Silberschmied<br />
studierte an der Kunstgewerbeschule<br />
in Bielefeld, am Bauhaus in Weimar<br />
und an der Kunstgewerbeschule Burg<br />
Giebichenstein und eröffnete 1934 in<br />
seiner Heimatstadt eine Werkstatt für<br />
Schmuck, Gerät und Beleuchtung und<br />
erhielt zahlreiche Auszeichnungen.<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
260
551 Paar Ohrringe mit Granulation<br />
14 kt Gelbgold. Getriebene, hohle Halbkugelform<br />
(Ø 1,9 cm) mit amorphem<br />
Spiraldekor in feiner Staubgranulation.<br />
Bügel mit Schraubmontierung. Punzen:<br />
Feingehaltstempel 750, Meisterstempel<br />
ET, österreichischer Importstempel nach<br />
1965. Gesamtgewicht 11,46 g. Minimale<br />
Dellen.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />
Brühl 1972), um 1934.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />
Treskow, Köln 1990, Kat. Nr. 48, Farbtafel<br />
S. 60. „Laut Angabe der Künstlerin<br />
datieren die Ohrschrauben aus dem Jahr<br />
1934. Es handelt sich um qualitätvolle<br />
Beispiele von Staubgranulation.“<br />
(o.a. S. 140).<br />
€ 1 500<br />
552 Armreif mit Jagdszenen<br />
Feingold, Granulation. Breiter, leicht<br />
gemuldeter, vergaderter Bandreif<br />
mit seitlichem Konterscharnier und<br />
stabförmigem Schiebeverschluss mit<br />
Sicherheitsachter. Reif umlaufend in<br />
feiner Granulation dekoriert mit einem<br />
antikisierenden Jagdfries in angedeuteter<br />
Landschaft. Auf der einen Seite jagt ein<br />
Reiter mit Pfeil und Bogen einen Büffel,<br />
einen Löwen und eine Antilope, auf der<br />
Gegenseite verfolgt ein Reiter mit einer<br />
Lanze eine Gazelle, einen Hirsch und<br />
einen Panther. Punzen (auf aufgelötetem<br />
Plättchen): Feingehalt 900, Meisterstempel<br />
ET. B 2,6 cm; Ø 6,4x5,2 cm. Gewicht<br />
57 g. Unikat. Reifränder mit minimalen<br />
Dellen, ein winziger GranülenVerlust.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 -<br />
Brühl 1972), 1934.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Joppien, Kat. Elisabeth Treskow, Köln 1990, Kat. Nr. 49,<br />
Farbtafel S. 90. Auch abgebildet bei Wolters, Die Granulation, München<br />
1983, S. 261, Nr. 356 sowie bei Weber, Schmuck der 20er und 30er Jahre<br />
in Deutschland, Stuttgart 1990, S. 330 Abb. 725. Dieser museale Reif<br />
dokumentiert exemplarisch die<br />
technische Brillanz, mit der die Künst<br />
lerin bereits damals die komplizierte Technik der Granulation beherrschte,<br />
die ihr Markenzeichen werden und mit der sie internationale<br />
Berühmtheit erringen sollte. So wurde sie drei Jahre später auf der<br />
Pariser Weltausstellung 1937 mit einer Goldmedaille für ihre Granulationsarbeiten<br />
ausgezeichnet. Unter den ausgestellten Stücken war ein<br />
Schalenarmband mit granulierten Sternzeichen, das sie im Auftrag des<br />
Essener Oberbürgermeisters gearbeitet hatte und das große stilistische<br />
Ähnlichkeiten mit unserem Reif aufweist. Inspiriert durch etruskische<br />
und skythische Tierfriese entwickelte sie hier ihren ganz eigenen Stil,<br />
der sich durch eine besondere<br />
Lebhaftigkeit und Eleganz in der Wiedergabe der Bewegungen auszeichnet.<br />
€ 8 000 - 10 000<br />
261
553 Collier mit Tieren<br />
18 kt Gelbgold, Drahtbelötung, Granulation.<br />
Handgeschmiedete Kette aus<br />
14 konkav getriebenen Goldringen (Ø<br />
20,5 mm) alternierend mit 13 segmentförmigen,<br />
konvexen Gliedern mit feinem<br />
figürlichem Filigrandraht und Granulationsdekor<br />
(24x10x8,6 mm). Die Darstellungen<br />
zeigen Sonne, Mond und Sterne,<br />
einen Delphin, einen Fisch, eine Eidechse,<br />
einen Leopard, einen Pfau, einen Tiger,<br />
einen Löwen, einen Ameisenbär, ein<br />
Gürteltier, einen Storch, einen Igel und<br />
eine Schlange. Die runde Steckschließe<br />
ziert eine granulierte Spirale. Punzen<br />
(auf aufgelegtem Plättchen): Meisterstempel<br />
ET. L 42,5; B 2 cm. Gewicht 85 g.<br />
Unikat. Originaletui.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 -<br />
Brühl 1972), 1936.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />
Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 54, Farbtafel<br />
S. 61. Auch abgebildet bei Weber,<br />
Schmuck der 20er und 30er Jahre in<br />
Deutschland, Stuttgart 1990, S. 330 Abb.<br />
726. Dieses außergewöhnliche, museale<br />
Collier ist in der Eleganz des Entwurfs,<br />
der Aufwendigkeit der handwerklichen<br />
Arbeit und der Vielseitigkeit der Darstellung<br />
sicher eines der bedeutendsten<br />
Schöpfungen der Schmuckkünstlerin.<br />
Es ist auch ein typisches Beispiel für die<br />
Arbeiten aus der Mitte der 1930er Jahre,<br />
in denen Elisabeth Treskow neben der<br />
Granulation verstärkt die Drahtbelötung<br />
als graphisches Element einsetzte und<br />
sich stilistisch ein zunehmender Übergang<br />
zur Abstraktion zeigt.<br />
€ 15 000 - 20 000<br />
262
551<br />
553
554 Garnitur mit Türkisen<br />
18 kt Gelbgold. Dreiteilig. Collier aus feiner<br />
Fuchsschwanzkette und fünf mittig<br />
eingehängten Buckelgliedern mit stilisiertem<br />
Dekor aus Drahtbelötung und<br />
sparsamer Granulation, besetzt mit 13<br />
Türkiscabochons. Das Mittelteil mit großem<br />
Cabochon aus Türkismatrix variabel<br />
als Brosche zu tragen. Breiter scharnierter<br />
Armreif mit entsprechendem Dekor.<br />
Der passende Ring aus 14 kt Gelbgold,<br />
besetzt mit gemugelter Türkismatrix in<br />
Doppelzarge. Punzen (Collier und Armreif):<br />
Feingehalt 750, Meisterstempel ET.<br />
Collier: L 38 cm, Mittelteil (Brosche)<br />
L 4 cm. Armreif: Ø 5,5 x 4,8 cm, B 2,5 cm.<br />
Ring: gestempelt 585, RW 49. Gesamtgewicht<br />
106 g.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898<br />
– Brühl 1972), um 1929, der Ring wohl<br />
später ergänzt.<br />
264<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz, Essen; Sonderanfertigung<br />
zur Hochzeit im Jahr 1929.<br />
In der formalen Reduzierung floraler<br />
Motive zeigen sich hier noch Nachklänge<br />
des Wiener Jugendstils, mit dem sich die<br />
Goldschmiedin zu Anfang ihrer Ausbildung<br />
intensiv auseinander gesetzt hatte.<br />
€ 4 500 – 5 000<br />
555 Gingkoblatt-Brosche mit Granulation<br />
14 kt Gelbgold. Naturalistische Form,<br />
besetzt mit einer Zuchtperle sowie<br />
einem Sternsaphircabochon und einem<br />
hellblauen Saphircabochon in geböschten<br />
Zargenfassungen mit feinem, stilisiertem<br />
Granulationsdekor. Ø Perle<br />
8,8 mm; Saphir ca. 2 ct; Sternsaphir ca.<br />
5,5 ct. Punzen (auf aufgelötetem Plättchen):<br />
Feingehalt 585; Essener Innungs
stempel; Meisterstempel ET. L 5,5 cm.<br />
Sonderanfertigung.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />
Brühl 1972), um 1943.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Abgebildet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />
Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 108, S. 145,<br />
Farbtafel S. 64. Das Museum für Angewandte<br />
Kunst in Köln besitzt aus dem<br />
Nachlass der Goldschmiedin zwei verwandte<br />
Broschenentwürfe (Aquarell 9,9<br />
x 9,7 cm; Farbstift auf Transparentpapier<br />
14,5 x 10,5 cm).<br />
€ 4 500<br />
556 Collier mit Chrysoberyllen<br />
14 kt Gelbgold. Handgeschmiedete Kette<br />
aus flachen zungenförmigen Goldösen.<br />
Schauseitig eingefügt, drei im Verlauf<br />
555<br />
556<br />
angeordnete, konvexe Blattmotive,<br />
volutenförmig belötet mit Golddraht und<br />
jeweils ausgefasst mit einem ChrysoberyllKatzenaugencabochon<br />
in glatter<br />
Zarge, der Hakenverschluss mit einem<br />
weiteren Cabochon besetzt. Punzen (auf<br />
aufgelegtem Plättchen): Feingehaltstempel<br />
585, Meisterstempel ET. 24,4 ct.<br />
L 41 cm. Gewicht 44,5 g, Gesamtgewicht<br />
der Steine 24,4 ct. Sonderanfertigung.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />
Brühl 1972), 1937.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />
Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 60, Abb. S.<br />
93. „Chrysoberyll oder NephritKatzenaugencabochons<br />
wurden von der Künstlerin<br />
während der dreißiger und vierziger<br />
Jahre sehr geschätzt..“ (o.a. S. 141).<br />
€ 6 000 – 6 500<br />
265
557 Collier mit Granulation<br />
18 kt Gelbgold. Aus im Verlauf angeordneten<br />
Golddrahtschlaufen geschmiedete<br />
Kette. Schauseitig eingefügte Spange aus<br />
drei runden, partiell àjour gearbeiteten<br />
Buckelmotiven mit feinem, ornamentalem<br />
Granulations und Golddrahtdekor.<br />
Im Zentrum jeweils besetzt mit einem<br />
Fancybrillanten (zus. 1,47 ct: gelber<br />
Diamant 0,77 ct, dunkelbrauner Diamant<br />
0,35 ct, hellbrauner Diamant 0,33 ct).<br />
Schliesse in SForm. Punzen: Feingehalt<br />
750 und Meisterstempel ET. Beigegeben<br />
kleine Broschierung, um das Mittelstück<br />
als Brosche zu tragen. L 44 cm. Gewicht<br />
52 g. Kleine Granülenverluste, zwei<br />
Kettenglieder falsch angehängt. Sonderanfertigung,<br />
Kopie der Originalrechnung<br />
vom 26.6.1957 liegt vor.<br />
Köln, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />
Brühl 1972), 1957.<br />
Provenienz<br />
Westfälischer Privatbesitz<br />
€ 3 000 – 3 500<br />
558 Paar Ohrringe mit Chrysoprasen<br />
18 kt Gelbgold. Flache ovale Chrysoprascabochons<br />
(zus. ca. 16 ct) in bogenförmigen<br />
Zargen mit Schraubbrisuren. Punzen<br />
(auf dem Bügel): Feingehalt 750; Meisterstempel<br />
ET; Wiener Importstempel nach<br />
1965 und 585. L 16,5; B 3,5 cm.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898<br />
– Brühl 1972), wohl 1930er Jahre.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />
Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 40 d, S. 140.<br />
Ehemals zu einer fünfteiligen Parure<br />
gehörend.<br />
€ 1 800<br />
559 Ring mit römischer Gemme<br />
Feingold. Glatte Mantelringfassung mit<br />
ovaler, siegelroter Jaspisgemme mit ApollonkopfIntaglio.<br />
Ringweite 55. Gewicht<br />
21 g. Schiene mit Datumsgravur.<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
266<br />
560 Ring mit Naturperle<br />
18 kt Gelbgold. Handgeschmiedete,<br />
offene Schiene, die Enden mit einem<br />
stilisierten Blatt bzw. einer Naturperle<br />
(Ø ca. 10 mm) mit feinem graubraunem<br />
Lüster besetzt. RW ca. 47. Gewicht 12 g.<br />
Sonderanfertigung.<br />
Hanau, Heinz-Ulrich Bullermann (Hanau<br />
1928-ebenda 1984), 1960er Jahre.<br />
Der Hanauer Gold und Silberschmied<br />
war Oberstudienrat an der dortigen<br />
staatlichen Zeichenakademie und erhielt<br />
u.a. 1965 die Silbermedaille beim Cellini<br />
Wettbewerb in Berlin.<br />
€ 650<br />
561 Ring mit Amethyst<br />
18 kt Gelbgold. Ausgestellte Bandschiene,<br />
auf den Schultern bogig abschliessend.<br />
Seitlich gravierter Mantelringkopf<br />
mit großem Amethyst (19,5 ct) in doppelter<br />
Zargenfassung. Punze (Unterseite<br />
Ringkopf): 750 und Meisterstempel ET.<br />
Ringkopf 2,3 x 2,6 cm. RW 61 (variabel<br />
durch eingelötete Spange). 25 g.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />
Brühl 1972), 1930/40er Jahre.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
€ 2 000<br />
562 Citrinring mit Granulation<br />
14 kt Gelbgold. Geböschter rechteckiger<br />
Mantelringkopf dekoriert mit zwei<br />
Eidechsenmotiven in feiner Granulation<br />
und besetzt mit einem großen cognacfarbenen<br />
Citrin von 17,3 ct in Doppelzarge.<br />
Punzen: Feingehalt 585, Meisterzeichen<br />
ET. Ringkopf ca. 3,0 x 2,2 cm. RW 52.<br />
Essen, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />
Brühl 1972), um 1937.<br />
Provenienz<br />
Rheinische Privatsammlung<br />
Literatur<br />
Verzeichnet bei Joppien, Kat. Elisabeth<br />
Treskow, Köln 1990, Kat.Nr. 67, S. 142.<br />
Das Museum für Angewandte Kunst in<br />
Köln besitzt einen verwandten Ringentwurf<br />
(Bleistift und Aquarell 11,5 x 9 cm).<br />
€ 3 200
562 561<br />
558 560<br />
557<br />
563<br />
559
563 Armband mit Granulation<br />
18 kt Gelbgold. Aus verschlungenem<br />
Golddraht geschmiedetes Band. Die<br />
flache, leicht konvexe Rechteckschliesse<br />
mit symmetrischem ornamentalem Golddraht<br />
und Granulationsdekor, besetzt<br />
mit fünf zargengefassten Brillanten,<br />
Mittelstein 0, 52 ct (top cape/flawless),<br />
vier Steine von je 0,25 ct (wesselton,<br />
flawless). Punzen: Feingehalt 750 bzw.<br />
585 (Schnäpper), Meisterstempel ET.<br />
L 18 cm. Gewicht 52 g.<br />
Sonderanfertigung, Kopie der Originalrechnung<br />
vom 24.12.1961 liegt vor.<br />
Köln, Elisabeth Treskow (Bochum 1898 –<br />
Brühl 1972), 1961.<br />
Provenienz<br />
Westfälischer Privatbesitz<br />
Typisch für die Granulationsarbeiten<br />
Elisabeth Treskows der 1950/60er Jahre<br />
ist die Hinwendung zu stilisierten, von<br />
Golddrähten gerahmten Ornamentdekoren,<br />
die den Edelsteinbesatz besonders<br />
hervorheben.<br />
Abbildung Seite 267<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
564 Anhänger ‘Zwei Tauben’.<br />
Silber, gegossen; Elfenbein, geschnitzt.<br />
Oval. Verso Lilienblütenkreuz im Flachrelief.<br />
Fuchsschwanzkette.H 6,1 B 4,6.<br />
Inv.Nr. E7.<br />
Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 – 1987<br />
Köln), drittes Viertel 20. Jh.<br />
Provenienz<br />
Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Ausst.Kat. Berlin, 32.<br />
Weitere Ausstellungen: 1982/83 ‘Kunsthandwerk<br />
in Köln’, Köln, Handwerkskammer.<br />
€ 600<br />
565 Brosche ‘Feigenblatt’<br />
Elfenbein, geschnitzt; Fassung Silber,<br />
partiell vergoldet, Silber und Golddraht.<br />
Ø 4,2 cm. Inv.Nr. E20.<br />
268<br />
Köln, Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 –<br />
1987 Köln), vor 1975. Fassung: Mechthild<br />
Baumann.<br />
Provenienz<br />
Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Ausst. Kat. Berlin, 42.<br />
Weitere Ausstellungen: 1977 ‘Kunsthandwerk<br />
in Köln’, Handwerkskammer Köln.<br />
€ 500<br />
566 Anhänger „Lilienblüten“<br />
14 kt Gelbgold, Granulation, Silbermontierung.<br />
Zweiteilig. An gemuldete<br />
Elfenbeinscheibe mit granulierter Goldhalbkugel<br />
angehängte, polierte Goldplatte<br />
mit aufgelegtem àjour geschnitztem<br />
Lilienblütenrelief aus Elfenbein. Goldene<br />
Fuchsschwanzkette. H 7; B 3,8; L Kette<br />
70 cm. Inv.Nr. E58.<br />
Köln, Hildegard Domizlaff, 1970er/1980er<br />
Jahre, Granulation von Mechthild Baumann.<br />
Provenienz<br />
Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Kat. Berlin 1987, Nr. <strong>19.</strong><br />
€ 600<br />
567 Anhänger „Flechtbandornament“<br />
Gelbgold; Elfenbein, geschnitzt; Türkiscabochon.<br />
Verso ein Kranz von Mistelzweigen.<br />
Rand umlegt mit Golddraht.<br />
Goldene Fuchsschwanzkette. H 4,7;<br />
B 3,3; L Kette 66 cm. Inv.Nr. E68.<br />
Köln, Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 –<br />
Köln-Müngersdorf 1987), 1970er/1980er<br />
Jahre.<br />
Provenienz<br />
Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Kat. Berlin 1987, Nr. 14.<br />
€ 600
564<br />
570<br />
566<br />
565<br />
572<br />
571 568<br />
567<br />
569
568 Elfenbeindose „Mädchenakt“.<br />
Geschnitzt. Niedrige glatte runde Form<br />
mit leicht gewölbtem, etwas überstehendem<br />
Deckel. Ø 7,2; H 2,5 cm. Inv.Nr. E90.<br />
Köln, Hildegard Domizlaff, drittes Viertel<br />
20. Jh.<br />
Provenienz<br />
aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Ausst. Kat. Hildegard<br />
Domizlaff zum Gedächtnis, Kunstgewerbemuseum<br />
Berlin 1988, Kat.Nr. 100.<br />
Die Kölner Bildhauerin Hildegard<br />
Domizlaff (Erfurt 1898 – Köln 1987)<br />
wohnte in Müngersdorf in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft des Bildhauers Gerhard<br />
Marcks, mit dem sie eine lebenslange<br />
Künstlerfreundschaft verband. Der Einfluß<br />
seiner klassizistischen Formensprache<br />
zeigt sich u.a. auch in dieser Dose<br />
aus Elfenbein.<br />
Abbildung Seite 269<br />
€ 600<br />
569 Anhänger ‘Fortuna’<br />
Silber, gegossen und geschwärzt;<br />
Fassung Elfenbein, Silber und Golddraht.<br />
Silberne Fuchsschwanzkette.<br />
H 5,7 B 4,8 cm. Inv.Nr.E117.<br />
Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 – 1987<br />
Köln).<br />
Provenienz<br />
Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Ausst. Kat. Berlin, 23.<br />
Abbildung Seite 269<br />
€ 600<br />
270<br />
570 Kette mit Anhänger ‘Tobias und Raffael’<br />
Gelbgold, gegossen; Fassung Gold,<br />
Elfenbein und Golddraht. Feine Fuchsschwanzkette,<br />
durch kapselförmiges, vorderseitig<br />
granuliertes Zierteil mit dem<br />
Anhänger verbunden. H 5,7 B 4,1 cm.<br />
Hildegard Domizlaff (Erfurt 1898 – 1987<br />
Köln).<br />
Provenienz<br />
Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Ausst.Kat. Berlin, 54; Ausst. Kat. Köln, 95<br />
(m. Abb.).<br />
Weitere Ausstellungen: 1980 ‘Kunsthandwerk<br />
in Köln’, Handwerkskammer<br />
Köln 1981; ‘Manufactum’, Kunsthalle<br />
Bielefeld.<br />
Abbildung Seite 269<br />
€ 600<br />
571 Pyxis mit Elfenbeindeckel<br />
Silber, innen vergoldet; Elfenbein, geschnitzt.<br />
Niedrige runde Form. Flacher<br />
Elfenbeindeckel mit zentralem Flechtbandornament<br />
in Form eines griechischen<br />
Kreuzes. H 2,3; Ø 7,4 . Inv.Nr. E92.<br />
Köln, Hildegard Domizlaff, drittes Viertel<br />
20. Jh.<br />
Provenienz<br />
Aus dem Nachlass der Künstlerin.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Kat. Berlin, 102 Ausst.Kat.<br />
Köln, 82.<br />
Abbildung Seite 269<br />
€ 700<br />
572 Anhänger ‘Polhymnia’<br />
Silber, gegossen; Elfenbein, geschnitzt.<br />
Ovale Elfenbeinplatte verso mit Mistelrelief.<br />
Seitlich an der Fassung ansetzende<br />
dreiläufige Silberkettengehänge, zusammengefaßt<br />
durch Elfenbeinscheiben. Inv.<br />
Nr. E6. Anhänger: H 5,5 B 4,4 cm.<br />
Literatur<br />
Abgebildet im Ausst. Kat. Berlin, 47.<br />
Abbildung Seite 269<br />
€ 600
576<br />
577<br />
573<br />
574<br />
579<br />
580<br />
575<br />
577<br />
578<br />
271
573 Paar Ohrgehänge mit Topazen<br />
18 kt Weißgold. Zweiteilig. Clipbrisur besetzt<br />
mit hellblauem Topaz, flankiert von<br />
zwei farblosen Triangeln, angehängt ein<br />
Tropfen von intensiverem Blau. Punzen:<br />
Feingehalt 750. H 3,2 cm. Gesamtgewicht<br />
19 g. Steine partiell an der Rundiste<br />
minimal bestoßen.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 1 200<br />
574 Art Déco-Ring mit Heliodor<br />
Feingold. Schiene auf den Schultern<br />
geometrisch durchbrochen. Hochrechteckiger<br />
Ringkopf besetzt mit großem<br />
lupenreinem Goldberyll von feiner<br />
gelbgrüner Farbe. Peruzzischliff. Stein<br />
ca. 50 ct. Schiene graviert 900. Ringkopf:<br />
2,5 x 1,8 cm. 13,73 g. Ringweite 58.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
575 Paar Multicolor-Manschettenknöpfe<br />
14 kt Gelbgold. Oktagonaler blauer Saphir,<br />
flaschengrüner Turmalin, cognacfarbener<br />
Citrin und violetter Amethyst<br />
(ca. 10x13 mm) in glatter Zargenfassung.<br />
L 4 cm. Gesamtgewicht 19 g. Sonderanfertigung.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 1 500<br />
576 Anhänger mit Südseeperle<br />
18 kt Weißgold. Barocker Südseeperltropfen<br />
(ca. 12x16 mm) bekrönt von<br />
einem krappengefassten Altschliffdiamant<br />
von ca. 0,75 ct (piqué 2). H 2,5 cm.<br />
Gewicht 4 g.<br />
Ursprünglich Anhänger einer Brosche,<br />
ohne Anhängering.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 500<br />
272<br />
577 Ohrclips mit ägyptischen Mondsteinen<br />
14 kt Gelbgold, Weißgold. Mondsteincabochon,<br />
mit diamantbesetztem Scharnier<br />
verbunden mit quadratischem Rahmen<br />
aus gebändertem Achat, besetzt mit chatoniertem<br />
Citrin in Trapezform. L 4,5 cm.<br />
Gesamtgewicht 26 g. Einzelanfertigung.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 1 000<br />
578 Ring mit Saphiren<br />
14 kt Weißgold. Hohe, seitlich satinierte,<br />
ausgestellte Schiene schauseitig gesprengt<br />
und ausgefasst mit zwei Leisten<br />
kleiner Achtkantdiamanten, die Zwischenräume<br />
mit einem großen Saphir im<br />
Antikschliff sowie kalibrierten Saphiren<br />
in den Zwickeln. Gestempelt 585.<br />
Gewicht 9 g. RW 50.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 800<br />
579 Paar Horn-Bandringe<br />
Schiene aus helldunkel marmoriertem<br />
Horn, ausgefasst mit einem Mandaringranaten<br />
bzw. einem Rubellit in Gelbgoldzarge.<br />
RW 55. Einzelanfertigung.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 1 500<br />
580 Bandring mit Rubellit<br />
Schiene aus honigbraunem Horn, besetzt<br />
mit einem pyramidal gemugelten Rubellit<br />
(ca. 6x12x12 mm) in Gelbgoldzarge.<br />
RW 55. Einzelanfertigung.<br />
Abbildung Seite 271<br />
€ 600
581 Elfenbeinschmuck<br />
Geschnitzt. 18 kt Gelbgold. Armreif<br />
und Ring. Ovaler, seitlich scharnierter<br />
Armreif und ausgestellte Ringschiene<br />
reliefiert und sparsam dekoriert mit<br />
floralstilisiertem, eingelegtem Goldrelief.<br />
Punzen: Feingehalt 750, auf dem<br />
Schnäpper Meisterstempel PH. Ø des<br />
Reifs 4,6x5,5 cm. RW 50. Gesamtgewicht<br />
118 g. Armreif mit minimalen winzigen<br />
Haarrissen. Unikat.<br />
Koblenz, Goldschmiede Hofacker, 1970er<br />
Jahre.<br />
577<br />
577<br />
582<br />
1951 gründete Paul Otto Hofacker ein<br />
Goldschmiedeatelier in Koblenz, das bis<br />
heute in der dritten Generation weitergeführt<br />
wird.<br />
€ 1 500<br />
582 Korallen-Collier<br />
Weißgold. Choker aus 17 gedrehten<br />
Strängen kleiner lachsrosa Korallenkugeln.<br />
Magnetverschluss. L ca. 45 cm.<br />
Gewicht 222 g.<br />
€ 600<br />
273
583 Rotgoldene Spindeltaschenuhr<br />
Offene Form. Boden und Lunette mit<br />
radial moiriertem Relief. Weißes Emailzifferblatt<br />
mit römischer Stunden und<br />
arabischer Minutenanzeige und vergoldeten<br />
Louis XVZeigern. Punzen: Meisterstempel<br />
PR. Feuervergoldetes Werk<br />
mit Kette und Schnecke, handgefeilten<br />
Pfeilern, Federvorspannung und durchbrochener<br />
Spindelbrücke, graviert „Ju. Le<br />
Roy Paris“ und nummeriert 985. Email<br />
am Hebel zum Öffnen des Gehäuses<br />
minimal bestoßen. Ø 4 cm.<br />
Paris, Jules Le Roy, um 1820.<br />
€ 1 500<br />
584 Damen-Anhängeuhr<br />
18 kt DreideckelGoldSavonette. Massives,<br />
profiliertes Gehäuse mit Blockscharnier<br />
sowie Gravurdekor im Louis<br />
XVIStil und Ligaturmonogramm FCK.<br />
Signiertes weißes Emailzifferblatt mit<br />
versenktem arabischem Ziffernring,<br />
kleiner Sekundenanzeige auf der 6 und<br />
goldenen Louis XVZeigern. Zifferblatt<br />
und Goldankerwerk signiert „A. Lange<br />
& Söhne Glashütte b/Dresden“. Nummeriert<br />
34518. Ø 3,3 cm. Gewicht 36 g.<br />
Beigegeben Ankerkette aus 14 ct Gelbgold,<br />
L 64 g.<br />
Glashütte, Lange & Söhne, um 1900.<br />
€ 1 000<br />
585 Goldene Damen-Anhängeuhr<br />
18 kt. Offene Form. Großes graviertes<br />
Ligaturmonogramm CM. Gehäuse mit<br />
Firmenstempel P DB & F. Hochwertiges<br />
Ankerwerk. Ø 2,5 cm.<br />
Le Locle/Schweiz, Dubois & Fils, um 1900.<br />
€ 200<br />
274<br />
586 Goldene Taschenuhr à quatre couleurs<br />
Flaches Gehäuse reich ziseliert mit Rosenranken.<br />
Geprägtes Goldzifferblatt mit<br />
römischem Ziffernring und Stahlzeigern.<br />
Feuervergoldetes Spindelwerk mit Kette,<br />
Schnecke und gravierter, durchbrochener<br />
Spindelbrücke. Innenseite des Bodens<br />
mit Dellen. Ø 4 cm. Mit Schlüssel.<br />
Frankreich, um 1850.<br />
€ 500<br />
587 Goldene Art Nouveau-Anhängeuhr<br />
Offene Form. Deckel mit floraler Gravur<br />
und Diamantbesatz. Französische<br />
Punzen. Schweizer Zylinderwerk nicht<br />
intakt. Ø 2,5 cm.<br />
Frankreich, um 1890.<br />
€ 150<br />
588 Goldsavonette mit Viertelstunden-<br />
Repetition<br />
und Chronograph. Glattes Dreideckelgehäuse<br />
aus 14 kt Gelbgold. Punze: ND<br />
im Stern. Seitlicher Drücker zur Schlagwerkauslösung.<br />
Weißes Emailzifferblatt<br />
mit römischen Stunden und arabischen<br />
Minuten, kleiner Sekundenanzeige auf<br />
der VI, und goldenen Louis XVZeigern,<br />
bez. „Nestor“. Ankerwerk in Invicta<br />
Qualität. Nummeriert 191967. Staubcuvette<br />
mit Goldmedaillengravur. Ø 6 cm,<br />
Gewicht 105 g. Gehäuse mit minimalen,<br />
punktförmigen Dellen, Werk überholungsbedürftig.<br />
La Chaux-de-Fonds/Schweiz, Nestor Delevaux,<br />
um 1900.<br />
Abbildung Seite 276<br />
€ 1 700 – 2 200
593<br />
585<br />
586<br />
583<br />
587<br />
584<br />
524
589 Goldsavonette mit Minuten-Repetition<br />
und Chronograph. Massives, glattes<br />
Dreideckelgehäuse aus 14 kt Gelbgold.<br />
Seitlicher Drücker zur Schlagwerkauslösung.<br />
Weißes Emailzifferblatt mit arabischen<br />
Zahlen, kleiner Sekundenanzeige<br />
auf der 6 und vergoldeten Birnzeigern<br />
und gebläutem Chronographen und<br />
Sekundenzeiger. Schweizer Ankerwerk<br />
mit Breguetspirale. Nummeriert 49809.<br />
Staubcuvette mit Goldmedaillengravuren.<br />
Ø 5,5 cm, Gewicht 120 g. Minimale<br />
Kratzer vom Öffnen.<br />
Schweiz, um 1900.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
590 Komplizierte Goldsavonette<br />
mit Vollkalender, Minutenrepetition und<br />
Mondphase. Massives, glattes Dreidec<br />
276<br />
588 589<br />
591 592<br />
kelgehäuse aus 18 kt Rotgold. Seitlicher<br />
Schieber zur Schlagwerkauslösung.<br />
Weißes Emailzifferblatt mit zentraler<br />
Mondphasenanzeige, römischen Stunden<br />
und arabischen Minuten, kleiner<br />
Sekundenanzeige auf der VI und gebläuten<br />
Birnzeigern, bez. „Calendar Watch<br />
Patent“. Unter dem Rückdeckel verglaste<br />
Vollkalenderscheibe mit Wochentagen<br />
und Datum sowie Monatsanzeige im<br />
Fenster. Le Coultre Ankerwerk. Ø 5 cm,<br />
Gewicht 135 g. Sehr guter Erhaltungszustand.<br />
€ 8 000 – 10 000<br />
591 Goldsavonette mit Minuten-Repetition<br />
Glattes Dreideckelgehäuse aus 14 kt<br />
Roségold. Seitlicher Schieber zur Schlagwerkauslösung.<br />
Weißes Emailzifferblatt<br />
mit arabischen Zahlen, kleiner Sekun
denanzeige auf der 6 und gebläuten<br />
StahlZeigern. Schweizer Ankerwerk in<br />
Le CoultreBauart. Nummeriert 12696.<br />
Staubcuvette mit Gravur. Ø 5 cm, Gewicht<br />
110 g. Gehäuse mit minimalen,<br />
punktförmigen Dellen.<br />
Genf, um 1900.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
592 Goldsavonette<br />
18 kt. Massives guillochiertes Dreideckelgehäuse<br />
mit kleinem Ligaturmonogramm<br />
AK. Weißes Emailzifferblatt<br />
mit römischen Zahlen, kleiner Sekundenanzeige<br />
auf der VI, und goldenen<br />
Birnzeigern. Gehäuse, Zifferblatt und<br />
Staubcuvette bez. „H Moser & Cie“ und<br />
nummeriert 65104. Ankerwerk mit<br />
geschraubten Rubinchatons. Ø 5 cm,<br />
Gewicht 144 g. Originaler Kasten aus<br />
Birkenmaserholz, Seidenfutter mit kyrillischem<br />
Händleraufdruck.<br />
Henry Moser & Cie, um 1900.<br />
Provenienz<br />
Nach freundlicher Auskunft des Vorbesitzers<br />
ehemals Slg. Eduard Kirschten,<br />
St. Petersburg, seitdem in Familienbesitz.<br />
€ 3 500 – 4 000<br />
593 Goldene Belle Époque-Anhängeruhr<br />
Gelbgold. Halbsavonette. Massives<br />
DreideckelGoldgehäuse mit reich graviertem<br />
Rankendekor, großem Ligaturmonogramm<br />
und schwarz emailliertem,<br />
römischem Ziffernring. Weißes Emailzifferblatt<br />
mit schwarzen römischen<br />
Zahlen, kleiner Sekunde auf der VI und<br />
gebläuten Birnzeigern. Ankerwerk mit<br />
schönem Ausgleichsanker, Aufzug mit<br />
Wolfsverzahnung. Auf der Staubcuvette<br />
graviert „Patek Philippe & Co. Genève“<br />
und nummeriert 52883. Ø 3,7 cm. Beigegeben<br />
englische Kette aus 9 kt Gelbgold,<br />
L 80 cm, Gewicht 19 g. Werk gangfähig,<br />
muss aber gereinigt werden.<br />
Genf, Patek Philippe, um 1880, wohl für<br />
den englischen Markt.<br />
Abbildung Seite 275<br />
€ 800<br />
590<br />
590<br />
590<br />
277
Miniaturen
594 Dame mit Perlschmuck<br />
Ovale Gouache auf Pergament. Brustbild<br />
nach Links. Im schwarzen Kleid mit großem<br />
weißem Kragen. Mit schulterlangen<br />
blonden Haaren. H 9,3; B 7,3 cm. Schmaler<br />
Silberrahmen mit Gravurdekor.<br />
Niederländischer Meister, 17./<strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 000<br />
595 Höfischer Herr mit Orden<br />
Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild,<br />
in weißem Justaucorps mit roter Ordensschärpe<br />
und Halsdekoration, gepudertes<br />
Haar en queue. Minimale Feuchtigkeitsschäden<br />
an den Rändern. H 4; B 3,1 cm.<br />
In silbervergoldetem Kapselrahmen.<br />
Wohl österreichischer Meister, letztes Drittel<br />
18. Jh., der Rahmen früher.<br />
Möglicherweise handelt es sich um ein<br />
Mitglied des Hauses Habsburg.<br />
Abbildung Seite 281<br />
€ 400<br />
596 Prinz August Ferdinand von Preußen (?)<br />
Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />
in diamantbesetztem Uniformrock,<br />
um den Hals Collane mit Kleinod des<br />
Ordens vom Schwarzen Adler. Ränder<br />
wohl beschnitten. H 3,8 cm. Silbervergoldete<br />
Kapselfassung (ursprünglich wohl<br />
Armbandschließe).<br />
Deutschland, um 1770.<br />
Bei dem Dargestellten handelt es sich<br />
wohl um August Ferdinand Prinz von<br />
Preußen (Berlin 1730 – ebenda 1813),<br />
den jüngsten Sohn König Friedrich<br />
Wilhelms I., der 1758 aufgrund zunehmender<br />
Krankheit das preußische Heer<br />
im Rang eines Generals der Kavallerie<br />
verlassen mußte.<br />
Abbildung Seite 281<br />
€ 300<br />
598<br />
594<br />
597A 597<br />
599<br />
279
597 Barocke Edeldame mit Perlschmuck<br />
Öl/Kupfer. Oval. Brustbild in dekolletiertem<br />
braunem Miederkleid mit Spitzenbesatz,<br />
gekrauste Frisur mit Schulterlocken.<br />
H 6,7 cm.<br />
Deutscher oder niederländischer Meister,<br />
um 1690.<br />
Abbildung Seite 279<br />
€ 300<br />
597A Vornehmer Barockherr<br />
Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild,<br />
mit Kürass und blauem Uniformrock mit<br />
Generalsschnüren, weiße Allongeperücke.<br />
Eingefasst mit schwarzem Streifen.<br />
H 5,5 cm. Minimale Flecken im Hintergrund.<br />
Vergoldeter Kupferrahmen mit<br />
facettiertem Pastebesatz.<br />
Deutscher Meister, in der Art Martin van<br />
Meytens, um 1710/20.<br />
Provenienz<br />
Süddeutsche Privatsammlung<br />
Abbildung Seite 279<br />
€ 800<br />
598 Barockherr als Ordensritter<br />
Ovale Gouache auf Pergament. Brustbild,<br />
den Kopf nach Links gewandt. Im Brustharnisch,<br />
über der Schulter einen roten<br />
Ordensmantel, mit Allongeperücke.<br />
H 4,9; B 4,2 cm. Moderner Silberrahmen.<br />
Deutscher Meister, um 1730.<br />
€ 400<br />
599 Louis Ferdinand Dauphin de France<br />
Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />
nach Links, wohl nach Louis Tocque, in<br />
rotem Samt-Justeaucorps mit weißem<br />
Spitzenjabot sowie Schärpe und Bruststern<br />
des Saint-Esprit-Ordens. Braune<br />
Allongeperücke. H 6 cm. Ränder mit<br />
minimalen Feuchtigkeitsspuren. Montiert<br />
in großen vergoldeten Holzrahmen<br />
Style Louis XVI.<br />
Französischer Meister des <strong>19.</strong> Jh.<br />
280<br />
Der Dauphin (Versailles 1729 – Château<br />
de Fontainebleau 1765) war der Sohn<br />
König Ludwigs XV von Frankreich und<br />
seiner Gemahlin Maria Lesczynska. Aus<br />
seiner zweiten Ehe mit Maria Josepha<br />
von Sachsen gingen die französischen<br />
Könige Ludwig XVI, Ludwig XVIII und<br />
Karl X hervor. Im Alter von 36 Jahren<br />
starb er an Tuberkulose.<br />
Abbildung Seite 279<br />
€ 900<br />
600 Drei höfische Bildnisse des 18. Jh.<br />
Ovale Gouachen auf Pergament. Brustbildnisse.<br />
1) junger Herr in royalblauem<br />
Rock mit Zopffrisur, H 7,4 cm. 2) Junge<br />
Dame im mauvefarbenen Kleid mit<br />
Rüschenkragen und gepuderter Lockenfrisur,<br />
H 6,9 cm. 3) Dame en negligé mit<br />
offenem hochgebauschtem Haar.<br />
H 4,5 cm. Moderne Silberrahmen.<br />
Deutsche Meister, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 600<br />
601 Junge höfische Dame mit Urne<br />
Runde Gouache auf Elfenbein, mit Metallfolie<br />
unterlegt. Halbfigur, vor einer<br />
grünen Samtdraperie an einem Tisch<br />
sitzend auf dem eine klassizistische<br />
Graburne steht, bez. „La Mort ema....“.<br />
In hellgrauem Seidenkleid mit weißem<br />
Fichú, einen weißen Schleier auf der<br />
hochgetürmten, grau gepuderten Frisur.<br />
Ø 8 cm. Am Scheitelpunkt Sprung von<br />
ca. 1 cm, minimale Feuchtigkeitsschäden.<br />
Moderner Silberrahmen.<br />
Französischer Meister, um 1780.<br />
€ 750<br />
602 Höfische Dame mit Ordenskreuz<br />
Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />
in decolletiertem blauem Miederkleid mit<br />
Spitzenbesatz, blauem Halsband und Diamantohrgehängen.<br />
Gepuderte Hochfrisur.<br />
H 4,3 cm. Moderner Silberrahmen.<br />
Deutscher Meister, um 1750.<br />
€ 300
595<br />
600<br />
602<br />
601<br />
600<br />
596<br />
600
602A Allegorie des Frühlings<br />
Rechteckige Gouache auf Pergament.<br />
Kniestück einer jungen Dame in antikischem<br />
rotem Gewand mit entblößter<br />
Brust, einen royalblauen Schal um die<br />
Schultern, auf einer Steinbank in einem<br />
Park sitzend und Trauben von einem<br />
Weinstock pflückend. Neben ihr ein<br />
Korb mit Früchten. Der Bildrand umlaufend<br />
gold konturiert, darunter links<br />
bezeichnet „Mic: cabbaey fecit“. H 15; B<br />
10,5 cm. Marmorierter Holzrahmen.<br />
Michael Cabbaey (gest. Antwerpen 1722).<br />
Der flämische Künstler war ein Schüler<br />
des Miniaturisten Bernaert van den<br />
Brock, arbeitete in Antwerpen und wurde<br />
ein Mitglied der dortigen St. Lukas-<br />
Malergilde.<br />
€ 700<br />
603 Elisabeth Voisy<br />
Ovale Gouache auf Elfenbein. Brustbild<br />
in dekolletierter weißer Chemise, die<br />
rotblonde, hochgebauschte Frisur leicht<br />
gepudert. H 5; B 4 cm. Goldener Kapselrahmen<br />
mit Scharnierdeckel.<br />
John Smart (Norwich 1741 – London<br />
1811), Umkreis.<br />
Provenienz<br />
Ehem. Amerikanische Privatslg., verst.<br />
677. <strong>Lempertz</strong> Auktion am 22.5.1991, Lot<br />
1111.<br />
Der Überlieferung nach handelt es sich<br />
bei der Dargestellten um die Enkelin des<br />
Künstlers.<br />
€ 3 500<br />
282
604 Elena Grigorijevna Tchertkova<br />
née Baronesse Stroganova. Oval. Aquarell<br />
über Bleistift, weiß gehöht, auf chamoisfarbenem<br />
Karton. Brustbild en face<br />
vor gewölktem Grund, in dekolletierter<br />
weißer Chemise, die dunklen Haare zu<br />
einer Flechtkrone aufgesteckt und mit<br />
Rosenblüten dekoriert. Rechts unten mit<br />
Bleistift kyrillisch signiert und datiert<br />
„Sokolov 1821“. Leicht gebräunt. H 14,5;<br />
B 11 cm. Vergoldeter Bronzerahmen mit<br />
kyrillisch graviertem Namensschild.<br />
Pjotr Fedorovich Sokolov (Russland 1791<br />
– St. Petersburg 1847), 1821.<br />
Die Dargestellte (St. Petersburg 1800<br />
– 1832) war mit dem Stallmeister am<br />
Zarenhof, Ivan Dmitrievich Tchertkoff<br />
(1796 -1865) verheiratet. Sie entstammte<br />
dem berühmten, reichen Kaufmannsgeschlecht<br />
der Stroganoffs, das 1722<br />
durch Zar Paul I. in den Freiherrnstand<br />
erhoben wurde und seitdem der russischen<br />
Aristokratie angehörte. Aus dieser<br />
Familie gingen viele bedeutende Staatsmänner,<br />
Kunstmäzene und Sammler<br />
hervor.<br />
Sokolov gehört zu den besten Miniaturisten<br />
seiner Zeit. Er studierte von 1800 –<br />
1809 an der Akademie in St. Petersburg,<br />
deren Mitglied er 1839 wurde. Schon<br />
früh machte er Karriere mit seinen sensiblen,<br />
in Aquarelltechnik ausgeführten<br />
Porträts, die vorwiegend Mitglieder der<br />
russischen Aristokratie und des Zarenhofs<br />
zeigen. Zwei weitere Porträts der<br />
Dargestellten von seiner Hand befinden<br />
sich in der Tretjakoff-Galerie und dem<br />
Historischen Museum in Moskau.<br />
€ 15 000 – 17 000<br />
283
605 Herr in königsblauem Rock<br />
Ovale Gouache auf Papier. Brustbild vor<br />
gewölktem Grund. Mit zitronengelbem<br />
Gilet und weißer Halsbinde. Das schwarze<br />
Haar in die Stirn gekämmt. Rechts<br />
unten am Rand signiert und datiert „C.<br />
Hirsch 1821“. H 12; B 10 cm. Vergoldeter,<br />
rechteckiger Holzrahmen. Auf der rückseitigen<br />
Abdeckung mit Bleistift bezeichnet<br />
„Josef Hekelman, K.K. Hofkriegssecretär<br />
gest. 13.4.1840“.<br />
C. Hirsch (tätig in Wien und wohl in<br />
Deutschland erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.), 1821.<br />
€ 800<br />
606 Kleiner Rokoko-Rahmen<br />
Weichholz, vergoldet/redoriert; Glas. Restaurierungen,<br />
mit Ständer als Tischrahmen.<br />
Lichtes Maß 15,7 x 10,6 cm.<br />
Wohl Italien, partiell 18. Jh.<br />
€ 200<br />
607 Barocker Blattrahmen<br />
Weichholz, patiniert. Oval. Riss, minimale<br />
Abbrüche. 32,5 x 23,4 cm.<br />
Italien, wohl eher Anfang 18. Jh.<br />
€ 500<br />
284<br />
607<br />
606
Dosen<br />
Verschiedenes
608 Email-Doppeldose mit Landschaften<br />
Vergoldete Kupfermontierung. In Form<br />
einer stilisierten Sänfte auf rechteckigem<br />
Grundriss mit konischen, leicht gebauchten<br />
Wandungen. Allseitig polychrom<br />
bemalt mit galanten und bäuerlichen<br />
Genreszenen in Flusslandschaften mit<br />
Architekturstaffagen, auf den Innenseiten<br />
der scharnierten Deckel Mopsdarstellungen.<br />
Die Montierungen wellenförmig<br />
profiliert. Email des oberen Deckels auf<br />
der Innenseite mit feinem sternförmigem<br />
Haarriss, sonst guter Erhaltungszustand.<br />
H 5; L 8; B 5 cm. Gewicht 168 g.<br />
Süddeutschland, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
609 Doppeldose mit Landschaften<br />
Email, polychrom staffiert. Vergoldete<br />
Kupfermontierung. Hohe Quaderform<br />
mit schmalseitig scharnierten Deckeln.<br />
Außenseiten sowie die Deckelinnenseiten<br />
fein bemalt mit personenstaffierten<br />
Flusslandschaften auf weißem Fond,<br />
gerahmt von weißem Rocaillenrelief. Die<br />
Montierungen wellenförmig profiliert<br />
und mit rocaillenförmigen Drückern.<br />
H 6,5; L 8,2; B 3,5 cm. Berieben, minimale<br />
Haarisse, Email des Bodens mit<br />
kleiner Randbestoßung.<br />
Wohl Berlin, um 1770.<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
610 Doppeldose mit Goldrelief<br />
Rechteckform. Mittig in zwei Kompartimente<br />
aufgeteilt mit Scharnierdeckeln.<br />
Außenseiten flächenfüllend dekoriert<br />
mit stilisierten Blumenranken, Zickzackund<br />
Wellenbändern in Goldreliefmalerei<br />
auf weißem Fond. Profilierte Silbermontierung.<br />
Pariser Importstempel 1781-89<br />
(Tardy, 130). H 3,5; L 8,5; B 6,5 cm. Bodenrelief<br />
partiell stark berieben, minimale<br />
Haarrisse<br />
Berlin, Werkstatt Fromery, um 1750.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />
Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />
und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />
1971, Lot 269.<br />
286<br />
Literatur<br />
Vgl. Corbeiller, Alte Tabakdosen, München<br />
1966, Abb. 574. Hier eine Variante<br />
unserer Dose mit Gittermuster.<br />
€ 1 000<br />
611 Doppeldose mit Goldrelief<br />
Silbermontierung. Rechteckform. Mittig<br />
in zwei Kompartimente aufgeteilt mit<br />
Scharnierdeckeln. Außenseiten flächenfüllend<br />
dekoriert mit galanten Chinoiserien<br />
in Parklandschaften und Rosenranken<br />
auf weißem Fond. Profilierte<br />
Montierung mit geschweiftem Drücker.<br />
Punze: Pariser Importstempel 1781-89<br />
(Tardy, 130). H 3,5; L 8,5; B 6,5 cm. Bodenrelief<br />
stark berieben, feine Haarrisse.<br />
Berlin, Werkstatt Fromery, um 1750.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />
Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />
und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />
1971, Lot 255.<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Dosor, Nationalmuseum Stockholm<br />
1990, Nr. 293. Hier eine Variante<br />
mit Rosenranken.<br />
€ 1 000<br />
612 Korpus einer Emailtabatière<br />
Kartuschenform mit geschweiftem<br />
Umriss. Polychromer Dekor auf weißem<br />
Fond. Auf den Außenseiten Putti mit<br />
Blumen und Kränzen in umlaufender<br />
Landschaft. Der Boden mit einem großen<br />
Früchtestilleben. Auf dem inneren Boden<br />
ein Schmetterling auf Terrainstreifen,<br />
ligiert monogrammiert JB. Bodenunterseite<br />
leicht berieben, minimale Emailchips<br />
am oberen Wandungsrand. H 2,5;<br />
L 8; B 5,7 cm.<br />
Augsburg, um 1720.<br />
€ 600
608<br />
610 611<br />
612 613<br />
609
613 Emailtabatière mit mythologischem<br />
Dekor<br />
Vergoldete Kupfermontierung. Im<br />
Umriss geschweifte Kartuschenform mit<br />
über dem Stand ausgebauchten Wandungen.<br />
Weißer Fond allseitig dekoriert<br />
mit Landschaften und Stadtveduten en<br />
Grisaille sowie verschiedenen mythologischen<br />
Liebespaaren in Purpurcamaieu.<br />
Auf dem Deckel Darstellung von Diana &<br />
Callisto, die Deckelinnenseite polychrom<br />
bemalt mit einer galanten Liebesszene<br />
im Park. Profilierte Montierung mit<br />
rocaillenförmigem Drücker. H 3,5; L 8;<br />
B 6,5 cm. Deckel mit feinen Haarrissen,<br />
Boden berieben.<br />
Wohl Augsburg, um 1750.<br />
Abbildung Seite 287<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
614 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Sieg der Preußen in der Schlacht bei<br />
Prag 1757 bzw. Münzbildnis Friedrich II.<br />
von Preußen und holländische Ode auf<br />
ihn. Bez. „Giese“. H 3; L 16; B 5 cm.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1757-61.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.4, Gi IV.7.<br />
€ 750<br />
615 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Seeschlacht bei Karthagena bzw. Rheinübergang<br />
der Alliierten bei Emmerich,<br />
bez. „Giese fec. Iserlohn“.<br />
H 3; L 16; B 4,5 cm.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1758-61.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.10, Gi<br />
VI.11<br />
€ 750<br />
288<br />
616 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Allianz ewiger Friede zwischen Russland,<br />
Preußen und Schweden bzw.<br />
bekrönte Wappen der drei Teilnehmerländer.<br />
Bez. „I.H. Hamer fec. Iserlohn“.<br />
H 3; L 15,5; B 4,2 cm.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />
um 1754 – 62.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.8, Ha<br />
VI.9.<br />
€ 750<br />
617 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Siege der Preußen bei Lowositz und<br />
Prag bzw. bei Zorndorf 1758. Bez. „I.H.<br />
Hamer f.“ bzw. „Hamer Iserl.“. H 3;<br />
L 15,7; B 5 cm. Leicht gekürzt, minimal<br />
beschädigt.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />
um 1758 – 62.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.1, Ha<br />
VI.5.<br />
€ 550<br />
618 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Sieg der Engländer in der Seeschlacht<br />
von Martinique 1762 bzw. bekröntes<br />
Ligaturmonogramm Friedrichs II. v.<br />
Preußen. Bez. „Hamer“ bzw. „Ioh.Henr.<br />
Hamer fec. Iserlohn“. H 2,7; L 15,2;<br />
B 4,2 cm. Minimale Zinnlötung.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Hamer, um 1762.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.7, Ha IV.3.<br />
€ 750
614<br />
615<br />
616<br />
617<br />
618<br />
619 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Ganzfigur Friedrich II. von Preußen mit<br />
Lorbeerkranz bzw. die zwölf erfolgreichsten<br />
Schlachten Preußens im Siebenjährigen<br />
Krieg. Bez. „Giese fecit Iserlohn“.<br />
H 3; L 16; B 4,6 cm. Minimale Zinnlotreparatur,<br />
kleine Dellen.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />
um 1755 – 61.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Gi IV.1, Gi VI.26.<br />
€ 600<br />
620 Kleine Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Halbfigur Friedrich II. v. Preußen im<br />
Profil nach Links mit Krone und geschultertem<br />
Degen bzw. bekröntes königliches<br />
Ligaturmonogramm FR. Bez. „Joh. Henr.<br />
Giese fecit“. H 2,8; L 12,7; B 4 cm. Etwas<br />
verbeult.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />
um 1757 – 61.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Gi IV.2, Gi IV.4.<br />
€ 550<br />
620<br />
619<br />
289
621 Kleine Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor.<br />
Höfische Tafelszene bzw. Jagdszenen.<br />
Bez. „Giese fecit“. Bodenrelief etwas verkürzt.<br />
H 3; L 12,5; B 4,5 cm.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />
um 1755 – 61.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, G III.1/G III.2.<br />
€ 550<br />
622 Iserlohner Tabakdose mit Jagdszenen<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor.<br />
Hirsch- bzw. Saujagd mit holländischen<br />
Sprüchen. Bez. „Keppelmans“. Randprofil<br />
des Bodens minimal beschädigt. H 3;<br />
L 15; B 4,5 cm.<br />
Iserlohn, Johan Adolph Keppelman , um<br />
1755 – 64.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, K III.4, K III.6.<br />
€ 550<br />
623 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Seeschlacht bei Karthagena bzw. Sieg<br />
bei Rossbach u. Merseburg. Bez. „Giese<br />
Iserlohn“ bzw. „Giese“. H 3; L 15,5;<br />
B 4,2 cm. Etwas verkürzt.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1755-61.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.10, Gi<br />
VI.6.<br />
€ 600<br />
624 Iserlohner Tabakdose<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
Preußens Sieg in der Schlacht bei Zorndorf<br />
bzw. zehnzeilige Verherrlichung des<br />
siegreichen Feldherrn Friedrich II. von<br />
Preußen. Bez. „Giese fecit Iserlohn“. H 3;<br />
L 15; B 4,2 cm.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese,<br />
um 1755 – 61.<br />
290<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.15; Gi<br />
VI.16.<br />
€ 750<br />
625 Zwei Iserlohner Tabakdosen<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
1) Preußische Siege in den Schlachten<br />
von Roßbach und Lissa 1757 bzw.<br />
Hirschjagd. 2) Sieg der Preußen in der<br />
Schlacht bei Zorndorf bzw. Halbfigur<br />
Friedrichs v. Preußen mit Dreispitz und<br />
lateinischer Umschrift. Bezeichnet.<br />
H 3,2 bzw. 2,5; L ca. 15,7 bzw. 15,3; B 4,3<br />
bzw. 4,5 cm. Relief partiell berieben, mit<br />
kleinen Dellen.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />
um 1758 – 62.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.2, Ha<br />
III.3/Ha VI.5, Ha IV.5<br />
€ 900<br />
626 Tabakdose mit Almanach<br />
Messing, innen mit Resten von Verzinnung,<br />
geprägt im Iserlohner Verfahren.<br />
Reliefdekor, bez. und datiert „ C. Norman<br />
1787“. Partiell berieben. H 1,2; L 13;<br />
B 5,5 cm.<br />
Schweden, C. Norman, um 1787.<br />
Abgebildet bei Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Abb.<br />
S. 45 rechts oben.<br />
€ 500
621<br />
622<br />
623<br />
624<br />
625<br />
626<br />
625<br />
291
627 Drei Iserlohner Tabakdosen<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
1) Belagerung von Breslau bzw. Sieg der<br />
Preußen in der Schlacht bei Zorndorf.<br />
2) Saujagd bzw. Hirschjagd. 3) Ode auf<br />
Seefahrt und Handel bzw. Kaufleute auf<br />
Gartenterasse. Bezeichnet. H ca. 3; L ca.<br />
15; B ca. 4 cm, die kleine Dose Nr. 2:<br />
H 2,7; L 12,3; B 4,2 cm. Relief partiell<br />
berieben, mit kleinen Dellen.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Giese, um 1757-61.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Gi VI.8, Gi<br />
VI.15/Gi III.3, Gi III.4/Gi I.1, Gi I.2.<br />
€ 1 350<br />
628 Zwei Iserlohner Tabakdosen<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
1) Siege Preußens bei Liegnitz bzw. bei<br />
Zorndorf. 2) Eroberung v. Martinique<br />
bzw. Friedensschluss von Fontainebleau.<br />
Bezeichnet. H 2,7; L ca. 15,7 bzw. 15,5;<br />
B 4,3. Relief partiell berieben, mit<br />
kleinen Dellen, Dose 1 mit minimalen<br />
Zinnlotreparaturen.<br />
Iserlohn, Johan Henrich Hamer,<br />
um 1758 – 62.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Ha VI.6, Ha<br />
VI.5/Ha VI.7, Ha VI.10<br />
€ 900<br />
629 Zwei Iserlohner Tabakdosen<br />
Messing, Kupfer, geprägt. Reliefdekor:<br />
1) Kreuzigungsgruppe, flankiert vom<br />
Hl. Johann Nepomuk und thronender<br />
Madonna bzw. Ansicht von Rotterdam.<br />
2) Sieg der alliierten Truppen über die<br />
Türken bei Focsani bzw. die sieben russischen<br />
Siege über die Türken, bez. „I.H.B“<br />
bzw. „Becker“. H 3; L 16; B 4,5 bzw. 5 cm.<br />
Minimal gekürzt, Relief partiell berieben,<br />
mit kleinen Dellen, Dose 1 mit minimalen<br />
Zinnlotreparaturen.<br />
Iserlohn, Johan Adolph Keppelman bzw.<br />
Johan Henrich Becker, um 1762 – 74.<br />
292<br />
Literatur<br />
Vgl. Dossmann, Iserlohner Tabaksdosen<br />
erzählen, Iserlohn 1981, Ke VII.3, Ke<br />
II.3/Be VI.2, Be VI.1.<br />
Die „Türkendose“ von 1774 ist eine der<br />
letzten datierten Iserlohner Tabakdosen.<br />
€ 900<br />
630 Zwei Tabakdosen mit religiösen Szenen<br />
Eine ovale aus vergoldetem Kupfer mit<br />
gravierten Szenen der Auferstehung<br />
und Himmelfahrt Christi, H 4; L 12 cm.<br />
Innen Plakette mit Ligaturmonogramm<br />
MvE. Die andere länglich, aus Kupfer<br />
und Messing mit geprägten, biblischen<br />
Szenen. Jeweils holländische Unterschriften.<br />
H 3; L 15,5 cm. Relief stark berieben.<br />
Niederlande, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 500<br />
631 Wurzelholz-Tabatière<br />
Buchsbaum, Schildpattfutter. Rechteckige<br />
niedrige Form, die Ränder mit<br />
eingelegten schwarzen Filets. Auf den<br />
Scharnierdeckel fixé sous verre vergoldet<br />
gerahmte, polychrome Malerei mit<br />
pastoraler Szene in Landschaft. H 2,3;<br />
L 8,5 cm. Kleiner Glaschip.<br />
Wohl Niederlande, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 300<br />
632 Perlmutt-Tabatière<br />
Beschnitzt; Vergoldete Kupfermontierung.<br />
Rechteckform. À cage-Fassung.<br />
Scharnierdeckel und Wandungen mit<br />
Reliefdarstellungen holländischer Küstenlandschaften<br />
mit Fischerbooten und<br />
vielfigurigen Kauffahrteiszenen. Deckelmontierung<br />
wellenförmig profiliert.<br />
H 3,5; L 8,5; b 6 cm.<br />
Niederlande oder kolonial, wohl Ende<br />
18. Jh.<br />
€ 800
627<br />
627<br />
628<br />
628<br />
630<br />
633<br />
631<br />
630<br />
632<br />
633<br />
627<br />
629<br />
629
633 Zwei Tabakdosen mit Genreszenen<br />
Messing, Kupfer, handgraviert. Oblonge<br />
Formen, die eine mit eingezogenen<br />
Enden und Randprofilierung. Die andere<br />
auf dem Boden mit sechszeiligem<br />
Trinkspruch. H 3,5; L 13,5 bzw. H 3,5;<br />
L 13,8 cm.<br />
Niederlande und Deutschland, zweite<br />
Hälfte 18. Jh.<br />
Abbildung Seite 293<br />
€ 500<br />
634 Tabakdose „Ville de Rouen“<br />
Schildpatt, Horn; Silbermontierung.<br />
Ovale Form. Boden und Wandungen<br />
aus transluzidem Horn, der scharnierte<br />
Schildpattdeckel mit geprägter Ansicht<br />
des Hafens von Rouen. H 3,8; L 12,5 cm.<br />
Wohl französische Kolonien, Ende 18. Jh.<br />
€ 600<br />
635 Breslauer Tabakdose<br />
Silber, getrieben, ziseliert, innen vergoldet.<br />
Im Umriss geschweifte Rechteckform,<br />
die über dem Stand ausgebauchten<br />
Wandungen durch gerade Züge gegliedert.<br />
Der gewölbte Deckel mit reichem<br />
Rokoko-Reliefdekor: im Zentrum eine<br />
Muschelwerkkartusche mit Rauchutensilien,<br />
seitlich rocaillengerahmte Stilleben<br />
aus Haushaltsgeräten und Büchern, der<br />
mehrfach profilierte Rand mit geschweiftem<br />
Drücker. Die Wandungen und der<br />
Boden mit Muschelwerkornamenten.<br />
Graviertes Besitzermonogramm JJG.<br />
Punzen: BZ Breslau, MZ Michael Alex,<br />
1752-82 (Hinze, S. 29). H 4; L 13; B 7 cm.<br />
Gewicht 185 g.<br />
Breslau, Michael Alex, 1752 – 82.<br />
€ 1 600<br />
636 Tabakdose „Pan und Syrinx“<br />
Schildpatt, Silber. Ovale Form mit<br />
profilierten Rändern. Der Boden aus<br />
transluzidem Schildpatt, der scharnierte<br />
Silberdeckel mit flächenfüllendem,<br />
mythologischem Gravurdekor. Punzen:<br />
294<br />
Amsterdamer Beschau, Jahresbuchstabe<br />
Z für 1784 (Tardy, S. 310). Schildpatt mit<br />
kleinem Sprung am Scharnier. H 2,5;<br />
L 12 cm.<br />
Amsterdam, 1784.<br />
€ 300<br />
637 Silberne Tabatière<br />
Innen vergoldet. Ovale Form mit gerader<br />
Wandung. Allseitig sparsamer Louis<br />
XVI-Gravurdekor. Punzen: Augsburger<br />
Beschau 1791-93, Meisterstempel verschlagen.<br />
H 3,5; L 9; B 4,7 cm.<br />
Gewicht 104 g.<br />
Augsburg, 1791 – 93.<br />
€ 450<br />
638 Muscheldose<br />
Silber. Profilierte à cage-Fassung, der<br />
Boden aus Holz. Punzen: nicht identifizierte<br />
Stempel BZ und W. L 7 cm.<br />
Wohl kolonial, Ende 18./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 300<br />
639 Zwei silberne Riechdosen<br />
Silber, gegossen, ziseliert; partiell innen<br />
vergoldet; Glasfluss. In Form einer Rokoko-Deckelvase<br />
mit reichem Reliefdekor<br />
und in Form eines Zitterfischs. Monogrammgravuren.<br />
Punzen: unidentifizierte<br />
dänische und schwedische Marken.<br />
H 7,5 bzw. 11 cm. Gewicht 48 bzw. 50 g.<br />
18./<strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 600<br />
640 Louis XVI-Silbertabatière<br />
Graviert, ziseliert. Ovale Form. Allseitig<br />
reicher Rokoko-Dekor, der Deckel reliefiert<br />
mit drei musizierenden Putti. Punzen:<br />
Pariser Jahresbuchstabe für 1667/68,<br />
Gebühren- und Quittungsstempel des<br />
Pächters Jean Jacques Prevost, 1762-68<br />
(RIII, 6517), Meisterstempel verschlagen.<br />
H 3; L 6; B 4 cm. Gewicht 51 g.<br />
Paris 1767/68.<br />
€ 780
635<br />
634<br />
636<br />
637<br />
639<br />
639<br />
640<br />
638<br />
295
641 Lackdose „Friedrich v. Schiller“<br />
Papiermaché, außen schwarz, innen<br />
schildpattartig lackiert; polychrome Öl-<br />
Lackmalerei. Niedrige runde Form. H 2;<br />
Ø 9,8 cm. Deckelrand mit Bestoßung.<br />
Wohl Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. Richter, Stobwasser, München 2005,<br />
Bd. I, S. 294 Nr. 262. Hier eine weitere<br />
Schillerdose nach dem Gemäldevorbild<br />
von Graff.<br />
€ 600<br />
642 Lackdose „Feldmarschall Blücher“<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. Auf dem Deckel Brustbild des<br />
preußischen Generals Gebhard Leberecht<br />
v. Blücher, Fürst v. Wahlstatt, hochdekoriert<br />
mit Orden. H 2,3; Ø 9,5 cm.<br />
Minimale Bestoßungen, Innenseiten mit<br />
Versinterungen.<br />
Braunschweig, wohl Stobwasser, um 1815.<br />
Literatur<br />
Vgl. Richter, Stobwasser, München 2005,<br />
Bd. I, Nr. 259, Abb. S. 78. Hier ein Beispiel<br />
einer Blücherdose der Manufaktur<br />
Stockmann. Siehe auch ders., Lackdosen,<br />
München 1988. S. 102, Nrn. 120-22. Hier<br />
drei unterschiedliche Stobwasser-Dosen<br />
mit Blücherbildnissen.<br />
€ 1 500<br />
643 Lackdose mit Doppeldeckel<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Dreiteilige runde<br />
Form. Auf dem Deckel Darstellung eines<br />
junger Herrn, auf einer Mähre hinter<br />
einem Entenpaar herreitend, auf dem<br />
Einsteckdeckel Darstellung desselben als<br />
296<br />
Wanderer, ebenfalls mit einem Entenpaar.<br />
Wohl Illustration eines Märchens<br />
(?). H 9,8; Ø 9,8 cm. Mehrere kleine<br />
Randbestoßungen<br />
Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
Vgl. Richter, Lackdosen, München 1988,<br />
S. 198, Nrn. 356 und 358. Hier formal<br />
vergleichbare Dosen mit Einsteckdeckeln.<br />
€ 1 000<br />
644 Zwei Lackdosen<br />
Papiermaché, schwarz lackiert, die eine<br />
innen schildpattartig lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. Die eine mit Tod der Cleopatra,<br />
die andere mit Parklandschaft, unter<br />
dem Bildfeld bez. „Die Teufels-Brücke<br />
auf Napoléonshöhe bei Cassel“. Beide<br />
Hälften der ersten nummeriert „P IX“.<br />
H 1,9/2; Ø 9,8/9,5 cm. Lack übergangen<br />
bzw. bestoßen.<br />
Wohl Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. Glanz, Historisches und Frivoles<br />
auf Lackdosen, Hamburg 1999, Tafel 19,<br />
Nr. 4. Hier eine Dose mit dem Sujet der<br />
Teufelsbrücke.<br />
€ 800<br />
645 Lackdose „Rosine“<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. Im Deckel bezeichnet, der Boden<br />
mit Manufakturmarke „Stobwasser’s<br />
Fabrik in Braunschweig“, beide Dosenhälften<br />
nummeriert „305“. H 2,3;<br />
Ø 9,5 cm. Minimale Randbestoßungen.<br />
Braunschweig, Stobwasser, erstes Viertel<br />
<strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Zur Marke vgl. Glanz, Historisches und<br />
Frivoles auf Lackdosen, Hamburg 1999,<br />
S. 38, Nr. VII.<br />
€ 800
641 642<br />
643<br />
644 644<br />
645<br />
297
646 Zwei Lackdosen mit Bauern<br />
Papiermaché, außen schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. Die eine mit zechendem Bauer<br />
nach Ostade, die andere mit frivoler<br />
Karikatur. H 2,5/1,9; Ø 10,5/8,8 cm. Ein<br />
Innenrand des Bodens beschädigt.<br />
Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 800<br />
647 Lackdose „Panthéon de Paris“<br />
Papiermaché, außen schwarz, innen<br />
braun marmoriert; polychrome Öl-<br />
Lackmalerei. Niedrige runde Form. Mit<br />
Resten einer goldenen Bezeichnung. H 2;<br />
Ø 10 cm. Deckelrand mit Bestoßung.<br />
Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 500<br />
648 Lackdose „Orientale mit Turban“<br />
Papiermaché, außen schwarz, innen<br />
goldfarben lackiert; polychrome Öl-<br />
Lackmalerei. Niedrige runde Form. H 2;<br />
Ø 10,3 cm. Kleine Randbestoßungen.<br />
Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 500<br />
649 Lackdose „Bärtiger Greis“<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. H 2,5; Ø 8,7 cm. Innenseiten mit<br />
Versinterungen.<br />
Wohl Russland, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 400<br />
650 Lackdose „Zechende Tischgesellschaft“<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. Auf dem Deckel Darstellung<br />
einer Gruppe englischer Soldaten beim<br />
abendlichen Trinkgelage in der Art von<br />
William Hogarth. 2,2; Ø 11 cm. Minimale<br />
Bestoßungen.<br />
Wohl England, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 600<br />
298<br />
646<br />
648<br />
650<br />
647<br />
649<br />
646
651 Zigarrenetui „Jenny“<br />
Papiermaché, außen schwarz lackiert mit<br />
polychromer Ölmalerei und Vergoldung;<br />
innen hellbraun gesprenkelt. Abgerundete<br />
Rechteckform mit längsovalem<br />
Querschnitt. Korpus und Deckel innen<br />
rot nummeriert 72. Im Deckel verblasster<br />
Firmenstempel. Minimal bestoßen,<br />
Deckelscharnier ausgebaut. H 12; B 8;<br />
T 2,5 cm.<br />
Braunschweig, Stobwasser, um 1825.<br />
Vgl. Richter, Lackdosen, München 1988,<br />
zur Form S. 43. Eine Variante unserer<br />
Dose auf S. 170, Abb. 289.<br />
€ 600<br />
652 Lack-Brillenetui<br />
Leder, Papiermaché, schwarz lackiert;<br />
polychrome Öl-Lackmalerei. Goldkonturierte<br />
Bildfelder mit Darstellung einer<br />
jungen Dame in türkischem Kostüm<br />
bzw. einer Szene aus dem Fliegenden<br />
Holländer. H 1; L 11 cm.; B 5,5 cm. Minimaler<br />
Kratzer.<br />
Braunschweig, wohl Manufaktur Stobwasser,<br />
erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. Richter, Stobwasser, München 2005,<br />
S. 241, Nr. 149.<br />
€ 400<br />
653 Zwei Lackdosen mit Genrezenen<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Rechteckige Form.<br />
1) Verlobungsszene nach David Wilkie,<br />
im Deckel bezeichnet „Indecision (D.<br />
Wilkie)“, im Boden Manufakturmarke<br />
und rote Nummerierung 1611. H 2,5;<br />
L 9; B 6,3 cm. 2) Kostümszene aus dem<br />
Fliegenden Holländer. H 2; L 8; B 5,5 cm.<br />
Erste Dose mit defektem Scharnier und<br />
innen übergangenem Lack.<br />
Braunschweig, die eine Stobwasser’s<br />
Nachfolger Meyer & Wried, um 1850.<br />
€ 1 000<br />
651 652<br />
653 653<br />
654 Lackdose „Schwatzende Wachsoldaten“<br />
Papiermaché, außen schwarz, innen<br />
braun marmoriert lackiert; Öl-Lackmalerei<br />
en grisaille. Rechteckige Form mit<br />
scharniertem Deckel. H 2,9; L 10,3;<br />
B 5 cm. Minimale Randchips.<br />
Braunschweig, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 400<br />
654<br />
299
655 Lackdose „L’accident funeste“<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. Auf dem Deckel frivole Szene auf<br />
dem französischen Schlachtfeld: Inmitten<br />
von napoleonischen Infanteristen<br />
stürzt eine junge Frau vom Pferd. Auf<br />
der Innenseite des Deckels betitelt, auf<br />
dem Boden rot signiert „Stobwasser’s<br />
Fabrik in Braunschweig“, jeweils nummeriert<br />
5037.<br />
H 1,8 Ø 10 cm. Minimale Bestoßungen.<br />
Braunschweig, Stobwasser, erstes Viertel<br />
<strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. zur Marke Glanz, Historisches und<br />
Frivoles auf Lackdosen, Hamburg 1999,<br />
S. 38, Nr. 7.<br />
€ 800<br />
656 Lackdose mit mythologischer Szene<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. Im Deckel bez. „Jupiter und Mercur<br />
bey Philemon und Baucis“. Beide<br />
Dosenhälften nummeriert 79. H 1,9;<br />
Ø 9,9 cm. Lack innen stark craqueliert.<br />
Braunschweig, wohl Stobwasser, erstes<br />
Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 600<br />
657 Zwei runde Tabakdosen<br />
Niedrige runde Form. 1) In Wurzelholzdose<br />
eingelegter Deckel einer Lackdose<br />
mit bärtigem Apostelkopf, Schildpattfutter.<br />
H 2,7; Ø 10 cm. 2) Lackdose mit karikatureskem<br />
Umdruckdekor bez. „Chacun<br />
son lot“. H 1,9; Ø 8,5 cm. Bestoßungen.<br />
Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 500<br />
658 Lackdose „Vor dem Begräbnis“<br />
Papiermaché, schwarz lackiert; polychrome<br />
Öl-Lackmalerei. Niedrige runde<br />
Form. H 2; Ø 9 cm. Kleine Bestoßungen.<br />
Erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 300<br />
300<br />
659 Lackdose mit Miniatur<br />
655<br />
657<br />
Papiermaché, schwarz lackiert. Niedrige<br />
runde Form. Im Deckel eingelassen,<br />
unter Glas gerahmte Miniatur in polychromer<br />
Ölmalerei auf Leinwand (?)<br />
mit naturalistischer Darstellung eines<br />
Meerschweinchens. Das Deckelfutter aus<br />
schwarz lackiertem Blech, bez. „Fr. Ammerling“.<br />
H 2,2; Ø 9,5 cm. Lackdose stark<br />
beschädigt, Miniatur mit Craquelé.<br />
Deutschland, erste Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 800<br />
658<br />
659<br />
656<br />
657
660 Niello-Zigarettenetui mit Moskauer<br />
Ansicht<br />
Silber, innen vergoldet. Abgerundete<br />
Rechteckform. Allseitig reicher Guilloché-,<br />
Gravur- und Niellodekor. Punzen:<br />
Moskauer Stadtmarke, Feingehalt 84<br />
Zolotniki, nicht identifizierter Beschaumeister<br />
JK (Goldberg, 623), datiert 1882,<br />
MZ Andrej Michaelovich Postnikov,<br />
1868-98 (Goldberg, 690). H 2; L 11,5;<br />
B 7 cm. Gewicht 175 g.<br />
Moskau, A. M. Postnikov, 1882.<br />
€ 800<br />
661 Silberne Tabatière<br />
Innen vergoldet. Rechteckige Form.<br />
Allseitiger Guilloché- und Rippendekor.<br />
Monogrammgravur: „IHC to IG“. Drücker<br />
mit Rosenrelief. Punzen: BZ London<br />
1817. H 2,8; L 8; B 4,2 cm. Gewicht: 108 g.<br />
London, 1817.<br />
€ 500<br />
660<br />
662<br />
662 Silberne Zigarettendose<br />
Innen vergoldet. Flache Rechteckform.<br />
Feiner, dezentral radial ausstrahlender<br />
Rippendekor. Vorderseitig aufgelegtes<br />
rotgoldenes Wappenschild mit Gravur<br />
„Zum Andenken“, rückseitig Datumsgravur<br />
„30.Sept. 1827“. Punzen: 13-lötiger<br />
Stempel des Hauptpunzierungsamts<br />
Linz von 1827 (Neuwirth 1, S. 58 Nr 4),<br />
Meisterstempel MK. H 1,5; L 8,5;<br />
B 5,5 cm. Gewicht 99 g.<br />
Linz, 1827.<br />
€ 700<br />
663 Goldenes Zigarettenetui mit Juwelenbesatz<br />
18 kt. Flache abgerundete Rechteckform.<br />
Der Deckel dekoriert mit einem Streifen<br />
aus diagonal inkrustierten Saphir- und<br />
Smaragd-Baguettes alternierend mit Diamanten.<br />
Druckknopf besetzt mit einem<br />
Saphircabochon. Gestempelt 585. Auf<br />
der Innenseite kleine Gravur „1916-?“.<br />
L 9; B 6 cm. Gewicht 84 g.<br />
€ 1 500<br />
661<br />
663<br />
301
664 Sächsische Saufeder<br />
Eisen, geätzt, Reste von Vergoldung.<br />
Facettierter Griff. Auf dem Blatt das Monogramm<br />
CFA in Blattkartusche, verso<br />
das sächsische Wappen unter Kurhut.<br />
Lochbohrung. L 59 cm.<br />
Wohl für einen Jäger des Kurfürsten Friedrich<br />
August I., der spätere König August<br />
II., um 1700.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
665 Mantelhelm<br />
Eisen, geschmiedet. Zweiteilig gearbeitete<br />
Kalotte mit geschnürltem Kamm.<br />
Geteilter Sehschlitz, beidseitig acht<br />
Atemöffnungen. Auf der rechten Seite<br />
gefederter Sperrhaken und zwei vernietete<br />
Handhaben. Zwei vernietete Halsreife<br />
mit gebörteltem Rand. H 30,5 cm.<br />
Deutsch, letztes Viertel 16. Jh.<br />
€ 6 000 – 7 000
666 Barockes Pulverhorn<br />
Horn, Holz, Eisen. Flach sichelförmig,<br />
mit Profilierungen. Die Nieten für die<br />
Befestigung am Gürtel verloren.<br />
L ca. 28 cm.<br />
Wohl 17./18. Jh.<br />
€ 500<br />
667 Zwei Nussknacker<br />
Holz, geschnitzt. Einer in Form eines<br />
Mönches, der zweite als männlicher Torso<br />
auf drei Beinen. H ca. 24 cm.<br />
€ 300<br />
668 Süddeutsche Klappbestecke<br />
Eisen, Messing, graviert. Eine zwei- und<br />
eine vierzinkige Gabel, zwei Löffel mit<br />
ovaler vergoldeter Laffe. Die Griffe dekoriert<br />
mit Rokoko-Ornamenten und Jagdszenen.<br />
Zweizinkige Gabel L 19,7 cm.<br />
18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lots 90 und 91.<br />
€ 500<br />
669 Barocker Löffel<br />
Kegelschnecke, Silber. Spitzovale Laffe<br />
aus einem Conidae-Gehäuse, der Stiel<br />
aus Silber, flach, mit Fadengravur und<br />
Reliefmuschel. L 21,9 cm. In köcherförmigem<br />
geprägtem Lederetui.<br />
Erste Hälfte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lot 86.<br />
€ 500<br />
669<br />
669<br />
667<br />
671<br />
666<br />
303
670 Solinger Klappbesteck<br />
Eisen, Messing, grün gefärbter Knochen,<br />
Silberauflagen. Dreizinkige Gabel, die<br />
Klinge mit geätzter Inschrift und beidseitigem<br />
Schmiedezeichen. Alte Schelllackrestaurierung.<br />
Zweite Hälfte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lot 164.<br />
€ 400<br />
671 Barocker Löffel<br />
Schnecke, gravierte Silbermanschette.<br />
Geklebter Bruch in der Laffe. L 11,5 cm.<br />
Wohl Niederlande, 17. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lots 49.<br />
Literatur<br />
Ein gleiches Stück bei Amme, Historische<br />
Bestecke, Stuttgart 2002, Nr. 283.<br />
€ 500<br />
672 Habaner Besteck<br />
Eisen, Messing, Schildpatt, gemugelte<br />
Granate. Zweizinkige Gabel, die Klinge<br />
mit Schmiedezeichen. Einige Granate<br />
verloren oder beschädigt. Messer<br />
L 23,5 cm.<br />
Mittlere bis östliche Donau, Ende 17. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lot 52<br />
€ 800<br />
673 Zwei Gabeln, zwei Messer<br />
Messing; Eisen. Ein jagdliches Tranchierbesteck,<br />
eine kleine Gabel und ein<br />
Messer mit gepunzter Klinge. Jagdgabel<br />
L 24,4 cm.<br />
Wohl Niederlande, 17./18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lots 65 und 66.<br />
€ 300<br />
304<br />
668<br />
674<br />
673 670 672
674 Barocke Gabel<br />
Graviertes Eisen, geschnitztes Elfenbein.<br />
Zweizinkige Gabel, der Griff in Form<br />
einer Eva, die gegen den schlangenumwundenen<br />
Baum gelehnt steht. L 22 cm.<br />
Beigelegt ein figürlich geschnitzter Buchsgriff<br />
in Form einer Frau mit Kranich.<br />
17. Jh.<br />
Provenienz<br />
Ehemals Besteckmuseum Bodo Glaub<br />
Köln; verst. <strong>Lempertz</strong> Auktion 669 am<br />
14. Dezember 1991, Lots 45 und 48.<br />
Abbildung Seite 304<br />
€ 500<br />
675 Vier Jahreszeiten<br />
Weichholz mit rötlicher Oberfläche;<br />
montiert auf quadratische Holzplinthen<br />
mit Eisenplatten. Ein Unterarm und eine<br />
Hand des Herbstes verloren. H 26,4 –<br />
27,8 cm.<br />
Wohl Osteuropa/Russland (?), Ende 18./<br />
Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 500<br />
676 Neujahrsplakette 1823<br />
Eisenguss, schwarz patiniert. Darstellung<br />
der Kreuzabnahme; originaler, feuervergoldeter<br />
Rahmen. Darstellung der Kreuzabnahme.<br />
Leichter Rostanflug. Plakette<br />
H 9; B 11,5 cm.<br />
Sayner Hütte, um 1823.<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Aus einem Guss, Berlin 1988,<br />
Nr. 33 mit Abb.<br />
€ 600<br />
677 Neujahrsplakette 1824<br />
Eisenguss, schwarz patiniert. Abbildung<br />
der Grabplatte des Centurio Marcus<br />
Caelius. Bezeichnet SAYNERHÜTTE, datiert<br />
MDCCCXXIV. Leichter Rostanflug.<br />
Plakette H 8,8; B 11,2 cm.<br />
Sayner Hütte, um 1824.<br />
Literatur<br />
Vgl. Kat. Aus einem Guss, Berlin 1988,<br />
Nr. 34 mit Abb.<br />
€ 400<br />
675<br />
676<br />
678<br />
677<br />
305
678 Neujahrsplakette 1841<br />
Eisenguss, schwarz patiniert. Bezeichnet<br />
„Ursprüngliche Ansicht des Domes zu<br />
Trier aus dem XI Jahrhunderte“. Vergoldete<br />
Metallaufhängung. Plakette H 8,8;<br />
B 11 cm.<br />
Sayner Hütte, um 1841.<br />
€ 400<br />
679 Tischspiegel Napoléon III<br />
aus einer Toilettengarnitur. Messingeinlagen<br />
in Schildpattoptik; Mahagonifurnier<br />
auf Weichholz; altes Spiegelglas.<br />
H 26,3 cm.<br />
Wohl zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh.<br />
ohne Abbildung<br />
€ 300<br />
680 Faltfächer mit Venus und Adonis<br />
Gestell Horn (?), eingelegte Gold-und<br />
Silberreliefmalerei und Metallpailletten.<br />
À l’Anglaise montiertes Papierblatt mit<br />
polychromem Umdruckdekor und aufgenähten<br />
Pailletten. Dorn mit Strassstein.<br />
Stäbe etwas verzogen, Piqué partiell<br />
verloren. Montiert in segmentförmigen<br />
Rahmen aus beklebtem Karton. H 23,5;<br />
Spannweite ca. 47 cm.<br />
Frankreich, Mitte <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 400<br />
681 Historismuspokal<br />
Amethystquartz; vergoldete Silbermontierung,<br />
Perlen, Türkise, Farbsteine. Gewölbter<br />
Rundfuß, konischer Schaft mit<br />
profiliertem Nodus, halbkugelige Kuppa.<br />
Fußränder mit àjour gesägten Blattkranzmontierungen,<br />
die Montierungsringe der<br />
Kuppa verbunden durch sechs gurtförmige<br />
Zierspangen. Kuppa mit reparierten<br />
Sprüngen, der Schaftansatz geklebt.<br />
H 16, 5 cm.<br />
<strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Sammlung J.J. Ludwig, Regensburg,<br />
verst. Nagel Stuttgart, 2008.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
306
682 Bergkristall-Parfümflakon<br />
Montierung 18 kt Gelbgold. Balusterform<br />
mit reichem, feinem Tiefschnittdekor:<br />
Recto und verso Darstellung einer geflügelten<br />
Amorette, gerahmt von flächenfüllender<br />
Ornamentik im Rokokostil.<br />
Die glatte Montierung des scharnierten<br />
Haubendeckels mit inkrustierten<br />
Rubinen, Smaragden, Diamantrosen und<br />
einem Mondsteincabochon als Bekrönung.<br />
Punzen: Wiener Importstempel<br />
1872 – 1922 (Neuwirth, Bd. 1, S. 61, Tafel<br />
7/7). H 7 cm. Originales Lederetui, das<br />
Seidenfutter gestempelt „Jacob Bernstein<br />
& Söhne Hofjuweliere Bad Ems“.<br />
Drittes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
683 Historistische Deckeldose<br />
Silber, getrieben, gegossen, innen vergoldet;<br />
Niello. Punzen (Boden): Wiener<br />
Feingehalts- und Amtstempel 1866-72<br />
(Neuwirth I, Tafel 6/12 bzw. 15), Meisterstempel<br />
AK; graviert „Componirt von<br />
Prof. J. Storck ausgeführt von Kleeberg &<br />
Huck“. H 4,5; Ø 10 cm. Gewicht 219 g.<br />
Wien, August Kleeberg & Huck, 1866 – 72,<br />
nach einem Entwurf von Josef Ritter v.<br />
Storck.<br />
Literatur<br />
Vgl. ein intentisches Exemplar, ohne<br />
Wappen, abgebildet bei Mundt, Kat. Historismus,<br />
Berlin 1973, Nr. 182. Hier wird<br />
auf ein weiteres Exemplar im Museum<br />
für Angewandte Kunst in Wien hingewiesen.<br />
Die Entwurfszeichnung von<br />
Storck abgebildet bei Neuwirth, Bd. 1,<br />
Wien 1976, S. 333 Tafel 1, zum Hersteller<br />
siehe S. 290 ff. Die auf Tulaarbeiten im<br />
Stil der Renaissance spezialisierte Silber-<br />
und Goldwarenmanufaktur Kleeberg<br />
& Huck war u.a. auf der Wiener Weltausstellung<br />
1873 vertreten und erhielt<br />
zahlreiche Auszeichnungen.<br />
€ 1 200 – 1 500<br />
307
684 Wiener Schirmgriff<br />
Rotgold, Gelbgold. Der Schuss aus Mahagoni,<br />
facettierter Karneolknauf. Schraubgewinde<br />
aus Messing. Punzen: Wiener<br />
Feingehalt, 1872-1922, Meisterstempel<br />
von Karl Reinegger 1914-22 (Neuwirth,<br />
I, Tafel 7,5 und S. 140). L 29,5 cm (ohne<br />
Gewinde).<br />
Wien, Karl Reinegger, 1914 – 22.<br />
€ 1 500 – 1 800<br />
685 Nephrit-Brieföffner<br />
Feuervergoldete Kupferklinge, der<br />
Montierungsring fein ziseliert. L 17 cm.<br />
Klinge etwas verbogen. Im Originaletui,<br />
das Seidenfutter gestempelt „K.F. Werfel<br />
St. Petersburg“.<br />
Petersburg, um 1900.<br />
€ 600<br />
686 Dreh-Petschaft eines Reiters<br />
Rauchfarbenes Glas, in die Form gegeben.<br />
Dreiseitig, die Intagli mit zwei<br />
Ligaturmonogrammen und einem Pferdekopf.<br />
L 5 cm.<br />
Russland, um 1900.<br />
€ 500<br />
687 Dreh-Petschaft im Stil Barock<br />
14 kt Gelbgold, Bergkristall (?), Schliff,<br />
Mattschnitt. Dreiseitig abgeflacht mit<br />
Intagli: zwei Wappenkartuschen und ein<br />
bekröntes Ligaturmonogramm. Goldener<br />
Bügel mit Perlen besetzt. Minimale Chips<br />
an den Steinkanten. H ca. 4 cm.<br />
Ende <strong>19.</strong>/Anfang 20. Jh.<br />
€ 300<br />
308<br />
687<br />
686
688 Goldene Abendtasche<br />
14 kt. Sehr feines Goldgeflecht. Drücker<br />
mit Saphircabochons. Punzen. H 12;<br />
B 25 cm. Gewicht 191 g. Geflecht an den<br />
Scharnieren minimal beschädigt. Originaletui<br />
mit unleserlichem Hamburger<br />
Händlerstempel.<br />
Deutschland, um 1920.<br />
€ 2 500 – 3 000<br />
689 Chalcedon-Schatulle<br />
Metallmontierung mit Boutonperle.<br />
Rechteckform. Monolithischer Korpus<br />
und leicht ansteigender, geschliffener<br />
Scharnierdeckel aus transluzidem<br />
hellgrauem Chalcedon. Auf dem Deckel<br />
aufgelegtes plastisches Früchtestilleben<br />
aus geschnitzten blauen Chalcedonen<br />
und Saphirkugeln. H 3,3; L 18; B 11 cm.<br />
Italien, wohl 1930er Jahre.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
690 Jagdhund mit Hase<br />
Gelbguss, farbig bemalt. Unleserlicher<br />
Prägestempel auf dem Bauch des<br />
Hundes. Wenig berieben. H 8 cm.<br />
Wohl Wien, Anfang 20. Jh.<br />
€ 500<br />
309
Möbel<br />
Teppiche
691 Spätgotisches Kästchen<br />
Sechs Elfenbeinplatten; Messingbeschläge;<br />
Samt. Klappdeckel mit Griffbügel,<br />
Front mit Schlossbeschlag. Fallriegel verloren,<br />
Risse in den Platten, hinten unten<br />
ein schmaler Abbruch. 4 x 12 x 5,2 cm.<br />
Frankreich, 15./16. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
Literatur<br />
Vgl. Berger, Prunkkassetten, Stuttgart<br />
1998, Nr. 37, ein ähnliches Kästchen aus<br />
der Sammlung Hanns Schell, Graz.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
692 Spätgotische Kassette<br />
für ein Messbuch. Geprägtes und graviertes<br />
Leder; Eisenbeschläge; Holzkern;<br />
innen ausgeschlagen mit rotem Pergament.<br />
Auf rechteckigem Grundriss, mit<br />
abgeschrägtem Klappdeckel, seitlich<br />
ein Tragegriff. Das Leder dekoriert mit<br />
Blattranken auf gepunztem Grund, in<br />
den Bändern auf drei Seiten Blütenornamente.<br />
Das Leder mit Rissen aber fast<br />
vollständig, die Beschläge leicht rostig,<br />
ein Seitenbeschlag des Deckels und der<br />
Schlüssel verloren, ein Eckbeschlag hinten<br />
abgebrochen. 9,2 x 20 x 19 cm.<br />
Wohl Frankreich, 15. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. eine größere Kassette, gleichfalls bezogen<br />
mit geprägtem Leder, in der Sammlung<br />
Hanns Schell bei Pall, Versperrbare<br />
Kostbarkeiten, Graz 2006, Nr. 11.<br />
€ 6 000 – 7 000<br />
312
693 Paar Scheibenleuchter<br />
Bronze, gegossen, gedreht, graviert.<br />
Traufschalen etwas gedellt. H 23,8 bzw.<br />
24,5 cm.<br />
Flandern, wohl 16. /17. Jh.<br />
Provenienz<br />
Erworben 1975 aus der Sammlung<br />
Neunzerling in Vessem, NL.<br />
€ 1 000<br />
694 Spätgotischer Scheibenleuchter<br />
Bronze, gegossen, gedreht, graviert;<br />
Eisendorn. Alte Gussrisse im Fußbereich,<br />
wenige Dellen. H 47 cm.<br />
Deutsch, 16./17. Jh.<br />
Provenienz<br />
Erworben 1975 aus der Sammlung<br />
Neunzerling in Vessem, NL.<br />
Literatur<br />
Vgl. Dexel, Gebrauchsgerättypen, Bd. II,<br />
München 1981, Abb. 661.<br />
€ 1 500<br />
313
696 Die Belagerung<br />
Stickbild mit farbigen Seiden, Gold- und<br />
Silberlahn auf Leinen, in Flachstich und<br />
Applikationsarbeit. Die kartenähnliche<br />
Ansicht einer befestigten, von einem<br />
Flusslauf umfassten Stadt, mit detailreicher<br />
Wiedergabe der belagernden und<br />
erobernden Truppen. Bekrönende Figur<br />
des Gottvater auf Wolken sowie die<br />
Wappen in den Ecken herausgeschnitten,<br />
später montiert auf Seide. 127 x 146 cm.<br />
Nordfrankreich oder Flandern, wohl noch<br />
16. Jh. und im Zusammenhang mit dem<br />
Achtzigjährigen Krieg.<br />
€ 6 500 – 8 000<br />
314
697 Tapisserie mit höfischer Parkszene<br />
Wirkerei in Wolle und Seide in überwiegend<br />
Grün- und Blautönen mit nur<br />
wenig Rot, hinterfüttert mit Leinen.<br />
Frühbarocke Staffellandschaft mit zahlreicher<br />
Figurenstaffage und feinen Details.<br />
Fünf handgroße eingesetzte Stellen,<br />
zahlreiche kleine Reparaturen, wohl über<br />
altem Insektenbefall, Bordüre verloren.<br />
245 x 363 cm.<br />
Südliche Niederlande, Anfang 17. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
A Southern Netherlands 17th century wool<br />
and silk tapestry depicting a garden scene<br />
with numerous figures. Five patches and<br />
restorations, border lost.<br />
€ 7 000 – 9 000<br />
315
698 Truhe im Stil Renaissance<br />
Eiche; Eisenbeschläge, partiell gefasst.<br />
Seitenstollentruhe mit Klappdeckel. Die<br />
Front beschnitzt mit Rundbogenfries,<br />
einem Kranzmotiv und feinen Gravuren.<br />
Eisenbänder verloren, das Schloss<br />
ersetzt. 48 x 92 x 40,7 cm.<br />
Wohl England oder Niederlande, <strong>19.</strong> Jh.,<br />
möglicherweise unter Verwendung älterer<br />
Teile.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
699 Truhe im Mudejar-Stil<br />
Walnuss, Eisenbeschläge. Kastenform<br />
mit Klappdeckel auf Kufenfüßen. Die<br />
Front beschnitzt mit vier großen Rosettenformen.<br />
Schlossbeschlag ersetzt.<br />
42 x 118 x 47 cm.<br />
Wohl Spanien, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 500<br />
700 Manieristischer Kabinettkasten<br />
Esche, Palisander, Satinholz, Pflaume,<br />
Buchs, Ahorn, gefärbtes Holz und marmoriertes<br />
Wurzelholz auf Weichholz;<br />
tauschierte Eisenbeschläge; marmorierte<br />
Tapete. Zweitüriger Korpus mit sieben<br />
Innenschüben in vier Reihen, seitlich<br />
außen zwei Tragegriffe. Auf den Türen<br />
innen wohl das Furnier der ehemaligen<br />
Rückseite (mit Veränderungen), einige<br />
Beschläge (Angeln, die alte Verriegelung)<br />
und das Schloss ausgetauscht.<br />
29,5 x 37,6 x 28,2 cm.<br />
Wohl Tirol, weitgehend um 1600/ Anfang<br />
17. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. sehr ähnliche Kästen in der Sammlung<br />
des Bayerischen Nationalmuseums<br />
bei Himmelheber, Kabinettschränke,<br />
München 1977, Nr. 26 f.<br />
€ 2 600 – 3 000<br />
316
701 Schrank<br />
Walnuss, Weichholz, Lackoberfläche;<br />
Eisenbeschläge. Zweitürig, auf Kufenfüßen.<br />
In jeder Tür zwei geschnitzte<br />
Kassetten und Leisten mit Renaissance-<br />
Motiven. Schäden durch früheren Insektenbefall,<br />
Flecken. 183,5 x 142,5 x 56 cm.<br />
Französische Provinz, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
702 Renaissance-Schrank<br />
Bemaltes Hartholz, Walnuss, polychrom<br />
gefasst auf rotem Bolus, gelackte Oberfläche;<br />
Eisenbeschläge. Zweitürig, gerade,<br />
auf Zargenfüßen. Dekoriert mit Schablonendekor:<br />
Stilisierte Palmetten, Ranken<br />
und Grotesken (retuschiert). Schäden<br />
durch früheren Insektenbefall mit<br />
Harzrestaurierung, fehlende und ersetzte<br />
Beschläge. 117 x 93 x 33 cm.<br />
Französische Provinz, wohl 15./16. Jh.<br />
Provenienz<br />
Der Überlieferung zufolge ein Sakristeischrank<br />
aus der Umgebung von Millau.<br />
A French pattern stencilled walnut cupboard<br />
probably Renaissance period. Restored damage<br />
due to insects, the painting retouched,<br />
some missing or replaced mountings.<br />
€ 4 000 – 6 000<br />
317
703 Zweiarmiger Aufsatzleuchter<br />
Bronze, gegossen, graviert, rotbraun<br />
patiniert. Der Mittelstab auf einem Dreifuß,<br />
die beiden Tüllen leicht gebaucht,<br />
auf breiten Traufschalen. Mittelstab<br />
H 39,2 cm.<br />
Frankreich, wohl 17. Jh.<br />
€ 2 500 – 3 500<br />
704 Französische Reibschale<br />
Bronze, gegossen, gedreht, graviert. Zweiteilig,<br />
bestehend aus profilierter Kuppa<br />
und Scheibenfuß mit Schraubverbindung.<br />
Eine Monogrammgravur aus dem<br />
<strong>19.</strong> Jh. H 22,3 cm.<br />
Südfrankreich, Region Avignon, wohl<br />
18./<strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 500<br />
318
705 Manieristischer Überbauschrank<br />
Eiche, Schlösser und Beschläge Eisen. A<br />
deux corps, zweitüriger Aufsatz mit vier<br />
vorgelagerten Säulen und vier Halbsäulen,<br />
einem mittleren Geheimfach auf<br />
zweitürigem Unterschrank zwischen<br />
kannelierten Halbsäulen. Im Zwischengeschoss<br />
und in der Basis Schübe. H 190;<br />
B 174,5; T 76 cm.<br />
Schübe und Löwenköpfe später, das Geheimfach<br />
wohl ein Einbau vom Ende des<br />
18. oder Anfang des <strong>19.</strong> Jh., Füße ersetzt<br />
ebenso einige Eisenbänder.<br />
Wohl Nordfrankreich/Flandern, ursprünglich<br />
Anfang 17. Jh./ Veränderungen <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 9 000 – 11 000<br />
319
706 Niederländischer „Beelderkast“<br />
Eiche. Viertüriger Schrank mit sechs<br />
figürlichen Pilastern über einem Basisschub.<br />
Im Architrav fein geschnitzte,<br />
teilweise vollplastische Jagdszenen: eine<br />
Hirschhatz und eine Auerochsenjagd. In<br />
den sechs Füllungen Szenen aus der Geschichte<br />
der Susanna (Daniel 13, 1 – 64).<br />
Oben links die Szene der Susanna im<br />
Bade, oben rechts Susanna vor dem Richter,<br />
Mitte links Susanna wird abgeführt<br />
und Daniel weist auf sie, Mitte rechts die<br />
beiden Richter vor Daniel, links unten<br />
die Steinigung der beiden Richter, rechts<br />
unten Hilkija und seine Frau loben Gott.<br />
Über den Türen datiert ANNO 1656.<br />
Die Seiten kassettiert. Schub später,<br />
Füße ersetzt, zwei Messingringe in den<br />
Löwenmäulern fehlend. H 200,5; B 167;<br />
T 74 cm.<br />
Nördliche Niederlande, um 1656.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
Literatur<br />
Ein weiteres Möbel mit der Josephslegende<br />
im Museum für Kunst und Gewerbe<br />
Hamburg (Feulner, Kunstgeschichte des<br />
Möbels, Frankfurt-Berlin-Wien 1980,<br />
Nr. 232).<br />
€ 25 000 – 35 000<br />
320
321
707 Zwei barocke Tondi<br />
mit Darstellungen des Hl. Johannes und<br />
des Jesusknaben. Flachstickerei und<br />
Applikationsarbeit mit farbigen Seiden,<br />
Goldlahn und Pailletten; hinter Glas gerahmt.<br />
Beide Darstellungen datiert 1637,<br />
die des Jesuskindes betitelt „FVISSEM<br />
QVEM AD MODVM NON ESSEM“.<br />
Ø 37 cm.<br />
Wohl Süddeutschland, um 1637.<br />
€ 600<br />
708 Zwei Schatullen<br />
1. Holzkorpus, beschlagen mit geprägtem<br />
Messingblech, Eisenbänder. Auf rechteckigem<br />
Grundriss, wohl niederländisch,<br />
18. Jh. 15,8 x 39 x 25 cm. 2. Holzkorpus,<br />
bezogen mit papier paint und beschlagen<br />
mit gravierten Messingbeschlägen.<br />
Runddeckel.10,4 x 30,6 x 20,5 cm. Beide<br />
mit diversen Altersschäden.<br />
18./<strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Zur niederländischen Schatulle vgl. Pall,<br />
Versperrbare Kostbarkeiten, Graz 2006,<br />
Nr. 60.<br />
€ 300<br />
709 Barocker Vorderzappler<br />
Fein graviertes Messingzifferblatt, handgesägte,<br />
gebläute Eisenzeiger; Tagesläufer<br />
mit Spindelgang. An den äußeren<br />
Vasen je eine Lötstelle und eine Reparatur.<br />
H 11,8 cm.<br />
Süddeutschland, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
€ 1 000<br />
322
710 Große Tiroler Kanne<br />
Helle Irdenware, grün bemalt und<br />
glasiert; Zinnfuß. Wulstig ovoider Korpus<br />
mit schnabelartig ausgezogenem<br />
Ausguss und Bandhenkel mit gedelltem<br />
Ansatz. Restauriert, Chips am Ausguss.<br />
H 35,2 cm.<br />
18./<strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Eine gleiche aber kleinere Kanne bei<br />
Dexel, Gebrauchsgerättypen, Bd. I,<br />
Braunschweig 1980, Nr. 376.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
711 Madonna mit Kind<br />
Reliefierte Majolika-Bildplatte mit weißer<br />
Glasur, bemalt in Mangan, Ockergelb,<br />
Grün und Hellblau mit Mangankonturen.<br />
Geklebte Risse. 35 x 28,5 cm. In<br />
späterem Holzrahmen.<br />
Italien, 17. – <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 500 – 3 500<br />
323
712 Tisch im Stil Renaissance<br />
Walnuss. Wangenbeine auf Kufenfüßen.<br />
Die Platte mit umlaufendem Eierstabfries,<br />
ausziehbar (ohne Platten).<br />
75 x 165 x 80 cm.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
713 Flambeau Louis XIV<br />
Bronze, gegossen, graviert, gepunzt,<br />
braune Patinierung. Barockschaft auf<br />
oktogonal fassoniertem gestuftem Fuß,<br />
dekoriert mit Blüten und Granatäpfeln<br />
sowie Punktdekoren im Rapport.<br />
H 24,4 cm.<br />
Frankreich, Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />
€ 1 000<br />
714 Flambeau Louis XIV<br />
Bronze, gegossen, graviert, hell poliert.<br />
Barockschaft auf hexagonal fassoniertem<br />
gestuftem Fuß, dekoriert mit drei<br />
reliefierten Muscheln. Ein verschlossenes<br />
Bohrloch in der Tülle. H 25,5 cm.<br />
Frankreich, Ende 17./Anfang 18. Jh.<br />
€ 600<br />
324<br />
713 714
715 George III cabinet on stand<br />
Schwarzer Japanlack mit goldenen und<br />
roten Motiven auf Eiche und Weichholz;<br />
gravierte Messingbeschläge. A deux<br />
corps, das Kabinett zweitürig, innen<br />
zehn Schübe in vier Reihen. Auf den<br />
Türen eine große Architekturlandschaft<br />
und große Blütensträucher als Repoussoir,<br />
jeweils mit drei Figuren. Innen<br />
bemalt mit chinoisen Landschaften<br />
und Figuren, auf den Traversen Aventurinlack.<br />
Ein großer àjour gearbeiteter<br />
zentraler Schlossbeschlag, fünf fein gravierte<br />
Angelbeschläge. Späteres niedriges<br />
chinoises Tischgestell. Restauriert, Lack<br />
retuschiert. H 132; B 97,8; T 51 cm.<br />
England, drittes Viertel 18. Jh. und später.<br />
An English George III japanned cabinet on<br />
stand with engraved brass mountings. The<br />
two front doors decorated with a chinoiserie<br />
architecture and landcape, opening to reveal<br />
a fitted interior with ten drawers. Stand later.<br />
The lacquer restored and retouched.<br />
€ 9 000 – 13 000<br />
325
716 Barocker Kabinettschrank<br />
Nuss, Nussmaser, Pflaume und gefärbte<br />
Hölzer sowie brandgeschwärztes Ahorn<br />
auf Weichholz; die Innentüren zusätzlich<br />
intarsiert mit Palisander, Messing und<br />
Ebenholz, die inneren Schübe dekoriert<br />
mit blauem Fond, vergoldeten Profilen<br />
und applizierten gefärbten Kupferstichfragmenten;<br />
partiell ersetzte Messingbeschläge,<br />
wohl originales Kastenschloss<br />
aus reliefiert gegossenem und graviertem<br />
Eisen mit einem Riegel. A deux corps,<br />
der Unterschrank auf Stollenbeinen mit<br />
zwei Schubgeschossen. Auf dem breiten<br />
untersten Schub Inventarstempel<br />
„SANC 325“. Seitliche Griffe verloren,<br />
alte Rissrestaurierungen, Stollen ersetzt,<br />
Vergoldungen übergangen, insgesamt<br />
guter Zustand mit schön erhaltenen<br />
Farbflächen. 179 x 110 x 51 cm.<br />
Mitteldeutsch, Niedersachsen oder Sachsen,<br />
erstes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Seit 1856 Familienbesitz<br />
1928 Leihgabe Schloss Sansoucci (Inventarstempel)<br />
1874 Leihgabe Schlossmuseum Gotha<br />
Ab 1987 wieder in Familienbesitz<br />
1993 über westdeutschen Handel an den<br />
jetzigen Eigentümer verkauft.<br />
A Lower Saxon or Saxon cabinet on stand<br />
with rare arte povera decoration ot the interior<br />
and veneers in walnut, plum, maple and<br />
coloured wood. The handles to the sides lost,<br />
restored cracks, the feet replaced, in generally<br />
good condition with well preserved colours.<br />
€ 40 000 – 55 000<br />
326
327
717 Kleine italienische Kommode<br />
Weichholz mit „arte povera“-Dekor,<br />
beklebt mit kolorierten Kupferstichen<br />
auf farbigem Fond, innen rot bemalt.<br />
Dreischübig, mit nach vorne gebuchteter<br />
Front. Altersbedingte Fassungschäden.<br />
21,2 x 22,4 x 12,3 cm.<br />
Wohl Venezien, 18./<strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
718 Barock-Kommode<br />
Nuss, Ahorn, Pflaume und Buchs auf<br />
Weichholz; ersetzte Messingbeschläge.<br />
Dreischübig, mit konvex-konkav geschweifter<br />
Front. Diverse Furnierschäden,<br />
jüngere Schelllackpolitur, ersetzte<br />
Holzteile. H 79,7; B 118 ; T 63,5 cm.<br />
Weitgehend 18. Jh.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
328
719 Barocke Schreibkommode<br />
Esche, Pflaume, Ahorn auf Weichholz;<br />
Metallbeschläge und Filz ersetzt. Dreischübige<br />
Kommode mit vorgebuchteter<br />
Front, schräge Schreibklappe, dahinter<br />
zahlreiche gestufte Schübe um ein<br />
Mittelfach. Restauriert. H 105,5; B 97,2;<br />
T 58 cm.<br />
Süddeutsch, Ende 18. Jh.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
720 Holländische Vitrinenkommode<br />
Nussfurnier markettiert mit verschiedenen<br />
Hölzern; Bronzebeschläge; Glas<br />
ersetzt. A deux corps mit zweitüriger,<br />
dreiseitig verglaster Vitrine auf dreischübiger<br />
Kommode. Gebrauchsspuren.<br />
H 220; B 153; T 45 cm.<br />
Im Stil Barock.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
329
721 Pfeilerschränkchen<br />
Nuss massiv; Beschläge aus Gelbguss.<br />
Eintüriger, optisch zweischübiger, an den<br />
Ecken gerundeter Korpus mit konkaver<br />
Front. Dekoriert mit Profilen und kleinen<br />
geschnitzten Blüten. Verändert, verfleckt,<br />
Platte ersetzt. 82 x 59 x 39 cm.<br />
Französische Provinz, im Stil des 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 500<br />
722 Mitteldeutscher Aufsatzschrank<br />
Nuss, Nusswurzel, Pflaume auf Weichholz,<br />
Nuss massiv; Messing- und Eisenbeschläge.<br />
A deux corps, bestehend aus<br />
zweifach vorgebuchteter dreischübiger<br />
Kommode, geschweifter Pultlade und<br />
zweitürigem Aufsatz unter Sprenggiebel.<br />
Flecken, kleinere Furnierverluste, ersetzte<br />
Furnierteile und Beschläge. H ca. 220;<br />
B 122; T 62 cm.<br />
Weitgehend Mitte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Westfälischer Adelsbesitz<br />
€ 3 000 – 5 000<br />
330
723 Falke auf Baumstumpf<br />
Weißporzellan. Naturalistisch gestalteter<br />
Baumstumpf, darauf der stilisierte Falke<br />
nach japanischem Vorbild. Das Porzellan<br />
ohne Marke. H 46,5 cm.<br />
Wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 200<br />
724 Kranich mit Stein<br />
Bronze, vergoldet; blaue Lapislazuliplatte;<br />
Versiegelung. H 17,2 cm.<br />
Im Stil Louis XV.<br />
Literatur<br />
Die Darstellung geht auf ein Zitat aus<br />
der Naturalis historia von Plinius d. Ä.<br />
zurück: „Des Nachts stellen die Kraniche<br />
Wachen auf, die einen Stein in ihrer<br />
Kralle halten. Lassen sie ihn fallen, wird<br />
ihre Nachlässigkeit offenbar.“<br />
€ 1 200<br />
331
725 Paar Girandolen im Stil Louis XV<br />
Vergoldete Bronzefassung um zwei<br />
polychrom bemalte Porzellanfiguren. Die<br />
Papageien im Stil chinesischer Porzellane<br />
des 18. Jahrhunderts. Ein Schnabel<br />
restauriert. H 43 cm.<br />
Wohl Paris, Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />
Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />
und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />
1971, Lot 110 als „China/Paris 18. Jh.“.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
726 Paar Ziervasen Stil Louis XV<br />
Porzellan mit Emailpolychromie im Stil<br />
Kakiemon; vergoldete Bronzemontierungen.<br />
H 31,5 bzw. 32 cm.<br />
Paris, Samson, Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Ein gleich dekoriertes Kühlgefäß mit<br />
Bronzemontierung bei Slitine, Samson<br />
génie de l’imitation, Paris 2002, S. 181.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
332
727 Cartel Louis XV<br />
en corne verte. Eiche, grün gefärbtes<br />
Horn, vergoldete Bronzen. 13-teiliges<br />
Emailzifferblatt mit blauen Stundenkartuschen,<br />
gebläuten Eisenzeigern und<br />
Signatur „LEVÊQUE A PARIS“. Achttage-<br />
Läufer mit Spindelgang und Halbstundenschlag<br />
auf Glocke, Schlossscheibensteuerung.<br />
Das grüne Horn bemalt mit<br />
rotgoldenen Blumen (wohl später).<br />
Die Konsole mit Schlagstempel MAR-<br />
CHAND. Kleine Sprünge im Horn, die<br />
Bronze redoriert. H 132,5 cm.<br />
Mitte 18. Jh. mit späteren Veränderungen.<br />
€ 6 000 – 8 000<br />
333
728 Fauteuil Louis XV<br />
Buche, mouluriert, dunkel lasiert; Korbgeflecht<br />
(ersetzt). Fauteuil à la reine. Auf<br />
dem ersetzten hinteren Zargenteil Stempel<br />
L.CRESSON. 96 x 63 x 50 cm.<br />
Weitgehend 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Erworben <strong>Lempertz</strong> Auktion 582, Mai<br />
1981, Lot 1385.<br />
€ 2 000<br />
728 A Canapé Louis XV<br />
Nuss massiv, mouluriert; auf dem Bezugsstoff<br />
ein appliziertes, wohl italienisches<br />
Barockwappen. Geschweifte Zarge<br />
auf acht Beinen, die Rückenlehne dreifach<br />
hochgebogen. Ehemalige Fassung<br />
abgelaugt. 107 x 209 x 87 cm.<br />
Westdeutsch, weitgehend Mitte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Erworben von Evgret von Bary, München.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
334
729 Portemontre époque Louis XV<br />
Linde, Reste von Polychromie und Vergoldung.<br />
In Form einer kleinen Cartel<br />
fein geschnitzt mit großen C-Rocaillen<br />
und Blütengehängen, unten ein feuerspeiender<br />
Drache, oben ein plastischer<br />
Hahn und ein geflügelter Engelskopf.<br />
Fassung punktuell bestoßen. H 45,3 cm.<br />
Wohl süddeutsch, 18. Jh.<br />
€ 1 200<br />
730 Paar Appliques Louis XV<br />
Bronze, gegossen, ziseliert, vergoldet<br />
und poliert. Dreiarmige Wandleuchter,<br />
gebohrt und elektrifiziert. H ca. 35,5 cm.<br />
Partiell 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />
Auktion Weinmüller 134 (u.a.Sammlung<br />
und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />
1971, Lot 493.<br />
€ 800<br />
731 Zwei Rokoko-Kartuschen<br />
Weichholz, vergoldet über rotem Bolus<br />
und Kreidegrund. Knieförmig gebogen,<br />
die Felder vakant. H 30 bzw. 31,3 cm.<br />
Wohl 18. Jh.<br />
€ 400<br />
335
732 Hinterglasbild mit Bataille<br />
Glasplatte, Emaildekor; gefasster und<br />
vergoldeter Holzrahmen. 37,3 x 46,3 cm.<br />
Wohl nach Georg Philipp Rugendas.<br />
€ 500<br />
733 Commode style Louis XV<br />
Palisander und Rosenholz auf Eiche;<br />
dunkelroter Marmor, Bronzebeschläge.<br />
Zweischübig, sans traverse, bombiert.<br />
Dreiseitig dekoriert mit Parkett. Furnierfehlstellen,<br />
Flecken. H 88; B 119; T 52 cm.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
734 Bureau plat style Louis XV<br />
Palisander und Rosenholz auf Eiche;<br />
vergoldete Bronzebeschläge, gestanztes<br />
Leder. Dreischübige, vierseitig furnierte<br />
Zarge. Flecken, kleine Furnierfehlstellen.<br />
74,5 x 115 x 66 cm.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
336
735 Azulejos-Tableau<br />
Majolika, weiß glasiert mit laviertem<br />
Blaudekor, montiert auf Gipsgrund in<br />
Holzrahmen. Bestehend aus 81 Fliesen<br />
und elf Fragmenten. Große Kartusche<br />
um fein gemalte Jagdszene mit Sauhatz<br />
vor Landschaftshintergrund. Einige beschädigte<br />
Fliesen. 170 x 129 cm.<br />
Wohl Lissabon, 18. Jh.<br />
A probably Lisbon Azulejos panel of glazed<br />
tiles depicting a hunting scene. Some damage<br />
to tiles.<br />
18th century.<br />
€ 12 000 – 18 000<br />
337
736 Pendule mit Meißener Harlekin<br />
Bronze vergoldet, besetzt mit Porzellanblumen<br />
und zwei Figuren: ein sitzender<br />
Harlekin mit Vogel und Katze, daneben<br />
ein sich kratzender Hund. Der Hund mit<br />
sichtbarer Blaumarke Schwerter hinten<br />
am Boden. Die Figuren in sehr gutem<br />
Erhaltungszustand. Die Uhr mit weißem<br />
Emailzifferblatt hinter gewölbtem Glas,<br />
das Achttage-Pendulenwerk mit Fadenaufhängung,<br />
auf der Platine ein Stempel<br />
der Medaille d’or Paris 1827. Nur eine<br />
fehlende Porzellanblüte. H 35,3 cm.<br />
Die Bronze wohl époque Louis XV, das<br />
Pendulenwerk Paris, um 1827, das Porzellan<br />
Meißen, um bzw. nach 1743, das<br />
Modell von Johann Friedrich Eberlein.<br />
Literatur<br />
Zwei ebensolche Harlekine ohne Katze<br />
aber mit Käfig im Kat. Commedia<br />
338<br />
dell’Arte, Stuttgart 2001, Nr. 19 und bei<br />
Kunze-Köllensperger, Coll. Franz Burda,<br />
Nr. 108; drei weitere Exemplare mit<br />
Katze und Käfig in der Slg. Pauls, Riehen<br />
(Kat. Porzellan des 18. Jh., Bd. I, Frankfurt<br />
1967, S. 288 f.) sowie verst. <strong>Lempertz</strong><br />
Auktion 677 vom 22. Mai 1992, Lot<br />
705, und in der <strong>Lempertz</strong> Auktion 888<br />
vom 18. Mai 2006, Lot 25.<br />
A Paris probably Louis XV period gilt bronze<br />
clock with porcelain flowers and a Meissen<br />
Harlequin with bird and cat as well as<br />
a seating dog. The dog with visible mark<br />
crossed swords to back of base. The figures in<br />
excellent condition. Only one flower missing.<br />
The clock work marked „Medaille d’or Paris<br />
1827“.<br />
The porcelain Meissen, the model by Eberlein,<br />
c. 1743.<br />
€ 6 000 – 9 000
737 Dänischer Entrefenêtre-Spiegel<br />
Weichholz, vergoldet; facettiertes zweigeteiltes<br />
Spiegelglas. Die Vergoldung<br />
später, wohl rekonstruiert. 116 x 52 cm.<br />
Wohl Kopenhagen, Mitte bis drittes Viertel<br />
18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Norddeutsche Privatsammlung<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
738 Süddeutsche Rokoko-Konsole<br />
Nuss, hinten Weichholz, Stuck, modelliert,<br />
vergoldet und patiniert; schwarzer<br />
Marmor. Lang gestreckte Doppel-C-<br />
Beine, reich rocaillierte und deutlich<br />
geschweifte Zarge. Minimale Chips am<br />
Plattenrand, restaurierter Bruch durch<br />
den Mittelteil der Zarge, Vergoldung<br />
übergangen. 92,5 x 91,5 x 33 cm.<br />
Weitgehend Mitte 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Der Überlieferung nach aus Schloss<br />
Zwiefaltendorf stammend, daher mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit dem Umkreis<br />
des schwäbischen Bildhauers Joseph<br />
Christian (1706 – 1777) zuzuordnen,<br />
der außer in der Benediktinerkirche von<br />
Zwiefalten auch in der von Ottobeuren<br />
tätig war.<br />
€ 4 000 – 6 000<br />
339
739 Bonheur du Jour Louis XV<br />
Palisander, Mahagoni und Buchsfilets<br />
auf Eiche; Messingleiste und vergoldete<br />
Bronzebeschläge; älteres Glas. Vierseitig<br />
furnierter Körper mit Kniehöhle, zwei<br />
Zargenschüben und Klappplatte sowie<br />
zwei Fächer und zwei Schübe im Aufsatz.<br />
Nicht leserlicher Ebenistenstempel.<br />
Gewachsener Zustand mit Furnierfehlstellen<br />
(vor allem hinten oben), Verwerfungen,<br />
Flecken, fehlender Schlossbeschlag.<br />
103 x 64,5 x 47 cm<br />
Paris, Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
340
740 Bracket clock<br />
Ebonisiertes Furnier auf Weichholz,<br />
Sägearbeiten unterlegt mit rotem Textil,<br />
vierseitig verglast; Zifferblatt aus Messing<br />
mit Zwickelauflagen und Ziffernring<br />
aus Zinn, Schlagabstellung bei<br />
III, Datumsanzeige bei VI, sichtbarem<br />
Scheinpendel und Regulage im Arcus;<br />
Achttagewerk mit Geh- und Schlagwerk<br />
über Kette und Schnecke, Stundenschlag<br />
auf Glocke und Rufschlag auf sechs Glocken.<br />
Fein gravierte Rückplatine. Vorne<br />
gravierte Signatur „John Hall London“.<br />
H 40,7 cm.<br />
London, 18. Jh.<br />
€ 3 500 – 4 000<br />
741 Etagère mit Lackdekor<br />
Holz mit Schwarzlack und Vergoldung<br />
über rotem Bolus; Metallbeschläge.<br />
Kleines Ziermöbel mit zweitürigem<br />
Unterschrank und zwei Stellagen,<br />
die Türen bemalt mit Chinoiserien.<br />
79 x 45 x 15 cm.<br />
Im Stil des 18. Jahrhunderts.<br />
Provenienz<br />
Erworben über Galerie Altero, Quai<br />
Voltaire, Paris.<br />
€ 800<br />
341
742 Rokoko-Spiegel<br />
Weichholz, vergoldet über rotem Bolus;<br />
Spiegelglas (ersetzt). Fassung nur in<br />
Spuren erhalten und retuschiert.<br />
118,5 x 58 cm.<br />
Norddeutsch, weitgehend 18. Jh.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
743 Jagdhund und Schwan<br />
Wirkerei in polychromer Wolle und<br />
Seide. Blick in eine Parklandschaft<br />
mit Architektur und Flusslauf, optisch<br />
gerahmt mit einer rosenbesetzten Leiste.<br />
Stark verschmutzt. 236 x 257 cm.<br />
In der Art Aubusson, wohl époque Napoléon<br />
III, das Motiv möglicherweise nach<br />
Oudry.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
342
744 Secrétaire à abattant<br />
Rosenholz, Königsholz, Satinholz, Mahagoni,<br />
Amaranth, Ahorn und gefärbtes<br />
Holz auf Eiche; vergoldete Bronzebeschläge<br />
und Draht. A deux corps,<br />
Unterschrank mit Schreibfach über zwei<br />
Türen, zweitüriger, mittig aufgebogener<br />
Aufsatz mit zwei Türen und Fächern.<br />
Fein und dicht dekoriert mit Würfelparkett,<br />
Furniermaserungen, schrägen und<br />
geschweiften Bändern. Hinten auf dem<br />
Unterschrank gestempelt COULON und<br />
JME. Einige ersetzte Beschläge, Innenausstattung<br />
verändert, einige ersetzte<br />
Furnierteile. H 219; B 96; T 39 cm.<br />
Drittes Viertel 18. Jh., wohl Balthazar<br />
Coulon.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben bei<br />
Buvelot, Paris<br />
A Paris Louis XV period secrétaire à abattant<br />
à deux corps with rosewood, tulipwood and<br />
amaranth parquetry and gilt bronze mountings.<br />
Stamped Coulon and JME to the back.<br />
Some mountings replaced, the interior changed,<br />
some replaced pieces of veneer.<br />
Third quarter 18th century, probably by Balthazar<br />
Coulon.<br />
€ 7 000 – 9 000<br />
343
745 Table époque Louis XV<br />
Rosenholz, Amaranth, Rüster, Bronzebeschläge<br />
(ersetzt). Geschweifte Zarge mit<br />
zwei Ausziehplatten und einem Schub<br />
auf schmalen geschweiften Beinen mit<br />
schrägen Innenfurnieren. Die Platte<br />
dekoriert mit stilisierten Ranken und<br />
Radialfurnier. Kleine Furnierfehlstellen,<br />
Verwerfungen, ersetzte Furniere.<br />
Gestempelt auf der hinteren Zarge DU-<br />
BOIS. 71 x 69 x 37,5 cm.<br />
Paris, Mitte bis drittes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben bei<br />
Dr. Bunke, München<br />
A French Louis XV period side table with<br />
tulipwood and amaranth veneers. Stamped<br />
DUBOIS. Minor losses to veneers, some<br />
replaced.<br />
€ 6 000 – 8 000<br />
344
746 Bracket clock<br />
Mahagonifurnier auf Eiche, vierseitig<br />
verglast; Zifferblatt aus Messing mit Zwickelauflagen,<br />
Schlagabsteller im Arcus<br />
und gesägten Eisenzeigern; Achttage-<br />
Laufwerk mit Spindelgang und Stundenschlag<br />
auf Glocke. Gravierte Rückplatine.<br />
Vorne gravierte Signatur „Eliezer Jam/<br />
sn Chater London“. Gehäuse mit kleinen<br />
Fehlstellen, Uhr restaurierungsbedürftig.<br />
H 47,5 cm.<br />
London, Eliezer Chater, nach 1751.<br />
Literatur<br />
Der Uhrmacher, Sohn des James Chater,<br />
bei Baillie, Reprint 1966, S. 56.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
747 Console Louis XV<br />
Holz gefasst und vergoldet; profilierter<br />
wohl originaler Marmor. Kleine Konsole<br />
mit fein durchbrochener Zarge und<br />
moulurierten Doppel-C-Beinen. Vergoldung<br />
übergangen, die Vase auf dem<br />
Verbindungssteg wohl etwas später.<br />
75,5 x 79,8 x 40,5 cm.<br />
18. Jh.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
345
748 Secrétaire à abattant<br />
Roter Lack mit Vergoldung und schwarzen<br />
Konturen sowie Rosenholzfurnier<br />
auf Eiche; wenige vergoldete Bronzebeschläge;<br />
schwarze Marmorplatte und<br />
gold geprägter Lederbezug ersetzt.<br />
Leicht gerundete und geschweifte Louis<br />
XV-Architektur mit dreizonigem Aufbau:<br />
Unten zwei Türen, mittig die Schreibklappe<br />
vor Fächern und Schüben, oben<br />
ein Schub. Chinoiser Dekor mit Pfau auf<br />
Lochfelsen, großen Chrysanthemenblüten,<br />
Vögeln und Magnolienzweigen. Restaurierter<br />
und retuschierter Vertikalriss<br />
in der Schreibplatte, die untere rechte<br />
Tür ein wenig verzogen. H 155; B 96;<br />
T 40 cm.<br />
Stil Louis XV, wohl <strong>19.</strong> Jh.<br />
A Louis XV style red lacquer and tulipwood<br />
secrétaire à abattant. A restored and retouched<br />
vertical crack through the front fall.<br />
Probably 19th century.<br />
€ 15 000 – 20 000<br />
346
749 Gueridon style Louis XVI<br />
Rosenholz- und Amaranthfurnier; graue<br />
Marmorplatte; vergoldete Bronze und<br />
gesägtes Messing. Höhenverstellbares<br />
Ziermöbel mit oktogonalem Schaft auf<br />
Dreifuß. H 83; Platte Ø 29 cm.<br />
In der Art Martin Carlin, wohl Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
Literatur<br />
Das Originalmöbel von Martin Carlin<br />
trägt eine Sèvres-Porzellan-Platte und<br />
darauf einen fest montierten, zweiarmigen,<br />
beweglichen Kandelaber (s. Pradère,<br />
Die Kunst des französischen Möbels,<br />
München 1990, S. 358).<br />
A French ormolu-mounted tulipwood and<br />
amaranth gueridon in the manner of Martin<br />
Carlin, probably late 19th century.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
750 Klassizistische Kommode<br />
Nuss, Nussmaser, Ahorn, Pflaume, Ebenholz<br />
und Buchs auf Obst- und Weichholz;<br />
Messingbeschläge. Dreischübig,<br />
gerade zwischen Pilastern mit optischen<br />
Kanneluren. Dekoriert mit gewundenen<br />
Bändern und intarsierten Kanneluren<br />
um den obersten Schub. Deckplatte<br />
und Beschläge ersetzt, restauriert.<br />
84 x 129,5 x 61 cm.<br />
Weitgehend letztes Viertel 18. Jh.<br />
€ 3 500 – 5 000<br />
347
751 Sächsische Stutzuhr<br />
Ebonisiertes, vierseitig verglastes<br />
Holzgehäuse; Messing-Zifferblatt mit<br />
Ziffernring aus Zinn, Reliefauflagen in<br />
den Zwickeln, Scheinpendel im Fenster,<br />
zentraler Weckscheibe sowie Schlagund<br />
Repetitionsabsteller im Arcus.<br />
30-Stunden-Laufwerk mit Spindelgang,<br />
starrem Pendel und Viertelstundenschlag<br />
auf zwei Glocken. Im Arcus versilberte<br />
Kupferkartusche mit gravierter Signatur<br />
„C.H. Weisse Dresden“. Vorderes Glas<br />
und Bügelgriff ersetzt. H 51,5 cm.<br />
Drittes Viertel 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Der Uhrmacher Carl Heinrich Weisse bei<br />
Abeler, Wuppertal 1977, S. 652.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
752 Paar Kaminböcke Louis XVI<br />
Bronze, gegossen, ziseliert, feuervergoldet;<br />
weißer Marmor. Gegenständig liegendes<br />
Löwenpaar. Chips an den Kanten<br />
des Marmors, Restaurierungen auf der<br />
Unterseite. H ca. 16,5; B ca. 19 cm.<br />
Wohl letztes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
348
753 Commode époque Louis XVI<br />
Palisander, Satinholz, Ahorn und gefärbte<br />
Hölzer auf Eiche; vergoldete Bronzebeschläge<br />
(partiell ersetzt); gelbroter Marmor<br />
(eventuell Aleppo). Dreischübig mit<br />
betonter Mitte, die zwei unteren Schübe<br />
sans traverse. Dekoriert mit Schrägfurnieren,<br />
optischen Lisenen und Kanneluren,<br />
auf der Front zentral ein Kranz um<br />
einen Blumenkorb, daneben kleinere<br />
ovale Festons. Zweiseitig schließende<br />
Zentralverriegelung. Auf der Zarge oben<br />
hinten gestempelt „AVRIL“ und „JME“.<br />
Restauriert, erneute Verwerfungen, kleine<br />
Fehlstellen, Flecken. H 96,5; B 127,5;<br />
T 59 cm.<br />
Paris, letztes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben auf<br />
Auktion Weinmüller 134 (u.a. Sammlung<br />
und Nachlass Dr. Horst G. Bunke), Mai<br />
1971, Lot 363.<br />
A Paris Louis XVI period rosewood and<br />
satinwood veneered commode sans traverse,<br />
stamped AVRIL and JME. Restorations,<br />
minor damage and losses to veneers, stains.<br />
€ 6 000 – 8 000<br />
349
754 Flambeau épqoue Louis XVI<br />
Bronze, vergoldet; furniertes, gesägtes<br />
und bemaltes Schildpatt. Zweiarmiger<br />
Kandelaber mit höhenverstellbarem<br />
Schirm und gemalter Ansicht „Der Volksgarten<br />
in Wien“, unten rechts signiert<br />
„Mahlknecht“. Kleine Ausplatzungen<br />
im Maldekor, eine Tülle locker, die Füße<br />
wieder angefügt (einer locker). Zentraler<br />
Stab H 37,6 cm.<br />
Die Bronze wohl Paris, Ende 18. Jh., der<br />
Dekor Wien, um 1800.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 2 500 – 3 500<br />
755 Paar Appliques époque Louis XVI<br />
Bronze, gegossen, ziseliert, vergoldet,<br />
poliert. Paar zweiarmige Wandleuchter<br />
im „goût grec“ mit Urnenbekrönung. Reparaturen<br />
an zwei Armen, eine Lötstelle<br />
an einem weiteren Arm und an dem Fuß<br />
einer Urne, Bohrungen für Elektrifizierung.<br />
H 48,5 cm.<br />
Paris, wohl letztes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
350
756 Secrétaire à abattant<br />
Rosenholz, Amaranth, Satinholz, Ahorn,<br />
gebeizte und gefärbte Hölzer auf Eiche;<br />
vergoldete Bronze und polierte Eisenbeschläge;<br />
gold geprägtes grünes Leder<br />
(ersetzt). Klassizistisches Möbel mit<br />
schrägen Ecken und bekannter Dreiteilung:<br />
unten zwei Türen, darüber Schreibklappe<br />
vor Fächern und Schüben, oben<br />
ein Giebelschub. Dekoriert mit Kassettenmarketerie<br />
und drei ovalen, figürlich<br />
dekorierten Reserven auf der Front, große<br />
Gehänge mit Vermessungsinstrumenten<br />
auf den Seiten. Auf der Zarge oben<br />
gestempelt „N.PETIT“ und „JME“ ligiert.<br />
Kleine Furnierverluste, einige Furniere<br />
und die Bronzen partiell ersetzt.<br />
142,5 x 99 x 46 cm.<br />
Paris, letztes Viertel 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
A Paris Louis XVI period secrétaire à abattant<br />
with tulipwood, satinwood and amaranth<br />
parquetry. Stamped N.PETIT and JME. Minor<br />
losses to veneers, some small parts and gilt<br />
bronzes replaced.<br />
€ 8 000 – 12 000<br />
351
757 Pendule époque Louis XVI<br />
Weißer und schwarzer Marmor; feuervergoldete<br />
Bronzen; Emailzifferblatt,<br />
vergoldete gesägte Zeiger, gewölbtes und<br />
flaches Glas. Extra großes, rundes Pendulenwerk<br />
mit Schlagwerksteuerung über<br />
Schlossscheibe und Halbstundenschlag<br />
auf Glocke. Auf dem Zifferblatt signiert<br />
„Persevalle A REIMS“. Email beschädigt.<br />
H 56,5 cm.<br />
Paris/Reims, letztes Viertel 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Vgl. drei sehr ähnliche Portalpendulen<br />
bei Kjellberg, Encyclopédie de la Pendule<br />
Française, Paris 2005, S. 198 A-C.<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
758 Ziergefäß Stil Louis XVI<br />
Porzellan mit puderblauem Fond; vergoldete<br />
Bronzemontierung. Ohne Marke. H<br />
25,3 cm.<br />
Wohl Paris, Samson, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
352
759 Paar Cassolettes Louis XVI<br />
Bronze, gegossen, fein ziseliert, vergoldet<br />
und brüniert; angehängte vergoldete<br />
Metallketten. H 23 cm.<br />
Wohl Ende 18. Jh.<br />
Literatur<br />
Es handelt sich um einen gängigen<br />
Typus der Epoche Louis XVI, allerdings<br />
besonders fein ausgestaltet mit drei<br />
Steinbock- und drei dazwischen gesetzten<br />
Widderköpfen, die die Ketten tragen.<br />
Ähnliche aber einfachere Cassolettes<br />
mit weißem Marmor bei Wannenes, Les<br />
bronzes ornamentaux et les objets montés,<br />
Mailand 2004, S. 231.<br />
€ 4 000 – 5 000<br />
760 Potpourri Stil Louis XVI<br />
Grüner Marmor; Porphyr; vergoldete<br />
Bronzen. Minimale Chips am Deckelrand.<br />
H 23 cm.<br />
Frankreich, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
353
761 Paar Vasen Stil Louis XVI<br />
Serpentin; vergoldete Bronzemontierung.<br />
Restaurierungen an den Lippenrändern.<br />
H 27,4 cm.<br />
Wohl Paris, <strong>19.</strong> Jh.<br />
354<br />
Literatur<br />
Als Vorbild diente die „vase du roi“ der<br />
Manufaktur Sèvres (s. Kat. The Wallace<br />
Collection Catalogue of Sèvres Porcelain,<br />
London 1988, Band I, C 328). Auch bei<br />
den Serpentinvasen ist die Verbindung<br />
der Materialien zu einem stimmigen<br />
Gesamtbild sehr schön gelöst.<br />
€ 5 000 – 6 000
762 Secrétaire à abattant<br />
Palisander, Rosenholz, Amaranth, Mahagoni<br />
und Nussmaser auf Eiche; gelber<br />
Marmor; Bronzebeschläge. Gerade mit<br />
schrägen Ecken, optische Zweiteilung<br />
mit Schreibfach oben und Tür unten.<br />
Innen Fächer und Schübe. Dekoriert mit<br />
dreidimensionalem Parkett und Schrägfurnieren.<br />
Oben auf der Zarge Invarstempel<br />
Krone DJ und bourbonische<br />
Lilie. 116,3 x 48 x 31,5 cm.<br />
<strong>19.</strong> bzw. Anfang 20. Jh. im Stil Louis XVI.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 000<br />
763 Table de nuit Louis XVI<br />
Mahagoni und Rosenholz auf Eiche;<br />
vergoldete Bronzebeschläge; weißer<br />
Marmor. Dreischübig, auf verjüngten<br />
Säulenbeinen mit einem Zwischenbrett.<br />
Reste einer Estampille „Schey“ und<br />
„JME“ ligiert. Furnierriss in einer Seite.<br />
77,8 x 44 x 30,5 cm.<br />
Wohl 18. Jh. mit späteren Veränderungen.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland, erworben bei Dr.<br />
Bunke, München<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
355
764 Vier Biedermeier-Stühle<br />
Buche, Birke; gepolstert und bezogen mit<br />
schwarzem Rosshaarbezug. Architekturlehne,<br />
trapezförmige Sitzfläche. Ein<br />
Stuhl wohl mit ersetztem Blendbogen,<br />
wenige Risse. H 88,5 cm.<br />
Ostdeutsch, wohl Weimar,<br />
um 1800 – 1810.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
765 Klassizistische Poudreuse<br />
Nuss, Kirsche, Ahorn, Buchs auf Weichholz,<br />
Nuss massiv; Messingbeschläge<br />
später; Spiegelglas ersetzt. Eckiger<br />
Korpus auf vier verjüngten Säulenbeinen<br />
mit Klappfächern oben und drei Schüben<br />
darunter. Dekoriert mit gerahmten<br />
Furnierfeldern und Rosettenmotiven.<br />
Beine passend aber wohl nicht original,<br />
ein Schubknauf fehlend, Schelllack mit<br />
Beschädigungen. 79,5 x 76,7 x 46,8 cm.<br />
Rheinland, Ende 18. Jh.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
356
766 Klassizistischer Spiegel<br />
Holz vergoldet, hellrotes Marmorfurnier;<br />
Spiegelglas ersetzt. Ein Marmorkapitell<br />
ersetzt durch gefasstes Holz, die Vergoldung<br />
übergangen. 134 x 49,5 cm.<br />
Wohl Italien, weitgehend Ende 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
767 Klassizistischer Spiegel<br />
Weichholz, Stuck, vergoldet und gefasst;<br />
Spiegelglas (ersetzt). Fassung leicht<br />
bestoßen, geringe Fehlstellen, Retuschen.<br />
159,5 x 74 cm.<br />
Norddeutsch (Berlin?), Rahmen letztes<br />
Viertel 18. Jh.<br />
€ 3 500 – 4 000<br />
357
768 Bildnis eines alten Mannes<br />
Alabaster. Nicht identifizierte Porträtbüste<br />
im Stil der Antike. Einige Chips.<br />
H 39,6 cm.<br />
Wohl Italien, Ende 18. Jh./Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 7 000 – 9 000<br />
358
769 Klassizistisches Relief<br />
Weißer Carrara-Marmor; montiert auf<br />
Holz und Samt. Weibliches Profil mit<br />
bedeckten Haaren. H 34,5 cm, Rahmen<br />
51,6 x 38,7 cm.<br />
Wohl Italien, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 000<br />
770 Römischer Bildniskopf<br />
Marmor; montiert auf Holzsockel. Nase<br />
wieder angefügt, Unterlippe leicht restauriert.<br />
Kopf H 30 cm.<br />
Wohl provinzialrömisch, erstes Jahrhundert<br />
nach Christus.<br />
Provenienz<br />
Erworben über Robert Bellet, Paris,1981<br />
€ 3 000 – 5 000<br />
359
771 Kommode Biedermeier<br />
Nuss, Ahorn auf Weichholz. Gerade<br />
Architektur mit zwei Pilastern, zweischübig.<br />
Feines Furnierbild mit gegenständiger<br />
Wurzelmaserung. Oberfläche<br />
restauriert. H 74,5; B 101,5; T 54 cm.<br />
Süddeutsch, Anfang <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 600 – 3 000<br />
772 Hochzeitsstuhl Empire<br />
Verschiedene Obsthölzer. Lehne, Zarge<br />
und Vorderbeine beschnitzt mit Empireornamenten,<br />
auf der Lehne zwei Monogramme<br />
„BG“ und „JS“. Strebe zwischen<br />
den Vorderbeinen entfernt. H 77,5;<br />
Sitzfläche H 40 cm.<br />
Französische Provinz, <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 1 200<br />
360
773 Paar Stangenvasen mit Lackdekor<br />
Gelblicher Scherben, weiß glasiert mit<br />
polychromem, partiell erhabenem Lackdekor<br />
mit Gold auf rotem Fond. Stangenvase<br />
nach dem Vorbild der chinesischen<br />
Gu-Form mit weit ausladendem Fuß<br />
und Lippenrand. Auf den zylindrischen<br />
Flächen von Fuß und Hals alternierende<br />
Bildfelder mit chinoisen Blüten und<br />
Architekturdarstellungen. Auf dem<br />
zentralen Nodus fliegende Wasservögel<br />
und Blütenzweige. Der glasierte Boden<br />
mit pseudochinesischer Münzmarke. Der<br />
Dekor gut erhalten mit nur minimalen<br />
Farbverlusten. H 49,5 cm.<br />
Berlin, um 1840.<br />
Literatur<br />
Die Herkunft und Datierung dieser<br />
Lackvasen blieb lange Zeit rätselhaft.<br />
Otto v. Falke (Altberliner Fayence, Berlin<br />
1923, Abb. 60) bildet eine vergleichbare<br />
Vase ab und datiert die „bisher heimatlose<br />
keramische Gattung“ vorsichtig in<br />
die Zeit nach 1790. Eine Datierung in die<br />
Zeit nach 1840 belegt in jüngster Zeit<br />
ausführlich Wittwer im Aufsatz „Berliner<br />
Lackvasen“ (Kat. Schwartz Porcelain,<br />
Münster 2004, S. 237 ff).<br />
A rare pair of Berlin red lacquer painted<br />
faience vases. Marked with chinese symbol<br />
in underglaze blue. The decoration in good<br />
condition with only minor losses.<br />
Berlin, c. 1840.<br />
€ 10 000 – 15 000<br />
361
774 Amazonengruppe auf Säule<br />
Eisenguss, schwarz patiniert, ziseliert,<br />
Silbertauschierung. Säule auf drei Löwenfüßen,<br />
um den Schaft Fries von partiell<br />
vollplastischen Amazonen, kompositkapitell.<br />
Feine Silbertauschierungen auf<br />
der Säule und der Figurengruppe. An der<br />
hinteren Sockelleiste bezeichnet „Königl.<br />
Eisengiess Berlin“, an der vorderen datiert<br />
1837. Linke Vorderhand des Pferdes<br />
wieder angesetzt, kleiner Ausbruch an<br />
der Gussnaht des rechten Arms der<br />
Reiterin, der Speer ersetzt. H 191 cm.<br />
€ 18 000 – 20 000<br />
775 Germanengruppe auf Säule<br />
Eisenguss, schwarz patiniert, ziseliert,<br />
Silbertauschierung. Säule auf drei Löwenfüßen,<br />
um den Schaft ein Fries von<br />
partiell vollplastischen germanischen<br />
Kriegern, Kompositkapitell. Säule und<br />
Figurengruppe reich mit Silbertauschierungen<br />
verziert. An der hinteren<br />
Sockelleiste bezeichnet „Königl. Eisengiess<br />
Berlin cis. F. Vollgold 1860“. Das<br />
Schwert des Legionärs wieder angesetzt,<br />
der Speer ersetzt. H 194 cm.<br />
€ 18 000 – 20 000<br />
362<br />
Königlich Preußische Eisengießerei, Berlin, um bzw. nach 1837, das<br />
Modell der Säule von Ferdinand August Fischer, der Entwurf von Johann<br />
Heinrich Strack, die Ziselierung von Friedrich Wilhelm Vollgold.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
Literatur<br />
Die Säule abgebildet im Kat. Die Königliche Eisen-Giesserei zu Berlin,<br />
Berlin 2004, Nr. 112. Fischers Figurengruppe wurde auf der Berliner<br />
Akademieausstellung des Jahres 1838 unter der Nummer 1020 gezeigt.<br />
Königlich Preußische Eisengießerei, Berlin, 1860, das Modell der Säule<br />
von Ferdinand August Fischer, der Entwurf von Johann Heinrich Strack,<br />
die Ziselierung von Friedrich Wilhelm Vollgold.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
Literatur<br />
Die Figurengruppe abgebildet bei Schmidt, Der preußische Eisenkunstguss,<br />
Berlin 1981, Abb. 113. Fischers Figurengruppe wurde auf<br />
der Berliner Akademieausstellung des Jahres 1838 zusammen mit der<br />
Amazonengruppe als Nummer 1022 gezeigt.
774 775
776 Paar Vasen Barbedienne<br />
Bronze, gegossen und zisiliert, versilbert<br />
und feuervergoldet. Amphorenform mit<br />
zwei Handhaben und drei Löwenfüßen,<br />
die Ansätze gestaltet als Büste des<br />
Herkules mit Löwenfell. Dekoriert mit<br />
reliefierten Motiven des Dionysos-Kultes.<br />
Am Fuß Palmetten und Blattranken, um<br />
die Schulter alternierend Bocksköpfe<br />
und Festons. Eine Vase mit gravierter<br />
Signatur „F. Barbedienne“. H 56,3 und<br />
57,2 cm<br />
364<br />
Paris, um 1875, Gießerei Ferdinand Barbedienne, nach einem Entwurf von<br />
Ferdinand Levillain.<br />
Ferdinand Levillain lieferte ab 1871 Entwürfe im neo-griechischen Stil,<br />
die der Gießer Barbedienne sehr erfolgreich umsetzte. Die beiden Vasen<br />
weichen in der Gestaltung der Details leicht von einander ab, können<br />
aufgrund der überwiegenden Gemeinsamkeiten jedoch als Paar gesehen<br />
werden.<br />
€ 7 000 – 9 000
777 Bureau plat<br />
Rosenholz, Amaranth und Buchsfilets<br />
auf Eiche; vergoldete Bronzebeschläge;<br />
Leder (ersetzt). Geschweifte Louis<br />
XV-Architektur mit vier Ansichtsseiten,<br />
drei Schüben in der Zarge und üppigen<br />
Bronzedekor: Weibliche Karyatiden,<br />
gepunzte und polierte Bänder, Löwentatzen,<br />
auf den Seiten je ein Bacchuskopf.<br />
Ebenistenstempel RUMER. Restauriert<br />
über Furnierrissen in den Schweifungen<br />
der Beine, Fehlstellen. H 78; B 171,5;<br />
T 100 cm.<br />
Paris, zweite Hälfte <strong>19.</strong> Jh., nach dem<br />
Vorbild von Charles Cresson.<br />
A Paris Louis XV style bureau plat with tulipwood<br />
and amaranth veneers and gilt bronze<br />
mountings. Stamped Rumer. Restorations,<br />
minor missing parts.<br />
Second half 19th century.<br />
€ 20 000 – 25 000<br />
365
778 Kleines Kunstkabinett<br />
Ebenholz, ebonisiertes und farbig bemaltes<br />
Holz auf Weich- und Hartholz;<br />
Metallbeschläge; Elfenbeinkäufe und<br />
-filets. Gerader zweitüriger Korpus unter<br />
Klapplade, die Türen innen dreizonig<br />
bemalt: Links Kreuzigung, rechts Grablegung<br />
zwischen geflügelten Evangelistensymbolen.<br />
Gebogenes Mittelfeld mit<br />
Darstellung der Madonna und des Jesuskindes<br />
vor Landschaft, in den Zwickeln<br />
zwei Heilig-Geist-Tauben, dahinter 15<br />
Schubfronten mit zehn Schüben.<br />
42,2 x 27,5 x 25,4 cm.<br />
Im Stil des Antwerpener Barock.<br />
A small Antwerp style ebonized wood cabinet<br />
depicting Madonna, cruzifixion and entombment.<br />
€ 7 000 – 9 000<br />
366
779 Indische Schreibschatulle<br />
Sandelholz mit sog. Sadeli-Marketerie<br />
in Elfenbein, grün gefärbtes Elfenbein,<br />
Ebenholz und Zinn; lose, wohl spätere<br />
Messingfüße. Innen grün gefasst und<br />
ausgeschlagen mit grünem Samt. Über<br />
einem großen Klappfach ein Schreibfach<br />
mit Fächern, mittels eines Eisendorns<br />
zu verriegeln. Einige Fehlstellen in der<br />
Marketerie, kein Schlüssel.<br />
16 x 43,5 x 28,8 cm.<br />
Wohl Surat District, <strong>19.</strong> Jh.<br />
A 19th century Indian saldeli inlaid writing<br />
casket. Some parts of the marquetry missing,<br />
no key.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
780 Jagdlicher Schaukelstuhl<br />
Geweihe, Lederriemen, Eisennieten.<br />
H 97 cm.<br />
Wohl bayerisch, Ende <strong>19.</strong>/20. Jh.<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
367
781 Fliesenbild mit Jagdszene<br />
Fayence, weiß glasiert, polychromem<br />
Scharffeuer; in Eisenrahmen montiert.<br />
Auf neun Fliesen Darstellung zweier<br />
Reiter und Jäger bei der Sauhatz, um den<br />
Rand eine Perlenbordüre. 86 x 75 cm.<br />
Italien, in der Art Castelli, wohl Ende<br />
<strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Erworben über Hülsmann, Hamburg<br />
€ 3 000 – 4 000<br />
782 Paar italienische Kommoden<br />
Kopfholzfurnier (Olive?), Nussmaser<br />
auf Weichholz, Bronzebeschläge. Dreiseitig<br />
bombiert, mit zwei Schüben sans<br />
traverse. Furnierrisse, leicht verfleckt.<br />
72,5 x 60 x 40 cm.<br />
Im Stil des 18. Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 500<br />
368
783 Ziertisch im Stil Rokoko<br />
Nuss, Palisander, Esche, Amaranth, Satinholz,<br />
Ahorn und gefärbte Hölzer mit<br />
schwarzen Konturen auf verschiedenen<br />
Blindhölzern. Geschweifte profilierte<br />
Platte, gerade Zarge, ein Schub. Fein intarsiertes<br />
exotisches Motiv nach Vorlagen<br />
des 18. Jahrhunderts. 76,7 x 99 x 66 cm.<br />
Wohl Rheinland, letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 6 800 – 7 200<br />
369
784 Große Kentaurengruppe<br />
Weißporzellan, gemodelt und frei ausgeformt.<br />
Zweifigurige Gruppe auf einem<br />
teilweise durchbrochen gearbeiteten<br />
Terrainsockel: ein Kentaur, eine große<br />
Muschelschale haltend, und eine auf<br />
ihm reitende Bacchantin oder Nymphe.<br />
Der Sockel reich belegt mit plastischen<br />
Rhododendrenblüten. Im Boden Pressnummer<br />
5855. H 70 cm.<br />
Deutsch, um 1900.<br />
€ 1 200<br />
785 Konsoltisch Stil Empire<br />
Mahagoni auf Weichholz; vergoldete<br />
Bronzebeschläge; grünweißer Marmor.<br />
Ein Furnierriss, kleinere Bronzeteile fehlend,<br />
Flecken. 80,5 x 116 x 38 cm.<br />
Letztes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Privatbesitz Rheinland<br />
€ 1 000 – 1 500<br />
786 Spieltisch Stil Empire<br />
Mahagoni auf Mahagoni; vergoldete<br />
Bronzebeschläge. Klappbare Platte auf<br />
vier verjüngten kannelierten Säulenbeinen,<br />
die hinteren ausziehbar.<br />
78 x 90,5 x 44,5 cm.<br />
Provenienz<br />
Westfälischer Adelsbesitz<br />
€ 1 000<br />
370
787 Zwei Canapés Stil Louis XVI<br />
Buche, weiß gefasst; Polsterung mit<br />
gelbem Damastbezug. Eine Zarge mit<br />
Bruch. H 99; B 140; Sitztiefe 60 cm.<br />
Provenienz<br />
Westdeutscher Adel, erworben bei van<br />
Delden, Osnabrück<br />
€ 1 500 – 2 000<br />
788 Sechs Fauteuils Stil Louis XVI<br />
Buche, weiß gefasst; Polsterung mit gelbem<br />
Damastbezug. H 92; B 60; Sitztiefe<br />
51 cm.<br />
Provenienz<br />
Westfälischer Adelsbesitz, erworben bei<br />
van Delden, Osnabrück<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
789 Zwei Bergères Stil Louis XVI<br />
Buche, weiß gefasst; Polsterung mit gelbem<br />
Damastbezug. H 100; B 70; Sitztiefe<br />
50 cm.<br />
Provenienz<br />
Westdeutscher Adel, erworben bei van<br />
Delden, Osnabrück<br />
€ 800<br />
371
790 Wandpaneel Art Déco<br />
Marketerie mit verschiedenen Tropenhölzern.<br />
Chinoises Motiv einer Frau vor<br />
einer Landschaft. Signiert unten links<br />
„PABST“. 177 x 116 x 6,3 cm.<br />
Josef Pabst, 1920er Jahre.<br />
Provenienz<br />
Aus der Familie des Künstlers<br />
Der 1874 in Koblenz geborene Josef<br />
Papst lernte ursprünglich Steinmetz.<br />
Nach seinem Studium in Karlsruhe,<br />
München, Berlin und Paris wurde er<br />
1909 in Köln ansässig. Als Mitglied der<br />
1922 in Koblenz gegründeten Künstlergemeinschaft<br />
„Das Boot“ war er an deren<br />
Ausstellung im November 1924 mit vier<br />
Majoliken beteiligt.<br />
€ 3 000 – 5 000<br />
790 A Paravent Art Déco<br />
„Marqueterie de paille“ auf Blindholz<br />
in Mahagonirahmen, die Angeln in<br />
Messing, zu beiden Seiten drehbar. Vier<br />
Flügel mit radial bzw. vertikal gelegter<br />
Strohmarketerie. H 151,8 cm; jeder Flügel<br />
mit B 43,9 cm.<br />
Jean-Michel Frank, zugeschrieben,<br />
Mitte 1920er Jahre.<br />
Literatur<br />
Vgl. Sanchez, Jean-Michel Frank, Paris<br />
1997, S. 93, dasselbe Modell in einem<br />
Appartement in den Vogesen; s.a.<br />
Christie´s, Collection Yves Saint-Laurent<br />
et Pierre Bergé, 24. Februar 2009, Lot<br />
232, dasselbe Modell auch mit sechs<br />
Flügeln.<br />
A four leaves Art Déco folding screen with<br />
marqueterie de paille pattern in mahoganny<br />
frame.<br />
Attributed to Jean-Michel Frank, mid 1920s.<br />
€ 12 000 – 15 000<br />
372
373
Teppiche<br />
791 Tabriz<br />
Geometrisch durchgerankt auf hellem<br />
Fond um Mittelmedaillon. Shirazi<br />
ersetzt, verfleckt, leicht gekürzt, stark<br />
reduziert, zum Teil bis aufs Gewebe.<br />
518 x 351 cm.<br />
Wohl noch Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 000 – 2 500<br />
792 Tabriz<br />
Blattranken in der Art des Herati-Musters<br />
im Rapport auf dunkelblauem Fond.<br />
Zerschlissen, repariert, verschmutzt,<br />
leicht gekürzt. 270 x 180 cm.<br />
Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 2 000 – 3 000<br />
374
793 Tapis époque Empire<br />
Wirkerei in Wolle, hinterfüttert mit<br />
Leinen. Bodenteppich mit ursprünglich<br />
wohl schokoladenbraunem Fond und<br />
türkisfarbener Bordüre, darauf Streublumen<br />
bzw. Blumenranken im Rapport.<br />
Stark reduziert, Reparaturen.<br />
278 x 335 cm.<br />
Wohl Aubusson, erstes Viertel <strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Privtbesitz Rheinland<br />
€ 5 500 – 6 500<br />
375
794 Heriz<br />
Durchgerankt auf rotem Fond mit hellen<br />
Zwickeln. Leicht gekürzt, verfleckt, stark<br />
reduziert, partiell bis aufs Gewebe.<br />
546 x 395 cm.<br />
Wohl noch <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 6 000 – 8 000<br />
376
795 Tabriz<br />
Seide. Nische mit Lebensbaum. Rissreparaturen,<br />
leicht gekürzt, partiell stark<br />
reduziert. 166 x 123 cm.<br />
Wohl Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
€ 3 500 – 4 000<br />
796 Tabriz<br />
Durchgerankt mit übereinander gelegten<br />
Fonds in Weiß, Rot und Blau, darüber<br />
weißgrundiges Mittelmedaillon. Abrasch.<br />
Leicht gekürzt, leicht reduziert, verfleckt.<br />
299 x 328 cm.<br />
Wohl noch <strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Privtbesitz Rheinland<br />
€ 2 500 – 4 000<br />
377
797 Kayseri<br />
Seide. Nische mit zwei Säulen. Stark<br />
reduziert, leicht gekürzt. 160 x 127 cm.<br />
Wohl erste Hälfte 20. Jh.<br />
€ 300<br />
798 Kayseri<br />
Seide. Durchgerankte Nische auf hellem<br />
Fond, in der Bordüre seitlich zwei<br />
Schriftkartuschen. 143 x 100 cm.<br />
20. Jh.<br />
€ 1 800<br />
378
799 Senneh<br />
Kelim. Durchgemustert auf hellem<br />
Fond mit gestuftem Mittelmedaillon.<br />
Leicht gekürzt, Gewebe schon dünn.<br />
167 x 126 cm.<br />
Wohl noch <strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Ende der 1980er Jahre in New York<br />
erworben, seitdem in deutschem Privatbesitz.<br />
€ 1 000<br />
800 Turkmene<br />
Fünf Reihen mit 24 kleinen Güls auf<br />
dunkelrotem Fond, fein gegliederte<br />
Bordüre. Partiell leicht reduziert, etwas<br />
gekürzt. 340 x 227 cm.<br />
Um 1900.<br />
€ 600<br />
379
801 Kuba District<br />
Durchgerankt mit Rosen im Rapport<br />
auf hellblauem abraschiertem Fond.<br />
Leicht gekürzt, minimal reduziert.<br />
180 x 130 cm.<br />
Erste Hälfte 20. Jh.<br />
€ 1 500<br />
802 Kashgar<br />
Hellroter Fond, Mittelmedaillon, durchgerankte<br />
weiße Zwickel. Leicht gekürzt,<br />
minimal reduziert. 220 x 134 cm.<br />
Ostturkestan, erste Hälfte 20. Jh.<br />
€ 500<br />
380
803 Yörük<br />
Gestufte rote Nische auf gelbgrünem<br />
Fond. Eine Seite gekürzt. 124 x 101 cm.<br />
€ 500<br />
804 Ladik<br />
Rote Nische auf gelbem Fond. Minimal<br />
punktuell reduziert, das Braun fast ganz<br />
aufgelöst, kleine Reparaturen.<br />
204 x 112 cm.<br />
€ 500<br />
381
805 Zwei Afshari-Satteltaschen<br />
Eine Satteltasche ohne Kelimrücken,<br />
gekürzt und verblasst. 54 x 72 bzw.<br />
42 x 59 cm.<br />
€ 300<br />
806 China<br />
Hellblaugrundig mit Mittelmedaillon.<br />
Elfenbeinfarbene Bordüre mit Blütenranken.<br />
204 x 128 cm.<br />
Wohl Ende <strong>19.</strong> Jh.<br />
Provenienz<br />
Ende der 1980er Jahre in New York<br />
erworben, seitdem in deutschem Privatbesitz.<br />
€ 1 500<br />
382
807 China<br />
Elfenbeinfarbener Fond, schwarze<br />
Bordüre. Mittig geschnitten und gekürzt,<br />
verfleckt, das Rot etwas ausgewaschen.<br />
365 x 258 cm.<br />
Erste Hälfte 20. Jh.<br />
€ 2 500<br />
383
DER VERSAND<br />
wird nach Zahlungseingang einem Kölner Spediteur zur<br />
sorgfältigen Erledigung übertragen. Besondere Wünsche,<br />
insbesondere Aufträge zur Transportversicherung, bitten<br />
wir, uns mitzuteilen. Telefon +49/(0)221/92 57 29 -19<br />
SHIPMENT<br />
If requested to dispatch any lot or lots on the buyer’s behalf,<br />
Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> will, upon receipt of full payment,<br />
hand over such lot or lots to a Cologne forwarding agent for<br />
careful execution of the shipment. Any special requests in<br />
particular such as concern transport insurance, should be<br />
notified to Kunsthaus <strong>Lempertz</strong>.<br />
MEHRWERTSTEUER (VAT Nr.)<br />
Umsatzsteuer-Identifikations-Nummer (VAT Nr.) der<br />
Firma Kunsthaus <strong>Lempertz</strong>, OHG, DE 122648058.<br />
1 € ≈ 1,39 US $<br />
BESITzERVERzEIcHNIS<br />
KATALOGBEARBEITUNG ExpErts<br />
Ingrid Gilgenmann<br />
(Porzellan, Keramik, Bronze,<br />
Textilien, Möbel) Tel +49/(0)221/92 57 29-20<br />
Karl Schoenefeld (Silber) Tel +49/(0)221/92 57 29-14<br />
Friederike von Truchseß Tel +49/(0)221/92 57 29-21<br />
(Schmuck, Dosen, Miniaturen)<br />
Karl-Sax Feddersen<br />
Daniela Krings<br />
Kunstgewerbe@lempertz.com<br />
DRUCK Grafische Werkstatt Druckerei Gebr. Kopp, Köln<br />
PHOTOGRAPHIE Helmut Buchen<br />
Lageplan und Anfahrtsskizze<br />
Zu <strong>Lempertz</strong> finden Sie unter www.lempertz.de,<br />
gehen Sie auf Kontakt und dann auf Adresse;<br />
wir empfehlen das Aral Parkhaus, Cäcilien Str. 44.<br />
(1) 430, 441; (2) 19, 22, 269, 727; (3) 700, 765, 771, 783; (4) 396; (5) 718-719; (6) 427, 722, 786-789; (7) 108, 449; (8) 24, 41, 96, 99;<br />
(9) 271, 342; (10) 604; (11) 737; (12) 21, 31; (13) 445, 454, 518, 574, 594-596; (14) 119, 130, 133, 142, 609; (15) 343-344, 346-347,<br />
386, 388, 668-674; (16) 735, 781; (17) 412; (18) 345, 415, 420, 420A, 420B, 421-422, 434-435; (19) 69, 602A, 679, 687, 728A, 729,<br />
731, 741, 749; (20) 248; (21) 137, 140; (22) 514, 550; (23) 695; (24) 39, 64, 321; (25) 95, 143; (26) 564-572; (27) 234, 241; (28) 214,<br />
703, 710, 713-714, 772; (29) 462; (30) 705; (31) 773; (32) 614-629; (33) 764; (34) 47, 53, 59-62, 66, 68, 70-71, 86-92, 94, 100, 136;<br />
(35) 481; (36) 779; (37) 52, 54, 111, 740, 746; (38) 759-760; (39) 192-198, 798; (40) 301, 316; (41) 792; (42) 114, 120, 134, 747, 758,<br />
801-805; (43) 511; (44) 724; (45) 139; (46) 202, 459, 660; (47) 176, 190, 200-201, 215; (48) 768; (49) 490, 495, 503; (50) 360-361,<br />
366, 370-372, 378, 385; (51) 226, 348-349, 354-357, 384, 423, 425-426; (52) 717; (53) 282, 294; (54) 273, 367, 498, 529, 544, 560,<br />
576, 578; (55) 110, 291; (56) 74-76, 122-129, 141, 151, 549, 612-613; (57) 146; (58) 432; (59) 309, 409; (60) 218, 227, 229-230, 239-<br />
240, 254, 256, 264, 305, 319, 322, 362-363, 404, 416-417; (61) 471-473, 485, 497, 507, 510, 523, 525; (62) 211; (63) 297, 541; (64)<br />
793; (65) 373, 383; (66) 326, 374, 382; (67) 50, 250-251, 295, 597-598, 600-602, 606, 680; (68) 748, 777; (69) 512, 516, 543, 559;<br />
(70) 274, 289, 433, 442; (71) 689; (72) 652; (73) 493, 521; (74) 603, 605; (75) 284; (76) 581; (77) 531-532, 545-546, 548, 599; (78)<br />
375; (79) 209-210; (80) 172; (81) 6, 23, 25-26, 29-30, 38, 81, 85, 175; (82) 219, 224, 283, 300, 308, 332, 338, 397-399, 635; (83) 728<br />
(84) 440; (85) 171; (86) 286-288, 302, 359; (87) 411, 413, 662, 715, 738; (88) 262; (89) 799, 806; (90) 632; (91) 589; (92) 506, 535;<br />
(93) 101, 103-104; (94) 448, 458, 496, 522, 573, 577, 579-580, 582; (95) 178, 182-185, 187; (96) 220-223, 225, 228, 232-233, 238,<br />
246, 252, 255, 260-261, 265-266, 268, 270, 280, 293, 310-311, 313-315, 317, 320, 325, 330, 340, 389, 395, 400, 402, 405-406,<br />
637; (97) 664-665, 692; (98) 778; (99) 79, 82-84; (100) 329, 414; (101) 159; (102) 318; (103) 376; (104) 1, 46, 115-118, 207; (105)<br />
263, 279; (106) 243-244; (107) 121, 148, 203, 351-352, 424, 607, 667, 675, 708, 711, 739; (108) 465, (109) 479, 488; (110) 67, 608,<br />
630-631, 633-634, 636, 638-639, 641, 683; (111) 307, 323, 403; (112) 40, 65, 439, 593, 663; (113) 551-553, 555-556, 558, 561-562;<br />
(114) 380, 499, 528, 677-678, 682; (115) 504-505; (116) 132; (117) 527; (118) 4, 16, 27-28, 33, 44-45, 73, 80, 97, 135, 138, 418-419;<br />
(119) 299; (120) 450, 463, 467, 478, 583, 585-587; (121) 191, 341, 797; (122) 199; (123) 597A; (124) 767; (125) 501-502, 509, 513,<br />
515, 517, 519, 533; (126) 276; (127) 102, 144; (128) 213, 216, 216A; (129) 761; (130) 716; (131) 2, 14-15, 18, 20, 245, 249, 277, 306,<br />
331, 337, 436-438, 444, 666, 681; (132) 431; (133) 757; (134) 588; (135) 590; (136) 584; (137) 464, 466; (138) 557, 563; (139) 707;<br />
(140) 208, 807; (141) 231, 235, 253, 267, 278, 298, 303, 324; (142) 236-237, 242, 257, 328, 377, 736; (143) 173; (144) 591; (145) 460-<br />
461; (146) 112; (147) 451, 453, 455-456; (148) 446-447; (149) 401; (150) 470, 483, 489, 494, 540, 542, 688; (151) 443; (152) 205;<br />
(153) 520; (154) 407-408, 482, 524, 526, 536-539, 547, 592, 684-686; (155) 290; (156) 457; (157) 480; (158) 491; (159) 723; (160)<br />
474-475, 477; (161) 258-259, 292, 333-336, 339; (162) 177, 179; (163) 392-394; (164) 212; (165) 93; (166) 709; (167) 160-162,<br />
312; (168) 676; (169) 790; (170) 379; (171) 206; (172) 468, 476, 484, 486, 492, 500; (173) 180-181; (174) 469; (175) 77-78, 107,<br />
109, 166-169, 732; (176) 776; (177) 429; (178) 204; (179) 554; (180) 358; (181) 795; (182) 131, 149-150, 152-158, 163-165, 170,<br />
174, 428; (183) 487, 575; (184) 750; (185) 105-106; (186) 784; (187) 147; (188) 296; (189) 508, 530; (190) 696; (191) 5, 7, 9-10, 42,<br />
55-56; (192) 642-651, 653-659; (193) 742; (194) 186, 751; (195) 17, 35-36, 48, 51, 57, 63, 145, 272, 285, 304, 350, 368, 381, 390,<br />
610-611, 691, 697, 720-721, 725-726, 730, 733-734, 743-745, 752-756, 762-763, 766, 782, 785, 794, 796, 800; (196) 3, 8, 11-13,<br />
32, 34, 37, 43, 49, 58, 72, 98, 113, 769-770; (197) 706; (198) 275, 281, 327, 353, 364-365, 369, 387, 391, 410, 640, 661; (199) 774-775<br />
(200) 217; (201) 690; (202) 780; (203) 693-694, 698-699, 701-702, 704, 712; (204) 791; (205) 790A; (206) 188-189; (207) 452, 534
VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN<br />
1. Das Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> (im Nachfolgenden <strong>Lempertz</strong>) versteigert<br />
öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 BGB als Kommissionär für<br />
Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen<br />
der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die<br />
deutsche Fassung maßgeblich.<br />
2. <strong>Lempertz</strong> behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen,<br />
zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der<br />
Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.<br />
3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können im<br />
Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben<br />
und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die<br />
nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil<br />
der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Die Angaben beruhen<br />
auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand<br />
der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen<br />
ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und<br />
andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder<br />
Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen<br />
Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext<br />
ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog<br />
nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine<br />
Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Sachen sind gebraucht. Alle<br />
Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich<br />
bei Erteilung des Zuschlages befinden.<br />
4. <strong>Lempertz</strong> verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben,<br />
welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht<br />
unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe<br />
in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem<br />
Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext<br />
in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des<br />
Einlieferers erstattet <strong>Lempertz</strong> dem Erwerber ausschließlich den gesamten<br />
Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich <strong>Lempertz</strong> für die Dauer von<br />
zwei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission,<br />
wenn der Gegenstand in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Im<br />
übrigen ist eine Haftung wegen Mängeln ausgeschlossen.<br />
5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes<br />
oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus<br />
welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben<br />
oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern <strong>Lempertz</strong><br />
nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche<br />
Pflichten verletzt hat; im übrigen gilt Ziffer 4.<br />
6. Abgabe von Geboten. Gebote in Anwesenheit: Der Saalbieter erhält<br />
gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. <strong>Lempertz</strong><br />
behält sich die Zulassung zur Auktion vor. Ist der Bieter <strong>Lempertz</strong> nicht<br />
bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich<br />
und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in<br />
Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das<br />
Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen<br />
<strong>Lempertz</strong> zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion<br />
vorliegen. Der Gegenstand ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und<br />
der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene<br />
Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die<br />
Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen<br />
(§ 312b – d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das<br />
Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht<br />
eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter<br />
damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann.<br />
Gebote über das Internet: Sie werden von <strong>Lempertz</strong> nur angenommen,<br />
wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote<br />
werden von <strong>Lempertz</strong> wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.<br />
7. Durchführung der Auktion. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach<br />
dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird.<br />
Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern,<br />
wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen zugleich<br />
dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot<br />
erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag<br />
zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein<br />
rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom<br />
Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag<br />
bestehen (§ 2 Ziffer 4 VerstVO). Gebote werden von <strong>Lempertz</strong> nur<br />
in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes<br />
Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten<br />
Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob<br />
andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein<br />
Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz<br />
oder grober Fahrlässigkeit.<br />
8. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt<br />
erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach<br />
der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des<br />
Zuschlages bzw. entsprechender Information unter den angegebenen<br />
Kontaktdaten bei Schriftgeboten von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt.<br />
Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten<br />
Sache unmittelbar auf den Ersteher über, das Eigentum erst bei<br />
vollständigem Zahlungseingang.<br />
9. Auf den Zuschlagpreis wird ein Aufgeld von 20 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer<br />
erhoben, gerechnet nur auf das Aufgeld, (Differenzbesteuerung).<br />
Für die Katalogpositionen, die mit * gekennzeichnet sind, wird<br />
ein Aufgeld von 20 % erhoben; auf diesen Nettorechnungspreis (Zuschlagpreis<br />
+ Aufgeld) wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % für<br />
Bilder, Originalgraphik, Plastik und Sammlungsstücke und von 19 % für<br />
Kunstgewerbe und Photographie hinzugerechnet (Regelbesteuerung).<br />
Von der Mehrwertsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer<br />
(d.h. außerhalb der EU) und - bei Angabe der MwSt.-Identifikations-Nr.<br />
- auch an Unternehmen in EU-Mitgliedstaaten. Nehmen Auktionsteilnehmer<br />
ersteigerte Gegenstände selber in Drittländer mit, wird ihnen<br />
die MwSt. erstattet, sobald <strong>Lempertz</strong> der Ausfuhr- und Abnehmernachweis<br />
vorliegen. Für Originalkunstwerke und Photographien, die nach dem<br />
1. Januar 1900 entstanden sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrHG<br />
anfallenden Folgerechts eine Umlage für das Folgerecht von 1,9 % erhoben.<br />
Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen<br />
bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.<br />
10. Persönlich an der Auktion teilnehmende Ersteigerer haben den Endpreis<br />
(Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss<br />
an die Auktion an <strong>Lempertz</strong> zu zahlen; Die Zahlung auswärtiger<br />
Ersteher, die schriftlich geboten haben oder vertreten worden sind, gilt<br />
unbeschadet sofortiger Fälligkeit bei Eingang binnen 10 Tagen nach Rechnungsdatum<br />
noch nicht als verspätet. Der Antrag auf Umschreibung einer<br />
Rechnung auf einen anderen Kunden als den Bieter muss unmittelbar im<br />
Anschluss an die Auktion abgegeben werden. <strong>Lempertz</strong> behält sich die<br />
Durchführung der Umschreibung vor.<br />
11. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% auf den Bruttopreis<br />
je angebrochenem Monat berechnet. Bei Zahlung in fremder<br />
Währung gehen ein etwaiger Kursverlust und Einlösungsspesen zu Lasten<br />
des Ersteigerers. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser<br />
Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden können. <strong>Lempertz</strong><br />
kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages<br />
oder nach Fristsetzung Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen.<br />
Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass<br />
die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen<br />
Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die<br />
Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen<br />
hat.<br />
12. Die Ersteher sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion<br />
in Empfang zu nehmen. <strong>Lempertz</strong> haftet für verkaufte Gegenstände nur für<br />
Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach<br />
vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert, bei Zahlung durch Scheck<br />
erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos<br />
auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. <strong>Lempertz</strong> ist berechtigt,<br />
nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf<br />
Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern<br />
zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch <strong>Lempertz</strong> werden 1 % des<br />
Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten p.a. berechnet.<br />
13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann,<br />
ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das UN-Übereinkommen über Verträge<br />
des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte<br />
eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt<br />
die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.<br />
Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator.<br />
Takuro Ito, Kunstversteigerer.
cONDITIONS Of SALE<br />
1. The art auction house, Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> (henceforth referred to<br />
as <strong>Lempertz</strong>), conducts public auctions in terms of § 383 paragraph<br />
3 sentence 1 of the Civil Code as commissioning agent on behalf of<br />
the accounts of submitters, who remain anonymous. With regard to its<br />
auctioneering terms and conditions drawn up in other languages, the<br />
German version remains the official one.<br />
2. The auctioneer reserves the right to divide or combine any catalogue lots<br />
or, if it has special reason to do so, to offer any lot for sale in an order different<br />
from that given in the catalogue or to withdraw any lot from the sale.<br />
3. All lots put up for sale may be viewed and inspected prior to the auction.<br />
The catalogue specifications and related specifications appearing on the<br />
internet, which have both been compiled in good conscience, do not form<br />
part of the contractually agreed to conditions. These specifications have<br />
been derived from the status of the information available at the time of<br />
compiling the catalogue. They do not serve as a guarantee in legal terms<br />
and their purpose is purely in the information they provide. The same<br />
applies to any reports on an item’s condition or any other information,<br />
either in oral or written form. Certificates or certifications from artists,<br />
their estates or experts relevant to each case only form a contractual part<br />
of the agreement if they are specifically mentioned in the catalogue text.<br />
The state of the item is generally not mentioned in the catalogue. Likewise<br />
missing specifications do not constitute an agreement on quality. All items<br />
are used goods.<br />
4. In the event of variances from the catalogue descriptions, which result<br />
in negation or substantial diminution of value or suitability, and which are<br />
reported with due justification within one year after handover, <strong>Lempertz</strong><br />
nevertheless undertakes to pursue its rights against the seller through the<br />
courts; in the event of a successful claim against the seller, <strong>Lempertz</strong> will<br />
reimburse the buyer only the total purchase price paid. German is the official<br />
language for the catalogue text. Over and above this, <strong>Lempertz</strong> undertakes<br />
to reimburse its commission within a given period of two years after<br />
the date of the sale if the object in question proves not to be authentic.<br />
Liability of <strong>Lempertz</strong> for faults or defects is otherwise excluded.<br />
5. Claims for compensation as the result of a fault or defect in the object<br />
auctioned or damage to it or its loss, regardless of the legal grounds, or as<br />
the result of variances from the catalogue description or statements made<br />
elsewhere are excluded unless <strong>Lempertz</strong> acted with wilful intent or gross<br />
negligence; in other regards, point 4 applies.<br />
6. Submission of bids. Bids in attendance: The floor bidder receives a<br />
bidding number on presentation of a photo ID. <strong>Lempertz</strong> reserves the<br />
right to grant entry to the auction. If the bidder is not known to <strong>Lempertz</strong>,<br />
registration must take place 24 hours before the auction is due to begin<br />
in writing on presentation of a current bank reference. Bids in absentia:<br />
Bids can also be submitted either in writing, telephonically or via the<br />
internet. The placing of bids in absentia must reach <strong>Lempertz</strong> 24 hours<br />
before the auction to ensure the proper processing thereof. The item must<br />
be mentioned in the bid placed, together with ticket number and item<br />
description. In the event of ambiguities, the listed ticket number becomes<br />
applicable. The placement of a bid must be signed by the applicant.<br />
The regulations regarding revocations and the right to return the goods in<br />
the case of long distance agreements (§ 312b – d of the Civil Code) do not<br />
apply. Telephonic bids: Establishing and maintaining a connection cannot<br />
be vouched for. In submitting a bid placement, the bidder declares that<br />
he agrees to the recording of the bidding process. Bids via the internet:<br />
They will only be accepted by <strong>Lempertz</strong> if the bidder registered himself<br />
on the internet website beforehand. <strong>Lempertz</strong> will treat such bids in the<br />
same way as bids in writing.<br />
7. Carrying out the auction. The hammer will come down when no<br />
higher bids are submitted after three calls for a bid. In extenuating circumstances,<br />
the auctioneer reserves the right to bring down the hammer or he<br />
can refuse to accept a bid. If several individuals make the same bid at the<br />
same time, and after the third call, no higher bid ensues, then the ticket<br />
becomes the deciding factor. The auctioneer can retract his acceptance of<br />
the bid and auction the item once more if a higher bid that was submitted<br />
on time, was erroneously overlooked and immediately queried by the<br />
bidder, or if any doubts regarding its acceptance arise (§ 2 point 4 Verst-<br />
VO). Bids are only played to an absolute maximum by <strong>Lempertz</strong> if this is<br />
deemed necessary to outbid another bid. The auctioneer can bid on behalf<br />
of the submitter up to the agreed limit, without revealing this and irrespective<br />
of whether other bids are submitted. Even if bids have been placed and<br />
the hammer has not come down, the auctioneer is only liable to the bidder<br />
in the event of premeditation or gross negligence.<br />
8. Once a lot has been knocked down, the successful bidder is obliged<br />
to buy it. If a bid is accepted conditionally, the bidder is bound by its bid<br />
until four weeks after the auction unless it immediately withdraws from<br />
the conditionally accepted bid. From the fall of the hammer, possession<br />
and risk pass directly to the buyer, while ownership passes to the buyer<br />
only after full payment has been received.<br />
9. A premium of 20 % calculated on the hammer price plus 19 % value<br />
added tax calculated on the surcharge only is levied (margin scheme).<br />
On lots which are characterized by an *, the buyer shall pay a premium<br />
of 20 % on the hammer price; onto this (hammer price and premium) the<br />
statutory VAT of 7 % for paintings, original prints, sculptures and collection<br />
pieces and 19 % for decorative art and photography will be added. (Regelbesteuerung<br />
= regular scheme). Invoices may be issued for buyers who<br />
are entitled to a Pre-Tax Deduction for art and decorative art for all lots<br />
according to the existing »Regelbesteuerung« (normal regime). These<br />
buyers must identify themselves when receiving their bidding paddle.<br />
Exports to third (i.e. non-EU) countries will be exempt from VAT, and so<br />
will be exports made by companies from other EU member states if<br />
they state their VAT identification number. For original works of art and<br />
photographies created after January 1, 1900, 1,9 % is rated for the droit<br />
de suite charge.<br />
10. Successful bidders attending the auction in person shall forthwith<br />
upon the purchase pay to <strong>Lempertz</strong> the final price (hammer price plus<br />
premium and VAT) in Euro. Payments by foreign buyers who have bid in<br />
writing or by proxy shall also be due forthwith upon the purchase, but<br />
will not be deemed to have been delayed if received within ten days of the<br />
invoice date.<br />
11. In the case of payment default, <strong>Lempertz</strong> will charge interest on the<br />
outstanding amount at a rate of 1 % of the gross price per month or part<br />
month. If payment is made in a foreign currency, any exchange rate losses<br />
and bank charges will be borne by the buyer. The same applies to cheques,<br />
which will be recognised as payment only after unconditional confirmation<br />
of the credit has been received from the bank. If the buyer defaults<br />
in payment, <strong>Lempertz</strong> may at its discretion insist on performance of the<br />
purchase contract or, after allowing a period of grace, claim damages for<br />
non-performance. In the latter case, <strong>Lempertz</strong> may determine the amount<br />
of the damages by putting the lot or lots up for auction again, in which case<br />
the defaulting buyer will bear the amount of any reduction in the proceeds<br />
compared with the earlier auction, plus the cost of resale, including the<br />
premium.<br />
12. Buyers must take charge of their purchases immediately after the<br />
auction. Once a lot has been sold, the auctioneer is liable only for wilful<br />
intent or gross negligence. Lots will not, however, be surrendered to buyers<br />
until full payment has been received or, in the case of payment by cheque,<br />
unconditional confirmation of the credit is received from the bank. Without<br />
exception, shipment will be at the expense and risk of the buyer. Purchases<br />
which are not collected within four weeks after the auction may be<br />
stored and insured by <strong>Lempertz</strong> on behalf of the buyer and at its expense in<br />
the premises of a freight agent. If <strong>Lempertz</strong> stores such items itself, it will<br />
charge 1 % of the hammer price for insurance and storage costs.<br />
13. As far as this can be agreed, the place of performance and jurisdiction<br />
is Cologne. German law applies; the provisions of the United Nations<br />
Convention on Contracts for the International Sale of Goods, CISG are not<br />
applicable. Should any provision herein be wholly or partially ineffective,<br />
this will not affect the validity of the remaining provisions.<br />
Henrik Hanstein, sworn public auctioneer.<br />
Takuro Ito, auctioneer.
cONDITIONS DE VENTE AUx ENcHERES<br />
1. Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> (appelée <strong>Lempertz</strong> dans la suite du texte) organise<br />
des ventes aux enchères publiques d’après le paragraphe 383, alinéa<br />
3, phrase 1 du code civil allemand en tant que commissionnaire pour le<br />
compte de dépositaires, dont les noms ne seront pas cités. Les conditions<br />
des ventes aux enchères ont été rédigées dans plusieurs langues, la version<br />
allemande étant la version de référence.<br />
2. Le commissaire-priseur se réserve le droit de réunir les numéros du<br />
catalogue, de les séparer, et s‘il existe une raison particulière, de les offrir<br />
ou de les retirer en-dehors de leur ordre.<br />
3. Tous les objets mis à la vente aux enchères peuvent être examinés et<br />
contrôlés avant celle-ci. Les indications présentes dans le catalogue ainsi<br />
que dans la présentation Internet correspondante, établies en conscience<br />
et sous réserve d’erreurs ou omissions de notre part, ne constituent pas<br />
des éléments des conditions stipulées dans le contrat. Ces indications<br />
dépendent des avancées de la science au moment de l’élaboration de ce<br />
catalogue. Elles ne constituent en aucun cas des garanties juridiques et<br />
sont fournies exclusivement à titre informatif. Il en va de même pour les<br />
descriptions de l’état des objets et autres renseignements fournis de<br />
façon orale ou par écrit. Les certificats ou déclarations des artistes, de<br />
leur succession ou de tout expert compétent ne sont considérés comme<br />
des objets du contrat que s’ils sont mentionnés expressément dans le<br />
texte du catalogue. L’état de conservation d’un objet n’est pas mentionné<br />
dans son ensemble dans le catalogue, de telle sorte que des indications<br />
manquantes ne peuvent constituer une caractéristique en tant que telle.<br />
Les objets sont d‘occasion. Tous les objets étant vendus dans l‘état où ils<br />
se trouvent au moment de leur adjudication.<br />
4. Dans le cas de dérogations par rapport aux descriptions contenues dans<br />
les catalogues susceptibles d‘anéantir ou de réduire d‘une manière non<br />
négligeable la valeur ou la validité d‘un objet et qui sont exposées d‘une<br />
manière fondée en l‘espace d‘un an suivant la remise de l‘objet, <strong>Lempertz</strong><br />
s‘engage toutefois à faire valoir ses droits par voie judiciaire à l‘encontre du<br />
déposant. Le texte du catalogue en langue allemande fait foi. Dans le cas<br />
d‘une mise à contribution du déposant couronnée de succès, <strong>Lempertz</strong> ne<br />
remboursera à l‘acquéreur que la totalité du prix d‘achat payé. En outre,<br />
<strong>Lempertz</strong> s‘engage pendant une durée de deux ans au remboursement de<br />
la provision en cas d‘inauthenticité établie. Pour le reste, la responsabilité<br />
de <strong>Lempertz</strong> pour cause de vices est exclue.<br />
5. Toutes prétentions à dommages-intérêts résultant d‘un vice, d‘une perte<br />
ou d‘un endommagement de l‘objet vendu aux enchères, pour quelque<br />
raison juridique que ce soit ou pour cause de dérogations par rapport aux<br />
indications contenues dans le catalogue ou de renseignements fournis<br />
d‘une autre manière sont exclues dans la mesure où <strong>Lempertz</strong> n‘ait ni agi<br />
avec préméditation ou par négligence grossière ni enfreint à des obligations<br />
essentielles du contrat. Pour le reste, l‘alinéa 4 est applicable.<br />
6. Placement des enchères. Enchères en présence de l’enchérisseur :<br />
l’enchérisseur en salle se voit attribuer un numéro d’enchérisseur sur présentation<br />
de sa carte d’identé. <strong>Lempertz</strong> décide seul d’autoriser ou non<br />
l’enchère. Si l’enchérisseur n’est pas encore connu de <strong>Lempertz</strong>, son inscription<br />
doit se faire dans les 24 heures précédant la vente aux enchères,<br />
par écrit et sur présentation de ses informations bancaires actuelles. Enchères<br />
en l’absence de l’enchérisseur : des enchères peuvent également<br />
être placées par écrit, par téléphone ou par le biais d’Internet. Ces procurations<br />
doivent être présentées conformément à la réglementation 24 heures<br />
avant la vente aux enchères. L’objet doit y être nommé, ainsi que son numéro<br />
de lot et sa description. En cas d’ambiguïté, seul le numéro de lot indiqué<br />
sera pris en compte. Le donneur d’ordre doit signer lui-même la procuration.<br />
Les dispositions concernant le droit de rétraction et celui de retour de<br />
l’objet dans le cadre de ventes par correspondance (§ 312b-d du code civil<br />
allemand) ne s’appliquent pas ici. Enchères par téléphone: l’établissement<br />
de la ligne téléphonique ainsi que son maintien ne peuvent être garantis.<br />
Lors de la remise de son ordre, l’enchérisseur accepte que le déroulement<br />
de l’enchère puisse être enregistré. Placement d’une enchère par le biais<br />
d’Internet : ces enchères ne seront prises en compte par <strong>Lempertz</strong> que si<br />
l’enchérisseur s’est au préalable inscrit sur le portail Internet. Ces enchères<br />
seront traitées par <strong>Lempertz</strong> de la même façon que des enchères placées<br />
par écrit.<br />
7. Déroulement de la vente aux enchères. L’adjudication a lieu lorsque trois<br />
appels sont restés sans réponse après la dernière offre. Le commissairepriseur<br />
peut réserver l’adjudication ou la refuser s’il indique une raison<br />
valable. Si plusieurs personnes placent simultanément une enchère<br />
identique et que personne d’autre ne place d’enchère plus haute après<br />
trois appels successifs, le hasard décidera de la personne qui remportera<br />
l’enchère. Le commissaire-priseur peut reprendre l’objet adjugé et le remettre<br />
en vente si une enchère supérieure placée à temps lui a échappé<br />
par erreur et que l’enchérisseur a fait une réclamation immédiate ou que<br />
des doutes existent au sujet de l’adjudication (§ 2, alinéa 4 du règlement<br />
allemand sur les ventes aux enchères). Des enchères ne seront placées<br />
par <strong>Lempertz</strong> que dans la mesure nécessaire pour dépasser une autre<br />
enchère. Le commissaire-priseur ne peut enchérir pour le dépositaire que<br />
dans la limite convenue, sans afficher cette limite et indépendamment du<br />
placement ou non d’autres enchères. Si, malgré le placement d’enchères,<br />
aucune adjudication n’a lieu, le commissaire-priseur ne pourra être tenu<br />
responsable qu’en cas de faute intentionnelle ou de négligence grave.<br />
8. L’adjudication engage l’enchérisseur. Dans la mesure où une adjudication<br />
sous réserve a été prononcée, l’enchérisseur est lié à son enchère<br />
jusqu’à quatre semaines après la fin de la vente aux enchères ou après<br />
réception des informations dans le cas d’enchères par écrit, s’il ne se<br />
désiste pas immédiatement après la fin de la vente.<br />
9. Dans le cadre de la vente aux enchères un agio de 20 % s’ajout au<br />
prix d’adjudication, ainsi qu’une TVA de 19 % calculée sur le agio (taxation<br />
différentielle). Pour les position de catalogue caractérisée par *,<br />
un agio de 20% est prélevé sur le prix d‘adjudication; ce prix facturé net<br />
(prix d‘adjudication + agio) est majoré de la T.V.A. légale de 7% pour les<br />
tableaux, graphiques originaux, sculptures et pièces de collection, et de<br />
19 % pour les arts décoratifs appliqués (imposition régulière). Sont exemptées<br />
de la T.V.A., les livraisons d‘exportation dans des pays tiers (en<br />
dehors de l‘UE) et – en indiquant le numéro de T.V.A. intracommunautaire<br />
– aussi à destination d‘entreprises dans d‘autres pays membres de l‘UE. Si<br />
les participants à une vente aux enchères emmènent eux-mêmes les objets<br />
achetés aux enchères dans des pays tiers, la T.V.A: leur est remboursée<br />
dès que <strong>Lempertz</strong> se trouve en possession du certificat d‘exportation et<br />
d‘acheteur. Pour les oeuvres d‘art originales réalisées après le 1er janvier<br />
1900, il sera perçu une contribution de 1.9% en tant que rémunération au<br />
titre du droit de suite. Les factures établies pendant ou directement après<br />
la vente aux enchères d‘oeuvres d‘art doivent faire l‘objet d‘une vérification,<br />
sous réserve d‘erreur.<br />
10. Les adjudicataires participant personnellement à la vente aux enchères<br />
sont tenus de payer le prix final (prix d‘adjudication plus agio +<br />
T.V.A.) directement après l‘adjudication à <strong>Lempertz</strong>. Le paiement par des<br />
adjudicateurs externes, qui ont enchéri par écrit ou ont été représentés,<br />
est, nonobstant son exigibilité immédiate, considéré comme n‘étant pas<br />
en retard à sa réception dans les 10 jours suivant la date de la facture. Tout<br />
demande de réécriture d’une facture à un autre nom de client que celui<br />
de l’enchérisseur doit se faire directement après la fin de la vente aux enchères.<br />
<strong>Lempertz</strong> effectue la réalisation de cette nouvelle facture.<br />
11. Pour tout retard de paiement, des intérêts à hauteur de 1 % du prix brut<br />
seront calculés chaque moins nouvellement entamé. En cas de paiement<br />
en devises étrangères, une éventuelle perte de change et d‘éventuels frais<br />
d‘encaissement sont à la charge de l‘adjudicataire. Ceci s‘applique mutatis<br />
mutandis aux chèques qui ne peuvent être reconnus comme exécution<br />
qu‘après leur inscription au crédit définitive et sans réserve par la banque.<br />
En cas de retard de paiement, <strong>Lempertz</strong> peut à son choix exiger l‘exécution<br />
du contrat d‘achat ou, après fixation d‘un délai, exiger des dommagesintérêts<br />
pour non exécution. Les dommages-intérêts pourront dans ce cas<br />
aussi être calculés de la sorte que la chose soit vendue une nouvelle fois<br />
aux enchères et que l‘acheteur défaillant réponde du revenu moindre par<br />
rapport à la vente aux enchères précédentes et des frais pour une vente<br />
aux enchères répétée, y compris l‘agio.<br />
12. Les adjudicataires sont obligés de recevoir leur acquisition directement<br />
après la vente aux enchères. Le commissaire-priseur n‘est responsable<br />
des objets vendus qu‘en cas de préméditation ou de négligence grossière.<br />
Les objets achetés aux enchères ne seront toutefois livrés qu‘après<br />
réception du paiement intégral, en cas de paiement par chèque seulement<br />
en cas d‘inscription définitive et sans réserve du chèque au crédit de notre<br />
compte. L‘expédition a lieu exclusivement aux frais et aux risques de<br />
l‘adjudicataire. <strong>Lempertz</strong> a le droit de mettre des objets non enlevés en<br />
entrepôt et de les assurer au nom et pour le compte de l‘adjudicataire<br />
chez un commissionnaire de transport quatre semaines après la vente<br />
aux enchères. En cas de mise en entrepôt par <strong>Lempertz</strong> même, 1% du<br />
prix d‘adjudication sera facturé par an pour les frais d‘assurance et<br />
d‘entreposage.<br />
13. Le lieu d‘exécution et le domicile de compétence - s‘il peut être convenu<br />
- est Cologne. Le droit allemand est applicable. Les prescriptions du CISG<br />
ne sont pas applicables. Au cas où l’une des clauses serait entièrement ou<br />
partiellement inefficace, la validité des dispositions restantes en demeure<br />
inaffectée.<br />
Henrik Hanstein, commissaire-priseur désigné et assermenté.<br />
Takuro Ito, commissaire-priseur.
fILIALEN<br />
BRANCHES<br />
Berlin<br />
Karl-Sax Feddersen<br />
Christine Görlipp M.A.<br />
Imgard Canty M.A.<br />
Poststraße 22 (Ecke Mühlendamm)<br />
D-10178 Berlin<br />
Tel 030/27 87 60 80<br />
Fax 030/27 87 60 86<br />
berlin@lempertz.com<br />
München<br />
Mag. Alice C. Hanstein<br />
St. Annaplatz 3<br />
80538 München<br />
muenchen@lempertz.com<br />
Helen Dalhuisen M.A.<br />
Tel 0163/80 30 150<br />
Emmarentia Bahlmann<br />
Tel 089/98 10 77 67<br />
ART LOSS REGISTER<br />
fILIALEN<br />
BRANCHES<br />
Brüssel<br />
Nicolas Paszukiewicz<br />
Dr. Hélène Mund<br />
Sébastien Hauwaert<br />
<strong>Lempertz</strong> AG<br />
Wolstraat 1, rue aux Laines Bruxelles/<br />
Brussel<br />
Tel 0032/2/5 14 05 86<br />
Fax 0032/2/5 11 48 24<br />
brussel@lempertz.com<br />
REPRÄSENTANTEN<br />
REPRESENTATIVES<br />
frankfurt/Main<br />
Dr. Petra von Trott zu Solz<br />
Tel 069/15 05 48 01<br />
Fax 069/15 05 48 03<br />
trott@lempertz.com<br />
New York<br />
Drs. Dieuwke Eijer<br />
Tel 001/917/4 46 75 20<br />
eijer@lempertz.com<br />
Schweiz<br />
Nicola Gräfin zu Stolberg<br />
Tel 0041/44/4 22 19 11<br />
Fax 0041/44/4 22 19 10<br />
stolberg@lempertz.com<br />
São Paulo<br />
Martin Wurzmann<br />
Tel 0055/11/38 16 58 92<br />
Fax 0055/11/38 14 49 86<br />
Das Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig<br />
identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. € 2.500 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand<br />
des Registers individuell abgeglichen. <strong>Lempertz</strong> orientiert sich an den Grundsätzen der Washingtoner Konferenz.<br />
Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> is a partner of Art Loss register. All objects in this catalogue which are clearly identifiable and have an<br />
estimated value of at least € 2.500 were individually compared with the database contents of the Register before the auction.<br />
<strong>Lempertz</strong> adheres to the principles of the Washington Conference.
Neumarkt 3<br />
50667 Köln (Germany)<br />
Tel. +49/221/9257290<br />
Fax +49/221/9257296<br />
www.lempertz.com<br />
Aufträge für die Auktion 968 Kunstgewerbe <strong>19.</strong> November 2010<br />
Absentee Bid Form auction 968 Decorative Arts November 19, 2010<br />
Katalog Nr. Lot Titel (Stichwort) Title Gebot bis zu € Bid price €<br />
Die Gebote werden nur soweit in Anspruch genommen, als andere<br />
Gebote überboten werden müssen. Die Aufträge sind bindend, es<br />
gelten die eingetragenen Katalognummern. Das Aufgeld und die<br />
Mehrwertsteuer sind nicht enthalten. Der Auftraggeber erkennt die<br />
Versteigerungsbedingungen an. Schriftliche Gebote sollen einen Tag<br />
vor der Auktion vorliegen. Aufträge für Telefongebote können erst ab<br />
einer Taxe von € 2.000,– erteilt werden.<br />
Name Name<br />
Adresse Adress<br />
Telefon Telephone Fax E-Mail<br />
Evtl. Referenzen und Identifikation bei Neukunden References and identification may be required for new clients<br />
Datum Date Unterschrift Signature<br />
The above listed bids will be utilized to the extent necessary to over-<br />
bid other bids. The bids are binding, the listed catalogue numbers are<br />
valid. The commission and value added tax (VAT) are not included.<br />
The bidder accepts the conditions of sale. Written bids should be<br />
received by at latest the day before the auction. Telephone bidding is<br />
only possible for lots worth more than € 2.000,–.
VERSANDANWEISUNG<br />
Der Versand der ersteigerten Objekte wird auf Ihre Kosten<br />
und Gefahr nach Zahlungseingang auf Ihre Anweisung vorgenommen.<br />
Bei Rückfragen: Linda Kieven<br />
Tel +49/(0)2 21/92 57 29-19<br />
shipping@lempertz.com<br />
Post o.a.<br />
Luftpost<br />
Luft/Seefracht<br />
Spedition<br />
Abholung persönlich<br />
Versicherung (nur zum vollen Rechnungsbetrag)<br />
Bilder unter Glas können nicht mit der Post versandt<br />
werden.<br />
Versand an:<br />
Telefon<br />
Rechnungsempfänger<br />
(wenn abweichend von Versandadresse)<br />
Datum und Unterschrift:<br />
SHIPPING INSTRUcTIONS<br />
Kunsthaus <strong>Lempertz</strong> is prepared to instruct Packers and<br />
Shippers on your behalf and at your risk and expense upon<br />
receipt of payment and instructions.<br />
For information: Linda Kieven<br />
Phone +49/(0)2 21/92 57 29-19<br />
shipping@lempertz.com<br />
Surface Mail<br />
Airmail<br />
Air Freight<br />
Sea Freight<br />
Shippers/Carriers<br />
I will arrange collection<br />
Insurance<br />
Pictures framed under glass cannot be sent by mail.<br />
Lots to be packed and shipped to:<br />
Telephone<br />
Charges to be forwarded to:<br />
Date and signature:
RZ-101020-Anzeige_RZ-101020-Anzeige 20.10.10 11:34 Seite 1<br />
Kunst schafft Neues.<br />
Kunst stellt Fragen.<br />
Kunst überwindet Grenzen.<br />
Kunst wirkt.<br />
Zeitgenössische Kunst, wertvolle Gemälde vergangener Jahrhunderte oder heraus -<br />
ragende Antiquitäten sind oftmals Bestandteile eines über Generationen gewachsenen<br />
Vermögens. Für viele Kunstsammler stellt die Verbindung des Ideellen mit dem<br />
Materiellen einen kostbaren persönlichen Wert dar. Seit vielen Jahren analysieren<br />
unsere Kunstexperten die aktuellen Entwicklungen des Kunstmarktes. Sie unterstützen<br />
bei der Umsetzung vieler Ziele in Zusammenhang mit bestehendem, aufzubauendem,<br />
zu vererbendem oder zu stiftendem Kunstbesitz.<br />
Die Deutsche Bank ist unter anderem Sponsor der Kunstmessen TEFAF in Maastricht<br />
und Frieze in London. Denn der Dialog mit und über Kunst ist nicht nur Quelle für<br />
Ideenreichtum und Kreativität, sondern auch kontinuierliche Inspiration.<br />
www.pwm.db.com/de<br />
www.db-artmag.de
The Chariot<br />
of Apollo<br />
french empire mantel clock...<br />
Apollo upon his chariot. A large<br />
French Empire gilt bronze and green<br />
marble charriot mantel clock, model<br />
after Pierre-Phillipe Thomire. Early<br />
19th century.<br />
According to mythology, Apollo<br />
drives across the heavens with his<br />
chariot causing sunrises and sunsets.<br />
Movment signed Charles Guillaume<br />
Manière a Paris.<br />
Estimate: 25.000 E<br />
Preview: 24 - 29 Nov.<br />
Auction: 29 Nov. - 8 Dec.<br />
33 Bredgade<br />
DK-1260 Copenhagen K<br />
Tel +45 8818 1111<br />
bruun-rasmussen.dk<br />
Online auctions every day of the year at bruun-rasmussen.dk
Venator & Hanstein<br />
Buch- und Graphikauktionen<br />
Frühjahrsauktionen 25./26. März 2011<br />
Bücher, Manuskripte, Autographen, Alte und Moderne Graphik<br />
Einlieferungen sind bis Mitte Januar willkommen<br />
J. B. Homann. Großer Atlas über die ganze Welt.<br />
2 Bände. 1737. Verkauft für € 49.500,-<br />
Cäcilienstraße 48 · 50667 Köln · Tel. 0221–257 54 19 · Fax 257 55 26 · www.venator-hanstein.de<br />
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Famille Rose-Pinselbecher. China, Yongzheng. Porzellan, H 13,3 cm. Schätzpreis: € 10.000,–<br />
LEMPERTZ<br />
Auktion Asiatische Kunst<br />
10./11. Dezember<br />
Neumarkt 3 50667 Köln Tel. +49/221/92 57 29-36 Fax -6<br />
asian@lempertz.com www. lempertz.com
<strong>Lempertz</strong> spendet<br />
Katalogerlöse zur Restaurierung der Dokumente<br />
des zerstörten Kölner Stadtarchivs<br />
<strong>Lempertz</strong> hat, wie im Frühjahr angekündigt, den Erlös<br />
sämtlicher in diesem Frühjahr gedruckten Kataloge von über<br />
60.000 Euro zur Restaurierung der beschädigten Dokumente<br />
des Anfang März letzten Jahres eingestürzten Historischen<br />
Archivs der Stadt Köln gespendet. Mehr als die Hälfte der<br />
Summe stammte von ausländischen Kunden des Hauses.<br />
Die Übergabe des Schecks an den Oberbürgermeister der<br />
Stadt und den Kulturdezernenten als kommissarischen<br />
Vorsitzenden der unlängst gegründeten „Stiftung Stadtgedächtnis“<br />
hat am 11. Oktober stattgefunden.<br />
<strong>Lempertz</strong> möchte damit ein Zeichen setzen, in der Hoffnung,<br />
Nachahmer und nationale wie internationale Unterstützung<br />
bei der Rettung und Konservierung des wohl herausragendsten<br />
reichsstädtischen Archivs nördlich der Alpen zu finden.<br />
Köln alleine wird die Restaurierung dieses Archivs von<br />
abendländischer Bedeutung kaum leisten können und bedarf<br />
der nationalen Solidarität wie bei der seinerzeitigen Rettung<br />
der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar.<br />
Der Oberbürgermeister Jürgen Roters dankt allen Spendern<br />
sehr herzlich für diese nicht nur finanzielle, sondern insbesondere<br />
ideelle Unterstützung. <strong>Lempertz</strong> wird an dieser<br />
Stelle regelmäßig über den Fortgang und die Entwicklung<br />
der Restaurierung berichten.<br />
<strong>Lempertz</strong> donates<br />
catalogue proceeds to the document restoration<br />
of the destroyed city archives.<br />
As announced in the Spring, <strong>Lempertz</strong> has donated the<br />
proceeds of the catalogue sales, at a total of over 60.000 Euro,<br />
to the restoration of the Historical Cologne City Archives<br />
which collapsed at the beginning of March last year. More<br />
than half the amount came from overseas clients. The donation<br />
of the check to the City Mayor and to the Head of the<br />
City’s Cultural Department, now the acting Chairman of the<br />
recently founded ‘City Commemoration Trust’, took place<br />
on 11 October.<br />
<strong>Lempertz</strong> wishes to set an example, in the hope of encouraging<br />
further national and international support for the recovery<br />
and restoration of what is probably the most important<br />
free city archive found north of the Alps.<br />
The city of Cologne will be unable alone to fund the restoration<br />
of this archive of occidental importance, and looks for<br />
national solidarity as was seen at the time of the recovery of<br />
the Duchess Anna Amalia Library in Weimar.<br />
The City Mayor Jürgen Roters would like to warmly thank all<br />
those who contributed, not only financially but also particularly<br />
for their encouragement and support. <strong>Lempertz</strong> will be<br />
regularly reporting on the progress and development of the<br />
restoration.