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Volltext (PDF) - Qucosa

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5. Durchführung eines Belastungsversuches in situ<br />

Instandsetzungskonzept und baustoffliche Untersuchung<br />

Der schlechte Zustand der Deckenkonstruktion und die notdürftige Abstützungskonstruktion waren<br />

für den Auftraggeber keine dauerhafte Lösung, so dass das Ingenieurbüro für Bauwerkserhaltung<br />

Weimar damit beauftragt wurde, ein Instandsetzungskonzept zu erarbeiten.<br />

Im Zuge der Beurteilung des Schädigungszustandes der Deckenplatten wurden zahlreiche Untersuchungen<br />

durchgeführt. Neben der visuellen Bestandsaufnahme wurde der Korrosionsfortschritt<br />

mit Hilfe von Potenzialmessungen und weitehin die Durchfeuchtung, die Chloridbelastung und der<br />

Carbonatisierungsfortschritt untersucht. Anschließend konnten die Deckenplatten entsprechend der<br />

Stärke der Schädigung in drei Gruppen (leicht, mittel und stark) eingeteilt werden. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass die Platten in den visuell stark geschädigten Bereichen aufgrund der hohen Durchfeuchtung<br />

und Chloridbelastung die Anforderungen an die Dauerhaftigkeit nicht erfüllten. Für die<br />

baustofflichen Schäden wurde ein Konzept zur Instandsetzung und Sanierung erarbeitet, welches<br />

eine Erneuerung der gesamten Parkdeckabdichtung und die Beschichtung der Betonplattenunterseiten<br />

vorsah.<br />

Abb. 5.2.: links: Ansicht der Deckenkonstruktion von unten, rechts: Stahlwinkel zur Verlängerung der<br />

Auflager<br />

Die Beurteilung der Tragsicherheit war für die Deckenplatten aufgrund der vorgefundenen Schäden<br />

schwieriger. In den Feldbereichen konnte ein ausreichender Sicherheitsabstand zwischen Erstrissbildung<br />

und dem Versagenszustand durch eine Überwachung in festgelegten Intervallen sichergestellt<br />

werden, da eine Schädigung der Spannbewehrung bzw. eine übermäßige Belastung durch eine große<br />

Verformung und deutliche Rissbildung rechtzeitig zu erkennen sind.<br />

Problematisch waren hingegen die Auflagerbereiche der Plattenelemente, da die Standsicherheit<br />

hier durch die Querkrafttragfähigkeit der Platte und die Verankerung der Spannlitzen bestimmt<br />

wird. Das Schubversagen der Platten würde schlagartig eintreten und es konnte nicht sichergestellt<br />

werden, dass die Platte nicht plötzlich im Moment der Erstrissbildung versagt. Auch die bereits<br />

ausgeführten Sicherungsmaßnahmen (siehe Abbildung 5.2) können ein Versagen infolge Querkraft<br />

nicht zuverlässig verhindern. Der rechnerische Nachweis der Querkrafttragfähigkeit konnte aufgrund<br />

der starken Schädigung des Betons im Auflagerbereich nicht sicher geführt werden [Diener (2011)].<br />

Dies machte es erforderlich, alle Platten mit verminderter Tragfähigkeit zu entfernen und durch neue<br />

zu ersetzen. Die Platten mit starkem Schädigungsgrad wurden grundsätzlich ausgebaut, da hier eine<br />

wesentliche Beeinträchtigung der Tragfähigkeit erwartet werden konnte. Um festlegen zu können,<br />

welche Platten mit mäßiger Schädigung ausgetauscht werden mussten und welche nicht, war der<br />

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