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Landwirtschaft – Kulturlandschaft – Regionale Esskultur

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Bruno Krieglstein: <strong>Esskultur</strong> <strong>–</strong> Spiegelbild der <strong>Kulturlandschaft</strong><br />

Abb. 7: Gute, wettbewerbsfähige Lammfleischqualitäten erfordern gute Futtergrundlagen<br />

Foto: U. Rothweiler<br />

gerne, aber nur ca. 10 % der Befragten kaufen es<br />

auch gerne. Es gibt eine deutliche Kluft zwischen<br />

„Kennern“ und „Ignoranten“. Der Wettbewerb besteht<br />

nicht nur mit wettbewerbsstarken Angeboten<br />

mit neuseeländischem Lammfleisch, sondern insbesondere<br />

auch mit eher „einfachen“ Produkten, wie<br />

Geflügelfleisch. Dies stellt eine große Herausforderung<br />

für das Marketing dar, nicht nur in der Direktvermarktung,<br />

sondern insbesondere mit den erforderlichen<br />

Absatzmittlern des Handels, des Ernährungshandwerks<br />

und der Gastronomie. Einerseits<br />

zeigen die Ergebnisse der Umfrage erfreulicher Weise<br />

auch, dass Lammfleisch und Zartheit zusammengehören<br />

und so auch erlebt werden. Anderseits wird<br />

deutlich, dass noch ein erhebliches Defizit in der<br />

Kommunikation der „Produkteigenschaften“ z. B.<br />

mit Rezepten und zu den zusätzlichen Leistungen<br />

der Schafhaltung für unsere <strong>Kulturlandschaft</strong> besteht.<br />

Auch die erfolgreiche Verwertung von nicht<br />

so „edlen“ Teilen der Lämmer und Schafe ist eine<br />

Herausforderung.<br />

Hier kann eine genussvolle und<br />

somit positiv erlebte <strong>Esskultur</strong> mit<br />

Lammfleischprodukten und -gerichten<br />

insbesondere in und aus<br />

den südlichen Urlaubsländern genutzt<br />

werden, um über den regionalen<br />

Lammfleischkonsum die<br />

durch die Schafhaltung geprägte<br />

typische <strong>Kulturlandschaft</strong> bei uns<br />

zu erhalten helfen. Dabei sollte es<br />

gleich sein, ob zu Hause gekocht,<br />

auswärts gegessen oder durch<br />

Convenienceprodukte der Verzehr<br />

erleichtert wird. Aber nur der<br />

nachvollziehbare Bezug zum Produkt,<br />

nur die gesicherte Herkunft<br />

aus unserer <strong>Kulturlandschaft</strong> sind<br />

der Garant, dass eine entsprechende<br />

„Nachfrage“ einen Beitrag<br />

zum Erhalt der entsprechenden<br />

<strong>Kulturlandschaft</strong> leisten kann. Dies ist eine große,<br />

aber reizvolle und genussreiche Herausforderung<br />

mit Charme, die der französische Geograf, Professor<br />

Jean-Robert Pitte, so beschreibt: „Was Landschaft<br />

und Nahrungsmittel betrifft, so machen sich nur<br />

Unterschiede bezahlt. Gleichförmigkeit ist die Quelle<br />

der Langeweile!“<br />

Literatur<br />

DE MORI, L. U. JASON, L. (2009): Brotsuppe & Bohnen. <strong>–</strong><br />

München.<br />

KLINK, V. (2009): Sitting Küchenbulle. <strong>–</strong> Hamburg.<br />

MAYER, J. F. (1773): Lehrbuch für die Land- und Haußwirthe<br />

in der pragmatischen Geschichte der gesamten Land- und<br />

Haußwirtschafft des Hohenlohe Schillingfürstischen Amtes<br />

Kupferzell. <strong>–</strong> Nürnberg.<br />

EUROTERROIRS (1998): Deutschlands kulinarisches Erbe. Traditionelle<br />

regionaltypische Lebensmittel und Agrarerzeugnisse.<br />

<strong>–</strong> Cadolzburg.<br />

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