Landwirtschaft – Kulturlandschaft – Regionale Esskultur
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Hansjörg Küster: Dinkel, Gurke, Färberwaid: Kulturpflanzen und ihre Landschaften<br />
kann (KÖRBER-GROHNE 1987). Die Unterschiede der<br />
Getreideinventare im Westen und Osten Mitteleuropas<br />
hielten sich nicht nur deswegen, weil es<br />
unterschiedliche Anbau- und Nahrungsgewohnheiten<br />
gab, sondern auch, weil eine Umstellung von<br />
Roggen- auf Dinkelanbau aus technischen Gründen<br />
nicht ohne weiteres möglich war. Dinkel muss nach<br />
der Lagerung in den Spelzen getrocknet („gedarrt“)<br />
und entspelzt („gegerbt“) werden. In den Dinkelanbaugebieten<br />
brauchte man Getreidedarren und<br />
Gerbgänge in den Mühlen, bei denen der Abstand<br />
zwischen den beiden Mühlsteinen so eingestellt<br />
Abb. 3: Roggen<br />
Tradition des Weizenanbaus hielt sich zunächst<br />
nicht, denn Weizenkörner sind sehr empfindlich<br />
und verderben bei unzureichenden Lagerungsbedingungen<br />
rasch. Weizen wurde erst dann dauerhaft<br />
zum bevorzugten Brotgetreide, als feste Lagerhäuser<br />
zur Verfügung standen; wichtig waren die<br />
Fruchtkästen des späten Mittelalters und der frühen<br />
Neuzeit. Weniger empfindlich ist Roggen (Abb. 3),<br />
der nicht nur im Norden Mitteleuropas, sondern<br />
auch in Bayern zum Hauptgetreide wurde. Dagegen<br />
hielt sich in Schwaben und Umgebung der Anbau<br />
von Dinkel (Abb. 4), den man ebenfalls gut lagern<br />
Abb. 4: Dinkel<br />
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