Landwirtschaft – Kulturlandschaft – Regionale Esskultur
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Inge Gotzmann, Daniel Kölzer: <strong>Esskultur</strong> prägt <strong>Kulturlandschaft</strong><br />
Transportmöglichkeiten finden<br />
wir beispielsweise Äpfel<br />
aus Neuseeland, Brombeeren<br />
aus Mexiko oder Rindfleisch<br />
aus Argentinien auf unserer<br />
Speisekarte. Gleichzeitig treten<br />
unsere Produkte den<br />
Weg in andere Länder an.<br />
Mit der zunehmenden Unabhängigkeit<br />
der Verfügbarkeit<br />
von Produkten vom Erzeugungsort<br />
geht in der Bevölkerung<br />
das Bewusstsein dafür<br />
zurück, welcher Zusammenhang<br />
zwischen Landschaft,<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> und<br />
<strong>Esskultur</strong> besteht.<br />
Regionalität ist nachhaltig<br />
Die bewusste und gezielte<br />
Verwendung von regionalen<br />
Produkten ist nicht nur umweltverträglich,<br />
indem Transportwege<br />
und damit Energie eingespart werden,<br />
sondern sie leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Erhaltung<br />
der Landschafts- und Artenvielfalt. Es werden<br />
auch die regionale Identität sowie die Kenntnis<br />
des eigenen Raumes gestärkt, denn regionale Produkte<br />
erzählen die Geschichte ihrer Region. <strong>Regionale</strong><br />
Produkte sind in der Regel frisch, haben einen guten<br />
Geschmack und benötigen somit weniger Zusatzstoffe<br />
(z.B. Konservierungsstoffe). Eng verbunden<br />
mit der Regionalität ist die Förderung des<br />
Bewusstseins für Saisonalität, denn heutige Lagerhaltung<br />
kann sehr energieaufwändig sein. Ein persönlicher<br />
Bezug zum Hersteller schafft Vertrauen,<br />
fördert das Verständnis für Produktionszusammenhänge<br />
und es kann zudem eine Kontrolle durch den<br />
Endverbraucher stattfinden.<br />
Abb. 2: Streuobstwiese in der Rhön<br />
Schutz durch Nutzung<br />
In Deutschland hat in den vergangenen Jahren die<br />
regionale Vermarktung an Bedeutung gewonnen.<br />
Insbesondere Biosphärenreservate und Naturparke<br />
bieten gute Rahmenbedingungen für eine Regionalvermarktung.<br />
So haben diese Schutzgebiete u.a. die<br />
Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von<br />
historischen <strong>Kulturlandschaft</strong>en zum Ziel. Gleichzeitig<br />
können sie aber auch beispielhaft der Entwicklung<br />
und Erprobung von besonders schonenden<br />
Wirtschaftsweisen dienen. Die zugrunde liegende<br />
Idee dabei ist ein Schutz durch Nutzung.<br />
Ausblick<br />
Foto: G. Hein<br />
Es gilt, Menschen auf den Geschmack heimischer<br />
und regionaler Produkte zu bringen und sie erfahren<br />
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