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Markowanalysen stochastisch fluktuierender Zeitserien - Turbulenz ...

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46 KAPITEL 5. DAS EXPERIMENTELLE SYSTEM<br />

die Strömung im weiteren nicht), sondern von seiner Halterung und der Positionierungseinheit.<br />

Dies ist einer der Gründe, warum die Hitzdrahtanemometrie nur in<br />

Experimenten mit einer ausgezeichneten Hauptströmungsrichtung eingesetzt werden<br />

kann: Die Halterung des Drahts kann in diesem Fall so aufgebaut werden, dass sie<br />

sich, in Strömungsrichtung gesehen, hinter dem Sensor befindet. An der Halterung<br />

entstehende Wirbel werden dann von der Strömung vom Sensor weg transportiert<br />

und stören die eigentliche Messung somit nicht [10].<br />

Gravierender ist dagegen das Problem der Richtungsauflösung. Als Beispiel sei<br />

hierzu ein in z-Richtung orientierte Hitzdraht in einem Geschwindigkeitsfeld ⃗w betrachtet,<br />

dessen Hauptströmungsrichtung die x-Richtung sei: ⃗w = (〈w x 〉+v x , v y , v z ).<br />

Die v i seien die Geschwindigkeitsfluktuationen um den Mittelwert mit 〈v i 〉 = 0 und<br />

〈vx 2〉 = 〈 vy〉 2 = 〈v<br />

2<br />

z 〉 = σ 2 .<br />

Für einen unendlich langen Draht kann gezeigt werden, dass die Komponente<br />

der Geschwindigkeit in Längsrichtung zum Draht, in diesem Fall also v z , keinen<br />

Beitrag zur Kühlung des Drahts liefert [34]. Bei handelsüblichen Hitzdrähten wie<br />

dem in dieser Arbeit verwendeten ist das Verhältnis von Länge l zu Durchmesser<br />

d typischerweise l/d ≈ 200, so dass v z in guter Näherung vernachlässigt werden<br />

kann [34]. Die beiden Komponenten senkrecht zum Draht tragen jedoch beide zur<br />

Kühlung bei. Da der Kühleffekt von der Richtung der Geschwindigkeit unabhängig<br />

ist, berechnet sich die effektiv zur Kühlung beitragende Geschwindigkeit w eff zu:<br />

w eff = √ (〈w x 〉 + v x ) 2 + v 2 y . (5.2)<br />

Ist die mittlere Geschwindigkeit 〈w x 〉 gross gegen die Fluktuationen v i , kann die<br />

Wurzel entwickelt werden:<br />

w eff ≈ | 〈w x 〉 + v x |<br />

√ 1 +<br />

≈ | 〈w x 〉 + v x |<br />

⎛<br />

(<br />

vy<br />

) 2<br />

〈w x 〉<br />

) ⎞ 2<br />

⎝ 1 + 1 2<br />

(<br />

vy<br />

〈w x 〉<br />

⎠ . (5.3)<br />

Die typische Größenordnung der Geschwindigkeitsfluktuationen v y ist durch ihre<br />

Standardabweichung σ gegeben. w eff lässt sich daher abschätzen zu:<br />

w eff ≈ | 〈w x 〉 + v x |<br />

(<br />

1 + 1 2 t2 )<br />

, (5.4)<br />

wobei der sog. <strong>Turbulenz</strong>grad t als das Verhältnis der Standardabweichung σ der<br />

turbulenten Geschwindigkeitsfluktuationen zur mittleren Geschwindigkeit 〈w x 〉 definiert<br />

ist: t = σ/ 〈w x 〉.<br />

In Strömungen mit kleinem <strong>Turbulenz</strong>grad t wird das Signal eines Hitzdrahts<br />

demnach überwiegend von der Geschwindigkeitskomponente in Hauptströmungsrichtung<br />

dominiert, die Beiträge der Querkomponente sind von der Größenordnung<br />

t 2 . Im Freistrahl misst man in der Nähe der Düse (in einem Abstand von x ≈ 30D)<br />

einen <strong>Turbulenz</strong>grad von ca. 0, 25, mit zunehmender Entfernung von der Düse fällt

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