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Markowanalysen stochastisch fluktuierender Zeitserien - Turbulenz ...

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48 KAPITEL 5. DAS EXPERIMENTELLE SYSTEM<br />

Verschiebung ⃗r in x–Richtung. Man misst also die Geschwindigkeitskomponente parallel<br />

zum Verschiebungsvektor und kann daher aus der gemessenen Zeitserie das nach<br />

Gl. (3.25) definierte longitudinale Geschwindigkeitsinkrement u(r) bestimmen.<br />

5.4 Charakterisierungsmessungen<br />

In Kapitel 6 werden Daten aus dem Freistrahlexperiment hinsichtlich ihrer Markoweigenschaften<br />

untersucht. Um sicherzustellen, dass der verwendete Datensatz<br />

die typischen Merkmale voll entwickelter <strong>Turbulenz</strong> aufweist, soll er im Folgenden<br />

auf dem Hintergrund gängiger <strong>Turbulenz</strong>modelle einer charakterisierenden Analyse<br />

unterzogen werden.<br />

Der Datensatz besteht aus 1, 25 × 10 7 Messwerten der Geschwindigkeit, die im<br />

Zentrum des Freistrahls in einer Entfernung von x = 1m = 125D aufgenommen wurden.<br />

Die Geschwindigkeit des Strahls bei Austritt aus der Düse betrug 45, 5m/s, was,<br />

wenn man den Düsendurchmesser D = 8mm als typische Längenskala zugrunde legt,<br />

einer Reynoldszahl von etwa 27000 entspricht. Am Ort der Messung war die mittlere<br />

Geschwindigkeit auf 2, 25m/s abgefallen, der <strong>Turbulenz</strong>grad betrug etwa 17%.<br />

Die Daten wurden mit einer Samplefrequenz von 8kHz aufgenommen, der vorgeschaltete<br />

Tiefpass (Stanford SR640) mit einer Flankensteilheit von 114dB/Oktave<br />

war auf eine Filterfrequenz von 20kHz eingestellt (dem Gerät der Firma Stanford<br />

wurde in diesem Fall wegen der erheblich besseren Flankensteilheit der Vorzug vor<br />

dem in der Messbrücke integrierten Tiefpassfilter gegeben). Der Taylorhypothese<br />

zufolge entspricht die zeitliche Auflösung der Messung einer räumlichen Auflösung<br />

von 0.28mm.<br />

Für die nach Gleichung (3.32) definierte integrale Längenskala L ergibt sich ein<br />

Wert von 6, 7cm. Die Bestimmung der Taylorlänge λ dagegen erfolgte nicht gemäß<br />

ihrer Definition (3.34), da dieses Verfahren je nach der Auflösung der Messung und<br />

der für den Fit verwendeten Datenpunkte sehr unterschiedliche Ergebnisse liefert<br />

[90]. Zur Verwendung kam vielmehr das von D. Aronson und L. Löfdahl vorgeschlagenen<br />

Verfahren [8], das den für isotrope Strömugen gültigen Zusammenhang<br />

λ 2 =<br />

〈vx 2 〈 〉<br />

( ) 〉 2<br />

(5.7)<br />

∂vx<br />

∂x<br />

ausnutzt. Gleichung (5.7) kann unter der Annahme der Isotropie direkt aus der<br />

Definition (3.34) der Taylorschen Längenskala hergeleitet werden (siehe etwa [90]).<br />

Problematisch ist allerdings die Frage nach der korrekten Bestimmung des Gradienten<br />

der Geschwindigkeit: Aufgrund der endlichen räumlichen Auflösung des Sensors<br />

und des den Daten überlagerten Messrauschens (siehe dazu auch Kapitel 8 und<br />

Ref. [90]) liefert eine einfache Abschätzung des Gradienten über einen Differenzenquotienten<br />

auf der kleinsten zugänglichen Längenskalen meist sehr unzuverlässige<br />

Ergebnisse. Um dieses Problem zu umgehen, wird die partielle Ableitung des Geschwindigkeitsfelds<br />

nach x durch Differenzenquotienten über die variable Distanz r<br />

genähert:<br />

λ 2 = lim<br />

r→0<br />

l 2 (r),

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