Schenefelder Bote
Schenefelder Bote - Luruper Nachrichten - Osdorfer Kurier
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Seite 12 · Nr. 2015/5<br />
Der Große Chor des Goethe-Gymnasiums in der Carnegie Hall<br />
Ein großartiges Konzertereignis in New York<br />
Eigentlich hätte es dieses Event<br />
für die 65 SchülerInnen des Goethe-Gymnasiums<br />
gar nicht geben<br />
können, wenn nicht viele Luruper<br />
Bürger, Ehemalige und weitere<br />
Spender aus Hamburg und Umgebung<br />
das Projekt großzügig<br />
unterstützt hätten, so dass es<br />
kein Märchen war, als der Große<br />
Chor des Goethe-Gymnasiums<br />
tatsächlich am 19.1. in festlicher<br />
Kleidung die Bühne des wohl<br />
berühmtesten Kulturtempels der<br />
Welt – der Carnegie Hall in New<br />
York – betreten durften.<br />
Und es wurde in der Tat ein<br />
großartiges Konzertereignis,<br />
denn immerhin stand für das<br />
Werk eines der bekanntesten<br />
Komponisten der Gegenwart,<br />
dem Waliser Karl Jenkins, die<br />
amerikanische Erstaufführung an:<br />
‚The Healer’ hatte erst im Herbst<br />
in London seine Uraufführung<br />
erlebt. So war es dann auch eine<br />
besondere Auszeichnung für unsere<br />
Schüler, dass ausgerechnet<br />
sie dieses Chorstück mit großem<br />
Orchester und einem amerikanische<br />
Stardirigenten, J. Griffith,<br />
sowie weiteren Chören in einem<br />
Saal mit 2800 Plätzen singen<br />
durften.<br />
Die Goethe-Kids meisterten diese<br />
Herausforderung mit großer<br />
Professionalität und Präzision,<br />
denn einerseits wurden sie in<br />
New York zuvor durch eine Reihe<br />
von Proben fit gemacht, aber<br />
andererseits brachten die SchülerInnen<br />
ihre Erfahrungen von<br />
vielen Konzerten in Hamburg mit,<br />
wo sie nicht nur im schulischen<br />
Rahmen oder in der Auferstehungskirche<br />
aufgetreten waren,<br />
sondern auch vielfach im Hamburger<br />
Michel brilliert hatten. Der<br />
anwesende Komponist, Karl Jenkins,<br />
ließ sich dann am Ende<br />
selbstverständlich vom Publikum<br />
feiern, holte dann aber auch die<br />
Chorleiter und damit auch die<br />
Leiterin des Goethe-Chores, Frau<br />
Demattia dazu auf die Bühne der<br />
Carnegie Hall. Der New-York-<br />
Besuch der Luruper Jugendlichen<br />
(die jüngsten waren erst 13<br />
Jahre alt!) bestand dann aber<br />
nicht nur aus musikalischen Erlebnissen,<br />
sondern die betreuenden<br />
Lehrkräfte hatten, soweit<br />
es die Probenzeit zuließ, ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm<br />
organisiert. So gab es zu Beginn<br />
gleich eine ausführliche Stadtrundfahrt<br />
über einen halben Tag<br />
(allein Manhattan hat bereits so<br />
viele Einwohner wie ganz Hamburg!).<br />
Des weiteren konnten verschiedene<br />
Museen besichtigt<br />
werden – darunter das weltberühmte<br />
MoMA (Museum of Modern<br />
Art), es gab eine Schifffahrt<br />
zur Freiheitsstatue und nach<br />
Staten Island und selbstverständlich<br />
wurde auch das Mahnmal<br />
zum 9/11 und das dazugehörige,<br />
erst vor kurzem eröffnete Museum<br />
besichtigt. An den Abenden<br />
waren dann, neben einem Musicalbesuch<br />
am Broadway, gemeinsame<br />
Essen in typischen<br />
amerikanischen Restaurants von<br />
den New Yorker Veranstaltern<br />
organisiert, allerdings waren die<br />
meisten der Jugendlichen dann<br />
am letzten Abend nach dem<br />
Konzert froh, als es ein festliches<br />
Buffet des Veranstalters gab, auf<br />
dem dann keine Pommes frites<br />
oder Burger mehr angeboten<br />
wurden, sondern neben vielen<br />
Nudel- oder Fleischgerichten<br />
auch amtliche Salate nach europäischem<br />
Standard. Alkoholische<br />
Getränke gab es aber in New<br />
York grundsätzlich erst ab 21<br />
Jahren, aber das tat der überschäumenden<br />
Stimmung der<br />
größeren Schüler und angehenden<br />
Abiturienten keinen Abbruch.<br />
Und die Lehrkräfte hatten auch<br />
gut zu tun, denn allein mit einer<br />
solch großen Gruppe sich durch<br />
die Megacity zu bewegen, ist<br />
bereits eine echte Herausforderung.<br />
U-Bahnfahren geht z.B. nur<br />
nach der Einzel-Überwindung eines<br />
mannshohen Drehkreuzes<br />
mittels einer elektronischen Karte,<br />
die manchmal auch streikt,<br />
so dass schon mal eine U-Bahn<br />
abgefahren war, bis alle auf dem<br />
Bahnsteig standen. Und das hin<br />
und wieder notwendige Abzählen<br />
gestaltet sich eben anders als<br />
auf einer ‚normalen’ Klassenreise,<br />
bei 65 ist die Fehlerwahrscheinlichkeit<br />
ungleich höher. Dafür waren<br />
die Goethe-Schüler nicht nur<br />
sehr professionell bei den Auftritten<br />
und Proben, sondern Tag<br />
(und Nacht!) auch sehr diszipliniert,<br />
was der Nachtruhe aller<br />
und auch der Lehrer sehr zu<br />
Gute kam, ganz im Gegenteil zu<br />
sonstigen Erfahrungen auf Klassenreisen<br />
mit den verschiedensten<br />
Altersgruppen. Müde, erschöpft,<br />
aber überglücklich, so<br />
konnten die Eltern ihre Kinder in<br />
Hamburg wieder in die Arme<br />
Ein Teil des Chores auf der Brooklyn Bridge in New York<br />
Alle Mitwirkende nach dem Konzert<br />
schließen, wozu auch der bekannte<br />
Jet-Lag seinen Beitrag<br />
leistete. Denn die Reise war natürlich<br />
anstrengend und aufregend<br />
zugleich, die Eindrücke waren<br />
überwältigend und die Bilder<br />
werden sicher nicht so schnell<br />
aus den Köpfen verschwinden.<br />
Aber das Erlebnis des gemeinsamen<br />
Erfolges werden die Luruper<br />
Jugendlichen des Goethe-<br />
Gymnasiums vermutlich ihr Leben<br />
lang bewahren.<br />
Auch die Freiheitsstatue muss<br />
man mal gesehen haben<br />
Strawberry Field im Central Park<br />
Drei Sängerinnen auf dem Rockefeller Center - New York bei Nacht<br />
Die Gedenkstätte: Der Große Chor am 9/11 Memorial<br />
Das Ziel aller Künstler der Welt- Carnegie Hall, NY<br />
Wieder in Hamburg-Fuhlsbüttel gelandet: Erschöpft, aber glücklich mit vielen neuen Eindrücken zurückgekehrt<br />
Beim festlichen Empfang nach dem Konzert<br />
Im Flieger gehts nach New York<br />
Mit „Filmhelden“ am Times Square