14.11.2012 Aufrufe

Als PDF downloaden - Haufe.de

Als PDF downloaden - Haufe.de

Als PDF downloaden - Haufe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Magazin für Marketing und Vertrieb<br />

ROUNDTABLE. Mit mehr Kun<strong>de</strong>nnähe meistert <strong>de</strong>r Verkauf die Absatzkrise<br />

REGIONALMARKETING. Kleine Kinospots mit großer Wirkung<br />

Mat-Nr. 00500-5118 acquisa<br />

Deutschland m 9,80<br />

Österreich m 10,90<br />

SCHARFSINNIG<br />

So verleiht Below-the-Line Ihrem<br />

Marketing die nötige Würze<br />

05 | 2009


QUALITÄTSPRODUKTE<br />

DER FRÜHLING IST DA...<br />

… jetzt mit frischen I<strong>de</strong>en für Ihre Werbemaßnahmen!<br />

Ihr SPEZIALIST für mobile, faltbare WERBESYSTEME!<br />

TOPPREIS:<br />

169,– ¢<br />

INsky DROP 220 – an<strong>de</strong>re Größen/Formen gegen Aufpreis<br />

UNSERE LEISTUNGEN:<br />

FALTDISPLAYS<br />

PROMOTIONTHEKEN<br />

BANNER/ROLLOS<br />

XXL DIGITALDRUCKE<br />

INroll 85x210 cm – an<strong>de</strong>re Größen gegen Aufpreis<br />

TOPPREIS:<br />

199,– ¢<br />

KOMBI-ANGEBOT:<br />

768,– ¢<br />

KURZE LIEFERZEITEN<br />

Informieren Sie sich noch heute:<br />

www.ingenti.<strong>de</strong><br />

TOPPREIS:<br />

589,– ¢<br />

Wir beraten Sie auch gerne<br />

vor Ort in einem unserer<br />

7 Showrooms!<br />

INGENTI GmbH • Richard-Klinger-Strasse 4 • 65510 Idstein • Tel.: 0 61 26 / 99 23-0 / Fax: -23 • info@ingenti.<strong>de</strong><br />

InfoCounter SMALL – an<strong>de</strong>re Größen gegen Aufpreis<br />

Alle Preise verstehen sich inkl.System, Digitaldruck und Transporttasche – zzgl.MwSt.


Es geht um Nähe<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

EDITORIAL<br />

die Wahl zum Unwort <strong>de</strong>s Jahres 2009<br />

ist eigentlich schon entschie<strong>de</strong>n. Es lautet<br />

»Krise«. Kein Tag, an <strong>de</strong>m es nicht<br />

tausendmal fällt. Die Unsicherheit bei<br />

Unternehmen und Konsumenten ist<br />

groß, und auch wenn ein Shopping-<br />

Bummel am Samstag das Gegenteil suggeriert:<br />

Die Kaufzurückhaltung ist da,<br />

Unternehmen und Privatpersonen stellen<br />

zumin<strong>de</strong>st langfristige Investitionen<br />

erst einmal zurück.<br />

Schwere Zeiten für <strong>de</strong>n Vertrieb. Verkaufen<br />

ist in Deutschland nie leicht, das<br />

Thema ist anrüchig, Verkäufer können<br />

ein Lied davon singen. Jetzt aber ist es<br />

beson<strong>de</strong>rs schwierig. So lautet das Lamento.<br />

Aber ist es auch richtig? Sicher,<br />

mit einem 08/15-Angebot sind viele po-<br />

CHRISTOPH PAUSE, Chefredakteur<br />

tenzielle Kun<strong>de</strong>n nicht zu gewinnen, Kontakt: christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />

und oft entschei<strong>de</strong>t allein <strong>de</strong>r Preis.<br />

Aber haben auch individuelle Offerten<br />

heute keine Chance?<br />

Im Gegenteil. Wer seine Kun<strong>de</strong>n genau kennt, um<br />

ihre spezifischen Bedürfnisse weiß und die richtigen<br />

Antworten auf ihre Fragen bietet, <strong>de</strong>r hat<br />

auch und gera<strong>de</strong> in schwierigen Zeiten die Möglichkeit,<br />

erfolgreich zu verkaufen. Es geht um Kun<strong>de</strong>nnähe.<br />

Es geht, mit an<strong>de</strong>ren Worten, um Customer<br />

Relationship Management. Die erfolgreichen<br />

Unternehmen wissen dies längst und setzen es<br />

bereits um. Das zeigt <strong>de</strong>r acquisa-Roundtable mit<br />

Vertriebsexperten im aktuellen Heft.<br />

Das Schlüsselwort heißt Vertrauen, es ist die<br />

Grundlage für langfristige, lukrative Kun<strong>de</strong>nbeziehungen.<br />

Wer das Vertrauen seiner Kun<strong>de</strong>n hat,<br />

weil er sie kennt und richtig berät, <strong>de</strong>r muss das<br />

Unwort »Krise« nicht fürchten.<br />

Viel Spaß beim Lesen,<br />

Ihr<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 3<br />

Nächster<br />

Ausbildungs-Beginn:<br />

Mai 2009<br />

Wir suchen<br />

Verkaufs-Profis<br />

die Trainer<br />

wer<strong>de</strong>n wollen<br />

Wirksames Training ist so gefragt wie nie. Starten Sie <strong>de</strong>shalb<br />

jetzt Ihre Karriere als selbstständiger Verkaufs-Trainer – mit<br />

einer Ausbildung bei INtem:<br />

e Mehr als 90% aller Teilnehmer an <strong>de</strong>r<br />

Trainer-Ausbildung arbeiten heute erfolgreich<br />

e Arbeiten Sie als Trainer mit <strong>de</strong>m INtem- Intervall-Training,<br />

das bereits 6-mal ausgezeichnet wur<strong>de</strong><br />

e Sie sind selbstständig – aber nie allein.<br />

Denn als Trainer erhalten Sie konstant Unterstützung<br />

von <strong>de</strong>r INtem-Zentrale<br />

For<strong>de</strong>rn Sie unverbindlich das Info-Paket zu Ihrer Trainer-<br />

Ausbildung an:<br />

Telefon: 0621/448048<br />

O<strong>de</strong>r sen<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>n Coupon per Fax an:<br />

Fax: 0621/409460<br />

INtem-Trainerzentrale<br />

Mallaustr. 69–73<br />

68219 Mannheim<br />

www.intem.<strong>de</strong><br />

Info-Coupon<br />

✘ Ja, bitte sen<strong>de</strong>n Sie mir unverbindlich<br />

das Info-Paket zur INtem-Trainer-Ausbildung<br />

Vorname Name<br />

Straße<br />

PLZ Ort<br />

Tel. (für eventuelle Rückfragen)<br />

E-Mail acquisa<br />

INtem-Trainerzentrale • Mallaustr. 69–73 • 68219 Mannheim<br />

Fax 0621/409460 • Tel. 0621/448048


14<br />

TITELTHEMA Viele Unternehmen schichten ihre Marketingbudgets von klassischen Werbeträgern<br />

in Richtung Direktmarketing, Telefonmarketing, Events & Co. um.<br />

INHALT 05/2009<br />

08 NACHRICHTEN<br />

08 Telefonmarketing: Kein Abschluss unter dieser Nummer<br />

Welche Auswirkungen die vom Bun<strong>de</strong>stag beschlossenen<br />

Gesetzesverschärfungen in Sachen Telefonwerbung haben.<br />

12 INHALT THEMENPORTAL<br />

12 Themenportal acquisa.<strong>de</strong><br />

Dr. Tim Bolte von SAP erläutert im Gespräch mit acquisa <strong>de</strong>n<br />

Ansatz <strong>de</strong>s neuen Release CRM 7.0.<br />

14 TITELTHEMA BELOW-THE-LINE-KOMMUNIKATION<br />

14 Das gewisse Etwas<br />

Below-the-Line-Marketing hat angesichts knapper Kassen gute<br />

Chancen, von <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise zu profitieren.<br />

22 Interview: »Es geht darum, hinzuhören«<br />

Dirk-Mario Boltz, Professor für Marketing an <strong>de</strong>r FHW Berlin<br />

School of Economics, for<strong>de</strong>rt mehr Kun<strong>de</strong>ndialog.<br />

24 WERKSTATT<br />

24 Schöner Müll<br />

Vielen Unternehmen scheint es immer schwerer zu fallen, das<br />

zu sagen, was sie verstan<strong>de</strong>n wissen möchten.<br />

26 MARKETING<br />

26 TV-Werbung: Reichweite ist nicht alles<br />

Spartensen<strong>de</strong>r ermöglichen <strong>de</strong>m Mittelstand zu überschaubaren<br />

Kosten <strong>de</strong>n Einstieg in die Fernsehwelt.<br />

30 Regional-Marketing: Einfach wie im Film<br />

So kommen kleine und mittlere Unternehmen mit regionaler<br />

Kinowerbung auf <strong>de</strong>r Leinwand ganz groß raus.<br />

34 Corporate Publishing: »Magazin trifft Katalog«<br />

Wie Unternehmen mit sogenannten »Magalogs« <strong>de</strong>n Verkauf<br />

ankurbeln und die Kun<strong>de</strong>nbindung erhöhen.<br />

26<br />

MARKETING Neulingen in Sachen TV-Werbung bieten<br />

sich auf Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn gute Werbemöglichkeiten.<br />

36 Dialogmarketing: Farbe im Postmarkt<br />

Alternative Postdienstleister bringen Produkte für die Ära nach<br />

<strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>s Postmonopols auf <strong>de</strong>n Markt.<br />

40 PRAXIS-SCOUT<br />

40 Kin<strong>de</strong>rträume aus Plastik<br />

Wie die Marke Playmobil trotz Absatzflaute im traditionellen<br />

Spielzeugmarkt auch 2009 mehr Umsatz machen will.<br />

42 VERTRIEB<br />

42 acquisa-Roundtable: »Frauen sind die besseren Verkäufer«<br />

Vertriebsexperten diskutieren über Motivation im Verkauf,<br />

über eine Neuausrichtung <strong>de</strong>r Vergütung und Frauen im<br />

Vertrieb.<br />

46 Incentivierung: Darf’s ein bisschen mehr sein?<br />

Essen, Urlaubsreisen, Gutscheine und Events sind die<br />

beliebtesten Incentives. Doch nicht je<strong>de</strong>r Stimulus ist für<br />

je<strong>de</strong> Zielgruppe geeignet.<br />

48 Frühwarnsysteme: Der Kun<strong>de</strong> im Brunnen<br />

Wie Frühwarnsysteme im Vertrieb helfen können, in schwierigen<br />

Zeiten rechtzeitig gegenzusteuern.<br />

50 Verkaufsverhandlungen: Die Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs<br />

Entscheidungen wer<strong>de</strong>n im B2B-Geschäft nur noch selten<br />

allein getroffen. Deshalb ist Teamselling gefragt.<br />

40<br />

VERTRIEB Verkaufsexperten diskutieren im acquisa-Roundtable,<br />

wie <strong>de</strong>r Vertrieb die Krise meistern kann.<br />

4 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


52<br />

SPECIAL Gut ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind <strong>de</strong>r Schlüssel für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg.<br />

acquisa beleuchtet <strong>de</strong>n Weiterbildungsmarkt.<br />

52 SPECIAL WEITERBILDUNG & RECRUITING<br />

52 Trends Weiterbildung: Sicher durch die Unsicherheit<br />

Kun<strong>de</strong>n richtig pflegen und einschätzen sowie das eigene<br />

Verhalten än<strong>de</strong>rn lernen – das sind die Themen, <strong>de</strong>nen sich<br />

die Weiterbildung in Marketing und Vertrieb widmet.<br />

56 Stellenanzeigen: Marketing in eigener Sache<br />

Warum Stellenanzeigen vor allem für gefragte Fachleute gut<br />

getextet sein müssen.<br />

60 Eins-zu-eins-Trainings: Der Verkäufer-Flüsterer<br />

Wenn Verkaufstrainer mit <strong>de</strong>n Mitarbeiten in Einzeltrainings<br />

üben, lassen sich Umsatz und Ertrag pro Kopf <strong>de</strong>utlich steigern.<br />

72 INHALT PROFESSIONAL<br />

72 acquisa/professional<br />

Was die Neurowissenschaft leisten kann und wie hirngerechtes<br />

Marketing in <strong>de</strong>r Praxis aussieht.<br />

RUBRIKEN & SERVICE<br />

06 FORUM<br />

Bietet <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt<br />

ausreichend gute<br />

Vertriebsmitarbeiter?<br />

66 MEINUNGSMACHER<br />

Martin Vierthaler, Grün<strong>de</strong>r<br />

von »AM4Sales Business<br />

Development«, über die<br />

Sprache <strong>de</strong>s Vertriebs.<br />

67 BÜCHER<br />

68 KARRIERE UND<br />

KONTAKTE<br />

73 VORSCHAU, IMPRESSUM<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

74<br />

FEIERABEND Der<br />

Überflieger: Dominic<br />

Multerer, Marketing-Jungstar,<br />

kümmert sich beim<br />

Start-up Fucapo darum,<br />

<strong>de</strong>n Markt für koffeinhaltige<br />

Kaugummis zu<br />

erschließen.


FORUM<br />

O-TÖNE ZUM THEMA QUALIFIZIERTE VERTRIEBSMITARBEITER<br />

Bietet <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt ausreichend gute Verkäufer?<br />

»Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Qualifikationen<br />

von guten Vertriebsmitarbeitern<br />

sind in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich gestiegen.<br />

Nicht selten suchen Unternehmen<br />

Verkäufer und Key-Account-<br />

Manager mit Profilen, die man<br />

so auf <strong>de</strong>m Markt nicht fin<strong>de</strong>t. Der Schlüssel liegt<br />

nach unserer Erkenntnis in einer systematischen<br />

Auswahl <strong>de</strong>rer, die die besten Voraussetzungen<br />

mitbringen. Diese müssen dann so entwickelt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass sie möglichst nahe an das gewünschte<br />

Profil kommen.«<br />

PROF. DR. DIRK ZUPANCIC, Professor für Management, Business<br />

School Heilbronn und Universität St. Gallen<br />

»Je düsterer die wirtschaftlichen<br />

Aussichten sind, <strong>de</strong>sto wichtiger<br />

wird die Leistung <strong>de</strong>s Verkäufers.<br />

Wahre Verkaufsprofis sind echte<br />

Typen mit starker Persönlichkeit<br />

und fundierter Ausbildung. Der<br />

Arbeitsmarkt stellt hier nicht hinreichend<br />

qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung.«<br />

PROF. DR. MARCO SCHMÄH, Lehrstuhl für Marketing und<br />

E-Commerce, ESB Reutlingen<br />

»Qualifizierte Vertriebsmitarbeiter<br />

sind auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt schwer<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Die Spitzenleute haben<br />

ein exzellentes Netzwerk und eine<br />

klare Vorstellung, wo sie hinwollen.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n selbst aktiv, wenn sie<br />

wechselwillig sind. Ein Manko in<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung sehe ich weniger beim Fachwissen als<br />

bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Persönlichkeit. Hier besteht<br />

weiterhin ein hoher Schulungsbedarf. Der Engpass<br />

auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt bietet aber eine große Chance<br />

für Quereinsteiger, wenn sie die richtige Einstellung<br />

zum Verkauf und sehr gute Soft-Skills mitbringen.«<br />

MARIN LIMBECK, Verkaufstrainer Limbeck Training, Bad Homburg<br />

»Auch im Vertrieb wer<strong>de</strong>n aktuell<br />

Stellen abgebaut, gute (Ab-)Verkäufer<br />

gibt es also genug. Es mangelt an<br />

Marktmanagern, die konzeptionell<br />

<strong>de</strong>nken und rechnen, Vertriebler,<br />

die professionell mit CRM umgehen<br />

und Vertriebsinstrumente<br />

weiterentwickeln können. Für Mitarbeiter mit Vertriebsführungskompetenzen<br />

gibt es in Deutschland<br />

lei<strong>de</strong>r zu wenig Ausbildungsmöglichkeiten.«<br />

PROF. DR. PETER WINKELMANN, Marketing und Vertrieb,<br />

insbes. Vertriebssteuerung HS Landshut<br />

»Die Lage am Arbeitsmarkt für Vertriebsprofis<br />

dürfte sich aus Firmensicht<br />

<strong>de</strong>rzeit etwas entspannen.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung, top-qualifizierte<br />

Kräfte einzusetzen, nicht.<br />

Im Gegenteil. Deshalb ist zu raten,<br />

gera<strong>de</strong> jetzt in die Weiterqualifizierung<br />

<strong>de</strong>r Vertriebsprofis zu investieren. Und <strong>de</strong>n<br />

Personalmarkt zu sondieren, ob nicht gera<strong>de</strong> talentierte<br />

Kandidaten frei wer<strong>de</strong>n. Es ist auch Zeit, über<br />

die richtigen Anreizsysteme für Vertriebsprofis<br />

nachzu<strong>de</strong>nken. Denn reine Verkaufszahlen können<br />

in diesen Tagen eher <strong>de</strong>motivieren als motivieren.«<br />

RANDOLF JESSEL, Chefredakteur »Personalmagazin«, Freiburg<br />

»Aus meiner Sicht gibt es viele versteckte<br />

Talente. Der gute Verkäufer<br />

lässt sich selten fertig einkaufen.<br />

Zu verschie<strong>de</strong>n sind die Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Viele kommunikationsfreudige,<br />

kultivierte Menschen, die<br />

intrinsisch motiviert und begeisterungsfähig<br />

sind, lassen sich zu<br />

guten Verkäufern entwickeln. Dies erfor<strong>de</strong>rt bei <strong>de</strong>r<br />

Einstellung Intuition, ein wenig Mut und Investition<br />

in die Motivation und spezifische Ausbildung<br />

<strong>de</strong>s Verkäufers.«<br />

CHRISTIAN LANDAU, Geschäftsführer Invacon Telefonmarketing<br />

GmbH, Ahrensburg<br />

6 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


10. Fachmesse für Direkt- und Dialogmarketing<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 7


NACHRICHTEN<br />

TICKER<br />

SPONSORING<br />

Unternehmen setzen beim<br />

Marketing mehrheitlich auf<br />

Sponsoring. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt die aktuelle<br />

acquisa-Umfrage. Fast 60<br />

Prozent <strong>de</strong>r Befragten vertreten<br />

die Ansicht, dass Sponsoring<br />

die Marketingstrategie<br />

stützt, rund 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Betriebe meinen, dass sie<br />

Sponsoring nicht brauchen.<br />

An <strong>de</strong>r Umfrage haben 47<br />

Unternehmen teilgenommen.<br />

www. acquisa.<strong>de</strong><br />

NEUE MESSE<br />

Am 6. und 7. Juli 2009 fin<strong>de</strong>t<br />

im Congress Center <strong>de</strong>r<br />

Messe Frankfurt erstmals<br />

die »Expobusiness« statt.<br />

Der Kongress <strong>de</strong>r Seminar-<br />

Allianz, veranstaltet von <strong>de</strong>r<br />

Aka<strong>de</strong>mie Messe Frankfurt<br />

und <strong>de</strong>m m+a Verlag, bietet<br />

professionelles Know-how<br />

für das Messegeschäft.<br />

www. expobusiness.<strong>de</strong><br />

BCP IN BERLIN<br />

Die größte Corporate-<br />

Pub lishing-Fachtagung fin<strong>de</strong>t<br />

anlässlich <strong>de</strong>s zehnjährigen<br />

Bestehens <strong>de</strong>s Forum<br />

Corporate Publishing (FCP)<br />

am 24. Juni in Berlin statt.<br />

In diesem Rahmen wer<strong>de</strong>n<br />

auch die BCP-Awards verliehen.<br />

Auf <strong>de</strong>m Kongress sprechen<br />

Colin Hughes, Managing<br />

Director <strong>de</strong>r britischen<br />

Tageszeitung »The Guardian«,<br />

Kurt W. Zimmermann,<br />

Medienkolumnist <strong>de</strong>r »Weltwoche«,<br />

und Manfred Güllner,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>s Forsa<br />

Instituts, über die Zukunft<br />

<strong>de</strong>s Corporate Publishing.<br />

www. bcp-award.com<br />

Die Luft brennt: Nicht nur am Telefonmarketing entzün<strong>de</strong>n sich zur Zeit heiße Diskussionen.<br />

TELEFONMARKETING<br />

Kein Abschluss unter dieser Nummer<br />

Der Bun<strong>de</strong>stag hat mehrere <strong>de</strong>utliche<br />

Gesetzesverschärfungen in Sachen Telefonwerbung<br />

beschlossen. So können Verbraucher<br />

Verträge über die Lieferung von<br />

Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierten<br />

sowie über Wett- und Lotterie-Dienstleistungen<br />

künftig wi<strong>de</strong>rrufen.<br />

Wenn <strong>de</strong>r Verbraucher <strong>de</strong>n Vertrag fristgerecht<br />

wi<strong>de</strong>rrufen hat, braucht er ihn auch<br />

nicht zu erfüllen. Die Wi<strong>de</strong>rrufsfrist beträgt<br />

– abhängig von <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Einzelfalls<br />

– zwei Wochen o<strong>de</strong>r einen Monat und<br />

beginnt nicht, bevor <strong>de</strong>r Verbraucher eine<br />

Belehrung über sein Wi<strong>de</strong>rrufsrecht in Textform<br />

(etwa als E-Mail o<strong>de</strong>r per Fax) erhalten<br />

hat. Bei unerlaubten Werbeanrufen beträgt<br />

die Frist regelmäßig einen Monat.<br />

Bislang gibt es zu<strong>de</strong>m kein Wi<strong>de</strong>rrufsrecht<br />

mehr, wenn <strong>de</strong>r Unternehmer mit <strong>de</strong>r<br />

Ausführung <strong>de</strong>r Dienstleistung mit ausdrücklicher<br />

Zustimmung <strong>de</strong>s Verbrauchers<br />

begonnen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Verbraucher die Ausführung<br />

selbst veranlasst hat. Wi<strong>de</strong>rruft <strong>de</strong>r<br />

Verbraucher einen solchen Vertrag, muss er<br />

die bis dahin vom Unternehmer erbrachte<br />

Leistung nur dann bezahlen, wenn er vor<br />

Vertragsschluss auf diese Pflicht hinge-<br />

VERTRIEB<br />

Messeklima leicht eingetrübt<br />

Die geplanten Messebudgets gehen laut<br />

aktuellem Auma-Messetrend im Vergleich<br />

zu 2008/2009 zurück. Allerdings<br />

nennen nur sechs Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen,<br />

die weniger ausgeben wollen,<br />

konjunkturelle Grün<strong>de</strong>. Sieben Prozent<br />

wollen ihre Budgets in an<strong>de</strong>re Kanäle<br />

verschieben. Das durchschnittliche Budget<br />

fällt von 399.200 Euro auf 386.400<br />

Euro, <strong>de</strong>m zweithöchsten Wert seit Beginn<br />

<strong>de</strong>r Erhebung im Jahr 2000.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Messebeteiligungen<br />

wird in diesem und im nächsten Jahr<br />

ebenfalls leicht zurückgehen. Im Durchschnitt<br />

will je<strong>de</strong>s befragte Unternehmen<br />

wiesen wor<strong>de</strong>n ist und er <strong>de</strong>nnoch zugestimmt<br />

hat, dass die Leistung vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Wi<strong>de</strong>rrufsfrist erbracht wird. Unternehmen<br />

leisten in diesen Fällen künftig also auf<br />

eigenes Risiko.<br />

Auch bei Dauerschuldverhältnissen gibt’s<br />

Neuerungen: Deren Kündigung o<strong>de</strong>r die<br />

Vollmacht dazu bedarf im Fall <strong>de</strong>s Anbieterwechsels<br />

(z.B. Telefon) zukünftig <strong>de</strong>r<br />

Textform, wenn <strong>de</strong>r neue Anbieter gegenüber<br />

<strong>de</strong>m bisherigen Vertragspartner <strong>de</strong>s<br />

Verbrauchers auftritt. Hierdurch wird verhin<strong>de</strong>rt,<br />

dass ein neuer Anbieter <strong>de</strong>n Vertrag<br />

<strong>de</strong>s Verbrauchers mit <strong>de</strong>m bisherigen<br />

Anbieter ohne entsprechen<strong>de</strong>n Auftrag <strong>de</strong>s<br />

Verbrauchers kündigt.<br />

Bei Werbeanrufen darf <strong>de</strong>r Anrufer außer<strong>de</strong>m<br />

seine Rufnummer nicht mehr unterdrücken,<br />

um seine I<strong>de</strong>ntität zu verschleiern. Bei<br />

Verstößen gegen das Verbot <strong>de</strong>r Rufnummernunterdrückung<br />

droht eine Geldbuße<br />

von bis zu 10.000 Euro. Verstöße gegen<br />

das bestehen<strong>de</strong> Verbot <strong>de</strong>r unerlaubten<br />

Telefonwerbung gegenüber Verbrauchern<br />

können künftig mit einer Geldbuße bis zu<br />

50.000 Euro geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

p www.bmj.bund.<strong>de</strong><br />

auf 5,4 Fachmessen in Deutschland ausstellen.<br />

45 Prozent <strong>de</strong>r Betriebe hierzulan<strong>de</strong><br />

beteiligen sich allerdings nur an<br />

ein bis zwei Messen.<br />

Ebenfalls bemerkenswert: Firmen, die<br />

bisher schon erfolgreich auf Auslandsmessen<br />

ausstellen, wer<strong>de</strong>n dies künftig<br />

noch häufiger tun. 39 Prozent <strong>de</strong>r ausstellen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen sind auch in<br />

Europa präsent, gut ein Fünftel auch in<br />

Übersee. KMU setzen allerdings eher auf<br />

<strong>de</strong>n Heimatmarkt, während von <strong>de</strong>n größeren<br />

Unternehmen schon fast 60 Prozent<br />

im Ausland ausgestellt haben.<br />

p www.auma-messen.<strong>de</strong><br />

8 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />

Foto: shotshop


LIVE-MARKETING<br />

»World Of Events« ist Geschichte<br />

Die »World Of Events« wird es in <strong>de</strong>r bisherigen Form nicht mehr geben. Ausrichter<br />

CC Corporate Communications hat <strong>de</strong>n Umzug <strong>de</strong>r Event-Messe nach<br />

Dortmund angekündigt, da laut Veranstalterin Beate Nöhre eine ge<strong>de</strong>ihliche<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Rhein-Main-Hallen nach diversen Schwierigkeiten,<br />

wie zum Beispiel beim Auf- und Abbau und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>solaten Parkplatzsituation<br />

rund um die Hallen, nicht mehr möglich gewesen sei. Die Messe wird unter<br />

<strong>de</strong>m neuen Banner »Best Of Events« laufen.<br />

Die Umbenennung war nötig gewor<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m die Rhein-Main-Hallen in<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, wo die »World Of Events« bislang stattfand, angekündigt hatten,<br />

unter <strong>de</strong>m bisherigen Namen eine eigene Messe aufzuziehen. Beate Nöhre<br />

sah sich zum Han<strong>de</strong>ln gezwungen: »Wir haben eine einstweilige Verfügung<br />

am Landgericht Kiel erwirkt und die Verwendung <strong>de</strong>r von uns geschützten<br />

Marke untersagen lassen. Die Wiesba<strong>de</strong>ner Hallen haben daraufhin als Reaktion<br />

ebenfalls eine solche Verfügung in Frankfurt erwirkt. Faktisch wird<br />

es nun so sein, dass zunächst bei<strong>de</strong>n Seiten die Verwendung <strong>de</strong>r Marke nicht<br />

mehr erlaubt ist.«<br />

Damit konkurrieren zwei Veranstaltungen um die Nachfolge <strong>de</strong>r etablierten<br />

Event-Messe. Auch wenn bei<strong>de</strong> Parteien <strong>de</strong>n Eindruck eines Zerwürfnisses zu<br />

vermei<strong>de</strong>n suchen, spricht die Terminierung <strong>de</strong>r Wiesba<strong>de</strong>ner Konkurrenzveranstaltung<br />

»Universe Of Events« (ebenfalls am 20. und 21. Januar 2010)<br />

eine <strong>de</strong>utliche Sprache. Dazu Holger Syhre, seit Juni 2008 neuer Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Rhein-Main-Hallen: »Nach <strong>de</strong>r Aufkündigung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

durch CC haben wir beschlossen, die Messe selbst zu machen. Wir haben<br />

hierzu eine unterstützen<strong>de</strong>, projektbezogene Kooperation mit <strong>de</strong>r Messe<br />

Frankfurt Ausstellungen geschlossen.«<br />

Jetzt liegt es also an <strong>de</strong>n Ausstellern, ihre Wahl zu treffen. Wolf Rübner von<br />

Eventcampus, langjähriges Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung von Kogag und<br />

Blogger <strong>de</strong>s Event-Radars, ist sich je<strong>de</strong>nfalls »ganz sicher, dass CC und Beate<br />

Nöhre die volle Rücken<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Branche haben«. Zur World Of Events<br />

2009 waren über 8.500 Gäste gekommen und damit mehr als jemals zuvor.<br />

430 Unternehmen aus <strong>de</strong>m In- und Ausland präsentierten ihre Angebote.<br />

p www.boe-messe.<strong>de</strong><br />

p www.universeofevents.<strong>de</strong><br />

»CRM BEST PRACTICE AWARD«<br />

Jetzt mitmachen und gewinnen<br />

Auch in diesem Jahr prämiert die Messe CRM-expo gemeinsam mit <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />

acquisa und <strong>de</strong>m Veranstalter Atelier Scherer Fair Consulting (Asfc)<br />

in Fürth wie<strong>de</strong>r herausragen<strong>de</strong> Lösungen im Bereich Customer Relationship<br />

Management. Unternehmen können sich ab sofort in <strong>de</strong>n Kategorien »CRM-<br />

Einführung« und »CRM-Weiterentwicklung« für <strong>de</strong>n Award bewerben.<br />

Der Preis wird am ersten Tag <strong>de</strong>r Kongressmesse CRM-expo verliehen, die am<br />

8. und 9. Oktober in <strong>de</strong>r Messe Nürnberg stattfin<strong>de</strong>t. Der »CRM Best Practice<br />

Award« wird 2009 zum zehnten Mal vergeben. Die Unterlagen für interessierte<br />

Unternehmen stehen auf <strong>de</strong>r Website <strong>de</strong>r virtuellen Messe CRM-expo zum<br />

Download bereit. p www.crm-expo.<strong>de</strong><br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 9<br />

TIME IS<br />

MONEY<br />

Jetzt mit unserem Erfolgskonzept jährlich<br />

bis zu über 300.000 Euro verdienen!<br />

Bilanzierte durch Steuerberater o<strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfer<br />

nachweisbare Ergebnisse.<br />

Mehr als 26.000 Euro im Monat vom<br />

Schreibtisch aus verdienen!<br />

Auch als zweites Standbein möglich.<br />

Durch gründliche Einarbeitung sind Vorkenntnisse<br />

nicht erfor<strong>de</strong>rlich!<br />

Tätigkeit ist seriös und langfristig (jährlich<br />

wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Folgeeinnahmen).<br />

Kein Strukturvertrieb, MLM, Diätprodukte,<br />

Kapitalanlagen o<strong>de</strong>r Versicherungen.<br />

Eigenkapital einmalig erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Amortisation u. U. nach 2 Monaten.<br />

Bei guter Bonität Finanzierung möglich.<br />

Ausschließlich Einzelgespräche, grundsätzlich<br />

keine Hoteltreffs, Massenveranstaltungen<br />

und Vorab-Unterlagenversand.<br />

INDUSTRIESTRASSE 19 · 48308 SENDEN<br />

TEL. 0 25 97/63 72 o<strong>de</strong>r 66 62 · FAX 87 49<br />

www.4AplusB.<strong>de</strong> · info@4AplusB.<strong>de</strong><br />

WENIGER<br />

Kosten<br />

im Vertrieb<br />

Außendienstkapazität nach Maß.<br />

Flexibel und kostengünstig.<br />

COMBERA<br />

kappt die Kosten!<br />

COMBERA GmbH<br />

Leasing Sales Force<br />

Schwanthalerstr. 2<br />

80336 München<br />

(089) 55 107-0<br />

info@combera.com<br />

www.combera.com<br />


NACHRICHTEN<br />

TICKER<br />

PRINT LEBT<br />

Die Medienforscher von<br />

TNS Emnid haben in ihrer<br />

Themenreihe »Das Mediennutzungsverhalten<br />

<strong>de</strong>r<br />

Deutschen« eine stabile und<br />

sogar steigen<strong>de</strong> Nutzung<br />

von Printmedien bei gleichzeitig<br />

wachsen<strong>de</strong>m Internet-<br />

Konsum festgestellt. Für<br />

eine stabile Mediennutzung<br />

von Printerzeugnissen<br />

sorgen vor allem eine hohe<br />

Leser-Blatt-Bindung<br />

(47 Prozent) sowie die<br />

haptische Anmutung <strong>de</strong>s<br />

Papierformats.<br />

www. tns-emnid.com<br />

PORTAL-VERMARKTUNG<br />

Die <strong>Haufe</strong> Mediengruppe<br />

hat die Vermarktung ihrer<br />

Internet-Auftritte für Business-<br />

Entschei<strong>de</strong>r neu aufgestellt.<br />

Die Tochter gesellschaft<br />

<strong>Haufe</strong> Fachmedia hat die<br />

übergreifen<strong>de</strong> Vermarktung<br />

übernommen. Die <strong>Haufe</strong>-<br />

Portale richten sich an Fach -<br />

zielgruppen aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Personal, Steuern,<br />

Finanzen, Immobilien, Controlling,<br />

Unternehmens führung<br />

sowie Marketing und Vertrieb.<br />

www. haufe.<strong>de</strong><br />

CALL-CENTER<br />

Das Frühjahrstreffen <strong>de</strong>s<br />

Call Center Forums Deutschland<br />

fin<strong>de</strong>t am 28./29. Mai<br />

in Berlin statt. Im Fokus <strong>de</strong>r<br />

Veranstaltung stehen die<br />

neuen gesetzlichen Regulierungen<br />

sowie optimaler<br />

Personaleinsatz und<br />

-rekrutierung. Zu<strong>de</strong>m geht<br />

es um neue Dialogkonzepte<br />

für die digitale Gesellschaft.<br />

www. call-center-forum.<strong>de</strong><br />

STUDIE<br />

Markenklassiker kämpfen um Vertrauen<br />

Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise wer<strong>de</strong>n<br />

die Karten in <strong>de</strong>r Markenwelt neu gemischt.<br />

Brands wie Aspirin, Nivea o<strong>de</strong>r Miele können sich<br />

in <strong>de</strong>r Gunst <strong>de</strong>r Verbraucher zwar nach<br />

wie vor an <strong>de</strong>r Spitze halten, aber<br />

die Markenlandschaft ist ganz<br />

offensichtlich in Bewegung<br />

geraten. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt die aktuelle<br />

Studie »European Trusted<br />

Brands 2009«, die<br />

das Magazin Rea<strong>de</strong>r’s<br />

Digest vorgelegt hat.<br />

Demnach beobachten<br />

die Verbraucher mit<br />

Argusaugen, wie sich<br />

Unternehmen nach außen<br />

präsentieren, und zögern<br />

nicht mit Konsequenzen. So<br />

musste etwa Nokia einen <strong>de</strong>utlichen<br />

Rückgang <strong>de</strong>s Vertrauenswerts<br />

hinnehmen, nach<strong>de</strong>m das finnische<br />

Unternehmen im vergangenen Jahr sein Werk in<br />

Bochum geschlossen hatte.<br />

Ein weiteres Ergebnis <strong>de</strong>r Untersuchung: Umweltschutz<br />

spielt für die Verbraucher in allen Produktkategorien<br />

eine größere Rolle. »Grünen Marken«<br />

gelingt es in <strong>de</strong>r Regel, das Vertrauen <strong>de</strong>r Verbraucher<br />

mit umweltbewusstem Auftreten zu stärken.<br />

Sparkasse, Aral, Miele, Frosch und Persil sind laut<br />

Studie nicht nur die vertrauenswürdigsten Marken<br />

WERBETRENDS 2009<br />

Mehr Wir-Gefühl<br />

Über 5.000 neu eingeführte Werbe-Claims aus 35<br />

Branchen haben die Unternehmen Slogans.<strong>de</strong> und<br />

Trendbüro für ihre Studie »Die Werbetrends 2009«<br />

untersucht. Die dritte Auflage <strong>de</strong>r Studienreihe<br />

zeigt <strong>de</strong>utlich, dass die Markenartikler in Zeiten<br />

<strong>de</strong>r Krise in ihrer Werbesprache auf die Vermittlung<br />

von Gemeinschaftsgefühl, Hochwertigkeit,<br />

Leistungsstärke und Optimismus setzen.<br />

Laut Studie setzt sich momentan das »Wir« als Erfolgsprinzip<br />

in <strong>de</strong>r Slogan-Sprache durch. Wörter<br />

wie »Gemeinsam« haben 2008 im Vergleich zu <strong>de</strong>n<br />

Vorjahren <strong>de</strong>utlich zugenommen. Auch die englische<br />

Sprache hält wie<strong>de</strong>r vermehrt Einzug in <strong>de</strong>n<br />

Werbejargon. p www.slogans.<strong>de</strong><br />

ihrer Produktkategorie, son<strong>de</strong>rn genießen zugleich<br />

<strong>de</strong>n besten Ruf für ihr ökologisches Engagement.<br />

Auch bei Autos ist Umweltschutz inzwischen ein<br />

Top-Kriterium: Deutschlands Verbraucher<br />

bescheinigen Volkswagen als vertrauenswürdigster<br />

Marke in dieser<br />

Produktkategorie großen<br />

Einsatz. Nur Toyota konnte<br />

im Öko-Ranking vorbeiziehen.<br />

Die Konkurrenz unter<br />

<strong>de</strong>n Marken ist größer<br />

als häufig angenommen<br />

wird. Allein in<br />

Deutschland nannten<br />

die Befragten über alle<br />

Produktkategorien hinweg<br />

mehr als 3.700 Marken<br />

– mehr als je zuvor in<br />

<strong>de</strong>n vergangenen vier Jahren.<br />

»Wenn es einer Marke gelingt, die<br />

Aufmerksamkeit und das Vertrauen <strong>de</strong>s Verbrauchers<br />

trotz großen Wettbewerbs zu erlangen<br />

und zu halten, ist dies eine großartige Leistung«,<br />

analysiert Werner Neunzig, Managing Director und<br />

Geschäftsführer von Rea<strong>de</strong>r’s Digest Deutschland,<br />

Schweiz, Österreich. An <strong>de</strong>r Befragung zur Studie<br />

»Rea<strong>de</strong>r’s Digest European Trusted Brands 2009«<br />

haben mehr als 23.000 Menschen, davon über<br />

7.000 in Deutschland, teilgenommen.<br />

p www.rea<strong>de</strong>rsdigest.<strong>de</strong><br />

POSTMARKT<br />

Deutsche Post dominiert<br />

Ein chancengleicher Wettbewerb hat<br />

sich im Postmarkt noch nicht eingestellt.<br />

Das hat die Bun<strong>de</strong>snetzagentur in<br />

ihrem Jahresbericht festgestellt. Demnach<br />

ist <strong>de</strong>r Marktanteil <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Post gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr wie<strong>de</strong>r<br />

leicht angestiegen – auf 89,3 Prozent.<br />

Insgesamt ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Postmarkt im<br />

Jahr 2008 trotz einer Stagnation im Briefbereich<br />

gewachsen. Das wollen alternative<br />

Postdienstleister wie die Bauer Media<br />

Group für sich nutzen. Mehr zu <strong>de</strong>n alternativen<br />

Postdienstleistern ab Seite 36.<br />

p www.bun<strong>de</strong>snetzagentur.<strong>de</strong><br />

10 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />

Foto: beiersdorf


ACQUISA-UMFRAGE<br />

Neuwagenboom dank Abwrackprämie<br />

Deutschlands Konsumenten spüren<br />

trotz Krise anscheinend noch keine Ebbe<br />

im Geldbeutel. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine aktuelle Umfrage <strong>de</strong>r Kölner<br />

Agentur »Die Gefährten« in Kooperation<br />

mit acquisa.<br />

Demnach <strong>de</strong>nken dank Abwrackprämie<br />

sogar 46 Prozent <strong>de</strong>r befragten Personen<br />

über einen Autokauf nach. Gut zwei Drittel<br />

hat zwar noch kein Auto gekauft, jedoch<br />

bereits Informationen über einen<br />

eventuellen Erwerb eingeholt. Dabei<br />

zeigen die Kauf interessierten Markentreue.<br />

Wenn es um <strong>de</strong>n Kauf eines neuen<br />

Autos geht, bleiben 58 Prozent bei<br />

Altbewährtem.<br />

Rundum zufrie<strong>de</strong>n zeigen sich die Kun<strong>de</strong>n<br />

sowohl mit <strong>de</strong>r Beratung als auch<br />

Tagungshotels haben viele Gesi�ter!<br />

SCHNELL<br />

GRATIS<br />

ZUVERLÄSSIG<br />

Testen Sie unseren Service!<br />

E-Mail: info@toptagungshotels.<strong>de</strong><br />

Telefon: 00 49 / 9 31 / 4 60 78 60<br />

mit <strong>de</strong>m Service im Autohaus. Hier wer<strong>de</strong>n<br />

die Qualitätshöchstnoten gut und<br />

sehr gut vergeben. Zu<strong>de</strong>m spielen neben<br />

<strong>de</strong>r Beratungs- und Servicequalität bei<br />

<strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Autohauses hauptsächlich<br />

die Lage und ein bereits vorheriger Kauf<br />

im Autohaus eine Rolle.<br />

Neben <strong>de</strong>n Autohäusern, die einen echten<br />

Abwrackboom zu spüren scheinen,<br />

dürfen sich auch die Marketer freuen:<br />

Die Werbemittel am Point of Sale<br />

wur<strong>de</strong>n von 87 Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />

registriert. Den meisten Kun<strong>de</strong>n sind<br />

dabei spezielle Informationen über die<br />

Abwrackprämie (76 Prozent), Aufsteller<br />

und Infotafeln an Autos (71 Prozent)<br />

und Broschüren (53 Prozent) aufgefallen.<br />

Ein weiterer interessanter Aspekt:<br />

Top<br />

Wie zufrie<strong>de</strong>n waren Sie mit <strong>de</strong>r<br />

Beratungsqualität durch das Personal?<br />

Quelle: Die Gefährten<br />

Wir �n<strong>de</strong>n<br />

das Ri�tige für Sie!<br />

38%<br />

62%<br />

sehr gut<br />

gut<br />

Je<strong>de</strong>r gab an, sich vorab informiert zu<br />

haben. Dabei ist das Internet Informationsmedium<br />

Nummer eins (80 Prozent),<br />

gefolgt von Prospekten, mit <strong>de</strong>nen sich<br />

59 Prozent schlaugemacht haben.<br />

Die Kölner Agentur befragte knapp 400<br />

Kun<strong>de</strong>n von Autohäusern <strong>de</strong>r Marken<br />

BMW, Citroën, Dacia, Fiat, Merce<strong>de</strong>s,<br />

Peugeot, Renault, Seat, Skoda und Volkswagen<br />

nach ihren Erfahrungen.<br />

p www.diegefaehrten.com<br />

Top<br />

Tagungs<br />

hoTels<br />

in<br />

europa<br />

TagungshoTels


Thema <strong>de</strong>s Monats<br />

Mittelstand<br />

Was professionelle Kun<strong>de</strong>nbindung<br />

anbelangt, hinkt <strong>de</strong>r Mittelstand<br />

immer noch hinterher: Experten<br />

gehen davon aus, dass<br />

höchstens 30 Prozend <strong>de</strong>r kleinen<br />

und mittelständischen Utner-<br />

Top-Thema: Marketing in <strong>de</strong>r Krise<br />

Mit immer neuen Hiobsbotschaften breitet sich die Krise rund um <strong>de</strong>n Erdball aus.<br />

Die aktuelle Entwicklung ist ziemlich tückisch, <strong>de</strong>nn die Auswirkungen <strong>de</strong>r einbrechen<strong>de</strong>n<br />

Wirtschaftsleistung erreichen Deutschland verzögert. Für Unternehmen<br />

be<strong>de</strong>utet das, Markenführung und Marketing schon heute auf einen Wan<strong>de</strong>l auszurichten.<br />

Doch nicht überall ist <strong>de</strong>r Druck bereits größer als die Egos <strong>de</strong>r Beteiligten.<br />

Wie das Marketing in <strong>de</strong>r Krise die richtigen Akzente setzt.<br />

p www.acquisa.<strong>de</strong>/topIssueStart<br />

Schwarzes Schaf<br />

Das »Schwarze Schaf« wird von <strong>de</strong>r Agentur Op-Sec Security (vormals P4M) für die<br />

dreistesten Betrügereien im Internet verliehen. Im April wur<strong>de</strong> die zweifelhafte<br />

Ehre <strong>de</strong>r Website 1a-vogtland.<strong>de</strong> zuteil. Der Anbieter wird von Kun<strong>de</strong>n als äußerst<br />

unzuverlässig bei <strong>de</strong>r Lieferung und <strong>de</strong>r Zurückerstattung <strong>de</strong>s Kaufpreises beschrieben.<br />

Alles Weitere erfahren Sie auf unserer Homepage.<br />

p www.acquisa.<strong>de</strong><br />

nehmen zum jetzigen Zeitpunkt<br />

eine spezielle Software für das<br />

Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />

im Einsatz haben.<br />

Um <strong>de</strong>n Abstand zu Großunternehmen<br />

in puncto Kun<strong>de</strong>nbindung<br />

nicht noch größer wer<strong>de</strong>n<br />

zu lassen, müssen künftig aber<br />

auch die »Kleinen« um<strong>de</strong>nken: Beson<strong>de</strong>rs<br />

in Krisenzeiten wie die-<br />

Interview: »Call-Center als Vorbild«<br />

Welche Be<strong>de</strong>utung hat CRM für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg heute? Und wie können<br />

Unternehmen Unified-Communication-Technik nutzen, damit Mitarbeiter kun<strong>de</strong>norientierter,<br />

effizienter und produktiver agieren? Dr. Tim Bolte, Vice Presi<strong>de</strong>nt<br />

Product Management CRM bei SAP, erläutert im Gespräch mit acquisa <strong>de</strong>n Ansatz<br />

seines Unternehmens.<br />

p www.acquisa.<strong>de</strong><br />

sen ist es wichtig, die Nähe zum<br />

Kun<strong>de</strong>n zu suchen. Er muss gezielt<br />

und passgenau angesprochen<br />

wer<strong>de</strong>n, um ihn nicht an die<br />

Konkurrenz zu verlieren. Diese<br />

ist vielleicht günstiger o<strong>de</strong>r liefert<br />

<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n genau das, was er<br />

braucht. O<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>s.<br />

Mit einer CRM-Software können<br />

Unternehmen im Voraus ermitteln,<br />

Die Online-Messe für CRM-Software.<br />

welche Bedürfnisse <strong>de</strong>r jeweilige<br />

Kun<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> hat und ihn so ganz<br />

gezielt ansprechen. Um zukunftsfähig<br />

zu bleiben wird <strong>de</strong>shalb<br />

auch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Mittelstand auf<br />

Dauer nicht mehr an einer CRM-Lösung<br />

vorbei kommen.<br />

acquisa-crm-expo.<strong>de</strong><br />

12 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />

,


Seminarführer 2009<br />

Führung und Verkauf<br />

kostenlos s <strong>downloa<strong>de</strong>n</strong> <strong>downloa<strong>de</strong>n</strong> unter: unter:<br />

Breslauer Straße 9<br />

D-37547 Kreiensen<br />

Telefon: (0 55 63) 95 02-0<br />

Telefax: (0 55 63) 95 02-20<br />

e-Mail: info@aez-seminare.<strong>de</strong><br />

Mit uns an die Spitze!<br />

• Seminare mit intensivem Training<br />

an eigenen Beispielen<br />

• maximal 8 Teilnehmer<br />

• kostenlose telefonische<br />

Nachbetreuung<br />

• Durchführungsgarantie!<br />

www.aez-seminare.<strong>de</strong><br />

Unser Team ist für Sie da und berät Sie gern. Rufen Sie uns an!


TITELTHEMA


Das gewisse Etwas<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

p Below-the-Line<br />

Klassische Werbung ist bunt und sexy – schwächelt aber ein wenig. Below-the-Line-Marketing<br />

hat <strong>de</strong>shalb gute Chancen, von <strong>de</strong>r Krise profitieren – sowohl bei Markenartiklern als auch<br />

bei B2B-Unternehmen. acquisa wirft einen Blick unter die Oberfläche <strong>de</strong>r Werbewelt.<br />

INHALT TITELTHEMA<br />

16 p Disziplinen im Vergleich<br />

18 p Buchtipps<br />

22 p Im Interview: Dirk-Mario Boltz<br />

Die Medienbranche war konsterniert:<br />

Man wer<strong>de</strong> so gut wie komplett aus <strong>de</strong>r<br />

TV- und Printwerbung aussteigen, ließ<br />

E-Plus-Marketingchef Andreas Gregori<br />

Anfang März verlauten. Auch Plakate<br />

und Radiospots will <strong>de</strong>r Telekommunikationsdienstleister<br />

nur noch punktuell<br />

einsetzen. Das saß: Immerhin flossen<br />

im Jahr 2008 fast 60 Millionen Euro an<br />

klassischen Werbegel<strong>de</strong>rn von E-Plus.<br />

Und <strong>de</strong>r Schritt ist nicht <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Wirtschaftskrise geschul<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn betriebswirtschaftlichen<br />

Überlegungen.<br />

Die Krise nagt an Budgets<br />

Denn obwohl E-Plus bereits im vergangenen<br />

Jahr die klassische Werbung<br />

zurückgefahren hatte – 2007 betrug <strong>de</strong>r<br />

Bruttoetat laut Nielsen Media Research<br />

noch 84 Millionen Euro – lief die Neukun<strong>de</strong>ngewinnung<br />

besser. Zu<strong>de</strong>m sanken<br />

auch noch die Kosten für Kun<strong>de</strong>ngewinnung<br />

und -bindung pro Teilnehmer<br />

um 30 Prozent. Kein Wun<strong>de</strong>r also,<br />

dass E-Plus sein Geld nun stärker in <strong>de</strong>n<br />

Below-the-Line-Bereich steckt. Direkt-<br />

Text _ Klaus Janke<br />

marketing, Kun<strong>de</strong>nbindung und PR sollen<br />

forciert wer<strong>de</strong>n. Am wichtigsten ist<br />

jedoch die Aufwertung <strong>de</strong>s Point of Sale<br />

(PoS). Seit Anfang März läuft etwa eine<br />

Kampagne in <strong>de</strong>n Base-Shops, die mit<br />

<strong>de</strong>m Thema Film spielt. Dazu wer<strong>de</strong>n<br />

die aus <strong>de</strong>r Werbung bekannten »Base<br />

Freun<strong>de</strong>« im Stil großer Leinwandklassiker<br />

inszeniert und sollen so Glamour<br />

in Verkaufsräume und Außenbereiche<br />

bringen. Zusätzlich arbeiten die Stores<br />

mit Filmutensilien wie Regieklappen<br />

und Filmstreifen. Das Ziel: Die Flatrate<br />

Base 2 Classic soll filmklassiker-ähnlichen<br />

Kultcharakter ausstrahlen.<br />

E-Plus ist kein Einzelfall – auch bei an<strong>de</strong>ren<br />

Unternehmen wächst die Skepsis,<br />

was <strong>de</strong>n konkreten Erfolgsbeitrag<br />

sogenannter klassischer Above-the-Line-<br />

Werbung angeht. Gera<strong>de</strong> angesichts<br />

knapper Marketingetats könnten sich<br />

die Below-the-Line-Disziplinen – Online,<br />

Dialogmarketing, CRM, PoS-Marketing,<br />

Events, Sponsoring, PR und vieles mehr<br />

– anschicken, <strong>de</strong>r klassischen Werbung<br />

in TV, Print, Radio, auf Plakaten und im<br />

14_15<br />

Kino Marktanteile abzunehmen. Die Finanzkrise<br />

hat bereits im vergangenen<br />

Jahr an <strong>de</strong>r Klassik genagt. Lediglich um<br />

0,7 Prozent brutto konnte sie im Jahr<br />

2008 laut Nielsen Media Research noch<br />

zulegen. Nur TV und Plakat lagen im<br />

Plus, Publikumszeitschriften, Tageszeitungen,<br />

Radio und Kino mussten bereits<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

FACHBEITRAG:<br />

»Dialogmarketing«<br />

Welchen Beitrag Dialogmarketing zur Erreichung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Marketingziele leisten<br />

kann, lesen Sie hier.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2009255<br />

Einbußen hinnehmen. Online dagegen<br />

legte um satte 26,9 Prozent zu und hat<br />

mit einem Bruttoumsatz von 1,5 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro in Deutschland erstmals <strong>de</strong>n<br />

Werbeträger Radio (1,3 Milliar<strong>de</strong>n Euro)<br />

überholt. Viel besser sah es bei <strong>de</strong>n<br />

sonstigen Below-the-Line-Disziplinen<br />

zwar auch nicht aus: Das physische Dialogmarketing<br />

hat nach Schätzungen<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Post 2008 im Absatz nur<br />

noch um rund zwei Prozent zugelegt,<br />

die Wachstumsraten früherer Jahre<br />

wur<strong>de</strong>n nicht mehr erreicht. Die Messeveranstalter<br />

konnten noch 1,5 Prozent<br />

mehr Fläche an <strong>de</strong>n Mann bringen.<br />

Insgesamt sind die Prognosen im Belowthe-Line-Bereich<br />

allerdings nicht ganz<br />

so düster. Während niemand be- [ …


TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />

zweifelt, dass die klassische Werbung<br />

im Jahr 2009 beim Nettoumsatz absackt,<br />

sieht es etwa im Dialogmarketing schon<br />

besser aus: So hält Ingo Bohlken, Chief-<br />

Marketing-Officer bei <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Post, neben einem Rückgang immerhin<br />

eine Stagnation für möglich. »Grundsätzlich<br />

gehen wir davon aus, dass sich<br />

<strong>de</strong>r Dialogmarketingmarkt auch in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren besser als <strong>de</strong>r Gesamtwerbemarkt<br />

entwickeln wird.« Auch<br />

<strong>de</strong>r Ausstellungs- und Messeausschuss<br />

p<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Wirtschaft (Auma) sieht<br />

nicht schwarz. Zwar wer<strong>de</strong> die Konjunktur<br />

im 2. Halbjahr 2009 wohl gebremst,<br />

aber: »Auf das ganze Jahr gerechnet,<br />

sollte ein konstantes Ergebnis erreichbar<br />

sein.«<br />

Der große Gewinner im Below-the-Line-<br />

Bereich und Treiber <strong>de</strong>s Angriffs auf die<br />

klassische Werbung ist allerdings das<br />

Internet. Laut Online-Vermarkterkreis<br />

(OVK) wird »klassische« Internet-Werbung,<br />

also Banner & Co., 2009 um immer<br />

BELOW-THE-LINE DISZIPLINEN IM VERGLEICH<br />

Disziplin Vorteile Nachteile<br />

Affiliate-Marketing Genaue Kostenkontrolle, Ansprache kleiner Zielgruppen<br />

möglich<br />

Direct Mail Geringe Streuverluste, gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis,<br />

einfache Erfolgskontrolle<br />

Response-Erzielung zeitlich nicht planbar<br />

Adressmaterial muss vorhan<strong>de</strong>n sein, teilweise<br />

Ablehnung bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

Event-Marketing Direkter Kontakt zur Zielgruppe, positiver Imageeffekt Hoher Anspruch an Kreativität, Erfolg schwer<br />

planbar, hoher Aufwand<br />

Guerilla-Marketing Positive Überraschungseffekte, geringe Kosten Mangeln<strong>de</strong> Planbarkeit, schwer kontrollierbar<br />

Messen Persönlicher Kontakt zur Zielgruppe, umittelbare Geschäftsabschlüsse<br />

möglich, Konkurrenzbeobachtung<br />

Hoher Aufwand, Erfolg nicht planbar<br />

Mobile Marketing Adressaten sind mobil erreichbar, mo<strong>de</strong>rnes Image Hohe Kosten, schwierige Usability, technische<br />

Probleme<br />

Öffentlichkeitsarbeit Auch mit niedrigen Etats möglich, positive Imageeffekte Erfolgskontrolle schwierig<br />

Online-Werbung Sehr genaue Zielgruppenansprache, gute Erfolgskontrolle<br />

PoS-Marketing Direkter Kontakt mit <strong>de</strong>r Zielgruppe, unmittelbarer<br />

Kaufanreiz<br />

Product Placement Produkt- o<strong>de</strong>r Markenkontakt <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n außerhalb<br />

gewohnter Werbeumfel<strong>de</strong>r, unterschwellige Effekte<br />

Sampling Unmittelbarer Kontakt <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n mit Produkt,<br />

Kaufanreiz<br />

noch zehn Prozent wachsen, genauso<br />

stark wie Suchwortvermarktung. Diese<br />

erreicht mittlerweile bereits 75 Prozent<br />

<strong>de</strong>s Umsatzes <strong>de</strong>r Online-Klassik. Noch<br />

stärkere Zuwächse erwarten die Vermarkter<br />

beim Affiliate-Marketing, das<br />

um 15 Prozent zulegen soll.<br />

Auch im Dialogmarketing ist <strong>de</strong>r elektronische<br />

Bereich <strong>de</strong>r überpropor tional<br />

starke Wachstumstreiber. Die Werbeagenturen<br />

haben sich längst darauf<br />

eingestellt, dass sich abseits ihres klas-<br />

Optische Wirkung im Vergleich zu TV und Print<br />

begrenzt, hoher Planungsaufwand<br />

Hoher organisatorischer Aufwand, hohe Kosten,<br />

ggf. Abstimmung mit Han<strong>de</strong>l notwendig<br />

Keine Erfolgskontrolle, noch geringe Akzeptanz<br />

Hohe Kosten, langfristiger Erfolg nicht<br />

kontrollierbar<br />

Sponsoring Positiver Imagetransfer, Ansprache breiter Zielgruppen Schwierige Erfolgskontrolle, Gefahr negativer<br />

Imageeffekte (Dopingskandale etc.)<br />

Suchmaschinenmarketing Gute Planbarkeit <strong>de</strong>r Kosten, Ansprache auch kleinster<br />

Zielgruppen möglich<br />

Response-Erzielung zeitlich nicht planbar<br />

Telefonmarketing Persönlicher Kontakt, genaue Erfolgskontrolle Hohe Kontaktpreise, geringe gesellschaftliche<br />

Akzeptanz<br />

Verkaufsför<strong>de</strong>rung Flexibel und kurzfristig einsetzbar, einfache Erfolgskontrolle,<br />

positive Ausstrahlung auf Kun<strong>de</strong>n<br />

Zeitlich begrenzt einsetzbar, leicht kopierbar<br />

Virales Marketing Positive Imageeffekte möglich, mo<strong>de</strong>rnes Image,<br />

geringe Kosten<br />

Mangeln<strong>de</strong> Planbarkeit, schwer kontrollierbar<br />

16 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


sischen Geschäfts künftig mehr holen<br />

lässt. Zahlreiche Unternehmen stellen<br />

sich als Rundumanbieter für »360-Grad-<br />

Kommunikation« auf. »Klassische Werbung<br />

macht inzwischen nur noch rund<br />

ein Viertel <strong>de</strong>r Umsätze aus«, berichtet<br />

Frank Behrendt, Sprecher <strong>de</strong>s Marktführers<br />

BBDO in Düsseldorf. »CRM, PR,<br />

Social Media, Sales Support und weitere<br />

Bereiche haben in Bezug auf die Umsatzbe<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>utlich zugelegt.«<br />

Es ist zu erwarten, dass sich dieser<br />

Trend durch die Finanzkrise fortsetzt.<br />

Dafür spricht vor allem <strong>de</strong>r immense<br />

Kostendruck in <strong>de</strong>n Unternehmen.<br />

Während Below-the-Line-Maßnahmen,<br />

vor allem im Bereich Direktmarketing<br />

und CRM, häufig tief in die Unternehmensprozesse<br />

integriert sind, lässt sich<br />

klassische Werbung schnell kappen.<br />

»Zurzeit wird zwar in allen Bereichen<br />

gespart – man geht mit <strong>de</strong>m Rasenmäher<br />

drüber«, berichtet Michael Frank,<br />

geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r<br />

auf B2B-Kun<strong>de</strong>n spezialisierten Werbeagentur<br />

RTS Rieger Team Düsseldorf.<br />

»Aber zuerst ist natürlich Media dran,<br />

weil das am leichtesten geht.«<br />

Der Abverkauf wird wichtiger<br />

Zu<strong>de</strong>m haben es die klassischen Vermarkter<br />

nicht geschafft, ausreichen<strong>de</strong><br />

Erfolgsnachweise von Spots und Anzeigen<br />

beizubringen – bei Online und Dialog<br />

lässt sich zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>r Response<br />

genau messen. Die Verlage haben <strong>de</strong>n<br />

Handlungsbedarf erkannt: Bauer und<br />

Springer arbeiten <strong>de</strong>rzeit an Mo<strong>de</strong>llen,<br />

bei <strong>de</strong>nen die Abverkaufsleistung einer<br />

Kampagne <strong>de</strong>ren Preis beeinflusst.<br />

Überhaupt dürfte <strong>de</strong>r konkrete Absatz<br />

in <strong>de</strong>r nächsten Zeit noch stärkere Be<strong>de</strong>utung<br />

bekommen als ohnehin schon.<br />

Imagewerte, Marke – das sind Themen<br />

für bessere Zeiten. »Ich fürchte, dass<br />

viele Unternehmen Markenführung<br />

nun als überflüssiges ‘Gedöns‘ ansehen<br />

und vernachlässigen«, schätzt Marketingprofessor<br />

Dirk-Mario Boltz (siehe<br />

Interview Seite 22). Agenturchef Frank<br />

bestätigt: »Aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n die<br />

Maßnahmen, die sehr vertriebsnah sind,<br />

etwa das Lead Management.« Die Entwicklung<br />

betrifft große Markenartikler<br />

genau wie kleine und mittelständische<br />

Unternehmen sowie B2B-Firmen.<br />

Vieles spricht dafür, nun verstärkt auf<br />

Below-the-Line zu setzen. Denn was<br />

heißt eigentlich Below-the-Line? Das<br />

Bild stammt von <strong>de</strong>r Wasserlinie eines<br />

Schiffs. Was überhalb <strong>de</strong>r Linie (above<br />

the Line) liegt, können alle sehen [ …


TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />

BUCHTIPPS<br />

Überblick über die wichtigsten Bereiche<br />

<strong>de</strong>s Direktmarketings, seine Metho<strong>de</strong>n<br />

und Instrumente. Mit vielen anschaulichen<br />

Beispielen aus <strong>de</strong>r Praxis von Unternehmen.<br />

Heinrich Holland<br />

Direktmarketing<br />

Verlag Vahlen 2009,<br />

59,00 Euro, 410 Seiten,<br />

ISBN 978-3-800-<br />

63026-4<br />

Umfassen<strong>de</strong> Anleitung für effektives Agieren<br />

im Internet, Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />

und Best-Practice-Beispiele.<br />

18_19<br />

Thorsten Schwarz,<br />

Erfolgreiches<br />

Online-Marketing<br />

<strong>Haufe</strong> Verlag 2008,<br />

34,80 Euro, 244 Seiten,<br />

ISBN 978-3-448-<br />

09071-0<br />

Praxisnahe Einführung in das Eventmarketing,<br />

die sich vor allem mit <strong>de</strong>m<br />

»Wie« einer erfolgreichen Veranstaltung<br />

beschäftigt.<br />

Stephan Schäfer-Mehdi<br />

Event-Marketing<br />

Cornelsen Verlag 2009,<br />

14,95 Euro, 190 Seiten,<br />

ISBN 978-3-589-<br />

23703-6<br />

– es ist die klassische Massenwerbung<br />

gegenüber einer anonymen Zielgruppe.<br />

Der Rest ist nur für <strong>de</strong>n sichtbar, <strong>de</strong>r gezielt<br />

adressiert wird (Dialog über Post,<br />

Telefon o<strong>de</strong>r E-Mail) o<strong>de</strong>r Teil einer lokal<br />

eingegrenzten Zielgruppe ist (Messen,<br />

PoS-Marketing, Event-Sponsoring).<br />

Online-Werbung auf redaktionellen<br />

Websites, traditionell Below-the-Line zugeordnet,<br />

stellt eine Mischform dar: Sie<br />

ist für alle sichtbar, kann jedoch über<br />

<strong>de</strong>n Klick eine individuelle Interaktion<br />

einleiten.<br />

Gezielt adressieren<br />

Die individuelle Ansprache bietet sich<br />

unter an<strong>de</strong>rem dann an, wenn man an<strong>de</strong>rweitig<br />

mit seinen Botschaften nicht<br />

durchdringt. »Auf <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Kanälen<br />

gibt es bereits eine große Dichte«,<br />

begrün<strong>de</strong>t dies B2B-Fachmann Frank.<br />

Selbst bei minimalem Marketingbudget<br />

kann ein simpler Online-Newsletter bereits<br />

Wun<strong>de</strong>r wirken. Beispiel: Das Tauberbischofsheimer<br />

Unternehmen Weinig,<br />

Marktführer für die gesamte Prozesskette<br />

<strong>de</strong>r Massivholzbearbeitung.<br />

Vor fünf Jahren führte die Firma einen<br />

Newsletter ein, <strong>de</strong>r seit<strong>de</strong>m an rund<br />

3.500 Kun<strong>de</strong>n geht. Seit drei Jahren<br />

auch in englischer Sprache, weil Weinig<br />

weltweit aktiv ist. Viermal im Jahr<br />

versorgt er die Zielgruppe mit Informationen<br />

aus <strong>de</strong>m Unternehmen, über Produkte,<br />

Personal, Events und Service. Die<br />

Newsletter-Anmeldung ist schon nach<br />

Eingabe einer gültigen E-Mail-Adresse<br />

möglich, weitere freiwillige Angaben<br />

<strong>de</strong>s Adressaten ergänzen das Profil.<br />

Inhaltlich bietet <strong>de</strong>r Newsletter kurze<br />

Teaser-Texte mit Links auf weiterführen<strong>de</strong><br />

Seiten. Dabei wird genau ausgewertet,<br />

wer wann wohin klickt, um die<br />

Leserinteressen analysieren zu können.<br />

Um auch wirklich immer genügend<br />

interessanten Stoff zu bieten, gibt es<br />

keinen festgelegten Erscheinungsrhythmus.<br />

Das Konzept hat sich bewährt:<br />

Die meisten Adressaten öffnen die Post<br />

nicht nur, son<strong>de</strong>rn sind auch an <strong>de</strong>n<br />

weiterführen<strong>de</strong>n Informationen interessiert.<br />

»Die Klickrate liegt bei über 50<br />

Prozent«, resümiert Jürgen Petzold, bei<br />

Weinig für neue Medien zuständig. Auch<br />

die zunehmen<strong>de</strong> Zersplitterung <strong>de</strong>r<br />

Zielgruppen spielt Below-the-Line in die<br />

Hän<strong>de</strong>. Nicht nur im B2C-Bereich wird<br />

es immer schwieriger, die Adressaten<br />

über große, verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kanäle kollektiv<br />

anzusprechen – auch B2B-Anbieter<br />

haben zunehmend mit <strong>de</strong>m Problem zu<br />

kämpfen, sich im Zuge ihrer Expansion<br />

an völlig verschie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>ngruppen<br />

zu wen<strong>de</strong>n. Der weltweit tätige Türklinkenhersteller<br />

FSB im ostwestfälischen<br />

Brakel etwa adressiert Wohnungs- und<br />

Hausbesitzer, Bauherren, Architekten,<br />

Verarbeiter und Fachhändler – klar,<br />

dass da die Anspracheformen völlig<br />

auseinan<strong>de</strong>rfallen. Um Individualität<br />

zu ermöglichen, forciert FSB <strong>de</strong>rzeit<br />

das Direktmarketing, auch für das Thema<br />

Suchmaschinenmarketing wird ein<br />

Konzept erarbeitet. Anzeigen wird es<br />

dagegen in diesem Jahr erst einmal weniger<br />

geben. »Was Produktwerbung angeht,<br />

weiß man da am wenigsten, was<br />

herauskommt«, sagt Marketingleiter<br />

Matthias Fuchs. Anzeigen seien eher für<br />

die Imagepflege interessant.<br />

Zielgruppen begrenzen<br />

Um etwa die Architekten anzusprechen,<br />

wer<strong>de</strong>n unabhängig von <strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

für die an<strong>de</strong>ren Zielgruppen regelmäßig<br />

Veranstaltungen zu Architektur-<br />

und Designthemen durchgeführt.<br />

Aus <strong>de</strong>n Vorträgen von Koryphäen wie<br />

<strong>de</strong>m Stararchitekten Peter Eisenman<br />

entsteht dann jeweils am Jahresen<strong>de</strong><br />

ein Buch, das an <strong>de</strong>n Architekten-Key-<br />

Account verschickt wird. Der Zielgruppenspagat<br />

kann auch schon mal zu<br />

Irritationen führen. Auf <strong>de</strong>r Messe Bau<br />

in München etwa präsentierte FSB im<br />

Januar einen sehr reduziert-elitären<br />

Stand auf höchstem Designniveau: »Das<br />

hat die Architekten begeistert, bei <strong>de</strong>n<br />

Fachhändlern dagegen eher für Verwirrung<br />

gesorgt«, sagt Fuchs.<br />

Ein weiterer Faktor dürfte beson<strong>de</strong>rs<br />

die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Themas Dialog weiter<br />

steigern: In vielen Branchen wachsen<br />

die Kun<strong>de</strong>ngewinnungskosten<br />

stark an, während <strong>de</strong>r Umsatz pro Kun<strong>de</strong><br />

stagniert o<strong>de</strong>r sogar fällt. Beson<strong>de</strong>rs<br />

die Banken haben darunter zu lei<strong>de</strong>n.<br />

Motiviert von <strong>de</strong>n Preiskämpfen <strong>de</strong>r<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Vergangenheit, unterhalten die Kun<strong>de</strong>n<br />

immer häufiger mehrere Bankverbindungen<br />

parallel, um von günstigen<br />

Konditionen für bestimmte Services<br />

zu profitieren. Da macht es nur noch<br />

wenig Spaß, weitere Schnäppchenjäger<br />

an Bord zu holen. Und wer beim<br />

Preiskampf nicht mithalten kann, hat<br />

ohnehin zurzeit kaum noch an<strong>de</strong>re Argumente,<br />

mit <strong>de</strong>nen Neukun<strong>de</strong>n gekö<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

Die Branche wen<strong>de</strong>t sich also stärker <strong>de</strong>r<br />

Bestandskun<strong>de</strong>npflege zu, um <strong>de</strong>n Pro-<br />

Kopf-Umsatz zu erhöhen. Dabei steht<br />

unter an<strong>de</strong>rem Telefonmarketing hoch<br />

im Kurs. Beispiel Nassauische Sparkasse:<br />

Die Bank hat über die Tochter Naspa Direkt<br />

vor 15 Jahren begonnen, ihre Call-<br />

Center-Aktivitäten aufzubauen. Nicht<br />

nur im Inbound-, son<strong>de</strong>rn auch im<br />

Outbound-Bereich hat man damit sehr<br />

gute Erfahrungen gemacht. »Es geht<br />

im Outbound vor allem um Gesprächstermine<br />

mit Kun<strong>de</strong>n, die wir für die<br />

Berater <strong>de</strong>r Bank vereinbaren«, erklärt<br />

Martina Kropf, Leiterin Service-Center<br />

Outbound. Insgesamt rund 100 Mitarbeiter<br />

sind in <strong>de</strong>r Naspa Direkt <strong>de</strong>rzeit<br />

an Bord, davon rund 30 Mitarbeiter im<br />

Bereich Outbound, die Zahl ist über die<br />

Jahre kontinuierlich gewachsen – und<br />

damit auch die Zahl <strong>de</strong>r Terminverein-<br />

Fit im Kun<strong>de</strong>ndialog<br />

barungen gesamt und pro Mitarbeiter.<br />

»Die Erfahrung <strong>de</strong>s Teams macht sich<br />

bemerkbar, wir haben eine sehr geringe<br />

Fluktuation.« Bewusst hat man sich bei<br />

<strong>de</strong>r Naspa dagegen entschie<strong>de</strong>n, einen<br />

» UNTERNEHMEN, DIE BISLANG IN ERSTER LINIE AUF DIE<br />

KLASSISCHEN INSTRUMENTE DER WERBUNG GESETZT HABEN,<br />

ERKENNEN, DASS SICH DER EINSATZ VON DIALOGMARKETING<br />

IN KOMBINATION MIT DER KLASSIK RECHNET.«<br />

INGO BOHLKEN, Chief-Marketing-Officer, Deutsche Post, Bonn<br />

Dialogmarketing ist <strong>de</strong>r beste Weg, um Kun<strong>de</strong>nbeziehungen zu<br />

festigen. Doch Medien, Metho<strong>de</strong>n und Zielgruppen unterliegen<br />

einer ständigen Entwicklung. Fit ist nur, wer da am Ball bleibt.<br />

Das Siegfried Vögele Institut (SVI) hat sich<br />

auf Dialogmarketing spezialisiert. Hier wird<br />

neues Wissen erforscht, bewährtes Know-how<br />

angewen<strong>de</strong>t und bei<strong>de</strong>s an Menschen weitergegeben,<br />

die das Potenzial eines erfolgreichen<br />

Kun<strong>de</strong>ndialogs ausschöpfen wollen. Mit diesem<br />

Ziel arbeiten Forschung, Training und<br />

Beratung im SVI unter einem Dach.<br />

Wichtige Partner in diesem Wissens-Netzwerk<br />

sind die Professoren <strong>de</strong>r SVI Stiftungs-Lehrstühle<br />

für Dialogmarketing an <strong>de</strong>r Universität<br />

Kassel und <strong>de</strong>r Steinbeis Hochschule Berlin.<br />

Auch sie geben ihr Wissen in <strong>de</strong>n Seminaren<br />

<strong>de</strong>r Dialog Aka<strong>de</strong>mie weiter. Das Gleiche gilt<br />

für die Kooperation mit <strong>de</strong>n Hirnforschern<br />

<strong>de</strong>r Universität Bonn. So erhalten Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

SVI Dialogmarketing-Wissen aus erster Hand.<br />

Die Seminare richten sich an Fach- und<br />

Führungskräfte aus Marketing und Vertrieb.<br />

Angeboten wer<strong>de</strong>n alle wichtigen Themen<br />

<strong>de</strong>r direkten Kun<strong>de</strong>nansprache via Internet,<br />

Post und Telefon – auch die Original-Seminare<br />

zur Prof. Vögele Dialogmetho<strong>de</strong>®.<br />

In einigen Seminaren kommt die Augenkamera<br />

zum Einsatz. Denn wenn es um die<br />

Gestaltung von Mailings o<strong>de</strong>r Websites geht,<br />

spielt die Wahrnehmung eine wichtige Rolle.<br />

Die Experten aus <strong>de</strong>r Dialog Forschung stehen<br />

hier mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Mehr Informationen: www.sv-institut.<strong>de</strong><br />

externen Call-Center-Dienstleister zu<br />

beauftragen: »Die Mitarbeiter müssen<br />

ein Verständnis für die Region haben,<br />

die Sprache <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n sprechen«, so<br />

Kropf. Zu<strong>de</strong>m will die Bank ihre Mitarbeiter<br />

möglichst fair bezahlen und [ …<br />

Anzeige


TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />

auch ständig motivieren. »Wir vereinbaren<br />

einmal im Jahr gemeinsam die<br />

Ziele, die wir erreichen wollen«, sagt<br />

Kropf. Wer erfolgreich ist, bekommt neben<br />

seinem Grundgehalt noch einen variablen<br />

Erfolgsanteil – rund 90 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter schaffen das auch.<br />

Einfach ist es nicht, immer wie<strong>de</strong>r beim<br />

Kun<strong>de</strong>n durchzudringen. »Die schwarzen<br />

Schafe <strong>de</strong>r Branche machen viel<br />

kaputt«, so Kropf. Dennoch hat sich<br />

die Abteilung über die Jahre zu einem<br />

wichtigen Leistungsträger für die Bank<br />

entwickelt. »Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Dialogs<br />

über Telefon wächst im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren<br />

Bereichen überproportional«, resümiert<br />

Martina Kropf. Vor allem die aktuelle<br />

Finanzkrise sorge für erweiterten<br />

Beratungsbedarf.<br />

Online ist <strong>de</strong>r große Gewinner<br />

Die Krise wird sowohl bei großen<br />

Markenartiklern als auch bei Mittelständlern<br />

und B2B-Unternehmen dazu<br />

führen, dass die gesamte Kommunikation<br />

und damit auch das Verhältnis<br />

von Klassik und Below-the-Line neu<br />

bestimmt wird. Dabei wird es nach<br />

Ansicht von Experten zu einem verstärkten<br />

Wechselspiel <strong>de</strong>r Disziplinen<br />

kommen. »Unternehmen, die bislang<br />

in erster Linie auf die klassischen Instrumente<br />

<strong>de</strong>r Werbung gesetzt haben,<br />

erkennen, dass sich <strong>de</strong>r Einsatz von Dialogmarketing<br />

in Kombination mit <strong>de</strong>r<br />

Klassik rechnet«, glaubt Ingo Bohlken.<br />

Speziell im B2B-Bereich wer<strong>de</strong> klassische<br />

Werbung mehr und mehr dazu<br />

genutzt, »auf <strong>de</strong>n Dialog, etwa<br />

entsprechen<strong>de</strong> Internet-Angebote, zu<br />

verweisen«, sagt Frank Merkel, Chef<br />

<strong>de</strong>r Viernheimer Agentur WOB und<br />

» GELD WIRD VOR ALLEM DANN VERSCHWENDET, WENN<br />

ISOLIERTE MASSNAHMEN OHNE VERZAHNUNG MIT ANDEREN<br />

AKTIVITÄTEN DURCHGEFÜHRT WERDEN.«<br />

FRANK MERKEL, Chef <strong>de</strong>r Agentur WOB, Viernheim<br />

Vorstandssprecher <strong>de</strong>s B2B-Forums im<br />

Gesamtverband Kommunikationsagenturen<br />

(GWA). »Reine Imagewerbung<br />

gibt es immer seltener.« Heute gehe es<br />

dagegen eher »um markenorientierte<br />

Vertriebsunterstützung«.<br />

Überhaupt sei stärkere Vernetzung<br />

geboten: »Geld wird vor allem dann<br />

verschwen<strong>de</strong>t, wenn isolierte Maßnahmen<br />

ohne Verzahnung mit an<strong>de</strong>ren<br />

Aktivitäten durchgeführt wer<strong>de</strong>n«, so<br />

Merkel. »Nach <strong>de</strong>m Motto: Einfach mal<br />

eine Messeteilnahme – mal schauen,<br />

was passiert.« Um das zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />

sei es auch notwendig, sich gera<strong>de</strong><br />

angesichts knapperer Etats auf ganz<br />

bestimmte, klar <strong>de</strong>finierte Ziele zu fokussieren<br />

– und <strong>de</strong>n Rasenmäher in<br />

<strong>de</strong>r Garage zu lassen.<br />

TOP-THEMA/Marketing in <strong>de</strong>r Krise<br />

Die Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s Marketings<br />

än<strong>de</strong>rn sich. Was wichtig wird.<br />

> acquisa.<strong>de</strong><br />

Und wie geht’s weiter mit <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Below-the-Line-Disziplinen? Online<br />

dürfte in fast allen Facetten noch interessanter<br />

wer<strong>de</strong>n: Avancierte Technik<br />

ermöglicht ein noch verfeinerteres Targeting<br />

nach <strong>de</strong>m Surfverhalten <strong>de</strong>r User,<br />

Suchmaschinenmarketing kann auch<br />

mit ganz kleinen Etats durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n – gera<strong>de</strong> B2B-Unternehmen stehen<br />

hier erst am Anfang.<br />

Messen und vor allem hauseigene Events<br />

bzw. Roadshows wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

20_21<br />

Krise wichtig bleiben, weil das persönliche<br />

Gespräch am besten geeignet ist,<br />

auf eventuelle Verunsicherungen beim<br />

Kun<strong>de</strong>n einzugehen. Gut angelegt scheinen<br />

auch Gel<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Auftritt am<br />

Point of Sale: Hier erwischt man <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n nicht nur ganz individuell, son<strong>de</strong>rn<br />

auch kurz vor <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />

Kaufentscheidung.<br />

Die Kun<strong>de</strong>nsprache sprechen<br />

Das klassische Direktmarketing hat wegen<br />

<strong>de</strong>s drohen<strong>de</strong>n Wegfalls <strong>de</strong>s Listenprivilegs<br />

(acquisa berichtete) dagegen<br />

mit unsicheren Zukunftsperspektiven<br />

zu kämpfen – es könnte aufwendig<br />

wer<strong>de</strong>n, die erfor<strong>de</strong>rlichen Opt-ins <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n zu bekommen. Nicht so rosig<br />

sieht es auch im Sponsoring aus: Die<br />

Leistungsnachweise sind bislang wachsweich<br />

und könnten im Zuge <strong>de</strong>r Krise<br />

noch stärker hinterfragt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Branche hat versprochen, Vergleichbarkeit<br />

mit an<strong>de</strong>ren Disziplinen herzustellen<br />

– selbst wenn das gelingt, könnte<br />

es angesichts <strong>de</strong>r Ergebnisse zu einer<br />

Ernüchterung kommen.<br />

Schwer planbar wie<strong>de</strong>rum sind neue<br />

Formen wie Viral o<strong>de</strong>r Guerilla-Marketing.<br />

Hier gilt eher: Entwe<strong>de</strong>r hat man<br />

eine gute, witzige I<strong>de</strong>e und damit auch<br />

Erfolg, o<strong>de</strong>r eben nicht. Kreative Köpfe<br />

können damit eine Menge Geld sparen.<br />

Hohe Aufmerksamkeit ist im B2B-<br />

Bereich garantiert, weil die Disziplinen<br />

hier noch wenig vertreten sind. Und Mobile<br />

Marketing? Krankt immer noch an<br />

fehlen<strong>de</strong>r Messbarkeit <strong>de</strong>s Erfolgs und<br />

mangelhaften Darstellungsmöglichkeiten<br />

auf <strong>de</strong>n Handys.<br />

Dass all diese Disziplinen noch lange<br />

unter <strong>de</strong>m Begriff Below-the-Line von<br />

<strong>de</strong>r klassischen Werbung abgegrenzt<br />

wer<strong>de</strong>n, ist unwahrscheinlich. »Die<br />

Einteilung ist ein Auslaufmo<strong>de</strong>ll«, sagt<br />

Merkel. »Künftig wird man das nicht<br />

mehr trennen können.« Ein Zustand,<br />

<strong>de</strong>r für BBDO-Sprecher Behrendt bereits<br />

erreicht ist: »Below-the-Line? Above-the-<br />

Line? Das gibt’s doch gar nicht mehr.«<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Mit buw zur Nr.1<br />

„Wir freuen uns, dass Sie uns<br />

durch die Krise begleiten!“<br />

Kai Friedrich,<br />

Leiter Geschäftskun<strong>de</strong>nbereich Privatkun<strong>de</strong>n<br />

Direktor, Mitglied <strong>de</strong>s Executive Comittee<br />

Cortal Consors S.A.<br />

www.buw.<strong>de</strong><br />

Ganz sicher!<br />

buw customer care operations<br />

buw customer care consult<br />

buw customer care aca<strong>de</strong>my<br />

buw human resources consult<br />

buw technology consult<br />

buw management consult


TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />

»Es geht darum, hinzuhören«<br />

Dirk-Mario Boltz, Professor für Marketing an <strong>de</strong>r FHW Berlin School of Economics, über<br />

Above- und Below-the-Line-Marketing in Zeiten knapper Kassen. Im acquisa-Interview for<strong>de</strong>rt<br />

er einen intensiveren Dialog mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n.<br />

Interview _ Klaus Janke<br />

acquisa: Herr Prof. Boltz, wer<strong>de</strong>n angesichts<br />

<strong>de</strong>r Finanzkrise Marketinggel<strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>r klassischen Werbung<br />

in Richtung Below-the-Line geschoben<br />

– weil dort <strong>de</strong>r Erfolg besser gemessen<br />

wer<strong>de</strong>n kann?<br />

Dirk-Mario Boltz: Ja. Damit wird vor<br />

allem ein Prozess verstärkt, <strong>de</strong>n es ja ohnehin<br />

schon gab: Der Shift von TV und<br />

DIRK-MARIO BOLTZ, Professor für Marketing, Fachhochschule<br />

für Wirtschaft, Berlin<br />

» DER KÖNIGSWEG IST INTEGRIERTE<br />

KOMMUNIKATION, WOBEI DIE GE-<br />

WICHTUNG DER KANÄLE VOM<br />

KOMMUNIKATIONSZIEL ABHÄNGT.«<br />

Print zu Online. Ich warne aber davor,<br />

die Messbarkeit vor allem im Internet<br />

überzubewerten. Da wer<strong>de</strong>n viele Daten<br />

ermittelt, die sich nicht mit an<strong>de</strong>ren<br />

vergleichen lassen und die nicht beson<strong>de</strong>rs<br />

aufschlussreich sind. Was wirklich<br />

hinter <strong>de</strong>m Klick auf eine Seite steht, ist<br />

eben auch nicht so leicht zu erfahren.<br />

Es ist nicht empfehlenswert, sich bei<br />

knappen Etats voreilig von <strong>de</strong>r Klassik<br />

zu entfernen.<br />

acquisa: Weil damit vor<br />

allem die Markenführung<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke bleibt?<br />

Boltz: Natürlich. Die läuft<br />

eben nach wie vor in erster<br />

Linie klassisch. Und<br />

man hat ermittelt, dass<br />

auch die Bewertung einer<br />

Website zu 50 Prozent<br />

von <strong>de</strong>r Marke gesteuert<br />

wird. Aber ich fürchte,<br />

dass viele Unternehmen<br />

Markenführung nun als<br />

überflüssiges »Gedöns«<br />

ansehen und vernachlässigen.<br />

Dabei bekommt<br />

man in Print und Fernsehen<br />

jetzt durch <strong>de</strong>n<br />

wirtschaftlichen Druck<br />

günstigere Preise.<br />

acquisa: Gera<strong>de</strong> B2B-<br />

Unternehmen haben<br />

erst in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren zu einer stringenten<br />

Markenführung<br />

gefun<strong>de</strong>n. Könnte diese<br />

Entwicklung durch die<br />

Finanzkrise wie<strong>de</strong>r zurückgedreht<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

Boltz: Ich hoffe nicht,<br />

fürchte es aber. Gera<strong>de</strong><br />

diese Unternehmen sind häufig stark vom<br />

Export abhängig, sodass dort zurzeit einfach<br />

wirklich wenig Geld da ist. Da geht es<br />

dann fast nicht mehr an<strong>de</strong>rs.<br />

acquisa: Aber wenn es nicht um Marke<br />

und Image, son<strong>de</strong>rn um Produktbotschaften<br />

geht – hat Below-the-Line da<br />

in Sachen Effizienz die Nase vorn?<br />

Boltz: Pauschal kann man das nicht beantworten.<br />

Ich rate allen Unternehmen<br />

angesichts knapper Kassen dazu, sich<br />

auf sehr konkrete, spitz zugeschnittene<br />

Ziele zu konzentrieren. Diese bestimmen<br />

dann auch die Schwerpunkte im<br />

Marketing. Es kann beispielsweise passieren,<br />

dass eine sehr witzige virale Kampagne<br />

das Image einer Marke positiv<br />

beeinflusst, ohne einen einzigen neuen<br />

Kun<strong>de</strong>n zu bringen – obwohl gera<strong>de</strong> das<br />

im Moment vielleicht wichtiger ist. Der<br />

Königsweg ist integrierte Kommunikation,<br />

wobei die Gewichtung <strong>de</strong>r Kanäle<br />

vom Kommunikationsziel abhängt.<br />

acquisa: Gefor<strong>de</strong>rt wird das schon lange.<br />

Aber wird es auch umgesetzt?<br />

Boltz: Teilweise schon. Allerdings stehen<br />

in vielen Unternehmen die Strukturen<br />

einer wirklich guten Umsetzung<br />

noch im Weg. Da gibt es separate Abteilungen<br />

für Werbung, Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />

o<strong>de</strong>r Messen. Und<br />

die Abteilungsleiter verteidigen ihre<br />

Etats und stecken nicht gern zurück,<br />

auch wenn es strategisch im Einzelfall<br />

angeraten wäre. Große Konzerne haben<br />

dieses Problem schon weitgehend im<br />

Griff, aber im Mittelstand ist das noch<br />

ein Problem.<br />

acquisa: Das Marketing muss sich aber<br />

nicht nur strukturell, son<strong>de</strong>rn auch inhaltlich<br />

fundamental verän<strong>de</strong>rn, sagen<br />

22 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Experten angesichts von Phänomenen<br />

wie Web 2.0.<br />

Boltz: Das stimmt, auch wenn das viele<br />

immer noch nicht wahrhaben wollen.<br />

Es ist heute möglich, über das Internet<br />

mit <strong>de</strong>m Verbraucher in einen intensiven<br />

Dialog zu treten. Und das darf man<br />

nicht immer nur unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>s<br />

Sen<strong>de</strong>ns von Botschaften sehen. Es geht<br />

auch darum, hinzuhören, mitzubekommen,<br />

worüber die Verbraucher re<strong>de</strong>n,<br />

was sie bewegt.<br />

acquisa: Aber es ist extrem aufwendig,<br />

dafür Strukturen zu schaffen.<br />

Boltz: Das relativiert sich im Verhältnis<br />

zu <strong>de</strong>n erheblichen Mitteln, die in TV-<br />

und Print-Werbung fließen. Für das Geld<br />

kann man schon einiges auf die Beine<br />

stellen. Selbst mittelständische Unternehmen<br />

sollten die neuen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

wie Communities<br />

und Blogs nicht ignorieren. Da ist für<br />

wenig Geld viel möglich. Es war noch nie<br />

so einfach, auch als kleineres Unternehmen<br />

kommunikativ zu punkten.<br />

» ES WAR NOCH NIE SO EIN-<br />

FACH, AUCH ALS KLEINERES<br />

UNTERNEHMEN KOMMUNIKA-<br />

TIV ZU PUNKTEN.«<br />

acquisa: Dazu muss man sich aber auch<br />

mental öffnen.<br />

Boltz: Das ist wahr. Web 2.0 be<strong>de</strong>utet<br />

auch Kontrollverlust. Da reagieren die<br />

Unternehmen völlig unterschiedlich.<br />

Fest steht: Wir stehen im Marketing vor<br />

einem Paradigmenwechsel. Die Kommunikation<br />

wan<strong>de</strong>rt in Bereiche ab,<br />

die man mit klassischer Werbung nicht<br />

mehr erreicht.<br />

acquisa: <strong>Als</strong>o sollten Unternehmen<br />

auch twittern?<br />

Boltz: Wenn es zur Marke passt, ja, klar.<br />

Ich persönlich verstehe <strong>de</strong>n Sinn dieser<br />

punktuellen Statusmeldungen einzelner<br />

Leute im Netz überhaupt nicht, aber<br />

es darf nicht entschei<strong>de</strong>nd sein, ob ich<br />

als Entschei<strong>de</strong>r selbst zu <strong>de</strong>n sogenannten<br />

»Digital Natives«, die mit all <strong>de</strong>m<br />

aufgewachsen sind, gehöre o<strong>de</strong>r nicht.<br />

acquisa: Sollte man sich diese Welt als<br />

kleineres Unternehmen von externen<br />

Dienstleistern erklären lassen o<strong>de</strong>r<br />

das Know-how ins Haus holen?<br />

Boltz: Es bietet sich eine Mischform an.<br />

Man braucht ein paar Leute, die die passen<strong>de</strong>n<br />

Möglichkeiten aufzeigen. Lei<strong>de</strong>r<br />

gibt es bislang kaum Dienstleister, die<br />

als Generalisten auftreten können, weil<br />

sie das gesamte Spektrum beherrschen.<br />

Die meisten kreativen Maßnahmen entfalten<br />

aber ihre Wirkung ohnehin besser,<br />

wenn sie operativ möglichst nah am<br />

Unternehmen sind. Auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />

neuen I<strong>de</strong>en sollte man übrigens nicht<br />

immer nur auf das Internet starren. Das<br />

Thema Event etwa bietet ebenfalls noch<br />

viel Entwicklungspotenzial. Virtuelle<br />

Kommunikation be<strong>de</strong>utet keineswegs,<br />

dass persönliche Begegnungen unwichtig<br />

wer<strong>de</strong>n – im Gegenteil.<br />

acquisa: Die neuen Entwicklungen spielen<br />

sich in so schnelllebigen und kleinteiligen<br />

Bereichen ab, dass zuverlässiges<br />

Datenmaterial für Kampagnen nur<br />

schwer zu bekommen ist. Muss die gute<br />

alte Marktforschung da abdanken?<br />

Boltz: Überhaupt nicht, aber sie verän<strong>de</strong>rt<br />

ihren Charakter. Sie arbeitet dynamischer<br />

mit <strong>de</strong>n Verbrauchern zusammen,<br />

in<strong>de</strong>m sie auch die Dialogchancen<br />

<strong>de</strong>r Internet-Technik nutzt. Und wird<br />

dadurch auch wie<strong>de</strong>r preisgünstiger.<br />

acquisa: Inwiefern ist auch die B2B-<br />

Kommunikation von <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen<br />

betroffen?<br />

Boltz: Die neuen Möglichkeiten verän<strong>de</strong>rn<br />

hier ebenfalls das Marketing. Stärker<br />

als im B2C-Bereich gilt aber die alte<br />

Spielregel: Es kommt vor allem auf die<br />

persönliche Kommunikation an. Der gute<br />

Verkäufer bleibt ausschlaggebend. Gera<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r aktuellen wirtschaftlichen<br />

Situation stehen emotionale Werte wie<br />

Vertrauen und Sicherheit beson<strong>de</strong>rs<br />

hoch im Kurs. Die Vorstellung vom<br />

streng rationalen Homo Oeconomicus<br />

wird nun endgültig beerdigt.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 23<br />

FrankfurtamMain08.–10.06.2009<br />

Marketing hält Markenkurs.<br />

Best Practices diskutieren mit Ihnen Experten<br />

aus Unternehmen und Agentur: in <strong>de</strong>n Fachforen<br />

und Workshops, auf <strong>de</strong>m Fachkongress <strong>de</strong>s Rat<br />

für Formgebung, in <strong>de</strong>n After-Work-Keynotes<br />

<strong>de</strong>s Marketing Club Frankfurt.<br />

Zahlreiche Gelegenheiten zum Networken<br />

bieten: <strong>de</strong>r Eröffnungsevent, Dine+Walk und<br />

die vielen Get-togethers. Meet+Greet.<br />

Auf <strong>de</strong>r Marketing+Services 2009.<br />

www.marketing-services.<strong>de</strong>


WERKSTATT<br />

Schöner Müll<br />

Es scheint zunehmend schwerer zu fallen, das zu sagen, was man verstan<strong>de</strong>n wissen<br />

möchte. Wenn man dabei aus <strong>de</strong>m Designumfeld kommt und nicht gewöhnlich<br />

wirken will, kann das ein zusätzliches Problem darstellen.<br />

Text _ Antje Terhaag<br />

Der nette Mann von DHL überreicht<br />

mir ein kleines Päckchen und sagt,<br />

dafür hätte er gerne zwölf Euro Gebühren.<br />

Weswegen? Für die Neuverpackung<br />

und Zustellung. Wofür? Das war nicht<br />

zu sehen. Statt <strong>de</strong>s üblichen Aufklebers<br />

mit Angabe zu Absen<strong>de</strong>r und Empfänger,<br />

prangte ein Label auf einem über<br />

und über mit braunem Packband umzogenen<br />

Karton, das <strong>de</strong>r Zusteller höchstselbst<br />

dort hinterlassen hatte. Absen<strong>de</strong>r:<br />

Ein handschriftliches Etwas, das wie ein<br />

M und ein spiegelverkehrtes C wirkt,<br />

dann wie<strong>de</strong>r maschinell: »Nachbearbeitet:<br />

von Deutsche Post AG, Zentrale<br />

Paketermittlung Wuppertal, 42093<br />

Wuppertal.« Ansonsten meine korrekte<br />

Anschrift und allerlei Barco<strong>de</strong>s. Was<br />

nun? Ich verweigerte die Annahme und<br />

zwei Wochen später bekam ich ein Päckchen<br />

mit braunem Packband verziert.<br />

Mit einem orangefarbenen Aufkleber:<br />

»Bitte nochmalige Zustellung«. Kostenfrei.<br />

Nur mal so als Tipp.<br />

p DIE AUSGANGSLAGE<br />

Nach<strong>de</strong>m sich so aus einem Mailing<br />

gleich zwei Geschichten machen ließen,<br />

hier nun diejenige zum Mailing,<br />

genauer gesagt einer Pressemitteilung<br />

von Amazy, welche ich erhielt, weil sich<br />

<strong>de</strong>r tiefere Sinn <strong>de</strong>m Empfänger nicht<br />

auf Anhieb offenbarte:<br />

Das »pressepaket zur weltverschönerung«<br />

enthält einen Fol<strong>de</strong>r, eine CD mit<br />

Pressebil<strong>de</strong>rn und eine miniaturisierte<br />

gelbe Tonne mit Sonnenblumeneinband.<br />

»inmitten schöner architektur,<br />

herrlich angelegter vorgärten o<strong>de</strong>r in<br />

natürlicher umgebung stechen sie hervor:<br />

mülltonnen, die je<strong>de</strong>r braucht, aber<br />

keiner sehen will. und genau hier will<br />

das as unternehmen »amazy« punkten<br />

und und in 2009 insgesamt t 250.000 25 250.000 tonnen<br />

<strong>de</strong>utschlandweit eutschlandweit zu trendobjekt<br />

trendobjekten kten e verwan<strong>de</strong>ln.«wan<strong>de</strong>ln.«<br />

Nehmen wir dazu noch die alte Regel, Re Regel,<br />

dass ass ein gutes Bild <strong>de</strong>n Text schlägt, und<br />

schon chon ergibt sich ein bizarres Bild, das a<br />

mehr Fragen aufwirft als Antworten<br />

liefert. iefert. Mein erster Eindruck war: Da<br />

soll oll im Rahmen eines Sozialprojekts<br />

ein in wenig Farbe in die Tristesse <strong>de</strong>s Vorstadt-Daseinstadt-Daseins<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n. Ein paar<br />

Gutmenschen Gutmenschen wer<strong>de</strong>n zu Sponsoren<br />

und gaukeln sozial schlechter Gestelltenen<br />

ein wenig Garten in die Betonwüste.<br />

Und Und das immerhin 250.000 Mal. Ich<br />

überlegte, welche Unternehmen so ein<br />

Projekt rojekt finanzieren wür<strong>de</strong>n. »und dass<br />

je<strong>de</strong>r e<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r lage ist, seiner tonne die<br />

mo<strong>de</strong> anzuziehen, haben wir gemeinsam<br />

mit unseren partnern eine lösung<br />

gefun<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r mittels klettverschluss<br />

die tonne in nur einer minute in einen<br />

echten hingucker verwan<strong>de</strong>lt wird« sagt<br />

alexan<strong>de</strong>r streck.«<br />

Und genauso schnell ist die Verkleidung<br />

wie<strong>de</strong>r ab und einem alternativen<br />

Verwendungszweck zugeführt; Handtasche,<br />

Wandbehang, Schlafsack, alles<br />

besser, als Blümchen an gelben Tonnen<br />

im Gemeinschaftsverschlag. Und<br />

machen wir uns nichts vor: Mülltonnen<br />

zu Designobjekten zu machen und <strong>de</strong>n<br />

Bewohnern jener Plattenbauten damit<br />

zu sagen, »hey, es lohnt sich eher, Geld<br />

in eure Mülltonnen zu investieren als<br />

in eure Bildung«, das kann man zynisch<br />

nennen. »schon jetzt wur<strong>de</strong> amazy zu<br />

zahlreichen <strong>de</strong>signawards angemel<strong>de</strong>t.«<br />

»und vermarktet wird amazy über eine<br />

agentur, die in 2008 mit <strong>de</strong>m innovationspreis<br />

ausgezeichnet wur<strong>de</strong>.<br />

Und immer wie<strong>de</strong>r kreist die Frage über<br />

mir, »welcher klar <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Unternehmer<br />

investiert Geld in die Anhübschung<br />

von Mülltonnen in sozialen Brennpunkten,<br />

die nach einem Tag verschwun<strong>de</strong>n<br />

sind, abgesehen davon, dass die Tonnen<br />

üblicherweise in einem Verschlag ohne<br />

Tageslicht leben«.<br />

Zur Erhellung hilft häufig ein Blick ins<br />

Internet, wo ich zu meinem Erstaunen<br />

feststelle, dass sich dort je<strong>de</strong>rmann<br />

die Tonnenhaut zum Einzelpreis kaufen<br />

kann. Nach<strong>de</strong>m dies nun erst recht<br />

keinen Sinn ergibt, schweifen meine<br />

Gedanken von <strong>de</strong>n tristen Vorstädten –<br />

völlig zwecklos – über unsere Innenstadtadresse<br />

– gleichermaßen sinnfrei – zum<br />

Haus meiner Eltern. Die große, blaue<br />

Altpapiertonne steht in <strong>de</strong>r Garage, jeglicher<br />

Müll mit Namen muss zum Wertstoffhof<br />

gefahren wer<strong>de</strong>n, aber die klitzekleine,<br />

graue Restmülltonne steht neben<br />

<strong>de</strong>r Treppe zur Eingangstür im Hochparterre.<br />

Für Besucher kaum sichtbar, aber<br />

<strong>de</strong>nnoch ein kleiner Schandfleck in <strong>de</strong>m<br />

riesigen, sorgfältig angelegten Garten<br />

24 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


vor einem sehr ansehnlichen Gebäu<strong>de</strong><br />

– ein Standort ausschließlich aus Grün-<br />

<strong>de</strong>n d<strong>de</strong>r<br />

Praktikabilität. In einem kleinen<br />

Ort auf einem Pfeifenstielgrundstück,<br />

quasi quas diebstahlsicher. Und schon erwi-<br />

sche ich mich dabei, wie ich tatsächlich<br />

ein amazy a bestelle, um meine Eltern bei<br />

nächster näch Gelegenheit damit zu überraschen.<br />

rasch Das Motiv »Blitzer« hätte mir<br />

gefallen, gefal aber es gibt keine Raser im Garten,<br />

ten, und so entschei<strong>de</strong> ich mich für das<br />

»Frühlingserwachen«. »Früh<br />

Achten Sie darauf,<br />

wenn Sie mal daran vorbeifahren.<br />

p DER EXPERTENRAT<br />

1. WWenn<br />

Sie ein Muster Ihres Angebots<br />

mitschicken, mits auch als Miniatur, sollte<br />

es <strong>de</strong>m <strong>de</strong> Original entsprechen. Ein Foto<br />

vom Laserdrucker, mit Doppelklebe-<br />

band aufgebracht, ist wenig hilfreich,<br />

wenn wen insbeson<strong>de</strong>re das Material und<br />

<strong>de</strong>r raffinierte r Klettverschluss herausgehoben<br />

geho wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

2. AAuch<br />

wenn Ihr künstlerischer<br />

Anspruch Ansp ein an<strong>de</strong>rer sein soll: Käufer<br />

fin<strong>de</strong>n find Sie nur, wenn diese eine Vorstellung<br />

stellu davon haben, wie Ihr Angebot<br />

sich in ihrem Leben bemerkbar macht.<br />

Es kann, ka muss aber nicht das Foto <strong>de</strong>s<br />

Eigenheims Eige <strong>de</strong>s Empfängers sein, eine<br />

glaubwürdige glau Alternative reicht. Im<br />

Allgäu Allgä ein schmuckes Bauernhaus mit<br />

<strong>de</strong>r Mülltonne im Kuh<strong>de</strong>sign, so, dass<br />

man mit einem Pfeil darauf hinweisen<br />

muss, wo sich die Mülltonne überhaupt<br />

befin<strong>de</strong>t, erhellt nicht nur <strong>de</strong>n Einsatz-<br />

zweck, son<strong>de</strong>rn ver<strong>de</strong>utlicht auch <strong>de</strong>n<br />

Nutzen.<br />

3. Sie wissen genau, wie Ihr Konzept<br />

funktioniert – beim Leser lösen Sie<br />

ungläubiges Kopfschütteln aus. Testen<br />

Sie alles, ob es in Ihrem Sinne verstan<strong>de</strong>n<br />

wird. Die Tatsache, dass Sie Ihr<br />

Angebot kennen, ist ein Hin<strong>de</strong>rnis, das<br />

Sie nie allein überwin<strong>de</strong>n können.<br />

4. In je<strong>de</strong>m Unternehmen sollte es<br />

zumin<strong>de</strong>st einen Menschen mit etwas<br />

Sprachgefühl geben. Ansonsten gibt<br />

es Lektoratsdienste – auch im Internet<br />

und rund um die Uhr. Über stilistische<br />

Schwächen täuscht auch konsequente<br />

Kleinschreibung nicht hinweg.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

DIE EXPERTIN<br />

Antje Terhaag, M.A.<br />

Veranstalter: Partner: Sponsoren: Medienpartner:<br />

The fine Arts of digital Media<br />

berät und trainiert Unternehmen<br />

rund um das<br />

Thema Präsentation und<br />

Präsentieren. Schwerpunkte<br />

sind dabei Angebots-<br />

und Wettbewerbspräsentationen.<br />

p www.leicht-sinn.<strong>de</strong><br />

DMMK 2009 – MOVE!<br />

8./9. Juni / Berlin<br />

Leitkongress <strong>de</strong>r Digitalen Wirtschaft<br />

Jetzt anmel<strong>de</strong>n! www.dmmk.<strong>de</strong><br />

Mit Unterstützung von:


MARKETING _ TV-Werbung<br />

Reichweite ist nicht alles<br />

Um TV-Werbung machen kleinere Unternehmen traditionell einen Bogen: Die Kosten sind<br />

hoch, und das Prinzip Gießkanne ist für viele Produkte nicht sinnvoll. Doch es gibt Gegenbeispiele:<br />

Auf Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn haben KMU bereits <strong>de</strong>n Einstieg in die Fernsehwelt vollzogen.<br />

Text _ Detlev Brechtel<br />

Die Mattscheibe, das Fenster zur Welt.<br />

Eine Oase für Couch-Potatoes, die zurückgelehnt<br />

glanzvolle Filme, Dokumentationen<br />

o<strong>de</strong>r Informationssendungen<br />

konsumieren und dabei die nicht min<strong>de</strong>r<br />

strahlen<strong>de</strong>n Werbetrenner als Anregung<br />

für <strong>de</strong>n Spontankauf am nächsten Tag<br />

nutzen. Dass kleinere Unternehmen diese<br />

Hochglanzwelt bislang meist buchstäblich<br />

nur als Zuschauer betrachteten, liegt<br />

auf <strong>de</strong>r Hand. Hohe Produktions- und<br />

Schaltkosten für TV-Spots, womöglich<br />

hohe Reichweite, jedoch starke Streuverluste<br />

– nicht nur für die meisten Budgets,<br />

son<strong>de</strong>rn auch für die Mehrzahl <strong>de</strong>r Produkte<br />

einfach keine gute I<strong>de</strong>e.<br />

Doch <strong>de</strong>r Mittelstand ent<strong>de</strong>ckt TV-Werbung<br />

mehr und mehr für sich. Dies liegt<br />

nicht zuletzt an <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n Zahl<br />

attraktiver Zielgruppen- und Themenkanäle,<br />

die es nun ermöglichen, auch<br />

spitze Zielgruppen treffgenau anzusprechen.<br />

Etwa Wirtschaftssen<strong>de</strong>r wie<br />

N-TV o<strong>de</strong>r N24. Sie gelten als Kanäle für<br />

Entschei<strong>de</strong>r, sind aber <strong>de</strong>nnoch so etwas<br />

wie die kleinen Töchter <strong>de</strong>r großen<br />

Sen<strong>de</strong>rfamilien von RTL und Pro Sieben<br />

Sat.1. Falls eine Analogie zu an<strong>de</strong>ren Medien<br />

möglich ist, dann vermutlich die<br />

<strong>de</strong>s »Special Interest«. Die bei<strong>de</strong>n sind in<br />

ihrem Segment mittlerweile fast schon<br />

allein auf weiter Flur: Einstige Konkurrenten<br />

wie CNBC Europe, Bloomberg<br />

TV o<strong>de</strong>r CNN International haben ihre<br />

<strong>de</strong>utschen Ausgaben eingestellt.<br />

Gießkanne muss nicht sein<br />

Die »Kleinen« eignen sich für KMUs durchaus:<br />

Hier sind Werbespots günstiger zu<br />

haben als bei <strong>de</strong>n großen Muttersen<strong>de</strong>rn.<br />

»Wir haben dafür die richtigen Zuschauer,<br />

eher männlich und vielleicht nicht<br />

unbedingt an Waschmittelwerbung interessiert«,<br />

sagt N24-Sprecherin Kristina<br />

Faßler. »Außer<strong>de</strong>m kann man bei uns<br />

Fernsehwerbung machen, die bezahlbar<br />

ist.« Aber die Schaltkosten allein sind<br />

nicht entschei<strong>de</strong>nd. Es ist vielmehr das<br />

Gesamtpaket an Maßnahmen und Kosten,<br />

das sich ein Werbungtreiben<strong>de</strong>r vor<br />

» WIRD TV-WERBUNG GEZIELT EINGESETZT, KÖNNEN<br />

MARKETINGZIELE KLEINERER UNTERNEHMEN<br />

UMFASSEND UND PREISWERT UMGESETZT WERDEN.«<br />

MICHAEL DOMSALLA, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Agentur KMTO, Berlin<br />

Augen führen muss – nicht zu vergessen<br />

wichtige Parameter wie Erscheinungsfrequenz,<br />

Umfeld o<strong>de</strong>r sogar die Uhrzeit, zu<br />

<strong>de</strong>r ein Spot schließlich gesen<strong>de</strong>t wird.<br />

Und natürlich sind Preise im TV-Kosmos<br />

immer auch ein gutes Stück Verhandlungssache.<br />

Ist ein potenzieller Werbekun<strong>de</strong> unbedarft<br />

in Sachen TV-Spot, greifen die<br />

Vermarkter Seven One Media (für die<br />

Pro Sieben-Gruppe samt N24) und IP<br />

Deutschland (für die RTL-Sen<strong>de</strong>r mit<br />

N-TV) bei Konzeption und Produktion<br />

gern unter die Arme. Auf <strong>de</strong>n Webseiten<br />

<strong>de</strong>r Vermarktungstöchter fin<strong>de</strong>n<br />

sich mittlerweile regelrechte Leitfä<strong>de</strong>n,<br />

wie <strong>de</strong>r Einstieg in die Fernsehwelt erfolgreich<br />

gelingen kann. Je nach Budget<br />

führen die Kontakte auch über Mediao<strong>de</strong>r<br />

Kommunikationsagenturen, die<br />

vielleicht schon Budgets <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n<br />

in an<strong>de</strong>ren medialen Kanälen anlegen.<br />

Zu<strong>de</strong>m spricht beispielsweise N-TV mit<br />

einem eigenen Magazin explizit <strong>de</strong>n<br />

Mittelstand an. Auch Unternehmensporträts<br />

sind auf <strong>de</strong>n Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn<br />

im Rahmen speziell ausgewiesener<br />

Werbeformen machbar.<br />

»Wird TV-Werbung gezielt eingesetzt,<br />

können Marketingziele kleinerer Unternehmen<br />

umfassend und preiswert<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n«, sagt Michael Domsalla,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r auf mittelständische<br />

Kun<strong>de</strong>n spezialisierten Kommunikationsagentur<br />

KMTO, Berlin. Er<br />

hat beispielsweise mit IP Deutschland<br />

ein exklusives Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Werbeschaltung<br />

auf N-TV entwickelt. Modular aufgebaut,<br />

seien ganzjährig verteilte Spots<br />

beim Wirtschaftssen<strong>de</strong>r nur wenig<br />

teurer als eine einzige 1/1-Anzeige in<br />

»Focus Money«, rechnet Domsalla vor.<br />

<strong>Als</strong>o alles in allem knapp 15.000 Euro.<br />

»Für TV-Werbung brauchen Sie keinen<br />

Millionenetat«, sagt <strong>de</strong>r Mediaexperte.<br />

Son<strong>de</strong>rwerbeformen nutzen<br />

Zwar machen klassische Werbespots<br />

noch immer <strong>de</strong>n größten Umsatzanteil<br />

bei <strong>de</strong>n TV-Vermarktern aus.<br />

Son<strong>de</strong>rwerbeformen wie Exklusiv-<br />

Inseln, Splitscreens o<strong>de</strong>r crossmediale<br />

Lösungen entwickeln sich jedoch zu<br />

Standards und rücken näher an das Programm<br />

heran. Ihre Produktion gilt zwar<br />

als aufwendig, doch in Sachen Preis-<br />

26 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Leis tungs-Verhältnis sind sie für <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n gut. Es ist kein Geheimnis, dass<br />

diese <strong>de</strong>rzeit immer häufiger individuelle<br />

Werbeformen nachfragen – bis hin<br />

zur ausgefeilten Sponsoring-Variante<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r durch dialogorientierte Medien<br />

wie Internet und Mobile angereicherten<br />

Crossmedia-Kampagne.<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

ÜBERSICHT:<br />

»Werbeformen im TV«<br />

Im Fernsehen gibt es mittlerweile eine Vielzahl<br />

an unterschiedlichen Werbeformen.<br />

Was alles möglich ist, lesen Sie hier.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2114327<br />

»Nicht die Werbeform, son<strong>de</strong>rn die<br />

beste Eignung zur Zielerreichung ist<br />

entschei<strong>de</strong>nd für die Auswahl <strong>de</strong>s Werbeträgers«,<br />

sagt Roland Köster, Mitglied<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsleitung bei JOM Jäschke<br />

Opera tional Media, Hamburg. Doch<br />

könne eine beson<strong>de</strong>re Werbeform eine<br />

Entscheidung für o<strong>de</strong>r gegen ein Medium<br />

beeinflussen. Insbeson<strong>de</strong>re dann,<br />

wenn diese Werbeform eine Son<strong>de</strong>rwerbeform,<br />

also etwas Auffallen<strong>de</strong>s, etwas<br />

Beson<strong>de</strong>res, sei. »Dann kann auch ein<br />

Medium, <strong>de</strong>ssen absolute Kosten bei<br />

einem ausreichen<strong>de</strong>n Werbedruck für<br />

kleine Unternehmen eigentlich kaum<br />

finanzierbar sind, durchaus interessant<br />

wer<strong>de</strong>n.« Hilfreich sind gera<strong>de</strong><br />

Schau einer an: Auch Neulingen in Sachen<br />

TV-Werbung bieten sich auf Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn<br />

interessante Möglichkeiten.<br />

für unerfahrene Kun<strong>de</strong>n die Online-<br />

Buchungssysteme <strong>de</strong>r Vermarkter wie<br />

etwa »Cool«, das IP Deutschland auch<br />

im Hinblick auf Son<strong>de</strong>rwerbeformen<br />

sukzessive überarbeitet hat. Damit<br />

können Kun<strong>de</strong>n und Agenturen inzwischen<br />

für viele Son<strong>de</strong>rwerbeformen<br />

nahezu in Echtzeit die Verfügbarkeiten<br />

prüfen und Buchungen durchführen.<br />

»Wir haben die Online-Buchbarkeit<br />

ausgebaut, Längenrestriktionen aufgehoben<br />

und Vorläufe reduziert«, sagt<br />

Ina Plack, Bereichsleiterin Disposition<br />

bei IP Deutschland.<br />

Vereinfachte Abwicklung<br />

Vielleicht zieht auch gera<strong>de</strong> das heutzutage<br />

immer leichtere Handling neue<br />

Klienten ins Fernsehen. Der Schwarzwäl<strong>de</strong>r<br />

Uhrenhersteller Kienzle beispielsweise<br />

galt über viele Jahre als ausgewiesener<br />

Printwerber. Um seine Luxuslinie<br />

besser in Szene zu setzen, wählte das<br />

Unternehmen <strong>de</strong>n Wirtschaftssen<strong>de</strong>r<br />

N-TV für seinen ersten TV-Auftritt aus.<br />

Der Image-Spot baut daher auch konsequent<br />

auf <strong>de</strong>r Ästhetik <strong>de</strong>r Printkampagne<br />

auf, während die Werbung vor<br />

allem im Umfeld von N-TV-Sendungen<br />

zu <strong>de</strong>n Themen Wirtschaft, Börse und<br />

Lifestyle läuft. Beim Konkurrenzkanal<br />

N24 präsentierte Kienzle von September<br />

bis En<strong>de</strong> Dezember 2008 zu<strong>de</strong>m die<br />

Rubrik Lifestyle innerhalb <strong>de</strong>s Formats<br />

N24 V.I.P. und erreichte damit seine<br />

Zielgruppen Entscheidungsträger und<br />

besser verdienen<strong>de</strong> Männer.<br />

Weiteres Beispiel: Das bisher nur in<br />

Zahnarztpraxen erhältliche Zahnpflegeprogramm<br />

Apacare ging 2008 in <strong>de</strong>n<br />

direkten Vertrieb. Dafür warb <strong>de</strong>r mittelständische<br />

Hersteller Cum<strong>de</strong>nte auf<br />

N-TV. IP Deutschland überzeugte das<br />

Unternehmen aus Tübingen von seinem<br />

ersten TV-Spot. »Wir profilieren unser<br />

Produkt beim Zuschauer als Premium-<br />

Zahnprophylaxe«, sagt Jessica Schweizer,<br />

zuständig für Public Relations und<br />

Marketing bei Cum<strong>de</strong>nte. »Mit N- [ …<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 27


MARKETING _ TV-Werbung<br />

TV als Werbeplattform, <strong>de</strong>n Apotheken<br />

und <strong>de</strong>r Drogeriekette Müller als Partner<br />

haben wir uns für unsere Marktoffensive<br />

gewappnet gefühlt.« Produziert<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Premieren-Spot von N-TV<br />

in <strong>de</strong>r hauseigenen Abteilung Special<br />

Ads. Eckard Scheit, Verkaufsdirektor<br />

bei IP Deutschland, sieht die Entscheidung<br />

von Cum<strong>de</strong>nte als Startschuss für<br />

eine ganze Branche: »Gera<strong>de</strong> ein mittelständisches<br />

Unternehmen mit Top-<br />

Produkten muss mit seiner Werbung<br />

p<br />

INFO WERBEFORMEN UND KOSTEN<br />

Geht es um Fernsehwerbung, folgt schnell die Frage nach<br />

<strong>de</strong>n anfallen<strong>de</strong>n Kosten. Kleinere und mittlere Unternehmen<br />

schreckten bislang vor <strong>de</strong>n vermuteten hohen Preisen zurück. Die<br />

Praxis zeigt jedoch: Informieren und verhan<strong>de</strong>ln hält die Ausgaben<br />

niedriger als gedacht.<br />

Was kostet ein TV-Spot? Das lässt sich nicht pauschal beantworten.<br />

Die Kosten für je<strong>de</strong>n einzelnen Werbeplatz hängen von einer Vielzahl<br />

von Faktoren ab – vom Monat, von <strong>de</strong>r Tageszeit, von <strong>de</strong>r Spot-Länge<br />

und natürlich von <strong>de</strong>r Anzahl und Zusammensetzung <strong>de</strong>r Zuschauer, die<br />

eine bestimmte Sendung und die darin eingebettete Werbung anschauen.<br />

Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n ist dabei nie <strong>de</strong>r absolute<br />

Preis eines Spots, son<strong>de</strong>rn immer das Preis-Leistungs-Verhältnis, das<br />

sich im sogenannten Tausend-Kontakt-Preis (TKP) ausdrückt. Dieser<br />

gibt an, was es <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n kostet, 1.000 Personen in<br />

seiner Zielgruppe mit einem Spot zu erreichen. Der TKP stellt damit<br />

das relevante Vergleichsmaß für die Effizienz einer Werbemaßnahme<br />

dar. Die niedrigsten Preise dürften mehrere Hun<strong>de</strong>rt Euro betragen,<br />

» NICHT DIE WERBEFORM, SONDERN DIE BESTE EIGNUNG<br />

ZUR ZIELERREICHUNG IST ENTSCHEIDEND FÜR DIE AUSWAHL<br />

DES WERBETRÄGERS.«<br />

ROLAND KÖSTER, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung JOM Jäschke Operational Media, Hamburg<br />

ins Fernsehen – auch wenn das Produkt<br />

spitz positioniert ist.«<br />

Dass Werbung auf Nischenkanälen keine<br />

vergebliche Liebesmüh sein muss,<br />

beweist zu<strong>de</strong>m eine Untersuchung von<br />

Seven One Media, die Werbewirkungsstudie<br />

Ad-Trend: Auch wenn die Vermutung<br />

nahe liegt, dass die durchschnittliche<br />

Klientel <strong>de</strong>r Wirtschaftssen<strong>de</strong>r<br />

eher nicht zu <strong>de</strong>n Dauer-Fernsehkonsumenten<br />

zählt, hat dies offenbar keine<br />

Auswirkungen auf die Werbeleistung<br />

<strong>de</strong>r dort gesen<strong>de</strong>ten Spots.<br />

Effektivität ist keine Budgetfrage<br />

»Stellt man die Werbeerinnerung <strong>de</strong>r<br />

Anzahl von Kontakten mit einer Werbekampagne<br />

gegenüber, so fällt auf, dass<br />

insbeson<strong>de</strong>re bei Wenigsehern, also Zuschauern<br />

mit einer unterdurchschnittlichen<br />

Fernsehnutzung, die Werbeerin-<br />

nerung auf einem sehr hohen Niveau<br />

liegt«, heißt es aus München.<br />

Generell gilt: Clevere Werbestrategien<br />

sind keine Frage <strong>de</strong>s Budgets. Oft aber<br />

hätten Mittelstandskun<strong>de</strong>n im Gegensatz<br />

zu großen Konzernen we<strong>de</strong>r Zeit<br />

noch Ressourcen, sich selbst ausreichend<br />

Media-Know-how anzueignen, sagt Kirsten<br />

Lübke, Unit-Direktorin und Mitglied<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsleitung <strong>de</strong>r Mediaagentur<br />

Crossmedia, Düsseldorf. »Gera<strong>de</strong> Mittelständler<br />

brauchen jedoch fundierte<br />

Mediaberatung, um ihre Zielgruppen<br />

effizient zu erreichen«, sagt Geschäftsführer<br />

Markus Biermann. Crossmedia<br />

bemüht sich <strong>de</strong>shalb, kleinen Werbekun<strong>de</strong>n<br />

Basiskenntnisse in Sachen Media<br />

zu vermitteln. »Das hilft <strong>de</strong>m Mittelständler,<br />

die Relevanz von Media für die<br />

eigenen strategischen Ziele erkennen zu<br />

können«, sagt Lübke.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

die höchsten weit über 100.000 Euro – etwa während <strong>de</strong>r Übertragung<br />

eines Formel-1-Rennens.<br />

Neben Unterbrecherwerbung gibt es Scharnierwerbung (= Werbeblock<br />

zwischen zwei Sendungen), diverse Sponsoring-Möglichkeiten (»Die folgen<strong>de</strong><br />

Sendung wird Ihnen präsentiert von ...«) und eine ganze Reihe<br />

von Son<strong>de</strong>rwerbeformen, genannt »Special Ads«, – etwa Splitscreen-<br />

Werbung (bei <strong>de</strong>r zeitgleich Programm und Werbung auf <strong>de</strong>m Bildschirm<br />

sind), Exklusivspots (d.h., es wird nur ein einziger Spot eines einzelnen<br />

Kun<strong>de</strong>n gezeigt) o<strong>de</strong>r Logo-Morphing (wo sich z.B. das Markenlogo<br />

eines Kun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Schriftzug <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Sendung verwan<strong>de</strong>lt).<br />

Die Kosten einer Schaltung orientieren sich an <strong>de</strong>n Einschaltquoten<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen Sendung. Das be<strong>de</strong>utet, wenn die Quoten sinken,<br />

sinken auch die Werbepreise und umgekehrt. Wobei nicht mit <strong>de</strong>r<br />

absoluten Einschaltquote gerechnet wird, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r<br />

sogenannten werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren.<br />

Bei <strong>de</strong>n öffentlich-rechtlichen Sen<strong>de</strong>anstalten ist die Werbeschaltung<br />

<strong>de</strong>utlich günstiger als bei <strong>de</strong>n Privatsen<strong>de</strong>rn, allerdings dürfen sie nur<br />

bis 20 Uhr Werbung sen<strong>de</strong>n.<br />

28 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


� Ja, ich habe einen Abonnenten geworben. Bitte schicken<br />

Sie meine Prämie, das „MUVID iPod Audiosystem MC 904“, an<br />

fol gen <strong>de</strong> Adresse. Ich erhalte meine Prämie, selbst wenn ich kein<br />

acquisa Abonnent bin.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ Ort<br />

Telefon E-Mail<br />

Prämien-Bestell-Nr. 3657159<br />

Per Fax:<br />

0180/50 50 441*<br />

*0,14 e/Min. aus <strong>de</strong>m dt. Festnetz, abweichen<strong>de</strong><br />

Mobilfunkpreise. Ein Service von dtms.<br />

iPOD AUDIOSYSTEM MC 904<br />

� iPod Dockingstation und Uhrenradio mit großer<br />

LCD-Anzeige<br />

� UKW Stereo-Radio inkl. Weckfunktion<br />

über iPod o<strong>de</strong>r Radio<br />

� hochwertige Stereo-Lautsprecher<br />

� Line-In Buchse zum Anschluss von z.B.<br />

MP3-Player<br />

� Maße: ca. B26,5 x T10,5 x H11,7 cm<br />

(iPod gehört nicht zum Lieferumfang)<br />

Leser werben Prämie sichern Coupon abschicken<br />

� Ja, ich abonniere die acquisa für mind. 1 Jahr zum Preis<br />

von 106,– Euro inkl. MwSt. und Versand. Das Abo verlängert<br />

sich automatisch um ein Jahr, wenn ich nicht 4 Wochen vor<br />

Ablauf <strong>de</strong>r Bezugszeit schriftlich kündige.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ Ort<br />

Telefon E-Mail<br />

Bestell-Nr. A00500_DIR<br />

Per Post:<br />

<strong>Haufe</strong> Service Center GmbH<br />

Postfach, 79091 Freiburg<br />

Der neue Abonnent darf innerhalb <strong>de</strong>r letzten 6 Monate nicht Bezieher <strong>de</strong>r acquisa gewesen sein. Das Prämienangebot gilt nicht bei Eigen- o<strong>de</strong>r Umbestellungen,<br />

Geschenk-, Gutschein-, Stu<strong>de</strong>nten- o<strong>de</strong>r Ausbildungsabonnements. Sie erhalten die Werbeprämie innerhalb von 4 Wochen nach Bezahlung <strong>de</strong>s neuen Abonnements.<br />

Ich zahle<br />

� per Rechnung<br />

� bequem per Bankeinzug<br />

Kontonummer BLZ<br />

Name <strong>de</strong>r Bank<br />

✗<br />

Datum, Unterschrift<br />

WN 01737035


MARKETING _ Regionalmarketing<br />

Einfach wie im Film<br />

Regionale Kinowerbung ist oft alles an<strong>de</strong>re als sexy. Doch sie wirkt – allerdings nur, wenn<br />

ihre Macher auf Qualität setzen. Dann haben tatsächlich auch Kleinunternehmer und Mittelständler<br />

die Chance, auf <strong>de</strong>r Leinwand ganz groß rauszukommen.<br />

Text _ Stephanie Streif<br />

Es ist immer das Gleiche. Kaum hat man<br />

es sich auf rot-samtigem Kinoplüsch<br />

mit einer Packung Popcorn gemütlich<br />

gemacht, wird man auch schon wie<strong>de</strong>r<br />

rausgeschmissen – zumin<strong>de</strong>st optisch.<br />

Schuld daran sind die regionalen Kinospots,<br />

die einen von einer Sekun<strong>de</strong><br />

auf die an<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>r ins reale Leben<br />

zurückholen. Statt bildgewaltiger Mar-<br />

keninszenierungen wer<strong>de</strong>n vorne auf<br />

die Leinwand plötzlich Standbil<strong>de</strong>r<br />

von holzgetäfelten Pizzerien geworfen,<br />

die »Vesuvio« o<strong>de</strong>r »Da Angelo« heißen.<br />

Schön ist das nicht. Aber mitunter sehr<br />

wirkungsvoll.<br />

Thomas Knorr beispielsweise, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r auf Kinowerbung spezialisierten<br />

Agentur Knorrwerbung, erzählt, wie<br />

jüngst ein verzweifelter Dönerla<strong>de</strong>nbesitzer<br />

aus <strong>de</strong>m südlichen Ruhrgebiet bei<br />

ihm anrief, um seinen Kinospot nach<br />

drei Monaten unverzüglich zu stoppen.<br />

»Er konnte sich vor Kun<strong>de</strong>n kaum noch<br />

retten.« Der Grund: Sein La<strong>de</strong>n liegt nur<br />

ein, zwei Gehminuten vom Kino entfernt.<br />

»Durch seine Werbung animiert,<br />

gingen die Kinobesucher nach <strong>de</strong>m Film<br />

rüber, um sich einen Döner zu holen.<br />

Mittlerweile kennt ihn je<strong>de</strong>r und sein<br />

Geschäft brummt.« Und das, obwohl <strong>de</strong>r<br />

Spot alles an<strong>de</strong>re als aufwendig produziert<br />

wor<strong>de</strong>n war. Etwas ganz einfaches<br />

sei das gewesen, so Knorr. »Ein Standbild<br />

mit Ton. Mehr nicht.«<br />

Was aber braucht es, damit regionale<br />

Kinowerbung wirkt? Das Unternehmen<br />

muss vor allem halten, was es<br />

werbemäßig verspricht – sowohl sein<br />

Angebot als auch sein Service müssten<br />

stimmen, glaubt Knorr. »Und was es anbietet,<br />

sollte auch gut erreichbar sein.«<br />

Der Spot zu seinem Produkt o<strong>de</strong>r seiner<br />

Dienstleistung braucht dann auch<br />

nicht extravagant zu sein.<br />

Weniger ist mehr<br />

Rainer Samleit, geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>s Hannoveraner Kinospezialvermittlers<br />

Agir Media, warnt<br />

sogar davor, in <strong>de</strong>n Spots allzu dick aufzutragen.<br />

»Weniger ist mehr. Einfache,<br />

verständliche Botschaften mit wenig<br />

Text sind i<strong>de</strong>al. Die Bil<strong>de</strong>r sollten für<br />

sich sprechen. Und wenn Musik, dann<br />

sollte man sie vorher gut auswählen.«<br />

Die Qualität sollte stimmen. Und das<br />

Format. Nach Möglichkeit keine regionalen<br />

Fernsehsen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r kinofrem<strong>de</strong><br />

Agenturen damit beauftragen, einen<br />

Kinospot zu produzieren, rät Knorr. Oft<br />

30 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


sei die technische Qualität dieser Spots<br />

nicht ausreichend fürs Kino. Während<br />

<strong>de</strong>r Fernseher mit einer Auflösung<br />

von 720 Pixel auskommt, braucht das<br />

Kino min<strong>de</strong>stens 1828 Pixel. Sonst verschmiert<br />

das Bild auf <strong>de</strong>r Leinwand. Damit<br />

aber noch lange nicht genug, <strong>de</strong>r<br />

Produktionsleitfa<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Website<br />

<strong>de</strong>s Verbands FDW Werbung im Kino<br />

erklärt <strong>de</strong>tailreich, welche Daten-, Bild-<br />

und Tonformate ein Spot benötigt, um<br />

im Kino gezeigt zu wer<strong>de</strong>n. Technische<br />

Varianten gibt es mittlerweile viele – die<br />

digitale beispielsweise. Thomas Stilper,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r Cinema Advertising<br />

Group (CAG), ist <strong>de</strong>r Meinung, dass<br />

mit <strong>de</strong>r Digitalisierung auch die Spots<br />

besser gewor<strong>de</strong>n seien – zumin<strong>de</strong>st<br />

dort, wo es digitale Leinwän<strong>de</strong> gibt.<br />

Rund 300 seien es in Deutschland. Die<br />

digitale Technik mache gestalterisch<br />

» WENIGER IST MEHR. EINFACHE, VERSTÄNDLICHE BOTSCHAFTEN<br />

MIT WENIG TEXT SOLLTEN FÜR SICH SPRECHEN. UND WENN<br />

MUSIK, DANN SOLLTE MAN SIE GUT AUSWÄHLEN.«<br />

RAINER SAMLEIT, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter, Agir Media, Hannover<br />

sehr viel mehr möglich. Flash-Animationen<br />

zum Beispiel, wie man sie aus<br />

<strong>de</strong>m Internet kennt. Auch hierfür gibt<br />

es spezielle Tools, die es Werben<strong>de</strong>n<br />

ermöglichen, ihre Produktionen selbst<br />

zu gestalten und verlustfrei auf das Kinoformat<br />

umwan<strong>de</strong>ln zu lassen. Gut gemachte<br />

Kinowerbung kann sich lohnen,<br />

für Fahrschulen genauso wie für Autohäuser,<br />

Optiker o<strong>de</strong>r Fitness-Studios.<br />

Wie sie wirkt? »Vor allem nachhaltig«,<br />

sagt Christoph Hirschberg von Heinefilm,<br />

einer Werbeverwaltung, die sich<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Weischer Mediengruppe<br />

unter an<strong>de</strong>rem ums regionale Geschäft<br />

kümmert. Eine Erfolgsstory, wie sie beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r Dönerla<strong>de</strong>nbesitzer erzählen<br />

kann, ist zwar möglich, typisch<br />

ist sie allerdings nicht. Nein, so Stilper<br />

von <strong>de</strong>r CAG, Kinowerbung sei vor allem<br />

für Unternehmen interessant, die nicht<br />

nur auf kurzfristig angelegte Abverkaufserfolge<br />

setzen. Für Unternehmen<br />

also, die ihre Leistungen und Produkte<br />

in einem beson<strong>de</strong>rs attraktiven werblichen<br />

Umfeld präsentieren wollen, um<br />

so ihre Bekanntheit in <strong>de</strong>r Region zu<br />

steigern. Dabei hilft Kinowerbung [ …


MARKETING _ Regionalmarketing<br />

allemal – nicht zuletzt auch <strong>de</strong>shalb,<br />

weil man sie we<strong>de</strong>r wegzappen noch<br />

überblättern kann. Außer<strong>de</strong>m bleibt<br />

sie vergleichsweise gut im Gedächtnis.<br />

Nach einer Untersuchung von Werbeweischer<br />

können sich 80 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Kinobesucher nach <strong>de</strong>m Film noch<br />

min<strong>de</strong>stens an vier Spots erinnern.<br />

Nicht alles geht<br />

Wie die Media-Analyse 2008 belegt, gehen<br />

vor allem junge Menschen ins Kino,<br />

etwa 65 Prozent aller Kinobesucher<br />

pro Woche sind nicht älter als 29 Jahre,<br />

aber auch die Dreißiger gehen noch regelmäßig<br />

Filme schauen – immerhin<br />

je<strong>de</strong>r Zweite. Auch wichtig: Viele Kinobesucher<br />

sind nicht nur gebil<strong>de</strong>t (29<br />

Prozent sind o<strong>de</strong>r waren auf einer weiterführen<strong>de</strong>n<br />

Schule und 36 Prozent<br />

haben Abitur o<strong>de</strong>r ein abgeschlossenes<br />

Studium), sie verdienen, obwohl jung,<br />

auch nicht ganz schlecht. Vier von fünf<br />

Kinobesuchern verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen<br />

von 1.500 Euro<br />

und mehr. Und weil die Kinobesucher<br />

sind, wie sie sind, nämlich mobil und<br />

kommunikativ, ist nicht je<strong>de</strong> Branche<br />

fürs Kino geschaffen: Was zum Beispiel<br />

interessieren einen Early-Adopter Trep-<br />

p<br />

penlifte? Viel kosten muss ein Kinospot<br />

nicht. Trotz<strong>de</strong>m raten die Experten bei<br />

<strong>de</strong>n Vermarktern und in <strong>de</strong>n Agenturen<br />

davon ab, eine Kampagne von vornherein<br />

totzusparen. Für weniger als 1.000<br />

Euro lässt sich kein guter Spot produzieren,<br />

darin sind sich die Experten<br />

einig. Einen vernünftigen, grafisch<br />

animierten Kinospot bekomme man<br />

bereits für 1.300 Euro, so Knorr von<br />

Knorrwerbung. Das Gleiche in digital<br />

komme sogar nur auf 700 Euro. Hirschberg<br />

von Heinefilm fin<strong>de</strong>t, dass schon<br />

etwas tiefer in die Tasche gegriffen wer<strong>de</strong>n<br />

sollte, um echte Qualität auf die<br />

Leinwand zu bringen. Ein Spot ab 4.000<br />

Euro sehe einfach nach was aus. Wer<br />

sich das nicht leisten will, kann auch<br />

an<strong>de</strong>re für sich produzieren lassen. Beispiel<br />

Händlermarketing: »Für unseren<br />

langjährigen Kun<strong>de</strong>n Volkswagen produzieren<br />

wir Spots, die zunächst von<br />

<strong>de</strong>r Zentrale bun<strong>de</strong>sweit geschaltet wer<strong>de</strong>n<br />

und anschließend <strong>de</strong>n rund 2.500<br />

VW-Partnern in <strong>de</strong>n Autohäusern zur<br />

Verfügung stehen«, erzählt Samleit von<br />

Agir Media. »Will <strong>de</strong>r Händler die Werbung<br />

in seiner Region einsetzen, wird<br />

<strong>de</strong>r Spot individualisiert.«<br />

Ähnlich wirbt auch <strong>de</strong>r Markenartikler<br />

Fossil zusammen mit seinen Juwelie-<br />

CHECKLISTE KINOWERBUNG LEICHT GEMACHT<br />

Wer im Kino für sich werben will, sollte wissen warum. Darüber<br />

hinaus gibt es aber noch mehr zu be<strong>de</strong>nken. Ein Überblick.<br />

p Branchen. Prinzipiell gilt: Werben kann im Kino je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>ssen<br />

Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen nicht gegen grundsätzliche Regeln für<br />

Werbung verstoßen. Und trotz<strong>de</strong>m gehören »ältliche« Produkte nicht<br />

ins Kino. Der Grund: Kinogänger sind vor allem eines – jung, mobil<br />

und markenorientiert. Sinnvoll sind im Kino Branchen wie Textilhan<strong>de</strong>l,<br />

Autohäuser, Trendfriseure, Gastronomie, Reisebüros.<br />

p Vorgehensweise. Viele Wege führen ins Kino. Interessierte können<br />

über die Kinos vor Ort die zuständigen Werbeverwaltungen bzw.<br />

<strong>de</strong>ren Außendienst ausfindig machen. O<strong>de</strong>r sie wen<strong>de</strong>n sich an eine<br />

Agentur, die sich auf die Produktion und Vermarktung von Kinospots<br />

spezialisiert hat. Es ist auch möglich, sich direkt an <strong>de</strong>n FDW, <strong>de</strong>n<br />

Fachverband <strong>de</strong>r Kinowerber, zu wen<strong>de</strong>n.<br />

ren. Für <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren potenziellen<br />

Kun<strong>de</strong>n produziert Heinefilm<br />

auch schon mal im Voraus. Für Frisöre<br />

beispielsweise stehen digital o<strong>de</strong>r auf<br />

Rolle drei Werbefilmchen zur Auswahl,<br />

die nur noch um eine sogenannte Allonge<br />

verlängert wer<strong>de</strong>n müssen. Adresse<br />

drauf, Logo drauf und fertig. Die Kosten<br />

liegen zwischen 300 und 500 Euro. Wer<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

FACHBEITRAG:<br />

»Kino-Werbung«<br />

Das Kino bietet eine Vielzahl von Werbemöglichkeiten.<br />

Mehr über Zuschauerstruktur<br />

und Werbeformen fin<strong>de</strong>n Sie hier.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2026292<br />

allerdings nicht ohne Ton auskommen<br />

will, muss noch einmal um die 500<br />

Euro zuzahlen. Natürlich produziert<br />

Heinefilm nicht aus lauter Nettigkeit<br />

irgendwelche Kinospots. Vielmehr tritt<br />

die Werbeverwaltung in Vorleistung für<br />

Kun<strong>de</strong>n, die es noch zu akquirieren gilt.<br />

Die Produktionskosten wer<strong>de</strong>n dann<br />

auf alle, die <strong>de</strong>n Spot einkaufen, umgelegt.<br />

Je mehr, <strong>de</strong>sto günstiger <strong>de</strong>r Preis.<br />

p Ziel<strong>de</strong>finition. Bevor im Kino geworben wird, sollten folgen<strong>de</strong> Fragen<br />

geklärt sein: Welches Ziel gilt es konkret zu erreichen? Und passt<br />

das Medium Kino zu dieser Zielvorgabe? Wie viel Geld darf mich die<br />

Produktion <strong>de</strong>s Spots, wie viel <strong>de</strong>ssen Einschaltung ins Kino kosten?<br />

p Standardisierung. Wer allein produzieren will, sollte auf die von<br />

<strong>de</strong>n Werbeverwaltungen vorgegebenen Standards achten. Die technische<br />

Qualität muss stimmen. Informationen dazu sind unter an<strong>de</strong>rem<br />

auf <strong>de</strong>r Website <strong>de</strong>s FDW zu fin<strong>de</strong>n.<br />

p Nachhaltigkeit. Kinowerbung wirkt vor allem nachhaltig. Das<br />

heißt, sie braucht Zeit. Wenn möglich, sollte ein Spot min<strong>de</strong>stens ein<br />

Jahr lang zu sehen sein.<br />

p Testphase. Bei einem Testlauf nicht nur einen Saal über kurze Zeit<br />

belegen, son<strong>de</strong>rn gleich mehrere.<br />

32 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Produzieren allein reicht natürlich<br />

nicht, die Spots müssen auch noch im<br />

Kino geschaltet wer<strong>de</strong>n. Wie hoch die<br />

Einschaltkosten sind, hängt nicht nur<br />

davon ab, wie lang <strong>de</strong>r Spot ist, son<strong>de</strong>rn<br />

auch davon, wo er geschaltet wird – <strong>de</strong>r<br />

Besucherzahl wegen: So wirbt es sich in<br />

<strong>de</strong>r Mecklenburgischen Schweiz natürlich<br />

billiger als in <strong>de</strong>r Hauptstadt.<br />

Ortsgröße bestimmt <strong>de</strong>n Preis<br />

Ein Tondia-Einsatz von 20 Sekun<strong>de</strong>n<br />

kostet in einer Kleinstadt wie Malchin<br />

beispielsweise zwischen 90 und 200<br />

Euro im Monat, in einer Großstadt<br />

wie Berlin zwischen 120 und 560 Euro.<br />

Rabattiert wird ab einer gewissen<br />

Mengenbuchung, 20 Prozent sind es<br />

bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.<br />

Ein volles Jahr sollte nach Möglichkeit<br />

auch durchgeschaltet wer<strong>de</strong>n. »Kinowerbung<br />

braucht Zeit, um ihre volle<br />

Wirkung zu erzielen«, sagt Knorr. Die<br />

meisten Unternehmen, die im Kino<br />

werben, wissen das. 90 Prozent schalten<br />

ein Jahr und länger. Auch <strong>de</strong>nen,<br />

die noch keine Leinwan<strong>de</strong>rfahrung haben,<br />

rät Knorr, ihre Spots nicht nur in<br />

einem Saal für einen Monat zu testen.<br />

»Dann lieber viele Kinos über einen<br />

kurzen Zeitraum hinweg belegen.«<br />

Das sagt <strong>de</strong>r Experte. Und <strong>de</strong>r Kinobesucher?<br />

Der hofft darauf, künftig auch<br />

mal über <strong>de</strong>n ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren regionalen<br />

Spot lachen zu können. O<strong>de</strong>r ihn<br />

einfach nur gut zu fin<strong>de</strong>n. Immerhin<br />

lebt die Werbung – egal, ob im Kino<br />

o<strong>de</strong>r woan<strong>de</strong>rs – nicht nur von opulenten<br />

Bil<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn auch von zün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

I<strong>de</strong>en.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

p<br />

LINKS Das Internet bietet viele Informationen<br />

und Tools zur regionalen Kinowerbung.<br />

Hier eine Auswahl:<br />

p www.fdw.<strong>de</strong> Auf <strong>de</strong>r Verbandsseite<br />

<strong>de</strong>s FDW sind alle Mitglie<strong>de</strong>r gelis tet, die<br />

als Werbeverwaltungen bzw. Spezialmittler<br />

tätig sind. Außer<strong>de</strong>m Studien und Infos zu<br />

Besucherzahlen, Preisen und zu regionaler<br />

Kinowerbung.<br />

p www.heinefilm.<strong>de</strong> Spannend<br />

ist <strong>de</strong>r Preisrechner: Spotart, Laufzeit und<br />

Ortsgröße eingeben – schon wer<strong>de</strong>n die<br />

Schaltkosten berechnet. Zeigt auch, wie<br />

an<strong>de</strong>re Unternehmen regional werben.<br />

p www.ca-group.<strong>de</strong> Auch hier stehen<br />

alle Basics über nationale und regionale<br />

Kinowerbung.<br />

p www.cine-flash.<strong>de</strong> Zeigt, wie man<br />

mittels einer Flash-Animation auf sich aufmerksam<br />

machen kann.<br />

p www.cinecom.<strong>de</strong> Website von<br />

Werbeweischer mit Online-Kinoplaner.<br />

Business Ma<strong>de</strong> in Germany – Erfolgsfaktoren für <strong>de</strong>n wirtschaftlichen Aufschwung<br />

2. - 3. Juli 2009, Kongresshaus Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n<br />

Konferenzthemen<br />

� Wo stehen wir in drei Jahren? – Perspektiven für <strong>de</strong>n<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

� Zukunft gestalten – Innovationsfähigkeit durch die Neu- und<br />

Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen<br />

Unter <strong>de</strong>n Sprechern sind<br />

Wolfgang Grupp<br />

alleiniger Geschäftsführer<br />

und Inhaber TRIGEMA GmbH<br />

& Co. KG, Burladingen<br />

Barbara Kno�ach<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s,<br />

SEB Asset Management AG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Frank Meier-Gerßler<br />

Vorstand Operations,<br />

Global Group Dialog<br />

Solutions AG, Idstein<br />

Dr. Ljiljana Mitic<br />

Director Financial Services<br />

Industry, Hewlett-Packard<br />

GmbH, Deutschland,<br />

München<br />

Initiatoren<br />

� Erfolgsfaktor Mensch – Nachhaltiger Unternehmenserfolg durch<br />

strategische Personalpolitik<br />

� Is big beautiful? – Zukäufe, Kostenoptimierung, Outsourcing<br />

Dr. Martina Niemann<br />

Bereichsleiterin Tarif- und<br />

Sozialpolitik, Deutsche Bahn<br />

AG, Berlin<br />

Peter Pittgens<br />

Geschäftsführer,<br />

Siegfried Vögele Institut,<br />

Bonn<br />

Prof. Dr.<br />

Helga Rübsamen-Schaeff<br />

Geschäftsführerin,<br />

AiCuris GmbH & Co KG,<br />

Wuppertal<br />

Hauptsponsoren Co-Sponsor Hauptmedienpartner Medienpartner<br />

Nähere Informationen erhalten Sie unter: Fon: +49(0)69 - 97 176-304; www.malekigroup.com; E-Mail: g.fascher@malekigroup.com<br />

Dr. Robert B. Vehrkamp<br />

Director, Programm<br />

Europas Zukunft,<br />

Bertelsmann Stiftung,<br />

Gütersloh<br />

acq_05/09


MARKETING _ Magalog<br />

Magazin trifft Katalog<br />

»Magalog – die neue Wun<strong>de</strong>rwaffe für Verkauf und Kun<strong>de</strong>nbindung.« Mit <strong>de</strong>rartigen Vorschusslorbeeren<br />

ausgestattet, wur<strong>de</strong>n vor einigen Jahren die ersten Mischungen aus Magazin und<br />

Katalog entwickelt, die das altern<strong>de</strong> Medium <strong>de</strong>s Versandhan<strong>de</strong>ls revolutionieren sollten.<br />

Text _ Frank Pieper<br />

Heute ist die Euphorie <strong>de</strong>s Neuen <strong>de</strong>utlich<br />

verblasst. Forscht man aktuell im<br />

Internet bei Google nach <strong>de</strong>r Mischung<br />

aus Magazin und Katalog, so ist die Ausbeute<br />

an Informationen und Leistungsbeispielen<br />

ähnlich enttäuschend wie die<br />

Definition <strong>de</strong>s Lexikons Wikipedia. Das<br />

aus <strong>de</strong>n Worten Magazin und Katalog zusammengesetzte<br />

Objekt sei ein Synonym<br />

für eine zu Promotionszwecken verteilte<br />

Ausgabe eines Magazins, die aufgrund<br />

ihrer Reduziertheit als Katalog <strong>de</strong>finiert<br />

wür<strong>de</strong>, lässt uns <strong>de</strong>r Eintrag <strong>de</strong>r freien<br />

Enzyklopädie wissen.<br />

Da eine <strong>de</strong>rartige Definition <strong>de</strong>s Kunstworts<br />

Magalog in <strong>de</strong>n Marketingabteilungen<br />

<strong>de</strong>utscher Versandhändler<br />

kaum Verzückungen auslösen dürfte,<br />

fin<strong>de</strong>t sich die tatsächliche Lösung <strong>de</strong>r<br />

p<br />

Informationsverknappung in <strong>de</strong>m ergänzen<strong>de</strong>n<br />

Eintrag. Dieser erklärt, dass<br />

Eberhard Dittmann <strong>de</strong>n Begriff als eingetragene<br />

Marke seit 1997 nutzen darf.<br />

Und das tut er: <strong>Als</strong> ehemaliger Sport-<br />

und Erdkun<strong>de</strong>lehrer hört Dittmann auf<br />

<strong>de</strong>n Spitznamen Titus und hat diesen<br />

seinem Skatebord-Label übertragen, das<br />

seine Kun<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem erfolgreich<br />

mit einem regelmäßig erscheinen<strong>de</strong>n<br />

Magalog informiert.<br />

We<strong>de</strong>r Fisch noch Fleisch?<br />

Wie bei <strong>de</strong>m von AEG seit 1941 als<br />

»Foen« geschützten Markenzeichen <strong>de</strong>s<br />

Haartrockners, kann das eingetragene<br />

Recht <strong>de</strong>r Titus AG die Verbreitung <strong>de</strong>s<br />

Wortlauts und die Schaffung eines neu-<br />

CASE MAGALOG FÜR ZUBEHÖR- UND TUNINGTEILE<br />

Custom & Speed Parts aus Bargtehei<strong>de</strong>, Spezialist<br />

für luftgekühlte Volkswagen, ist Marktführer<br />

seines Segments. Ausgerichtet auf die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

seiner Zielgruppe, nutzt das international<br />

agieren<strong>de</strong> Unternehmen <strong>de</strong>n redaktionellen Katalog<br />

zur ergänzen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nansprache neben<br />

<strong>de</strong>m Hauptkatalog.<br />

p Der Auftraggeber: Custom & Speed Parts. Das<br />

Unternehmen bietet <strong>de</strong>r Fangemein<strong>de</strong> von luftgekühlten<br />

Boxer-Motoren von VW und Porsche Ersatz-<br />

und Tuningteile. Mit <strong>de</strong>r jährlichen Neuauflage <strong>de</strong>s<br />

über 1.000 Seiten umfassen<strong>de</strong>n Produktkatalogs<br />

präsentieren die Spezialisten ihrer Zielgruppe über<br />

25.000 Ersatzteile für ihre Automobile.<br />

p Die Aufgabenstellung. Kun<strong>de</strong>nbindung und Zielgruppenansprache<br />

stehen im Vor<strong>de</strong>rgrund. Während<br />

<strong>de</strong>r klassische Katalog in Verbindung mit <strong>de</strong>m Online-<br />

Shop rein auf <strong>de</strong>n Verkauf ausgerichtet ist, sorgen flankieren<strong>de</strong><br />

Maßnahmen wie Messen und Anzeigenplatzierungen<br />

für Informationen und Zusatzverkäufe. Um <strong>de</strong>r<br />

Zielgruppe weiterführen<strong>de</strong> Angebote zu machen, ohne<br />

das bisherige Leistungsspektrum zu kannibalisieren,<br />

wur<strong>de</strong> ein redaktionell angereicherter Katalog entwickelt.<br />

Ergänzt um Anwen<strong>de</strong>rstorys und szenetaugliche<br />

Bebil<strong>de</strong>rungen, präsentiert <strong>de</strong>r Anbieter ausgesuchte<br />

Produkte unter saisonalen Aspekten. Diese Kun<strong>de</strong>nansprache<br />

soll sich vom Hauptkatalog unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Der Magalog dient als Ergänzung, um die Zielgruppe für<br />

spezielle Produkte und Leistungen zu sensibilisieren.<br />

en Gattungsbegriffs nicht verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Auf <strong>de</strong>r Suche nach neuen Trends und<br />

Möglichkeiten, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n noch besser<br />

und nachhaltiger zu erreichen, greifen<br />

die Marketingabteilungen <strong>de</strong>s Versandhan<strong>de</strong>ls<br />

<strong>de</strong>n Gedanken, redaktionelle<br />

Inhalte in ihre Verkaufspräsentationen<br />

zu streuen, dankbar auf.<br />

Unabhängig von <strong>de</strong>r Begrifflichkeit ist<br />

die Nutzbarkeit <strong>de</strong>s redaktionellen Katalogs<br />

wie bei vielen Marketingtools strittig.<br />

»We<strong>de</strong>r Fisch noch Fleisch«, heißt es<br />

hinter vorgehaltener Hand, während Anbieter<br />

wie Bogner durchaus erfolgreich<br />

auf die Beson<strong>de</strong>rheit und die hierdurch<br />

erzielbare Aufmerksamkeit <strong>de</strong>s Mediums<br />

setzen. Wie bei allen Instrumenten<br />

<strong>de</strong>s Marketings geht <strong>de</strong>m Erfolg jedoch<br />

einige Anstrengung voraus. Während<br />

34 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />

Foto: Custom & Speed Parts


<strong>de</strong>r erfolgsverwöhnte Versandhan<strong>de</strong>l es<br />

bis dato gewohnt war, seine Produkte in<br />

mehr o<strong>de</strong>r weniger ansprechen<strong>de</strong>r Form<br />

<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n lediglich verkäuferisch zu<br />

präsentieren, erfor<strong>de</strong>rt die Erstellung<br />

eines redaktionell angereicherten Katalogs<br />

<strong>de</strong>utlich mehr Aufwand.<br />

Marketinginstrument Magalog<br />

Da entsprechen<strong>de</strong> Zusatzleistungen<br />

für vermeintlich unproduktive Seiten<br />

entstehen, tritt bei vielen Entschei<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Kosten-Nutzen-Aspekt in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Das verhin<strong>de</strong>rt noch immer <strong>de</strong>n<br />

Siegeszug <strong>de</strong>s Magalogs. Betrachtet man<br />

aber die Zielgruppe <strong>de</strong>s klassischen Versandhan<strong>de</strong>ls,<br />

stellt man fest, dass sich<br />

diese zwischenzeitlich zu erlebnisorientierten<br />

Konsumenten entwickelt hat,<br />

die mit <strong>de</strong>r simplen Abbildung eines<br />

Produkts und dazugehörigen Größen-<br />

und Bestellangaben nicht mehr zufrie<strong>de</strong>n<br />

ist. Im Sinne <strong>de</strong>r gezielten Kun<strong>de</strong>nansprache<br />

muss <strong>de</strong>r erfolgreiche Versen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>shalb immer auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />

Möglichkeiten <strong>de</strong>r Informationsvermittlung<br />

und <strong>de</strong>r hieraus resultieren<strong>de</strong>n<br />

Bindung seiner Kun<strong>de</strong>n sein.<br />

Ob in Form <strong>de</strong>s Gattungsbegriffs o<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r Bezeichnung »Magazin-Katalog«<br />

– <strong>de</strong>r Magalog hat durchaus eine<br />

Daseinsberechtigung im breiten Feld<br />

<strong>de</strong>s Marketingmix. Die <strong>de</strong>utlich zu beobachten<strong>de</strong><br />

Entwicklung zu immer<br />

mehr Emotionalität in <strong>de</strong>utschen Versandhan<strong>de</strong>lskatalogen<br />

zeugt von gesteigertem<br />

Marketing<strong>de</strong>nken und -han<strong>de</strong>ln:<br />

Um <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n heute für eine Leistung<br />

zu begeistern, ist es nötig, ihn mit<br />

einem Markenbewusstsein auszustatten.<br />

Unabhängig davon, ob es sich um<br />

vermeintlich unemotionale Produkte<br />

wie Schrauben und Kabelverbin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

um die Frühjahrsmo<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt. Der<br />

Kun<strong>de</strong> will umsorgt sein, er möchte sich<br />

gut fühlen und in seiner Markentreue<br />

bestätigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Spannen<strong>de</strong> Geschichten<br />

Der Aufwand für einen Magalog ist<br />

nicht zu unterschätzen. Neben marktorientiertem<br />

Han<strong>de</strong>ln bedarf es eines<br />

Kommunikationspartners, <strong>de</strong>r sowohl<br />

über die setzerische Kompetenz für die<br />

Katalogerstellung verfügt als auch in<br />

<strong>de</strong>r Lage ist, spannen<strong>de</strong> und themenbezogene<br />

Artikel redaktionell aufzubereiten.<br />

Letztlich ist es die ergänzen<strong>de</strong><br />

Redaktion, die – mit vermeintlich unproduktiven<br />

Seiten – für die nötige<br />

Spannung und Beson<strong>de</strong>rheit sorgt, um<br />

die Verweildauer eines Magalogs auf<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 35<br />

<strong>de</strong>n Wohnzimmertischen <strong>de</strong>r Nutzer –<br />

mit <strong>de</strong>r Chance auf zusätzliche Bestellungen<br />

– zu erhöhen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

AUTOR<br />

Frank Pieper<br />

ist geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter <strong>de</strong>r<br />

Unternehmensgruppe<br />

Contigo Concept GmbH, die mit Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

in Flensburg, Montabaur und<br />

Frankfurt Lösungen <strong>de</strong>r gezielten Kun<strong>de</strong>nansprache<br />

entwickelt.<br />

p pieper@con-tigo.<strong>de</strong><br />

1.000<br />

BRIEFBOGEN<br />

GRATIS<br />

DIN A4, 4/0-farbig (einseitig)<br />

Offsetpapier, 80g/m²,<br />

laser-/inkjettauglich<br />

1.000 bestellen - 2.000 erhalten<br />

/// Persönlicher Ansprechpartner<br />

/// Liefergarantie<br />

/// Höchste Schnitt- und Druckqualität<br />

Jetzt online bestellen:<br />

www.druckhel<strong>de</strong>n.<strong>de</strong>/acquisa


MARKETING _ Alternative Postdienstleister<br />

Farbe im Postmarkt<br />

Nach einigen Branchenturbulenzen bringen alternative Postdienstleister jetzt längst<br />

angedachte Produkte auf <strong>de</strong>n Markt – konzipiert für die Ära nach <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>s Postmonopols.<br />

Das erweitert die Möglichkeiten für Versen<strong>de</strong>r von Mailings.<br />

Text _ Kristina Schreiber<br />

Alle schielen auf <strong>de</strong>n Riesen. »Die Deutsche<br />

Post ist als Allroun<strong>de</strong>r äußerst<br />

erfolgreich«, lobt Marco Schlüter, Bereichsleiter<br />

Geschäftsentwicklung und<br />

Kun<strong>de</strong>nbetreuung <strong>de</strong>r neuen, für das<br />

postalische Drittgeschäft stehen<strong>de</strong>n<br />

Marke Bauer Postal Network bei <strong>de</strong>r Bauer<br />

Vertriebs KG in Hamburg. Giganten<br />

wie die Post hätten in<strong>de</strong>s auch eine<br />

Achillesferse: Mangeln<strong>de</strong> Flexibilität<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

EXCEL-TOOL:<br />

»Direktmarketing«<br />

Mit diesem Excel-Tool behalten Sie die<br />

Kosten und <strong>de</strong>n Erfolg aller Ihrer Mailing-<br />

Kampagnen im Blick.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 671075<br />

und starre Regeln, wie eine Sendung etwa<br />

nach Format und Inhaltsgleichheit<br />

einzustufen sei.<br />

»Wenn es überhaupt funktioniert, ein<br />

frei geformtes und damit aufmerksamkeitsstarkes<br />

Mailing mit <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Post zu versen<strong>de</strong>n, dann kostet das erhebliche<br />

Aufschläge«, betont Schlüter.<br />

Der Manager will das »unlogische System«<br />

aus Monopolzeiten jetzt öffnen.<br />

Denn: Bis zu 70 Prozent <strong>de</strong>r Kosten für<br />

Werbebriefe, die mit <strong>de</strong>r Deutschen Post<br />

versen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, gehen für das Porto<br />

drauf. Beson<strong>de</strong>rs teuer kommt es Kreative<br />

zu stehen, wenn ungewöhnliche<br />

Formate zugestellt wer<strong>de</strong>n sollen. Um<br />

hier gegenzusteuern, lautet die einzige<br />

Beför<strong>de</strong>rungsbedingung bei Bauer Vertrieb<br />

(was sie mit <strong>de</strong>r TNT Post gemein<br />

hat), dass das Poststück in <strong>de</strong>n Briefkasten<br />

<strong>de</strong>s Empfängers passen muss.<br />

Regeln rund um Inhaltsgleichheit entfallen.<br />

Die Preise staffeln sich nach Gewicht.<br />

Brief ist nicht mehr gleich Brief<br />

»Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nken bei Gewicht, Formaten<br />

o<strong>de</strong>r Laufzeiten in Klassen <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Post«, kritisiert Christian Bartelheimer,<br />

Chef <strong>de</strong>r Swiss-Post- und Hermes-Tochter<br />

Primemail in Hamburg. Die eigentliche<br />

Leistung, einen Brief in <strong>de</strong>finierter Zeit<br />

und Qualität von <strong>de</strong>r Küste in die Berge<br />

zu bringen, bestehe in <strong>de</strong>r Logistik, die<br />

durch das Sendungsvolumen im Transporter<br />

bestimmt wer<strong>de</strong>. Entsprechend<br />

müssten neue Postdienstleister »die [ …<br />

36 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />

Foto: amlet /shutterstock


Dem Altern Einhalt gebieten<br />

Frédéric Cavro über datenschutzkonformes Adressmanagement<br />

Wie sich die Anfor<strong>de</strong>rungen an Adresslisten<br />

und Datenbanken im Dunstkreis<br />

<strong>de</strong>r Datenschutzreform gestalten, darüber<br />

spricht Frédéric Cavro, Geschäftsleitungsmitglied<br />

<strong>de</strong>r SAZ-Gruppe, im<br />

Interview.<br />

Sie haben einmal gesagt, Datenbanken<br />

und Adresslisten fangen an zu »vergammeln«,<br />

wenn man sich nicht um sie kümmert.<br />

Wie können Werbungtreiben<strong>de</strong><br />

Gefahren rund um diese schnell ver<strong>de</strong>rbliche<br />

Ware abwen<strong>de</strong>n?<br />

Frédéric Cavro: Egal, ob Sie es mit<br />

Adresslisten für eine Mailing-Akquise-<br />

Kampagne zu tun haben o<strong>de</strong>r Ihren<br />

Daten-Pool reparieren, es gilt: ohne gepflegte<br />

Adressen we<strong>de</strong>r Response-starke<br />

Mailings noch vali<strong>de</strong> Datamining-Erkenntnisse.<br />

Aus Datenbanken, die nur<br />

»Garbage« enthalten, kann auch nur<br />

»Garbage« herauskommen. Wo Streuverluste<br />

produziert wer<strong>de</strong>n, ergibt sich<br />

von vorn herein ein schlechter Response<br />

und damit ein unterirdischer Returnon-Investment<br />

– selbst wenn es geneigte<br />

Reagierer gibt.<br />

Investitionen drohen zu verpuffen …<br />

Cavro: Gera<strong>de</strong> wenn Sie eine unpassen<strong>de</strong><br />

Teilzielgruppe o<strong>de</strong>r einen falsch verorteten<br />

Adressaten anschreiben, setzten<br />

Sie je<strong>de</strong> Menge Budget in <strong>de</strong>n Sand. Erst<br />

wenn ein Mailing an <strong>de</strong>n richtigen Ort<br />

und die gewünschte Zielgruppe gelangt,<br />

haben Unternehmen sauber gearbeitet.<br />

Dazu müssen diese berücksichtigen,<br />

ob <strong>de</strong>r anvisierte Kun<strong>de</strong> umgezogen<br />

o<strong>de</strong>r gar verstorben ist. Und sie müssen<br />

klären, ob ihre Post an eine bestimmte<br />

Klientel überhaupt zustellbar<br />

ist. Außer<strong>de</strong>m sind Informationen über<br />

schlechte Zahler, Werbeverweigerer o<strong>de</strong>r<br />

Schnäppchen jäger relevant für <strong>de</strong>n Marketingerfolg<br />

– je nach Kampagnenziel.<br />

Wie funktioniert Adressoptimierung,<br />

wenn man sie intelligent betreibt?<br />

Cavro: Diejenigen Unternehmen schnei<strong>de</strong>n<br />

am kosteneffizientesten und bei<br />

Treffern am effektivsten ab, die <strong>de</strong>n<br />

kaska<strong>de</strong>nartigen Abgleich mit allen<br />

am Markt verfügbaren Informationen<br />

nutzen. Es ist unverantwortlich, wenn<br />

Marktteilnehmer ihren Kun<strong>de</strong>n nur<br />

hauseigene Produkte zur Umstellung von<br />

Umzügen, zur Markierung von Verstorbenen,<br />

von Unzustellbaren und Co. als<br />

alleinigen Seligmacher anpreisen. Diese<br />

Dienstleis ter verkennen, dass nur alle<br />

verfügbaren Quellen zusammen eine<br />

umfassen<strong>de</strong> Konsumentensicht ermöglichen<br />

und so die besten Voraussetzungen<br />

für Kampagnenerfolg schaffen. Sie enthalten<br />

ihren Kun<strong>de</strong>n bewusst Chancen<br />

bei <strong>de</strong>r Adressbereinigung vor. Obwohl<br />

ich für die umfassen<strong>de</strong> Kaska<strong>de</strong> plädiere,<br />

müssen Unternehmen hier wegen <strong>de</strong>r<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Zahl an Umzugsdatenbanken<br />

am Markt auch Risiken beachten:<br />

dass Bestän<strong>de</strong> durch mangelhafte Daten<br />

»verschlimmbessert« wer<strong>de</strong>n.<br />

Welche Auswirkungen wird <strong>de</strong>r bevorstehen<strong>de</strong><br />

Relaunch <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes<br />

für die Datenhygiene mit sich<br />

bringen?<br />

Cavro: Auch wenn das Gesetz <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>stag<br />

passiert hat, wissen wir noch<br />

nicht, wie und ob <strong>de</strong>r Entwurf noch in<br />

dieser Legislaturperio<strong>de</strong> beschlossen<br />

wird. Nach <strong>de</strong>rzeitigem Stand müssen<br />

wir davon ausgehen, dass für eine Nutzung<br />

von Adressen, die vor <strong>de</strong>m 1. Juli<br />

erhoben wur<strong>de</strong>n, noch kein Opt-in zur<br />

Weitergabe personenbezogener Daten<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist. Immerhin greift hier die<br />

geplante Übergangsfrist. Doch peu à peu<br />

wer<strong>de</strong>n auch diese Daten veralten.<br />

Wie reagieren Sie auf eine »Datenkrise«,<br />

in <strong>de</strong>r mittelfristig bereinigte Opt-in-<br />

Adressen schwin<strong>de</strong>n und neue Opt-ins<br />

schwer zu kriegen sind?<br />

Cavro: Bis zum 30. Juni arbeiten wir weiter<br />

wie bisher. Ständiger Än<strong>de</strong>rungen<br />

beim Gesetzgebungsverfahren zum<br />

Trotz verfügt die SAZ dank internationaler<br />

Aufstellung bereits über eine Reihe<br />

von Lösungen, die <strong>de</strong>r Novelle gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n. Somit ist die SAZ in <strong>de</strong>r Lage,<br />

<strong>de</strong>m Markt auch ab Juli einen topgepflegten<br />

Bestand anzubieten. Dass es<br />

dank Off- und Near-Shoring nach wie<br />

vor nutzbare Adressen geben wird, daran<br />

zeigt sich die Ohnmacht <strong>de</strong>s neuen<br />

Gesetzes. Es schießt voll und ganz an seinem<br />

Ziel vorbei.<br />

SAZ Marketing GmbH Frankfurt<br />

Franklinstraße 62<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Tel. 0 69/84 84 63-0<br />

Fax. 0 69/84 84 63-69 / 79<br />

Ansprechpartner: Frédéric Cavro<br />

smartinfo@saz.net<br />

www.saz.com/address-services<br />

ANZEIGE<br />

Frédéric Cavro: »Feinere Segmente – auch nach<strong>de</strong>m<br />

die BDSG-Novelle in Kraft tritt«<br />

Was sollten Marketinganwen<strong>de</strong>r vor Inkrafttreten<br />

<strong>de</strong>r Novelle mit ihren Adressbestän<strong>de</strong>n<br />

tun?<br />

Cavro: Bis Juni besteht noch die Chance,<br />

eigene Daten-Pools durch Akquisitionsdatenbanken<br />

zu erweitern o<strong>de</strong>r noch einmal<br />

einem gründlichen Frühjahrsputz zu unterziehen.<br />

Unzustellbare und Verstorbene<br />

müssen herausgefiltert und Umzugsadressen<br />

umgestellt wer<strong>de</strong>n. Adressen müssen<br />

etwa mit Telefonnummern angereichert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die SAZ mit ihrer Expertise aus<br />

mehr als drei Deka<strong>de</strong>n tritt dafür ein,<br />

Marketingsegmente mit Hilfe von Korrektur-<br />

und Vere<strong>de</strong>lungskonzepten feiner zu<br />

gestalten und so zeitgemäß auf Verbraucher-<br />

und Wirtschaftsbedürfnisse einzugehen.<br />

Darüber hinaus stellt die SAZ Unternehmen<br />

komplette Akquisitions- und<br />

CRM-Datenbanken zur Verfügung.<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 37


MARKETING _ Alternative Postdienstleister<br />

logistische Lösung an das Mailing anpassen<br />

und versuchen, das Format vom Gewicht<br />

zu entkoppeln«, sagt Bartelheimer.<br />

»Innovationspotenzial steckt in <strong>de</strong>n<br />

vor- und nachgelagerten Bereichen<br />

<strong>de</strong>r Wertschöpfungskette eines Briefs«,<br />

erklärt in<strong>de</strong>s Daniel Bättig, CEO <strong>de</strong>r<br />

grenzüberschreitend agieren<strong>de</strong>n Swiss<br />

Post International (SPI) Management in<br />

Bern. Während Nischenanbieter Primemail<br />

über das Hermes-Netzwerk zur<br />

Leistungsmessung und für das Qualitätsmanagement<br />

ein Tracking anbietet,<br />

setzt die SPI mit Deutschland-Dependance<br />

in Troisdorf u.a. auf digitale Services<br />

wie <strong>de</strong>n weltweit abrufbaren elektronischen<br />

Briefkasten, E-Payment und<br />

<strong>de</strong>n reibungslosen Übergang von <strong>de</strong>r<br />

physischen in die elektronische Welt<br />

und umgekehrt. Dieses Konzept wird<br />

gern als Hybridbrief bezeichnet.<br />

»Die Kunst besteht darin, Warenflüsse so<br />

zu gestalten, dass die Zustellung bei inte-<br />

grierten und mehrstufigen Kam pagnen<br />

zeitnah auf eine Kun<strong>de</strong>nreaktion erfolgt«,<br />

resümiert Rolf Schlosser, stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Councils Zustellung<br />

im Deutschen Dialogmarketing<br />

Verband. Handfestes Beispiel einer Wertschöpfungskette<br />

von SPI: Verlage können<br />

in einem ersten Schritt <strong>de</strong>n Postversand<br />

nutzen, um neue Abonnenten zu gewinnen<br />

und zu bin<strong>de</strong>n, mit einem weiteren<br />

Zeitungen und Zeitschriften grenzüberschreitend<br />

ausliefern und mit einem<br />

dritten Rechnungen weltweit versen<strong>de</strong>n.<br />

Mehr als nur zustellen<br />

Vollsortimenter TNT Post arbeitet in<strong>de</strong>s<br />

an »neuen Briefformen, die sich an <strong>de</strong>r<br />

Grenze zwischen klassischem Direktmarketing,<br />

also Infopost, und Regelkommunikation<br />

per voll bezahltem Brief befin<strong>de</strong>n«,<br />

skizziert Stefan Mid<strong>de</strong>ndorf, Vorstand<br />

<strong>de</strong>r TNT Post. Zusammen mit Partnern<br />

will er auch Datenverarbeitungsservices<br />

anbieten – zur Prüfung und Prävention<br />

von Redressen, also Unzustellbaren. Das<br />

senke die Zahl <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>n über<br />

nicht zugestellte Post und minimiert<br />

Streuverluste. Dazu betreibt die TNT Post<br />

ein zentrales Redress-Center.<br />

Auch Corporate-Publishing-Produkte<br />

dürften <strong>de</strong>n alternativen Postgesellschaften<br />

künftig mehr Einkünfte bescheren.<br />

Zumin<strong>de</strong>st plant Bauer Vertrieb<br />

für die zweite Jahreshälfte ein einschlägiges<br />

Produkt. »Postdienstleister<br />

aus <strong>de</strong>m Verlagsumfeld wer<strong>de</strong>n das Feld<br />

<strong>de</strong>r CP-Produkte wie ,Einkauf aktuell‘<br />

nicht <strong>de</strong>r Deutschen Post überlassen«,<br />

sagt ein Brancheninsi<strong>de</strong>r. Der Markt<br />

versuche, ähnliche Konzepte aufzulegen<br />

und noch besser zu machen.<br />

Laut Oliver-Alexan<strong>de</strong>r Wolters, Chef <strong>de</strong>r<br />

Stuttgarter BW-Post, erfor<strong>de</strong>rn Rechnungen,<br />

Mailings und Co. für nationale<br />

Großkun<strong>de</strong>n Vermarktungskompetenz<br />

» INNOVATIONSPOTENZIAL STECKT IN DEN<br />

VOR- UND NACHGELAGERTEN BEREICHEN DER<br />

WERTSCHÖPFUNGSKETTE EINES BRIEFS.«<br />

DANIEL BÄTTIG, CEO Swiss Post International Management, Bern<br />

und eine große Zustellfläche. Kooperationen<br />

durch das projektbezogene<br />

Zusammenlegen von Netzen sind gefragt.<br />

»Alternative Dienstleister setzen<br />

auf Synergien und Kooperationen bei<br />

Vermarktung, IT, Produktion, Logistik<br />

und Qualitätssicherung, um eine<br />

Region zustelltechnisch abzubil<strong>de</strong>n«, erklärt<br />

Wolters. Nur hohe Zustellmengen<br />

wür<strong>de</strong>n die Kosten senken und die Effizienz<br />

steigern.<br />

Irgendwann wer<strong>de</strong> man <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Post dann auch im <strong>de</strong>rzeit für <strong>de</strong>n Wettbewerb<br />

noch nicht lukrativen Mailing-<br />

Bereich unter 20 Gramm Paroli bieten<br />

können – vorausgesetzt, <strong>de</strong>ren Mehrwertsteuerbefreiung<br />

entfalle. Anbieter<br />

wie Primemail prüfen je<strong>de</strong>nfalls längst,<br />

in welchen Segmenten Wachstumschancen<br />

durch Verdrängung bestehen.<br />

Daran wer<strong>de</strong>n sich die Postprodukte<br />

ausrichten.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

EXPERTEN-STATEMENTS<br />

EIN CHANCENGLEICHER WETTBEWERB<br />

HAT SICH IM POSTMARKT NOCH NICHT<br />

EINGESTELLT. DAS HAT DIE BUNDES-<br />

NETZAGENTUR JÜNGST FESTGESTELLT.<br />

ALTERNATIVE POSTDIENSTLEISTER<br />

WERFEN EINEN BLICK IN DIE ZUKUNFT:<br />

STEFAN<br />

MIDDENDORF,<br />

TNT Post, Ratingen<br />

»Die Differenzierung<br />

erfolgt<br />

über <strong>de</strong>n Preis,<br />

aber auch über<br />

die Kun<strong>de</strong>norientierung,<br />

die<br />

Kalkulation individuellerAngebote<br />

und eine<br />

hohe Transparenz.<br />

Über Test-<br />

Panels lässt sich<br />

beispielsweise<br />

die Zustellfähigkeit o<strong>de</strong>r – wenn Mailing<br />

und Servicecenter per Anstoßkette<br />

verknüpft wer<strong>de</strong>n – die Mandantenfähigkeit<br />

prüfen.«<br />

»Noch schreiben alternative Postdienstleister<br />

– apropos Mehrwertsteuerbefreiung<br />

<strong>de</strong>r Post – bei je<strong>de</strong>m Infobrief vier<br />

bis fünf Cent Verlust. Das hängt von<br />

Zustellmenge und Marktbestehen <strong>de</strong>s<br />

Dienstleisters ab. Wenn die Grundmengen<br />

im Infopostbereich höher ausfallen,<br />

können die Alternativen mit kreativen<br />

Formaten punkten.«<br />

OLIVER-ALEXANDER WOLTERS,<br />

BW-Post, Stuttgart<br />

»Kreative Services<br />

in Kombination<br />

mit <strong>de</strong>r Zustellung<br />

und Kooperationen<br />

von<br />

Verlagen und Versandhändlern,<br />

die<br />

dieselben Kun<strong>de</strong>n<br />

bedienen, können<br />

bei <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nansprachesinnvoll<br />

sein. Skaleneffekte<br />

entstehen<br />

MARCO SCHLÜTER,<br />

Bauer Postal Network,<br />

Hamburg<br />

beim gemeinsamen Papiereinkauf, bei<br />

Druck und Zustellung.«<br />

38 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Kun<strong>de</strong>n gewinnen<br />

Kun<strong>de</strong>n bin<strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>nwert steigern<br />

Mix it, baby!<br />

Der frische Mix für Marketing und Vertrieb<br />

Dreifach vitalisierend in <strong>de</strong>r Wirkung und täglich erfrischend für alle, die mehr<br />

in Marketing und Vertrieb erreichen wollen: acquisa Professional ist <strong>de</strong>r neue<br />

3-in-1-Mix, <strong>de</strong>r alles hat, was Sie für erfolgreiche Kun<strong>de</strong>nbeziehungen brauchen –<br />

anregend, effizient, umsatzför<strong>de</strong>rnd!<br />

Mehr unter www.acquisa.<strong>de</strong>/professional


PRAXIS-SCOUT<br />

Kin<strong>de</strong>rträume aus Plastik<br />

Aufgabe | Der traditionelle Spielzeugmarkt schwächelt. Playmobil geht es gut. Das soll<br />

auch 2009, im Jahr <strong>de</strong>r Krise, so bleiben.<br />

Lösung | Wo Bedarf ist, will Geobra Brandstätter fünf Prozent mehr in Sachen Marketing<br />

ausgegeben. Ansonsten soll alles bleiben, wie es ist.<br />

Text _ Stephanie Streif<br />

Auf <strong>de</strong>n ersten Blick wirkt es etwas steif.<br />

O<strong>de</strong>r es erinnert an Gary Cooper in <strong>de</strong>m<br />

Filmklassiker »Zwölf Uhr mittags«, wenn<br />

er auf seinen Erzfeind wartet. Breitbeinig<br />

steht es da, seine Arme hängen nicht,<br />

son<strong>de</strong>rn stehen schießbereit ein paar<br />

Zentimeter vom Körper ab. Was stört,<br />

ist das Lächeln im Gesicht <strong>de</strong>s Plastikmännchens.<br />

Das hat nichts von einem<br />

Westernhel<strong>de</strong>n. Grund zu lachen hat es<br />

aber allemal, <strong>de</strong>nn Playmobil könnte es<br />

kaum besser gehen. O<strong>de</strong>r besser <strong>de</strong>ssen<br />

Hersteller, <strong>de</strong>r fränkischen Firma Geobra<br />

Brandstätter: Seit Jahren schon macht<br />

das Unternehmen Rekordumsätze, vor<br />

allem mit seiner Premiummarke Playmobil.<br />

Die brachte es im vergangenen<br />

Jahr immerhin auf ein Umsatzplus von<br />

sechs Prozent – die ausländischen Märkte<br />

mit eingerechnet. Alles in allem setzte<br />

Geobra Brandstätter mit Playmobil 452<br />

Millionen Euro um.<br />

Wachstum trotz Krise<br />

Auch im laufen<strong>de</strong>n Jahr, so hofft man<br />

in <strong>de</strong>r Zirndorfer Firmenzentrale, wird<br />

Playmobil an Umsatz zulegen. Krise hin<br />

o<strong>de</strong>r her. »Wir streben ein Wachstum im<br />

mittleren einstelligen Prozentbereich<br />

an«, sagt Geschäftsführerin Andrea<br />

Schauer. »Wir beobachten, dass sich gera<strong>de</strong><br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

starke Marken wie Playmobil behaupten<br />

können.« Ihrer Qualität wegen. »Eltern«,<br />

meint Schauer, »wollen nicht irgen<strong>de</strong>in<br />

Produkt kaufen.« Gut geht es <strong>de</strong>m traditionellen<br />

Spielzeugmarkt nicht – in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Jahren hat er immer wie<strong>de</strong>r<br />

an Umsatz verloren, mal zwei Prozent,<br />

mal drei. Im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n, so das<br />

Ergebnis <strong>de</strong>s Eurotoys Verbraucherpanels,<br />

mit Puppen, Puzzles und an<strong>de</strong>ren<br />

Spielsachen noch 2,44 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />

umgesetzt, sieben Jahre später nur noch<br />

2,23 Milliar<strong>de</strong>n Euro. 2007 ging es das<br />

erste Mal wie<strong>de</strong>r aufwärts, wenn auch<br />

p<br />

nur um ein Prozent. Derweil explodieren<br />

die Umsätze <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>ospiele, 2007<br />

um 28 Prozent auf 1,2 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />

Dass es Playmobil in diesem Umfeld gut<br />

geht, liegt nicht zuletzt am Auslandsgeschäft.<br />

68 Prozent <strong>de</strong>r Umsätze wer<strong>de</strong>n<br />

dort gemacht. In Deutschland wur<strong>de</strong><br />

2008 nicht so viel verkauft wie im Jahr<br />

zuvor. »Im Inland konnte das Vorjahresergebnis<br />

bei <strong>de</strong>n Lieferungen an <strong>de</strong>n<br />

Han<strong>de</strong>l nicht ganz realisiert wer<strong>de</strong>n«,<br />

so Schauer. Ein Grund für das Minus<br />

von vier Prozent im Reinverkauf seien<br />

hohe Lagerbestän<strong>de</strong> im Han<strong>de</strong>l zu Jahresbeginn<br />

gewesen. Bei im Durchschnitt<br />

niedrigeren Konsumentenpreisen <strong>de</strong>r<br />

STRATEGIE KONTINUITÄT IM MARKETING<br />

Playmobil hält an Bewährtem fest. Der<br />

Sortimentskatalog steht immer noch im<br />

Mittelpunkt beim Marketing.<br />

p Ausgangslage: Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahre<br />

wur<strong>de</strong> das Plastikmännchen geboren, seither<br />

geht es mit <strong>de</strong>r Marke Playmobil stetig<br />

bergauf. Im vergangenen Jahr waren unter<br />

<strong>de</strong>n 50 meistverkauften Produkten 13 Playmobil-Artikel.<br />

p Strategie: Playmobil will auch in Krisenzeiten<br />

weitermachen wie bisher. In Sachen<br />

Marketing wird darum nur leicht nachgebessert<br />

– dort, wo Handlungsbedarf besteht,<br />

soll das Budget um fünf Prozent angehoben<br />

wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m wird Playmobil ab sofort<br />

teurer. Die Begründung: Lohn- und Lagerkosten<br />

sind gestiegen, darüber hinaus zwingen<br />

erhöhte Formeninvestitionen sowie weitere<br />

kalkulationsbelasten<strong>de</strong> Kostensteigerungen<br />

zur Anhebung <strong>de</strong>r Abgabepreise in Deutschland<br />

um durchschnittlich 4,9 Prozent.<br />

p Ergebnis: 2009 soll Playmobil noch mehr<br />

Umsatz machen. In Deutschland, so die Zielvorgabe<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsleitung, soll durch mo<strong>de</strong>rates<br />

Wachstum die Top-Position gefestigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die ausländischen Marktanteile sollen<br />

<strong>de</strong>rweil weiterwachsen.<br />

2008er Neuheiten habe sich <strong>de</strong>r Durchverkauf<br />

wertmäßig um knapp zwei Prozent<br />

verringert. Gleichzeitig hätten die<br />

verkauften Stückzahlen im Han<strong>de</strong>l aber<br />

um einen Prozentpunkt zugenommen.<br />

Schauer fin<strong>de</strong>t das in Zeiten wie diesen<br />

zufrie<strong>de</strong>nstellend. Immerhin ist und<br />

bleibt Deutschland Playmobils größter<br />

Markt. Die Plastikmännchen mit <strong>de</strong>r<br />

Topffrisur kommen gleich nach Lego<br />

40 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />

Foto: Playmobil


und Mattel. Ihr Anteil am <strong>de</strong>utschen<br />

Markt: 8,6 Prozent. Wenig ist das nicht.<br />

Playmobilien wird virtuell<br />

»UNSER HAUPTWERBEMITTEL BLEIBT DER BILDER-<br />

BUCHARTIGE SORTIMENTSKATALOG MIT EINER AUF-<br />

LAGE VON WELTWEIT 15 MILLIONEN STÜCK.«<br />

Dass Playmobil heute in je<strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rzimmer<br />

herumliegt, hätte man Anfang<br />

<strong>de</strong>r 70er-Jahre kaum für möglich gehalten.<br />

1974, im Februar, wer<strong>de</strong>n die<br />

ersten Playmobil-Ritter, -Indianer und<br />

-Bauarbeiter auf <strong>de</strong>r Internationalen<br />

Spielwarenmesse und einer firmeninternen<br />

Messe präsentiert: Mit wenig<br />

Erfolg – erst einmal. Dann, am letzten<br />

Messetag, macht ein Gerücht die Run<strong>de</strong>.<br />

Ein Großkonzern, so heißt es, habe sich<br />

das Alleinverkaufsrecht gesichert. Jetzt<br />

wollen auch die <strong>de</strong>utschen Einkäufer<br />

Playmobil. Bloß keinen Trend verpassen.<br />

Doch damit, dass die Nachfrage die Kapazitäten<br />

um ein Dreifaches übersteigen<br />

wür<strong>de</strong>, hat Firmenchef Horst Brandstätter,<br />

<strong>de</strong>r das Gerücht gestreut hat, nicht<br />

gerechnet. Um noch mehr Männchen<br />

zu produzieren, kauft Brandstätter je<strong>de</strong><br />

ANDREA SCHAUER, Geschäftsführerin, Playmobil, Zirndorf<br />

gebrauchte Maschine auf, die er kriegen<br />

kann. Danach ging es steil nach oben.<br />

O<strong>de</strong>r wie in <strong>de</strong>m 2004 erschienenen<br />

Jubiläums-Bildband nachzulesen ist:<br />

»Dies ist die Geschichte eines 7,5 Zentimeter<br />

großen Männchens, das von <strong>de</strong>r<br />

fränkischen Kleinstadt Zirndorf aus die<br />

Welt erobert hat. Innerhalb von nur drei<br />

Jahrzehnten bevölkert es mit 1,7 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Schwestern und Brü<strong>de</strong>rn einen<br />

eigenen Kontinent – <strong>de</strong>r ist blau, heißt<br />

Playmobilien und rangiert mit dieser Bevölkerungszahl<br />

direkt hinter Asien.« In<br />

<strong>de</strong>r Zwischenzeit wohnen 2,2 Milliar<strong>de</strong>n<br />

in Playmobilien. Mit unzähligen Figu-<br />

renvarianten ist Playmobil längst zum<br />

Selbstläufer gewor<strong>de</strong>n. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />

dass in Sachen Marketing nicht viel herumexperimentiert<br />

wird. »Absolute Priorität<br />

genießt unser bil<strong>de</strong>rbuchähnlicher<br />

Sortimentskatalog. Mit einer Gesamtauflage<br />

von rund 15 Millionen Stück jährlich<br />

und Ausgaben in 18 verschie<strong>de</strong>nen<br />

Sprachen wird das mit Spielszenen<br />

und Produktbeschreibungen gestaltete<br />

Hauptwerbemittel weltweit in <strong>de</strong>n Vertriebsgebieten<br />

verteilt«, erklärt Schauer.<br />

Danach kommt gleich TV – dort wirbt<br />

Playmobil gezielt an <strong>de</strong>n Eltern vorbei<br />

und schaltet seine Spots im Umfeld von<br />

Kin<strong>de</strong>rprogrammen. Und zwar immer<br />

dann, wenn neue Produkte eingeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, und – ganz wichtig – vor Weihnachten.<br />

Erwachsene umwerbe Playmobil<br />

nur, wenn es um die Kleinkindserie<br />

Playmobil 1.2.3 gehe, dann schalte man<br />

auch Anzeigen in Elternmagazinen, so<br />

Schauer. Geworben wird auch unkonventionell<br />

o<strong>de</strong>r besser nicht klassisch:<br />

Mit Spiel- und Mitmachtouren o<strong>de</strong>r über<br />

<strong>de</strong>n PC. Mit Online-Spielen und CD-ROMs<br />

haben die Zirndorfer ihr »Playmobilien«<br />

in die virtuelle Welt hinein verlängert.<br />

7,5 Millionen Euro hat das Unternehmen<br />

vergangenes Jahr <strong>de</strong>utschlandweit<br />

verworben, brutto versteht sich. Über<br />

die weltweiten Aufwendungen macht<br />

Schauer keine Angaben. Nur so viel: Das<br />

Budget wer<strong>de</strong> um fünf Prozent angehoben.<br />

Nicht pauschal, aber in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

mit Handlungsbedarf.<br />

Auch 2009 wird Playmobil seine Männchen<br />

ans Kind bringen. Vielleicht nicht<br />

<strong>de</strong>n Cowboy <strong>de</strong>r 70er-Jahre, <strong>de</strong>r verkauft<br />

sich heute nicht mehr. Dafür aber<br />

<strong>de</strong>n Piraten. O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Ritter. Den gibt<br />

es auch heute noch – allerdings nicht<br />

mehr mit seiner alten Kopfbe<strong>de</strong>ckung,<br />

die eher an ein Hütchen <strong>de</strong>nn an einen<br />

Helm erinnerte. Der Playmobil-Ritter<br />

von heute ist komplett eingerüstet.<br />

Selbst gegen Darth Va<strong>de</strong>r aus Star Wars<br />

könnte er antreten. Um ihn dann zu<br />

besiegen. Natürlich mit einem Lächeln<br />

auf <strong>de</strong>n Lippen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 41


VERTRIEB _ acquisa-Roundtable<br />

»Frauen sind die besseren Verkäufer«<br />

In Krisenzeiten wird <strong>de</strong>r Vertrieb zur Speerspitze <strong>de</strong>r Unternehmen. Auf <strong>de</strong>m diesjährigen Deutschen<br />

Vertriebs- und Verkaufsleiterkongress <strong>de</strong>r Deutschen Verkaufsleiterschule (DVS) in München<br />

diskutierten Experten im acquisa-Roundtable über Motivation im Vertrieb und Frauen im Verkauf.<br />

Mo<strong>de</strong>ration _ Klaus Dietzel<br />

acquisa: Mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft<br />

geht es rasant abwärts. Einige Wirtschaftsinstitute<br />

rechnen für 2009 gar<br />

mit einem Rückgang <strong>de</strong>s Bruttoinlandsprodukts<br />

um sechs Prozent und<br />

einem Anstieg <strong>de</strong>r Arbeitslosenzahlen<br />

auf über fünf Millionen im Jahr 2010.<br />

Was be<strong>de</strong>utet das für <strong>de</strong>n Vertrieb?<br />

Detlef Dörrié: Der Vertrieb wird in <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahren noch mehr an Be<strong>de</strong>utung<br />

gewinnen. Der hohe Anspruch<br />

an die Verkaufsmannschaften bleibt,<br />

doch <strong>de</strong>r Erfolgsdruck ist enorm gestiegen.<br />

Deshalb ist es umso wichtiger, die<br />

Sales-Teams zu motivieren. Die Kunst besteht<br />

darin, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n nicht spüren zu<br />

lassen, dass <strong>de</strong>r Druck stark gestiegen ist.<br />

Markus Garhammer: In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Situation sollte man sicherlich mehr<br />

Gas geben. Der Vertrieb darf nicht nur<br />

seine Produkte verkaufen, son<strong>de</strong>rn muss<br />

Konzepte und Lösungen anbieten.<br />

Jürgen Hamberger: Wir müssen aktuell<br />

nicht nur eine Schippe drauflegen, son-<br />

<strong>de</strong>rn vor allem auch die Vertriebsstrukturen<br />

überarbeiten, damit die Verkäufer<br />

effektiver arbeiten können. Da spielt <strong>de</strong>r<br />

Aufbau von CRM-Systemen sicherlich<br />

eine große Rolle. Die Verkäufer dürfen<br />

nicht mit unnötigen Arbeiten überfrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bernd Stopper: Wir brauchen eine noch<br />

höhere Professionalisierung im Vertrieb.<br />

Dieser muss die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

künftig besser erkennen und diese Kenntnis<br />

dann auch in neue Aufträge umsetzen.<br />

Es geht darum, Vertriebserfolge zu<br />

planen und wie<strong>de</strong>rholbar zu machen.<br />

Doch dazu brauchen Unternehmen vali<strong>de</strong><br />

Daten. Diese können CRM-Systeme<br />

liefern, die in mittelständischen B2B-<br />

Betrieben allerdings nur zu 40 Prozent<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Da wird Potenzial<br />

verschenkt. Auch die Mentalität <strong>de</strong>r Außendienstmitarbeiter<br />

muss sich än<strong>de</strong>rn.<br />

Viele hören sich viel zu gern selbst re<strong>de</strong>n,<br />

als dass sie <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n zuhören.<br />

Verkäufer sollten nicht in erster Linie ihr<br />

» VERTRIEBSMITARBEITER VER-<br />

SUCHEN, AUS JEDER SITUA-<br />

TION DAS BESTE ZU MACHEN.<br />

SIE SIND OPTIMISTISCHER<br />

UND JAMMERN WENIGER.«<br />

DR. JOSEF PICHLBAUER, Unternehmensberater<br />

Greenfeld Consulting, München<br />

42 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Fotos: Alexan<strong>de</strong>r von Spreti<br />

Produkt an <strong>de</strong>n Mann bringen, son<strong>de</strong>rn<br />

vor allem auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n<br />

eingehen und Lösungen für <strong>de</strong>ssen Probleme<br />

anbieten.<br />

Josef Pichlbauer: Ich bin immer wie<strong>de</strong>r<br />

erstaunt, wie in Krisenzeiten alles auf<br />

<strong>de</strong>n Vertrieb abgela<strong>de</strong>n wird. Der soll<br />

nun die Kohlen aus <strong>de</strong>m Feuer holen.<br />

Letztendlich entschei<strong>de</strong>n jedoch die Produkte,<br />

ob ein guter Vertrieb etwas verkaufen<br />

kann.<br />

Peter Schreiber: Die Verkäufer in<br />

Deutschland sollten <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r Tat<br />

etwas mehr Gas geben. Dies aber nicht<br />

quantitativ, son<strong>de</strong>rn vor allem qualitativ.<br />

Die Vertriebsorganisationen müssen zu<br />

einem neuen Selbstverständnis fin<strong>de</strong>n.<br />

Verkäufer müssen ihre Kun<strong>de</strong>n heute<br />

wettbewerbsfähig machen. Wenn das<br />

gelingt, wer<strong>de</strong>n Letztere auch weiter bei<br />

ihnen kaufen. Diese Verkaufsphilosophie<br />

müssen viele Vertriebsmitarbeiter noch<br />

lernen. Auch die Effizienz bei <strong>de</strong>n Sales-<br />

Teams muss steigen. Man kann <strong>de</strong>n Verkäufern<br />

nicht absprechen, sich zu engagieren.<br />

Im Gegenteil. Aber wir brauchen<br />

heute eine an<strong>de</strong>re Herangehensweise. Es<br />

geht nicht allein darum, was erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n soll, son<strong>de</strong>rn wie es erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n soll. Das ist eine klassische Führungsaufgabe<br />

für die Vertriebsleiter.<br />

acquisa: Muss <strong>de</strong>r Vertrieb also neu erfun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

Dörrié: Keineswegs. Der Vertrieb hat vor<br />

<strong>de</strong>r Krise verkauft und wird nach <strong>de</strong>r<br />

Krise verkaufen. Heute zeigt sich, was<br />

Unternehmen in <strong>de</strong>r Vergangenheit richtig<br />

gemacht haben. Diejenigen Betriebe,<br />

die jetzt erst anfangen, in ihren Vertrieb<br />

zu investieren, wer<strong>de</strong>n wohl nicht überleben.<br />

Doch für die Firmen, die hier<br />

bereits in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren<br />

mehr unternommen haben, bin ich sehr<br />

zuversichtlich.<br />

acquisa: Muss man in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Krise als Verkäufer geboren sein o<strong>de</strong>r<br />

lässt sich da auch noch etwas lernen?<br />

Pichlbauer: Bis zu einem gewissen Grad<br />

kann man je<strong>de</strong>m beibringen, etwas zu<br />

verkaufen. Doch einen Spitzenverkäufer<br />

zeichnet aus, dass er mit Freu<strong>de</strong> und Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

zum Kun<strong>de</strong>n fährt. Das kann<br />

man nicht lernen. Das muss man in sich<br />

tragen. Das verkäuferische Handwerk<br />

lässt sich durch Schulungen schon verbessern.<br />

Unternehmen, die hier in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit investiert haben, sind<br />

heute sicherlich besser aufgestellt.<br />

acquisa: Sollten Verkäufer <strong>de</strong>rzeit<br />

mehr beim Kun<strong>de</strong>n sein?<br />

Stopper: Ein guter Verkäufer ist nicht<br />

nur Verkäufer, son<strong>de</strong>rn auch Berater.<br />

Da muss er nicht unbedingt je<strong>de</strong>n Tag<br />

beim Kun<strong>de</strong>n sein. Auch hier zählt nicht<br />

die Quantität <strong>de</strong>s Kontakts, son<strong>de</strong>rn die<br />

Qualität. Der Verkäufer sollte es schaffen,<br />

dass <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> bei ihm anruft und<br />

nicht umgekehrt. Dann kann man von<br />

einem wahren Erfolg sprechen.<br />

Dörrié: Das sehe ich etwas differenzierter.<br />

Für bestehen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>n mag das<br />

zutreffen. Bei Interessenten allerdings<br />

kann <strong>de</strong>r Verkäufer nicht oft genug sein.<br />

Ich erwarte von meinen Vertriebsmitarbeitern,<br />

dass sie ständig bei potenziellen<br />

Kun<strong>de</strong>n sind.<br />

Pichlbauer: Ich habe nicht <strong>de</strong>n Eindruck,<br />

dass Außendienstmitarbeiter zu<br />

wenig draußen sind. Die wären viel lieber<br />

noch viel öfter beim Kun<strong>de</strong>n, doch<br />

die Vertriebs-Controller in <strong>de</strong>n Unternehmenszentralen<br />

verlangen ständig<br />

neue Berichte. Dann kommen noch<br />

Sales-Meetings, Kick-Offs und an<strong>de</strong>re<br />

Vertriebs-Conventions hinzu, sodass für<br />

<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n keine Zeit mehr bleibt.<br />

Hamberger: Da sollte man in <strong>de</strong>r Tat<br />

mal überlegen, ob ein Zuviel an Reporting<br />

nicht auch kontraproduktiv sein<br />

könnte.<br />

Schreiber: Mir geht es auch bei <strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>nbesuchen um die Qualität,<br />

nicht um die Quantität. Wenn Erstere<br />

stimmt, dann muss <strong>de</strong>r Verkäufer<br />

nicht täglich beim Kun<strong>de</strong>n sein. Ich befürchte,<br />

dass die administrativen Aufgaben<br />

künftig sogar noch zunehmen,<br />

DER 32. DEUTSCHE VERTRIEBS- UND<br />

VERKAUFSLEITER-KONGRESS DER DVS<br />

fand Anfang April in München statt. Der<br />

jährliche Jour fixe <strong>de</strong>r Führungskräfte aus<br />

Vertrieb und Verkauf stand unter <strong>de</strong>m<br />

Motto »Deutschland zwischen Krise und<br />

Aufschwung«.<br />

p www.dvvk.<strong>de</strong><br />

weil im Innendienst durch natürliche<br />

Fluktuation die Kapazitäten abgebaut<br />

und diese Aufgaben <strong>de</strong>m Außendienst<br />

aufgebür<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Das kann auf Dauer<br />

nicht funktionieren. Auch nicht,<br />

wenn mo<strong>de</strong>rnste Informationstechnik<br />

genutzt wird. Denn diese muss von <strong>de</strong>n<br />

Mitarbeitern erst einmal beherrscht<br />

wer<strong>de</strong>n, bevor sie effizient eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Stopper: Da stimme ich Ihnen zu. Bei<br />

<strong>de</strong>r Einführung von mo<strong>de</strong>rnen CRM-Systemen<br />

wer<strong>de</strong>n sicherlich noch vielfach<br />

Fehler gemacht. Es kann nur funktionieren,<br />

wenn die Mitarbeiter, die diese<br />

Ins trumentarien nutzen sollen, auch<br />

abgeholt wer<strong>de</strong>n und CRM leben.<br />

acquisa: Wo sehen Sie <strong>de</strong>nn die wichtigsten<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen im Vertrieb<br />

für die kommen<strong>de</strong>n Jahre? [ …<br />

» ICH WÜNSCHE MIR LÄNGERFRISTIGES UND KONZEPTIO-<br />

NELLERES DENKEN IM VERTRIEB UND MEHR MUT AUF ALLEN<br />

HIERARCHIEEBENEN. DER ZICKZACKKURS IM VERKAUF HAT<br />

KEINE ZUKUNFT.«<br />

PETER SCHREIBER, Unternehmensberater Peter Schreiber & Partner, Ilsfeld-Auenstein<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 43<br />

p


VERTRIEB _ acquisa-Roundtable<br />

Hamberger: Man muss <strong>de</strong>n Vertrieb auf<br />

Krisenzeiten vorbereiten. Dies geht nur<br />

durch gezielte Trainingsmaßnahmen.<br />

Das gilt für die Vertriebsleiter ebenso<br />

wie für die einfachen Verkäufer. Alle<br />

müssen künftig noch härter an sich arbeiten.<br />

Dörrié: Ganz entschei<strong>de</strong>nd ist, Vertriebsmitarbeiter<br />

zu motivieren und sie mit<br />

diesem Druck nicht allein zu lassen. Der<br />

Vertrieb ist die Speerspitze für alle Unternehmen,<br />

die noch wachsen wollen.<br />

<strong>Als</strong> Unternehmenschef muss ich die<br />

Verkäufer mit <strong>de</strong>n richtigen Instrumentarien<br />

unterstützen.<br />

acquisa: Muss man im Vertrieb nicht<br />

auch um<strong>de</strong>nken?<br />

Schreiber: Absolut. Wir brauchen heute<br />

eine nachhaltigere und längerfristige<br />

Strategie. Vorbild für mich ist diesbezüglich<br />

Porsche. Deren Vorstandschef<br />

ist bewusst aus <strong>de</strong>m DAX ausgestiegen,<br />

um sich nicht diesem Hamsterrennen<br />

im Quartalsrhythmus zu unterwerfen<br />

und das Unternehmen strategisch neu<br />

zu positionieren. Ein mutiger Schritt,<br />

<strong>de</strong>r gut funktioniert hat.<br />

Stopper: Wenn man in die Unternehmenspraxis<br />

schaut, sieht das lei<strong>de</strong>r nicht<br />

so rosig aus. Viele Firmen agieren nach<br />

wie vor zu kurzfristig. Für viele Betriebe<br />

zählt allein, dass zum nächsten Quartal<br />

die Zahlen stimmen. Dafür müssen die<br />

Verkaufsmannschaften sorgen. Der Aufbau<br />

langfristiger Kun<strong>de</strong>nbeziehungen<br />

steht <strong>de</strong>m oft diametral gegenüber. Es<br />

wäre eine Illusion zu glauben, dass sich<br />

dies in <strong>de</strong>r Krise än<strong>de</strong>rt.<br />

» DAS WORT KRISE WIRD ZU SEHR HERBEIDISKUTIERT. GEJAM-<br />

MERT WIRD AUF SEHR HOHEM NIVEAU. GERADE JETZT GILT ES<br />

ANZUPACKEN, SICH AUF SEINE AUFGABEN ZU KONZENTRIEREN<br />

UND DEM KUNDEN EINEN OPTIMALEN SERVICE ANZUBIETEN.«<br />

MARKUS GARHAMMER, Verkaufsleiter Textil Deutschland, Salewa Sportgeräte, Aschheim<br />

acquisa: Welche Än<strong>de</strong>rungen für <strong>de</strong>n<br />

Vertrieb zeichnen sich <strong>de</strong>nn im Schulungsbereich<br />

ab?<br />

Hamberger: Wenn man sich umhört,<br />

wird auf Seiten <strong>de</strong>r Unternehmen in<br />

diesem Bereich kurzfristig eher <strong>de</strong>sinvestiert.<br />

Pichlbauer: Inhaltlich wird das Thema<br />

Change Management, das Begleiten von<br />

Verän<strong>de</strong>rungsprozessen im Vertrieb,<br />

<strong>de</strong>utlich stärker nachgefragt als in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Jahren. Klassische Verkaufsthemen<br />

bleiben wichtig.<br />

Schreiber: Je<strong>de</strong>r Verkäufer hat <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>n er verdient. Unternehmen, die<br />

kontinuierlich in Aus- und Weiterbildung<br />

investieren, helfen ihren Verkäufern,<br />

mit besseren Kun<strong>de</strong>n bessere Umsätze<br />

zu machen. Inhaltlich gewinnen<br />

im Seminarmarkt strategische Themen<br />

und <strong>de</strong>ren praktische Umsetzung an Be-<br />

<strong>de</strong>utung. Ein guter Verkäufer ist wie ein<br />

Arzt. Er muss eine Diagnose stellen und<br />

die richtige Therapie anbieten. An Ersterem<br />

fehlt es häufig, sodass Verkäufer an<br />

ihren Kun<strong>de</strong>n »herumdoktern«.<br />

acquisa: Sind Frauen im Vertrieb die<br />

besseren Diagnostiker?<br />

Dörrié: Frauen im Verkauf sind extrem<br />

ehrgeizig, manchmal sogar ehrgeiziger<br />

als ihre männlichen Kollegen. In einer<br />

von Männern dominierten Vertriebswelt<br />

verän<strong>de</strong>rn sie oftmals in sehr positiver<br />

Weise Stimmungen. Frauen akquirieren<br />

an<strong>de</strong>rs, aber sehr erfolgreich.<br />

Und sie können neue Potenziale erschließen.<br />

Gleiches gilt im Übrigen für<br />

ältere Verkaufsmitarbeiter. Der Generationswechsel<br />

im Vertrieb wird künftig<br />

von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n<br />

Unternehmenserfolg sein.<br />

Garhammer: Die bewusste Mischung<br />

von weiblichen und männlichen beziehungsweise<br />

von jüngeren und älteren<br />

Mitarbeitern kann im Vertrieb wahre<br />

Wun<strong>de</strong>r bewirken. Hier ist eine neue<br />

Sensibilität <strong>de</strong>r Führungskräfte im Vertrieb<br />

gefragt.<br />

Stopper: Ein guter Mix hat noch nie<br />

» JETZT IST ANTIZYKLISCHES<br />

VERHALTEN IM VERTRIEB<br />

GEFRAGT. WENN ALLE DEN<br />

FUSS VOM GASPEDAL NEHMEN,<br />

SOLLTE MAN ERST RECHT AUFS<br />

TEMPO DRÜCKEN.«<br />

JÜRGEN HAMBERGER, Business-Development-Manager,<br />

Panasonic Computer Products<br />

Europe, Wiesba<strong>de</strong>n<br />

gescha<strong>de</strong>t. Frauen haben an<strong>de</strong>re Qualitäten<br />

als Männer. Diese gezielt einzusetzen,<br />

ist eine wichtige Aufgabe für die<br />

Vertriebsleiter. Wir machen sehr gute Erfahrungen<br />

mit unseren Außendienstmitarbeiterinnen,<br />

die in <strong>de</strong>r männerlastigen<br />

IT-Branche erfolgreich unterwegs sind.<br />

Schreiber: Um noch einmal auf das Arztbild<br />

zurückzukommen: Frauen sind die<br />

besseren Diagnostiker, weil sie einfach<br />

44 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


esser zuhören können und feinfühliger<br />

die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n erkennen.<br />

Frauen hören das Gras wachsen.<br />

acquisa: Sie erwähnten <strong>de</strong>n Generationswechsel<br />

im Vertrieb. Sind die Unternehmen<br />

dafür gerüstet?<br />

Dörrié: Das Thema wird von vielen Unternehmen<br />

sträflich vernachlässigt.<br />

Sie wissen Jahre im Voraus, dass <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter xy mit 65 Jahren am Tag x<br />

ausschei<strong>de</strong>t, kümmern sich aber erst<br />

in letzter Minute um eine Neubesetzung.<br />

Es ist wie bei <strong>de</strong>n Last-Minute-<br />

Shoppern an Weihnachten. Obwohl sie<br />

lange im Voraus wissen, dass Heiligabend<br />

mal wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n 24. Dezember<br />

fällt, stürmen sie wenige Stun<strong>de</strong>n<br />

vor La<strong>de</strong>nschluss die Kaufhäuser. Ein<br />

professionelles Age-Management sieht<br />

an<strong>de</strong>rs aus. Es geht aber nicht nur um<br />

die Neubesetzung von Stellen, son<strong>de</strong>rn<br />

auch um die aktive För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Leistungsbereitschaft<br />

älterer Vertriebsmitarbeiter.<br />

Den jungen Verkäufern wird<br />

je<strong>de</strong> Schulung zur Weiterentwicklung<br />

angeboten, älteren Vertriebsmitarbei-<br />

tern wird dies oft versagt. Ich möchte,<br />

dass auch meine 63-jährigen Verkäufer<br />

noch mit Spaß und Lei<strong>de</strong>nschaft an ihr<br />

Tagwerk gehen. Nur so können sie im<br />

Verkauf auch erfolgreich sein. Age-Management<br />

muss Chefsache sein.<br />

Schreiber: Der Erfahrungsschatz von<br />

älteren Vertriebsmitarbeitern wird von<br />

vielen Unternehmen heute noch mit<br />

Füßen getreten. Der Jugendwahn in <strong>de</strong>n<br />

Personalabteilungen dürfte sich noch<br />

bitter rächen.<br />

acquisa: Sind die Vergütungssys teme<br />

im Vertrieb noch zeitgemäß?<br />

Hamberger: Den För<strong>de</strong>rungsmechanismus,<br />

<strong>de</strong>n ein variables Vergütungssystem<br />

bietet, sollte man als Vertriebsleiter<br />

auch einsetzen. Aber man darf nicht<br />

je<strong>de</strong>s Ziel – ob kurzfristig, mittelfristig<br />

o<strong>de</strong>r langfristig – in ein zu komplexes<br />

System gießen. Auch die Einfachheit<br />

und Transparenz <strong>de</strong>s Gehalts för<strong>de</strong>rn<br />

die Leistungsbereitschaft <strong>de</strong>r Verkäufer.<br />

Stopper: Im Vertrieb müssen Sie die Mitarbeiter<br />

über Provisionsmo<strong>de</strong>lle nach<br />

ihrer Leistung bezahlen. Da geht kein<br />

Weg dran vorbei. Dennoch dürften im<br />

Gehalt künftig auch Komponenten wie<br />

etwa die Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit eine größere<br />

Rolle spielen. Nur so erreichen Sie,<br />

dass die Vertriebsmitarbeiter auch auf<br />

die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n stärker eingehen.<br />

Verkäufer müssen für <strong>de</strong>n Auf-<br />

bau nachhaltiger Kun<strong>de</strong>nbeziehungen<br />

belohnt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dörrié: Wenn aus kurzfristigen Erfolgen<br />

auch langfristige wer<strong>de</strong>n sollen,<br />

muss dies selbstverständlich in <strong>de</strong>r<br />

Vergütung <strong>de</strong>r Vertriebsmitarbeiter<br />

seinen Nie<strong>de</strong>rschlag fin<strong>de</strong>n. Der entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Punkt ist die Gewichtung.<br />

Wenn <strong>de</strong>r schnelle Abverkauf wichtiger<br />

ist, spielen langfristige Ziele natürlich<br />

eine geringere Rolle und müssen auch<br />

nicht vergütet wer<strong>de</strong>n.<br />

» DER VERTRIEB IST DER MOTOR DES UNTERNEHMENS.<br />

WENN DIESER ORDENTLICH GEPFLEGT UND GEWARTET WIRD,<br />

WIRD ER AUCH IN ZUKUNFT RUNDLAUFEN. WIR KÖNNEN DIE<br />

KRISE MEISTERN, WENN JEDER IN SEINEM UNTERNEHMENS-<br />

BEREICH SEINE LEISTUNG BRINGT.«<br />

DETLEF DÖRRIÉ, Geschäftsführer Aktiv Assekuranz Makler, München<br />

» IM VERTRIEB SCHLUMMERN GROSSE CHANCEN – AUCH IN DER<br />

HEUTIGEN ZEIT. VERKÄUFER MÜSSEN ERKENNEN, DASS SIE<br />

NICHT ALLEIN KÄMPFEN, SONDERN ANDERE UNTERNEHMENS-<br />

BEREICHE SIE UNTERSTÜTZEN.«<br />

BERND STOPPER, Bereichsleiter Mittelstand Microsoft Deutschland, München<br />

Schreiber: Leistungsorientierte Anreize<br />

wer<strong>de</strong>n zu oft einfach nur als Ersatzdroge<br />

angeboten. Das kann allenfalls in Drückerkolonnen<br />

funktionieren. Wenn leistungsorientiert<br />

vergütet wird, müssen<br />

die Leistungen zunächst einmal <strong>de</strong>finiert<br />

und bewertet wer<strong>de</strong>n. Dieser Schritt unterbleibt<br />

in vielen Unternehmen. Viele<br />

leistungsorientierte Vergütungssysteme<br />

sind zu<strong>de</strong>m nicht an strategische Ziele<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens gekoppelt und müssen<br />

<strong>de</strong>shalb überarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 45


VERTRIEB _ Vertriebsincentivierung<br />

Darf’s ein bisschen mehr sein?<br />

Essen, Urlaubsreisen, Gutscheine und Events sind die beliebtesten Incentives in Deutschland.<br />

Aber nicht je<strong>de</strong>r Stimulus ist für je<strong>de</strong> Zielgruppe geeignet. Vor allem muss das Incentive<br />

zum beworbenen Produkt passen und strategisch eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Text _ Helmut Rasch<br />

Laut Wikipedia sind Incentives – o<strong>de</strong>r<br />

Kaufanreize – Geld- und Sachprämien,<br />

Veranstaltungen o<strong>de</strong>r Reisen, die Unternehmen<br />

einsetzen, um Einzelpersonen<br />

(zum Beispiel Kun<strong>de</strong>n, Mitarbeiter,<br />

Geschäftspartner o<strong>de</strong>r Politiker) zu beeinflussen,<br />

zu motivieren o<strong>de</strong>r zu belohnen.<br />

Dabei sind Incentives <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Kategorien, etwa Coupons,<br />

Give-Aways, Gutscheine, Geschenke,<br />

Punkte o<strong>de</strong>r Events, jeweils nur ein Teil<br />

<strong>de</strong>s Beziehungsmanagements – genauso<br />

wie Produkt, Preis, Place und Promotion<br />

jeweils nur ein Teil <strong>de</strong>s Produktmanagements<br />

sind.<br />

Das Kun<strong>de</strong>nengagement för<strong>de</strong>rn<br />

Um optimal zu wirken, müssen Incentives<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Beziehungsmanagements<br />

strategisch geplant wer<strong>de</strong>n<br />

und parallel zu <strong>de</strong>n Marketingkampagnen<br />

verfolgt wer<strong>de</strong>n. Die sogenannten<br />

»4P-Marketingaktionen« konzentrieren<br />

sich auf Aspekte unterhalb <strong>de</strong>r Preis-Absatz-Funktion<br />

in <strong>de</strong>n jeweiligen Märkten.<br />

AUTOR<br />

Helmut Rasch<br />

ist Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>s Incentivierungsspezialisten<br />

Maxchoice<br />

mit Sitz in Brühl. Das Unternehmen<br />

vertreibt unterschiedliche Gutscheinsysteme.<br />

p www.maxchoice.<strong>de</strong><br />

Beziehungsmanagement beginnt außerhalb<br />

<strong>de</strong>r Preis-Absatz-Funktion und ist<br />

in <strong>de</strong>r Lage, mit gleichen Kosten mehr<br />

zu erreichen als mit einzelnen 4-P-Marketingaktionen.<br />

Denn produktbezogene<br />

Marketingaktionen sind die unverzichtbare<br />

Grundlage. Den Kick für das Engagement<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter erzielen<br />

Unternehmen nur mit Incentives<br />

– optimiert durch ein strategisch ausgerichtetes<br />

Beziehungsmanagement.<br />

Doch Vorsicht ist geboten bei <strong>de</strong>r Wahl<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Incentives, <strong>de</strong>nn die<br />

größte Lüge <strong>de</strong>r westlichen Welt lautet:<br />

»Ich freue mich über das Geschenk.« Eine<br />

mögliche Lösung für dieses Problem<br />

liefert eine Studie von Forsa. Die Meinungsforscher<br />

haben die beliebtesten<br />

Geschenke ermittelt: Auf Platz 1 steht<br />

ein Restaurantbesuch für zwei Personen,<br />

gefolgt vom Urlaub für zwei, auf Platz 3<br />

kommen Bücher und Geld. Gutscheine<br />

sind die viertbeliebtesten Geschenke.<br />

Da wir nicht mit allen Kun<strong>de</strong>n dinieren<br />

o<strong>de</strong>r unseren Urlaub verbringen<br />

können und Bücherschenken ein sehr<br />

schwieriges Unterfangen ist, erscheint<br />

als erstes praktikables Incentive »Geld<br />

o<strong>de</strong>r Gutscheine«. Weil <strong>de</strong>r Grundsatz<br />

»Geld schenkt man nicht« immer noch<br />

gilt (auch steuerrechtlich wäre das wie<br />

eine Gewinnausschüttung zu behan<strong>de</strong>ln),<br />

bleiben Gutscheine. Der Wunsch<br />

war jedoch »Geld o<strong>de</strong>r Gutscheine«, was<br />

eher dafür spricht, dass Incentives gewünscht<br />

wer<strong>de</strong>n, welche wie Geld funktionieren,<br />

aber wie ein Geschenk aussehen.<br />

Es geht mithin um die Freiheit <strong>de</strong>r<br />

eigenen Auswahl.<br />

Motivieren<strong>de</strong> Freiheit bieten nach unseren<br />

Recherchen: Erstens Coupons,<br />

zweitens Gutscheine, drittens Punktesys-<br />

teme und viertens Events. Give-Aways<br />

und Geschenkwaren sollten als Auswahl<br />

in einem Shop zur Verfügung gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Incentives klassifizieren<br />

Bei Gutscheinen muss man unterschei<strong>de</strong>n<br />

zwischen zweistufigen Systemen,<br />

bei <strong>de</strong>nen die Kontaktdaten und Gutschein-Präferenzangaben<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r Mitarbeiter erfor<strong>de</strong>rlich sind, und<br />

direkt einlösbaren Gutscheinen, bei <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r Konsum nicht nachvollziehbar<br />

ist und es keine Kontaktdatenangabe<br />

gibt. Das ist etwa bei Händler-Gutscheinen<br />

o<strong>de</strong>r sogenannten Geschenkschecks<br />

<strong>de</strong>r Fall. Bei Ersteren hat man<br />

eine größere Vorabauswahl an unterschiedlichen<br />

Gutscheinen (vor Ort nur<br />

bei <strong>de</strong>n vorher ausgewählten Händlern<br />

einlösbar), bei <strong>de</strong>n zweiten eine größere<br />

Vor-Ort-Shopping-Auswahl – sie sind wie<br />

Bargeld einlösbar.<br />

Punktesysteme haben stark unterschiedliche<br />

Ausprägungen. Das Sammeln<br />

von niedrigen Punktwerten ist für<br />

die Geschäftswelt nicht geeignet. Das<br />

Schenken von Punkten, das Incentivieren<br />

auf Basis von Zielerreichungen, ist<br />

im Business-Bereich <strong>de</strong>r bessere Weg.<br />

I<strong>de</strong>al ist hier ein Shop mit Prämierungs-<br />

Administrations-Tool, vorausgesetzt, ein<br />

Unternehmen kann <strong>de</strong>n Shop nach seinen<br />

Wünschen gestalten.<br />

Auch bei Events gibt es krasse Unterschie<strong>de</strong>.<br />

Anbieter, die nur auf Action<br />

ausgerichtet sind, eignen sich eher für<br />

<strong>de</strong>n Privatbereich. Events, die ihre Adressaten<br />

involvieren (Veranstaltungen und<br />

Reisen) sind professionell organisiert<br />

und bieten neben <strong>de</strong>r An- und Abreise<br />

46 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


auch die komplette Organisation, Hospitation,<br />

die Planung von Tagungen und<br />

Shows sowie <strong>de</strong>ren Durchführung.<br />

Um die genannten Incentives zu klassifizieren,<br />

bietet sich zum einen die<br />

zeitliche Dimension an. Wenn die Maßnahme<br />

kurzfristig wirken soll, sind Gutscheine<br />

die erste Wahl. Je längerfristig<br />

die Maßnahme wirken soll, <strong>de</strong>sto eher<br />

müssen Unternehmen über Shop-Prämierungen<br />

und Events nach<strong>de</strong>nken. Ein<br />

zweiter wichtiger Punkt ist die Frage, ob<br />

und wie die Incentives bezogen auf die<br />

Adressaten geeignet sind. Wenn die Zielgruppe<br />

sehr breit ist, bieten sich eher<br />

zweistufige Universalgutscheine an. Bei<br />

wichtigen, klar <strong>de</strong>finierten Zielgruppen<br />

sind einstufige Geschenkschecks die<br />

ers te Wahl. Und bei <strong>de</strong>n Top-Adressaten<br />

sind es Events. Die dritte Dimension<br />

zur Auswahl von Incentives sind Ge-<br />

HOTEL PARK SOLTAU<br />

GmbH<br />

Wünschen Sie weitere Informationen,<br />

so steht Ihnen unser kompetentes Team aus<br />

<strong>de</strong>m Veranstaltungsbüro gern zur Verfügung.<br />

Rufen Sie an, wir freuen uns auf Sie!<br />

wohnheiten: Zu 89 Prozent kaufen wir<br />

Deutschen noch stationär ein, sodass<br />

zum Beispiel Geschenkschecks mit einer<br />

großen Vor-Ort-Auswahl viel Erfolg<br />

versprechen. Zu sechs Prozent wird über<br />

Versandhan<strong>de</strong>l gekauft – und für diese<br />

Klientel ist das System <strong>de</strong>r zweistufigen<br />

Gutscheine geeignet. Fünf Prozent nutzen<br />

Internet-Shops. Hier sind gute Shops<br />

mit großer Auswahl extrem wichtig –<br />

und eine einfache Handhabung für die<br />

prämieren<strong>de</strong> Firma ein absolutes Muss.<br />

Die vierte Dimension ist geschäfts-<br />

politisch: Hat ein Unternehmen ein<br />

starkes, etabliertes Produkt mit monopolistischen<br />

Eigenschaften, kann es<br />

einen Großteil seines Budgets ins Produktmanagement<br />

investieren. Je aufgeteilter<br />

<strong>de</strong>r Markt, <strong>de</strong>sto mehr muss<br />

» UM OPTIMAL ZU WIRKEN, MÜSSEN INCENTIVES IM<br />

RAHMEN DES BEZIEHUNGSMANAGEMENTS STRATE-<br />

GISCH GEPLANT WERDEN.«<br />

ins Beziehungsmanagement investiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Soll steuer- und sozialabgabenoptimiert<br />

prämiert wer<strong>de</strong>n, sind<br />

weitere Überlegungen anzustellen und<br />

Produktalternativen und Gesetze einzubeziehen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

Herzlich Willkommen im Hotel Park Soltau<br />

Tagen, erleben, genießen und feiern im Herzen <strong>de</strong>r Lüneburger Hei<strong>de</strong><br />

Hotel Park Soltau GmbH<br />

Winsener Straße 111•29614 Soltau<br />

Telefon: (05191) 605-0<br />

Telefax: (05191) 605-185<br />

www.hotel-park-soltau.<strong>de</strong><br />

Weitab von Stress und Hektik im Herzen <strong>de</strong>r Lüneburger Hei<strong>de</strong> liegt<br />

unser Tagungs- und Veranstaltungshotel. Das Haus bietet <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>alen<br />

Rahmen für Tagungen und Veranstaltungen aller Art. Auf <strong>de</strong>m ca. 47.000<br />

m 2 großen Grundstück erwarten Sie 195 komfortabel eingerichtete<br />

Zimmer, im Veranstaltungsbereich stehen Ihnen 16 Tagungsräume<br />

in unterschiedlichen Größen und mit mo<strong>de</strong>rnster multimedialer Technik<br />

ausgestattet, bis zu 150 Personen zur Verfügung. In <strong>de</strong>m neu gestalteten<br />

Veranstaltungszentrum Soltau, einer ehemaligen Reithalle <strong>de</strong>r kaiserlichen<br />

Reitschule ca. 3 Autominuten vom Hotel entfernt und mit mo<strong>de</strong>rner<br />

Bühnen und Lichttechnik ausgestattet, richten wir Veranstaltungen bis 400<br />

Personen aus.<br />

Bar und Restaurant la<strong>de</strong>n Sie zu nationaler Küche und<br />

Spezialitätenwochen ein.<br />

Für Ihr individuelles Freizeitprogramm stehen Hallenschwimmbad,<br />

zwei Saunen, Solarium, Fitnessgeräte, Dart, Billard und zwei<br />

Doppelkegelbahnen zur Wahl.


VERTRIEB _ Frühwarnsysteme<br />

Der Kun<strong>de</strong> im Brunnen<br />

Die Krise ist da. Ist im Vertrieb nun alles verloren? Von wegen. Gera<strong>de</strong> jetzt, sagen<br />

Experten, ist <strong>de</strong>r beste Zeitpunkt zur Installation eines Frühwarnsystems. Denn in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten lohnt es sich beson<strong>de</strong>rs, in die Kun<strong>de</strong>nbindung zu investieren.<br />

Text _ Timur Vermes<br />

Die schlechte Nachricht kommt bei Dr.<br />

Bernhard Braunmüller gleich vorweg:<br />

»Eine Krise wie die momentan herrschen<strong>de</strong><br />

kann Ihnen kein Warnsystem<br />

<strong>de</strong>r Welt vorhersagen.« Und <strong>de</strong>nnoch<br />

sind Firmen wie Esprit Consulting<br />

<strong>de</strong>rzeit ausgezeichnet im Geschäft,<br />

und Berater Braunmüller gleich mit.<br />

Für das Münchner Unternehmen betreut<br />

er Firmen bei <strong>de</strong>r Einführung<br />

von Frühwarnsystemen für Marketing<br />

und Vertrieb. Dabei nimmt die Nachfrage<br />

von Unternehmen mit schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>nstämmen o<strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n<br />

Auftragseingängen laufend zu.<br />

Für Braunmüller ist das keine Überraschung:<br />

»Gera<strong>de</strong> jetzt ist <strong>de</strong>r richtige<br />

Moment dafür.«<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

MARKTÜBERSICHT:<br />

»CRM-Anbieter«<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Unternehmen haben Frühwarnsysteme<br />

im Angebot. Hier fin<strong>de</strong>n Sie<br />

eine Übersicht von CRM-Anbietern.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2068849<br />

Das mag anfangs irritieren. Schließlich<br />

ist das Kind für viele Manager schon in<br />

<strong>de</strong>n Brunnen gefallen. »Doch wenn Märkte<br />

wie jetzt schrumpfen«, gibt Braunmüller<br />

zu be<strong>de</strong>nken, »sind neue Kun<strong>de</strong>n<br />

fast nicht mehr zu gewinnen. Die Verteidigung<br />

<strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Stamms ist daher<br />

umso wichtiger. Zu<strong>de</strong>m steigen mit<br />

gesättigten Märkten auch die Preise für<br />

die Gewinnung von Neukun<strong>de</strong>n. Fünf<br />

bis acht Mal mehr Geld muss man für<br />

sie aufwen<strong>de</strong>n.« Und zu guter Letzt mag<br />

das Kind zwar bereits im Brunnen sein,<br />

doch möglicherweise ist es noch längst<br />

nicht unten angekommen: »Wenn Sie<br />

die Ursachen <strong>de</strong>s Prozesses nicht beheben«,<br />

warnt Braunmüller, »war <strong>de</strong>r bisherige<br />

Schwund Ihrer Kun<strong>de</strong>n vermutlich<br />

noch längst nicht alles.«<br />

So weit, so schlecht. Doch selbst wer sofort<br />

han<strong>de</strong>ln möchte, scheitert häufig<br />

an <strong>de</strong>r Unübersichtlichkeit <strong>de</strong>s Markts.<br />

Denn unter <strong>de</strong>m Label »Frühwarnsystem«<br />

ist von <strong>de</strong>r Zehn-Euro-CD-ROM<br />

bis zur Software samt Beraterbegleitung<br />

für einen sechsstelligen Betrag praktisch<br />

alles zu haben. Und verheißungsvoll<br />

klingt für viele, was möglichst ein Ampelsystem<br />

bereithält, weil die Farbkombination<br />

so beruhigend und einleuchtend<br />

klingt. Dabei ist das Wichtigste<br />

zunächst einmal die Vereinheitlichung.<br />

Indikatoren i<strong>de</strong>ntifizieren<br />

»Ein Frühwarnsystem ist zuerst einmal<br />

alles, was Sie in die Lage versetzt, auf<br />

Gefahren früher zu reagieren«, sagt<br />

Professor Rainer Kalwait von <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

Coburg. »Gera<strong>de</strong> bei jungen<br />

Unternehmen ist das meist einfach <strong>de</strong>r<br />

richtige Riecher <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs – <strong>de</strong>shalb<br />

ist die Instal lation anfangs auch weniger<br />

zwingend und wird dann leicht übersehen.<br />

Wenn das Unternehmen aber<br />

wächst, gilt es, diese Fähigkeit für alle<br />

Mitarbeiter verfügbar zu machen.«<br />

Bei kleineren Vertriebseinheiten ist daher<br />

nicht unbedingt neue Software die<br />

erste Wahl, son<strong>de</strong>rn einfach die Schulung<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter. Die Faustregel lautet,<br />

so Bernhard Braunmüller: »Je kleiner<br />

die Zahl <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto sinnvoller ist<br />

es, zunächst die Mitarbeiter zu schulen<br />

und für bestimmte beunruhigen<strong>de</strong><br />

Fakten zu sensibilisieren. Je größer die<br />

Zahl, <strong>de</strong>sto eher ist ein IT-gestütztes<br />

System ratsam.« Die Vorgehensweise<br />

ist in je<strong>de</strong>m Fall die gleiche: Man muss<br />

zunächst herausfin<strong>de</strong>n, wovor es eigentlich<br />

zu warnen gilt. »Wenn ich diese Frage<br />

stelle, staunen die Gesprächspartner<br />

regelmäßig«, schmunzelt Braunmüller,<br />

»und sagen: ‘Na, wenn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> geht.’<br />

Aber das stimmt so nicht immer: Wenn<br />

ein Kun<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>m Sie einmal eine Million<br />

Umsatz gemacht haben, nur noch<br />

10.000 Euro Umsatz macht, müssen Sie<br />

ihn ebenfalls als verloren betrachten.«<br />

Erst nach dieser Analyse kann man sich<br />

daran machen, die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Warnsignale<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Dabei können externe<br />

Berater helfen, müssen es aber nicht: »In<br />

<strong>de</strong>r Regel sind Wissen und Erfahrungen<br />

Ihrer besten Mitarbeiter ausreichend«,<br />

sagt Kalwait, »am besten stellen Sie ein<br />

Team von drei bis fünf Personen aus <strong>de</strong>m<br />

Führungskreis mit möglichst heterogenem<br />

fachlichen Hintergrund zusammen.«<br />

Dieser Mix ist wichtig, weil sich<br />

zu klassischen Symptomen, wie zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Beschwer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n<br />

Abschlüssen, auch branchenspezifische<br />

Anzeichen gesellen. Um auf diese Angaben<br />

zugreifen zu können, ist das Datenangebot<br />

entschei<strong>de</strong>nd – hier kommen<br />

viele Unternehmen ins Schleu<strong>de</strong>rn.<br />

Spähtrupp Außendienst<br />

»Tatsächlich ist das bei vielen das erste<br />

Problem«, weiß Braunmüller, »es gibt Unternehmen,<br />

die haben ihre Kun<strong>de</strong>n in bis<br />

zu 50 Systemen erfasst, es gibt Dubletten,<br />

je<strong>de</strong>s System ist an<strong>de</strong>rs aufgebaut, erfasst<br />

an<strong>de</strong>re Variablen. Datenkonsolidierung<br />

ist dann oft eine <strong>de</strong>r ers ten Maßnah-<br />

48 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Alarmstufe Rot: Unternehmen sollten Warnsignale <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n ernst nehmen.<br />

men, die wir empfehlen.« Denn das Ziel<br />

ist nach wie vor, dass sämtliche Vertriebsmitarbeiter<br />

bei <strong>de</strong>nselben Warnsig nalen<br />

einheitlich reagieren – und auch selbst<br />

genau auf solche Warnsignale beim<br />

Kun<strong>de</strong>n achten. Denn <strong>de</strong>r Außendienst,<br />

so mahnt Professor Kalwait, ist <strong>de</strong>r wertvollste<br />

Spähtrupp <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />

Und weil Kreuzchen einfacher einzutragen<br />

sind als längere Eindrücke, muss die<br />

Mannschaft motiviert wer<strong>de</strong>n: »Sorgen<br />

Sie dafür, dass für die neuen Aufgaben<br />

Investieren Sie in Ihr Beziehungsmanagement!<br />

maxchoice ist eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Unternehmen im Bereich Beziehungsmanagement. Von<br />

Gutscheinprodukten wie <strong>de</strong>m „maxchoice-geschenkscheck“, über extrem �exibel steuerbare<br />

Shopsysteme, bis hin zu stark involvieren<strong>de</strong>n Events – maxchoice tools & services erlauben Ihnen<br />

eine <strong>de</strong>r breitesten Dimensionen von Prämierungen aus einem Haus. Steuern Sie mit <strong>de</strong>m maxchoice<br />

Know-how gezielt die Motivation, das Interesse und die Loyalität Ihrer Mitarbeiter (auch<br />

lohnsteuer- und sozialabgabenfrei), Partner und Kun<strong>de</strong>n. maxchoice kann auch für Sie ein starker<br />

Marketing-Standard im Rahmen Ihrer Aktionen wer<strong>de</strong>n: Zur fachgerechten und simultanen<br />

Ansprache aller jeweils erfor<strong>de</strong>rlichen Zielgruppen – vom Verbraucher über Multiplikatoren bis<br />

hin zum Top-Entschei<strong>de</strong>r. Nutzen Sie die maxchoice Beziehungs-Tools als „Währung“ in Ihrem<br />

Beziehungskreislauf. Damit investieren Sie direkt in Ihren Erfolg !<br />

genug Zeit zur Verfügung steht«, for<strong>de</strong>rt<br />

Kalwait, »und dass sich die Arbeit nach<br />

<strong>de</strong>n neuen Maßstäben auch auszahlt, etwa<br />

durch Prämien.«<br />

Wer mehr will, kann sich an Agenturen<br />

wie New Communication wen<strong>de</strong>n. Die<br />

Kieler durchsuchen mit speziellen Parametern<br />

und menschlicher Auswertung<br />

das Internet nach Meinungen <strong>de</strong>r Konsumenten<br />

über Firmen und/o<strong>de</strong>r Produkte.<br />

»Wir bieten damit eine sehr stark<br />

verfeinerte Marktforschung, die schnell<br />

Besuchen Sie uns auf <strong>de</strong>r<br />

„directexpo berlin“<br />

Halle 20, Stand: 135<br />

www.maxchoice.<strong>de</strong><br />

vor Qualitätsmängeln warnen kann o<strong>de</strong>r<br />

vor Fortschritten bei Wettbewerbern«, erklärt<br />

Geschäftsführer Sören Mohr, »<strong>de</strong>nn<br />

zum Beispiel in Internetforen mel<strong>de</strong>t sich<br />

<strong>de</strong>r Konsument viel schneller zu Wort<br />

als im Geschäft o<strong>de</strong>r beim Vertrieb. Mit<br />

<strong>de</strong>n Ergebnissen können Sie dann Ihre<br />

Mitarbeiter mit passen<strong>de</strong>n Argumenten<br />

munitionieren.«<br />

Aus diesen Resultaten lassen sich die<br />

besten Warnschwellen und verabre<strong>de</strong>te<br />

Gegenstrategien entwerfen. »Daraus<br />

erhält man dann eine Art Unternehmenscockpit«,<br />

so Professor Kalwait,<br />

»mit einer Reihe von Mess- und Steuerinstrumenten,<br />

mit <strong>de</strong>ren Hilfe man <strong>de</strong>n<br />

Kurs <strong>de</strong>s Unternehmens kontrollieren<br />

und gegebenenfalls korrigieren kann.«<br />

Diese kann man <strong>de</strong>n Mitarbeitern in<br />

Ampelfarben anzeigen, man kann auch<br />

die Software eingreifen lassen. »Unser<br />

Programm«, schil<strong>de</strong>rt etwa Matthias<br />

Tratz, Leiter <strong>de</strong>s Produktmanagements<br />

bei CAS, »empfiehlt dann etwa automatisch<br />

Kun<strong>de</strong>ngespräche o<strong>de</strong>r schlägt<br />

Alarm, wenn zu viele Support-Fälle<br />

eines Kun<strong>de</strong>n gleichzeitig offen sind.«<br />

Die Umsetzung ist also von Firma zu<br />

Firma verschie<strong>de</strong>n – nur eines darf man<br />

nicht: Sich Zeit lassen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

Unsere Lösung<br />

für die Krise:<br />

Beziehungsmanagement<br />

maxchoice gmbh & co kg / maxchoice-premium gmbh / rheinstr. 10, 50321 brühl<br />

info@maxchoice.<strong>de</strong> / fon 02232-9392-0 / fax 02232-9392-29


VERTRIEB _ Teamselling<br />

Die Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs<br />

Entscheidungen wer<strong>de</strong>n im B2B-Geschäft nur noch selten allein getroffen. Auf bei<strong>de</strong>n<br />

Verhandlungsseiten sind verschie<strong>de</strong>ne Personen mit oft unterschiedlichen Kompetenzen und<br />

Interessen involviert. Das muss kein Nachteil sein.<br />

Text _ Dirk Zupancic<br />

Verkaufsverhandlungen im B2B-Geschäft<br />

wer<strong>de</strong>n zunehmend komplexer<br />

und internationaler. Zu<strong>de</strong>m haben<br />

sich die Machtpositionen in vielen<br />

Branchen in Richtung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n verschoben.<br />

Beim Verkauf von kun<strong>de</strong>nspezifischen<br />

Gesamtlösungen sind immer<br />

häufiger Wissen aus völlig unterschiedlichen<br />

Unternehmensbereichen und<br />

Kenntnisse spezifischer lokaler Gegebenheiten<br />

notwendig.<br />

Dieser Herausfor<strong>de</strong>rung ist eine Einzelperson<br />

selten gewachsen, und Teamverhandlungen<br />

wer<strong>de</strong>n immer mehr<br />

zum Alltag in <strong>de</strong>r B2B-Verkaufspraxis.<br />

p<br />

Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n die Strukturen<br />

auf <strong>de</strong>r Einkäuferseite komplexer und<br />

intransparenter. Und die Einkäufer<br />

selbst immer professioneller. Auf bei<strong>de</strong>n<br />

Seiten sind diejenigen, welche<br />

am Verhandlungstisch sitzen, nur die<br />

Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs. In <strong>de</strong>r Verhandlung<br />

getroffene Entscheidungen haben Auswirkungen<br />

auf bei<strong>de</strong> Unternehmen,<br />

die weit über die eigentliche Verkaufsverhandlung<br />

hinausgehen.<br />

Zwar bergen Teamverhandlungen verschie<strong>de</strong>ne<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen und<br />

Gefahren. Wer<strong>de</strong>n sie jedoch richtig<br />

vorbereitet, kann das Team zum ent-<br />

TEAMVERHANDLUNGEN ERFOLGSFAKTOREN<br />

Verkaufsverhandlungen wer<strong>de</strong>n im B2B-<br />

Bereich immer komplizierter. Deshalb ist<br />

Teamarbeit gefragt.<br />

p Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Teammitglie<strong>de</strong>r<br />

sowohl fachliche, geografische und hierarchische<br />

Kriterien berücksichtigen als auch<br />

Verhandlungsfähigkeiten und gegebenenfalls<br />

kulturelle Aspekte.<br />

p Die verschie<strong>de</strong>nen Sichtweisen und<br />

Hintergrün<strong>de</strong> im Team gezielt nutzen, um gemeinsam<br />

Ziele, Strategien und Taktiken für<br />

die Verhandlung festzulegen und diese auch<br />

einzuüben.<br />

p Für die Teambildung und die Verhandlungsvorbereitung<br />

genügend Zeit und Sorgfalt<br />

aufwen<strong>de</strong>n.<br />

p Verhandlungen als strukturierbaren, kontrollierbaren<br />

und lernbaren Prozess betrachten<br />

und entsprechen<strong>de</strong> Abläufe und Schulungsmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>finieren.<br />

p Informationen sowohl über <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

selbst als auch das konkrete Verhandlungsteam<br />

bzw. im Hintergrund agieren<strong>de</strong> Entschei<strong>de</strong>r<br />

sammeln und überprüfen.<br />

p Prozesse und Inhalte in <strong>de</strong>r Verhandlung<br />

trennen und einen Verhandlungsführer bestimmen,<br />

<strong>de</strong>r sich mit <strong>de</strong>n organisatorischen<br />

und zwischenmenschlichen Aspekten <strong>de</strong>r Verhandlung<br />

befasst.<br />

p Je<strong>de</strong> Verhandlung analysieren und Verbesserungspotenziale<br />

sowohl für das Team<br />

als auch für je<strong>de</strong>n Einzelnen i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Erfolgsfaktor wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein Team hat vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />

<strong>de</strong>r undurchsichtigen Entscheidungsstrukturen<br />

in Kun<strong>de</strong>nunternehmen<br />

<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorteil, über verschie<strong>de</strong>nste<br />

Zugänge und Blickwinkel<br />

mit vereinten Kräften Informationen<br />

sammeln zu können. Die Vielfalt <strong>de</strong>r<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Sicht- und Denkweisen<br />

wirkt in einem funktionieren<strong>de</strong>n Team<br />

enorm bereichernd. Zusätzlich gibt ein<br />

Team Rückhalt und stärkt dadurch das<br />

Selbstbewusstsein <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r und<br />

die Machtposition gegenüber <strong>de</strong>m Verhandlungspartner.<br />

Gleichzeitig zeigt<br />

ein Team <strong>de</strong>m Gegenüber, dass man die<br />

Verhandlung ernst nimmt und ihn als<br />

Kun<strong>de</strong>n wertschätzt.<br />

Denkvielfalt als Chance<br />

Um die Potenziale eines Verkaufsteams<br />

jedoch optimal zu nutzen, wer<strong>de</strong>n die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die Organisation<br />

und Vorbereitung <strong>de</strong>r Verhandlungen<br />

und <strong>de</strong>s Verkaufsprozesses wesentlich<br />

höher. Es wer<strong>de</strong>n Prozesse zur Auswahl<br />

<strong>de</strong>r Teammitglie<strong>de</strong>r notwendig, die<br />

über die Selektion aufgrund fachlicher<br />

Fähigkeiten, hierarchischer o<strong>de</strong>r geografischer<br />

Kriterien hinausgehen. Vielmehr<br />

müssen Verhandlungsfähigkeiten<br />

und kulturelle Aspekte sowohl im Team<br />

als auch gegenüber <strong>de</strong>m Verhandlungspartner<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Teammitglie<strong>de</strong>r müssen zu<strong>de</strong>m ein<br />

Verständnis für die Grundsätze von Verhandlungen,<br />

<strong>de</strong>ren Erfolgsfaktoren und<br />

die Auswirkungen von Entscheidungen<br />

auf das gesamte Unternehmen gewinnen.<br />

Dritter und wichtigster Punkt auf<br />

organisatorischer Ebene ist die Art und<br />

50 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Weise, wie »Verhan<strong>de</strong>ln« von Führungskräften<br />

behan<strong>de</strong>lt wird.<br />

Han<strong>de</strong>lt es sich in ihren Augen um eine<br />

Kunstform, für die einige talentiert<br />

sind, an<strong>de</strong>re nicht? O<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n Verhandlungen<br />

als Prozesse wahrgenommen,<br />

die <strong>de</strong>finierbar, strukturierbar<br />

und lernbar sind? Letztere Sichtweise<br />

ermöglicht die Betrachtung einzelner<br />

Schritte <strong>de</strong>s Prozesses, welche gezielt<br />

vorbereitet, durchgeführt, kontrolliert<br />

und kontinuierlich verbessert wer<strong>de</strong>n<br />

können. In<strong>de</strong>m je<strong>de</strong> Verhandlung im<br />

Team analysiert wird und sowohl für<br />

das Team als auch für je<strong>de</strong>n Einzelnen<br />

Verbesserungspotenziale für die nächste<br />

Verhandlung i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n,<br />

nähert sich einerseits das Team immer<br />

mehr seiner Bestform an, an<strong>de</strong>rerseits<br />

können aus <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>ntifizierten<br />

Schwachstellen wichtige Erkenntnisse<br />

für an<strong>de</strong>re Verkaufsteams im Unternehmen<br />

gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Intern vorverhan<strong>de</strong>ln<br />

Die Vorbereitung einer Teamverhandlung<br />

ist aufwendiger und zeitintensiver<br />

als die einer Einzelverhandlung. Je heterogener<br />

und größer dabei das Team ist,<br />

<strong>de</strong>sto mehr Zeit muss für die Vorbereitung<br />

eingeplant wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

dann, wenn sich die Teammitglie<strong>de</strong>r<br />

vor <strong>de</strong>r Zusammenarbeit nicht o<strong>de</strong>r nur<br />

flüchtig kennen. Die unterschiedlichen<br />

Blickwinkel können nur dann genutzt<br />

NürnbergMesse<br />

8./9. Oktober 2009<br />

www.crm-expo.com<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie auch tatsächlich in<br />

die Diskussion über Ziele, Strategie und<br />

Taktik einfließen. Dies führt notwendigerweise<br />

zu Konflikten und Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />

– quasi einer internen<br />

Vorverhandlung. Wird diese jedoch<br />

konstruktiv geführt, sind kreative I<strong>de</strong>en<br />

und Lösungen die Folge.<br />

Das Vorgehen, auf das man sich einigt,<br />

muss zu<strong>de</strong>m eingeübt wer<strong>de</strong>n. Denn ein<br />

Team ist in einer Verhandlung nur dann<br />

erfolgreich, wenn es nicht als Gruppe<br />

von Spezialisten auftritt, welche in ihren<br />

Bereichen zwar alle bestens vorbereitet<br />

sind, jedoch nicht auf dasselbe<br />

Ziel hinarbeiten. Die Informationsbeschaffung<br />

während <strong>de</strong>r Verhandlungsvorbereitung<br />

ist im Team, wie bereits<br />

angesprochen, ausführlicher möglich<br />

als allein. Wichtig ist dabei jedoch,<br />

sowohl Informationen über das Unternehmen<br />

als auch über die am Verhandlungstisch<br />

anwesen<strong>de</strong>n Gesprächspartner<br />

zu überprüfen.<br />

Auch während <strong>de</strong>r Verhandlung hat<br />

ein Team große Vorteile. Zum Beispiel<br />

können Inhalte und Prozesse von Verhandlungen<br />

getrennt wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m<br />

ein Verhandlungsführer bestimmt wird.<br />

Dieser befasst sich einzig mit <strong>de</strong>m Ablauf<br />

und <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>r Verhandlung,<br />

koordiniert das Team, <strong>de</strong>legiert Fragen<br />

und kümmert sich um die formellen<br />

Prozesse mit <strong>de</strong>r Gegenseite. So kann<br />

eine sachliche und effiziente Diskussion<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m Abschwei-<br />

AUTOR<br />

Prof. Dr. Dirk Zupancic<br />

ist Professor für<br />

Management an <strong>de</strong>r<br />

Heilbronn Business<br />

School sowie Dozent und Leiter <strong>de</strong>s<br />

Kompetenzzentrums für Business-to-<br />

Business Marketing und Verkauf an<br />

<strong>de</strong>r Universität St. Gallen. Er berät<br />

Unternehmen in Fragen <strong>de</strong>s Vertriebsund<br />

Kun<strong>de</strong>nmanagements.<br />

p www.unisg.ch<br />

fungen o<strong>de</strong>r emotionale Angriffe gezielt<br />

aufgenommen und abgelenkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Und die mit <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r Verhandlung<br />

betrauten Teammitglie<strong>de</strong>r können<br />

sich dadurch bestmöglich auf die zu diskutieren<strong>de</strong>n<br />

Themen konzentrieren.<br />

Zusammenfassend gilt, dass Teamverhandlungen<br />

zwar höhere Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Organisation und die Teammitglie<strong>de</strong>r<br />

stellen, sie aber <strong>de</strong>n Schlüssel<br />

zum erfolgreichen Umgang mit <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen im B2B-Verkauf<br />

darstellen. Der zusätzliche Aufwand<br />

führt zu erfolgreichen Verhandlungen,<br />

die für bei<strong>de</strong> Parteien zu befriedigen<strong>de</strong>n<br />

Lösungen und dadurch letztlich zu loyalen<br />

Kun<strong>de</strong>n führen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

Erfolg durch gute Beziehungen<br />

Wie Sie Ihre Kun<strong>de</strong>nbindung gestalten, wissen wir nicht.<br />

Auf <strong>de</strong>r CRM-expo, <strong>de</strong>r Leitmesse für Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement,<br />

zeigen wir Ihnen die<br />

erfolgreichsten Strategien und Lösungen.<br />

www.agentur-marks.<strong>de</strong>


SPECIAL<br />

Die Weiterbildung <strong>de</strong>r Mitarbeiter ist <strong>de</strong>r Schlüssel<br />

für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg und erhöht auch in <strong>de</strong>r<br />

Krise die Sicherheit.


05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

p Recruiting und Weiterbildung<br />

Sicher durch die Unsicherheit<br />

Kun<strong>de</strong>n richtig pflegen und einschätzen sowie das eigene Verhalten än<strong>de</strong>rn lernen: Das<br />

sind die Themen, kurze Seminare, On-the-Job-Trainings und Blen<strong>de</strong>d Learning die Metho<strong>de</strong>n.<br />

acquisa stellt die Trends für Weiterbildung in Marketing und Vertrieb vor.<br />

INHALT SPECIAL<br />

52 p Trends in <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />

55 p Tipps für die Weiterbildung<br />

58 p Die richtige Stellenanzeige<br />

60 p Eins-zu-eins-Trainings<br />

62 p Checkliste: Gesprächsleitfa<strong>de</strong>n<br />

Kun<strong>de</strong>n haben eine sehr genaue Vorstellung<br />

davon, was einen guten Verkaufsprozess<br />

auszeichnet, das haben<br />

Dr. Annika Dröge und Phil Kreindler<br />

in <strong>de</strong>r Marktstudie »Erfolgsfaktoren im<br />

B2B-Selling« vom Dezember 2008 herausgefun<strong>de</strong>n.<br />

Demnach stehen sowohl<br />

die Verkaufsverantwortlichen als auch<br />

<strong>de</strong>r von ihnen gestaltete Verkaufsprozess<br />

in <strong>de</strong>r Kritik. Während Kun<strong>de</strong>n von<br />

Verkaufsverantwortlichen mehr Fachkompetenz,<br />

Professionalität, kommunikative<br />

Fähigkeiten und Beratungskompetenzen<br />

for<strong>de</strong>rn, wird im Verkaufsprozess<br />

kritisiert, dass Verkäufer zu wenig<br />

auf die individuellen Bedürfnisse eingehen.<br />

Auch die Kun<strong>de</strong>nqualifizierung im<br />

Vorfeld und die richtige Einschätzung<br />

<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>npotenzials lassen <strong>de</strong>r Studie<br />

nach zu wünschen übrig.<br />

Wenn es möglich wäre, 15 Themen in<br />

aller Tiefe mit allen Medien in kürzester<br />

Text _ Gudrun Porath<br />

Zeit in ein Seminar zu packen, dann wäre<br />

das <strong>de</strong>r Renner, meint Marcus Auth,<br />

Leiter <strong>de</strong>r Dialog-Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>s Siegfried<br />

Vögele Instituts in Königstein, und<br />

schil<strong>de</strong>rt damit die Wünsche einiger<br />

Kun<strong>de</strong>n an aktuelle Weiterbildung für<br />

Marketing und Vertrieb. Tatsächlich buchen<br />

diese vor allem Inhouse-Seminare,<br />

die mehr und mehr einer individuellen<br />

Beratung gleichen. Da wer<strong>de</strong>n zum Beispiel<br />

im Bereich Marketing Augenkamera-Workshops<br />

mit Werbemitteln <strong>de</strong>s<br />

Kun<strong>de</strong>n durchgeführt, die aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisse noch in <strong>de</strong>r gleichen Veranstaltung<br />

verbessert wür<strong>de</strong>n.<br />

Marketing und Vertrieb gemeinsam<br />

Bei offenen Seminaren sei das Motiv ein<br />

an<strong>de</strong>res. Hier gehe es vielmehr um Hintergrundwissen<br />

zu speziellen Themen,<br />

darum, über <strong>de</strong>n Tellerrand zu blicken<br />

und vielleicht einen tollen Dozenten zu<br />

erleben. »Teilnehmer fin<strong>de</strong>n Präsenzseminare<br />

toll, weil ihnen <strong>de</strong>r Austausch<br />

mit an<strong>de</strong>ren wichtig ist und sie sich in<br />

einer Lernumgebung weg vom täglichen<br />

52_53<br />

Geschäft befin<strong>de</strong>n.« Bei <strong>de</strong>n Seminaren,<br />

die das Institut für <strong>de</strong>n Mutterkonzern<br />

Deutsche Post durchführt, stehen Themen<br />

wie Abschlussorientierung, Durchsetzungsstärke<br />

und Teambildung im<br />

Mittelpunkt. Was sich wie Hardselling<br />

anhört, soll dazu führen, das Vertrauen<br />

eines Kun<strong>de</strong>n zu gewinnen, sich emoti-<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

FACHBEITRAG:<br />

»Grundwissen Verkäufer«<br />

Vertriebsmitarbeiter sollten über betriebswirtschaftliches<br />

Grundwissen verfügen.<br />

Wichtige Begriffe in <strong>de</strong>r Übersicht.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 1829401<br />

onal auf ihn einstellen zu können und<br />

ihn so besser zu erreichen. »Wie verkaufe<br />

ich, nicht wie viel«, fasst Auth zusammen,<br />

um was es geht. Um das gemeinsame<br />

Potenzial effektiv zu nutzen und<br />

sich gegenseitig besser zu verstehen,<br />

sitzen bei <strong>de</strong>r Deutschen Post jetzt Marketing<br />

und Vertrieb zusammen im Seminar.<br />

Mit großem Erfolg, meint Auth:<br />

»Das ist <strong>de</strong>r Renner.«<br />

Verkaufen als komplexen Prozess transparenter<br />

und gleichzeitig innovativer<br />

gestalten ist das Grundthema <strong>de</strong>r Seminare,<br />

die bei Ludolf Schein, Geschäftsführer<br />

von Heitsch und Partner, nachgefragt<br />

wer<strong>de</strong>n. Daran hat auch die<br />

aktuelle wirtschaftliche Krise nichts<br />

geän<strong>de</strong>rt. Konkret geht es um die [ …


SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />

Qualifizierung von Key-Account-Managern,<br />

Verhandlungstraining und das<br />

Training-on-the-Job. Für Key-Account-<br />

Manager wer<strong>de</strong> es immer wichtiger, vor<br />

Ort beim Kun<strong>de</strong>n aus einer Präsentation<br />

eine Inszenierung zu machen, um <strong>de</strong>n<br />

Überzeugungsprozess mit klaren Argumenten,<br />

Bil<strong>de</strong>rn, Vergleichen und passen<strong>de</strong>n<br />

Motiven voranzutreiben. »Ein<br />

Auto mit 307 PS muss für einen Sicherheitsfan<br />

an<strong>de</strong>rs vorgestellt wer<strong>de</strong>n als<br />

für jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r gerne schnell fährt«,<br />

gibt Schein ein Beispiel. Key-Account-<br />

Manager üben in seinen Seminaren, die<br />

komplexen Strukturen innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens ihres Kun<strong>de</strong>n zu entschlüsseln,<br />

um die Kun<strong>de</strong>nbeziehung<br />

langfristig stabil und ertragreich managen<br />

zu können.<br />

90 Prozent <strong>de</strong>r Seminare, die Heitsch und<br />

Partner halten, sind interne Schulungen,<br />

die aktuell nur noch zwei statt drei Tage<br />

dauern. Das gilt auch für das On-the-Job-<br />

Training, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Trainer mit <strong>de</strong>m<br />

Teilnehmer Kun<strong>de</strong>n besucht, um ihn vor<br />

Ort zu coachen. Allerdings, so Schein,<br />

wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>r dritte Tag oft nachgeholt, wenn<br />

sechs bis acht Wochen Reflexionszeit vergangen<br />

sind, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

das Gelernte praktisch umsetzen soll, um<br />

eine Verhaltensän<strong>de</strong>rung zu erreichen.<br />

Je<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n seine Argumente<br />

Voraussetzung für eine Verhaltensän<strong>de</strong>rung<br />

ist Mut und die richtigen Werkzeuge<br />

zur Hand zu haben. Davon ist Dr.<br />

Ernst Schnei<strong>de</strong>r, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Dr.<br />

Ernst Schnei<strong>de</strong>r Strategie- und Vertriebs-<br />

» EIN AUTO MIT 307 PS MUSS FÜR EINEN SICHERHEITSFAN<br />

ANDERS VORGESTELLT WERDEN ALS FÜR JEMANDEN, DER<br />

GERNE SCHNELL FÄHRT.«<br />

LUDOLF SCHEIN, Geschäftsführer Heitsch und Partner, Holzgerlingen<br />

beratung in Saarbrücken, überzeugt.<br />

Während Unternehmen langfristig geplante<br />

Seminare streichen, erlebt er wie<br />

Ludolf Schein eine gestiegene Nachfrage<br />

nach kurzfristig wirksamen Trainingson-the-Job,<br />

bei <strong>de</strong>nen es immer wie<strong>de</strong>r<br />

um Aktionen vor Ort geht, bei <strong>de</strong>nen<br />

»von Mensch zu Mensch« überzeugt wer<strong>de</strong>n<br />

muss. Schnei<strong>de</strong>r ist überzeugt, dass<br />

neues Wissen seinen Schützlingen hilft,<br />

ihr Verhalten schneller zu än<strong>de</strong>rn. »Wenn<br />

Menschen genug Werkzeuge haben, sind<br />

sie mutiger, ihr Verhalten zu än<strong>de</strong>rn.« Zu<br />

diesen Werkzeugen gehört das Wissen<br />

über die richtige Gesprächsführung und,<br />

noch genauer, über Sprachmuster, die im<br />

Dialog mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n helfen können.<br />

»Für Kun<strong>de</strong>nberater ist die zurzeit wichtigste<br />

Aufgabe, ihre Kun<strong>de</strong>n sicher durch<br />

<strong>de</strong>ren Verunsicherungen zu führen«,<br />

sagt dazu <strong>de</strong>r Führungskräfte-Coach und<br />

Unternehmensberater Alexan<strong>de</strong>r Christiani<br />

aus Köln. Die von ihm entwickelten<br />

Sprachmuster sollen <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n zeigen,<br />

dass er ernst genommen wird und<br />

lassen sich im Selbststudium lernen.<br />

Nach 20 Stun<strong>de</strong>n Training sei je<strong>de</strong>r Berater<br />

in <strong>de</strong>r Lage, sie gezielt und erfolgreich<br />

anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

»Aus unserer Sicht vollzieht sich im Vertrieb<br />

<strong>de</strong>rzeit ein Um<strong>de</strong>nken«, sagt Hansjörg<br />

Fetzer, Geschäftsführer <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong>-<br />

Aka<strong>de</strong>mie in Freiburg. Statt in die teure<br />

Neukun<strong>de</strong>nakquise zu investieren, wollen<br />

Unternehmen ihre Bestandskun<strong>de</strong>n<br />

besser pflegen o<strong>de</strong>r ehemalige Kun<strong>de</strong>n<br />

zurückgewinnen. »Wir spüren klar<br />

eine gestiegene Nachfrage bei <strong>de</strong>n Seminaren<br />

zu Rückgewinnungsmanagement<br />

und Reklamationsmanagement.«<br />

»WENN MENSCHEN GENUG<br />

WERKZEUGE HABEN,<br />

SIND SIE MUTIGER.«<br />

DR. ERNST SCHNEIDER, Geschäftsführer,<br />

Dr. Ernst Schnei<strong>de</strong>r Strategie- und<br />

Vertriebsberatung, Saarbrücken<br />

Fachwissen allein reiche dazu nicht,<br />

haben die Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong>-Aka<strong>de</strong>mie<br />

erkannt und schicken ihre Mitarbeiter<br />

auf Seminare, in <strong>de</strong>nen sie zusätzlich<br />

überzeugen<strong>de</strong> Argumentations- und<br />

Präsentationstechniken lernen. Auch<br />

Qualifizierungs angebote zu Dienstleistungsmarketing<br />

und Online-Marketing<br />

wer<strong>de</strong>n stärker nachgefragt.<br />

Der Zeit- und Erfolgsdruck, <strong>de</strong>m Marketing<br />

und Vertrieb immer stärker ausgesetzt<br />

sind, begegnen Unternehmen<br />

Fetzers Erfahrung zufolge mit umfassen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen, die Wissen punktgenau,<br />

leicht erreichbar und schnell<br />

umsetzbar machen sollen. Zu diesen<br />

maßgeschnei<strong>de</strong>rten internen Qualifizierungsangeboten<br />

gehören <strong>de</strong>shalb<br />

Seminare genauso wie schriftliche Lehrgänge<br />

aus <strong>de</strong>m offenen Seminarbereich,<br />

die gebucht wer<strong>de</strong>n, um Reisekos ten<br />

und Arbeitsausfälle zu vermei<strong>de</strong>n. Um<br />

es <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs einfach zu<br />

machen, hat die <strong>Haufe</strong>-Aka<strong>de</strong>mie eine<br />

Lernplattform geschaffen, auf <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

ihre Seminare und Trainings<br />

online vor- und nachbereiten können.<br />

Mehr Umsatz mit E-Learning<br />

»Viele neue Zielgruppen informieren<br />

sich verstärkt über das Internet«, sagt<br />

Henning von Boxberg, Leiter Vertrieb Eu-<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


p<br />

TIPPS DARAUF SOLLTEN SIE ACHTEN<br />

Entscheidungshilfen für die Auswahl <strong>de</strong>r<br />

richtigen Maßnahmen.<br />

p Inhouse-Training o<strong>de</strong>r offenes Seminar?<br />

Inhouse-Trainings lassen sich in Abstimmung<br />

mit <strong>de</strong>m Trainer speziell auf die individuellen<br />

Bedürfnisse <strong>de</strong>s Unternehmens zuschnei<strong>de</strong>n<br />

und helfen so bei konkreten Fragestellungen.<br />

Offene Seminare dienen <strong>de</strong>r Vermittlung von<br />

Hintergrundwissen und geben Teilnehmern<br />

die Möglichkeit, sich mit an<strong>de</strong>ren auszutauschen<br />

(Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand, zusätzliche<br />

Motivation).<br />

ropa Mitte <strong>de</strong>s Geschäftsbereichs Power<br />

Tools <strong>de</strong>r Robert Bosch GmbH, Stuttgart.<br />

In einem insgesamt rückläufigen Markt<br />

konnten die Power Tools auch 2008 ein<br />

Umsatzwachstum verzeichnen. Mit <strong>de</strong>m<br />

»Power Tools Learning Campus« hat<br />

Bosch eine Lernplattform im Internet<br />

bereitgestellt, die neben <strong>de</strong>m Lernen<br />

auch <strong>de</strong>r Verkaufsför<strong>de</strong>rung dient. Das<br />

»weltweit größte interaktive Wissensportal«<br />

zu Elektrowerkzeugen ist eine<br />

multimediale Informationsdatenbank<br />

für Handwerker, Heimwerker und <strong>de</strong>n<br />

Han<strong>de</strong>l. Die angebotenen Informationen,<br />

Schulungen und Verkaufstipps<br />

können je nach Bedarf als Podcast, Vi<strong>de</strong>o,<br />

Präsentationen, interaktive Lernprogramme<br />

o<strong>de</strong>r als <strong>PDF</strong>-Dokument<br />

abgerufen wer<strong>de</strong>n. Die Nutzer haben<br />

außer<strong>de</strong>m die Möglichkeit, in einer sogenannten<br />

Learning Lounge ihre Kurse<br />

selbst zu verwalten und zusammenzustellen.<br />

Wie gut das funktioniert, hat<br />

vor Kurzem auch die Jury <strong>de</strong>s Europäischen<br />

E-Learning-Awards Eurelea festgestellt<br />

und <strong>de</strong>n Power Tools Learning<br />

Campus 2009 für die beste technische<br />

Umsetzung ausgezeichnet.<br />

»E-Learning ist praktisch, spart Zeit und<br />

lässt sich gut kontrollieren«, sagt Nicole<br />

Heinrich von Otto in Hamburg. Der<br />

weltgrößte Versandhändler arbeitet seit<br />

2006 mit einem Learning-Management-<br />

System. Geschult wer<strong>de</strong>n damit alle Vertriebsmitarbeiter<br />

mit Kun<strong>de</strong>nkontakt<br />

p Training-on-the-Job o<strong>de</strong>r Seminar?<br />

Ist kurzfristiges Eingreifen nötig, weil ein<br />

Vertriebler ein konkretes Problem mit einem<br />

Kun<strong>de</strong>n hat, hilft Training- o<strong>de</strong>r Coaching-onthe-Job.<br />

Notfalls Folgetermin nach sechs bis<br />

acht Wochen vereinbaren, um die Nachhaltigkeit<br />

zu sichern.<br />

p Präsenzveranstaltung o<strong>de</strong>r E-Learning?<br />

Blen<strong>de</strong>d Learning verbin<strong>de</strong>t bei<strong>de</strong> Formen<br />

optimal. E-Learning-Module o<strong>de</strong>r schriftliche<br />

Unterlagen steigern die Wirksamkeit einer<br />

Präsenzveranstaltung.<br />

– vom Außendienst bis hin zum Kun<strong>de</strong>nberater<br />

im Call-Center. Rund 130 Kurse<br />

gibt es auf <strong>de</strong>m »Otto-Campus«, die von<br />

rund 3.000 Mitarbeitern im ganzen Konzern<br />

zum Lernen o<strong>de</strong>r als Nachschlagewerk<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n. Der große Vorteil<br />

für Heinrich, die alle Kurse von eigenen<br />

Mitarbeitern mit einem in die Plattform<br />

integrierten Autorentool erstellen lässt,<br />

ist die Schnelligkeit, mit <strong>de</strong>r sich sowohl<br />

Inhalte än<strong>de</strong>rn als auch an <strong>de</strong>n Lerner<br />

bringen lassen. »Ein neuer Lernkurs steht<br />

an, wenn ein Thema aktuell ist. Wird bei<br />

Otto eine neue Aktion für unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

eingeführt, wer<strong>de</strong>n die Mitarbeiter mit E-<br />

Learning über <strong>de</strong>n prozessualen Hintergrund<br />

und über die praktische Umsetzung<br />

im Kun<strong>de</strong>ndialog informiert.«<br />

Auf Präsenztraining verzichten wird<br />

man bei Otto nicht. »E-Learning kombiniert<br />

mit Präsenztrainings wirkt immer<br />

noch am besten«, weiß Nicole Heinrich<br />

die Vorzüge <strong>de</strong>s Blen<strong>de</strong>d Learning zu<br />

schätzen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 54_55<br />

Zukunft<br />

„Strategisches<br />

Verkaufen öffnet neue<br />

Wege zum Erfolg.“<br />

Sind Sie für <strong>de</strong>n verschärften Wettbewerb schlagkräftig<br />

genug aufgestellt? Nutzen Sie Ihre Potenziale bei <strong>de</strong>r<br />

Weiterentwicklung Ihrer Kun<strong>de</strong>n und Märkte? Haben<br />

Sie beson<strong>de</strong>re Argumente für erfolgreiche Abschlüsse?<br />

Heitsch & Partner-Trainings geben entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Impulse, die Key-Accounts und Vertriebsmitarbeiter in<br />

die Lage versetzen, neue Marktchancen zu erkennen<br />

und zu erschließen.<br />

Verkrustete Strukturen und Verhaltensmuster wer<strong>de</strong>n<br />

beseitigt und damit wird <strong>de</strong>r Weg frei für Chancen,<br />

Vertriebswege, Kun<strong>de</strong>n und Märkte mit Zukunft.<br />

Über theoretisches Wissen hinaus erlernen Sie zielgerichtete<br />

Verkaufsstrategien und gewinnen<strong>de</strong> Rhetorik<br />

in unseren praxisbezogenen Schulungen bis zum<br />

vollen<strong>de</strong>ten Können.<br />

Rufen Sie gleich an. Wir erläutern Ihnen gerne Ihre<br />

Vorteile und unsere Vorgehensweise im Detail!<br />

H EI TSCH & P ARTNER<br />

Heitsch & Partner GmbH<br />

Gesellschaft für Verhaltenstraining,<br />

Trainingsberatung und Trainervermittlung<br />

Telefon (07031) 7476-0· Telefax (07031) 7476-40<br />

www.heitsch-partner.<strong>de</strong> · info@heitsch-partner.<strong>de</strong>


SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />

Marketing in eigener Sache<br />

Bei <strong>de</strong>r Suche nach Marketing- und Vertriebsexperten spielen Stellenanzeigen eine<br />

Schlüsselrolle. Wenn Inserate die gefragten Fachleute zum Stellenwechsel bewegen sollen,<br />

müssen sie gut strukturiert und getextet sein.<br />

Text _ Daniela Furkel<br />

Auch Stellenanzeigen sind Werbemittel.<br />

Unternehmen nutzen sie, um Bewerbern<br />

ihre offenen Stellen zu präsentieren.<br />

Deshalb ist es beson<strong>de</strong>rs dann, wenn es<br />

um Experten aus <strong>de</strong>m Marketing- und<br />

Vertriebsbereich geht, wichtig, sich keinen<br />

Fauxpas zu erlauben. Denn wer,<br />

wenn nicht ein Marketingexperte, wür<strong>de</strong><br />

es bemerken, wenn die Argumentation<br />

unsauber ist o<strong>de</strong>r die Texte nur aus<br />

leeren Floskeln bestehen?<br />

Die wichtigste Regel beim Texten von Stellenanzeigen<br />

heißt <strong>de</strong>shalb: Sowohl bei<br />

<strong>de</strong>r Darstellung als auch bei <strong>de</strong>n Inhalten<br />

muss immer <strong>de</strong>r Kandidat im Blick<br />

sein. Wird ihm beim Lesen <strong>de</strong>r Anzeige<br />

klar, warum er gera<strong>de</strong> in diesem Unternehmen<br />

arbeiten soll? Wird <strong>de</strong>utlich,<br />

um welche Aufgabe es geht und was die<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Job-Profils sind?<br />

Nicht viele Unternehmen können diese<br />

Fragen mit einem klaren »Ja« beantworten.<br />

Das bestätigt eine Umfrage <strong>de</strong>r<br />

Online-Jobbörse Stellenanzeigen.<strong>de</strong>: Nur<br />

rund ein Viertel <strong>de</strong>r Bewerber ist mit<br />

<strong>de</strong>r Qualität von Anzeigentexten zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Fast die Hälfte sagt, die Texte seien<br />

zwar »einigermaßen verständlich, aber<br />

wenig ansprechend geschrieben«. <strong>Als</strong><br />

»we<strong>de</strong>r verständlich noch ansprechend<br />

geschrieben« empfin<strong>de</strong>n 13 Prozent die<br />

Inserate, als »Zumutung im Hinblick<br />

auf Verständlichkeit und Lesevergnügen«<br />

zehn Prozent.<br />

Zielgruppe, Zielgruppe, Zielgruppe<br />

Doch bevor ein Arbeitgeber nun an das<br />

Texten geht, muss er zunächst wissen,<br />

wie seine Zielgruppe tickt und was sie<br />

von ihrem Job erwartet. »Marketing-<br />

o<strong>de</strong>r auch Vertriebsexperten sind eine<br />

ganz beson<strong>de</strong>re Spezies von Mensch«,<br />

weiß Johanna Füllgraf, Agenturleiterin<br />

von Advalue Media, Wiesba<strong>de</strong>n. Sie<br />

seien sehr kommunikationsstark und<br />

könnten sich gut selbst motivieren. Sie<br />

seien erfolgs- und zielorientiert, aber sie<br />

wollten dafür auch entsprechend honoriert<br />

wer<strong>de</strong>n und benötigten einen entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Handlungsspielraum. Produktkenntnisse<br />

seien dagegen weniger<br />

wichtig, weil ein guter Vertriebler o<strong>de</strong>r<br />

Marketingspezialist sich schnell auf<br />

verschie<strong>de</strong>ne Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />

einstellen könne. Das Fazit <strong>de</strong>r<br />

Expertin: »Bei diesen Positionen geht<br />

es mit Sicherheit um fachliches Knowhow,<br />

aber viel mehr noch um die Soft<br />

Skills. Daher müssen die Unternehmen<br />

kritisch das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil überprüfen,<br />

was ein wirkliches ‚Must’ und<br />

was ‚Nice to have’ ist.« Auch sprachlich<br />

sollte die Stellenanzeige auf die Zielgruppe<br />

ausgerichtet wer<strong>de</strong>n. Laut Johanna<br />

Füllgraf bevorzugen Marketing-<br />

und Vertriebsexperten eine klare und<br />

direkte Sprache sowie klare Strukturen.<br />

»Bullet Points sind hier langen Fließtexten<br />

vorzuziehen«, rät sie.<br />

Darüber hinaus gibt es allgemeine<br />

Grundregeln für das Wording, die in<br />

TOP-THEMA/Employer Branding<br />

So besteht Ihr Unternehmen im Kampf um<br />

die besten Mitarbeiter.<br />

> acquisa.<strong>de</strong>


allen Stellenanzeigen berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen: »Schreiben Sie kurze<br />

Texte, verzichten Sie auf interne Fachbegriffe<br />

o<strong>de</strong>r Abkürzungen, vermei<strong>de</strong>n<br />

Sie Selbstverständlichkeiten und Redundanzen<br />

und verwen<strong>de</strong>n Sie nur relevante<br />

Informationen«, zählt Thomas<br />

Kleb, Geschäftsführer von Kienbaum<br />

Communications, Gummersbach, auf.<br />

»Dass jemand flexibel und engagiert<br />

sein und MS-Office beherrschen soll,<br />

muss ich heute nicht mehr schreiben.<br />

Ich bekomme damit ohnehin keine besseren<br />

Bewerbungen«, weiß er.<br />

Keine Panik vor <strong>de</strong>m AGG<br />

Und er warnt davor, aus Furcht vor<br />

<strong>de</strong>m Allgemeinen Gleichstellungsgesetz<br />

(AGG) die neutralen Formulierungen zu<br />

übertreiben. »Wir suchen Sie für eine Tätigkeit<br />

im Vertrieb (m/w)« ist <strong>de</strong>s Guten<br />

zu viel. »So wenig AGG wie möglich, so<br />

viel wie nötig«, ist allein schon wegen <strong>de</strong>r<br />

Lesbarkeit <strong>de</strong>r Texte die Devise. Sicher ist,<br />

dass Unternehmen Formulierungen wie<br />

»Wir suchen Sie für ein junges Team« o<strong>de</strong>r<br />

»Wir suchen mobile Vertriebsexperten/<br />

-innen« vermei<strong>de</strong>n müssen, weil diese<br />

bestimmte Altersgruppen o<strong>de</strong>r Personen<br />

mit Behin<strong>de</strong>rung ausschließen. Aber das<br />

scheint in <strong>de</strong>r Praxis kein Problem darzustellen.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Arbeitsgerichtsprozesse<br />

aufgrund <strong>de</strong>s AGG hält sich bislang<br />

in Grenzen.<br />

Übrigens: Auch unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>s AGG gibt es Möglichkeiten, allein<br />

durch die Wortwahl bestimmte Personengruppen<br />

gezielt anzusprechen.<br />

Johanna Füllgraf erklärt: »Frauen in<br />

Marketing und Vertrieb ticken von <strong>de</strong>n<br />

grundsätzlichen Strukturen her ähnlich<br />

wie Männer. Allerdings haben bei<br />

ihnen Faktoren wie gute Arbeitsbedingungen,<br />

die Atmosphäre und ein fairer<br />

Umgang miteinan<strong>de</strong>r eine ganz an<strong>de</strong>re<br />

Relevanz als bei <strong>de</strong>n männlichen Kollegen.«<br />

Deshalb könne ein Arbeitgeber allein<br />

mit <strong>de</strong>r Wortwahl steuern, ob zum<br />

Beispiel mehr Bewerbungen von Frauen<br />

Bei <strong>de</strong>r Erstellung von Stellenanzeigen<br />

sollten Unternehmen immer <strong>de</strong>n Kandidaten<br />

im Blick haben.<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

Wie mache ich mehr<br />

aus meinem Werbebudget?<br />

Mit welchen Medien lässt sich meine<br />

Zielgruppe nachhaltig erreichen?<br />

In welche Kanäle investiere ich in 2010?<br />

Wie bringe ich <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

an meine Angel?<br />

>> Antworten erhalten Sie<br />

auf <strong>de</strong>r MediaBudget 2009<br />

Medienpartner<br />

WEITERE INFORMATIONEN UNTER<br />

WWW.MEDIABUDGET.DE<br />

08.+ 09.07.2009<br />

Neue Messe Stuttgart


SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />

ins Haus kommen. »Aber dabei ist auch<br />

peinlich darauf zu achten, dass die Stellenausschreibung<br />

<strong>de</strong>r Wahrheit entspricht<br />

und authentisch ist«, warnt sie<br />

vor unrealistischen Versprechungen.<br />

Ähnlich könnten Unternehmen auch<br />

mit geschickter Wortwahl steuern, ob eine<br />

Stellenanzeige zum Beispiel eher die<br />

Hard Seller anspricht o<strong>de</strong>r eher <strong>de</strong>n bera-<br />

p<br />

CHECKLISTE DER DRAHT ZUM BEWERBER<br />

In <strong>de</strong>r Stellenanzeige geht es nicht nur darum, diese visuell zu<br />

optimieren, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re darum, mit sprachlichen<br />

Mitteln <strong>de</strong>n Draht zum Bewerber aufzubauen. Sechs Regeln für<br />

eine bessere inhaltliche Gestaltung:<br />

p Liefern Sie Argumente, wecken Sie Emotionen. Die Stellenanzeige<br />

ist Werbung. Unternehmen befin<strong>de</strong>n sich in einer Verkäufersituation<br />

und sollten im Inserat die Regeln <strong>de</strong>s Verkaufs beachten.<br />

Sie sollten Bewerbern Argumente liefern, warum sie sich ausgerechnet<br />

bei diesem Unternehmen und um diesen Job bewerben sollen. Und<br />

sie sollten Prestige und Befriedigung vermitteln. Werber kennen ihre<br />

Käuferzielgruppen genau und setzen diese Erkenntnisse gezielt ein.<br />

Dementsprechend müssen die Botschaften in <strong>de</strong>n Personalanzeigen<br />

an Wünsche, Erwartungen und Denkweisen <strong>de</strong>r Bewerberzielgruppen<br />

anschließen können. Dabei geht es nicht nur um eine saubere Argumentation,<br />

son<strong>de</strong>rn zunächst vor allem darum, potenzielle Kandidaten<br />

emotional zu erreichen.<br />

p Beschreiben Sie Ihre Qualitäten. Unternehmen neigen dazu,<br />

sich im Firmenprofil selbst zu sehr in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund zu stellen. Dabei<br />

sollte sich die Darstellung auf solche Aspekte beschränken, die<br />

das Unternehmen als Arbeitgeber betreffen. Dazu gehören zum Beispiel<br />

die Hauptprodukte, die Branche, Visionen, Unternehmens- und<br />

Führungsgrundsätze, Kennzeichen <strong>de</strong>r Arbeitswelt und <strong>de</strong>s Standorts.<br />

Grundsätzlich muss schon die Unternehmensdarstellung die Frage beantworten:<br />

Kann ich mir vorstellen, dort zu arbeiten?<br />

p Wählen Sie <strong>de</strong>n Jobtitel sorgfältig. Der Jobtitel ist <strong>de</strong>r erste<br />

Schritt im Entscheidungsprozess <strong>de</strong>s Kandidaten und für <strong>de</strong>n Erfolg<br />

von Inseraten beson<strong>de</strong>rs wichtig. Der Jobtitel muss daher so exakt<br />

wie möglich das gewünschte Profil <strong>de</strong>r Bewerber sowie die Aufgabe<br />

erkennen lassen.<br />

p Bauen Sie Distanz ab. Bewerber müssen sich vorstellen können,<br />

dass sie das in <strong>de</strong>r Anzeige beschriebene Angebot in ihren ganz<br />

persönlichen Arbeitsplatz verwan<strong>de</strong>ln möchten. Deshalb müssen die<br />

Texter eines Jobangebots Bewerber möglichst nah an ihren künftigen<br />

Arbeitsplatz heranführen. In diesem Zusammenhang bauen Sie Distanz<br />

Quelle: Stefan G. Wolf, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter TMP Communication & Services<br />

ten<strong>de</strong>n Vertrieb, so Johanna Füllgraf. Es ist<br />

ein Unterschied, ob im Inserat steht »Sie<br />

verantworten die kontinuierliche Steigerung<br />

<strong>de</strong>s Umsatzes« o<strong>de</strong>r »Sie verantworten<br />

<strong>de</strong>n langfristigen, kontinuierlichen<br />

Ausbau unserer Kun<strong>de</strong>nbeziehungen«.<br />

Thomas Kleb rät aber, die Einschränkungen<br />

nicht zu übertreiben. »Gera<strong>de</strong><br />

in hart umkämpften Arbeitsmärkten<br />

wie im Marketing- und Vertriebsbereich<br />

kann es sinnvoll sein, <strong>de</strong>n Trichter erst<br />

einmal aufzumachen, um überhaupt eine<br />

gewisse Zahl von Bewerbungen zu generieren.<br />

Vielleicht ist ja ein Glücksgriff<br />

o<strong>de</strong>r ein interessanter Quereinsteiger mit<br />

großem Potenzial dabei.«<br />

Min<strong>de</strong>stens genauso wichtig, um die<br />

richtige Personengruppe anzusprechen<br />

ab, wenn Sie potenzielle Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Aufgabenbeschreibung tatsächlich<br />

als han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Subjekte erscheinen lassen – ein stichwortartiger<br />

Nominalstil ist unter diesen Umstän<strong>de</strong>n eine Todsün<strong>de</strong>. In vielen<br />

Stellenanzeigen ist überdies eine Fülle von Tätigkeiten aufgezählt, jedoch<br />

keine attraktive Aufgabe zu erkennen. Die Aufgabenbeschreibung<br />

sollte Kerntätigkeiten in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund rücken, aber auch Nebenaufgaben,<br />

Verantwortlichkeiten und <strong>de</strong>n Zusammenhang mit an<strong>de</strong>ren<br />

Aufgaben im Unternehmen thematisieren.<br />

p Vermei<strong>de</strong>n Sie Stereotype. Wie in <strong>de</strong>r Aufgabenbeschreibung<br />

sollte auch beim Anfor<strong>de</strong>rungsprofil ein systematisches Profil erkennbar<br />

sein. Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n Soft-Skills gilt es, die stereotype Beliebigkeit<br />

in Gestalt <strong>de</strong>s gewohnten Dreiklangs aus Teamfähigkeit, Kommunikationsgeschick<br />

und Flexibilität zu vermei<strong>de</strong>n. So wie Experten<br />

im Vorstellungsgespräch nach einer Situationsbeschreibung fragen:<br />

»Wann haben Sie sich in Ihrem Job als beson<strong>de</strong>rs kommunikationsfähig<br />

erlebt?« – so sollten Sie ähnlich situativ auch Anfor<strong>de</strong>rungsprofile<br />

in Stellenanzeigen formulieren.<br />

p Fassen Sie »Ihr Angebot« zusammen. Der gesamte Anzeigentext<br />

sollte das Produkt »Arbeitsplatz« möglichst überzeugend verkaufen. Im<br />

Abspann können Arbeitgeber aber zusätzlich eine <strong>de</strong>utliche Antwort<br />

auf die Frage liefern, warum sich Kandidaten ausgerechnet auf diesen<br />

Job bewerben sollten. Das fehlt in sehr vielen Anzeigen, <strong>de</strong>ren Autoren<br />

somit wichtiges Werbepotenzial verschenken. Einige Unternehmen<br />

lassen <strong>de</strong>n Anzeigentext gleichwohl mit einem expliziten Angebotsabschnitt<br />

ausklingen, <strong>de</strong>n sie zum Beispiel mit »Wir bieten«, »Unser Angebot«<br />

o<strong>de</strong>r lapidar mit »Übrigens« betiteln. Danach folgt eine Liste <strong>de</strong>r<br />

Vorzüge von Job und Unternehmen: »Eigenverantwortliches Arbeiten,<br />

Projekt arbeit bei renommierten Kun<strong>de</strong>n, zielgerichtete Trainings et<br />

cetera«. An<strong>de</strong>re bevorzugen einen Abspann, <strong>de</strong>r einem Schlussplädoyer<br />

ähnelt: »Bei uns erwartet Sie ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet<br />

mit Zukunft. Lebenslanges Lernen und Bereitschaft zur Verän<strong>de</strong>rung<br />

garantieren unseren Geschäftserfolg. Daher gestalten wir die<br />

Arbeitswelt bei uns so, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu Hause fühlen und ihr Bestes geben können.« Das Verfassen eines<br />

solchen Texts ist nur dann eine vergleichsweise leichte Übung, wenn<br />

ein Arbeitgeber-USP schon ausformuliert vorliegt.<br />

58 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


und mit <strong>de</strong>m Inserat ihre Aufmerksamkeit<br />

zu wecken, ist ein ein<strong>de</strong>utiger Jobtitel.<br />

Denn ein Großteil <strong>de</strong>r Vertriebs-<br />

und Marketingexperten bevorzugt<br />

die Freitextsuche in Suchmaschinen,<br />

anstatt aufwendig einzelne Jobbörsen<br />

zu durchforsten. »Das setzt klare<br />

Positionstitel voraus, die allgemein<br />

bekannt und aussagekräftig sind«,<br />

erklärt Johanna Füllgraf. »Project Manager<br />

KS-Kun<strong>de</strong>n« ist vielleicht im Unternehmen<br />

ein gebräuchlicher Begriff,<br />

aber sicherlich keine Bezeichnung, die<br />

in eine Google-Suchmaske eingegeben<br />

wird. Ein Jobtitel »Key Account Manager<br />

Süd<strong>de</strong>utschland« hat dagegen eine<br />

gute Chance, häufig gesucht – und gefun<strong>de</strong>n<br />

– zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Denn auch die Auffindbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Treffer ist zu beachten: Es gibt Online-<br />

Jobbörsen, die eine gute Kategorisie-<br />

rung haben und über Suchmaschinen<br />

besser gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n als an<strong>de</strong>re.<br />

Das sollten Unternehmen ebenfalls<br />

berücksichtigen, da nicht davon auszugehen<br />

ist, dass ein Fachexperte<br />

mehr als die obersten 50 Angebote<br />

durch sieht. Soll das Inserat in einem<br />

Printmedium veröffentlicht wer<strong>de</strong>n,<br />

so spielt neben <strong>de</strong>m Wording auch die<br />

grafische Gestaltung eine Rolle für <strong>de</strong>n<br />

Rekrutierungserfolg. So hat eine Studie<br />

ergeben, dass <strong>de</strong>r Farbeinsatz in<br />

<strong>de</strong>r Anzeige die Beachtung durch <strong>de</strong>n<br />

Zeitungsleser um bis zu 77 Prozent<br />

steigern kann. Ein Erfolgskriterium<br />

ist auch das Unternehmens- und Produktimage<br />

selbst. Dazu Thomas Kleb:<br />

»Besteht hier eine gute Ausgangssitu-<br />

» MARKETING- UND VERTRIEBSEXPERTEN SIND EINE<br />

GANZ BESONDERE SPEZIES VON MENSCH.«<br />

JOHANNA FÜLLGRAF, Agenturleiterin Advalue Media, Wiesba<strong>de</strong>n<br />

ation, sollte man sie nutzen und <strong>de</strong>n<br />

Personalanzeigentext mit imageorientierten<br />

Inhalten anreichern, statt mit<br />

austauschbaren Aufgaben- und Qualifikationsprofilen<br />

zu langweilen. Schließlich<br />

haben wir es mit Profis zu tun, <strong>de</strong>ren<br />

Job es ist, zu verkaufen.«<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

�� ������� ����������������������������<br />

������� ����������� �� ������� �������<br />

��� ��� ����� �� �� ��� ������ ������������ ���������� � ���� ������������� ��� ������ �����<br />

�������������� ��� ����<br />

� ��������� �� ��� ���������������� ������������������<br />

�������������� ��� ���������������� ���������<br />

��������� ��� ������ ��� ������� �������������<br />

� ������� ��������������� ����� ����������� ���<br />

���������� �������������<br />

� ������� ������ ����� ������� ����������<br />

����� ��� ����� �������������������� ����� ���<br />

�������������� ��������<br />

���������������������<br />

�������� ��� ��������� �����<br />

���� ��������������<br />

���� ����� ��� ��� �� ��� �������������<br />

��������������<br />

������������������<br />

������ ��� ������


SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />

Der Verkäufer-Flüsterer<br />

Fallen<strong>de</strong> Umsätze in <strong>de</strong>r Finanzkrise zwingen immer mehr Händler zu neuen Schritten in<br />

<strong>de</strong>r Qualifizierung ihrer Verkäufer. Beispiele aus Autohäusern und <strong>de</strong>m Bankensektor zeigen:<br />

Eins-zu-eins-Trainings steigern Umsatz und Ertrag pro Kopf <strong>de</strong>utlich.<br />

Text _ Michael Sudahl<br />

Von Angesicht zu Angesicht: Einzel-Coachings im Vertrieb versprechen mehr Erfolg.<br />

Die Rechnung ist schnell aufgemacht:<br />

Ein Verkäufer von Merce<strong>de</strong>s, BWM o<strong>de</strong>r<br />

Audi soll jährlich bis zu 80 Fahrzeuge<br />

an <strong>de</strong>n Mann o<strong>de</strong>r die Frau bringen. Bei<br />

einem durchschnittlichen Verkaufspreis<br />

von 25.000 Euro setzt er <strong>de</strong>mnach<br />

per anno etwa zwei Millionen Euro um.<br />

Gelingt es ihm, in <strong>de</strong>r Summe nur ein<br />

Prozent weniger Nachlass zu gewähren<br />

o<strong>de</strong>r, noch besser, für ein Prozent mehr<br />

Zubehör zu verkaufen, »re<strong>de</strong>n wir über<br />

einen zusätzlichen Umsatz von 20.000<br />

Euro«, erklärt Michael Weidner. Der<br />

45-jährige Geschäftsführer <strong>de</strong>r Aramis<br />

GmbH aus Kornwestheim hat sich auf<br />

Einzeltrainings in Autohäusern spezialisiert.<br />

Seine Metho<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> im vergangenen<br />

Jahr mit <strong>de</strong>m »Deutschen<br />

Coaching Award 2008« ausgezeichnet.<br />

Mitschnitt belegt häufige Fehler<br />

Wie funktioniert dieses Coaching? Der<br />

Inhaber eines Autohauses einer japanischen<br />

Luxusmarke erzählt: »Meine<br />

Verkäufer sind sehr gut ausgebil<strong>de</strong>t<br />

und haben jahrelange Erfahrung. Aber<br />

in konkreten Gesprächssituationen<br />

können sie ihr Wissen oft nicht abrufen.«<br />

Diese Klage kennen Deutschlands<br />

Trainer von vielen Vertriebsleitern.<br />

<strong>Als</strong>o setzt genau hier das Eins-zu-eins-<br />

Coaching an: Es gilt, Verkaufsfehler,<br />

wie <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n keine Alternative anzubieten<br />

o<strong>de</strong>r Kaufsignale zu ignorieren,<br />

zu vermei<strong>de</strong>n. <strong>Als</strong> Metho<strong>de</strong> dienen<br />

Gespräche, die die Verkäufer mit Einverständnis<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n mitschnei<strong>de</strong>n.<br />

Innerhalb von 18 Monaten führen die<br />

Berater sechs bis acht Einzelgespräche<br />

mit je<strong>de</strong>m Verkäufer. In diesen muss<br />

dann so mancher Verkäufer lernen, das<br />

Schweigen auszuhalten, wenn ein Preis<br />

genannt wur<strong>de</strong>. Viele Autoverkäufer gäben<br />

zu schnell zu hohe Rabatte, meint<br />

<strong>de</strong>r Betriebswirt. Nach <strong>de</strong>n Trainings<br />

erzielen sie nach seinen Erfahrungen<br />

bis zu 20 Prozent mehr Gewinn. Für die<br />

Berater ist dies das Erfolgskriterium.<br />

Zu schaffen ist dies allerdings nur, in<strong>de</strong>m<br />

mehr Extras o<strong>de</strong>r hochwertigere<br />

Ausstattungsteile verkauft wer<strong>de</strong>n. Im<br />

Gespräch geht es darum, <strong>de</strong>n Nutzen<br />

und <strong>de</strong>n Preis <strong>de</strong>utlich gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

abzuwägen. Auf dieser Grundlage sollen<br />

Kun<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n: Wollen sie das<br />

Navigationsgerät mit regelmäßigem Update<br />

o<strong>de</strong>r das einfache, mit <strong>de</strong>m Risiko,<br />

neue Straßen nicht zu fin<strong>de</strong>n. Weidner<br />

beobachtet zu<strong>de</strong>m, dass zwei Drittel <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>nanalysen mangelhaft sind.<br />

Es sei wichtig, im ersten Drittel <strong>de</strong>s Dialogs<br />

W-Fragen zu stellen: Was fahren<br />

Sie bisher für ein Auto? Wann wollen<br />

Sie das neue Mo<strong>de</strong>ll anschaffen? Wer<br />

sind die Fahrer? Wie nutzt wer das Fahrzeug?<br />

Mit welchem Wettbewerbsmo<strong>de</strong>ll<br />

vergleichen Sie uns? Die Fakten [ …<br />

60 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />

Foto: Aramis


Behalten Sie die Nase vorn:<br />

mit aktuellen Seminaren und Trainings<br />

für Vertrieb und Marketing<br />

Unser Weiterbildungsangebot<br />

Vertrieb<br />

c Key Accounts erfolgreich managen I + II<br />

c Professionell verkaufen I – III<br />

c Der Schlüssel zum Kun<strong>de</strong>n<br />

c Come back! Gezielte Rückgewinnung<br />

verlorener Kun<strong>de</strong>n<br />

c Reklamationsmanagement:<br />

Beschwer<strong>de</strong>n als Chance nutzen<br />

c und weitere<br />

Marketing<br />

c Professionelles Dienstleistungsmarketing<br />

c Kompakttraining Produktmanagement<br />

c Marketingkommunikation I:<br />

Die wichtigsten Kommunikationsinstrumente<br />

kennen und erfolgreich<br />

anwen<strong>de</strong>n<br />

c Marketingkommunikation II:<br />

Online-Marketing erfolgreich planen<br />

und wirkungsvoll durchführen<br />

c PR-Werkstatt: schreiben und redigieren<br />

wie ein Profi<br />

c und weitere<br />

Weiter durch Bildung<br />

Ausführliche Informationen sowie das vollständige<br />

Weiterbildungsangebot fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/vertrieb-marketing<br />

Gerne sen<strong>de</strong>n wir Ihnen auch unser aktuelles<br />

Seminarprogramm zu Vertrieb und Marketing zu.<br />

Gleich anfor<strong>de</strong>rn unter: Telefon 0761 47 08-811


SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />

müssen dann allerdings auch gesammelt<br />

wer<strong>de</strong>n. »Stellt sich heraus, dass<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> die Anschaffung erst in zwei<br />

Jahren plant, muss das Gespräch an<strong>de</strong>rs<br />

verlaufen, als wenn <strong>de</strong>r Kauf sofort sein<br />

soll«, erklärt <strong>de</strong>r Verkaufs-Coach.<br />

Die Verkäufer merken vor allem eines:<br />

»Ich bekomme einen Leitfa<strong>de</strong>n für das<br />

Kun<strong>de</strong>ngespräch«, erzählt Thomas Wiese,<br />

Inhaber von Wiese Automobile in<br />

Bad Mün<strong>de</strong>r. Seine Verkäufer haben alle<br />

ein Einzeltraining absolviert. Dieser<br />

Leitfa<strong>de</strong>n verschaffe Sicherheit, sodass<br />

man sich auf <strong>de</strong>m emotionalen Terrain<br />

seines Kun<strong>de</strong>n sympathischer bewegen<br />

und damit die Bandbreite <strong>de</strong>r eigenen<br />

Gesprächsführung ausbauen kann,<br />

meint Wiese.<br />

Interne Arbeitsabläufe prüfen<br />

Vor <strong>de</strong>m Start in eine Schulung prüft<br />

<strong>de</strong>r Aramis-Mann in einer Betriebsanalyse<br />

die internen Arbeitsabläufe <strong>de</strong>s zu<br />

beratenen Kun<strong>de</strong>n. Auf dieser Basis erklärt<br />

er <strong>de</strong>r Belegschaft das Coaching-<br />

Prinzip. »Zuerst muss die Blocka<strong>de</strong> im<br />

Kopf gelöst wer<strong>de</strong>n. Wir wollen Verkäufer<br />

nicht kontrollieren, son<strong>de</strong>rn Einzelne<br />

besser machen«, sagt Weidner.<br />

Im Vorfeld <strong>de</strong>s Trainings sind Verkaufsleiter<br />

und Inhaber gefragt. Um Angst vor<br />

Überwachung zu zerstreuen, können<br />

sie die Schulung <strong>de</strong>n Spitzenkräften als<br />

Belohnung anbieten. Meistens erkennen<br />

Top-Seller <strong>de</strong>n Nutzen eines Individualtrainings<br />

sehr schnell. Laufen bei<br />

einer 15-köpfigen Verkaufsmannschaft<br />

zwei Kollegen voraus und erzielen Erfolge,<br />

ist <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>s Teams schnell mit<br />

im Boot. Ganz wichtig: Die Ergebnisse<br />

müssen vali<strong>de</strong> sein. Das heißt, vor <strong>de</strong>m<br />

Start sollten Verkaufszahlen, Margen<br />

und Abschlüsse <strong>de</strong>r Vergangenheit in<br />

eine Statistik gegossen wer<strong>de</strong>n. »Bereits<br />

beim dritten Termin sind Verbesse-<br />

rungen messbar«, verspricht Weidner.<br />

Die Kosten für ein Eins-zu-eins-Training<br />

liegen bei vier Verkäufern bei rund 350<br />

Euro pro Kopf je Tag.<br />

Nicht nur Hersteller und Händler von<br />

Investitionsgütern gewinnen <strong>de</strong>m Ein-<br />

» ZUERST MUSS DIE BLOCKADE IM KOPF GELÖST WERDEN.<br />

WIR WOLLEN VERKÄUFER NICHT KONTROLLIEREN, SONDERN<br />

EINZELNE BESSER MACHEN.«<br />

THOMAS WIESE, Inhaber Wiese Automobile, Bad Mün<strong>de</strong>r<br />

zeltraining etwas ab. »Auch klassische<br />

Einzelhändler und Dienstleister setzen<br />

verstärkt auf Individualschulung«,<br />

analysiert Peter Flume. Der 42-jährige<br />

Rhetoriktrainer ist seit 20 Jahren als<br />

Trainer aktiv und Dozent an <strong>de</strong>r Management<br />

School St. Gallen sowie an<br />

<strong>de</strong>r Freiburger <strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie. Aktuell<br />

schult er Berater aus <strong>de</strong>m Bankensektor<br />

sowie Verkäufer eines Versicherungsunternehmens.<br />

Weil krisengeschüttelte<br />

Kreditinstitute wie<strong>de</strong>r auf<br />

solvente Privatkun<strong>de</strong>n zielen, sieht <strong>de</strong>r<br />

Verkaufstrainer ein enormes Potenzial<br />

an individuellem Schulungsbedarf. Im<br />

Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

coacht er Bankverkäufer im<br />

Anschluss an <strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>ngespräch.<br />

»Viele Berater haben eine Abschluss-<br />

p<br />

Um i<strong>de</strong>al verkaufen zu können, muss <strong>de</strong>r<br />

Bedarf <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n analysiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine kleine Checkliste mit W-Fragen dient<br />

Verkäufern von Investitionsgütern als<br />

Gesprächsleitfa<strong>de</strong>n.<br />

p Was will ich vom Kun<strong>de</strong>n wissen?<br />

p Wer ist <strong>de</strong>r Nutzer?<br />

p Was ist <strong>de</strong>r Verwendungszweck?<br />

p Wann will <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> die Ware anschaffen?<br />

p Was ist <strong>de</strong>r Grund <strong>de</strong>r Anschaffung?<br />

Quelle: Aramis GmbH<br />

schwäche«, sagt Flume. Sie erkennen<br />

Kaufsignale nicht o<strong>de</strong>r steigen falsch<br />

darauf ein. Habe <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> festgestellt,<br />

dass ihm die Ware gefällt, zielten sie<br />

nicht auf <strong>de</strong>n Abschluss, son<strong>de</strong>rn liefern<br />

ihm zu viele und zuweilen unnötige Informationen<br />

zum Produkt, bilanziert<br />

Flume. Die Angst vor einer Absage <strong>de</strong>s<br />

Kun<strong>de</strong>n sei im Bankensektor, auch bedingt<br />

durch die Krise, sehr ausgeprägt,<br />

lautet seine Beobachtung.<br />

Einzelschulung im Bankensektor<br />

Den Einwand, diese Mängel seien bekannt<br />

und könnten auch im Gruppenseminar<br />

ohne Kun<strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, wischt<br />

<strong>de</strong>r mehrfache Buchautor beiseite. »Es<br />

ist wie beim Sport. Man kann Übungen<br />

hun<strong>de</strong>rt Mal im Training wie<strong>de</strong>rholen,<br />

doch <strong>de</strong>n letzten Kick im Wettkampf gibt<br />

<strong>de</strong>r gute Trainer in <strong>de</strong>r Auszeit o<strong>de</strong>r vom<br />

Spielfeldrand«, meint <strong>de</strong>r Coach.<br />

Das sieht <strong>de</strong>r Vorstand einer hessischen<br />

Regionalbank ebenso. Nach einem<br />

Gruppenseminar, in <strong>de</strong>m Grundlagen<br />

vermittelt wur<strong>de</strong>n, coachte Flume die<br />

Bankberater <strong>de</strong>s Instituts einzeln. »Und<br />

erst im Anschluss an diese Ein-zu-eins-<br />

Trainings soll <strong>de</strong>r Umsatz <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Monaten um bis<br />

zu 15 Prozent zugelegt haben, wie <strong>de</strong>r<br />

Vorstandssprecher bestätigt.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

CHECKLISTE W-FRAGEN ALS GESPRÄCHSLEITFADEN<br />

p Warum interessiert <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

eine bestimmte Marke?<br />

p Wie ist die Zahlungsart?<br />

p Und: Muss etwas in Zahlung<br />

genommen wer<strong>de</strong>n?<br />

Bei einem informierten Kun<strong>de</strong>n:<br />

p Woher stammen seine Informationen?<br />

p War er bei einem an<strong>de</strong>ren Händler?<br />

p Hat er bereits eine Preisvorstellung?<br />

p Wenn ja, für was?<br />

62 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


acquisa<br />

business<br />

contacts<br />

Inhalt<br />

Flexibel wie Individualsoftware Seite 64


acquisa<br />

business<br />

contacts<br />

Um die Arbeit seines Vertriebs zu erleichtern,<br />

suchte <strong>de</strong>r Logistikdienstleister ITG nach<br />

einer CRM-Lösung, die flexibel auf die speziellen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Logistikbranche<br />

anpassbar war und sich standortübergreifend<br />

einsetzen ließ.<br />

ITG bietet Lösungen im Bereich Transport, Lagerhaltung und<br />

Kommissionierung an und <strong>de</strong>ckt damit in Kombination mit<br />

umfangreichen Mehrwert- und Zusatzdienstleistungen alle Bereiche<br />

mo<strong>de</strong>rner Beschaffungs-, Kontrakt- und Distributionslogistik<br />

ab. Der Vertrieb erfolgt regional über die eigenen Nie<strong>de</strong>rlassungen.<br />

Dort wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit jeweils autark mit<br />

Unterstützung einer eigenen Kontaktmanagementlösung gearbeitet.<br />

Das führte teilweise zur doppelten Akquise, Problemen<br />

bei <strong>de</strong>r Vertriebssteuerung, mehrfachem Pflegeaufwand und<br />

Inkonsistenzen. So suchte ITG 2006 nach einer CRM-Lösung, die<br />

flexibel auf die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Logistikbranche<br />

anpassbar war und sich standortübergreifend einsetzen ließ.<br />

Mit Grutzeck-Software aus Hanau fand man einen Partner, <strong>de</strong>r<br />

flexibel auf die Wünsche und Anfor<strong>de</strong>rungen eingehen konnte.<br />

In Workshops wur<strong>de</strong> zunächst die Marschroute festgelegt,<br />

<strong>de</strong>r Vertriebsprozess <strong>de</strong>finiert, vorhan<strong>de</strong>ne Datenquellen analysiert.<br />

Durch <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r CRM-Software AG-VIP SQL integrierten<br />

phonetischen Dublettencheck wur<strong>de</strong>n Dubletten wirkungsvoll<br />

Carmen Zöller<br />

p www.itg.<strong>de</strong><br />

Carmen Zöller ist Vertriebsleiterin <strong>de</strong>r ITG-GmbH<br />

Internationale Spedition.<br />

ITG bietet weltweit umfassen<strong>de</strong> Logistik- und<br />

Transportdienstleistungen an.<br />

a c q u i s a · b u s i n e s s · c o n t a c t s ·<br />

abc abc b<br />

Flexibel<br />

wie Individualsoftware<br />

bereinigt. Der Rollout begann zunächst an <strong>de</strong>r Unternehmenszentrale<br />

in München und wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Pilotphase auf die<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen ausgeweitet.<br />

Heute greifen alle Vertriebsmitarbeiter auf das zentrale AG-VIP<br />

SQL zu. Durch die integrierte Workflowengine mit Ticketingsystem<br />

konnte <strong>de</strong>r Vertriebsprozess direkt in <strong>de</strong>r CRM-Software<br />

abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rlassung hat Zugriff auf die eigenen<br />

Vertriebsinformationen und auch einen Überblick über<br />

die Kun<strong>de</strong>ninformationen an<strong>de</strong>rer Stationen. Das Vertriebscontrolling<br />

hat alle Vorgänge im Blick und kann darauf aufbauend<br />

die Mitarbeiter auch entsprechend coachen. »Beson<strong>de</strong>rs beeindruckt<br />

hat uns die Flexibilität <strong>de</strong>r CRM-Software AG-VIP SQL«,<br />

sagt Vertriebsleiterin Carmen Zöller. »Je nach Produktsparte<br />

haben wir für Transport o<strong>de</strong>r Logistik völlig unterschiedliche<br />

Daten, Oberflächen und Prozesse. Das lässt sich mit AG-VIP SQL<br />

alles flexibel abbil<strong>de</strong>n. Auch spätere Än<strong>de</strong>rungen und Erweiterungen<br />

konnten von Grutzeck-Software immer wie<strong>de</strong>r in AG-<br />

VIP SQL abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Heute nutzen wir AG-VIP SQL im<br />

Vertrieb komplett für alle unsere Leistungsbereiche, aber auch<br />

in <strong>de</strong>r Reklamationsbearbeitung und Kun<strong>de</strong>nservice. So lassen<br />

sich alle Informationen transparent nachvollziehen, was für<br />

unser Qualitätsmanagement sehr wichtig ist.«<br />

Die Vertriebsmitarbeiter profitieren von klaren Handlungsvorgaben<br />

durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>finierten Vertriebsprozess und sehen<br />

auf einen Blick, was zu tun ist. Kein Lead geht mehr verloren,<br />

<strong>de</strong>nn je<strong>de</strong> Bearbeitung eines Kontaktes führt zwangsweise<br />

zur Auswahl einer Folgeaktivität. Für die Mitarbeiter konnten<br />

Aufgaben dank AG-VIP SQL stark vereinfacht wer<strong>de</strong>n. Für die<br />

Angebotserstellung öffnet AG-VIP SQL automatisch die jeweils<br />

richtige Vorlage. Auch <strong>de</strong>r Infoversand wird mit diesem Tool<br />

selektiert und gesteuert. »Das System spart Zeit und schafft<br />

Freiräume für Kontakte mit Kun<strong>de</strong>n. Wir wür<strong>de</strong>n uns je<strong>de</strong>rzeit<br />

wie<strong>de</strong>r für die CRM-Software AG-VIP SQL entschei<strong>de</strong>n«, so das<br />

Fazit von Zöller.<br />

64 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


CALL-CENTER _ Dienstleister<br />

p adm GmbH<br />

Pettenkoferstraße 30<br />

68169 Mannheim<br />

0800-admgroup<br />

www.callcenterkompetenz.<strong>de</strong><br />

p adm – Deutschlands einziges Callcenter mit 3facher Zertifizierung:<br />

zertifiziert gemäß DIN EN ISO 9001:2000, ausgezeichnet<br />

mit <strong>de</strong>m Qualitätssiegel für Call- und Customer-<br />

Service-Center <strong>de</strong>s TÜV NORD, lizenziert gemäß <strong>de</strong>n Vorgaben<br />

<strong>de</strong>r BSA (Business Software Alliance)<br />

p Die beste Verbindung:<br />

DB Dialog Telefonservice GmbH<br />

Salzufer 6<br />

10587 Berlin<br />

fon. 01803.001622*<br />

mail. info@dbdialog.<strong>de</strong><br />

www.dbdialog.<strong>de</strong><br />

*9 ct/Min., Festnetz DT AG<br />

p Unser Leistungsspektrum:<br />

Inbound/Outbound, Fulfillment, Busi ness Process Outsourcing,<br />

E-Mail-Management, Fax-Management, operatives CRM<br />

p <strong>de</strong>facto call center GmbH<br />

Am Pestalozziring 1-2<br />

91058 Erlangen<br />

fon. 09131.772-0<br />

mail. Gerald.Schreiber@<strong>de</strong>facto.<strong>de</strong><br />

www.<strong>de</strong>facto-callcenter.<strong>de</strong><br />

p Die <strong>de</strong>facto call center GmbH ist Premiumdienstleister für<br />

komplexe Kun<strong>de</strong>nkommunikation. Sie übernimmt alle Dia logaufgaben<br />

rund um aktive Kun<strong>de</strong>nbindung und Servicedienstleistungen<br />

in 15 Sprachen. <strong>de</strong>facto steht für nachhaltigen<br />

Mehrwert, Markenqualität und hohe Mitarbeiterzufrie<strong>de</strong>nheit.<br />

p SIM Communication Center GmbH<br />

Käfertaler Straße 190<br />

68167 Mannheim<br />

fon: +49 (0) 621.7181-170<br />

mail: stefan.schley@sim-commmunication.<strong>de</strong><br />

www.sim-communication.<strong>de</strong><br />

p Der branchenorientierte Outbound-Spezialist – SIM ist auf<br />

die Vermarktung komplexer Produkte und Dienstleistungen<br />

<strong>de</strong>r Healthcare-, ITK-, Investitionsgüter- und Finanzdienstleistungsbranche<br />

spezialisiert. Verkauf, Neukun<strong>de</strong>nakquisition und<br />

Vertriebsunterstützung sind die Kernkompetenzen von SIM.<br />

p Transcom WorldWi<strong>de</strong> GmbH<br />

Leipziger Chaussee 191b<br />

06112 Halle<br />

fon. +49.800.7004570<br />

www.transcom-worldwi<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

p Transcom ist weltweit Top 15 Customer Care Konzern für<br />

Business Process Outsourcing mit Off-/Near- & On Shore-<br />

Lösungen über alle Dialogkanäle. Consulting, Service Center<br />

Managment, Sales Service, For<strong>de</strong>rungmanagment, Logistik.<br />

An 75 Standorten in 29 Län<strong>de</strong>rn, arbeiten weltweit 20 000<br />

Mitarbeiter in 33 Sprachen.<br />

p AIC Group GmbH<br />

Johannes Gutenbergstr. 3<br />

21337 Lüneburg<br />

fon: +49 (4131) 4005250<br />

mail: info@aicgroup.<strong>de</strong><br />

www.aicgroup.<strong>de</strong><br />

p Die AIC Group ist ein auf Business Intelligence und analytisches<br />

Customer Relationship Management spezialisiertes Software-<br />

und Dienstleistungsunternehmen, das seinen Kun<strong>de</strong>n mit<br />

<strong>de</strong>r ai.suite eine leistungsstarke Software zum Managen von<br />

Marketingkampagnen bietet.<br />

p cobra GmbH<br />

Weberinnenstraße 7<br />

78467 Konstanz<br />

fon. 07531.8101-0<br />

mail. info@cobra.<strong>de</strong><br />

www.cobra.<strong>de</strong><br />

p Kun<strong>de</strong>nmanagement für erfolgsorientierte Unternehmen:<br />

Seit über 20 Jahren entwickelt cobra flexible CRM-Lösungen<br />

für Unternehmen, <strong>de</strong>nen eine umfassen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />

wichtig ist und die Wert auf das gezielte Ausschöpfen ihrer<br />

Marketing- und Vertriebsressourcen legen.<br />

p Grutzeck-Software GmbH<br />

Hessen-Homburg-Platz 1<br />

63452 Hanau<br />

fon. +49.6181-9701-0<br />

fax. +49.6181-9701-66<br />

mail. info@grutzeck.<strong>de</strong><br />

www.grutzeck.<strong>de</strong><br />

p AG-VIP SQL besticht durch seine Flexibilität. Datenstruktur,<br />

Oberfläche und Prozesse lassen sich individuell auf Ihr<br />

Unternehmen anpassen, ob Vertriebsprozess, Marketingkampagnen<br />

o<strong>de</strong>r Serviceprozesse mit Ticketing.<br />

p Microsoft Deutschland GmbH<br />

Konrad-Zuse-Str.1<br />

85716 Unterschleißheim<br />

fon. 0180.5 67 23 30<br />

mail. btob@microsoft.com<br />

www.microsoft.com/germany/dynamics/crm<br />

p Innovatives Kun<strong>de</strong>nmanagement <strong>de</strong>r neuen Generation:<br />

Microsoft Dynamics CRM unterstützt Marketing, Vertrieb<br />

und Service bei <strong>de</strong>r durchgängigen und nachhaltigen Optimierung<br />

kun<strong>de</strong>norientierter Geschäftsprozesse – effektiv,<br />

wirt schaftlich und in vertrauter Arbeitsumgebung.<br />

p Sage Software GmbH<br />

Emil-von-Behring Str. 8-14<br />

60439 Frankfurt<br />

fon. 069.5 00 07.0<br />

mail. info@sage.<strong>de</strong><br />

www.sage.<strong>de</strong><br />

SOFTWARE _ Marketing und Vertrieb<br />

p Sage ist mit 5,7 Millionen Kun<strong>de</strong>n weltweit <strong>de</strong>r drittgrößte<br />

An bieter von betriebswirtschaftlicher Software und Services.<br />

Mit 25 Jahren Erfahrung, 250.000 Kun<strong>de</strong>n und über 1.000<br />

Fachhändlern ist Sage einer <strong>de</strong>r Marktführer für betriebswirtschaftliche<br />

Software und Services im <strong>de</strong>utschen Mittelstand.<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 65


MEINUNGSMACHER<br />

Schaffe statt schwätze<br />

Kolumne _ Martin Vierthaler<br />

»Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!« Diese Weisheit aus<br />

<strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schriftstellers Erich Kästner eignet sich hervorragend<br />

als Leitsatz für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />

Ohne zum x-ten Male über die aktuelle Finanzkrise und <strong>de</strong>ren<br />

dramatische Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft zu<br />

reflektieren, lässt sich eines ein<strong>de</strong>utig festhalten: Der Vertrieb<br />

steht heute noch mehr als in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

im zentralen Interesse je<strong>de</strong>s Unternehmens. Gleichzeitig liegt<br />

im Vertrieb allerdings vieles im Argen. Es sind immer wie<strong>de</strong>r<br />

die gleichen Probleme, welche die Verkaufsmannschaften<br />

ausbremsen. Das ist umso bedauerlicher, als es in <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong>n<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Fälle einfach ausgereicht hätte, an ein<br />

paar kleinen Stellschrauen zu drehen. Die Folge: Effizienz und<br />

Ergebnisse gehen in die gewünschte Richtung.<br />

Aber wie steigern wir nun die Effizienz im Vertrieb? Die üblichen<br />

Trainings- und Beratungsansätze funktionieren entwe<strong>de</strong>r<br />

gar nicht o<strong>de</strong>r nicht schnell genug. Nach <strong>de</strong>m Training ist<br />

<strong>de</strong>r Vertriebsmann wie<strong>de</strong>r allein – und fällt prompt in seine<br />

alten Verhaltensweisen zurück – ähnlich <strong>de</strong>m Jo-Jo-Effekt <strong>de</strong>r<br />

Diät-Junkies. Und man weiß ja, dass eine Diät allein gar nichts<br />

nutzt. Langfristig ist nur die Umstellung <strong>de</strong>r Essgewohnheiten<br />

sinnvoll. Und dies muss so lange trainiert wer<strong>de</strong>n, bis es sitzt.<br />

Exakt das ist es auch, was Deutschlands Vertriebsmitarbeiter<br />

brauchen: Begleitung bei ihrer täglichen Arbeit, damit ihr Vorgehen<br />

im Kun<strong>de</strong>ngespräch analysiert, bewertet und verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Ein Argument für eine Beratung zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung durch einen praxiserfahrenen Trainer.<br />

Das soll nicht heißen, dass die Beschäftigung mit theoretischen<br />

Abhandlungen zu diesem Thema unsinnig ist. Man<br />

braucht sie. Theorie ist schließlich die Wissensbasis, auf <strong>de</strong>r<br />

AUTOR<br />

Martin Vierthaler,<br />

ist einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>r<br />

von »AM4SALES Business<br />

Development«, einem <strong>de</strong>utschlandweit<br />

tätigen Unternehmen<br />

für praxisbezogenes Vertriebstuning.<br />

die praktische Umsetzung erfolgt. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Mensch aber<br />

in Bil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>nkt, bringt abgehobene Theorie wenig. Sie fin<strong>de</strong>t<br />

keine assoziativen Anker in <strong>de</strong>r Praxis. Einfach gesagt: Wer<br />

die Sprache <strong>de</strong>s Vertriebs nicht spricht, muss sich nicht wun<strong>de</strong>rn,<br />

wenn <strong>de</strong>r Vertrieb anschließend Schwächen in <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

zeigt. Ähnlich einem Missionar, <strong>de</strong>r in seiner Sprache<br />

versucht, eingeborenen Kopfjägern die christlichen Grundtugen<strong>de</strong>n<br />

beizubringen, um sie damit vom Verzehr ihrer Fein<strong>de</strong><br />

abzubringen.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Sache, gern in das Reich <strong>de</strong>r Soft-Facts verwiesen<br />

und abgewertet, ist die Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arbeit. Sie gilt es, <strong>de</strong>m<br />

Vertrieb (wie<strong>de</strong>r) beizubringen. Sicher, Arbeit ist kein Spaß –<br />

aber sie muss Freu<strong>de</strong> machen. Das Vermitteln einer heiteren<br />

Gelassenheit als Grundstimmung ist an sich schon ein Erfolgs-<br />

» WER DIE SPRACHE DES VERTRIEBS NICHT<br />

SPRICHT, MUSS SICH NICHT WUNDERN, WENN<br />

DER VERTRIEB ANSCHLIESSEND SCHWÄCHEN<br />

IN DER UMSETZUNG ZEIGT.«<br />

faktor. Doch damit allein ist es nicht getan. Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

für je<strong>de</strong>n Trainer besteht auch darin, <strong>de</strong>r Verkaufsmannschaft<br />

eine echte und damit authentisch wirken<strong>de</strong> Freu<strong>de</strong> an<br />

ihrer Arbeit zu verschaffen.<br />

Im Wesentlichen dreht es sich also um drei Punkte: Vermitteln<br />

einer praxisorientierten Theorie, Än<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Verhaltens durch<br />

praxisbezogenes Training und Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arbeit. Wenn Unternehmen<br />

nach diesem Muster vorgehen, dürfte folgen<strong>de</strong>s<br />

Ergebnis am En<strong>de</strong> stehen: Die Ziele <strong>de</strong>r einzelnen Firmen wer<strong>de</strong>n<br />

wesentlich schneller, gleichzeitig aber auch nachhaltiger<br />

erreicht. Auch das Gewinnen von neuen Kun<strong>de</strong>n sollte für <strong>de</strong>n<br />

Vertrieb dann kein Horrorthema mehr darstellen.<br />

Schließlich sollte dann noch je<strong>de</strong>r Berater o<strong>de</strong>r Trainer so<br />

professionell arbeiten, dass er theoretisches Wissen für <strong>de</strong>n<br />

Vertrieb auch in <strong>de</strong>ssen Arbeitsalltag einbin<strong>de</strong>n kann. Diesbezüglich<br />

gibt es hierzulan<strong>de</strong> zuweilen noch einen Nachholbedarf<br />

bei Trainern und Beratern. Aber immerhin gilt ja: Es gibt<br />

nichts Gutes, außer man tut es!<br />

]<br />

p www.am4sales.com p Wie ist es um das Praxiswissen <strong>de</strong>r Verkaufstrainer bestellt?<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung: kolumne@acquisa.<strong>de</strong><br />

66 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


BUCH DES MONATS<br />

Ludwig Siegele, Joachim Zepelin<br />

Matrix <strong>de</strong>r Welt<br />

»SAP und <strong>de</strong>r neue globale Kapitalismus«<br />

Campus Verlag, Frankfurt 2009<br />

24,90 Euro, 288 Seiten<br />

Globales Walldorf<br />

Geschäftliche Prozesse digitalisieren, mess-<br />

und damit verbesserbar machen – das war<br />

und ist die Mission von SAP. Der Weg zum<br />

Global Player in Sachen Unternehmens-Software<br />

war für SAP ein weiter. Die Journalisten<br />

Ludwig Siegele und Joachim Zepelin zeigen<br />

ihn auf. Sie hangeln sich dabei an wichtigen<br />

Stationen <strong>de</strong>r SAP-Geschichte entlang. Probleme<br />

und Wirrungen inklusive. Auch aktuelle<br />

Themen wie Cloud Computing und Softwareas-a-Service<br />

wer<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>m SAP-Hintergrund<br />

anschaulich beleuchtet.<br />

acquisa meint: Was wie ein Verschwörungsbuch<br />

daherkommt, ist in Wirklichkeit die spannen<strong>de</strong><br />

Nacherzählung <strong>de</strong>r SAP-Geschichte.<br />

Allerhand Episo<strong>de</strong>n und zitierwürdige Aussprüche<br />

verleihen <strong>de</strong>m Buch durchaus Unterhaltungswert.<br />

Einen Blick in die Zukunft von Firmen-Software,<br />

<strong>de</strong>r die geweckten Erwartungen<br />

halbwegs einlöst, wagen die Autoren lei<strong>de</strong>r erst<br />

im Schlusskapitel. Scha<strong>de</strong>.<br />

Werben ist Wissenschaft<br />

Christian Homburg,<br />

Sabine Kuester,<br />

Harley Krohmer<br />

Marketing<br />

Management<br />

»A Contemporary<br />

Perspective«<br />

McGraw-Hill<br />

London 2009<br />

45,95 Euro<br />

642 Seiten<br />

Dass Marketing alles an<strong>de</strong>re als trivial ist,<br />

weiß je<strong>de</strong>r Marketingverantwortliche<br />

aus eigener. leidvoller Erfahrung. Wie<br />

komplex es ist, Produkte und Dienstleistungen<br />

an <strong>de</strong>n Mann zu bringen, macht<br />

das vorliegen<strong>de</strong> Buch <strong>de</strong>utlich. Gedacht<br />

in erster Linie für Stu<strong>de</strong>nten und Berufsanfänger,<br />

bietet das Lehrbuch eine<br />

praxisnahe Einführung in das Thema<br />

und seine Detailaufgaben, zum Beispiel<br />

Multimediamarketing, B2B-Marketing<br />

und Informationssysteme für die Steuerung<br />

und Kontrolle von Kampagnen.<br />

Das Ganze ist dazu wissenschaftlich<br />

fundiert und berücksichtigt auch internationale<br />

Aspekte <strong>de</strong>s zeitgemäßen<br />

Marketings.<br />

acquisa meint: Eine umfassen<strong>de</strong>, tiefschürfen<strong>de</strong><br />

Einführung in mo<strong>de</strong>rnes Marketing. <strong>Als</strong><br />

Lehrbuch gedacht, eignet es sich auch hervorragend<br />

als Nachschlagewerk für Profis.<br />

Auffallen, aber richtig<br />

Dominik Ruisinger,<br />

Oliver Jorzik<br />

Public Relations<br />

»Leitfa<strong>de</strong>n für ein<br />

mo<strong>de</strong>rnes Kommunikationsmanagement«<br />

Schäffer-Poeschel<br />

Verlag<br />

Stuttgart 2008<br />

49,95 Euro<br />

368 Seiten<br />

Dominik Ruisinger und Oliver Jorzik<br />

führen in diesem Buch in flottem Stil<br />

durch das weite Feld <strong>de</strong>r PR. Neben Informationen<br />

zu aktuellen Trends und<br />

Ausflügen in die PR-Praxis enthält das<br />

Buch zahlreiche Beispiele, Tipps und<br />

Tabellen. So gelingt es <strong>de</strong>n Autoren, eine<br />

klare und übersichtliche Struktur in<br />

ihren Leitfa<strong>de</strong>n zu bringen. Praxisnah<br />

und verständlich wird das nötige PR-<br />

Know-how für alle Einsteiger in dieser<br />

Branche vermittelt. Zusätzlich enthält<br />

das Buch 17 Fachbeiträge von Experten<br />

aus Agenturen und Unternehmen.<br />

acquisa meint: Gut für Einsteiger, aber auch<br />

interessant für alte Hasen in diesem Geschäft,<br />

die sich neue Anregungen holen und Altes<br />

noch einmal über<strong>de</strong>nken möchten.<br />

SPECIALCONTENT/Online-Rezensionen<br />

Manchmal spricht <strong>de</strong>r erste Satz eines<br />

Buches bereits Bän<strong>de</strong>.<br />

> acquisa.<strong>de</strong><br />

Wissen, wo es langgeht<br />

Rainer Niermeyer<br />

Teams führen<br />

<strong>Haufe</strong> Verlag<br />

Freiburg 2008<br />

24,95 Euro<br />

214 Seiten<br />

Gute Teamarbeit ist für <strong>de</strong>n Erfolg im<br />

Unternehmen unabdingbar. Solch ein<br />

Team zusammenzustellen und erfolgreich<br />

zu leiten, kann man lernen. Anhand<br />

von interessanten Fallbeispielen,<br />

Kompetenztests, Expertentipps und<br />

speziellen Tools zeigt Rainer Niermeyer<br />

in seinem Buch auf, wie ein effizient arbeiten<strong>de</strong>s<br />

Team zusammengestellt und<br />

zu Höchstleistungen gebracht wird und<br />

welche Rolle <strong>de</strong>r Chef dabei spielt.<br />

acquisa meint: Der Titel erscheint wie die Zeitschrift<br />

acquisa im Verbund <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Mediengruppe,<br />

Freiburg.<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 67


KARRIERE & KONTAKTE<br />

p<br />

VERKAUFSTRAINING<br />

INtem IntervallSystemTraining »Sicher und erfolgreich im Verkauf«<br />

Start-Datum:<br />

06.05.2009<br />

End-Datum:<br />

21.10.2009<br />

Jeweils<br />

mittwochs von<br />

17.03-21.09 Uhr<br />

p<br />

Gewinnen Sie in 11 praxisorientierten Trainingseinheiten neue Impulse<br />

für Ihren Verkauf und Sicherheit in schwierigen Verhandlungssituationen.<br />

Nach je<strong>de</strong>m Seminarabschnitt haben alle Teilnehmer Gelegenheit die<br />

neuen Elemente eine Woche lang in die Praxis umzusetzen und zu<br />

erleben wie Ihre Umsätze steigen.<br />

Trainingsort: Achat Hotel, Schälzigweg 1-3, 68723 Schwetzingen<br />

Preis: 2.780 Euro zzgl. MwSt., 3.308,20 Euro inkl. MwSt.<br />

SELBST- UND ZEITMANAGEMENT<br />

Entscheidungen richtig, schnell und sicher treffen<br />

17.06. –<br />

18.06.2009<br />

Frankfurt a. M.<br />

p<br />

Egal ob Sie Fach- o<strong>de</strong>r Führungskraft sind, Sie müssen beruflich<br />

permanent Entscheidungen treffen, um eigenständig, professionell und<br />

effektiv arbeiten zu können. Dabei gibt es unterschiedliche Problemlösungs-<br />

und Entscheidungstypen. Die Fähigkeit, Entscheidungen<br />

kompetent zu treffen, lässt sich jedoch trainieren. Erfahren Sie, wie<br />

Sie – alleine o<strong>de</strong>r im Team – auch komplexe Entscheidungen und unter<br />

Zeitdruck richtig treffen. Mit <strong>de</strong>n richtigen Metho<strong>de</strong>n lernen Sie<br />

Fehlentscheidungen o<strong>de</strong>r Denkfallen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Details und weitere Termine unter www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/7636.<br />

Referent/Preis: Gerhard A. Jantzen; 1.190 e + MwSt.<br />

MITARBEITERFÜHRUNG<br />

Kommunikation in <strong>de</strong>r Führungspraxis I: Die Grundlagen erfolgreicher Kommunikation<br />

29.07. –<br />

30.07.2009<br />

München<br />

p<br />

Beim Einstieg in eine Führungsposition sind Sie in Ihrer<br />

Kommunikationskompetenz beson<strong>de</strong>rs gefor<strong>de</strong>rt: Ihre Kommunikation<br />

mit Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kollegen entschei<strong>de</strong>t maßgeblich<br />

über <strong>de</strong>n Erfolg und die Wirksamkeit als Führungskraft. In diesem<br />

Training setzen Sie sich mit <strong>de</strong>n Grundlagen professioneller<br />

Kommunikation auseinan<strong>de</strong>r und lernen effektive Tools zur Erweiterung<br />

Ihres persönlichen Kommunikationsstils kennen.<br />

Details und weitere Termine unter www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/8760.<br />

Referent/Preis: Doris Berlein; 1.190 e + MwSt.<br />

VERTRIEB/VERKAUF<br />

Professionell verkaufen II: Verkaufsgespräche erfolgreicher führen<br />

13.07. –<br />

14.07.2009<br />

Windhagen/<br />

Nähe Bonn<br />

Neueste Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r Verkaufspsychologie zeigen<br />

Möglichkeiten auf, das eigene Verkaufsverhalten zu optimieren und an<br />

Überzeugungskraft zu gewinnen. <strong>Als</strong> Verkäufer lernen Sie, Kun<strong>de</strong>npotenziale<br />

effektiv auszuschöpfen, in<strong>de</strong>m Sie Ihre Kun<strong>de</strong>n umfassend<br />

analysieren, Leistungen in Kun<strong>de</strong>nnutzen umwan<strong>de</strong>ln und mit hoher<br />

Überzeugungskraft argumentieren. Trainieren Sie praxisrelevante<br />

Situationen und lassen Sie sich von einem Trainer coachen!<br />

Details und weitere Termine unter www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/8276.<br />

Referent/Preis: Klaus Angerbauer; 1.090 e + MwSt.<br />

Akkreditierter INtem Trainer<br />

Vincenzo D’Amato<br />

Fichtenstr. 7<br />

68775 Ketsch<br />

Tel. 06202 6070398<br />

Fax 06202 607430<br />

Mobil 0179 2060712<br />

Mail: v.damato@intem.<strong>de</strong><br />

Web: www.damato.intem.<strong>de</strong><br />

<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />

Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />

Tel. 07 61/47 08 811<br />

Fax 07 61/47 08 291<br />

E-Mail: service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

Internet: www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />

Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />

Tel. 07 61/47 08 811<br />

Fax 07 61/47 08 291<br />

E-Mail: service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

Internet: www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />

Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />

Tel. 07 61/47 08 811<br />

Fax 07 61/47 08 291<br />

E-Mail: service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

Internet: www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

68 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


stellenkompass<br />

Aktuelle Stellenangebote bei<br />

salesjob.<strong>de</strong> + acquisa.<strong>de</strong><br />

Informationen für Stellenanbieter<br />

unter 030. 814 50 49 49<br />

Stellen-ID:<br />

S00001708<br />

Stellen-ID:<br />

S00001832<br />

+<br />

Bezirksleiter Innendienst (m/w)<br />

Betreuen Sie Ihre BeraterInnen in Festanstellung<br />

und bauen Sie Ihren Bezirk aus, in<strong>de</strong>m Sie neue<br />

BeraterInnen telefonisch akquirieren, schulen und<br />

entwickeln.<br />

Neufahrn bei Freising ■ Martin.Kupka@avon.com<br />

Vertriebsprofis (m/w)<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir bun<strong>de</strong>sweit<br />

freiberufliche Vertriebler/Vertriebsteams für<br />

unseren Abverkauf. In Deutschland sind wir <strong>de</strong>r<br />

einzige Direktvertrieb für das Schweizer Bügelwun<strong>de</strong>r.<br />

bun<strong>de</strong>sweit ■ www.elnapress.<strong>de</strong> ■ Tel 0800-2345677<br />

Vertriebspartner/in<br />

Die PCC Energie GmbH ist eines <strong>de</strong>r größten<br />

unabhängigen Strom-und Gasversorgungsunternehmen<br />

im Marktsegment mittelständischer<br />

Industrie- und Gewerbekun<strong>de</strong>n.<br />

www.pcc-energie.<strong>de</strong> ■ thomas.spinnen@pcc.eu<br />

Kluge Köpfe gesucht<br />

Die Deutsche Telekom ist in Bewegung: <strong>Als</strong> eines <strong>de</strong>r<br />

größten internationalen IT- und Telekommunikationsunternehmen<br />

gestalten wir aktiv<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l<br />

<strong>de</strong>r vernetzten Welt.<br />

www.telekom.com ■ jobs@telekom.<strong>de</strong><br />

Area Sales Manager Shops m/w<br />

Sie haben Verantwortung für die strategische und<br />

operative Vertriebsplanung sowie die Vertriebsprozesse<br />

in 5-6 Shops <strong>de</strong>r Region und garantieren die Erreichung<br />

<strong>de</strong>r Ziele unter Anwendung geeigneter Maßnahmen.<br />

o2jobs.o2.com ■ human-resources@o2.com<br />

Kun<strong>de</strong>nbetreuer/in Außendienst<br />

Wir suchen Sie für eine Festanstellung als Kun<strong>de</strong>nbetreuer/in<br />

als Angestellte/r in einer General- o<strong>de</strong>r<br />

Hauptvertretung für das Gebiet Gießen/Wetzlar/<br />

Limburg/Bad Camberg/Marburg/Laubach/Frankfurt.<br />

Hessen ■ baerbel.zinkann@allianz.<strong>de</strong><br />

Finanzberater/in für Ärzte, Apotheker<br />

Sie haben ein abgeschlossenes Studium, Vertriebserfolge<br />

im Personengeschäft und Erfahrungen mit <strong>de</strong>r<br />

Zielgruppe Heilberufe? Dann kommen Sie zu <strong>de</strong>m<br />

wachstumsstärksten Krankenversicherer Deutschlands.<br />

bun<strong>de</strong>sweit ■ ute.moerkotte@central.<strong>de</strong><br />

Alle aktuellen Stellenangebote bei salesjob.<strong>de</strong> und acquisa.<strong>de</strong>.<br />

05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 69


KARRIERE & KONTAKTE<br />

<strong>Haufe</strong> ist eine innovative Fachmediengruppe auf <strong>de</strong>n Gebieten Wirtschaft, Recht und Steuern. Unsere Kun<strong>de</strong>n schätzen die Kompetenz<br />

und Praxisnähe unserer zahlreichen Printangebote, Onlineprodukte und Websites. <strong>Haufe</strong> Fachmedia, die Tochtergesellschaft, ist<br />

Vermarkter für das Print- und Online-Anzeigengeschäft <strong>de</strong>r gesamten Mediengruppe und vermarktet erfolgreich das Zeitschriften- und<br />

Online-Portfolio für die <strong>Haufe</strong> Mediengruppe.<br />

Für <strong>de</strong>n weiteren Ausbau <strong>de</strong>r Onlinevermarktung am Standort Würzburg suchen wir eine(n)<br />

Advertising Sales Manager Online (m/w)<br />

Schwerpunkt KMU/Mittelstand<br />

Die Aufgabe:<br />

<strong>Als</strong> Advertising Sales Manager Online sind Sie aktiv im Verkauf in <strong>de</strong>r Zielgruppe KMU/Mittelstand für unsere Online- und Crossmedia-<br />

Angebote tätig. Ihr Schwerpunkt liegt in <strong>de</strong>r Vermarktung unserer Websites im Bereich Mittelstand / B2B. Sie betreuen Bestandskun<strong>de</strong>n,<br />

erschließen Neukun<strong>de</strong>n, entwickeln Verkaufsargumente und repräsentieren das Portfolio auf Messen und bei Kun<strong>de</strong>nbesuchen.<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen:<br />

Sie haben ein Studium mit wirtschafts- o<strong>de</strong>r medienwissenschaftlichen Hintergrund erfolgreich abgeschlossen o<strong>de</strong>r verfügen über eine<br />

Ausbildung zum Verlagskaufmann bzw. über einen adäquaten Wer<strong>de</strong>gang mit Schwerpunkt Marketing/Verkauf.<br />

Sie besitzen fundiertes Know-how im Online-Anzeigenverkauf, verfügen i<strong>de</strong>alerweise über ein Netzwerk in <strong>de</strong>r Zielgruppe KMU/<br />

Mittelstand und Kontakte in die B2B-Märkte und zu Online-Agenturen. Sie haben bereits nachweisbare Erfolge im Anzeigenverkauf<br />

erzielt, <strong>de</strong>nken markt- und kun<strong>de</strong>nnah, han<strong>de</strong>ln ergebnisorientiert, verfügen über die notwendige Präsentationsstärke und Verhandlungssicherheit<br />

und können Kun<strong>de</strong>n begeistern.<br />

Zusätzlich zeichnet Sie eine hohe Affinität zu Internet- und Online-Medien aus. MS-Office/Internet- und Ad-Server-Kenntnisse, Grundkenntnisse<br />

im HTML, Beherrschung von Englisch in Wort und Schrift wären von Vorteil.<br />

Das Angebot:<br />

Wir bieten Ihnen ein vielfältiges, spannen<strong>de</strong>s und anspruchsvolles Aufgabengebiet in einem motivierten Team, eine attraktive und<br />

leistungsbezogene Vergütung und die Entwicklungsmöglichkeiten einer großen Mediengruppe.<br />

Sie wollen sich dieser Herausfor<strong>de</strong>rung stellen? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Gehaltsvorstellungen<br />

und Eintrittsdatum – gerne per eMail - an:<br />

<strong>Haufe</strong> Fachmedia<br />

<strong>Haufe</strong> Fachmedia GmbH & Co. KG<br />

Frau Manuela Herbst<br />

Im Kreuz 9, 97076 Würzburg<br />

manuela.herbst@haufe-fachmedia.<strong>de</strong><br />

www.haufe-fachmedia.<strong>de</strong>/mediacenter www.haufe.<strong>de</strong><br />

<strong>Haufe</strong> Fachmedia - ein Unternehmen <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Mediengruppe<br />

70 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


»Erfolgsformel Innovation –<br />

Zukunftsstrategien im<br />

Corporate Publishing«<br />

Europas größter Corporate Publishing<br />

Kongress mit Preisverleihung<br />

und Corporate Publishers’ Night<br />

Berlin, 24. Juni 2009<br />

Kongressprogramm und Anmeldung<br />

unter www.bcp-award.com<br />

BCP IST EINE GEMEINSCHAFTSAKTION VON FORUM CORPORATE PUBLISHING UND DEN FACHMEDIEN ACQUISA, HORIZONT, W&V UND WERBEWOCHE<br />

STEINBEIS PAPIER IST HAUPTSPONSOR DES BCP BEST OF CORPORATE PUBLISHING 2009<br />

MELDEN SIE SICH JETZT AN !<br />

KONGRESS ’09


acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

SERVICE-CENTER<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

THEMEN 05/2009<br />

KAUFEN<br />

acquisa Professional bietet Abonnenten<br />

kostenlose Online-Seminare zu aktuellen Themen.<br />

Im Mai:<br />

»Twitter, Blogs, Communities - neue<br />

Wege im (regionalen) Marketing«<br />

Unser Experte Torsten Schwarz erläutert anschaulich<br />

und paxisorientiert, wie Sie die neuen Instrumente<br />

im Online-Marketing für Ihr Unternehmen Gewinn<br />

bringend einsetzen können.<br />

Termin: 19. Mai 2009<br />

Zeit: 10 Uhr<br />

Zugang zur Anmeldung erhalten Sie über das<br />

Service-Center in acquisa Professional.<br />

Das 3-in-1-Paket für Marketing und Vertrieb. acquisa Professional bietet Fakten,<br />

Strategien und Lösungen für das komplette Spektrum erfolgreicher Marketing-<br />

und Vertriebsarbeit durch die Kombination aus Wissens- und I<strong>de</strong>enplattform,<br />

Internet-Portal und <strong>de</strong>m Fachmagazin acquisa. Maximale Effizienz und Durchschlagskraft<br />

für Ihre Marketing- und Vertriebsmaßnahmen!<br />

THEMA DES MONATS<br />

Neuromarketing in <strong>de</strong>r Praxis<br />

Neurowissenschaftler sind <strong>de</strong>m Geheimnis auf<br />

<strong>de</strong>r Spur, wie Kaufentscheidungen im menschlichen<br />

Gehirn ablaufen und wie man sie beeinflussen<br />

kann. acquisa Professional zeigt Ihnen<br />

in diesem Monat, was die Hirnforschung leisten<br />

kann und wie hirngerechtes Marketing in <strong>de</strong>r Praxis<br />

aussieht.<br />

» Neuromarketing, Einführung und<br />

Anwendungsbereiche<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2148463<br />

» Neuromarketing, Metho<strong>de</strong>n<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2148505<br />

» Storytelling, hirngerechte Marketing-<br />

Geschichten<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2148382<br />

» Markenmanagement, Einführung<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2130164<br />

WEITERE HIGHLIGHTS<br />

Aktuelle Informationen<br />

für die Praxis<br />

UWG-Novelle. Die Regeln, <strong>de</strong>nen Unternehmen<br />

im Wettbewerb mit ihren Konkurrenten<br />

unterliegen, sind verschärft wor<strong>de</strong>n. Um vor<br />

Abmahnungen sicher zu sein, sollten sich<br />

Unternehmen intensiv mit <strong>de</strong>n Neuerungen<br />

befassen.<br />

<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2069153<br />

p<br />

DOWNLOAD<br />

Recht. acquisa Professional bietet Ihnen<br />

wichtige Hintergrundinformationen zu aktuellen<br />

rechtlichen Fragen aus Wettbewerbs-,<br />

Marken- und Vertriebsrecht. Außer<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong>n<br />

Sie dort eine umfangreiche Sammlung<br />

an Rechtsquellen sowie verschie<strong>de</strong>ne Musterschreiben<br />

für Ihre tägliche Praxis.<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

72 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


ISSN 0938-7927<br />

56. Jahrgang<br />

Verantwortlicher Chefredakteur<br />

Christoph Pause christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />

Redaktion<br />

Klaus Dietzel klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />

Markus Singer markus.singer@acquisa.<strong>de</strong><br />

Redaktionsassistenz<br />

Gabi Reuys info@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 07 61/36 83-575, Telefax 07 61/36 83-105<br />

Korrespon<strong>de</strong>nten<br />

Sabine Roth, Kristina Schreiber, Karsten Zunke<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Detlev Brechtel, Daniela Furkel, Klaus Janke, Gudrun Porath,<br />

Stephanie Streif, Michael Sudahl, Antje Terhaag, Timur<br />

Vermes<br />

Redaktionsbeirat<br />

Prof. Dr. Willi Diez (FH Nürtingen), Manfred Hasenbeck<br />

(Forum Corporate Publishing, München), Prof. Dr. Manfred<br />

Krafft (Universität Münster), Friedhelm Lammoth (Lammoth<br />

Mailkonzept Werbeagentur, St. Gallen), Prof. Dr. Peter<br />

Winkelmann (FH Landshut)<br />

Grafik/Layout<br />

Kerstin Fikentscher, Holger Schmitt-Pawlik<br />

Titelbild<br />

Anna Die<strong>de</strong>rich /shutterstock<br />

Anzeigenverkaufsleitung<br />

Michael Reischke michael.reischke@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 09 31/27 91-543, Telefax 09 31/27 91-477<br />

Anzeigenverkauf<br />

Christian Schwert Telefon 09 31/27 91-542<br />

christian.schwert@acquisa.<strong>de</strong><br />

Kathrin Hennermann Telefon 09 31/27 91-541<br />

kathrin.hennermann@acquisa.<strong>de</strong><br />

Anzeigen-Disposition<br />

Yvonne Göbel yvonne.goebel@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 09 31/27 91-470, Telefax 09 31/27 91-477<br />

Anzeigenschluss<br />

acquisa: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />

Karriere&Kontakte: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung <strong>de</strong>r Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V. (IVW)<br />

Erscheinungsweise<br />

12 x im Jahr<br />

Abonnement-Service<br />

<strong>Haufe</strong> Service Center GmbH, Postfach, 79091 Freiburg<br />

Telefon 01 80/50 50 169*, Telefax 01 80/50 50 441*<br />

(*14 Cent pro Minute aus <strong>de</strong>m dt. Festnetz, abweichen<strong>de</strong><br />

Mobilfunkpreise, ein Service von dtms)<br />

E-Mail: zeitschriften@haufe.<strong>de</strong><br />

Abonnement<br />

Inland 106,– EUR, Ausland 121,– EUR (inkl. MwSt. und<br />

Versand). Das Abonnement kann spätestens 4 Wochen vor<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s jeweiligen Bezugsjahres gekündigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Vertriebsbetreuung<br />

SP special-interest GmbH & Co. KG<br />

Nor<strong>de</strong>ndstraße 2, 64546 Mörfel<strong>de</strong>n-Walldorf,<br />

Telefon 0 61 05/9 75 06-0<br />

info@special-interest.com, www.special-interest.com<br />

Verlag und Medieninhaber<br />

<strong>Haufe</strong> Fachmedia GmbH & Co. KG<br />

Im Kreuz 9, 97076 Würzburg<br />

Postfach 9444, D-97094 Würzburg<br />

Telefon 09 31/27 91-400, Telefax 09 31/27 91-444<br />

Internet: www.acquisa.<strong>de</strong> www.haufe-fachmedia.<strong>de</strong><br />

Geschäftsführer<br />

Reiner Straub<br />

Verlagsleitung<br />

Norbert Schra<strong>de</strong><br />

Weitere Zeitschriften <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Mediengruppe<br />

SteuerConsultant, Immobilienwirtschaft, Personalmagazin,<br />

ProFirma, wirtschaft+weiterbildung<br />

Vorstufe und Druck<br />

<strong>Haufe</strong> Fachmedia, Würzburg<br />

Echter Druck, Würzburg<br />

Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung <strong>de</strong>s<br />

Verlags und unter voller Quellenangabe. Für eingesandte<br />

Manuskripte und Bildmaterialien, die nicht ausdrücklich<br />

angefor<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n, übernimmt <strong>de</strong>r Verlag keine Haftung.<br />

DAS BRINGT acquisa IM JUNI<br />

TITELTHEMA<br />

E-COMMERCE Große Unternehmen haben ausgeklügelte Internet-Strategien, die nichts <strong>de</strong>m<br />

Zufall überlassen. acquisa untersucht, wie es damit im <strong>de</strong>utschen Mittelstand bestellt ist.<br />

Die Titelgeschichte zeigt, was eine Homepage heutzutage bieten muss, wie <strong>de</strong>r Vertrieb in<br />

die Internet-Strategie eingebun<strong>de</strong>n wird und wie sich Offline- und Online-Welt ergänzen.<br />

MARKETING<br />

WERBEGESCHENKE Wer am Jahresen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n richtigen Kalen<strong>de</strong>r verschenken<br />

will, sollte rechtzeitig han<strong>de</strong>ln. acquisa<br />

wagt einen Blick in die bunte Welt <strong>de</strong>r<br />

Kalen<strong>de</strong>r – zwischen idyllischen Landschaften<br />

und leicht beklei<strong>de</strong>ten Mitarbeiterinnen<br />

– und zeigt, mit welchen<br />

Kosten Unternehmen rechnen müssen.<br />

VERTRIEB<br />

NEUROMARKETING FÜR DEN VERTRIEB:<br />

Neueste Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r Hirnforschung<br />

zeigen, dass für das Gehirn nur<br />

Produkte o<strong>de</strong>r Marken wertvoll sind, die<br />

Emotionen auslösen. Gefragt ist Wertsteigerung<br />

durch Emotionsverstärkung.<br />

SPECIAL<br />

DIREKTMARKETING In <strong>de</strong>r Branche re<strong>de</strong>n alle von<br />

<strong>de</strong>r geplanten Datenschutznovelle. Doch es gibt<br />

auch inhaltlich spannen<strong>de</strong> Entwicklungen. acquisa<br />

analysiert die aktuellen Trends in <strong>de</strong>n Kanälen Print-<br />

Mailing, E-Mail-Marketing und Haushaltwerbung und<br />

zeigt <strong>de</strong>ren Chancen und Risiken auf.<br />

p<br />

VORSCHAU<br />

Die nächste Ausgabe von acquisa<br />

erhalten Sie ab <strong>de</strong>m 3. Juni 2009.


FEIERABEND<br />

Jung, dynamisch, erfolgreich<br />

Text _ Karsten Zunke<br />

Mehr als 550 Xing-Kontakte, eine Geschäftsanschrift in Dänemark<br />

und <strong>de</strong>n Titel Marketing Coordinator auf <strong>de</strong>r Visitenkarte:<br />

Dominic Multerer hat Karriere gemacht – obwohl er<br />

sie noch vor sich hat. Denn <strong>de</strong>r Koblenzer ist erst 17 Jahre alt.<br />

Einen Feierabend kennt er nicht, im Gegenteil: Tagsüber arbeitet<br />

er in einem Steuerberatungsbüro, absolviert dort seine<br />

Ausbildung zum Steuerfachangestellten.<br />

Während anschließend an<strong>de</strong>re Azubis relaxen, kümmert sich<br />

<strong>de</strong>r Jung-Manager beim dänischen Start-Up Fucapo darum,<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Markt für koffeinhaltige Kaugummis zu erschließen.<br />

Die I<strong>de</strong>e für die nach Pfefferminze schmecken<strong>de</strong>n<br />

Wachmacher ist im Gaming-Bereich entstan<strong>de</strong>n: Wenn Mann-<br />

» DIE SPONSORENAKQUISE HAT MIR MEHR<br />

SPASS GEMACHT ALS DAS ZOCKEN.«<br />

schaften in großen Hallen am Computer um mitunter fünfstellige<br />

Preisgel<strong>de</strong>r spielen, müssen sie hochkonzentriert und<br />

ausdauernd sein. Multerer war selbst in <strong>de</strong>r Gamer-Szene aktiv,<br />

allerdings zog es ihn früh ins Management. »Die Sponsoren-<br />

Akquise hat mir mehr Spaß gemacht als das Zocken.« <strong>Als</strong> Leiter<br />

eines Spielerteams kümmerte er sich um die Sponsoren<br />

und hatte parallel schon Kontakt zum dänischen Game-Hersteller<br />

Steelseries. Dort absolvierte er später ein Praktikum.<br />

DOMINIC MULTERER, Marketing-Jungstar und gefragter Gastredner auf Kongressen.<br />

Kurz zuvor hatte Steelseries-Grün<strong>de</strong>r Jacob Wolff Petersen die<br />

Firma Fucapo gegrün<strong>de</strong>t, um koffeinhaltige Süßwaren unter<br />

die Gamer zu bringen. Er und sein Partner erkannten das Marketingtalent<br />

und holten ihn als Mitarbeiter an Bord.<br />

»Wir setzen vor allem auf Guerilla- und Viral-Marketing«, erläutert<br />

Multerer seine Marketingstrategie, für die er sowohl soziale<br />

Netzwerke als auch reale Veranstaltungen nutzt. Zur Games-<br />

Convention 08 hatte <strong>de</strong>r Marketer zum Beispiel Kooperationen<br />

mit großen Hardware-Herstellern und Spielerteams eingefä<strong>de</strong>lt<br />

und Promotion-Teams über die Messe geschickt. Doch mit solchen<br />

Aufgaben wird er sich künftig kaum zufrie<strong>de</strong>n geben: Seine<br />

großen Vorbil<strong>de</strong>r sind Professor Heribert Meffert, Grün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s ersten Instituts für Marketing in Deutschland, und Wolfgang<br />

Grupp, Inhaber <strong>de</strong>r Textilfirma Trigema.<br />

Wenn Freizeit bleibt, engagiert sich <strong>de</strong>r Marketingchef im<br />

Kreisverband Mittelrhein <strong>de</strong>r Wirtschaftsjunioren Deutschlands,<br />

einem Zusammenschluss von unter 40-jährigen Führungskräften.<br />

»Lieber etwas tun, als Theorien diskutieren«,<br />

sieht Multerer seine berufliche Zukunft. Ein Studium wäre<br />

nichts für ihn. Der Viral-Experte setzt auf sein Praxis-Knowhow<br />

und ist mittlerweile sogar als Redner gefragt: Erst kürzlich<br />

sprach <strong>de</strong>r 17-Jährige auf <strong>de</strong>r Viral-Marketingkonferenz<br />

»infect 09« über alternative Kommunikationsmittel, im Mai<br />

ist er an <strong>de</strong>r Hochschule Hil<strong>de</strong>sheim Gastreferent für einen<br />

Grün<strong>de</strong>r-Workshop.<br />

]<br />

74 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009


Orangenes Powerpack<br />

für flexibles CRM!<br />

ermany tel +49 (0) 7531 90 60 10 fax +49 (0) 7531 90 60 18 email info@combit.net www.combit.net<br />

combit Relationship<br />

Manager 5<br />

© combit GmbH, Germany 1989-2007 Alle Rechte vorbehalten All rights reserved combit GmbH Untere Laube 30 78462 Konstanz G<br />

cRM 5 kommt bald!<br />

20 Jahre combit<br />

Jetzt<br />

auch mit<br />

Supportvertrag<br />

und als<br />

Mietlizenz<br />

Jetzt für Testversion vormerken! www.combit.net/<strong>de</strong>mo<br />

Anpassungsfähigkeit pur und die Freiheit, an<strong>de</strong>rs zu sein. Der combit Relationship<br />

Manager bringt neuen Schwung und Erfolg in Ihre Kun<strong>de</strong>nbeziehungen.<br />

Pflegen Sie Ihre Einzigartigkeit und das Wesentliche: Ihre Kun<strong>de</strong>n.<br />

T +49 (0) 7531 90 60 10 www.combit.net

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!