Als PDF downloaden - Haufe.de
Als PDF downloaden - Haufe.de
Als PDF downloaden - Haufe.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Magazin für Marketing und Vertrieb<br />
ROUNDTABLE. Mit mehr Kun<strong>de</strong>nnähe meistert <strong>de</strong>r Verkauf die Absatzkrise<br />
REGIONALMARKETING. Kleine Kinospots mit großer Wirkung<br />
Mat-Nr. 00500-5118 acquisa<br />
Deutschland m 9,80<br />
Österreich m 10,90<br />
SCHARFSINNIG<br />
So verleiht Below-the-Line Ihrem<br />
Marketing die nötige Würze<br />
05 | 2009
QUALITÄTSPRODUKTE<br />
DER FRÜHLING IST DA...<br />
… jetzt mit frischen I<strong>de</strong>en für Ihre Werbemaßnahmen!<br />
Ihr SPEZIALIST für mobile, faltbare WERBESYSTEME!<br />
TOPPREIS:<br />
169,– ¢<br />
INsky DROP 220 – an<strong>de</strong>re Größen/Formen gegen Aufpreis<br />
UNSERE LEISTUNGEN:<br />
FALTDISPLAYS<br />
PROMOTIONTHEKEN<br />
BANNER/ROLLOS<br />
XXL DIGITALDRUCKE<br />
INroll 85x210 cm – an<strong>de</strong>re Größen gegen Aufpreis<br />
TOPPREIS:<br />
199,– ¢<br />
KOMBI-ANGEBOT:<br />
768,– ¢<br />
KURZE LIEFERZEITEN<br />
Informieren Sie sich noch heute:<br />
www.ingenti.<strong>de</strong><br />
TOPPREIS:<br />
589,– ¢<br />
Wir beraten Sie auch gerne<br />
vor Ort in einem unserer<br />
7 Showrooms!<br />
INGENTI GmbH • Richard-Klinger-Strasse 4 • 65510 Idstein • Tel.: 0 61 26 / 99 23-0 / Fax: -23 • info@ingenti.<strong>de</strong><br />
InfoCounter SMALL – an<strong>de</strong>re Größen gegen Aufpreis<br />
Alle Preise verstehen sich inkl.System, Digitaldruck und Transporttasche – zzgl.MwSt.
Es geht um Nähe<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
EDITORIAL<br />
die Wahl zum Unwort <strong>de</strong>s Jahres 2009<br />
ist eigentlich schon entschie<strong>de</strong>n. Es lautet<br />
»Krise«. Kein Tag, an <strong>de</strong>m es nicht<br />
tausendmal fällt. Die Unsicherheit bei<br />
Unternehmen und Konsumenten ist<br />
groß, und auch wenn ein Shopping-<br />
Bummel am Samstag das Gegenteil suggeriert:<br />
Die Kaufzurückhaltung ist da,<br />
Unternehmen und Privatpersonen stellen<br />
zumin<strong>de</strong>st langfristige Investitionen<br />
erst einmal zurück.<br />
Schwere Zeiten für <strong>de</strong>n Vertrieb. Verkaufen<br />
ist in Deutschland nie leicht, das<br />
Thema ist anrüchig, Verkäufer können<br />
ein Lied davon singen. Jetzt aber ist es<br />
beson<strong>de</strong>rs schwierig. So lautet das Lamento.<br />
Aber ist es auch richtig? Sicher,<br />
mit einem 08/15-Angebot sind viele po-<br />
CHRISTOPH PAUSE, Chefredakteur<br />
tenzielle Kun<strong>de</strong>n nicht zu gewinnen, Kontakt: christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />
und oft entschei<strong>de</strong>t allein <strong>de</strong>r Preis.<br />
Aber haben auch individuelle Offerten<br />
heute keine Chance?<br />
Im Gegenteil. Wer seine Kun<strong>de</strong>n genau kennt, um<br />
ihre spezifischen Bedürfnisse weiß und die richtigen<br />
Antworten auf ihre Fragen bietet, <strong>de</strong>r hat<br />
auch und gera<strong>de</strong> in schwierigen Zeiten die Möglichkeit,<br />
erfolgreich zu verkaufen. Es geht um Kun<strong>de</strong>nnähe.<br />
Es geht, mit an<strong>de</strong>ren Worten, um Customer<br />
Relationship Management. Die erfolgreichen<br />
Unternehmen wissen dies längst und setzen es<br />
bereits um. Das zeigt <strong>de</strong>r acquisa-Roundtable mit<br />
Vertriebsexperten im aktuellen Heft.<br />
Das Schlüsselwort heißt Vertrauen, es ist die<br />
Grundlage für langfristige, lukrative Kun<strong>de</strong>nbeziehungen.<br />
Wer das Vertrauen seiner Kun<strong>de</strong>n hat,<br />
weil er sie kennt und richtig berät, <strong>de</strong>r muss das<br />
Unwort »Krise« nicht fürchten.<br />
Viel Spaß beim Lesen,<br />
Ihr<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 3<br />
Nächster<br />
Ausbildungs-Beginn:<br />
Mai 2009<br />
Wir suchen<br />
Verkaufs-Profis<br />
die Trainer<br />
wer<strong>de</strong>n wollen<br />
Wirksames Training ist so gefragt wie nie. Starten Sie <strong>de</strong>shalb<br />
jetzt Ihre Karriere als selbstständiger Verkaufs-Trainer – mit<br />
einer Ausbildung bei INtem:<br />
e Mehr als 90% aller Teilnehmer an <strong>de</strong>r<br />
Trainer-Ausbildung arbeiten heute erfolgreich<br />
e Arbeiten Sie als Trainer mit <strong>de</strong>m INtem- Intervall-Training,<br />
das bereits 6-mal ausgezeichnet wur<strong>de</strong><br />
e Sie sind selbstständig – aber nie allein.<br />
Denn als Trainer erhalten Sie konstant Unterstützung<br />
von <strong>de</strong>r INtem-Zentrale<br />
For<strong>de</strong>rn Sie unverbindlich das Info-Paket zu Ihrer Trainer-<br />
Ausbildung an:<br />
Telefon: 0621/448048<br />
O<strong>de</strong>r sen<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>n Coupon per Fax an:<br />
Fax: 0621/409460<br />
INtem-Trainerzentrale<br />
Mallaustr. 69–73<br />
68219 Mannheim<br />
www.intem.<strong>de</strong><br />
Info-Coupon<br />
✘ Ja, bitte sen<strong>de</strong>n Sie mir unverbindlich<br />
das Info-Paket zur INtem-Trainer-Ausbildung<br />
Vorname Name<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
Tel. (für eventuelle Rückfragen)<br />
E-Mail acquisa<br />
INtem-Trainerzentrale • Mallaustr. 69–73 • 68219 Mannheim<br />
Fax 0621/409460 • Tel. 0621/448048
14<br />
TITELTHEMA Viele Unternehmen schichten ihre Marketingbudgets von klassischen Werbeträgern<br />
in Richtung Direktmarketing, Telefonmarketing, Events & Co. um.<br />
INHALT 05/2009<br />
08 NACHRICHTEN<br />
08 Telefonmarketing: Kein Abschluss unter dieser Nummer<br />
Welche Auswirkungen die vom Bun<strong>de</strong>stag beschlossenen<br />
Gesetzesverschärfungen in Sachen Telefonwerbung haben.<br />
12 INHALT THEMENPORTAL<br />
12 Themenportal acquisa.<strong>de</strong><br />
Dr. Tim Bolte von SAP erläutert im Gespräch mit acquisa <strong>de</strong>n<br />
Ansatz <strong>de</strong>s neuen Release CRM 7.0.<br />
14 TITELTHEMA BELOW-THE-LINE-KOMMUNIKATION<br />
14 Das gewisse Etwas<br />
Below-the-Line-Marketing hat angesichts knapper Kassen gute<br />
Chancen, von <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise zu profitieren.<br />
22 Interview: »Es geht darum, hinzuhören«<br />
Dirk-Mario Boltz, Professor für Marketing an <strong>de</strong>r FHW Berlin<br />
School of Economics, for<strong>de</strong>rt mehr Kun<strong>de</strong>ndialog.<br />
24 WERKSTATT<br />
24 Schöner Müll<br />
Vielen Unternehmen scheint es immer schwerer zu fallen, das<br />
zu sagen, was sie verstan<strong>de</strong>n wissen möchten.<br />
26 MARKETING<br />
26 TV-Werbung: Reichweite ist nicht alles<br />
Spartensen<strong>de</strong>r ermöglichen <strong>de</strong>m Mittelstand zu überschaubaren<br />
Kosten <strong>de</strong>n Einstieg in die Fernsehwelt.<br />
30 Regional-Marketing: Einfach wie im Film<br />
So kommen kleine und mittlere Unternehmen mit regionaler<br />
Kinowerbung auf <strong>de</strong>r Leinwand ganz groß raus.<br />
34 Corporate Publishing: »Magazin trifft Katalog«<br />
Wie Unternehmen mit sogenannten »Magalogs« <strong>de</strong>n Verkauf<br />
ankurbeln und die Kun<strong>de</strong>nbindung erhöhen.<br />
26<br />
MARKETING Neulingen in Sachen TV-Werbung bieten<br />
sich auf Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn gute Werbemöglichkeiten.<br />
36 Dialogmarketing: Farbe im Postmarkt<br />
Alternative Postdienstleister bringen Produkte für die Ära nach<br />
<strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>s Postmonopols auf <strong>de</strong>n Markt.<br />
40 PRAXIS-SCOUT<br />
40 Kin<strong>de</strong>rträume aus Plastik<br />
Wie die Marke Playmobil trotz Absatzflaute im traditionellen<br />
Spielzeugmarkt auch 2009 mehr Umsatz machen will.<br />
42 VERTRIEB<br />
42 acquisa-Roundtable: »Frauen sind die besseren Verkäufer«<br />
Vertriebsexperten diskutieren über Motivation im Verkauf,<br />
über eine Neuausrichtung <strong>de</strong>r Vergütung und Frauen im<br />
Vertrieb.<br />
46 Incentivierung: Darf’s ein bisschen mehr sein?<br />
Essen, Urlaubsreisen, Gutscheine und Events sind die<br />
beliebtesten Incentives. Doch nicht je<strong>de</strong>r Stimulus ist für<br />
je<strong>de</strong> Zielgruppe geeignet.<br />
48 Frühwarnsysteme: Der Kun<strong>de</strong> im Brunnen<br />
Wie Frühwarnsysteme im Vertrieb helfen können, in schwierigen<br />
Zeiten rechtzeitig gegenzusteuern.<br />
50 Verkaufsverhandlungen: Die Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs<br />
Entscheidungen wer<strong>de</strong>n im B2B-Geschäft nur noch selten<br />
allein getroffen. Deshalb ist Teamselling gefragt.<br />
40<br />
VERTRIEB Verkaufsexperten diskutieren im acquisa-Roundtable,<br />
wie <strong>de</strong>r Vertrieb die Krise meistern kann.<br />
4 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
52<br />
SPECIAL Gut ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind <strong>de</strong>r Schlüssel für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg.<br />
acquisa beleuchtet <strong>de</strong>n Weiterbildungsmarkt.<br />
52 SPECIAL WEITERBILDUNG & RECRUITING<br />
52 Trends Weiterbildung: Sicher durch die Unsicherheit<br />
Kun<strong>de</strong>n richtig pflegen und einschätzen sowie das eigene<br />
Verhalten än<strong>de</strong>rn lernen – das sind die Themen, <strong>de</strong>nen sich<br />
die Weiterbildung in Marketing und Vertrieb widmet.<br />
56 Stellenanzeigen: Marketing in eigener Sache<br />
Warum Stellenanzeigen vor allem für gefragte Fachleute gut<br />
getextet sein müssen.<br />
60 Eins-zu-eins-Trainings: Der Verkäufer-Flüsterer<br />
Wenn Verkaufstrainer mit <strong>de</strong>n Mitarbeiten in Einzeltrainings<br />
üben, lassen sich Umsatz und Ertrag pro Kopf <strong>de</strong>utlich steigern.<br />
72 INHALT PROFESSIONAL<br />
72 acquisa/professional<br />
Was die Neurowissenschaft leisten kann und wie hirngerechtes<br />
Marketing in <strong>de</strong>r Praxis aussieht.<br />
RUBRIKEN & SERVICE<br />
06 FORUM<br />
Bietet <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt<br />
ausreichend gute<br />
Vertriebsmitarbeiter?<br />
66 MEINUNGSMACHER<br />
Martin Vierthaler, Grün<strong>de</strong>r<br />
von »AM4Sales Business<br />
Development«, über die<br />
Sprache <strong>de</strong>s Vertriebs.<br />
67 BÜCHER<br />
68 KARRIERE UND<br />
KONTAKTE<br />
73 VORSCHAU, IMPRESSUM<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
74<br />
FEIERABEND Der<br />
Überflieger: Dominic<br />
Multerer, Marketing-Jungstar,<br />
kümmert sich beim<br />
Start-up Fucapo darum,<br />
<strong>de</strong>n Markt für koffeinhaltige<br />
Kaugummis zu<br />
erschließen.
FORUM<br />
O-TÖNE ZUM THEMA QUALIFIZIERTE VERTRIEBSMITARBEITER<br />
Bietet <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt ausreichend gute Verkäufer?<br />
»Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Qualifikationen<br />
von guten Vertriebsmitarbeitern<br />
sind in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich gestiegen.<br />
Nicht selten suchen Unternehmen<br />
Verkäufer und Key-Account-<br />
Manager mit Profilen, die man<br />
so auf <strong>de</strong>m Markt nicht fin<strong>de</strong>t. Der Schlüssel liegt<br />
nach unserer Erkenntnis in einer systematischen<br />
Auswahl <strong>de</strong>rer, die die besten Voraussetzungen<br />
mitbringen. Diese müssen dann so entwickelt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass sie möglichst nahe an das gewünschte<br />
Profil kommen.«<br />
PROF. DR. DIRK ZUPANCIC, Professor für Management, Business<br />
School Heilbronn und Universität St. Gallen<br />
»Je düsterer die wirtschaftlichen<br />
Aussichten sind, <strong>de</strong>sto wichtiger<br />
wird die Leistung <strong>de</strong>s Verkäufers.<br />
Wahre Verkaufsprofis sind echte<br />
Typen mit starker Persönlichkeit<br />
und fundierter Ausbildung. Der<br />
Arbeitsmarkt stellt hier nicht hinreichend<br />
qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung.«<br />
PROF. DR. MARCO SCHMÄH, Lehrstuhl für Marketing und<br />
E-Commerce, ESB Reutlingen<br />
»Qualifizierte Vertriebsmitarbeiter<br />
sind auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt schwer<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Die Spitzenleute haben<br />
ein exzellentes Netzwerk und eine<br />
klare Vorstellung, wo sie hinwollen.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n selbst aktiv, wenn sie<br />
wechselwillig sind. Ein Manko in<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung sehe ich weniger beim Fachwissen als<br />
bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Persönlichkeit. Hier besteht<br />
weiterhin ein hoher Schulungsbedarf. Der Engpass<br />
auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt bietet aber eine große Chance<br />
für Quereinsteiger, wenn sie die richtige Einstellung<br />
zum Verkauf und sehr gute Soft-Skills mitbringen.«<br />
MARIN LIMBECK, Verkaufstrainer Limbeck Training, Bad Homburg<br />
»Auch im Vertrieb wer<strong>de</strong>n aktuell<br />
Stellen abgebaut, gute (Ab-)Verkäufer<br />
gibt es also genug. Es mangelt an<br />
Marktmanagern, die konzeptionell<br />
<strong>de</strong>nken und rechnen, Vertriebler,<br />
die professionell mit CRM umgehen<br />
und Vertriebsinstrumente<br />
weiterentwickeln können. Für Mitarbeiter mit Vertriebsführungskompetenzen<br />
gibt es in Deutschland<br />
lei<strong>de</strong>r zu wenig Ausbildungsmöglichkeiten.«<br />
PROF. DR. PETER WINKELMANN, Marketing und Vertrieb,<br />
insbes. Vertriebssteuerung HS Landshut<br />
»Die Lage am Arbeitsmarkt für Vertriebsprofis<br />
dürfte sich aus Firmensicht<br />
<strong>de</strong>rzeit etwas entspannen.<br />
Die Herausfor<strong>de</strong>rung, top-qualifizierte<br />
Kräfte einzusetzen, nicht.<br />
Im Gegenteil. Deshalb ist zu raten,<br />
gera<strong>de</strong> jetzt in die Weiterqualifizierung<br />
<strong>de</strong>r Vertriebsprofis zu investieren. Und <strong>de</strong>n<br />
Personalmarkt zu sondieren, ob nicht gera<strong>de</strong> talentierte<br />
Kandidaten frei wer<strong>de</strong>n. Es ist auch Zeit, über<br />
die richtigen Anreizsysteme für Vertriebsprofis<br />
nachzu<strong>de</strong>nken. Denn reine Verkaufszahlen können<br />
in diesen Tagen eher <strong>de</strong>motivieren als motivieren.«<br />
RANDOLF JESSEL, Chefredakteur »Personalmagazin«, Freiburg<br />
»Aus meiner Sicht gibt es viele versteckte<br />
Talente. Der gute Verkäufer<br />
lässt sich selten fertig einkaufen.<br />
Zu verschie<strong>de</strong>n sind die Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Viele kommunikationsfreudige,<br />
kultivierte Menschen, die<br />
intrinsisch motiviert und begeisterungsfähig<br />
sind, lassen sich zu<br />
guten Verkäufern entwickeln. Dies erfor<strong>de</strong>rt bei <strong>de</strong>r<br />
Einstellung Intuition, ein wenig Mut und Investition<br />
in die Motivation und spezifische Ausbildung<br />
<strong>de</strong>s Verkäufers.«<br />
CHRISTIAN LANDAU, Geschäftsführer Invacon Telefonmarketing<br />
GmbH, Ahrensburg<br />
6 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
10. Fachmesse für Direkt- und Dialogmarketing<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 7
NACHRICHTEN<br />
TICKER<br />
SPONSORING<br />
Unternehmen setzen beim<br />
Marketing mehrheitlich auf<br />
Sponsoring. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt die aktuelle<br />
acquisa-Umfrage. Fast 60<br />
Prozent <strong>de</strong>r Befragten vertreten<br />
die Ansicht, dass Sponsoring<br />
die Marketingstrategie<br />
stützt, rund 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Betriebe meinen, dass sie<br />
Sponsoring nicht brauchen.<br />
An <strong>de</strong>r Umfrage haben 47<br />
Unternehmen teilgenommen.<br />
www. acquisa.<strong>de</strong><br />
NEUE MESSE<br />
Am 6. und 7. Juli 2009 fin<strong>de</strong>t<br />
im Congress Center <strong>de</strong>r<br />
Messe Frankfurt erstmals<br />
die »Expobusiness« statt.<br />
Der Kongress <strong>de</strong>r Seminar-<br />
Allianz, veranstaltet von <strong>de</strong>r<br />
Aka<strong>de</strong>mie Messe Frankfurt<br />
und <strong>de</strong>m m+a Verlag, bietet<br />
professionelles Know-how<br />
für das Messegeschäft.<br />
www. expobusiness.<strong>de</strong><br />
BCP IN BERLIN<br />
Die größte Corporate-<br />
Pub lishing-Fachtagung fin<strong>de</strong>t<br />
anlässlich <strong>de</strong>s zehnjährigen<br />
Bestehens <strong>de</strong>s Forum<br />
Corporate Publishing (FCP)<br />
am 24. Juni in Berlin statt.<br />
In diesem Rahmen wer<strong>de</strong>n<br />
auch die BCP-Awards verliehen.<br />
Auf <strong>de</strong>m Kongress sprechen<br />
Colin Hughes, Managing<br />
Director <strong>de</strong>r britischen<br />
Tageszeitung »The Guardian«,<br />
Kurt W. Zimmermann,<br />
Medienkolumnist <strong>de</strong>r »Weltwoche«,<br />
und Manfred Güllner,<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>s Forsa<br />
Instituts, über die Zukunft<br />
<strong>de</strong>s Corporate Publishing.<br />
www. bcp-award.com<br />
Die Luft brennt: Nicht nur am Telefonmarketing entzün<strong>de</strong>n sich zur Zeit heiße Diskussionen.<br />
TELEFONMARKETING<br />
Kein Abschluss unter dieser Nummer<br />
Der Bun<strong>de</strong>stag hat mehrere <strong>de</strong>utliche<br />
Gesetzesverschärfungen in Sachen Telefonwerbung<br />
beschlossen. So können Verbraucher<br />
Verträge über die Lieferung von<br />
Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierten<br />
sowie über Wett- und Lotterie-Dienstleistungen<br />
künftig wi<strong>de</strong>rrufen.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Verbraucher <strong>de</strong>n Vertrag fristgerecht<br />
wi<strong>de</strong>rrufen hat, braucht er ihn auch<br />
nicht zu erfüllen. Die Wi<strong>de</strong>rrufsfrist beträgt<br />
– abhängig von <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Einzelfalls<br />
– zwei Wochen o<strong>de</strong>r einen Monat und<br />
beginnt nicht, bevor <strong>de</strong>r Verbraucher eine<br />
Belehrung über sein Wi<strong>de</strong>rrufsrecht in Textform<br />
(etwa als E-Mail o<strong>de</strong>r per Fax) erhalten<br />
hat. Bei unerlaubten Werbeanrufen beträgt<br />
die Frist regelmäßig einen Monat.<br />
Bislang gibt es zu<strong>de</strong>m kein Wi<strong>de</strong>rrufsrecht<br />
mehr, wenn <strong>de</strong>r Unternehmer mit <strong>de</strong>r<br />
Ausführung <strong>de</strong>r Dienstleistung mit ausdrücklicher<br />
Zustimmung <strong>de</strong>s Verbrauchers<br />
begonnen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Verbraucher die Ausführung<br />
selbst veranlasst hat. Wi<strong>de</strong>rruft <strong>de</strong>r<br />
Verbraucher einen solchen Vertrag, muss er<br />
die bis dahin vom Unternehmer erbrachte<br />
Leistung nur dann bezahlen, wenn er vor<br />
Vertragsschluss auf diese Pflicht hinge-<br />
VERTRIEB<br />
Messeklima leicht eingetrübt<br />
Die geplanten Messebudgets gehen laut<br />
aktuellem Auma-Messetrend im Vergleich<br />
zu 2008/2009 zurück. Allerdings<br />
nennen nur sechs Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen,<br />
die weniger ausgeben wollen,<br />
konjunkturelle Grün<strong>de</strong>. Sieben Prozent<br />
wollen ihre Budgets in an<strong>de</strong>re Kanäle<br />
verschieben. Das durchschnittliche Budget<br />
fällt von 399.200 Euro auf 386.400<br />
Euro, <strong>de</strong>m zweithöchsten Wert seit Beginn<br />
<strong>de</strong>r Erhebung im Jahr 2000.<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r Messebeteiligungen<br />
wird in diesem und im nächsten Jahr<br />
ebenfalls leicht zurückgehen. Im Durchschnitt<br />
will je<strong>de</strong>s befragte Unternehmen<br />
wiesen wor<strong>de</strong>n ist und er <strong>de</strong>nnoch zugestimmt<br />
hat, dass die Leistung vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Wi<strong>de</strong>rrufsfrist erbracht wird. Unternehmen<br />
leisten in diesen Fällen künftig also auf<br />
eigenes Risiko.<br />
Auch bei Dauerschuldverhältnissen gibt’s<br />
Neuerungen: Deren Kündigung o<strong>de</strong>r die<br />
Vollmacht dazu bedarf im Fall <strong>de</strong>s Anbieterwechsels<br />
(z.B. Telefon) zukünftig <strong>de</strong>r<br />
Textform, wenn <strong>de</strong>r neue Anbieter gegenüber<br />
<strong>de</strong>m bisherigen Vertragspartner <strong>de</strong>s<br />
Verbrauchers auftritt. Hierdurch wird verhin<strong>de</strong>rt,<br />
dass ein neuer Anbieter <strong>de</strong>n Vertrag<br />
<strong>de</strong>s Verbrauchers mit <strong>de</strong>m bisherigen<br />
Anbieter ohne entsprechen<strong>de</strong>n Auftrag <strong>de</strong>s<br />
Verbrauchers kündigt.<br />
Bei Werbeanrufen darf <strong>de</strong>r Anrufer außer<strong>de</strong>m<br />
seine Rufnummer nicht mehr unterdrücken,<br />
um seine I<strong>de</strong>ntität zu verschleiern. Bei<br />
Verstößen gegen das Verbot <strong>de</strong>r Rufnummernunterdrückung<br />
droht eine Geldbuße<br />
von bis zu 10.000 Euro. Verstöße gegen<br />
das bestehen<strong>de</strong> Verbot <strong>de</strong>r unerlaubten<br />
Telefonwerbung gegenüber Verbrauchern<br />
können künftig mit einer Geldbuße bis zu<br />
50.000 Euro geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
p www.bmj.bund.<strong>de</strong><br />
auf 5,4 Fachmessen in Deutschland ausstellen.<br />
45 Prozent <strong>de</strong>r Betriebe hierzulan<strong>de</strong><br />
beteiligen sich allerdings nur an<br />
ein bis zwei Messen.<br />
Ebenfalls bemerkenswert: Firmen, die<br />
bisher schon erfolgreich auf Auslandsmessen<br />
ausstellen, wer<strong>de</strong>n dies künftig<br />
noch häufiger tun. 39 Prozent <strong>de</strong>r ausstellen<strong>de</strong>n<br />
Unternehmen sind auch in<br />
Europa präsent, gut ein Fünftel auch in<br />
Übersee. KMU setzen allerdings eher auf<br />
<strong>de</strong>n Heimatmarkt, während von <strong>de</strong>n größeren<br />
Unternehmen schon fast 60 Prozent<br />
im Ausland ausgestellt haben.<br />
p www.auma-messen.<strong>de</strong><br />
8 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />
Foto: shotshop
LIVE-MARKETING<br />
»World Of Events« ist Geschichte<br />
Die »World Of Events« wird es in <strong>de</strong>r bisherigen Form nicht mehr geben. Ausrichter<br />
CC Corporate Communications hat <strong>de</strong>n Umzug <strong>de</strong>r Event-Messe nach<br />
Dortmund angekündigt, da laut Veranstalterin Beate Nöhre eine ge<strong>de</strong>ihliche<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Rhein-Main-Hallen nach diversen Schwierigkeiten,<br />
wie zum Beispiel beim Auf- und Abbau und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>solaten Parkplatzsituation<br />
rund um die Hallen, nicht mehr möglich gewesen sei. Die Messe wird unter<br />
<strong>de</strong>m neuen Banner »Best Of Events« laufen.<br />
Die Umbenennung war nötig gewor<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m die Rhein-Main-Hallen in<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, wo die »World Of Events« bislang stattfand, angekündigt hatten,<br />
unter <strong>de</strong>m bisherigen Namen eine eigene Messe aufzuziehen. Beate Nöhre<br />
sah sich zum Han<strong>de</strong>ln gezwungen: »Wir haben eine einstweilige Verfügung<br />
am Landgericht Kiel erwirkt und die Verwendung <strong>de</strong>r von uns geschützten<br />
Marke untersagen lassen. Die Wiesba<strong>de</strong>ner Hallen haben daraufhin als Reaktion<br />
ebenfalls eine solche Verfügung in Frankfurt erwirkt. Faktisch wird<br />
es nun so sein, dass zunächst bei<strong>de</strong>n Seiten die Verwendung <strong>de</strong>r Marke nicht<br />
mehr erlaubt ist.«<br />
Damit konkurrieren zwei Veranstaltungen um die Nachfolge <strong>de</strong>r etablierten<br />
Event-Messe. Auch wenn bei<strong>de</strong> Parteien <strong>de</strong>n Eindruck eines Zerwürfnisses zu<br />
vermei<strong>de</strong>n suchen, spricht die Terminierung <strong>de</strong>r Wiesba<strong>de</strong>ner Konkurrenzveranstaltung<br />
»Universe Of Events« (ebenfalls am 20. und 21. Januar 2010)<br />
eine <strong>de</strong>utliche Sprache. Dazu Holger Syhre, seit Juni 2008 neuer Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Rhein-Main-Hallen: »Nach <strong>de</strong>r Aufkündigung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
durch CC haben wir beschlossen, die Messe selbst zu machen. Wir haben<br />
hierzu eine unterstützen<strong>de</strong>, projektbezogene Kooperation mit <strong>de</strong>r Messe<br />
Frankfurt Ausstellungen geschlossen.«<br />
Jetzt liegt es also an <strong>de</strong>n Ausstellern, ihre Wahl zu treffen. Wolf Rübner von<br />
Eventcampus, langjähriges Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung von Kogag und<br />
Blogger <strong>de</strong>s Event-Radars, ist sich je<strong>de</strong>nfalls »ganz sicher, dass CC und Beate<br />
Nöhre die volle Rücken<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Branche haben«. Zur World Of Events<br />
2009 waren über 8.500 Gäste gekommen und damit mehr als jemals zuvor.<br />
430 Unternehmen aus <strong>de</strong>m In- und Ausland präsentierten ihre Angebote.<br />
p www.boe-messe.<strong>de</strong><br />
p www.universeofevents.<strong>de</strong><br />
»CRM BEST PRACTICE AWARD«<br />
Jetzt mitmachen und gewinnen<br />
Auch in diesem Jahr prämiert die Messe CRM-expo gemeinsam mit <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />
acquisa und <strong>de</strong>m Veranstalter Atelier Scherer Fair Consulting (Asfc)<br />
in Fürth wie<strong>de</strong>r herausragen<strong>de</strong> Lösungen im Bereich Customer Relationship<br />
Management. Unternehmen können sich ab sofort in <strong>de</strong>n Kategorien »CRM-<br />
Einführung« und »CRM-Weiterentwicklung« für <strong>de</strong>n Award bewerben.<br />
Der Preis wird am ersten Tag <strong>de</strong>r Kongressmesse CRM-expo verliehen, die am<br />
8. und 9. Oktober in <strong>de</strong>r Messe Nürnberg stattfin<strong>de</strong>t. Der »CRM Best Practice<br />
Award« wird 2009 zum zehnten Mal vergeben. Die Unterlagen für interessierte<br />
Unternehmen stehen auf <strong>de</strong>r Website <strong>de</strong>r virtuellen Messe CRM-expo zum<br />
Download bereit. p www.crm-expo.<strong>de</strong><br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 9<br />
TIME IS<br />
MONEY<br />
Jetzt mit unserem Erfolgskonzept jährlich<br />
bis zu über 300.000 Euro verdienen!<br />
Bilanzierte durch Steuerberater o<strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfer<br />
nachweisbare Ergebnisse.<br />
Mehr als 26.000 Euro im Monat vom<br />
Schreibtisch aus verdienen!<br />
Auch als zweites Standbein möglich.<br />
Durch gründliche Einarbeitung sind Vorkenntnisse<br />
nicht erfor<strong>de</strong>rlich!<br />
Tätigkeit ist seriös und langfristig (jährlich<br />
wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Folgeeinnahmen).<br />
Kein Strukturvertrieb, MLM, Diätprodukte,<br />
Kapitalanlagen o<strong>de</strong>r Versicherungen.<br />
Eigenkapital einmalig erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Amortisation u. U. nach 2 Monaten.<br />
Bei guter Bonität Finanzierung möglich.<br />
Ausschließlich Einzelgespräche, grundsätzlich<br />
keine Hoteltreffs, Massenveranstaltungen<br />
und Vorab-Unterlagenversand.<br />
INDUSTRIESTRASSE 19 · 48308 SENDEN<br />
TEL. 0 25 97/63 72 o<strong>de</strong>r 66 62 · FAX 87 49<br />
www.4AplusB.<strong>de</strong> · info@4AplusB.<strong>de</strong><br />
WENIGER<br />
Kosten<br />
im Vertrieb<br />
Außendienstkapazität nach Maß.<br />
Flexibel und kostengünstig.<br />
COMBERA<br />
kappt die Kosten!<br />
COMBERA GmbH<br />
Leasing Sales Force<br />
Schwanthalerstr. 2<br />
80336 München<br />
(089) 55 107-0<br />
info@combera.com<br />
www.combera.com<br />
▲
NACHRICHTEN<br />
TICKER<br />
PRINT LEBT<br />
Die Medienforscher von<br />
TNS Emnid haben in ihrer<br />
Themenreihe »Das Mediennutzungsverhalten<br />
<strong>de</strong>r<br />
Deutschen« eine stabile und<br />
sogar steigen<strong>de</strong> Nutzung<br />
von Printmedien bei gleichzeitig<br />
wachsen<strong>de</strong>m Internet-<br />
Konsum festgestellt. Für<br />
eine stabile Mediennutzung<br />
von Printerzeugnissen<br />
sorgen vor allem eine hohe<br />
Leser-Blatt-Bindung<br />
(47 Prozent) sowie die<br />
haptische Anmutung <strong>de</strong>s<br />
Papierformats.<br />
www. tns-emnid.com<br />
PORTAL-VERMARKTUNG<br />
Die <strong>Haufe</strong> Mediengruppe<br />
hat die Vermarktung ihrer<br />
Internet-Auftritte für Business-<br />
Entschei<strong>de</strong>r neu aufgestellt.<br />
Die Tochter gesellschaft<br />
<strong>Haufe</strong> Fachmedia hat die<br />
übergreifen<strong>de</strong> Vermarktung<br />
übernommen. Die <strong>Haufe</strong>-<br />
Portale richten sich an Fach -<br />
zielgruppen aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Personal, Steuern,<br />
Finanzen, Immobilien, Controlling,<br />
Unternehmens führung<br />
sowie Marketing und Vertrieb.<br />
www. haufe.<strong>de</strong><br />
CALL-CENTER<br />
Das Frühjahrstreffen <strong>de</strong>s<br />
Call Center Forums Deutschland<br />
fin<strong>de</strong>t am 28./29. Mai<br />
in Berlin statt. Im Fokus <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltung stehen die<br />
neuen gesetzlichen Regulierungen<br />
sowie optimaler<br />
Personaleinsatz und<br />
-rekrutierung. Zu<strong>de</strong>m geht<br />
es um neue Dialogkonzepte<br />
für die digitale Gesellschaft.<br />
www. call-center-forum.<strong>de</strong><br />
STUDIE<br />
Markenklassiker kämpfen um Vertrauen<br />
Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise wer<strong>de</strong>n<br />
die Karten in <strong>de</strong>r Markenwelt neu gemischt.<br />
Brands wie Aspirin, Nivea o<strong>de</strong>r Miele können sich<br />
in <strong>de</strong>r Gunst <strong>de</strong>r Verbraucher zwar nach<br />
wie vor an <strong>de</strong>r Spitze halten, aber<br />
die Markenlandschaft ist ganz<br />
offensichtlich in Bewegung<br />
geraten. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt die aktuelle<br />
Studie »European Trusted<br />
Brands 2009«, die<br />
das Magazin Rea<strong>de</strong>r’s<br />
Digest vorgelegt hat.<br />
Demnach beobachten<br />
die Verbraucher mit<br />
Argusaugen, wie sich<br />
Unternehmen nach außen<br />
präsentieren, und zögern<br />
nicht mit Konsequenzen. So<br />
musste etwa Nokia einen <strong>de</strong>utlichen<br />
Rückgang <strong>de</strong>s Vertrauenswerts<br />
hinnehmen, nach<strong>de</strong>m das finnische<br />
Unternehmen im vergangenen Jahr sein Werk in<br />
Bochum geschlossen hatte.<br />
Ein weiteres Ergebnis <strong>de</strong>r Untersuchung: Umweltschutz<br />
spielt für die Verbraucher in allen Produktkategorien<br />
eine größere Rolle. »Grünen Marken«<br />
gelingt es in <strong>de</strong>r Regel, das Vertrauen <strong>de</strong>r Verbraucher<br />
mit umweltbewusstem Auftreten zu stärken.<br />
Sparkasse, Aral, Miele, Frosch und Persil sind laut<br />
Studie nicht nur die vertrauenswürdigsten Marken<br />
WERBETRENDS 2009<br />
Mehr Wir-Gefühl<br />
Über 5.000 neu eingeführte Werbe-Claims aus 35<br />
Branchen haben die Unternehmen Slogans.<strong>de</strong> und<br />
Trendbüro für ihre Studie »Die Werbetrends 2009«<br />
untersucht. Die dritte Auflage <strong>de</strong>r Studienreihe<br />
zeigt <strong>de</strong>utlich, dass die Markenartikler in Zeiten<br />
<strong>de</strong>r Krise in ihrer Werbesprache auf die Vermittlung<br />
von Gemeinschaftsgefühl, Hochwertigkeit,<br />
Leistungsstärke und Optimismus setzen.<br />
Laut Studie setzt sich momentan das »Wir« als Erfolgsprinzip<br />
in <strong>de</strong>r Slogan-Sprache durch. Wörter<br />
wie »Gemeinsam« haben 2008 im Vergleich zu <strong>de</strong>n<br />
Vorjahren <strong>de</strong>utlich zugenommen. Auch die englische<br />
Sprache hält wie<strong>de</strong>r vermehrt Einzug in <strong>de</strong>n<br />
Werbejargon. p www.slogans.<strong>de</strong><br />
ihrer Produktkategorie, son<strong>de</strong>rn genießen zugleich<br />
<strong>de</strong>n besten Ruf für ihr ökologisches Engagement.<br />
Auch bei Autos ist Umweltschutz inzwischen ein<br />
Top-Kriterium: Deutschlands Verbraucher<br />
bescheinigen Volkswagen als vertrauenswürdigster<br />
Marke in dieser<br />
Produktkategorie großen<br />
Einsatz. Nur Toyota konnte<br />
im Öko-Ranking vorbeiziehen.<br />
Die Konkurrenz unter<br />
<strong>de</strong>n Marken ist größer<br />
als häufig angenommen<br />
wird. Allein in<br />
Deutschland nannten<br />
die Befragten über alle<br />
Produktkategorien hinweg<br />
mehr als 3.700 Marken<br />
– mehr als je zuvor in<br />
<strong>de</strong>n vergangenen vier Jahren.<br />
»Wenn es einer Marke gelingt, die<br />
Aufmerksamkeit und das Vertrauen <strong>de</strong>s Verbrauchers<br />
trotz großen Wettbewerbs zu erlangen<br />
und zu halten, ist dies eine großartige Leistung«,<br />
analysiert Werner Neunzig, Managing Director und<br />
Geschäftsführer von Rea<strong>de</strong>r’s Digest Deutschland,<br />
Schweiz, Österreich. An <strong>de</strong>r Befragung zur Studie<br />
»Rea<strong>de</strong>r’s Digest European Trusted Brands 2009«<br />
haben mehr als 23.000 Menschen, davon über<br />
7.000 in Deutschland, teilgenommen.<br />
p www.rea<strong>de</strong>rsdigest.<strong>de</strong><br />
POSTMARKT<br />
Deutsche Post dominiert<br />
Ein chancengleicher Wettbewerb hat<br />
sich im Postmarkt noch nicht eingestellt.<br />
Das hat die Bun<strong>de</strong>snetzagentur in<br />
ihrem Jahresbericht festgestellt. Demnach<br />
ist <strong>de</strong>r Marktanteil <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Post gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr wie<strong>de</strong>r<br />
leicht angestiegen – auf 89,3 Prozent.<br />
Insgesamt ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Postmarkt im<br />
Jahr 2008 trotz einer Stagnation im Briefbereich<br />
gewachsen. Das wollen alternative<br />
Postdienstleister wie die Bauer Media<br />
Group für sich nutzen. Mehr zu <strong>de</strong>n alternativen<br />
Postdienstleistern ab Seite 36.<br />
p www.bun<strong>de</strong>snetzagentur.<strong>de</strong><br />
10 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />
Foto: beiersdorf
ACQUISA-UMFRAGE<br />
Neuwagenboom dank Abwrackprämie<br />
Deutschlands Konsumenten spüren<br />
trotz Krise anscheinend noch keine Ebbe<br />
im Geldbeutel. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine aktuelle Umfrage <strong>de</strong>r Kölner<br />
Agentur »Die Gefährten« in Kooperation<br />
mit acquisa.<br />
Demnach <strong>de</strong>nken dank Abwrackprämie<br />
sogar 46 Prozent <strong>de</strong>r befragten Personen<br />
über einen Autokauf nach. Gut zwei Drittel<br />
hat zwar noch kein Auto gekauft, jedoch<br />
bereits Informationen über einen<br />
eventuellen Erwerb eingeholt. Dabei<br />
zeigen die Kauf interessierten Markentreue.<br />
Wenn es um <strong>de</strong>n Kauf eines neuen<br />
Autos geht, bleiben 58 Prozent bei<br />
Altbewährtem.<br />
Rundum zufrie<strong>de</strong>n zeigen sich die Kun<strong>de</strong>n<br />
sowohl mit <strong>de</strong>r Beratung als auch<br />
Tagungshotels haben viele Gesi�ter!<br />
SCHNELL<br />
GRATIS<br />
ZUVERLÄSSIG<br />
Testen Sie unseren Service!<br />
E-Mail: info@toptagungshotels.<strong>de</strong><br />
Telefon: 00 49 / 9 31 / 4 60 78 60<br />
mit <strong>de</strong>m Service im Autohaus. Hier wer<strong>de</strong>n<br />
die Qualitätshöchstnoten gut und<br />
sehr gut vergeben. Zu<strong>de</strong>m spielen neben<br />
<strong>de</strong>r Beratungs- und Servicequalität bei<br />
<strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Autohauses hauptsächlich<br />
die Lage und ein bereits vorheriger Kauf<br />
im Autohaus eine Rolle.<br />
Neben <strong>de</strong>n Autohäusern, die einen echten<br />
Abwrackboom zu spüren scheinen,<br />
dürfen sich auch die Marketer freuen:<br />
Die Werbemittel am Point of Sale<br />
wur<strong>de</strong>n von 87 Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />
registriert. Den meisten Kun<strong>de</strong>n sind<br />
dabei spezielle Informationen über die<br />
Abwrackprämie (76 Prozent), Aufsteller<br />
und Infotafeln an Autos (71 Prozent)<br />
und Broschüren (53 Prozent) aufgefallen.<br />
Ein weiterer interessanter Aspekt:<br />
Top<br />
Wie zufrie<strong>de</strong>n waren Sie mit <strong>de</strong>r<br />
Beratungsqualität durch das Personal?<br />
Quelle: Die Gefährten<br />
Wir �n<strong>de</strong>n<br />
das Ri�tige für Sie!<br />
38%<br />
62%<br />
sehr gut<br />
gut<br />
Je<strong>de</strong>r gab an, sich vorab informiert zu<br />
haben. Dabei ist das Internet Informationsmedium<br />
Nummer eins (80 Prozent),<br />
gefolgt von Prospekten, mit <strong>de</strong>nen sich<br />
59 Prozent schlaugemacht haben.<br />
Die Kölner Agentur befragte knapp 400<br />
Kun<strong>de</strong>n von Autohäusern <strong>de</strong>r Marken<br />
BMW, Citroën, Dacia, Fiat, Merce<strong>de</strong>s,<br />
Peugeot, Renault, Seat, Skoda und Volkswagen<br />
nach ihren Erfahrungen.<br />
p www.diegefaehrten.com<br />
Top<br />
Tagungs<br />
hoTels<br />
in<br />
europa<br />
TagungshoTels
Thema <strong>de</strong>s Monats<br />
Mittelstand<br />
Was professionelle Kun<strong>de</strong>nbindung<br />
anbelangt, hinkt <strong>de</strong>r Mittelstand<br />
immer noch hinterher: Experten<br />
gehen davon aus, dass<br />
höchstens 30 Prozend <strong>de</strong>r kleinen<br />
und mittelständischen Utner-<br />
Top-Thema: Marketing in <strong>de</strong>r Krise<br />
Mit immer neuen Hiobsbotschaften breitet sich die Krise rund um <strong>de</strong>n Erdball aus.<br />
Die aktuelle Entwicklung ist ziemlich tückisch, <strong>de</strong>nn die Auswirkungen <strong>de</strong>r einbrechen<strong>de</strong>n<br />
Wirtschaftsleistung erreichen Deutschland verzögert. Für Unternehmen<br />
be<strong>de</strong>utet das, Markenführung und Marketing schon heute auf einen Wan<strong>de</strong>l auszurichten.<br />
Doch nicht überall ist <strong>de</strong>r Druck bereits größer als die Egos <strong>de</strong>r Beteiligten.<br />
Wie das Marketing in <strong>de</strong>r Krise die richtigen Akzente setzt.<br />
p www.acquisa.<strong>de</strong>/topIssueStart<br />
Schwarzes Schaf<br />
Das »Schwarze Schaf« wird von <strong>de</strong>r Agentur Op-Sec Security (vormals P4M) für die<br />
dreistesten Betrügereien im Internet verliehen. Im April wur<strong>de</strong> die zweifelhafte<br />
Ehre <strong>de</strong>r Website 1a-vogtland.<strong>de</strong> zuteil. Der Anbieter wird von Kun<strong>de</strong>n als äußerst<br />
unzuverlässig bei <strong>de</strong>r Lieferung und <strong>de</strong>r Zurückerstattung <strong>de</strong>s Kaufpreises beschrieben.<br />
Alles Weitere erfahren Sie auf unserer Homepage.<br />
p www.acquisa.<strong>de</strong><br />
nehmen zum jetzigen Zeitpunkt<br />
eine spezielle Software für das<br />
Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />
im Einsatz haben.<br />
Um <strong>de</strong>n Abstand zu Großunternehmen<br />
in puncto Kun<strong>de</strong>nbindung<br />
nicht noch größer wer<strong>de</strong>n<br />
zu lassen, müssen künftig aber<br />
auch die »Kleinen« um<strong>de</strong>nken: Beson<strong>de</strong>rs<br />
in Krisenzeiten wie die-<br />
Interview: »Call-Center als Vorbild«<br />
Welche Be<strong>de</strong>utung hat CRM für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg heute? Und wie können<br />
Unternehmen Unified-Communication-Technik nutzen, damit Mitarbeiter kun<strong>de</strong>norientierter,<br />
effizienter und produktiver agieren? Dr. Tim Bolte, Vice Presi<strong>de</strong>nt<br />
Product Management CRM bei SAP, erläutert im Gespräch mit acquisa <strong>de</strong>n Ansatz<br />
seines Unternehmens.<br />
p www.acquisa.<strong>de</strong><br />
sen ist es wichtig, die Nähe zum<br />
Kun<strong>de</strong>n zu suchen. Er muss gezielt<br />
und passgenau angesprochen<br />
wer<strong>de</strong>n, um ihn nicht an die<br />
Konkurrenz zu verlieren. Diese<br />
ist vielleicht günstiger o<strong>de</strong>r liefert<br />
<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n genau das, was er<br />
braucht. O<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>s.<br />
Mit einer CRM-Software können<br />
Unternehmen im Voraus ermitteln,<br />
Die Online-Messe für CRM-Software.<br />
welche Bedürfnisse <strong>de</strong>r jeweilige<br />
Kun<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> hat und ihn so ganz<br />
gezielt ansprechen. Um zukunftsfähig<br />
zu bleiben wird <strong>de</strong>shalb<br />
auch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Mittelstand auf<br />
Dauer nicht mehr an einer CRM-Lösung<br />
vorbei kommen.<br />
acquisa-crm-expo.<strong>de</strong><br />
12 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />
,
Seminarführer 2009<br />
Führung und Verkauf<br />
kostenlos s <strong>downloa<strong>de</strong>n</strong> <strong>downloa<strong>de</strong>n</strong> unter: unter:<br />
Breslauer Straße 9<br />
D-37547 Kreiensen<br />
Telefon: (0 55 63) 95 02-0<br />
Telefax: (0 55 63) 95 02-20<br />
e-Mail: info@aez-seminare.<strong>de</strong><br />
Mit uns an die Spitze!<br />
• Seminare mit intensivem Training<br />
an eigenen Beispielen<br />
• maximal 8 Teilnehmer<br />
• kostenlose telefonische<br />
Nachbetreuung<br />
• Durchführungsgarantie!<br />
www.aez-seminare.<strong>de</strong><br />
Unser Team ist für Sie da und berät Sie gern. Rufen Sie uns an!
TITELTHEMA
Das gewisse Etwas<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
p Below-the-Line<br />
Klassische Werbung ist bunt und sexy – schwächelt aber ein wenig. Below-the-Line-Marketing<br />
hat <strong>de</strong>shalb gute Chancen, von <strong>de</strong>r Krise profitieren – sowohl bei Markenartiklern als auch<br />
bei B2B-Unternehmen. acquisa wirft einen Blick unter die Oberfläche <strong>de</strong>r Werbewelt.<br />
INHALT TITELTHEMA<br />
16 p Disziplinen im Vergleich<br />
18 p Buchtipps<br />
22 p Im Interview: Dirk-Mario Boltz<br />
Die Medienbranche war konsterniert:<br />
Man wer<strong>de</strong> so gut wie komplett aus <strong>de</strong>r<br />
TV- und Printwerbung aussteigen, ließ<br />
E-Plus-Marketingchef Andreas Gregori<br />
Anfang März verlauten. Auch Plakate<br />
und Radiospots will <strong>de</strong>r Telekommunikationsdienstleister<br />
nur noch punktuell<br />
einsetzen. Das saß: Immerhin flossen<br />
im Jahr 2008 fast 60 Millionen Euro an<br />
klassischen Werbegel<strong>de</strong>rn von E-Plus.<br />
Und <strong>de</strong>r Schritt ist nicht <strong>de</strong>r aktuellen<br />
Wirtschaftskrise geschul<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn betriebswirtschaftlichen<br />
Überlegungen.<br />
Die Krise nagt an Budgets<br />
Denn obwohl E-Plus bereits im vergangenen<br />
Jahr die klassische Werbung<br />
zurückgefahren hatte – 2007 betrug <strong>de</strong>r<br />
Bruttoetat laut Nielsen Media Research<br />
noch 84 Millionen Euro – lief die Neukun<strong>de</strong>ngewinnung<br />
besser. Zu<strong>de</strong>m sanken<br />
auch noch die Kosten für Kun<strong>de</strong>ngewinnung<br />
und -bindung pro Teilnehmer<br />
um 30 Prozent. Kein Wun<strong>de</strong>r also,<br />
dass E-Plus sein Geld nun stärker in <strong>de</strong>n<br />
Below-the-Line-Bereich steckt. Direkt-<br />
Text _ Klaus Janke<br />
marketing, Kun<strong>de</strong>nbindung und PR sollen<br />
forciert wer<strong>de</strong>n. Am wichtigsten ist<br />
jedoch die Aufwertung <strong>de</strong>s Point of Sale<br />
(PoS). Seit Anfang März läuft etwa eine<br />
Kampagne in <strong>de</strong>n Base-Shops, die mit<br />
<strong>de</strong>m Thema Film spielt. Dazu wer<strong>de</strong>n<br />
die aus <strong>de</strong>r Werbung bekannten »Base<br />
Freun<strong>de</strong>« im Stil großer Leinwandklassiker<br />
inszeniert und sollen so Glamour<br />
in Verkaufsräume und Außenbereiche<br />
bringen. Zusätzlich arbeiten die Stores<br />
mit Filmutensilien wie Regieklappen<br />
und Filmstreifen. Das Ziel: Die Flatrate<br />
Base 2 Classic soll filmklassiker-ähnlichen<br />
Kultcharakter ausstrahlen.<br />
E-Plus ist kein Einzelfall – auch bei an<strong>de</strong>ren<br />
Unternehmen wächst die Skepsis,<br />
was <strong>de</strong>n konkreten Erfolgsbeitrag<br />
sogenannter klassischer Above-the-Line-<br />
Werbung angeht. Gera<strong>de</strong> angesichts<br />
knapper Marketingetats könnten sich<br />
die Below-the-Line-Disziplinen – Online,<br />
Dialogmarketing, CRM, PoS-Marketing,<br />
Events, Sponsoring, PR und vieles mehr<br />
– anschicken, <strong>de</strong>r klassischen Werbung<br />
in TV, Print, Radio, auf Plakaten und im<br />
14_15<br />
Kino Marktanteile abzunehmen. Die Finanzkrise<br />
hat bereits im vergangenen<br />
Jahr an <strong>de</strong>r Klassik genagt. Lediglich um<br />
0,7 Prozent brutto konnte sie im Jahr<br />
2008 laut Nielsen Media Research noch<br />
zulegen. Nur TV und Plakat lagen im<br />
Plus, Publikumszeitschriften, Tageszeitungen,<br />
Radio und Kino mussten bereits<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
FACHBEITRAG:<br />
»Dialogmarketing«<br />
Welchen Beitrag Dialogmarketing zur Erreichung<br />
verschie<strong>de</strong>ner Marketingziele leisten<br />
kann, lesen Sie hier.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2009255<br />
Einbußen hinnehmen. Online dagegen<br />
legte um satte 26,9 Prozent zu und hat<br />
mit einem Bruttoumsatz von 1,5 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro in Deutschland erstmals <strong>de</strong>n<br />
Werbeträger Radio (1,3 Milliar<strong>de</strong>n Euro)<br />
überholt. Viel besser sah es bei <strong>de</strong>n<br />
sonstigen Below-the-Line-Disziplinen<br />
zwar auch nicht aus: Das physische Dialogmarketing<br />
hat nach Schätzungen<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Post 2008 im Absatz nur<br />
noch um rund zwei Prozent zugelegt,<br />
die Wachstumsraten früherer Jahre<br />
wur<strong>de</strong>n nicht mehr erreicht. Die Messeveranstalter<br />
konnten noch 1,5 Prozent<br />
mehr Fläche an <strong>de</strong>n Mann bringen.<br />
Insgesamt sind die Prognosen im Belowthe-Line-Bereich<br />
allerdings nicht ganz<br />
so düster. Während niemand be- [ …
TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />
zweifelt, dass die klassische Werbung<br />
im Jahr 2009 beim Nettoumsatz absackt,<br />
sieht es etwa im Dialogmarketing schon<br />
besser aus: So hält Ingo Bohlken, Chief-<br />
Marketing-Officer bei <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Post, neben einem Rückgang immerhin<br />
eine Stagnation für möglich. »Grundsätzlich<br />
gehen wir davon aus, dass sich<br />
<strong>de</strong>r Dialogmarketingmarkt auch in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren besser als <strong>de</strong>r Gesamtwerbemarkt<br />
entwickeln wird.« Auch<br />
<strong>de</strong>r Ausstellungs- und Messeausschuss<br />
p<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Wirtschaft (Auma) sieht<br />
nicht schwarz. Zwar wer<strong>de</strong> die Konjunktur<br />
im 2. Halbjahr 2009 wohl gebremst,<br />
aber: »Auf das ganze Jahr gerechnet,<br />
sollte ein konstantes Ergebnis erreichbar<br />
sein.«<br />
Der große Gewinner im Below-the-Line-<br />
Bereich und Treiber <strong>de</strong>s Angriffs auf die<br />
klassische Werbung ist allerdings das<br />
Internet. Laut Online-Vermarkterkreis<br />
(OVK) wird »klassische« Internet-Werbung,<br />
also Banner & Co., 2009 um immer<br />
BELOW-THE-LINE DISZIPLINEN IM VERGLEICH<br />
Disziplin Vorteile Nachteile<br />
Affiliate-Marketing Genaue Kostenkontrolle, Ansprache kleiner Zielgruppen<br />
möglich<br />
Direct Mail Geringe Streuverluste, gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis,<br />
einfache Erfolgskontrolle<br />
Response-Erzielung zeitlich nicht planbar<br />
Adressmaterial muss vorhan<strong>de</strong>n sein, teilweise<br />
Ablehnung bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
Event-Marketing Direkter Kontakt zur Zielgruppe, positiver Imageeffekt Hoher Anspruch an Kreativität, Erfolg schwer<br />
planbar, hoher Aufwand<br />
Guerilla-Marketing Positive Überraschungseffekte, geringe Kosten Mangeln<strong>de</strong> Planbarkeit, schwer kontrollierbar<br />
Messen Persönlicher Kontakt zur Zielgruppe, umittelbare Geschäftsabschlüsse<br />
möglich, Konkurrenzbeobachtung<br />
Hoher Aufwand, Erfolg nicht planbar<br />
Mobile Marketing Adressaten sind mobil erreichbar, mo<strong>de</strong>rnes Image Hohe Kosten, schwierige Usability, technische<br />
Probleme<br />
Öffentlichkeitsarbeit Auch mit niedrigen Etats möglich, positive Imageeffekte Erfolgskontrolle schwierig<br />
Online-Werbung Sehr genaue Zielgruppenansprache, gute Erfolgskontrolle<br />
PoS-Marketing Direkter Kontakt mit <strong>de</strong>r Zielgruppe, unmittelbarer<br />
Kaufanreiz<br />
Product Placement Produkt- o<strong>de</strong>r Markenkontakt <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n außerhalb<br />
gewohnter Werbeumfel<strong>de</strong>r, unterschwellige Effekte<br />
Sampling Unmittelbarer Kontakt <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n mit Produkt,<br />
Kaufanreiz<br />
noch zehn Prozent wachsen, genauso<br />
stark wie Suchwortvermarktung. Diese<br />
erreicht mittlerweile bereits 75 Prozent<br />
<strong>de</strong>s Umsatzes <strong>de</strong>r Online-Klassik. Noch<br />
stärkere Zuwächse erwarten die Vermarkter<br />
beim Affiliate-Marketing, das<br />
um 15 Prozent zulegen soll.<br />
Auch im Dialogmarketing ist <strong>de</strong>r elektronische<br />
Bereich <strong>de</strong>r überpropor tional<br />
starke Wachstumstreiber. Die Werbeagenturen<br />
haben sich längst darauf<br />
eingestellt, dass sich abseits ihres klas-<br />
Optische Wirkung im Vergleich zu TV und Print<br />
begrenzt, hoher Planungsaufwand<br />
Hoher organisatorischer Aufwand, hohe Kosten,<br />
ggf. Abstimmung mit Han<strong>de</strong>l notwendig<br />
Keine Erfolgskontrolle, noch geringe Akzeptanz<br />
Hohe Kosten, langfristiger Erfolg nicht<br />
kontrollierbar<br />
Sponsoring Positiver Imagetransfer, Ansprache breiter Zielgruppen Schwierige Erfolgskontrolle, Gefahr negativer<br />
Imageeffekte (Dopingskandale etc.)<br />
Suchmaschinenmarketing Gute Planbarkeit <strong>de</strong>r Kosten, Ansprache auch kleinster<br />
Zielgruppen möglich<br />
Response-Erzielung zeitlich nicht planbar<br />
Telefonmarketing Persönlicher Kontakt, genaue Erfolgskontrolle Hohe Kontaktpreise, geringe gesellschaftliche<br />
Akzeptanz<br />
Verkaufsför<strong>de</strong>rung Flexibel und kurzfristig einsetzbar, einfache Erfolgskontrolle,<br />
positive Ausstrahlung auf Kun<strong>de</strong>n<br />
Zeitlich begrenzt einsetzbar, leicht kopierbar<br />
Virales Marketing Positive Imageeffekte möglich, mo<strong>de</strong>rnes Image,<br />
geringe Kosten<br />
Mangeln<strong>de</strong> Planbarkeit, schwer kontrollierbar<br />
16 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
sischen Geschäfts künftig mehr holen<br />
lässt. Zahlreiche Unternehmen stellen<br />
sich als Rundumanbieter für »360-Grad-<br />
Kommunikation« auf. »Klassische Werbung<br />
macht inzwischen nur noch rund<br />
ein Viertel <strong>de</strong>r Umsätze aus«, berichtet<br />
Frank Behrendt, Sprecher <strong>de</strong>s Marktführers<br />
BBDO in Düsseldorf. »CRM, PR,<br />
Social Media, Sales Support und weitere<br />
Bereiche haben in Bezug auf die Umsatzbe<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>utlich zugelegt.«<br />
Es ist zu erwarten, dass sich dieser<br />
Trend durch die Finanzkrise fortsetzt.<br />
Dafür spricht vor allem <strong>de</strong>r immense<br />
Kostendruck in <strong>de</strong>n Unternehmen.<br />
Während Below-the-Line-Maßnahmen,<br />
vor allem im Bereich Direktmarketing<br />
und CRM, häufig tief in die Unternehmensprozesse<br />
integriert sind, lässt sich<br />
klassische Werbung schnell kappen.<br />
»Zurzeit wird zwar in allen Bereichen<br />
gespart – man geht mit <strong>de</strong>m Rasenmäher<br />
drüber«, berichtet Michael Frank,<br />
geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r<br />
auf B2B-Kun<strong>de</strong>n spezialisierten Werbeagentur<br />
RTS Rieger Team Düsseldorf.<br />
»Aber zuerst ist natürlich Media dran,<br />
weil das am leichtesten geht.«<br />
Der Abverkauf wird wichtiger<br />
Zu<strong>de</strong>m haben es die klassischen Vermarkter<br />
nicht geschafft, ausreichen<strong>de</strong><br />
Erfolgsnachweise von Spots und Anzeigen<br />
beizubringen – bei Online und Dialog<br />
lässt sich zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>r Response<br />
genau messen. Die Verlage haben <strong>de</strong>n<br />
Handlungsbedarf erkannt: Bauer und<br />
Springer arbeiten <strong>de</strong>rzeit an Mo<strong>de</strong>llen,<br />
bei <strong>de</strong>nen die Abverkaufsleistung einer<br />
Kampagne <strong>de</strong>ren Preis beeinflusst.<br />
Überhaupt dürfte <strong>de</strong>r konkrete Absatz<br />
in <strong>de</strong>r nächsten Zeit noch stärkere Be<strong>de</strong>utung<br />
bekommen als ohnehin schon.<br />
Imagewerte, Marke – das sind Themen<br />
für bessere Zeiten. »Ich fürchte, dass<br />
viele Unternehmen Markenführung<br />
nun als überflüssiges ‘Gedöns‘ ansehen<br />
und vernachlässigen«, schätzt Marketingprofessor<br />
Dirk-Mario Boltz (siehe<br />
Interview Seite 22). Agenturchef Frank<br />
bestätigt: »Aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n die<br />
Maßnahmen, die sehr vertriebsnah sind,<br />
etwa das Lead Management.« Die Entwicklung<br />
betrifft große Markenartikler<br />
genau wie kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sowie B2B-Firmen.<br />
Vieles spricht dafür, nun verstärkt auf<br />
Below-the-Line zu setzen. Denn was<br />
heißt eigentlich Below-the-Line? Das<br />
Bild stammt von <strong>de</strong>r Wasserlinie eines<br />
Schiffs. Was überhalb <strong>de</strong>r Linie (above<br />
the Line) liegt, können alle sehen [ …
TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />
BUCHTIPPS<br />
Überblick über die wichtigsten Bereiche<br />
<strong>de</strong>s Direktmarketings, seine Metho<strong>de</strong>n<br />
und Instrumente. Mit vielen anschaulichen<br />
Beispielen aus <strong>de</strong>r Praxis von Unternehmen.<br />
Heinrich Holland<br />
Direktmarketing<br />
Verlag Vahlen 2009,<br />
59,00 Euro, 410 Seiten,<br />
ISBN 978-3-800-<br />
63026-4<br />
Umfassen<strong>de</strong> Anleitung für effektives Agieren<br />
im Internet, Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />
und Best-Practice-Beispiele.<br />
18_19<br />
Thorsten Schwarz,<br />
Erfolgreiches<br />
Online-Marketing<br />
<strong>Haufe</strong> Verlag 2008,<br />
34,80 Euro, 244 Seiten,<br />
ISBN 978-3-448-<br />
09071-0<br />
Praxisnahe Einführung in das Eventmarketing,<br />
die sich vor allem mit <strong>de</strong>m<br />
»Wie« einer erfolgreichen Veranstaltung<br />
beschäftigt.<br />
Stephan Schäfer-Mehdi<br />
Event-Marketing<br />
Cornelsen Verlag 2009,<br />
14,95 Euro, 190 Seiten,<br />
ISBN 978-3-589-<br />
23703-6<br />
– es ist die klassische Massenwerbung<br />
gegenüber einer anonymen Zielgruppe.<br />
Der Rest ist nur für <strong>de</strong>n sichtbar, <strong>de</strong>r gezielt<br />
adressiert wird (Dialog über Post,<br />
Telefon o<strong>de</strong>r E-Mail) o<strong>de</strong>r Teil einer lokal<br />
eingegrenzten Zielgruppe ist (Messen,<br />
PoS-Marketing, Event-Sponsoring).<br />
Online-Werbung auf redaktionellen<br />
Websites, traditionell Below-the-Line zugeordnet,<br />
stellt eine Mischform dar: Sie<br />
ist für alle sichtbar, kann jedoch über<br />
<strong>de</strong>n Klick eine individuelle Interaktion<br />
einleiten.<br />
Gezielt adressieren<br />
Die individuelle Ansprache bietet sich<br />
unter an<strong>de</strong>rem dann an, wenn man an<strong>de</strong>rweitig<br />
mit seinen Botschaften nicht<br />
durchdringt. »Auf <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Kanälen<br />
gibt es bereits eine große Dichte«,<br />
begrün<strong>de</strong>t dies B2B-Fachmann Frank.<br />
Selbst bei minimalem Marketingbudget<br />
kann ein simpler Online-Newsletter bereits<br />
Wun<strong>de</strong>r wirken. Beispiel: Das Tauberbischofsheimer<br />
Unternehmen Weinig,<br />
Marktführer für die gesamte Prozesskette<br />
<strong>de</strong>r Massivholzbearbeitung.<br />
Vor fünf Jahren führte die Firma einen<br />
Newsletter ein, <strong>de</strong>r seit<strong>de</strong>m an rund<br />
3.500 Kun<strong>de</strong>n geht. Seit drei Jahren<br />
auch in englischer Sprache, weil Weinig<br />
weltweit aktiv ist. Viermal im Jahr<br />
versorgt er die Zielgruppe mit Informationen<br />
aus <strong>de</strong>m Unternehmen, über Produkte,<br />
Personal, Events und Service. Die<br />
Newsletter-Anmeldung ist schon nach<br />
Eingabe einer gültigen E-Mail-Adresse<br />
möglich, weitere freiwillige Angaben<br />
<strong>de</strong>s Adressaten ergänzen das Profil.<br />
Inhaltlich bietet <strong>de</strong>r Newsletter kurze<br />
Teaser-Texte mit Links auf weiterführen<strong>de</strong><br />
Seiten. Dabei wird genau ausgewertet,<br />
wer wann wohin klickt, um die<br />
Leserinteressen analysieren zu können.<br />
Um auch wirklich immer genügend<br />
interessanten Stoff zu bieten, gibt es<br />
keinen festgelegten Erscheinungsrhythmus.<br />
Das Konzept hat sich bewährt:<br />
Die meisten Adressaten öffnen die Post<br />
nicht nur, son<strong>de</strong>rn sind auch an <strong>de</strong>n<br />
weiterführen<strong>de</strong>n Informationen interessiert.<br />
»Die Klickrate liegt bei über 50<br />
Prozent«, resümiert Jürgen Petzold, bei<br />
Weinig für neue Medien zuständig. Auch<br />
die zunehmen<strong>de</strong> Zersplitterung <strong>de</strong>r<br />
Zielgruppen spielt Below-the-Line in die<br />
Hän<strong>de</strong>. Nicht nur im B2C-Bereich wird<br />
es immer schwieriger, die Adressaten<br />
über große, verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kanäle kollektiv<br />
anzusprechen – auch B2B-Anbieter<br />
haben zunehmend mit <strong>de</strong>m Problem zu<br />
kämpfen, sich im Zuge ihrer Expansion<br />
an völlig verschie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>ngruppen<br />
zu wen<strong>de</strong>n. Der weltweit tätige Türklinkenhersteller<br />
FSB im ostwestfälischen<br />
Brakel etwa adressiert Wohnungs- und<br />
Hausbesitzer, Bauherren, Architekten,<br />
Verarbeiter und Fachhändler – klar,<br />
dass da die Anspracheformen völlig<br />
auseinan<strong>de</strong>rfallen. Um Individualität<br />
zu ermöglichen, forciert FSB <strong>de</strong>rzeit<br />
das Direktmarketing, auch für das Thema<br />
Suchmaschinenmarketing wird ein<br />
Konzept erarbeitet. Anzeigen wird es<br />
dagegen in diesem Jahr erst einmal weniger<br />
geben. »Was Produktwerbung angeht,<br />
weiß man da am wenigsten, was<br />
herauskommt«, sagt Marketingleiter<br />
Matthias Fuchs. Anzeigen seien eher für<br />
die Imagepflege interessant.<br />
Zielgruppen begrenzen<br />
Um etwa die Architekten anzusprechen,<br />
wer<strong>de</strong>n unabhängig von <strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
für die an<strong>de</strong>ren Zielgruppen regelmäßig<br />
Veranstaltungen zu Architektur-<br />
und Designthemen durchgeführt.<br />
Aus <strong>de</strong>n Vorträgen von Koryphäen wie<br />
<strong>de</strong>m Stararchitekten Peter Eisenman<br />
entsteht dann jeweils am Jahresen<strong>de</strong><br />
ein Buch, das an <strong>de</strong>n Architekten-Key-<br />
Account verschickt wird. Der Zielgruppenspagat<br />
kann auch schon mal zu<br />
Irritationen führen. Auf <strong>de</strong>r Messe Bau<br />
in München etwa präsentierte FSB im<br />
Januar einen sehr reduziert-elitären<br />
Stand auf höchstem Designniveau: »Das<br />
hat die Architekten begeistert, bei <strong>de</strong>n<br />
Fachhändlern dagegen eher für Verwirrung<br />
gesorgt«, sagt Fuchs.<br />
Ein weiterer Faktor dürfte beson<strong>de</strong>rs<br />
die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Themas Dialog weiter<br />
steigern: In vielen Branchen wachsen<br />
die Kun<strong>de</strong>ngewinnungskosten<br />
stark an, während <strong>de</strong>r Umsatz pro Kun<strong>de</strong><br />
stagniert o<strong>de</strong>r sogar fällt. Beson<strong>de</strong>rs<br />
die Banken haben darunter zu lei<strong>de</strong>n.<br />
Motiviert von <strong>de</strong>n Preiskämpfen <strong>de</strong>r<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Vergangenheit, unterhalten die Kun<strong>de</strong>n<br />
immer häufiger mehrere Bankverbindungen<br />
parallel, um von günstigen<br />
Konditionen für bestimmte Services<br />
zu profitieren. Da macht es nur noch<br />
wenig Spaß, weitere Schnäppchenjäger<br />
an Bord zu holen. Und wer beim<br />
Preiskampf nicht mithalten kann, hat<br />
ohnehin zurzeit kaum noch an<strong>de</strong>re Argumente,<br />
mit <strong>de</strong>nen Neukun<strong>de</strong>n gekö<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n könnten.<br />
Die Branche wen<strong>de</strong>t sich also stärker <strong>de</strong>r<br />
Bestandskun<strong>de</strong>npflege zu, um <strong>de</strong>n Pro-<br />
Kopf-Umsatz zu erhöhen. Dabei steht<br />
unter an<strong>de</strong>rem Telefonmarketing hoch<br />
im Kurs. Beispiel Nassauische Sparkasse:<br />
Die Bank hat über die Tochter Naspa Direkt<br />
vor 15 Jahren begonnen, ihre Call-<br />
Center-Aktivitäten aufzubauen. Nicht<br />
nur im Inbound-, son<strong>de</strong>rn auch im<br />
Outbound-Bereich hat man damit sehr<br />
gute Erfahrungen gemacht. »Es geht<br />
im Outbound vor allem um Gesprächstermine<br />
mit Kun<strong>de</strong>n, die wir für die<br />
Berater <strong>de</strong>r Bank vereinbaren«, erklärt<br />
Martina Kropf, Leiterin Service-Center<br />
Outbound. Insgesamt rund 100 Mitarbeiter<br />
sind in <strong>de</strong>r Naspa Direkt <strong>de</strong>rzeit<br />
an Bord, davon rund 30 Mitarbeiter im<br />
Bereich Outbound, die Zahl ist über die<br />
Jahre kontinuierlich gewachsen – und<br />
damit auch die Zahl <strong>de</strong>r Terminverein-<br />
Fit im Kun<strong>de</strong>ndialog<br />
barungen gesamt und pro Mitarbeiter.<br />
»Die Erfahrung <strong>de</strong>s Teams macht sich<br />
bemerkbar, wir haben eine sehr geringe<br />
Fluktuation.« Bewusst hat man sich bei<br />
<strong>de</strong>r Naspa dagegen entschie<strong>de</strong>n, einen<br />
» UNTERNEHMEN, DIE BISLANG IN ERSTER LINIE AUF DIE<br />
KLASSISCHEN INSTRUMENTE DER WERBUNG GESETZT HABEN,<br />
ERKENNEN, DASS SICH DER EINSATZ VON DIALOGMARKETING<br />
IN KOMBINATION MIT DER KLASSIK RECHNET.«<br />
INGO BOHLKEN, Chief-Marketing-Officer, Deutsche Post, Bonn<br />
Dialogmarketing ist <strong>de</strong>r beste Weg, um Kun<strong>de</strong>nbeziehungen zu<br />
festigen. Doch Medien, Metho<strong>de</strong>n und Zielgruppen unterliegen<br />
einer ständigen Entwicklung. Fit ist nur, wer da am Ball bleibt.<br />
Das Siegfried Vögele Institut (SVI) hat sich<br />
auf Dialogmarketing spezialisiert. Hier wird<br />
neues Wissen erforscht, bewährtes Know-how<br />
angewen<strong>de</strong>t und bei<strong>de</strong>s an Menschen weitergegeben,<br />
die das Potenzial eines erfolgreichen<br />
Kun<strong>de</strong>ndialogs ausschöpfen wollen. Mit diesem<br />
Ziel arbeiten Forschung, Training und<br />
Beratung im SVI unter einem Dach.<br />
Wichtige Partner in diesem Wissens-Netzwerk<br />
sind die Professoren <strong>de</strong>r SVI Stiftungs-Lehrstühle<br />
für Dialogmarketing an <strong>de</strong>r Universität<br />
Kassel und <strong>de</strong>r Steinbeis Hochschule Berlin.<br />
Auch sie geben ihr Wissen in <strong>de</strong>n Seminaren<br />
<strong>de</strong>r Dialog Aka<strong>de</strong>mie weiter. Das Gleiche gilt<br />
für die Kooperation mit <strong>de</strong>n Hirnforschern<br />
<strong>de</strong>r Universität Bonn. So erhalten Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
SVI Dialogmarketing-Wissen aus erster Hand.<br />
Die Seminare richten sich an Fach- und<br />
Führungskräfte aus Marketing und Vertrieb.<br />
Angeboten wer<strong>de</strong>n alle wichtigen Themen<br />
<strong>de</strong>r direkten Kun<strong>de</strong>nansprache via Internet,<br />
Post und Telefon – auch die Original-Seminare<br />
zur Prof. Vögele Dialogmetho<strong>de</strong>®.<br />
In einigen Seminaren kommt die Augenkamera<br />
zum Einsatz. Denn wenn es um die<br />
Gestaltung von Mailings o<strong>de</strong>r Websites geht,<br />
spielt die Wahrnehmung eine wichtige Rolle.<br />
Die Experten aus <strong>de</strong>r Dialog Forschung stehen<br />
hier mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Mehr Informationen: www.sv-institut.<strong>de</strong><br />
externen Call-Center-Dienstleister zu<br />
beauftragen: »Die Mitarbeiter müssen<br />
ein Verständnis für die Region haben,<br />
die Sprache <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n sprechen«, so<br />
Kropf. Zu<strong>de</strong>m will die Bank ihre Mitarbeiter<br />
möglichst fair bezahlen und [ …<br />
Anzeige
TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />
auch ständig motivieren. »Wir vereinbaren<br />
einmal im Jahr gemeinsam die<br />
Ziele, die wir erreichen wollen«, sagt<br />
Kropf. Wer erfolgreich ist, bekommt neben<br />
seinem Grundgehalt noch einen variablen<br />
Erfolgsanteil – rund 90 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter schaffen das auch.<br />
Einfach ist es nicht, immer wie<strong>de</strong>r beim<br />
Kun<strong>de</strong>n durchzudringen. »Die schwarzen<br />
Schafe <strong>de</strong>r Branche machen viel<br />
kaputt«, so Kropf. Dennoch hat sich<br />
die Abteilung über die Jahre zu einem<br />
wichtigen Leistungsträger für die Bank<br />
entwickelt. »Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Dialogs<br />
über Telefon wächst im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren<br />
Bereichen überproportional«, resümiert<br />
Martina Kropf. Vor allem die aktuelle<br />
Finanzkrise sorge für erweiterten<br />
Beratungsbedarf.<br />
Online ist <strong>de</strong>r große Gewinner<br />
Die Krise wird sowohl bei großen<br />
Markenartiklern als auch bei Mittelständlern<br />
und B2B-Unternehmen dazu<br />
führen, dass die gesamte Kommunikation<br />
und damit auch das Verhältnis<br />
von Klassik und Below-the-Line neu<br />
bestimmt wird. Dabei wird es nach<br />
Ansicht von Experten zu einem verstärkten<br />
Wechselspiel <strong>de</strong>r Disziplinen<br />
kommen. »Unternehmen, die bislang<br />
in erster Linie auf die klassischen Instrumente<br />
<strong>de</strong>r Werbung gesetzt haben,<br />
erkennen, dass sich <strong>de</strong>r Einsatz von Dialogmarketing<br />
in Kombination mit <strong>de</strong>r<br />
Klassik rechnet«, glaubt Ingo Bohlken.<br />
Speziell im B2B-Bereich wer<strong>de</strong> klassische<br />
Werbung mehr und mehr dazu<br />
genutzt, »auf <strong>de</strong>n Dialog, etwa<br />
entsprechen<strong>de</strong> Internet-Angebote, zu<br />
verweisen«, sagt Frank Merkel, Chef<br />
<strong>de</strong>r Viernheimer Agentur WOB und<br />
» GELD WIRD VOR ALLEM DANN VERSCHWENDET, WENN<br />
ISOLIERTE MASSNAHMEN OHNE VERZAHNUNG MIT ANDEREN<br />
AKTIVITÄTEN DURCHGEFÜHRT WERDEN.«<br />
FRANK MERKEL, Chef <strong>de</strong>r Agentur WOB, Viernheim<br />
Vorstandssprecher <strong>de</strong>s B2B-Forums im<br />
Gesamtverband Kommunikationsagenturen<br />
(GWA). »Reine Imagewerbung<br />
gibt es immer seltener.« Heute gehe es<br />
dagegen eher »um markenorientierte<br />
Vertriebsunterstützung«.<br />
Überhaupt sei stärkere Vernetzung<br />
geboten: »Geld wird vor allem dann<br />
verschwen<strong>de</strong>t, wenn isolierte Maßnahmen<br />
ohne Verzahnung mit an<strong>de</strong>ren<br />
Aktivitäten durchgeführt wer<strong>de</strong>n«, so<br />
Merkel. »Nach <strong>de</strong>m Motto: Einfach mal<br />
eine Messeteilnahme – mal schauen,<br />
was passiert.« Um das zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />
sei es auch notwendig, sich gera<strong>de</strong><br />
angesichts knapperer Etats auf ganz<br />
bestimmte, klar <strong>de</strong>finierte Ziele zu fokussieren<br />
– und <strong>de</strong>n Rasenmäher in<br />
<strong>de</strong>r Garage zu lassen.<br />
TOP-THEMA/Marketing in <strong>de</strong>r Krise<br />
Die Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s Marketings<br />
än<strong>de</strong>rn sich. Was wichtig wird.<br />
> acquisa.<strong>de</strong><br />
Und wie geht’s weiter mit <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Below-the-Line-Disziplinen? Online<br />
dürfte in fast allen Facetten noch interessanter<br />
wer<strong>de</strong>n: Avancierte Technik<br />
ermöglicht ein noch verfeinerteres Targeting<br />
nach <strong>de</strong>m Surfverhalten <strong>de</strong>r User,<br />
Suchmaschinenmarketing kann auch<br />
mit ganz kleinen Etats durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n – gera<strong>de</strong> B2B-Unternehmen stehen<br />
hier erst am Anfang.<br />
Messen und vor allem hauseigene Events<br />
bzw. Roadshows wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
20_21<br />
Krise wichtig bleiben, weil das persönliche<br />
Gespräch am besten geeignet ist,<br />
auf eventuelle Verunsicherungen beim<br />
Kun<strong>de</strong>n einzugehen. Gut angelegt scheinen<br />
auch Gel<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Auftritt am<br />
Point of Sale: Hier erwischt man <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n nicht nur ganz individuell, son<strong>de</strong>rn<br />
auch kurz vor <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />
Kaufentscheidung.<br />
Die Kun<strong>de</strong>nsprache sprechen<br />
Das klassische Direktmarketing hat wegen<br />
<strong>de</strong>s drohen<strong>de</strong>n Wegfalls <strong>de</strong>s Listenprivilegs<br />
(acquisa berichtete) dagegen<br />
mit unsicheren Zukunftsperspektiven<br />
zu kämpfen – es könnte aufwendig<br />
wer<strong>de</strong>n, die erfor<strong>de</strong>rlichen Opt-ins <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>n zu bekommen. Nicht so rosig<br />
sieht es auch im Sponsoring aus: Die<br />
Leistungsnachweise sind bislang wachsweich<br />
und könnten im Zuge <strong>de</strong>r Krise<br />
noch stärker hinterfragt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Branche hat versprochen, Vergleichbarkeit<br />
mit an<strong>de</strong>ren Disziplinen herzustellen<br />
– selbst wenn das gelingt, könnte<br />
es angesichts <strong>de</strong>r Ergebnisse zu einer<br />
Ernüchterung kommen.<br />
Schwer planbar wie<strong>de</strong>rum sind neue<br />
Formen wie Viral o<strong>de</strong>r Guerilla-Marketing.<br />
Hier gilt eher: Entwe<strong>de</strong>r hat man<br />
eine gute, witzige I<strong>de</strong>e und damit auch<br />
Erfolg, o<strong>de</strong>r eben nicht. Kreative Köpfe<br />
können damit eine Menge Geld sparen.<br />
Hohe Aufmerksamkeit ist im B2B-<br />
Bereich garantiert, weil die Disziplinen<br />
hier noch wenig vertreten sind. Und Mobile<br />
Marketing? Krankt immer noch an<br />
fehlen<strong>de</strong>r Messbarkeit <strong>de</strong>s Erfolgs und<br />
mangelhaften Darstellungsmöglichkeiten<br />
auf <strong>de</strong>n Handys.<br />
Dass all diese Disziplinen noch lange<br />
unter <strong>de</strong>m Begriff Below-the-Line von<br />
<strong>de</strong>r klassischen Werbung abgegrenzt<br />
wer<strong>de</strong>n, ist unwahrscheinlich. »Die<br />
Einteilung ist ein Auslaufmo<strong>de</strong>ll«, sagt<br />
Merkel. »Künftig wird man das nicht<br />
mehr trennen können.« Ein Zustand,<br />
<strong>de</strong>r für BBDO-Sprecher Behrendt bereits<br />
erreicht ist: »Below-the-Line? Above-the-<br />
Line? Das gibt’s doch gar nicht mehr.«<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Mit buw zur Nr.1<br />
„Wir freuen uns, dass Sie uns<br />
durch die Krise begleiten!“<br />
Kai Friedrich,<br />
Leiter Geschäftskun<strong>de</strong>nbereich Privatkun<strong>de</strong>n<br />
Direktor, Mitglied <strong>de</strong>s Executive Comittee<br />
Cortal Consors S.A.<br />
www.buw.<strong>de</strong><br />
Ganz sicher!<br />
buw customer care operations<br />
buw customer care consult<br />
buw customer care aca<strong>de</strong>my<br />
buw human resources consult<br />
buw technology consult<br />
buw management consult
TITELTHEMA _ Below-the-Line<br />
»Es geht darum, hinzuhören«<br />
Dirk-Mario Boltz, Professor für Marketing an <strong>de</strong>r FHW Berlin School of Economics, über<br />
Above- und Below-the-Line-Marketing in Zeiten knapper Kassen. Im acquisa-Interview for<strong>de</strong>rt<br />
er einen intensiveren Dialog mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n.<br />
Interview _ Klaus Janke<br />
acquisa: Herr Prof. Boltz, wer<strong>de</strong>n angesichts<br />
<strong>de</strong>r Finanzkrise Marketinggel<strong>de</strong>r<br />
von <strong>de</strong>r klassischen Werbung<br />
in Richtung Below-the-Line geschoben<br />
– weil dort <strong>de</strong>r Erfolg besser gemessen<br />
wer<strong>de</strong>n kann?<br />
Dirk-Mario Boltz: Ja. Damit wird vor<br />
allem ein Prozess verstärkt, <strong>de</strong>n es ja ohnehin<br />
schon gab: Der Shift von TV und<br />
DIRK-MARIO BOLTZ, Professor für Marketing, Fachhochschule<br />
für Wirtschaft, Berlin<br />
» DER KÖNIGSWEG IST INTEGRIERTE<br />
KOMMUNIKATION, WOBEI DIE GE-<br />
WICHTUNG DER KANÄLE VOM<br />
KOMMUNIKATIONSZIEL ABHÄNGT.«<br />
Print zu Online. Ich warne aber davor,<br />
die Messbarkeit vor allem im Internet<br />
überzubewerten. Da wer<strong>de</strong>n viele Daten<br />
ermittelt, die sich nicht mit an<strong>de</strong>ren<br />
vergleichen lassen und die nicht beson<strong>de</strong>rs<br />
aufschlussreich sind. Was wirklich<br />
hinter <strong>de</strong>m Klick auf eine Seite steht, ist<br />
eben auch nicht so leicht zu erfahren.<br />
Es ist nicht empfehlenswert, sich bei<br />
knappen Etats voreilig von <strong>de</strong>r Klassik<br />
zu entfernen.<br />
acquisa: Weil damit vor<br />
allem die Markenführung<br />
auf <strong>de</strong>r Strecke bleibt?<br />
Boltz: Natürlich. Die läuft<br />
eben nach wie vor in erster<br />
Linie klassisch. Und<br />
man hat ermittelt, dass<br />
auch die Bewertung einer<br />
Website zu 50 Prozent<br />
von <strong>de</strong>r Marke gesteuert<br />
wird. Aber ich fürchte,<br />
dass viele Unternehmen<br />
Markenführung nun als<br />
überflüssiges »Gedöns«<br />
ansehen und vernachlässigen.<br />
Dabei bekommt<br />
man in Print und Fernsehen<br />
jetzt durch <strong>de</strong>n<br />
wirtschaftlichen Druck<br />
günstigere Preise.<br />
acquisa: Gera<strong>de</strong> B2B-<br />
Unternehmen haben<br />
erst in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren zu einer stringenten<br />
Markenführung<br />
gefun<strong>de</strong>n. Könnte diese<br />
Entwicklung durch die<br />
Finanzkrise wie<strong>de</strong>r zurückgedreht<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Boltz: Ich hoffe nicht,<br />
fürchte es aber. Gera<strong>de</strong><br />
diese Unternehmen sind häufig stark vom<br />
Export abhängig, sodass dort zurzeit einfach<br />
wirklich wenig Geld da ist. Da geht es<br />
dann fast nicht mehr an<strong>de</strong>rs.<br />
acquisa: Aber wenn es nicht um Marke<br />
und Image, son<strong>de</strong>rn um Produktbotschaften<br />
geht – hat Below-the-Line da<br />
in Sachen Effizienz die Nase vorn?<br />
Boltz: Pauschal kann man das nicht beantworten.<br />
Ich rate allen Unternehmen<br />
angesichts knapper Kassen dazu, sich<br />
auf sehr konkrete, spitz zugeschnittene<br />
Ziele zu konzentrieren. Diese bestimmen<br />
dann auch die Schwerpunkte im<br />
Marketing. Es kann beispielsweise passieren,<br />
dass eine sehr witzige virale Kampagne<br />
das Image einer Marke positiv<br />
beeinflusst, ohne einen einzigen neuen<br />
Kun<strong>de</strong>n zu bringen – obwohl gera<strong>de</strong> das<br />
im Moment vielleicht wichtiger ist. Der<br />
Königsweg ist integrierte Kommunikation,<br />
wobei die Gewichtung <strong>de</strong>r Kanäle<br />
vom Kommunikationsziel abhängt.<br />
acquisa: Gefor<strong>de</strong>rt wird das schon lange.<br />
Aber wird es auch umgesetzt?<br />
Boltz: Teilweise schon. Allerdings stehen<br />
in vielen Unternehmen die Strukturen<br />
einer wirklich guten Umsetzung<br />
noch im Weg. Da gibt es separate Abteilungen<br />
für Werbung, Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />
o<strong>de</strong>r Messen. Und<br />
die Abteilungsleiter verteidigen ihre<br />
Etats und stecken nicht gern zurück,<br />
auch wenn es strategisch im Einzelfall<br />
angeraten wäre. Große Konzerne haben<br />
dieses Problem schon weitgehend im<br />
Griff, aber im Mittelstand ist das noch<br />
ein Problem.<br />
acquisa: Das Marketing muss sich aber<br />
nicht nur strukturell, son<strong>de</strong>rn auch inhaltlich<br />
fundamental verän<strong>de</strong>rn, sagen<br />
22 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Experten angesichts von Phänomenen<br />
wie Web 2.0.<br />
Boltz: Das stimmt, auch wenn das viele<br />
immer noch nicht wahrhaben wollen.<br />
Es ist heute möglich, über das Internet<br />
mit <strong>de</strong>m Verbraucher in einen intensiven<br />
Dialog zu treten. Und das darf man<br />
nicht immer nur unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>s<br />
Sen<strong>de</strong>ns von Botschaften sehen. Es geht<br />
auch darum, hinzuhören, mitzubekommen,<br />
worüber die Verbraucher re<strong>de</strong>n,<br />
was sie bewegt.<br />
acquisa: Aber es ist extrem aufwendig,<br />
dafür Strukturen zu schaffen.<br />
Boltz: Das relativiert sich im Verhältnis<br />
zu <strong>de</strong>n erheblichen Mitteln, die in TV-<br />
und Print-Werbung fließen. Für das Geld<br />
kann man schon einiges auf die Beine<br />
stellen. Selbst mittelständische Unternehmen<br />
sollten die neuen Kommunikationsmöglichkeiten<br />
wie Communities<br />
und Blogs nicht ignorieren. Da ist für<br />
wenig Geld viel möglich. Es war noch nie<br />
so einfach, auch als kleineres Unternehmen<br />
kommunikativ zu punkten.<br />
» ES WAR NOCH NIE SO EIN-<br />
FACH, AUCH ALS KLEINERES<br />
UNTERNEHMEN KOMMUNIKA-<br />
TIV ZU PUNKTEN.«<br />
acquisa: Dazu muss man sich aber auch<br />
mental öffnen.<br />
Boltz: Das ist wahr. Web 2.0 be<strong>de</strong>utet<br />
auch Kontrollverlust. Da reagieren die<br />
Unternehmen völlig unterschiedlich.<br />
Fest steht: Wir stehen im Marketing vor<br />
einem Paradigmenwechsel. Die Kommunikation<br />
wan<strong>de</strong>rt in Bereiche ab,<br />
die man mit klassischer Werbung nicht<br />
mehr erreicht.<br />
acquisa: <strong>Als</strong>o sollten Unternehmen<br />
auch twittern?<br />
Boltz: Wenn es zur Marke passt, ja, klar.<br />
Ich persönlich verstehe <strong>de</strong>n Sinn dieser<br />
punktuellen Statusmeldungen einzelner<br />
Leute im Netz überhaupt nicht, aber<br />
es darf nicht entschei<strong>de</strong>nd sein, ob ich<br />
als Entschei<strong>de</strong>r selbst zu <strong>de</strong>n sogenannten<br />
»Digital Natives«, die mit all <strong>de</strong>m<br />
aufgewachsen sind, gehöre o<strong>de</strong>r nicht.<br />
acquisa: Sollte man sich diese Welt als<br />
kleineres Unternehmen von externen<br />
Dienstleistern erklären lassen o<strong>de</strong>r<br />
das Know-how ins Haus holen?<br />
Boltz: Es bietet sich eine Mischform an.<br />
Man braucht ein paar Leute, die die passen<strong>de</strong>n<br />
Möglichkeiten aufzeigen. Lei<strong>de</strong>r<br />
gibt es bislang kaum Dienstleister, die<br />
als Generalisten auftreten können, weil<br />
sie das gesamte Spektrum beherrschen.<br />
Die meisten kreativen Maßnahmen entfalten<br />
aber ihre Wirkung ohnehin besser,<br />
wenn sie operativ möglichst nah am<br />
Unternehmen sind. Auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />
neuen I<strong>de</strong>en sollte man übrigens nicht<br />
immer nur auf das Internet starren. Das<br />
Thema Event etwa bietet ebenfalls noch<br />
viel Entwicklungspotenzial. Virtuelle<br />
Kommunikation be<strong>de</strong>utet keineswegs,<br />
dass persönliche Begegnungen unwichtig<br />
wer<strong>de</strong>n – im Gegenteil.<br />
acquisa: Die neuen Entwicklungen spielen<br />
sich in so schnelllebigen und kleinteiligen<br />
Bereichen ab, dass zuverlässiges<br />
Datenmaterial für Kampagnen nur<br />
schwer zu bekommen ist. Muss die gute<br />
alte Marktforschung da abdanken?<br />
Boltz: Überhaupt nicht, aber sie verän<strong>de</strong>rt<br />
ihren Charakter. Sie arbeitet dynamischer<br />
mit <strong>de</strong>n Verbrauchern zusammen,<br />
in<strong>de</strong>m sie auch die Dialogchancen<br />
<strong>de</strong>r Internet-Technik nutzt. Und wird<br />
dadurch auch wie<strong>de</strong>r preisgünstiger.<br />
acquisa: Inwiefern ist auch die B2B-<br />
Kommunikation von <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen<br />
betroffen?<br />
Boltz: Die neuen Möglichkeiten verän<strong>de</strong>rn<br />
hier ebenfalls das Marketing. Stärker<br />
als im B2C-Bereich gilt aber die alte<br />
Spielregel: Es kommt vor allem auf die<br />
persönliche Kommunikation an. Der gute<br />
Verkäufer bleibt ausschlaggebend. Gera<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r aktuellen wirtschaftlichen<br />
Situation stehen emotionale Werte wie<br />
Vertrauen und Sicherheit beson<strong>de</strong>rs<br />
hoch im Kurs. Die Vorstellung vom<br />
streng rationalen Homo Oeconomicus<br />
wird nun endgültig beerdigt.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 23<br />
FrankfurtamMain08.–10.06.2009<br />
Marketing hält Markenkurs.<br />
Best Practices diskutieren mit Ihnen Experten<br />
aus Unternehmen und Agentur: in <strong>de</strong>n Fachforen<br />
und Workshops, auf <strong>de</strong>m Fachkongress <strong>de</strong>s Rat<br />
für Formgebung, in <strong>de</strong>n After-Work-Keynotes<br />
<strong>de</strong>s Marketing Club Frankfurt.<br />
Zahlreiche Gelegenheiten zum Networken<br />
bieten: <strong>de</strong>r Eröffnungsevent, Dine+Walk und<br />
die vielen Get-togethers. Meet+Greet.<br />
Auf <strong>de</strong>r Marketing+Services 2009.<br />
www.marketing-services.<strong>de</strong>
WERKSTATT<br />
Schöner Müll<br />
Es scheint zunehmend schwerer zu fallen, das zu sagen, was man verstan<strong>de</strong>n wissen<br />
möchte. Wenn man dabei aus <strong>de</strong>m Designumfeld kommt und nicht gewöhnlich<br />
wirken will, kann das ein zusätzliches Problem darstellen.<br />
Text _ Antje Terhaag<br />
Der nette Mann von DHL überreicht<br />
mir ein kleines Päckchen und sagt,<br />
dafür hätte er gerne zwölf Euro Gebühren.<br />
Weswegen? Für die Neuverpackung<br />
und Zustellung. Wofür? Das war nicht<br />
zu sehen. Statt <strong>de</strong>s üblichen Aufklebers<br />
mit Angabe zu Absen<strong>de</strong>r und Empfänger,<br />
prangte ein Label auf einem über<br />
und über mit braunem Packband umzogenen<br />
Karton, das <strong>de</strong>r Zusteller höchstselbst<br />
dort hinterlassen hatte. Absen<strong>de</strong>r:<br />
Ein handschriftliches Etwas, das wie ein<br />
M und ein spiegelverkehrtes C wirkt,<br />
dann wie<strong>de</strong>r maschinell: »Nachbearbeitet:<br />
von Deutsche Post AG, Zentrale<br />
Paketermittlung Wuppertal, 42093<br />
Wuppertal.« Ansonsten meine korrekte<br />
Anschrift und allerlei Barco<strong>de</strong>s. Was<br />
nun? Ich verweigerte die Annahme und<br />
zwei Wochen später bekam ich ein Päckchen<br />
mit braunem Packband verziert.<br />
Mit einem orangefarbenen Aufkleber:<br />
»Bitte nochmalige Zustellung«. Kostenfrei.<br />
Nur mal so als Tipp.<br />
p DIE AUSGANGSLAGE<br />
Nach<strong>de</strong>m sich so aus einem Mailing<br />
gleich zwei Geschichten machen ließen,<br />
hier nun diejenige zum Mailing,<br />
genauer gesagt einer Pressemitteilung<br />
von Amazy, welche ich erhielt, weil sich<br />
<strong>de</strong>r tiefere Sinn <strong>de</strong>m Empfänger nicht<br />
auf Anhieb offenbarte:<br />
Das »pressepaket zur weltverschönerung«<br />
enthält einen Fol<strong>de</strong>r, eine CD mit<br />
Pressebil<strong>de</strong>rn und eine miniaturisierte<br />
gelbe Tonne mit Sonnenblumeneinband.<br />
»inmitten schöner architektur,<br />
herrlich angelegter vorgärten o<strong>de</strong>r in<br />
natürlicher umgebung stechen sie hervor:<br />
mülltonnen, die je<strong>de</strong>r braucht, aber<br />
keiner sehen will. und genau hier will<br />
das as unternehmen »amazy« punkten<br />
und und in 2009 insgesamt t 250.000 25 250.000 tonnen<br />
<strong>de</strong>utschlandweit eutschlandweit zu trendobjekt<br />
trendobjekten kten e verwan<strong>de</strong>ln.«wan<strong>de</strong>ln.«<br />
Nehmen wir dazu noch die alte Regel, Re Regel,<br />
dass ass ein gutes Bild <strong>de</strong>n Text schlägt, und<br />
schon chon ergibt sich ein bizarres Bild, das a<br />
mehr Fragen aufwirft als Antworten<br />
liefert. iefert. Mein erster Eindruck war: Da<br />
soll oll im Rahmen eines Sozialprojekts<br />
ein in wenig Farbe in die Tristesse <strong>de</strong>s Vorstadt-Daseinstadt-Daseins<br />
gebracht wer<strong>de</strong>n. Ein paar<br />
Gutmenschen Gutmenschen wer<strong>de</strong>n zu Sponsoren<br />
und gaukeln sozial schlechter Gestelltenen<br />
ein wenig Garten in die Betonwüste.<br />
Und Und das immerhin 250.000 Mal. Ich<br />
überlegte, welche Unternehmen so ein<br />
Projekt rojekt finanzieren wür<strong>de</strong>n. »und dass<br />
je<strong>de</strong>r e<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r lage ist, seiner tonne die<br />
mo<strong>de</strong> anzuziehen, haben wir gemeinsam<br />
mit unseren partnern eine lösung<br />
gefun<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r mittels klettverschluss<br />
die tonne in nur einer minute in einen<br />
echten hingucker verwan<strong>de</strong>lt wird« sagt<br />
alexan<strong>de</strong>r streck.«<br />
Und genauso schnell ist die Verkleidung<br />
wie<strong>de</strong>r ab und einem alternativen<br />
Verwendungszweck zugeführt; Handtasche,<br />
Wandbehang, Schlafsack, alles<br />
besser, als Blümchen an gelben Tonnen<br />
im Gemeinschaftsverschlag. Und<br />
machen wir uns nichts vor: Mülltonnen<br />
zu Designobjekten zu machen und <strong>de</strong>n<br />
Bewohnern jener Plattenbauten damit<br />
zu sagen, »hey, es lohnt sich eher, Geld<br />
in eure Mülltonnen zu investieren als<br />
in eure Bildung«, das kann man zynisch<br />
nennen. »schon jetzt wur<strong>de</strong> amazy zu<br />
zahlreichen <strong>de</strong>signawards angemel<strong>de</strong>t.«<br />
»und vermarktet wird amazy über eine<br />
agentur, die in 2008 mit <strong>de</strong>m innovationspreis<br />
ausgezeichnet wur<strong>de</strong>.<br />
Und immer wie<strong>de</strong>r kreist die Frage über<br />
mir, »welcher klar <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Unternehmer<br />
investiert Geld in die Anhübschung<br />
von Mülltonnen in sozialen Brennpunkten,<br />
die nach einem Tag verschwun<strong>de</strong>n<br />
sind, abgesehen davon, dass die Tonnen<br />
üblicherweise in einem Verschlag ohne<br />
Tageslicht leben«.<br />
Zur Erhellung hilft häufig ein Blick ins<br />
Internet, wo ich zu meinem Erstaunen<br />
feststelle, dass sich dort je<strong>de</strong>rmann<br />
die Tonnenhaut zum Einzelpreis kaufen<br />
kann. Nach<strong>de</strong>m dies nun erst recht<br />
keinen Sinn ergibt, schweifen meine<br />
Gedanken von <strong>de</strong>n tristen Vorstädten –<br />
völlig zwecklos – über unsere Innenstadtadresse<br />
– gleichermaßen sinnfrei – zum<br />
Haus meiner Eltern. Die große, blaue<br />
Altpapiertonne steht in <strong>de</strong>r Garage, jeglicher<br />
Müll mit Namen muss zum Wertstoffhof<br />
gefahren wer<strong>de</strong>n, aber die klitzekleine,<br />
graue Restmülltonne steht neben<br />
<strong>de</strong>r Treppe zur Eingangstür im Hochparterre.<br />
Für Besucher kaum sichtbar, aber<br />
<strong>de</strong>nnoch ein kleiner Schandfleck in <strong>de</strong>m<br />
riesigen, sorgfältig angelegten Garten<br />
24 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
vor einem sehr ansehnlichen Gebäu<strong>de</strong><br />
– ein Standort ausschließlich aus Grün-<br />
<strong>de</strong>n d<strong>de</strong>r<br />
Praktikabilität. In einem kleinen<br />
Ort auf einem Pfeifenstielgrundstück,<br />
quasi quas diebstahlsicher. Und schon erwi-<br />
sche ich mich dabei, wie ich tatsächlich<br />
ein amazy a bestelle, um meine Eltern bei<br />
nächster näch Gelegenheit damit zu überraschen.<br />
rasch Das Motiv »Blitzer« hätte mir<br />
gefallen, gefal aber es gibt keine Raser im Garten,<br />
ten, und so entschei<strong>de</strong> ich mich für das<br />
»Frühlingserwachen«. »Früh<br />
Achten Sie darauf,<br />
wenn Sie mal daran vorbeifahren.<br />
p DER EXPERTENRAT<br />
1. WWenn<br />
Sie ein Muster Ihres Angebots<br />
mitschicken, mits auch als Miniatur, sollte<br />
es <strong>de</strong>m <strong>de</strong> Original entsprechen. Ein Foto<br />
vom Laserdrucker, mit Doppelklebe-<br />
band aufgebracht, ist wenig hilfreich,<br />
wenn wen insbeson<strong>de</strong>re das Material und<br />
<strong>de</strong>r raffinierte r Klettverschluss herausgehoben<br />
geho wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
2. AAuch<br />
wenn Ihr künstlerischer<br />
Anspruch Ansp ein an<strong>de</strong>rer sein soll: Käufer<br />
fin<strong>de</strong>n find Sie nur, wenn diese eine Vorstellung<br />
stellu davon haben, wie Ihr Angebot<br />
sich in ihrem Leben bemerkbar macht.<br />
Es kann, ka muss aber nicht das Foto <strong>de</strong>s<br />
Eigenheims Eige <strong>de</strong>s Empfängers sein, eine<br />
glaubwürdige glau Alternative reicht. Im<br />
Allgäu Allgä ein schmuckes Bauernhaus mit<br />
<strong>de</strong>r Mülltonne im Kuh<strong>de</strong>sign, so, dass<br />
man mit einem Pfeil darauf hinweisen<br />
muss, wo sich die Mülltonne überhaupt<br />
befin<strong>de</strong>t, erhellt nicht nur <strong>de</strong>n Einsatz-<br />
zweck, son<strong>de</strong>rn ver<strong>de</strong>utlicht auch <strong>de</strong>n<br />
Nutzen.<br />
3. Sie wissen genau, wie Ihr Konzept<br />
funktioniert – beim Leser lösen Sie<br />
ungläubiges Kopfschütteln aus. Testen<br />
Sie alles, ob es in Ihrem Sinne verstan<strong>de</strong>n<br />
wird. Die Tatsache, dass Sie Ihr<br />
Angebot kennen, ist ein Hin<strong>de</strong>rnis, das<br />
Sie nie allein überwin<strong>de</strong>n können.<br />
4. In je<strong>de</strong>m Unternehmen sollte es<br />
zumin<strong>de</strong>st einen Menschen mit etwas<br />
Sprachgefühl geben. Ansonsten gibt<br />
es Lektoratsdienste – auch im Internet<br />
und rund um die Uhr. Über stilistische<br />
Schwächen täuscht auch konsequente<br />
Kleinschreibung nicht hinweg.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
DIE EXPERTIN<br />
Antje Terhaag, M.A.<br />
Veranstalter: Partner: Sponsoren: Medienpartner:<br />
The fine Arts of digital Media<br />
berät und trainiert Unternehmen<br />
rund um das<br />
Thema Präsentation und<br />
Präsentieren. Schwerpunkte<br />
sind dabei Angebots-<br />
und Wettbewerbspräsentationen.<br />
p www.leicht-sinn.<strong>de</strong><br />
DMMK 2009 – MOVE!<br />
8./9. Juni / Berlin<br />
Leitkongress <strong>de</strong>r Digitalen Wirtschaft<br />
Jetzt anmel<strong>de</strong>n! www.dmmk.<strong>de</strong><br />
Mit Unterstützung von:
MARKETING _ TV-Werbung<br />
Reichweite ist nicht alles<br />
Um TV-Werbung machen kleinere Unternehmen traditionell einen Bogen: Die Kosten sind<br />
hoch, und das Prinzip Gießkanne ist für viele Produkte nicht sinnvoll. Doch es gibt Gegenbeispiele:<br />
Auf Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn haben KMU bereits <strong>de</strong>n Einstieg in die Fernsehwelt vollzogen.<br />
Text _ Detlev Brechtel<br />
Die Mattscheibe, das Fenster zur Welt.<br />
Eine Oase für Couch-Potatoes, die zurückgelehnt<br />
glanzvolle Filme, Dokumentationen<br />
o<strong>de</strong>r Informationssendungen<br />
konsumieren und dabei die nicht min<strong>de</strong>r<br />
strahlen<strong>de</strong>n Werbetrenner als Anregung<br />
für <strong>de</strong>n Spontankauf am nächsten Tag<br />
nutzen. Dass kleinere Unternehmen diese<br />
Hochglanzwelt bislang meist buchstäblich<br />
nur als Zuschauer betrachteten, liegt<br />
auf <strong>de</strong>r Hand. Hohe Produktions- und<br />
Schaltkosten für TV-Spots, womöglich<br />
hohe Reichweite, jedoch starke Streuverluste<br />
– nicht nur für die meisten Budgets,<br />
son<strong>de</strong>rn auch für die Mehrzahl <strong>de</strong>r Produkte<br />
einfach keine gute I<strong>de</strong>e.<br />
Doch <strong>de</strong>r Mittelstand ent<strong>de</strong>ckt TV-Werbung<br />
mehr und mehr für sich. Dies liegt<br />
nicht zuletzt an <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n Zahl<br />
attraktiver Zielgruppen- und Themenkanäle,<br />
die es nun ermöglichen, auch<br />
spitze Zielgruppen treffgenau anzusprechen.<br />
Etwa Wirtschaftssen<strong>de</strong>r wie<br />
N-TV o<strong>de</strong>r N24. Sie gelten als Kanäle für<br />
Entschei<strong>de</strong>r, sind aber <strong>de</strong>nnoch so etwas<br />
wie die kleinen Töchter <strong>de</strong>r großen<br />
Sen<strong>de</strong>rfamilien von RTL und Pro Sieben<br />
Sat.1. Falls eine Analogie zu an<strong>de</strong>ren Medien<br />
möglich ist, dann vermutlich die<br />
<strong>de</strong>s »Special Interest«. Die bei<strong>de</strong>n sind in<br />
ihrem Segment mittlerweile fast schon<br />
allein auf weiter Flur: Einstige Konkurrenten<br />
wie CNBC Europe, Bloomberg<br />
TV o<strong>de</strong>r CNN International haben ihre<br />
<strong>de</strong>utschen Ausgaben eingestellt.<br />
Gießkanne muss nicht sein<br />
Die »Kleinen« eignen sich für KMUs durchaus:<br />
Hier sind Werbespots günstiger zu<br />
haben als bei <strong>de</strong>n großen Muttersen<strong>de</strong>rn.<br />
»Wir haben dafür die richtigen Zuschauer,<br />
eher männlich und vielleicht nicht<br />
unbedingt an Waschmittelwerbung interessiert«,<br />
sagt N24-Sprecherin Kristina<br />
Faßler. »Außer<strong>de</strong>m kann man bei uns<br />
Fernsehwerbung machen, die bezahlbar<br />
ist.« Aber die Schaltkosten allein sind<br />
nicht entschei<strong>de</strong>nd. Es ist vielmehr das<br />
Gesamtpaket an Maßnahmen und Kosten,<br />
das sich ein Werbungtreiben<strong>de</strong>r vor<br />
» WIRD TV-WERBUNG GEZIELT EINGESETZT, KÖNNEN<br />
MARKETINGZIELE KLEINERER UNTERNEHMEN<br />
UMFASSEND UND PREISWERT UMGESETZT WERDEN.«<br />
MICHAEL DOMSALLA, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Agentur KMTO, Berlin<br />
Augen führen muss – nicht zu vergessen<br />
wichtige Parameter wie Erscheinungsfrequenz,<br />
Umfeld o<strong>de</strong>r sogar die Uhrzeit, zu<br />
<strong>de</strong>r ein Spot schließlich gesen<strong>de</strong>t wird.<br />
Und natürlich sind Preise im TV-Kosmos<br />
immer auch ein gutes Stück Verhandlungssache.<br />
Ist ein potenzieller Werbekun<strong>de</strong> unbedarft<br />
in Sachen TV-Spot, greifen die<br />
Vermarkter Seven One Media (für die<br />
Pro Sieben-Gruppe samt N24) und IP<br />
Deutschland (für die RTL-Sen<strong>de</strong>r mit<br />
N-TV) bei Konzeption und Produktion<br />
gern unter die Arme. Auf <strong>de</strong>n Webseiten<br />
<strong>de</strong>r Vermarktungstöchter fin<strong>de</strong>n<br />
sich mittlerweile regelrechte Leitfä<strong>de</strong>n,<br />
wie <strong>de</strong>r Einstieg in die Fernsehwelt erfolgreich<br />
gelingen kann. Je nach Budget<br />
führen die Kontakte auch über Mediao<strong>de</strong>r<br />
Kommunikationsagenturen, die<br />
vielleicht schon Budgets <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n<br />
in an<strong>de</strong>ren medialen Kanälen anlegen.<br />
Zu<strong>de</strong>m spricht beispielsweise N-TV mit<br />
einem eigenen Magazin explizit <strong>de</strong>n<br />
Mittelstand an. Auch Unternehmensporträts<br />
sind auf <strong>de</strong>n Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn<br />
im Rahmen speziell ausgewiesener<br />
Werbeformen machbar.<br />
»Wird TV-Werbung gezielt eingesetzt,<br />
können Marketingziele kleinerer Unternehmen<br />
umfassend und preiswert<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n«, sagt Michael Domsalla,<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r auf mittelständische<br />
Kun<strong>de</strong>n spezialisierten Kommunikationsagentur<br />
KMTO, Berlin. Er<br />
hat beispielsweise mit IP Deutschland<br />
ein exklusives Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Werbeschaltung<br />
auf N-TV entwickelt. Modular aufgebaut,<br />
seien ganzjährig verteilte Spots<br />
beim Wirtschaftssen<strong>de</strong>r nur wenig<br />
teurer als eine einzige 1/1-Anzeige in<br />
»Focus Money«, rechnet Domsalla vor.<br />
<strong>Als</strong>o alles in allem knapp 15.000 Euro.<br />
»Für TV-Werbung brauchen Sie keinen<br />
Millionenetat«, sagt <strong>de</strong>r Mediaexperte.<br />
Son<strong>de</strong>rwerbeformen nutzen<br />
Zwar machen klassische Werbespots<br />
noch immer <strong>de</strong>n größten Umsatzanteil<br />
bei <strong>de</strong>n TV-Vermarktern aus.<br />
Son<strong>de</strong>rwerbeformen wie Exklusiv-<br />
Inseln, Splitscreens o<strong>de</strong>r crossmediale<br />
Lösungen entwickeln sich jedoch zu<br />
Standards und rücken näher an das Programm<br />
heran. Ihre Produktion gilt zwar<br />
als aufwendig, doch in Sachen Preis-<br />
26 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Leis tungs-Verhältnis sind sie für <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n gut. Es ist kein Geheimnis, dass<br />
diese <strong>de</strong>rzeit immer häufiger individuelle<br />
Werbeformen nachfragen – bis hin<br />
zur ausgefeilten Sponsoring-Variante<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r durch dialogorientierte Medien<br />
wie Internet und Mobile angereicherten<br />
Crossmedia-Kampagne.<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
ÜBERSICHT:<br />
»Werbeformen im TV«<br />
Im Fernsehen gibt es mittlerweile eine Vielzahl<br />
an unterschiedlichen Werbeformen.<br />
Was alles möglich ist, lesen Sie hier.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2114327<br />
»Nicht die Werbeform, son<strong>de</strong>rn die<br />
beste Eignung zur Zielerreichung ist<br />
entschei<strong>de</strong>nd für die Auswahl <strong>de</strong>s Werbeträgers«,<br />
sagt Roland Köster, Mitglied<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsleitung bei JOM Jäschke<br />
Opera tional Media, Hamburg. Doch<br />
könne eine beson<strong>de</strong>re Werbeform eine<br />
Entscheidung für o<strong>de</strong>r gegen ein Medium<br />
beeinflussen. Insbeson<strong>de</strong>re dann,<br />
wenn diese Werbeform eine Son<strong>de</strong>rwerbeform,<br />
also etwas Auffallen<strong>de</strong>s, etwas<br />
Beson<strong>de</strong>res, sei. »Dann kann auch ein<br />
Medium, <strong>de</strong>ssen absolute Kosten bei<br />
einem ausreichen<strong>de</strong>n Werbedruck für<br />
kleine Unternehmen eigentlich kaum<br />
finanzierbar sind, durchaus interessant<br />
wer<strong>de</strong>n.« Hilfreich sind gera<strong>de</strong><br />
Schau einer an: Auch Neulingen in Sachen<br />
TV-Werbung bieten sich auf Wirtschaftssen<strong>de</strong>rn<br />
interessante Möglichkeiten.<br />
für unerfahrene Kun<strong>de</strong>n die Online-<br />
Buchungssysteme <strong>de</strong>r Vermarkter wie<br />
etwa »Cool«, das IP Deutschland auch<br />
im Hinblick auf Son<strong>de</strong>rwerbeformen<br />
sukzessive überarbeitet hat. Damit<br />
können Kun<strong>de</strong>n und Agenturen inzwischen<br />
für viele Son<strong>de</strong>rwerbeformen<br />
nahezu in Echtzeit die Verfügbarkeiten<br />
prüfen und Buchungen durchführen.<br />
»Wir haben die Online-Buchbarkeit<br />
ausgebaut, Längenrestriktionen aufgehoben<br />
und Vorläufe reduziert«, sagt<br />
Ina Plack, Bereichsleiterin Disposition<br />
bei IP Deutschland.<br />
Vereinfachte Abwicklung<br />
Vielleicht zieht auch gera<strong>de</strong> das heutzutage<br />
immer leichtere Handling neue<br />
Klienten ins Fernsehen. Der Schwarzwäl<strong>de</strong>r<br />
Uhrenhersteller Kienzle beispielsweise<br />
galt über viele Jahre als ausgewiesener<br />
Printwerber. Um seine Luxuslinie<br />
besser in Szene zu setzen, wählte das<br />
Unternehmen <strong>de</strong>n Wirtschaftssen<strong>de</strong>r<br />
N-TV für seinen ersten TV-Auftritt aus.<br />
Der Image-Spot baut daher auch konsequent<br />
auf <strong>de</strong>r Ästhetik <strong>de</strong>r Printkampagne<br />
auf, während die Werbung vor<br />
allem im Umfeld von N-TV-Sendungen<br />
zu <strong>de</strong>n Themen Wirtschaft, Börse und<br />
Lifestyle läuft. Beim Konkurrenzkanal<br />
N24 präsentierte Kienzle von September<br />
bis En<strong>de</strong> Dezember 2008 zu<strong>de</strong>m die<br />
Rubrik Lifestyle innerhalb <strong>de</strong>s Formats<br />
N24 V.I.P. und erreichte damit seine<br />
Zielgruppen Entscheidungsträger und<br />
besser verdienen<strong>de</strong> Männer.<br />
Weiteres Beispiel: Das bisher nur in<br />
Zahnarztpraxen erhältliche Zahnpflegeprogramm<br />
Apacare ging 2008 in <strong>de</strong>n<br />
direkten Vertrieb. Dafür warb <strong>de</strong>r mittelständische<br />
Hersteller Cum<strong>de</strong>nte auf<br />
N-TV. IP Deutschland überzeugte das<br />
Unternehmen aus Tübingen von seinem<br />
ersten TV-Spot. »Wir profilieren unser<br />
Produkt beim Zuschauer als Premium-<br />
Zahnprophylaxe«, sagt Jessica Schweizer,<br />
zuständig für Public Relations und<br />
Marketing bei Cum<strong>de</strong>nte. »Mit N- [ …<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 27
MARKETING _ TV-Werbung<br />
TV als Werbeplattform, <strong>de</strong>n Apotheken<br />
und <strong>de</strong>r Drogeriekette Müller als Partner<br />
haben wir uns für unsere Marktoffensive<br />
gewappnet gefühlt.« Produziert<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Premieren-Spot von N-TV<br />
in <strong>de</strong>r hauseigenen Abteilung Special<br />
Ads. Eckard Scheit, Verkaufsdirektor<br />
bei IP Deutschland, sieht die Entscheidung<br />
von Cum<strong>de</strong>nte als Startschuss für<br />
eine ganze Branche: »Gera<strong>de</strong> ein mittelständisches<br />
Unternehmen mit Top-<br />
Produkten muss mit seiner Werbung<br />
p<br />
INFO WERBEFORMEN UND KOSTEN<br />
Geht es um Fernsehwerbung, folgt schnell die Frage nach<br />
<strong>de</strong>n anfallen<strong>de</strong>n Kosten. Kleinere und mittlere Unternehmen<br />
schreckten bislang vor <strong>de</strong>n vermuteten hohen Preisen zurück. Die<br />
Praxis zeigt jedoch: Informieren und verhan<strong>de</strong>ln hält die Ausgaben<br />
niedriger als gedacht.<br />
Was kostet ein TV-Spot? Das lässt sich nicht pauschal beantworten.<br />
Die Kosten für je<strong>de</strong>n einzelnen Werbeplatz hängen von einer Vielzahl<br />
von Faktoren ab – vom Monat, von <strong>de</strong>r Tageszeit, von <strong>de</strong>r Spot-Länge<br />
und natürlich von <strong>de</strong>r Anzahl und Zusammensetzung <strong>de</strong>r Zuschauer, die<br />
eine bestimmte Sendung und die darin eingebettete Werbung anschauen.<br />
Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n ist dabei nie <strong>de</strong>r absolute<br />
Preis eines Spots, son<strong>de</strong>rn immer das Preis-Leistungs-Verhältnis, das<br />
sich im sogenannten Tausend-Kontakt-Preis (TKP) ausdrückt. Dieser<br />
gibt an, was es <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n kostet, 1.000 Personen in<br />
seiner Zielgruppe mit einem Spot zu erreichen. Der TKP stellt damit<br />
das relevante Vergleichsmaß für die Effizienz einer Werbemaßnahme<br />
dar. Die niedrigsten Preise dürften mehrere Hun<strong>de</strong>rt Euro betragen,<br />
» NICHT DIE WERBEFORM, SONDERN DIE BESTE EIGNUNG<br />
ZUR ZIELERREICHUNG IST ENTSCHEIDEND FÜR DIE AUSWAHL<br />
DES WERBETRÄGERS.«<br />
ROLAND KÖSTER, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung JOM Jäschke Operational Media, Hamburg<br />
ins Fernsehen – auch wenn das Produkt<br />
spitz positioniert ist.«<br />
Dass Werbung auf Nischenkanälen keine<br />
vergebliche Liebesmüh sein muss,<br />
beweist zu<strong>de</strong>m eine Untersuchung von<br />
Seven One Media, die Werbewirkungsstudie<br />
Ad-Trend: Auch wenn die Vermutung<br />
nahe liegt, dass die durchschnittliche<br />
Klientel <strong>de</strong>r Wirtschaftssen<strong>de</strong>r<br />
eher nicht zu <strong>de</strong>n Dauer-Fernsehkonsumenten<br />
zählt, hat dies offenbar keine<br />
Auswirkungen auf die Werbeleistung<br />
<strong>de</strong>r dort gesen<strong>de</strong>ten Spots.<br />
Effektivität ist keine Budgetfrage<br />
»Stellt man die Werbeerinnerung <strong>de</strong>r<br />
Anzahl von Kontakten mit einer Werbekampagne<br />
gegenüber, so fällt auf, dass<br />
insbeson<strong>de</strong>re bei Wenigsehern, also Zuschauern<br />
mit einer unterdurchschnittlichen<br />
Fernsehnutzung, die Werbeerin-<br />
nerung auf einem sehr hohen Niveau<br />
liegt«, heißt es aus München.<br />
Generell gilt: Clevere Werbestrategien<br />
sind keine Frage <strong>de</strong>s Budgets. Oft aber<br />
hätten Mittelstandskun<strong>de</strong>n im Gegensatz<br />
zu großen Konzernen we<strong>de</strong>r Zeit<br />
noch Ressourcen, sich selbst ausreichend<br />
Media-Know-how anzueignen, sagt Kirsten<br />
Lübke, Unit-Direktorin und Mitglied<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsleitung <strong>de</strong>r Mediaagentur<br />
Crossmedia, Düsseldorf. »Gera<strong>de</strong> Mittelständler<br />
brauchen jedoch fundierte<br />
Mediaberatung, um ihre Zielgruppen<br />
effizient zu erreichen«, sagt Geschäftsführer<br />
Markus Biermann. Crossmedia<br />
bemüht sich <strong>de</strong>shalb, kleinen Werbekun<strong>de</strong>n<br />
Basiskenntnisse in Sachen Media<br />
zu vermitteln. »Das hilft <strong>de</strong>m Mittelständler,<br />
die Relevanz von Media für die<br />
eigenen strategischen Ziele erkennen zu<br />
können«, sagt Lübke.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
die höchsten weit über 100.000 Euro – etwa während <strong>de</strong>r Übertragung<br />
eines Formel-1-Rennens.<br />
Neben Unterbrecherwerbung gibt es Scharnierwerbung (= Werbeblock<br />
zwischen zwei Sendungen), diverse Sponsoring-Möglichkeiten (»Die folgen<strong>de</strong><br />
Sendung wird Ihnen präsentiert von ...«) und eine ganze Reihe<br />
von Son<strong>de</strong>rwerbeformen, genannt »Special Ads«, – etwa Splitscreen-<br />
Werbung (bei <strong>de</strong>r zeitgleich Programm und Werbung auf <strong>de</strong>m Bildschirm<br />
sind), Exklusivspots (d.h., es wird nur ein einziger Spot eines einzelnen<br />
Kun<strong>de</strong>n gezeigt) o<strong>de</strong>r Logo-Morphing (wo sich z.B. das Markenlogo<br />
eines Kun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Schriftzug <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Sendung verwan<strong>de</strong>lt).<br />
Die Kosten einer Schaltung orientieren sich an <strong>de</strong>n Einschaltquoten<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen Sendung. Das be<strong>de</strong>utet, wenn die Quoten sinken,<br />
sinken auch die Werbepreise und umgekehrt. Wobei nicht mit <strong>de</strong>r<br />
absoluten Einschaltquote gerechnet wird, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r<br />
sogenannten werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren.<br />
Bei <strong>de</strong>n öffentlich-rechtlichen Sen<strong>de</strong>anstalten ist die Werbeschaltung<br />
<strong>de</strong>utlich günstiger als bei <strong>de</strong>n Privatsen<strong>de</strong>rn, allerdings dürfen sie nur<br />
bis 20 Uhr Werbung sen<strong>de</strong>n.<br />
28 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
� Ja, ich habe einen Abonnenten geworben. Bitte schicken<br />
Sie meine Prämie, das „MUVID iPod Audiosystem MC 904“, an<br />
fol gen <strong>de</strong> Adresse. Ich erhalte meine Prämie, selbst wenn ich kein<br />
acquisa Abonnent bin.<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ Ort<br />
Telefon E-Mail<br />
Prämien-Bestell-Nr. 3657159<br />
Per Fax:<br />
0180/50 50 441*<br />
*0,14 e/Min. aus <strong>de</strong>m dt. Festnetz, abweichen<strong>de</strong><br />
Mobilfunkpreise. Ein Service von dtms.<br />
iPOD AUDIOSYSTEM MC 904<br />
� iPod Dockingstation und Uhrenradio mit großer<br />
LCD-Anzeige<br />
� UKW Stereo-Radio inkl. Weckfunktion<br />
über iPod o<strong>de</strong>r Radio<br />
� hochwertige Stereo-Lautsprecher<br />
� Line-In Buchse zum Anschluss von z.B.<br />
MP3-Player<br />
� Maße: ca. B26,5 x T10,5 x H11,7 cm<br />
(iPod gehört nicht zum Lieferumfang)<br />
Leser werben Prämie sichern Coupon abschicken<br />
� Ja, ich abonniere die acquisa für mind. 1 Jahr zum Preis<br />
von 106,– Euro inkl. MwSt. und Versand. Das Abo verlängert<br />
sich automatisch um ein Jahr, wenn ich nicht 4 Wochen vor<br />
Ablauf <strong>de</strong>r Bezugszeit schriftlich kündige.<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ Ort<br />
Telefon E-Mail<br />
Bestell-Nr. A00500_DIR<br />
Per Post:<br />
<strong>Haufe</strong> Service Center GmbH<br />
Postfach, 79091 Freiburg<br />
Der neue Abonnent darf innerhalb <strong>de</strong>r letzten 6 Monate nicht Bezieher <strong>de</strong>r acquisa gewesen sein. Das Prämienangebot gilt nicht bei Eigen- o<strong>de</strong>r Umbestellungen,<br />
Geschenk-, Gutschein-, Stu<strong>de</strong>nten- o<strong>de</strong>r Ausbildungsabonnements. Sie erhalten die Werbeprämie innerhalb von 4 Wochen nach Bezahlung <strong>de</strong>s neuen Abonnements.<br />
Ich zahle<br />
� per Rechnung<br />
� bequem per Bankeinzug<br />
Kontonummer BLZ<br />
Name <strong>de</strong>r Bank<br />
✗<br />
Datum, Unterschrift<br />
WN 01737035
MARKETING _ Regionalmarketing<br />
Einfach wie im Film<br />
Regionale Kinowerbung ist oft alles an<strong>de</strong>re als sexy. Doch sie wirkt – allerdings nur, wenn<br />
ihre Macher auf Qualität setzen. Dann haben tatsächlich auch Kleinunternehmer und Mittelständler<br />
die Chance, auf <strong>de</strong>r Leinwand ganz groß rauszukommen.<br />
Text _ Stephanie Streif<br />
Es ist immer das Gleiche. Kaum hat man<br />
es sich auf rot-samtigem Kinoplüsch<br />
mit einer Packung Popcorn gemütlich<br />
gemacht, wird man auch schon wie<strong>de</strong>r<br />
rausgeschmissen – zumin<strong>de</strong>st optisch.<br />
Schuld daran sind die regionalen Kinospots,<br />
die einen von einer Sekun<strong>de</strong><br />
auf die an<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>r ins reale Leben<br />
zurückholen. Statt bildgewaltiger Mar-<br />
keninszenierungen wer<strong>de</strong>n vorne auf<br />
die Leinwand plötzlich Standbil<strong>de</strong>r<br />
von holzgetäfelten Pizzerien geworfen,<br />
die »Vesuvio« o<strong>de</strong>r »Da Angelo« heißen.<br />
Schön ist das nicht. Aber mitunter sehr<br />
wirkungsvoll.<br />
Thomas Knorr beispielsweise, Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r auf Kinowerbung spezialisierten<br />
Agentur Knorrwerbung, erzählt, wie<br />
jüngst ein verzweifelter Dönerla<strong>de</strong>nbesitzer<br />
aus <strong>de</strong>m südlichen Ruhrgebiet bei<br />
ihm anrief, um seinen Kinospot nach<br />
drei Monaten unverzüglich zu stoppen.<br />
»Er konnte sich vor Kun<strong>de</strong>n kaum noch<br />
retten.« Der Grund: Sein La<strong>de</strong>n liegt nur<br />
ein, zwei Gehminuten vom Kino entfernt.<br />
»Durch seine Werbung animiert,<br />
gingen die Kinobesucher nach <strong>de</strong>m Film<br />
rüber, um sich einen Döner zu holen.<br />
Mittlerweile kennt ihn je<strong>de</strong>r und sein<br />
Geschäft brummt.« Und das, obwohl <strong>de</strong>r<br />
Spot alles an<strong>de</strong>re als aufwendig produziert<br />
wor<strong>de</strong>n war. Etwas ganz einfaches<br />
sei das gewesen, so Knorr. »Ein Standbild<br />
mit Ton. Mehr nicht.«<br />
Was aber braucht es, damit regionale<br />
Kinowerbung wirkt? Das Unternehmen<br />
muss vor allem halten, was es<br />
werbemäßig verspricht – sowohl sein<br />
Angebot als auch sein Service müssten<br />
stimmen, glaubt Knorr. »Und was es anbietet,<br />
sollte auch gut erreichbar sein.«<br />
Der Spot zu seinem Produkt o<strong>de</strong>r seiner<br />
Dienstleistung braucht dann auch<br />
nicht extravagant zu sein.<br />
Weniger ist mehr<br />
Rainer Samleit, geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter <strong>de</strong>s Hannoveraner Kinospezialvermittlers<br />
Agir Media, warnt<br />
sogar davor, in <strong>de</strong>n Spots allzu dick aufzutragen.<br />
»Weniger ist mehr. Einfache,<br />
verständliche Botschaften mit wenig<br />
Text sind i<strong>de</strong>al. Die Bil<strong>de</strong>r sollten für<br />
sich sprechen. Und wenn Musik, dann<br />
sollte man sie vorher gut auswählen.«<br />
Die Qualität sollte stimmen. Und das<br />
Format. Nach Möglichkeit keine regionalen<br />
Fernsehsen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r kinofrem<strong>de</strong><br />
Agenturen damit beauftragen, einen<br />
Kinospot zu produzieren, rät Knorr. Oft<br />
30 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
sei die technische Qualität dieser Spots<br />
nicht ausreichend fürs Kino. Während<br />
<strong>de</strong>r Fernseher mit einer Auflösung<br />
von 720 Pixel auskommt, braucht das<br />
Kino min<strong>de</strong>stens 1828 Pixel. Sonst verschmiert<br />
das Bild auf <strong>de</strong>r Leinwand. Damit<br />
aber noch lange nicht genug, <strong>de</strong>r<br />
Produktionsleitfa<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Website<br />
<strong>de</strong>s Verbands FDW Werbung im Kino<br />
erklärt <strong>de</strong>tailreich, welche Daten-, Bild-<br />
und Tonformate ein Spot benötigt, um<br />
im Kino gezeigt zu wer<strong>de</strong>n. Technische<br />
Varianten gibt es mittlerweile viele – die<br />
digitale beispielsweise. Thomas Stilper,<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r Cinema Advertising<br />
Group (CAG), ist <strong>de</strong>r Meinung, dass<br />
mit <strong>de</strong>r Digitalisierung auch die Spots<br />
besser gewor<strong>de</strong>n seien – zumin<strong>de</strong>st<br />
dort, wo es digitale Leinwän<strong>de</strong> gibt.<br />
Rund 300 seien es in Deutschland. Die<br />
digitale Technik mache gestalterisch<br />
» WENIGER IST MEHR. EINFACHE, VERSTÄNDLICHE BOTSCHAFTEN<br />
MIT WENIG TEXT SOLLTEN FÜR SICH SPRECHEN. UND WENN<br />
MUSIK, DANN SOLLTE MAN SIE GUT AUSWÄHLEN.«<br />
RAINER SAMLEIT, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter, Agir Media, Hannover<br />
sehr viel mehr möglich. Flash-Animationen<br />
zum Beispiel, wie man sie aus<br />
<strong>de</strong>m Internet kennt. Auch hierfür gibt<br />
es spezielle Tools, die es Werben<strong>de</strong>n<br />
ermöglichen, ihre Produktionen selbst<br />
zu gestalten und verlustfrei auf das Kinoformat<br />
umwan<strong>de</strong>ln zu lassen. Gut gemachte<br />
Kinowerbung kann sich lohnen,<br />
für Fahrschulen genauso wie für Autohäuser,<br />
Optiker o<strong>de</strong>r Fitness-Studios.<br />
Wie sie wirkt? »Vor allem nachhaltig«,<br />
sagt Christoph Hirschberg von Heinefilm,<br />
einer Werbeverwaltung, die sich<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Weischer Mediengruppe<br />
unter an<strong>de</strong>rem ums regionale Geschäft<br />
kümmert. Eine Erfolgsstory, wie sie beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r Dönerla<strong>de</strong>nbesitzer erzählen<br />
kann, ist zwar möglich, typisch<br />
ist sie allerdings nicht. Nein, so Stilper<br />
von <strong>de</strong>r CAG, Kinowerbung sei vor allem<br />
für Unternehmen interessant, die nicht<br />
nur auf kurzfristig angelegte Abverkaufserfolge<br />
setzen. Für Unternehmen<br />
also, die ihre Leistungen und Produkte<br />
in einem beson<strong>de</strong>rs attraktiven werblichen<br />
Umfeld präsentieren wollen, um<br />
so ihre Bekanntheit in <strong>de</strong>r Region zu<br />
steigern. Dabei hilft Kinowerbung [ …
MARKETING _ Regionalmarketing<br />
allemal – nicht zuletzt auch <strong>de</strong>shalb,<br />
weil man sie we<strong>de</strong>r wegzappen noch<br />
überblättern kann. Außer<strong>de</strong>m bleibt<br />
sie vergleichsweise gut im Gedächtnis.<br />
Nach einer Untersuchung von Werbeweischer<br />
können sich 80 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Kinobesucher nach <strong>de</strong>m Film noch<br />
min<strong>de</strong>stens an vier Spots erinnern.<br />
Nicht alles geht<br />
Wie die Media-Analyse 2008 belegt, gehen<br />
vor allem junge Menschen ins Kino,<br />
etwa 65 Prozent aller Kinobesucher<br />
pro Woche sind nicht älter als 29 Jahre,<br />
aber auch die Dreißiger gehen noch regelmäßig<br />
Filme schauen – immerhin<br />
je<strong>de</strong>r Zweite. Auch wichtig: Viele Kinobesucher<br />
sind nicht nur gebil<strong>de</strong>t (29<br />
Prozent sind o<strong>de</strong>r waren auf einer weiterführen<strong>de</strong>n<br />
Schule und 36 Prozent<br />
haben Abitur o<strong>de</strong>r ein abgeschlossenes<br />
Studium), sie verdienen, obwohl jung,<br />
auch nicht ganz schlecht. Vier von fünf<br />
Kinobesuchern verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen<br />
von 1.500 Euro<br />
und mehr. Und weil die Kinobesucher<br />
sind, wie sie sind, nämlich mobil und<br />
kommunikativ, ist nicht je<strong>de</strong> Branche<br />
fürs Kino geschaffen: Was zum Beispiel<br />
interessieren einen Early-Adopter Trep-<br />
p<br />
penlifte? Viel kosten muss ein Kinospot<br />
nicht. Trotz<strong>de</strong>m raten die Experten bei<br />
<strong>de</strong>n Vermarktern und in <strong>de</strong>n Agenturen<br />
davon ab, eine Kampagne von vornherein<br />
totzusparen. Für weniger als 1.000<br />
Euro lässt sich kein guter Spot produzieren,<br />
darin sind sich die Experten<br />
einig. Einen vernünftigen, grafisch<br />
animierten Kinospot bekomme man<br />
bereits für 1.300 Euro, so Knorr von<br />
Knorrwerbung. Das Gleiche in digital<br />
komme sogar nur auf 700 Euro. Hirschberg<br />
von Heinefilm fin<strong>de</strong>t, dass schon<br />
etwas tiefer in die Tasche gegriffen wer<strong>de</strong>n<br />
sollte, um echte Qualität auf die<br />
Leinwand zu bringen. Ein Spot ab 4.000<br />
Euro sehe einfach nach was aus. Wer<br />
sich das nicht leisten will, kann auch<br />
an<strong>de</strong>re für sich produzieren lassen. Beispiel<br />
Händlermarketing: »Für unseren<br />
langjährigen Kun<strong>de</strong>n Volkswagen produzieren<br />
wir Spots, die zunächst von<br />
<strong>de</strong>r Zentrale bun<strong>de</strong>sweit geschaltet wer<strong>de</strong>n<br />
und anschließend <strong>de</strong>n rund 2.500<br />
VW-Partnern in <strong>de</strong>n Autohäusern zur<br />
Verfügung stehen«, erzählt Samleit von<br />
Agir Media. »Will <strong>de</strong>r Händler die Werbung<br />
in seiner Region einsetzen, wird<br />
<strong>de</strong>r Spot individualisiert.«<br />
Ähnlich wirbt auch <strong>de</strong>r Markenartikler<br />
Fossil zusammen mit seinen Juwelie-<br />
CHECKLISTE KINOWERBUNG LEICHT GEMACHT<br />
Wer im Kino für sich werben will, sollte wissen warum. Darüber<br />
hinaus gibt es aber noch mehr zu be<strong>de</strong>nken. Ein Überblick.<br />
p Branchen. Prinzipiell gilt: Werben kann im Kino je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>ssen<br />
Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen nicht gegen grundsätzliche Regeln für<br />
Werbung verstoßen. Und trotz<strong>de</strong>m gehören »ältliche« Produkte nicht<br />
ins Kino. Der Grund: Kinogänger sind vor allem eines – jung, mobil<br />
und markenorientiert. Sinnvoll sind im Kino Branchen wie Textilhan<strong>de</strong>l,<br />
Autohäuser, Trendfriseure, Gastronomie, Reisebüros.<br />
p Vorgehensweise. Viele Wege führen ins Kino. Interessierte können<br />
über die Kinos vor Ort die zuständigen Werbeverwaltungen bzw.<br />
<strong>de</strong>ren Außendienst ausfindig machen. O<strong>de</strong>r sie wen<strong>de</strong>n sich an eine<br />
Agentur, die sich auf die Produktion und Vermarktung von Kinospots<br />
spezialisiert hat. Es ist auch möglich, sich direkt an <strong>de</strong>n FDW, <strong>de</strong>n<br />
Fachverband <strong>de</strong>r Kinowerber, zu wen<strong>de</strong>n.<br />
ren. Für <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren potenziellen<br />
Kun<strong>de</strong>n produziert Heinefilm<br />
auch schon mal im Voraus. Für Frisöre<br />
beispielsweise stehen digital o<strong>de</strong>r auf<br />
Rolle drei Werbefilmchen zur Auswahl,<br />
die nur noch um eine sogenannte Allonge<br />
verlängert wer<strong>de</strong>n müssen. Adresse<br />
drauf, Logo drauf und fertig. Die Kosten<br />
liegen zwischen 300 und 500 Euro. Wer<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
FACHBEITRAG:<br />
»Kino-Werbung«<br />
Das Kino bietet eine Vielzahl von Werbemöglichkeiten.<br />
Mehr über Zuschauerstruktur<br />
und Werbeformen fin<strong>de</strong>n Sie hier.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2026292<br />
allerdings nicht ohne Ton auskommen<br />
will, muss noch einmal um die 500<br />
Euro zuzahlen. Natürlich produziert<br />
Heinefilm nicht aus lauter Nettigkeit<br />
irgendwelche Kinospots. Vielmehr tritt<br />
die Werbeverwaltung in Vorleistung für<br />
Kun<strong>de</strong>n, die es noch zu akquirieren gilt.<br />
Die Produktionskosten wer<strong>de</strong>n dann<br />
auf alle, die <strong>de</strong>n Spot einkaufen, umgelegt.<br />
Je mehr, <strong>de</strong>sto günstiger <strong>de</strong>r Preis.<br />
p Ziel<strong>de</strong>finition. Bevor im Kino geworben wird, sollten folgen<strong>de</strong> Fragen<br />
geklärt sein: Welches Ziel gilt es konkret zu erreichen? Und passt<br />
das Medium Kino zu dieser Zielvorgabe? Wie viel Geld darf mich die<br />
Produktion <strong>de</strong>s Spots, wie viel <strong>de</strong>ssen Einschaltung ins Kino kosten?<br />
p Standardisierung. Wer allein produzieren will, sollte auf die von<br />
<strong>de</strong>n Werbeverwaltungen vorgegebenen Standards achten. Die technische<br />
Qualität muss stimmen. Informationen dazu sind unter an<strong>de</strong>rem<br />
auf <strong>de</strong>r Website <strong>de</strong>s FDW zu fin<strong>de</strong>n.<br />
p Nachhaltigkeit. Kinowerbung wirkt vor allem nachhaltig. Das<br />
heißt, sie braucht Zeit. Wenn möglich, sollte ein Spot min<strong>de</strong>stens ein<br />
Jahr lang zu sehen sein.<br />
p Testphase. Bei einem Testlauf nicht nur einen Saal über kurze Zeit<br />
belegen, son<strong>de</strong>rn gleich mehrere.<br />
32 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Produzieren allein reicht natürlich<br />
nicht, die Spots müssen auch noch im<br />
Kino geschaltet wer<strong>de</strong>n. Wie hoch die<br />
Einschaltkosten sind, hängt nicht nur<br />
davon ab, wie lang <strong>de</strong>r Spot ist, son<strong>de</strong>rn<br />
auch davon, wo er geschaltet wird – <strong>de</strong>r<br />
Besucherzahl wegen: So wirbt es sich in<br />
<strong>de</strong>r Mecklenburgischen Schweiz natürlich<br />
billiger als in <strong>de</strong>r Hauptstadt.<br />
Ortsgröße bestimmt <strong>de</strong>n Preis<br />
Ein Tondia-Einsatz von 20 Sekun<strong>de</strong>n<br />
kostet in einer Kleinstadt wie Malchin<br />
beispielsweise zwischen 90 und 200<br />
Euro im Monat, in einer Großstadt<br />
wie Berlin zwischen 120 und 560 Euro.<br />
Rabattiert wird ab einer gewissen<br />
Mengenbuchung, 20 Prozent sind es<br />
bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.<br />
Ein volles Jahr sollte nach Möglichkeit<br />
auch durchgeschaltet wer<strong>de</strong>n. »Kinowerbung<br />
braucht Zeit, um ihre volle<br />
Wirkung zu erzielen«, sagt Knorr. Die<br />
meisten Unternehmen, die im Kino<br />
werben, wissen das. 90 Prozent schalten<br />
ein Jahr und länger. Auch <strong>de</strong>nen,<br />
die noch keine Leinwan<strong>de</strong>rfahrung haben,<br />
rät Knorr, ihre Spots nicht nur in<br />
einem Saal für einen Monat zu testen.<br />
»Dann lieber viele Kinos über einen<br />
kurzen Zeitraum hinweg belegen.«<br />
Das sagt <strong>de</strong>r Experte. Und <strong>de</strong>r Kinobesucher?<br />
Der hofft darauf, künftig auch<br />
mal über <strong>de</strong>n ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren regionalen<br />
Spot lachen zu können. O<strong>de</strong>r ihn<br />
einfach nur gut zu fin<strong>de</strong>n. Immerhin<br />
lebt die Werbung – egal, ob im Kino<br />
o<strong>de</strong>r woan<strong>de</strong>rs – nicht nur von opulenten<br />
Bil<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn auch von zün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
I<strong>de</strong>en.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
p<br />
LINKS Das Internet bietet viele Informationen<br />
und Tools zur regionalen Kinowerbung.<br />
Hier eine Auswahl:<br />
p www.fdw.<strong>de</strong> Auf <strong>de</strong>r Verbandsseite<br />
<strong>de</strong>s FDW sind alle Mitglie<strong>de</strong>r gelis tet, die<br />
als Werbeverwaltungen bzw. Spezialmittler<br />
tätig sind. Außer<strong>de</strong>m Studien und Infos zu<br />
Besucherzahlen, Preisen und zu regionaler<br />
Kinowerbung.<br />
p www.heinefilm.<strong>de</strong> Spannend<br />
ist <strong>de</strong>r Preisrechner: Spotart, Laufzeit und<br />
Ortsgröße eingeben – schon wer<strong>de</strong>n die<br />
Schaltkosten berechnet. Zeigt auch, wie<br />
an<strong>de</strong>re Unternehmen regional werben.<br />
p www.ca-group.<strong>de</strong> Auch hier stehen<br />
alle Basics über nationale und regionale<br />
Kinowerbung.<br />
p www.cine-flash.<strong>de</strong> Zeigt, wie man<br />
mittels einer Flash-Animation auf sich aufmerksam<br />
machen kann.<br />
p www.cinecom.<strong>de</strong> Website von<br />
Werbeweischer mit Online-Kinoplaner.<br />
Business Ma<strong>de</strong> in Germany – Erfolgsfaktoren für <strong>de</strong>n wirtschaftlichen Aufschwung<br />
2. - 3. Juli 2009, Kongresshaus Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n<br />
Konferenzthemen<br />
� Wo stehen wir in drei Jahren? – Perspektiven für <strong>de</strong>n<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
� Zukunft gestalten – Innovationsfähigkeit durch die Neu- und<br />
Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen<br />
Unter <strong>de</strong>n Sprechern sind<br />
Wolfgang Grupp<br />
alleiniger Geschäftsführer<br />
und Inhaber TRIGEMA GmbH<br />
& Co. KG, Burladingen<br />
Barbara Kno�ach<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s,<br />
SEB Asset Management AG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Frank Meier-Gerßler<br />
Vorstand Operations,<br />
Global Group Dialog<br />
Solutions AG, Idstein<br />
Dr. Ljiljana Mitic<br />
Director Financial Services<br />
Industry, Hewlett-Packard<br />
GmbH, Deutschland,<br />
München<br />
Initiatoren<br />
� Erfolgsfaktor Mensch – Nachhaltiger Unternehmenserfolg durch<br />
strategische Personalpolitik<br />
� Is big beautiful? – Zukäufe, Kostenoptimierung, Outsourcing<br />
Dr. Martina Niemann<br />
Bereichsleiterin Tarif- und<br />
Sozialpolitik, Deutsche Bahn<br />
AG, Berlin<br />
Peter Pittgens<br />
Geschäftsführer,<br />
Siegfried Vögele Institut,<br />
Bonn<br />
Prof. Dr.<br />
Helga Rübsamen-Schaeff<br />
Geschäftsführerin,<br />
AiCuris GmbH & Co KG,<br />
Wuppertal<br />
Hauptsponsoren Co-Sponsor Hauptmedienpartner Medienpartner<br />
Nähere Informationen erhalten Sie unter: Fon: +49(0)69 - 97 176-304; www.malekigroup.com; E-Mail: g.fascher@malekigroup.com<br />
Dr. Robert B. Vehrkamp<br />
Director, Programm<br />
Europas Zukunft,<br />
Bertelsmann Stiftung,<br />
Gütersloh<br />
acq_05/09
MARKETING _ Magalog<br />
Magazin trifft Katalog<br />
»Magalog – die neue Wun<strong>de</strong>rwaffe für Verkauf und Kun<strong>de</strong>nbindung.« Mit <strong>de</strong>rartigen Vorschusslorbeeren<br />
ausgestattet, wur<strong>de</strong>n vor einigen Jahren die ersten Mischungen aus Magazin und<br />
Katalog entwickelt, die das altern<strong>de</strong> Medium <strong>de</strong>s Versandhan<strong>de</strong>ls revolutionieren sollten.<br />
Text _ Frank Pieper<br />
Heute ist die Euphorie <strong>de</strong>s Neuen <strong>de</strong>utlich<br />
verblasst. Forscht man aktuell im<br />
Internet bei Google nach <strong>de</strong>r Mischung<br />
aus Magazin und Katalog, so ist die Ausbeute<br />
an Informationen und Leistungsbeispielen<br />
ähnlich enttäuschend wie die<br />
Definition <strong>de</strong>s Lexikons Wikipedia. Das<br />
aus <strong>de</strong>n Worten Magazin und Katalog zusammengesetzte<br />
Objekt sei ein Synonym<br />
für eine zu Promotionszwecken verteilte<br />
Ausgabe eines Magazins, die aufgrund<br />
ihrer Reduziertheit als Katalog <strong>de</strong>finiert<br />
wür<strong>de</strong>, lässt uns <strong>de</strong>r Eintrag <strong>de</strong>r freien<br />
Enzyklopädie wissen.<br />
Da eine <strong>de</strong>rartige Definition <strong>de</strong>s Kunstworts<br />
Magalog in <strong>de</strong>n Marketingabteilungen<br />
<strong>de</strong>utscher Versandhändler<br />
kaum Verzückungen auslösen dürfte,<br />
fin<strong>de</strong>t sich die tatsächliche Lösung <strong>de</strong>r<br />
p<br />
Informationsverknappung in <strong>de</strong>m ergänzen<strong>de</strong>n<br />
Eintrag. Dieser erklärt, dass<br />
Eberhard Dittmann <strong>de</strong>n Begriff als eingetragene<br />
Marke seit 1997 nutzen darf.<br />
Und das tut er: <strong>Als</strong> ehemaliger Sport-<br />
und Erdkun<strong>de</strong>lehrer hört Dittmann auf<br />
<strong>de</strong>n Spitznamen Titus und hat diesen<br />
seinem Skatebord-Label übertragen, das<br />
seine Kun<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem erfolgreich<br />
mit einem regelmäßig erscheinen<strong>de</strong>n<br />
Magalog informiert.<br />
We<strong>de</strong>r Fisch noch Fleisch?<br />
Wie bei <strong>de</strong>m von AEG seit 1941 als<br />
»Foen« geschützten Markenzeichen <strong>de</strong>s<br />
Haartrockners, kann das eingetragene<br />
Recht <strong>de</strong>r Titus AG die Verbreitung <strong>de</strong>s<br />
Wortlauts und die Schaffung eines neu-<br />
CASE MAGALOG FÜR ZUBEHÖR- UND TUNINGTEILE<br />
Custom & Speed Parts aus Bargtehei<strong>de</strong>, Spezialist<br />
für luftgekühlte Volkswagen, ist Marktführer<br />
seines Segments. Ausgerichtet auf die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
seiner Zielgruppe, nutzt das international<br />
agieren<strong>de</strong> Unternehmen <strong>de</strong>n redaktionellen Katalog<br />
zur ergänzen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nansprache neben<br />
<strong>de</strong>m Hauptkatalog.<br />
p Der Auftraggeber: Custom & Speed Parts. Das<br />
Unternehmen bietet <strong>de</strong>r Fangemein<strong>de</strong> von luftgekühlten<br />
Boxer-Motoren von VW und Porsche Ersatz-<br />
und Tuningteile. Mit <strong>de</strong>r jährlichen Neuauflage <strong>de</strong>s<br />
über 1.000 Seiten umfassen<strong>de</strong>n Produktkatalogs<br />
präsentieren die Spezialisten ihrer Zielgruppe über<br />
25.000 Ersatzteile für ihre Automobile.<br />
p Die Aufgabenstellung. Kun<strong>de</strong>nbindung und Zielgruppenansprache<br />
stehen im Vor<strong>de</strong>rgrund. Während<br />
<strong>de</strong>r klassische Katalog in Verbindung mit <strong>de</strong>m Online-<br />
Shop rein auf <strong>de</strong>n Verkauf ausgerichtet ist, sorgen flankieren<strong>de</strong><br />
Maßnahmen wie Messen und Anzeigenplatzierungen<br />
für Informationen und Zusatzverkäufe. Um <strong>de</strong>r<br />
Zielgruppe weiterführen<strong>de</strong> Angebote zu machen, ohne<br />
das bisherige Leistungsspektrum zu kannibalisieren,<br />
wur<strong>de</strong> ein redaktionell angereicherter Katalog entwickelt.<br />
Ergänzt um Anwen<strong>de</strong>rstorys und szenetaugliche<br />
Bebil<strong>de</strong>rungen, präsentiert <strong>de</strong>r Anbieter ausgesuchte<br />
Produkte unter saisonalen Aspekten. Diese Kun<strong>de</strong>nansprache<br />
soll sich vom Hauptkatalog unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Der Magalog dient als Ergänzung, um die Zielgruppe für<br />
spezielle Produkte und Leistungen zu sensibilisieren.<br />
en Gattungsbegriffs nicht verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Auf <strong>de</strong>r Suche nach neuen Trends und<br />
Möglichkeiten, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n noch besser<br />
und nachhaltiger zu erreichen, greifen<br />
die Marketingabteilungen <strong>de</strong>s Versandhan<strong>de</strong>ls<br />
<strong>de</strong>n Gedanken, redaktionelle<br />
Inhalte in ihre Verkaufspräsentationen<br />
zu streuen, dankbar auf.<br />
Unabhängig von <strong>de</strong>r Begrifflichkeit ist<br />
die Nutzbarkeit <strong>de</strong>s redaktionellen Katalogs<br />
wie bei vielen Marketingtools strittig.<br />
»We<strong>de</strong>r Fisch noch Fleisch«, heißt es<br />
hinter vorgehaltener Hand, während Anbieter<br />
wie Bogner durchaus erfolgreich<br />
auf die Beson<strong>de</strong>rheit und die hierdurch<br />
erzielbare Aufmerksamkeit <strong>de</strong>s Mediums<br />
setzen. Wie bei allen Instrumenten<br />
<strong>de</strong>s Marketings geht <strong>de</strong>m Erfolg jedoch<br />
einige Anstrengung voraus. Während<br />
34 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />
Foto: Custom & Speed Parts
<strong>de</strong>r erfolgsverwöhnte Versandhan<strong>de</strong>l es<br />
bis dato gewohnt war, seine Produkte in<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger ansprechen<strong>de</strong>r Form<br />
<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n lediglich verkäuferisch zu<br />
präsentieren, erfor<strong>de</strong>rt die Erstellung<br />
eines redaktionell angereicherten Katalogs<br />
<strong>de</strong>utlich mehr Aufwand.<br />
Marketinginstrument Magalog<br />
Da entsprechen<strong>de</strong> Zusatzleistungen<br />
für vermeintlich unproduktive Seiten<br />
entstehen, tritt bei vielen Entschei<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Kosten-Nutzen-Aspekt in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Das verhin<strong>de</strong>rt noch immer <strong>de</strong>n<br />
Siegeszug <strong>de</strong>s Magalogs. Betrachtet man<br />
aber die Zielgruppe <strong>de</strong>s klassischen Versandhan<strong>de</strong>ls,<br />
stellt man fest, dass sich<br />
diese zwischenzeitlich zu erlebnisorientierten<br />
Konsumenten entwickelt hat,<br />
die mit <strong>de</strong>r simplen Abbildung eines<br />
Produkts und dazugehörigen Größen-<br />
und Bestellangaben nicht mehr zufrie<strong>de</strong>n<br />
ist. Im Sinne <strong>de</strong>r gezielten Kun<strong>de</strong>nansprache<br />
muss <strong>de</strong>r erfolgreiche Versen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>shalb immer auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r Informationsvermittlung<br />
und <strong>de</strong>r hieraus resultieren<strong>de</strong>n<br />
Bindung seiner Kun<strong>de</strong>n sein.<br />
Ob in Form <strong>de</strong>s Gattungsbegriffs o<strong>de</strong>r<br />
mit <strong>de</strong>r Bezeichnung »Magazin-Katalog«<br />
– <strong>de</strong>r Magalog hat durchaus eine<br />
Daseinsberechtigung im breiten Feld<br />
<strong>de</strong>s Marketingmix. Die <strong>de</strong>utlich zu beobachten<strong>de</strong><br />
Entwicklung zu immer<br />
mehr Emotionalität in <strong>de</strong>utschen Versandhan<strong>de</strong>lskatalogen<br />
zeugt von gesteigertem<br />
Marketing<strong>de</strong>nken und -han<strong>de</strong>ln:<br />
Um <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n heute für eine Leistung<br />
zu begeistern, ist es nötig, ihn mit<br />
einem Markenbewusstsein auszustatten.<br />
Unabhängig davon, ob es sich um<br />
vermeintlich unemotionale Produkte<br />
wie Schrauben und Kabelverbin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
um die Frühjahrsmo<strong>de</strong> han<strong>de</strong>lt. Der<br />
Kun<strong>de</strong> will umsorgt sein, er möchte sich<br />
gut fühlen und in seiner Markentreue<br />
bestätigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Spannen<strong>de</strong> Geschichten<br />
Der Aufwand für einen Magalog ist<br />
nicht zu unterschätzen. Neben marktorientiertem<br />
Han<strong>de</strong>ln bedarf es eines<br />
Kommunikationspartners, <strong>de</strong>r sowohl<br />
über die setzerische Kompetenz für die<br />
Katalogerstellung verfügt als auch in<br />
<strong>de</strong>r Lage ist, spannen<strong>de</strong> und themenbezogene<br />
Artikel redaktionell aufzubereiten.<br />
Letztlich ist es die ergänzen<strong>de</strong><br />
Redaktion, die – mit vermeintlich unproduktiven<br />
Seiten – für die nötige<br />
Spannung und Beson<strong>de</strong>rheit sorgt, um<br />
die Verweildauer eines Magalogs auf<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 35<br />
<strong>de</strong>n Wohnzimmertischen <strong>de</strong>r Nutzer –<br />
mit <strong>de</strong>r Chance auf zusätzliche Bestellungen<br />
– zu erhöhen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
AUTOR<br />
Frank Pieper<br />
ist geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter <strong>de</strong>r<br />
Unternehmensgruppe<br />
Contigo Concept GmbH, die mit Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />
in Flensburg, Montabaur und<br />
Frankfurt Lösungen <strong>de</strong>r gezielten Kun<strong>de</strong>nansprache<br />
entwickelt.<br />
p pieper@con-tigo.<strong>de</strong><br />
1.000<br />
BRIEFBOGEN<br />
GRATIS<br />
DIN A4, 4/0-farbig (einseitig)<br />
Offsetpapier, 80g/m²,<br />
laser-/inkjettauglich<br />
1.000 bestellen - 2.000 erhalten<br />
/// Persönlicher Ansprechpartner<br />
/// Liefergarantie<br />
/// Höchste Schnitt- und Druckqualität<br />
Jetzt online bestellen:<br />
www.druckhel<strong>de</strong>n.<strong>de</strong>/acquisa
MARKETING _ Alternative Postdienstleister<br />
Farbe im Postmarkt<br />
Nach einigen Branchenturbulenzen bringen alternative Postdienstleister jetzt längst<br />
angedachte Produkte auf <strong>de</strong>n Markt – konzipiert für die Ära nach <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>s Postmonopols.<br />
Das erweitert die Möglichkeiten für Versen<strong>de</strong>r von Mailings.<br />
Text _ Kristina Schreiber<br />
Alle schielen auf <strong>de</strong>n Riesen. »Die Deutsche<br />
Post ist als Allroun<strong>de</strong>r äußerst<br />
erfolgreich«, lobt Marco Schlüter, Bereichsleiter<br />
Geschäftsentwicklung und<br />
Kun<strong>de</strong>nbetreuung <strong>de</strong>r neuen, für das<br />
postalische Drittgeschäft stehen<strong>de</strong>n<br />
Marke Bauer Postal Network bei <strong>de</strong>r Bauer<br />
Vertriebs KG in Hamburg. Giganten<br />
wie die Post hätten in<strong>de</strong>s auch eine<br />
Achillesferse: Mangeln<strong>de</strong> Flexibilität<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
EXCEL-TOOL:<br />
»Direktmarketing«<br />
Mit diesem Excel-Tool behalten Sie die<br />
Kosten und <strong>de</strong>n Erfolg aller Ihrer Mailing-<br />
Kampagnen im Blick.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 671075<br />
und starre Regeln, wie eine Sendung etwa<br />
nach Format und Inhaltsgleichheit<br />
einzustufen sei.<br />
»Wenn es überhaupt funktioniert, ein<br />
frei geformtes und damit aufmerksamkeitsstarkes<br />
Mailing mit <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Post zu versen<strong>de</strong>n, dann kostet das erhebliche<br />
Aufschläge«, betont Schlüter.<br />
Der Manager will das »unlogische System«<br />
aus Monopolzeiten jetzt öffnen.<br />
Denn: Bis zu 70 Prozent <strong>de</strong>r Kosten für<br />
Werbebriefe, die mit <strong>de</strong>r Deutschen Post<br />
versen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, gehen für das Porto<br />
drauf. Beson<strong>de</strong>rs teuer kommt es Kreative<br />
zu stehen, wenn ungewöhnliche<br />
Formate zugestellt wer<strong>de</strong>n sollen. Um<br />
hier gegenzusteuern, lautet die einzige<br />
Beför<strong>de</strong>rungsbedingung bei Bauer Vertrieb<br />
(was sie mit <strong>de</strong>r TNT Post gemein<br />
hat), dass das Poststück in <strong>de</strong>n Briefkasten<br />
<strong>de</strong>s Empfängers passen muss.<br />
Regeln rund um Inhaltsgleichheit entfallen.<br />
Die Preise staffeln sich nach Gewicht.<br />
Brief ist nicht mehr gleich Brief<br />
»Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nken bei Gewicht, Formaten<br />
o<strong>de</strong>r Laufzeiten in Klassen <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Post«, kritisiert Christian Bartelheimer,<br />
Chef <strong>de</strong>r Swiss-Post- und Hermes-Tochter<br />
Primemail in Hamburg. Die eigentliche<br />
Leistung, einen Brief in <strong>de</strong>finierter Zeit<br />
und Qualität von <strong>de</strong>r Küste in die Berge<br />
zu bringen, bestehe in <strong>de</strong>r Logistik, die<br />
durch das Sendungsvolumen im Transporter<br />
bestimmt wer<strong>de</strong>. Entsprechend<br />
müssten neue Postdienstleister »die [ …<br />
36 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />
Foto: amlet /shutterstock
Dem Altern Einhalt gebieten<br />
Frédéric Cavro über datenschutzkonformes Adressmanagement<br />
Wie sich die Anfor<strong>de</strong>rungen an Adresslisten<br />
und Datenbanken im Dunstkreis<br />
<strong>de</strong>r Datenschutzreform gestalten, darüber<br />
spricht Frédéric Cavro, Geschäftsleitungsmitglied<br />
<strong>de</strong>r SAZ-Gruppe, im<br />
Interview.<br />
Sie haben einmal gesagt, Datenbanken<br />
und Adresslisten fangen an zu »vergammeln«,<br />
wenn man sich nicht um sie kümmert.<br />
Wie können Werbungtreiben<strong>de</strong><br />
Gefahren rund um diese schnell ver<strong>de</strong>rbliche<br />
Ware abwen<strong>de</strong>n?<br />
Frédéric Cavro: Egal, ob Sie es mit<br />
Adresslisten für eine Mailing-Akquise-<br />
Kampagne zu tun haben o<strong>de</strong>r Ihren<br />
Daten-Pool reparieren, es gilt: ohne gepflegte<br />
Adressen we<strong>de</strong>r Response-starke<br />
Mailings noch vali<strong>de</strong> Datamining-Erkenntnisse.<br />
Aus Datenbanken, die nur<br />
»Garbage« enthalten, kann auch nur<br />
»Garbage« herauskommen. Wo Streuverluste<br />
produziert wer<strong>de</strong>n, ergibt sich<br />
von vorn herein ein schlechter Response<br />
und damit ein unterirdischer Returnon-Investment<br />
– selbst wenn es geneigte<br />
Reagierer gibt.<br />
Investitionen drohen zu verpuffen …<br />
Cavro: Gera<strong>de</strong> wenn Sie eine unpassen<strong>de</strong><br />
Teilzielgruppe o<strong>de</strong>r einen falsch verorteten<br />
Adressaten anschreiben, setzten<br />
Sie je<strong>de</strong> Menge Budget in <strong>de</strong>n Sand. Erst<br />
wenn ein Mailing an <strong>de</strong>n richtigen Ort<br />
und die gewünschte Zielgruppe gelangt,<br />
haben Unternehmen sauber gearbeitet.<br />
Dazu müssen diese berücksichtigen,<br />
ob <strong>de</strong>r anvisierte Kun<strong>de</strong> umgezogen<br />
o<strong>de</strong>r gar verstorben ist. Und sie müssen<br />
klären, ob ihre Post an eine bestimmte<br />
Klientel überhaupt zustellbar<br />
ist. Außer<strong>de</strong>m sind Informationen über<br />
schlechte Zahler, Werbeverweigerer o<strong>de</strong>r<br />
Schnäppchen jäger relevant für <strong>de</strong>n Marketingerfolg<br />
– je nach Kampagnenziel.<br />
Wie funktioniert Adressoptimierung,<br />
wenn man sie intelligent betreibt?<br />
Cavro: Diejenigen Unternehmen schnei<strong>de</strong>n<br />
am kosteneffizientesten und bei<br />
Treffern am effektivsten ab, die <strong>de</strong>n<br />
kaska<strong>de</strong>nartigen Abgleich mit allen<br />
am Markt verfügbaren Informationen<br />
nutzen. Es ist unverantwortlich, wenn<br />
Marktteilnehmer ihren Kun<strong>de</strong>n nur<br />
hauseigene Produkte zur Umstellung von<br />
Umzügen, zur Markierung von Verstorbenen,<br />
von Unzustellbaren und Co. als<br />
alleinigen Seligmacher anpreisen. Diese<br />
Dienstleis ter verkennen, dass nur alle<br />
verfügbaren Quellen zusammen eine<br />
umfassen<strong>de</strong> Konsumentensicht ermöglichen<br />
und so die besten Voraussetzungen<br />
für Kampagnenerfolg schaffen. Sie enthalten<br />
ihren Kun<strong>de</strong>n bewusst Chancen<br />
bei <strong>de</strong>r Adressbereinigung vor. Obwohl<br />
ich für die umfassen<strong>de</strong> Kaska<strong>de</strong> plädiere,<br />
müssen Unternehmen hier wegen <strong>de</strong>r<br />
zunehmen<strong>de</strong>n Zahl an Umzugsdatenbanken<br />
am Markt auch Risiken beachten:<br />
dass Bestän<strong>de</strong> durch mangelhafte Daten<br />
»verschlimmbessert« wer<strong>de</strong>n.<br />
Welche Auswirkungen wird <strong>de</strong>r bevorstehen<strong>de</strong><br />
Relaunch <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetzes<br />
für die Datenhygiene mit sich<br />
bringen?<br />
Cavro: Auch wenn das Gesetz <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>stag<br />
passiert hat, wissen wir noch<br />
nicht, wie und ob <strong>de</strong>r Entwurf noch in<br />
dieser Legislaturperio<strong>de</strong> beschlossen<br />
wird. Nach <strong>de</strong>rzeitigem Stand müssen<br />
wir davon ausgehen, dass für eine Nutzung<br />
von Adressen, die vor <strong>de</strong>m 1. Juli<br />
erhoben wur<strong>de</strong>n, noch kein Opt-in zur<br />
Weitergabe personenbezogener Daten<br />
erfor<strong>de</strong>rlich ist. Immerhin greift hier die<br />
geplante Übergangsfrist. Doch peu à peu<br />
wer<strong>de</strong>n auch diese Daten veralten.<br />
Wie reagieren Sie auf eine »Datenkrise«,<br />
in <strong>de</strong>r mittelfristig bereinigte Opt-in-<br />
Adressen schwin<strong>de</strong>n und neue Opt-ins<br />
schwer zu kriegen sind?<br />
Cavro: Bis zum 30. Juni arbeiten wir weiter<br />
wie bisher. Ständiger Än<strong>de</strong>rungen<br />
beim Gesetzgebungsverfahren zum<br />
Trotz verfügt die SAZ dank internationaler<br />
Aufstellung bereits über eine Reihe<br />
von Lösungen, die <strong>de</strong>r Novelle gerecht<br />
wer<strong>de</strong>n. Somit ist die SAZ in <strong>de</strong>r Lage,<br />
<strong>de</strong>m Markt auch ab Juli einen topgepflegten<br />
Bestand anzubieten. Dass es<br />
dank Off- und Near-Shoring nach wie<br />
vor nutzbare Adressen geben wird, daran<br />
zeigt sich die Ohnmacht <strong>de</strong>s neuen<br />
Gesetzes. Es schießt voll und ganz an seinem<br />
Ziel vorbei.<br />
SAZ Marketing GmbH Frankfurt<br />
Franklinstraße 62<br />
60486 Frankfurt am Main<br />
Tel. 0 69/84 84 63-0<br />
Fax. 0 69/84 84 63-69 / 79<br />
Ansprechpartner: Frédéric Cavro<br />
smartinfo@saz.net<br />
www.saz.com/address-services<br />
ANZEIGE<br />
Frédéric Cavro: »Feinere Segmente – auch nach<strong>de</strong>m<br />
die BDSG-Novelle in Kraft tritt«<br />
Was sollten Marketinganwen<strong>de</strong>r vor Inkrafttreten<br />
<strong>de</strong>r Novelle mit ihren Adressbestän<strong>de</strong>n<br />
tun?<br />
Cavro: Bis Juni besteht noch die Chance,<br />
eigene Daten-Pools durch Akquisitionsdatenbanken<br />
zu erweitern o<strong>de</strong>r noch einmal<br />
einem gründlichen Frühjahrsputz zu unterziehen.<br />
Unzustellbare und Verstorbene<br />
müssen herausgefiltert und Umzugsadressen<br />
umgestellt wer<strong>de</strong>n. Adressen müssen<br />
etwa mit Telefonnummern angereichert<br />
wer<strong>de</strong>n. Die SAZ mit ihrer Expertise aus<br />
mehr als drei Deka<strong>de</strong>n tritt dafür ein,<br />
Marketingsegmente mit Hilfe von Korrektur-<br />
und Vere<strong>de</strong>lungskonzepten feiner zu<br />
gestalten und so zeitgemäß auf Verbraucher-<br />
und Wirtschaftsbedürfnisse einzugehen.<br />
Darüber hinaus stellt die SAZ Unternehmen<br />
komplette Akquisitions- und<br />
CRM-Datenbanken zur Verfügung.<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 37
MARKETING _ Alternative Postdienstleister<br />
logistische Lösung an das Mailing anpassen<br />
und versuchen, das Format vom Gewicht<br />
zu entkoppeln«, sagt Bartelheimer.<br />
»Innovationspotenzial steckt in <strong>de</strong>n<br />
vor- und nachgelagerten Bereichen<br />
<strong>de</strong>r Wertschöpfungskette eines Briefs«,<br />
erklärt in<strong>de</strong>s Daniel Bättig, CEO <strong>de</strong>r<br />
grenzüberschreitend agieren<strong>de</strong>n Swiss<br />
Post International (SPI) Management in<br />
Bern. Während Nischenanbieter Primemail<br />
über das Hermes-Netzwerk zur<br />
Leistungsmessung und für das Qualitätsmanagement<br />
ein Tracking anbietet,<br />
setzt die SPI mit Deutschland-Dependance<br />
in Troisdorf u.a. auf digitale Services<br />
wie <strong>de</strong>n weltweit abrufbaren elektronischen<br />
Briefkasten, E-Payment und<br />
<strong>de</strong>n reibungslosen Übergang von <strong>de</strong>r<br />
physischen in die elektronische Welt<br />
und umgekehrt. Dieses Konzept wird<br />
gern als Hybridbrief bezeichnet.<br />
»Die Kunst besteht darin, Warenflüsse so<br />
zu gestalten, dass die Zustellung bei inte-<br />
grierten und mehrstufigen Kam pagnen<br />
zeitnah auf eine Kun<strong>de</strong>nreaktion erfolgt«,<br />
resümiert Rolf Schlosser, stellvertreten<strong>de</strong>r<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Councils Zustellung<br />
im Deutschen Dialogmarketing<br />
Verband. Handfestes Beispiel einer Wertschöpfungskette<br />
von SPI: Verlage können<br />
in einem ersten Schritt <strong>de</strong>n Postversand<br />
nutzen, um neue Abonnenten zu gewinnen<br />
und zu bin<strong>de</strong>n, mit einem weiteren<br />
Zeitungen und Zeitschriften grenzüberschreitend<br />
ausliefern und mit einem<br />
dritten Rechnungen weltweit versen<strong>de</strong>n.<br />
Mehr als nur zustellen<br />
Vollsortimenter TNT Post arbeitet in<strong>de</strong>s<br />
an »neuen Briefformen, die sich an <strong>de</strong>r<br />
Grenze zwischen klassischem Direktmarketing,<br />
also Infopost, und Regelkommunikation<br />
per voll bezahltem Brief befin<strong>de</strong>n«,<br />
skizziert Stefan Mid<strong>de</strong>ndorf, Vorstand<br />
<strong>de</strong>r TNT Post. Zusammen mit Partnern<br />
will er auch Datenverarbeitungsservices<br />
anbieten – zur Prüfung und Prävention<br />
von Redressen, also Unzustellbaren. Das<br />
senke die Zahl <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>n über<br />
nicht zugestellte Post und minimiert<br />
Streuverluste. Dazu betreibt die TNT Post<br />
ein zentrales Redress-Center.<br />
Auch Corporate-Publishing-Produkte<br />
dürften <strong>de</strong>n alternativen Postgesellschaften<br />
künftig mehr Einkünfte bescheren.<br />
Zumin<strong>de</strong>st plant Bauer Vertrieb<br />
für die zweite Jahreshälfte ein einschlägiges<br />
Produkt. »Postdienstleister<br />
aus <strong>de</strong>m Verlagsumfeld wer<strong>de</strong>n das Feld<br />
<strong>de</strong>r CP-Produkte wie ,Einkauf aktuell‘<br />
nicht <strong>de</strong>r Deutschen Post überlassen«,<br />
sagt ein Brancheninsi<strong>de</strong>r. Der Markt<br />
versuche, ähnliche Konzepte aufzulegen<br />
und noch besser zu machen.<br />
Laut Oliver-Alexan<strong>de</strong>r Wolters, Chef <strong>de</strong>r<br />
Stuttgarter BW-Post, erfor<strong>de</strong>rn Rechnungen,<br />
Mailings und Co. für nationale<br />
Großkun<strong>de</strong>n Vermarktungskompetenz<br />
» INNOVATIONSPOTENZIAL STECKT IN DEN<br />
VOR- UND NACHGELAGERTEN BEREICHEN DER<br />
WERTSCHÖPFUNGSKETTE EINES BRIEFS.«<br />
DANIEL BÄTTIG, CEO Swiss Post International Management, Bern<br />
und eine große Zustellfläche. Kooperationen<br />
durch das projektbezogene<br />
Zusammenlegen von Netzen sind gefragt.<br />
»Alternative Dienstleister setzen<br />
auf Synergien und Kooperationen bei<br />
Vermarktung, IT, Produktion, Logistik<br />
und Qualitätssicherung, um eine<br />
Region zustelltechnisch abzubil<strong>de</strong>n«, erklärt<br />
Wolters. Nur hohe Zustellmengen<br />
wür<strong>de</strong>n die Kosten senken und die Effizienz<br />
steigern.<br />
Irgendwann wer<strong>de</strong> man <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Post dann auch im <strong>de</strong>rzeit für <strong>de</strong>n Wettbewerb<br />
noch nicht lukrativen Mailing-<br />
Bereich unter 20 Gramm Paroli bieten<br />
können – vorausgesetzt, <strong>de</strong>ren Mehrwertsteuerbefreiung<br />
entfalle. Anbieter<br />
wie Primemail prüfen je<strong>de</strong>nfalls längst,<br />
in welchen Segmenten Wachstumschancen<br />
durch Verdrängung bestehen.<br />
Daran wer<strong>de</strong>n sich die Postprodukte<br />
ausrichten.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
EXPERTEN-STATEMENTS<br />
EIN CHANCENGLEICHER WETTBEWERB<br />
HAT SICH IM POSTMARKT NOCH NICHT<br />
EINGESTELLT. DAS HAT DIE BUNDES-<br />
NETZAGENTUR JÜNGST FESTGESTELLT.<br />
ALTERNATIVE POSTDIENSTLEISTER<br />
WERFEN EINEN BLICK IN DIE ZUKUNFT:<br />
STEFAN<br />
MIDDENDORF,<br />
TNT Post, Ratingen<br />
»Die Differenzierung<br />
erfolgt<br />
über <strong>de</strong>n Preis,<br />
aber auch über<br />
die Kun<strong>de</strong>norientierung,<br />
die<br />
Kalkulation individuellerAngebote<br />
und eine<br />
hohe Transparenz.<br />
Über Test-<br />
Panels lässt sich<br />
beispielsweise<br />
die Zustellfähigkeit o<strong>de</strong>r – wenn Mailing<br />
und Servicecenter per Anstoßkette<br />
verknüpft wer<strong>de</strong>n – die Mandantenfähigkeit<br />
prüfen.«<br />
»Noch schreiben alternative Postdienstleister<br />
– apropos Mehrwertsteuerbefreiung<br />
<strong>de</strong>r Post – bei je<strong>de</strong>m Infobrief vier<br />
bis fünf Cent Verlust. Das hängt von<br />
Zustellmenge und Marktbestehen <strong>de</strong>s<br />
Dienstleisters ab. Wenn die Grundmengen<br />
im Infopostbereich höher ausfallen,<br />
können die Alternativen mit kreativen<br />
Formaten punkten.«<br />
OLIVER-ALEXANDER WOLTERS,<br />
BW-Post, Stuttgart<br />
»Kreative Services<br />
in Kombination<br />
mit <strong>de</strong>r Zustellung<br />
und Kooperationen<br />
von<br />
Verlagen und Versandhändlern,<br />
die<br />
dieselben Kun<strong>de</strong>n<br />
bedienen, können<br />
bei <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nansprachesinnvoll<br />
sein. Skaleneffekte<br />
entstehen<br />
MARCO SCHLÜTER,<br />
Bauer Postal Network,<br />
Hamburg<br />
beim gemeinsamen Papiereinkauf, bei<br />
Druck und Zustellung.«<br />
38 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Kun<strong>de</strong>n gewinnen<br />
Kun<strong>de</strong>n bin<strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>nwert steigern<br />
Mix it, baby!<br />
Der frische Mix für Marketing und Vertrieb<br />
Dreifach vitalisierend in <strong>de</strong>r Wirkung und täglich erfrischend für alle, die mehr<br />
in Marketing und Vertrieb erreichen wollen: acquisa Professional ist <strong>de</strong>r neue<br />
3-in-1-Mix, <strong>de</strong>r alles hat, was Sie für erfolgreiche Kun<strong>de</strong>nbeziehungen brauchen –<br />
anregend, effizient, umsatzför<strong>de</strong>rnd!<br />
Mehr unter www.acquisa.<strong>de</strong>/professional
PRAXIS-SCOUT<br />
Kin<strong>de</strong>rträume aus Plastik<br />
Aufgabe | Der traditionelle Spielzeugmarkt schwächelt. Playmobil geht es gut. Das soll<br />
auch 2009, im Jahr <strong>de</strong>r Krise, so bleiben.<br />
Lösung | Wo Bedarf ist, will Geobra Brandstätter fünf Prozent mehr in Sachen Marketing<br />
ausgegeben. Ansonsten soll alles bleiben, wie es ist.<br />
Text _ Stephanie Streif<br />
Auf <strong>de</strong>n ersten Blick wirkt es etwas steif.<br />
O<strong>de</strong>r es erinnert an Gary Cooper in <strong>de</strong>m<br />
Filmklassiker »Zwölf Uhr mittags«, wenn<br />
er auf seinen Erzfeind wartet. Breitbeinig<br />
steht es da, seine Arme hängen nicht,<br />
son<strong>de</strong>rn stehen schießbereit ein paar<br />
Zentimeter vom Körper ab. Was stört,<br />
ist das Lächeln im Gesicht <strong>de</strong>s Plastikmännchens.<br />
Das hat nichts von einem<br />
Westernhel<strong>de</strong>n. Grund zu lachen hat es<br />
aber allemal, <strong>de</strong>nn Playmobil könnte es<br />
kaum besser gehen. O<strong>de</strong>r besser <strong>de</strong>ssen<br />
Hersteller, <strong>de</strong>r fränkischen Firma Geobra<br />
Brandstätter: Seit Jahren schon macht<br />
das Unternehmen Rekordumsätze, vor<br />
allem mit seiner Premiummarke Playmobil.<br />
Die brachte es im vergangenen<br />
Jahr immerhin auf ein Umsatzplus von<br />
sechs Prozent – die ausländischen Märkte<br />
mit eingerechnet. Alles in allem setzte<br />
Geobra Brandstätter mit Playmobil 452<br />
Millionen Euro um.<br />
Wachstum trotz Krise<br />
Auch im laufen<strong>de</strong>n Jahr, so hofft man<br />
in <strong>de</strong>r Zirndorfer Firmenzentrale, wird<br />
Playmobil an Umsatz zulegen. Krise hin<br />
o<strong>de</strong>r her. »Wir streben ein Wachstum im<br />
mittleren einstelligen Prozentbereich<br />
an«, sagt Geschäftsführerin Andrea<br />
Schauer. »Wir beobachten, dass sich gera<strong>de</strong><br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
starke Marken wie Playmobil behaupten<br />
können.« Ihrer Qualität wegen. »Eltern«,<br />
meint Schauer, »wollen nicht irgen<strong>de</strong>in<br />
Produkt kaufen.« Gut geht es <strong>de</strong>m traditionellen<br />
Spielzeugmarkt nicht – in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahren hat er immer wie<strong>de</strong>r<br />
an Umsatz verloren, mal zwei Prozent,<br />
mal drei. Im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n, so das<br />
Ergebnis <strong>de</strong>s Eurotoys Verbraucherpanels,<br />
mit Puppen, Puzzles und an<strong>de</strong>ren<br />
Spielsachen noch 2,44 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
umgesetzt, sieben Jahre später nur noch<br />
2,23 Milliar<strong>de</strong>n Euro. 2007 ging es das<br />
erste Mal wie<strong>de</strong>r aufwärts, wenn auch<br />
p<br />
nur um ein Prozent. Derweil explodieren<br />
die Umsätze <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>ospiele, 2007<br />
um 28 Prozent auf 1,2 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />
Dass es Playmobil in diesem Umfeld gut<br />
geht, liegt nicht zuletzt am Auslandsgeschäft.<br />
68 Prozent <strong>de</strong>r Umsätze wer<strong>de</strong>n<br />
dort gemacht. In Deutschland wur<strong>de</strong><br />
2008 nicht so viel verkauft wie im Jahr<br />
zuvor. »Im Inland konnte das Vorjahresergebnis<br />
bei <strong>de</strong>n Lieferungen an <strong>de</strong>n<br />
Han<strong>de</strong>l nicht ganz realisiert wer<strong>de</strong>n«,<br />
so Schauer. Ein Grund für das Minus<br />
von vier Prozent im Reinverkauf seien<br />
hohe Lagerbestän<strong>de</strong> im Han<strong>de</strong>l zu Jahresbeginn<br />
gewesen. Bei im Durchschnitt<br />
niedrigeren Konsumentenpreisen <strong>de</strong>r<br />
STRATEGIE KONTINUITÄT IM MARKETING<br />
Playmobil hält an Bewährtem fest. Der<br />
Sortimentskatalog steht immer noch im<br />
Mittelpunkt beim Marketing.<br />
p Ausgangslage: Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahre<br />
wur<strong>de</strong> das Plastikmännchen geboren, seither<br />
geht es mit <strong>de</strong>r Marke Playmobil stetig<br />
bergauf. Im vergangenen Jahr waren unter<br />
<strong>de</strong>n 50 meistverkauften Produkten 13 Playmobil-Artikel.<br />
p Strategie: Playmobil will auch in Krisenzeiten<br />
weitermachen wie bisher. In Sachen<br />
Marketing wird darum nur leicht nachgebessert<br />
– dort, wo Handlungsbedarf besteht,<br />
soll das Budget um fünf Prozent angehoben<br />
wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m wird Playmobil ab sofort<br />
teurer. Die Begründung: Lohn- und Lagerkosten<br />
sind gestiegen, darüber hinaus zwingen<br />
erhöhte Formeninvestitionen sowie weitere<br />
kalkulationsbelasten<strong>de</strong> Kostensteigerungen<br />
zur Anhebung <strong>de</strong>r Abgabepreise in Deutschland<br />
um durchschnittlich 4,9 Prozent.<br />
p Ergebnis: 2009 soll Playmobil noch mehr<br />
Umsatz machen. In Deutschland, so die Zielvorgabe<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsleitung, soll durch mo<strong>de</strong>rates<br />
Wachstum die Top-Position gefestigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die ausländischen Marktanteile sollen<br />
<strong>de</strong>rweil weiterwachsen.<br />
2008er Neuheiten habe sich <strong>de</strong>r Durchverkauf<br />
wertmäßig um knapp zwei Prozent<br />
verringert. Gleichzeitig hätten die<br />
verkauften Stückzahlen im Han<strong>de</strong>l aber<br />
um einen Prozentpunkt zugenommen.<br />
Schauer fin<strong>de</strong>t das in Zeiten wie diesen<br />
zufrie<strong>de</strong>nstellend. Immerhin ist und<br />
bleibt Deutschland Playmobils größter<br />
Markt. Die Plastikmännchen mit <strong>de</strong>r<br />
Topffrisur kommen gleich nach Lego<br />
40 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />
Foto: Playmobil
und Mattel. Ihr Anteil am <strong>de</strong>utschen<br />
Markt: 8,6 Prozent. Wenig ist das nicht.<br />
Playmobilien wird virtuell<br />
»UNSER HAUPTWERBEMITTEL BLEIBT DER BILDER-<br />
BUCHARTIGE SORTIMENTSKATALOG MIT EINER AUF-<br />
LAGE VON WELTWEIT 15 MILLIONEN STÜCK.«<br />
Dass Playmobil heute in je<strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rzimmer<br />
herumliegt, hätte man Anfang<br />
<strong>de</strong>r 70er-Jahre kaum für möglich gehalten.<br />
1974, im Februar, wer<strong>de</strong>n die<br />
ersten Playmobil-Ritter, -Indianer und<br />
-Bauarbeiter auf <strong>de</strong>r Internationalen<br />
Spielwarenmesse und einer firmeninternen<br />
Messe präsentiert: Mit wenig<br />
Erfolg – erst einmal. Dann, am letzten<br />
Messetag, macht ein Gerücht die Run<strong>de</strong>.<br />
Ein Großkonzern, so heißt es, habe sich<br />
das Alleinverkaufsrecht gesichert. Jetzt<br />
wollen auch die <strong>de</strong>utschen Einkäufer<br />
Playmobil. Bloß keinen Trend verpassen.<br />
Doch damit, dass die Nachfrage die Kapazitäten<br />
um ein Dreifaches übersteigen<br />
wür<strong>de</strong>, hat Firmenchef Horst Brandstätter,<br />
<strong>de</strong>r das Gerücht gestreut hat, nicht<br />
gerechnet. Um noch mehr Männchen<br />
zu produzieren, kauft Brandstätter je<strong>de</strong><br />
ANDREA SCHAUER, Geschäftsführerin, Playmobil, Zirndorf<br />
gebrauchte Maschine auf, die er kriegen<br />
kann. Danach ging es steil nach oben.<br />
O<strong>de</strong>r wie in <strong>de</strong>m 2004 erschienenen<br />
Jubiläums-Bildband nachzulesen ist:<br />
»Dies ist die Geschichte eines 7,5 Zentimeter<br />
großen Männchens, das von <strong>de</strong>r<br />
fränkischen Kleinstadt Zirndorf aus die<br />
Welt erobert hat. Innerhalb von nur drei<br />
Jahrzehnten bevölkert es mit 1,7 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Schwestern und Brü<strong>de</strong>rn einen<br />
eigenen Kontinent – <strong>de</strong>r ist blau, heißt<br />
Playmobilien und rangiert mit dieser Bevölkerungszahl<br />
direkt hinter Asien.« In<br />
<strong>de</strong>r Zwischenzeit wohnen 2,2 Milliar<strong>de</strong>n<br />
in Playmobilien. Mit unzähligen Figu-<br />
renvarianten ist Playmobil längst zum<br />
Selbstläufer gewor<strong>de</strong>n. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />
dass in Sachen Marketing nicht viel herumexperimentiert<br />
wird. »Absolute Priorität<br />
genießt unser bil<strong>de</strong>rbuchähnlicher<br />
Sortimentskatalog. Mit einer Gesamtauflage<br />
von rund 15 Millionen Stück jährlich<br />
und Ausgaben in 18 verschie<strong>de</strong>nen<br />
Sprachen wird das mit Spielszenen<br />
und Produktbeschreibungen gestaltete<br />
Hauptwerbemittel weltweit in <strong>de</strong>n Vertriebsgebieten<br />
verteilt«, erklärt Schauer.<br />
Danach kommt gleich TV – dort wirbt<br />
Playmobil gezielt an <strong>de</strong>n Eltern vorbei<br />
und schaltet seine Spots im Umfeld von<br />
Kin<strong>de</strong>rprogrammen. Und zwar immer<br />
dann, wenn neue Produkte eingeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, und – ganz wichtig – vor Weihnachten.<br />
Erwachsene umwerbe Playmobil<br />
nur, wenn es um die Kleinkindserie<br />
Playmobil 1.2.3 gehe, dann schalte man<br />
auch Anzeigen in Elternmagazinen, so<br />
Schauer. Geworben wird auch unkonventionell<br />
o<strong>de</strong>r besser nicht klassisch:<br />
Mit Spiel- und Mitmachtouren o<strong>de</strong>r über<br />
<strong>de</strong>n PC. Mit Online-Spielen und CD-ROMs<br />
haben die Zirndorfer ihr »Playmobilien«<br />
in die virtuelle Welt hinein verlängert.<br />
7,5 Millionen Euro hat das Unternehmen<br />
vergangenes Jahr <strong>de</strong>utschlandweit<br />
verworben, brutto versteht sich. Über<br />
die weltweiten Aufwendungen macht<br />
Schauer keine Angaben. Nur so viel: Das<br />
Budget wer<strong>de</strong> um fünf Prozent angehoben.<br />
Nicht pauschal, aber in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
mit Handlungsbedarf.<br />
Auch 2009 wird Playmobil seine Männchen<br />
ans Kind bringen. Vielleicht nicht<br />
<strong>de</strong>n Cowboy <strong>de</strong>r 70er-Jahre, <strong>de</strong>r verkauft<br />
sich heute nicht mehr. Dafür aber<br />
<strong>de</strong>n Piraten. O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Ritter. Den gibt<br />
es auch heute noch – allerdings nicht<br />
mehr mit seiner alten Kopfbe<strong>de</strong>ckung,<br />
die eher an ein Hütchen <strong>de</strong>nn an einen<br />
Helm erinnerte. Der Playmobil-Ritter<br />
von heute ist komplett eingerüstet.<br />
Selbst gegen Darth Va<strong>de</strong>r aus Star Wars<br />
könnte er antreten. Um ihn dann zu<br />
besiegen. Natürlich mit einem Lächeln<br />
auf <strong>de</strong>n Lippen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 41
VERTRIEB _ acquisa-Roundtable<br />
»Frauen sind die besseren Verkäufer«<br />
In Krisenzeiten wird <strong>de</strong>r Vertrieb zur Speerspitze <strong>de</strong>r Unternehmen. Auf <strong>de</strong>m diesjährigen Deutschen<br />
Vertriebs- und Verkaufsleiterkongress <strong>de</strong>r Deutschen Verkaufsleiterschule (DVS) in München<br />
diskutierten Experten im acquisa-Roundtable über Motivation im Vertrieb und Frauen im Verkauf.<br />
Mo<strong>de</strong>ration _ Klaus Dietzel<br />
acquisa: Mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft<br />
geht es rasant abwärts. Einige Wirtschaftsinstitute<br />
rechnen für 2009 gar<br />
mit einem Rückgang <strong>de</strong>s Bruttoinlandsprodukts<br />
um sechs Prozent und<br />
einem Anstieg <strong>de</strong>r Arbeitslosenzahlen<br />
auf über fünf Millionen im Jahr 2010.<br />
Was be<strong>de</strong>utet das für <strong>de</strong>n Vertrieb?<br />
Detlef Dörrié: Der Vertrieb wird in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahren noch mehr an Be<strong>de</strong>utung<br />
gewinnen. Der hohe Anspruch<br />
an die Verkaufsmannschaften bleibt,<br />
doch <strong>de</strong>r Erfolgsdruck ist enorm gestiegen.<br />
Deshalb ist es umso wichtiger, die<br />
Sales-Teams zu motivieren. Die Kunst besteht<br />
darin, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n nicht spüren zu<br />
lassen, dass <strong>de</strong>r Druck stark gestiegen ist.<br />
Markus Garhammer: In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Situation sollte man sicherlich mehr<br />
Gas geben. Der Vertrieb darf nicht nur<br />
seine Produkte verkaufen, son<strong>de</strong>rn muss<br />
Konzepte und Lösungen anbieten.<br />
Jürgen Hamberger: Wir müssen aktuell<br />
nicht nur eine Schippe drauflegen, son-<br />
<strong>de</strong>rn vor allem auch die Vertriebsstrukturen<br />
überarbeiten, damit die Verkäufer<br />
effektiver arbeiten können. Da spielt <strong>de</strong>r<br />
Aufbau von CRM-Systemen sicherlich<br />
eine große Rolle. Die Verkäufer dürfen<br />
nicht mit unnötigen Arbeiten überfrachtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bernd Stopper: Wir brauchen eine noch<br />
höhere Professionalisierung im Vertrieb.<br />
Dieser muss die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />
künftig besser erkennen und diese Kenntnis<br />
dann auch in neue Aufträge umsetzen.<br />
Es geht darum, Vertriebserfolge zu<br />
planen und wie<strong>de</strong>rholbar zu machen.<br />
Doch dazu brauchen Unternehmen vali<strong>de</strong><br />
Daten. Diese können CRM-Systeme<br />
liefern, die in mittelständischen B2B-<br />
Betrieben allerdings nur zu 40 Prozent<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Da wird Potenzial<br />
verschenkt. Auch die Mentalität <strong>de</strong>r Außendienstmitarbeiter<br />
muss sich än<strong>de</strong>rn.<br />
Viele hören sich viel zu gern selbst re<strong>de</strong>n,<br />
als dass sie <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n zuhören.<br />
Verkäufer sollten nicht in erster Linie ihr<br />
» VERTRIEBSMITARBEITER VER-<br />
SUCHEN, AUS JEDER SITUA-<br />
TION DAS BESTE ZU MACHEN.<br />
SIE SIND OPTIMISTISCHER<br />
UND JAMMERN WENIGER.«<br />
DR. JOSEF PICHLBAUER, Unternehmensberater<br />
Greenfeld Consulting, München<br />
42 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Fotos: Alexan<strong>de</strong>r von Spreti<br />
Produkt an <strong>de</strong>n Mann bringen, son<strong>de</strong>rn<br />
vor allem auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n<br />
eingehen und Lösungen für <strong>de</strong>ssen Probleme<br />
anbieten.<br />
Josef Pichlbauer: Ich bin immer wie<strong>de</strong>r<br />
erstaunt, wie in Krisenzeiten alles auf<br />
<strong>de</strong>n Vertrieb abgela<strong>de</strong>n wird. Der soll<br />
nun die Kohlen aus <strong>de</strong>m Feuer holen.<br />
Letztendlich entschei<strong>de</strong>n jedoch die Produkte,<br />
ob ein guter Vertrieb etwas verkaufen<br />
kann.<br />
Peter Schreiber: Die Verkäufer in<br />
Deutschland sollten <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r Tat<br />
etwas mehr Gas geben. Dies aber nicht<br />
quantitativ, son<strong>de</strong>rn vor allem qualitativ.<br />
Die Vertriebsorganisationen müssen zu<br />
einem neuen Selbstverständnis fin<strong>de</strong>n.<br />
Verkäufer müssen ihre Kun<strong>de</strong>n heute<br />
wettbewerbsfähig machen. Wenn das<br />
gelingt, wer<strong>de</strong>n Letztere auch weiter bei<br />
ihnen kaufen. Diese Verkaufsphilosophie<br />
müssen viele Vertriebsmitarbeiter noch<br />
lernen. Auch die Effizienz bei <strong>de</strong>n Sales-<br />
Teams muss steigen. Man kann <strong>de</strong>n Verkäufern<br />
nicht absprechen, sich zu engagieren.<br />
Im Gegenteil. Aber wir brauchen<br />
heute eine an<strong>de</strong>re Herangehensweise. Es<br />
geht nicht allein darum, was erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n soll, son<strong>de</strong>rn wie es erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n soll. Das ist eine klassische Führungsaufgabe<br />
für die Vertriebsleiter.<br />
acquisa: Muss <strong>de</strong>r Vertrieb also neu erfun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Dörrié: Keineswegs. Der Vertrieb hat vor<br />
<strong>de</strong>r Krise verkauft und wird nach <strong>de</strong>r<br />
Krise verkaufen. Heute zeigt sich, was<br />
Unternehmen in <strong>de</strong>r Vergangenheit richtig<br />
gemacht haben. Diejenigen Betriebe,<br />
die jetzt erst anfangen, in ihren Vertrieb<br />
zu investieren, wer<strong>de</strong>n wohl nicht überleben.<br />
Doch für die Firmen, die hier<br />
bereits in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren<br />
mehr unternommen haben, bin ich sehr<br />
zuversichtlich.<br />
acquisa: Muss man in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Krise als Verkäufer geboren sein o<strong>de</strong>r<br />
lässt sich da auch noch etwas lernen?<br />
Pichlbauer: Bis zu einem gewissen Grad<br />
kann man je<strong>de</strong>m beibringen, etwas zu<br />
verkaufen. Doch einen Spitzenverkäufer<br />
zeichnet aus, dass er mit Freu<strong>de</strong> und Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
zum Kun<strong>de</strong>n fährt. Das kann<br />
man nicht lernen. Das muss man in sich<br />
tragen. Das verkäuferische Handwerk<br />
lässt sich durch Schulungen schon verbessern.<br />
Unternehmen, die hier in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit investiert haben, sind<br />
heute sicherlich besser aufgestellt.<br />
acquisa: Sollten Verkäufer <strong>de</strong>rzeit<br />
mehr beim Kun<strong>de</strong>n sein?<br />
Stopper: Ein guter Verkäufer ist nicht<br />
nur Verkäufer, son<strong>de</strong>rn auch Berater.<br />
Da muss er nicht unbedingt je<strong>de</strong>n Tag<br />
beim Kun<strong>de</strong>n sein. Auch hier zählt nicht<br />
die Quantität <strong>de</strong>s Kontakts, son<strong>de</strong>rn die<br />
Qualität. Der Verkäufer sollte es schaffen,<br />
dass <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> bei ihm anruft und<br />
nicht umgekehrt. Dann kann man von<br />
einem wahren Erfolg sprechen.<br />
Dörrié: Das sehe ich etwas differenzierter.<br />
Für bestehen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>n mag das<br />
zutreffen. Bei Interessenten allerdings<br />
kann <strong>de</strong>r Verkäufer nicht oft genug sein.<br />
Ich erwarte von meinen Vertriebsmitarbeitern,<br />
dass sie ständig bei potenziellen<br />
Kun<strong>de</strong>n sind.<br />
Pichlbauer: Ich habe nicht <strong>de</strong>n Eindruck,<br />
dass Außendienstmitarbeiter zu<br />
wenig draußen sind. Die wären viel lieber<br />
noch viel öfter beim Kun<strong>de</strong>n, doch<br />
die Vertriebs-Controller in <strong>de</strong>n Unternehmenszentralen<br />
verlangen ständig<br />
neue Berichte. Dann kommen noch<br />
Sales-Meetings, Kick-Offs und an<strong>de</strong>re<br />
Vertriebs-Conventions hinzu, sodass für<br />
<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n keine Zeit mehr bleibt.<br />
Hamberger: Da sollte man in <strong>de</strong>r Tat<br />
mal überlegen, ob ein Zuviel an Reporting<br />
nicht auch kontraproduktiv sein<br />
könnte.<br />
Schreiber: Mir geht es auch bei <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>nbesuchen um die Qualität,<br />
nicht um die Quantität. Wenn Erstere<br />
stimmt, dann muss <strong>de</strong>r Verkäufer<br />
nicht täglich beim Kun<strong>de</strong>n sein. Ich befürchte,<br />
dass die administrativen Aufgaben<br />
künftig sogar noch zunehmen,<br />
DER 32. DEUTSCHE VERTRIEBS- UND<br />
VERKAUFSLEITER-KONGRESS DER DVS<br />
fand Anfang April in München statt. Der<br />
jährliche Jour fixe <strong>de</strong>r Führungskräfte aus<br />
Vertrieb und Verkauf stand unter <strong>de</strong>m<br />
Motto »Deutschland zwischen Krise und<br />
Aufschwung«.<br />
p www.dvvk.<strong>de</strong><br />
weil im Innendienst durch natürliche<br />
Fluktuation die Kapazitäten abgebaut<br />
und diese Aufgaben <strong>de</strong>m Außendienst<br />
aufgebür<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Das kann auf Dauer<br />
nicht funktionieren. Auch nicht,<br />
wenn mo<strong>de</strong>rnste Informationstechnik<br />
genutzt wird. Denn diese muss von <strong>de</strong>n<br />
Mitarbeitern erst einmal beherrscht<br />
wer<strong>de</strong>n, bevor sie effizient eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Stopper: Da stimme ich Ihnen zu. Bei<br />
<strong>de</strong>r Einführung von mo<strong>de</strong>rnen CRM-Systemen<br />
wer<strong>de</strong>n sicherlich noch vielfach<br />
Fehler gemacht. Es kann nur funktionieren,<br />
wenn die Mitarbeiter, die diese<br />
Ins trumentarien nutzen sollen, auch<br />
abgeholt wer<strong>de</strong>n und CRM leben.<br />
acquisa: Wo sehen Sie <strong>de</strong>nn die wichtigsten<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen im Vertrieb<br />
für die kommen<strong>de</strong>n Jahre? [ …<br />
» ICH WÜNSCHE MIR LÄNGERFRISTIGES UND KONZEPTIO-<br />
NELLERES DENKEN IM VERTRIEB UND MEHR MUT AUF ALLEN<br />
HIERARCHIEEBENEN. DER ZICKZACKKURS IM VERKAUF HAT<br />
KEINE ZUKUNFT.«<br />
PETER SCHREIBER, Unternehmensberater Peter Schreiber & Partner, Ilsfeld-Auenstein<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 43<br />
p
VERTRIEB _ acquisa-Roundtable<br />
Hamberger: Man muss <strong>de</strong>n Vertrieb auf<br />
Krisenzeiten vorbereiten. Dies geht nur<br />
durch gezielte Trainingsmaßnahmen.<br />
Das gilt für die Vertriebsleiter ebenso<br />
wie für die einfachen Verkäufer. Alle<br />
müssen künftig noch härter an sich arbeiten.<br />
Dörrié: Ganz entschei<strong>de</strong>nd ist, Vertriebsmitarbeiter<br />
zu motivieren und sie mit<br />
diesem Druck nicht allein zu lassen. Der<br />
Vertrieb ist die Speerspitze für alle Unternehmen,<br />
die noch wachsen wollen.<br />
<strong>Als</strong> Unternehmenschef muss ich die<br />
Verkäufer mit <strong>de</strong>n richtigen Instrumentarien<br />
unterstützen.<br />
acquisa: Muss man im Vertrieb nicht<br />
auch um<strong>de</strong>nken?<br />
Schreiber: Absolut. Wir brauchen heute<br />
eine nachhaltigere und längerfristige<br />
Strategie. Vorbild für mich ist diesbezüglich<br />
Porsche. Deren Vorstandschef<br />
ist bewusst aus <strong>de</strong>m DAX ausgestiegen,<br />
um sich nicht diesem Hamsterrennen<br />
im Quartalsrhythmus zu unterwerfen<br />
und das Unternehmen strategisch neu<br />
zu positionieren. Ein mutiger Schritt,<br />
<strong>de</strong>r gut funktioniert hat.<br />
Stopper: Wenn man in die Unternehmenspraxis<br />
schaut, sieht das lei<strong>de</strong>r nicht<br />
so rosig aus. Viele Firmen agieren nach<br />
wie vor zu kurzfristig. Für viele Betriebe<br />
zählt allein, dass zum nächsten Quartal<br />
die Zahlen stimmen. Dafür müssen die<br />
Verkaufsmannschaften sorgen. Der Aufbau<br />
langfristiger Kun<strong>de</strong>nbeziehungen<br />
steht <strong>de</strong>m oft diametral gegenüber. Es<br />
wäre eine Illusion zu glauben, dass sich<br />
dies in <strong>de</strong>r Krise än<strong>de</strong>rt.<br />
» DAS WORT KRISE WIRD ZU SEHR HERBEIDISKUTIERT. GEJAM-<br />
MERT WIRD AUF SEHR HOHEM NIVEAU. GERADE JETZT GILT ES<br />
ANZUPACKEN, SICH AUF SEINE AUFGABEN ZU KONZENTRIEREN<br />
UND DEM KUNDEN EINEN OPTIMALEN SERVICE ANZUBIETEN.«<br />
MARKUS GARHAMMER, Verkaufsleiter Textil Deutschland, Salewa Sportgeräte, Aschheim<br />
acquisa: Welche Än<strong>de</strong>rungen für <strong>de</strong>n<br />
Vertrieb zeichnen sich <strong>de</strong>nn im Schulungsbereich<br />
ab?<br />
Hamberger: Wenn man sich umhört,<br />
wird auf Seiten <strong>de</strong>r Unternehmen in<br />
diesem Bereich kurzfristig eher <strong>de</strong>sinvestiert.<br />
Pichlbauer: Inhaltlich wird das Thema<br />
Change Management, das Begleiten von<br />
Verän<strong>de</strong>rungsprozessen im Vertrieb,<br />
<strong>de</strong>utlich stärker nachgefragt als in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahren. Klassische Verkaufsthemen<br />
bleiben wichtig.<br />
Schreiber: Je<strong>de</strong>r Verkäufer hat <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>n er verdient. Unternehmen, die<br />
kontinuierlich in Aus- und Weiterbildung<br />
investieren, helfen ihren Verkäufern,<br />
mit besseren Kun<strong>de</strong>n bessere Umsätze<br />
zu machen. Inhaltlich gewinnen<br />
im Seminarmarkt strategische Themen<br />
und <strong>de</strong>ren praktische Umsetzung an Be-<br />
<strong>de</strong>utung. Ein guter Verkäufer ist wie ein<br />
Arzt. Er muss eine Diagnose stellen und<br />
die richtige Therapie anbieten. An Ersterem<br />
fehlt es häufig, sodass Verkäufer an<br />
ihren Kun<strong>de</strong>n »herumdoktern«.<br />
acquisa: Sind Frauen im Vertrieb die<br />
besseren Diagnostiker?<br />
Dörrié: Frauen im Verkauf sind extrem<br />
ehrgeizig, manchmal sogar ehrgeiziger<br />
als ihre männlichen Kollegen. In einer<br />
von Männern dominierten Vertriebswelt<br />
verän<strong>de</strong>rn sie oftmals in sehr positiver<br />
Weise Stimmungen. Frauen akquirieren<br />
an<strong>de</strong>rs, aber sehr erfolgreich.<br />
Und sie können neue Potenziale erschließen.<br />
Gleiches gilt im Übrigen für<br />
ältere Verkaufsmitarbeiter. Der Generationswechsel<br />
im Vertrieb wird künftig<br />
von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n<br />
Unternehmenserfolg sein.<br />
Garhammer: Die bewusste Mischung<br />
von weiblichen und männlichen beziehungsweise<br />
von jüngeren und älteren<br />
Mitarbeitern kann im Vertrieb wahre<br />
Wun<strong>de</strong>r bewirken. Hier ist eine neue<br />
Sensibilität <strong>de</strong>r Führungskräfte im Vertrieb<br />
gefragt.<br />
Stopper: Ein guter Mix hat noch nie<br />
» JETZT IST ANTIZYKLISCHES<br />
VERHALTEN IM VERTRIEB<br />
GEFRAGT. WENN ALLE DEN<br />
FUSS VOM GASPEDAL NEHMEN,<br />
SOLLTE MAN ERST RECHT AUFS<br />
TEMPO DRÜCKEN.«<br />
JÜRGEN HAMBERGER, Business-Development-Manager,<br />
Panasonic Computer Products<br />
Europe, Wiesba<strong>de</strong>n<br />
gescha<strong>de</strong>t. Frauen haben an<strong>de</strong>re Qualitäten<br />
als Männer. Diese gezielt einzusetzen,<br />
ist eine wichtige Aufgabe für die<br />
Vertriebsleiter. Wir machen sehr gute Erfahrungen<br />
mit unseren Außendienstmitarbeiterinnen,<br />
die in <strong>de</strong>r männerlastigen<br />
IT-Branche erfolgreich unterwegs sind.<br />
Schreiber: Um noch einmal auf das Arztbild<br />
zurückzukommen: Frauen sind die<br />
besseren Diagnostiker, weil sie einfach<br />
44 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
esser zuhören können und feinfühliger<br />
die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n erkennen.<br />
Frauen hören das Gras wachsen.<br />
acquisa: Sie erwähnten <strong>de</strong>n Generationswechsel<br />
im Vertrieb. Sind die Unternehmen<br />
dafür gerüstet?<br />
Dörrié: Das Thema wird von vielen Unternehmen<br />
sträflich vernachlässigt.<br />
Sie wissen Jahre im Voraus, dass <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiter xy mit 65 Jahren am Tag x<br />
ausschei<strong>de</strong>t, kümmern sich aber erst<br />
in letzter Minute um eine Neubesetzung.<br />
Es ist wie bei <strong>de</strong>n Last-Minute-<br />
Shoppern an Weihnachten. Obwohl sie<br />
lange im Voraus wissen, dass Heiligabend<br />
mal wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n 24. Dezember<br />
fällt, stürmen sie wenige Stun<strong>de</strong>n<br />
vor La<strong>de</strong>nschluss die Kaufhäuser. Ein<br />
professionelles Age-Management sieht<br />
an<strong>de</strong>rs aus. Es geht aber nicht nur um<br />
die Neubesetzung von Stellen, son<strong>de</strong>rn<br />
auch um die aktive För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Leistungsbereitschaft<br />
älterer Vertriebsmitarbeiter.<br />
Den jungen Verkäufern wird<br />
je<strong>de</strong> Schulung zur Weiterentwicklung<br />
angeboten, älteren Vertriebsmitarbei-<br />
tern wird dies oft versagt. Ich möchte,<br />
dass auch meine 63-jährigen Verkäufer<br />
noch mit Spaß und Lei<strong>de</strong>nschaft an ihr<br />
Tagwerk gehen. Nur so können sie im<br />
Verkauf auch erfolgreich sein. Age-Management<br />
muss Chefsache sein.<br />
Schreiber: Der Erfahrungsschatz von<br />
älteren Vertriebsmitarbeitern wird von<br />
vielen Unternehmen heute noch mit<br />
Füßen getreten. Der Jugendwahn in <strong>de</strong>n<br />
Personalabteilungen dürfte sich noch<br />
bitter rächen.<br />
acquisa: Sind die Vergütungssys teme<br />
im Vertrieb noch zeitgemäß?<br />
Hamberger: Den För<strong>de</strong>rungsmechanismus,<br />
<strong>de</strong>n ein variables Vergütungssystem<br />
bietet, sollte man als Vertriebsleiter<br />
auch einsetzen. Aber man darf nicht<br />
je<strong>de</strong>s Ziel – ob kurzfristig, mittelfristig<br />
o<strong>de</strong>r langfristig – in ein zu komplexes<br />
System gießen. Auch die Einfachheit<br />
und Transparenz <strong>de</strong>s Gehalts för<strong>de</strong>rn<br />
die Leistungsbereitschaft <strong>de</strong>r Verkäufer.<br />
Stopper: Im Vertrieb müssen Sie die Mitarbeiter<br />
über Provisionsmo<strong>de</strong>lle nach<br />
ihrer Leistung bezahlen. Da geht kein<br />
Weg dran vorbei. Dennoch dürften im<br />
Gehalt künftig auch Komponenten wie<br />
etwa die Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit eine größere<br />
Rolle spielen. Nur so erreichen Sie,<br />
dass die Vertriebsmitarbeiter auch auf<br />
die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n stärker eingehen.<br />
Verkäufer müssen für <strong>de</strong>n Auf-<br />
bau nachhaltiger Kun<strong>de</strong>nbeziehungen<br />
belohnt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dörrié: Wenn aus kurzfristigen Erfolgen<br />
auch langfristige wer<strong>de</strong>n sollen,<br />
muss dies selbstverständlich in <strong>de</strong>r<br />
Vergütung <strong>de</strong>r Vertriebsmitarbeiter<br />
seinen Nie<strong>de</strong>rschlag fin<strong>de</strong>n. Der entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Punkt ist die Gewichtung.<br />
Wenn <strong>de</strong>r schnelle Abverkauf wichtiger<br />
ist, spielen langfristige Ziele natürlich<br />
eine geringere Rolle und müssen auch<br />
nicht vergütet wer<strong>de</strong>n.<br />
» DER VERTRIEB IST DER MOTOR DES UNTERNEHMENS.<br />
WENN DIESER ORDENTLICH GEPFLEGT UND GEWARTET WIRD,<br />
WIRD ER AUCH IN ZUKUNFT RUNDLAUFEN. WIR KÖNNEN DIE<br />
KRISE MEISTERN, WENN JEDER IN SEINEM UNTERNEHMENS-<br />
BEREICH SEINE LEISTUNG BRINGT.«<br />
DETLEF DÖRRIÉ, Geschäftsführer Aktiv Assekuranz Makler, München<br />
» IM VERTRIEB SCHLUMMERN GROSSE CHANCEN – AUCH IN DER<br />
HEUTIGEN ZEIT. VERKÄUFER MÜSSEN ERKENNEN, DASS SIE<br />
NICHT ALLEIN KÄMPFEN, SONDERN ANDERE UNTERNEHMENS-<br />
BEREICHE SIE UNTERSTÜTZEN.«<br />
BERND STOPPER, Bereichsleiter Mittelstand Microsoft Deutschland, München<br />
Schreiber: Leistungsorientierte Anreize<br />
wer<strong>de</strong>n zu oft einfach nur als Ersatzdroge<br />
angeboten. Das kann allenfalls in Drückerkolonnen<br />
funktionieren. Wenn leistungsorientiert<br />
vergütet wird, müssen<br />
die Leistungen zunächst einmal <strong>de</strong>finiert<br />
und bewertet wer<strong>de</strong>n. Dieser Schritt unterbleibt<br />
in vielen Unternehmen. Viele<br />
leistungsorientierte Vergütungssysteme<br />
sind zu<strong>de</strong>m nicht an strategische Ziele<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens gekoppelt und müssen<br />
<strong>de</strong>shalb überarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 45
VERTRIEB _ Vertriebsincentivierung<br />
Darf’s ein bisschen mehr sein?<br />
Essen, Urlaubsreisen, Gutscheine und Events sind die beliebtesten Incentives in Deutschland.<br />
Aber nicht je<strong>de</strong>r Stimulus ist für je<strong>de</strong> Zielgruppe geeignet. Vor allem muss das Incentive<br />
zum beworbenen Produkt passen und strategisch eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Text _ Helmut Rasch<br />
Laut Wikipedia sind Incentives – o<strong>de</strong>r<br />
Kaufanreize – Geld- und Sachprämien,<br />
Veranstaltungen o<strong>de</strong>r Reisen, die Unternehmen<br />
einsetzen, um Einzelpersonen<br />
(zum Beispiel Kun<strong>de</strong>n, Mitarbeiter,<br />
Geschäftspartner o<strong>de</strong>r Politiker) zu beeinflussen,<br />
zu motivieren o<strong>de</strong>r zu belohnen.<br />
Dabei sind Incentives <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Kategorien, etwa Coupons,<br />
Give-Aways, Gutscheine, Geschenke,<br />
Punkte o<strong>de</strong>r Events, jeweils nur ein Teil<br />
<strong>de</strong>s Beziehungsmanagements – genauso<br />
wie Produkt, Preis, Place und Promotion<br />
jeweils nur ein Teil <strong>de</strong>s Produktmanagements<br />
sind.<br />
Das Kun<strong>de</strong>nengagement för<strong>de</strong>rn<br />
Um optimal zu wirken, müssen Incentives<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Beziehungsmanagements<br />
strategisch geplant wer<strong>de</strong>n<br />
und parallel zu <strong>de</strong>n Marketingkampagnen<br />
verfolgt wer<strong>de</strong>n. Die sogenannten<br />
»4P-Marketingaktionen« konzentrieren<br />
sich auf Aspekte unterhalb <strong>de</strong>r Preis-Absatz-Funktion<br />
in <strong>de</strong>n jeweiligen Märkten.<br />
AUTOR<br />
Helmut Rasch<br />
ist Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>s Incentivierungsspezialisten<br />
Maxchoice<br />
mit Sitz in Brühl. Das Unternehmen<br />
vertreibt unterschiedliche Gutscheinsysteme.<br />
p www.maxchoice.<strong>de</strong><br />
Beziehungsmanagement beginnt außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Preis-Absatz-Funktion und ist<br />
in <strong>de</strong>r Lage, mit gleichen Kosten mehr<br />
zu erreichen als mit einzelnen 4-P-Marketingaktionen.<br />
Denn produktbezogene<br />
Marketingaktionen sind die unverzichtbare<br />
Grundlage. Den Kick für das Engagement<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter erzielen<br />
Unternehmen nur mit Incentives<br />
– optimiert durch ein strategisch ausgerichtetes<br />
Beziehungsmanagement.<br />
Doch Vorsicht ist geboten bei <strong>de</strong>r Wahl<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Incentives, <strong>de</strong>nn die<br />
größte Lüge <strong>de</strong>r westlichen Welt lautet:<br />
»Ich freue mich über das Geschenk.« Eine<br />
mögliche Lösung für dieses Problem<br />
liefert eine Studie von Forsa. Die Meinungsforscher<br />
haben die beliebtesten<br />
Geschenke ermittelt: Auf Platz 1 steht<br />
ein Restaurantbesuch für zwei Personen,<br />
gefolgt vom Urlaub für zwei, auf Platz 3<br />
kommen Bücher und Geld. Gutscheine<br />
sind die viertbeliebtesten Geschenke.<br />
Da wir nicht mit allen Kun<strong>de</strong>n dinieren<br />
o<strong>de</strong>r unseren Urlaub verbringen<br />
können und Bücherschenken ein sehr<br />
schwieriges Unterfangen ist, erscheint<br />
als erstes praktikables Incentive »Geld<br />
o<strong>de</strong>r Gutscheine«. Weil <strong>de</strong>r Grundsatz<br />
»Geld schenkt man nicht« immer noch<br />
gilt (auch steuerrechtlich wäre das wie<br />
eine Gewinnausschüttung zu behan<strong>de</strong>ln),<br />
bleiben Gutscheine. Der Wunsch<br />
war jedoch »Geld o<strong>de</strong>r Gutscheine«, was<br />
eher dafür spricht, dass Incentives gewünscht<br />
wer<strong>de</strong>n, welche wie Geld funktionieren,<br />
aber wie ein Geschenk aussehen.<br />
Es geht mithin um die Freiheit <strong>de</strong>r<br />
eigenen Auswahl.<br />
Motivieren<strong>de</strong> Freiheit bieten nach unseren<br />
Recherchen: Erstens Coupons,<br />
zweitens Gutscheine, drittens Punktesys-<br />
teme und viertens Events. Give-Aways<br />
und Geschenkwaren sollten als Auswahl<br />
in einem Shop zur Verfügung gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Incentives klassifizieren<br />
Bei Gutscheinen muss man unterschei<strong>de</strong>n<br />
zwischen zweistufigen Systemen,<br />
bei <strong>de</strong>nen die Kontaktdaten und Gutschein-Präferenzangaben<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Mitarbeiter erfor<strong>de</strong>rlich sind, und<br />
direkt einlösbaren Gutscheinen, bei <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>r Konsum nicht nachvollziehbar<br />
ist und es keine Kontaktdatenangabe<br />
gibt. Das ist etwa bei Händler-Gutscheinen<br />
o<strong>de</strong>r sogenannten Geschenkschecks<br />
<strong>de</strong>r Fall. Bei Ersteren hat man<br />
eine größere Vorabauswahl an unterschiedlichen<br />
Gutscheinen (vor Ort nur<br />
bei <strong>de</strong>n vorher ausgewählten Händlern<br />
einlösbar), bei <strong>de</strong>n zweiten eine größere<br />
Vor-Ort-Shopping-Auswahl – sie sind wie<br />
Bargeld einlösbar.<br />
Punktesysteme haben stark unterschiedliche<br />
Ausprägungen. Das Sammeln<br />
von niedrigen Punktwerten ist für<br />
die Geschäftswelt nicht geeignet. Das<br />
Schenken von Punkten, das Incentivieren<br />
auf Basis von Zielerreichungen, ist<br />
im Business-Bereich <strong>de</strong>r bessere Weg.<br />
I<strong>de</strong>al ist hier ein Shop mit Prämierungs-<br />
Administrations-Tool, vorausgesetzt, ein<br />
Unternehmen kann <strong>de</strong>n Shop nach seinen<br />
Wünschen gestalten.<br />
Auch bei Events gibt es krasse Unterschie<strong>de</strong>.<br />
Anbieter, die nur auf Action<br />
ausgerichtet sind, eignen sich eher für<br />
<strong>de</strong>n Privatbereich. Events, die ihre Adressaten<br />
involvieren (Veranstaltungen und<br />
Reisen) sind professionell organisiert<br />
und bieten neben <strong>de</strong>r An- und Abreise<br />
46 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
auch die komplette Organisation, Hospitation,<br />
die Planung von Tagungen und<br />
Shows sowie <strong>de</strong>ren Durchführung.<br />
Um die genannten Incentives zu klassifizieren,<br />
bietet sich zum einen die<br />
zeitliche Dimension an. Wenn die Maßnahme<br />
kurzfristig wirken soll, sind Gutscheine<br />
die erste Wahl. Je längerfristig<br />
die Maßnahme wirken soll, <strong>de</strong>sto eher<br />
müssen Unternehmen über Shop-Prämierungen<br />
und Events nach<strong>de</strong>nken. Ein<br />
zweiter wichtiger Punkt ist die Frage, ob<br />
und wie die Incentives bezogen auf die<br />
Adressaten geeignet sind. Wenn die Zielgruppe<br />
sehr breit ist, bieten sich eher<br />
zweistufige Universalgutscheine an. Bei<br />
wichtigen, klar <strong>de</strong>finierten Zielgruppen<br />
sind einstufige Geschenkschecks die<br />
ers te Wahl. Und bei <strong>de</strong>n Top-Adressaten<br />
sind es Events. Die dritte Dimension<br />
zur Auswahl von Incentives sind Ge-<br />
HOTEL PARK SOLTAU<br />
GmbH<br />
Wünschen Sie weitere Informationen,<br />
so steht Ihnen unser kompetentes Team aus<br />
<strong>de</strong>m Veranstaltungsbüro gern zur Verfügung.<br />
Rufen Sie an, wir freuen uns auf Sie!<br />
wohnheiten: Zu 89 Prozent kaufen wir<br />
Deutschen noch stationär ein, sodass<br />
zum Beispiel Geschenkschecks mit einer<br />
großen Vor-Ort-Auswahl viel Erfolg<br />
versprechen. Zu sechs Prozent wird über<br />
Versandhan<strong>de</strong>l gekauft – und für diese<br />
Klientel ist das System <strong>de</strong>r zweistufigen<br />
Gutscheine geeignet. Fünf Prozent nutzen<br />
Internet-Shops. Hier sind gute Shops<br />
mit großer Auswahl extrem wichtig –<br />
und eine einfache Handhabung für die<br />
prämieren<strong>de</strong> Firma ein absolutes Muss.<br />
Die vierte Dimension ist geschäfts-<br />
politisch: Hat ein Unternehmen ein<br />
starkes, etabliertes Produkt mit monopolistischen<br />
Eigenschaften, kann es<br />
einen Großteil seines Budgets ins Produktmanagement<br />
investieren. Je aufgeteilter<br />
<strong>de</strong>r Markt, <strong>de</strong>sto mehr muss<br />
» UM OPTIMAL ZU WIRKEN, MÜSSEN INCENTIVES IM<br />
RAHMEN DES BEZIEHUNGSMANAGEMENTS STRATE-<br />
GISCH GEPLANT WERDEN.«<br />
ins Beziehungsmanagement investiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Soll steuer- und sozialabgabenoptimiert<br />
prämiert wer<strong>de</strong>n, sind<br />
weitere Überlegungen anzustellen und<br />
Produktalternativen und Gesetze einzubeziehen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
Herzlich Willkommen im Hotel Park Soltau<br />
Tagen, erleben, genießen und feiern im Herzen <strong>de</strong>r Lüneburger Hei<strong>de</strong><br />
Hotel Park Soltau GmbH<br />
Winsener Straße 111•29614 Soltau<br />
Telefon: (05191) 605-0<br />
Telefax: (05191) 605-185<br />
www.hotel-park-soltau.<strong>de</strong><br />
Weitab von Stress und Hektik im Herzen <strong>de</strong>r Lüneburger Hei<strong>de</strong> liegt<br />
unser Tagungs- und Veranstaltungshotel. Das Haus bietet <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>alen<br />
Rahmen für Tagungen und Veranstaltungen aller Art. Auf <strong>de</strong>m ca. 47.000<br />
m 2 großen Grundstück erwarten Sie 195 komfortabel eingerichtete<br />
Zimmer, im Veranstaltungsbereich stehen Ihnen 16 Tagungsräume<br />
in unterschiedlichen Größen und mit mo<strong>de</strong>rnster multimedialer Technik<br />
ausgestattet, bis zu 150 Personen zur Verfügung. In <strong>de</strong>m neu gestalteten<br />
Veranstaltungszentrum Soltau, einer ehemaligen Reithalle <strong>de</strong>r kaiserlichen<br />
Reitschule ca. 3 Autominuten vom Hotel entfernt und mit mo<strong>de</strong>rner<br />
Bühnen und Lichttechnik ausgestattet, richten wir Veranstaltungen bis 400<br />
Personen aus.<br />
Bar und Restaurant la<strong>de</strong>n Sie zu nationaler Küche und<br />
Spezialitätenwochen ein.<br />
Für Ihr individuelles Freizeitprogramm stehen Hallenschwimmbad,<br />
zwei Saunen, Solarium, Fitnessgeräte, Dart, Billard und zwei<br />
Doppelkegelbahnen zur Wahl.
VERTRIEB _ Frühwarnsysteme<br />
Der Kun<strong>de</strong> im Brunnen<br />
Die Krise ist da. Ist im Vertrieb nun alles verloren? Von wegen. Gera<strong>de</strong> jetzt, sagen<br />
Experten, ist <strong>de</strong>r beste Zeitpunkt zur Installation eines Frühwarnsystems. Denn in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten lohnt es sich beson<strong>de</strong>rs, in die Kun<strong>de</strong>nbindung zu investieren.<br />
Text _ Timur Vermes<br />
Die schlechte Nachricht kommt bei Dr.<br />
Bernhard Braunmüller gleich vorweg:<br />
»Eine Krise wie die momentan herrschen<strong>de</strong><br />
kann Ihnen kein Warnsystem<br />
<strong>de</strong>r Welt vorhersagen.« Und <strong>de</strong>nnoch<br />
sind Firmen wie Esprit Consulting<br />
<strong>de</strong>rzeit ausgezeichnet im Geschäft,<br />
und Berater Braunmüller gleich mit.<br />
Für das Münchner Unternehmen betreut<br />
er Firmen bei <strong>de</strong>r Einführung<br />
von Frühwarnsystemen für Marketing<br />
und Vertrieb. Dabei nimmt die Nachfrage<br />
von Unternehmen mit schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>nstämmen o<strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n<br />
Auftragseingängen laufend zu.<br />
Für Braunmüller ist das keine Überraschung:<br />
»Gera<strong>de</strong> jetzt ist <strong>de</strong>r richtige<br />
Moment dafür.«<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
MARKTÜBERSICHT:<br />
»CRM-Anbieter«<br />
Verschie<strong>de</strong>ne Unternehmen haben Frühwarnsysteme<br />
im Angebot. Hier fin<strong>de</strong>n Sie<br />
eine Übersicht von CRM-Anbietern.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2068849<br />
Das mag anfangs irritieren. Schließlich<br />
ist das Kind für viele Manager schon in<br />
<strong>de</strong>n Brunnen gefallen. »Doch wenn Märkte<br />
wie jetzt schrumpfen«, gibt Braunmüller<br />
zu be<strong>de</strong>nken, »sind neue Kun<strong>de</strong>n<br />
fast nicht mehr zu gewinnen. Die Verteidigung<br />
<strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Stamms ist daher<br />
umso wichtiger. Zu<strong>de</strong>m steigen mit<br />
gesättigten Märkten auch die Preise für<br />
die Gewinnung von Neukun<strong>de</strong>n. Fünf<br />
bis acht Mal mehr Geld muss man für<br />
sie aufwen<strong>de</strong>n.« Und zu guter Letzt mag<br />
das Kind zwar bereits im Brunnen sein,<br />
doch möglicherweise ist es noch längst<br />
nicht unten angekommen: »Wenn Sie<br />
die Ursachen <strong>de</strong>s Prozesses nicht beheben«,<br />
warnt Braunmüller, »war <strong>de</strong>r bisherige<br />
Schwund Ihrer Kun<strong>de</strong>n vermutlich<br />
noch längst nicht alles.«<br />
So weit, so schlecht. Doch selbst wer sofort<br />
han<strong>de</strong>ln möchte, scheitert häufig<br />
an <strong>de</strong>r Unübersichtlichkeit <strong>de</strong>s Markts.<br />
Denn unter <strong>de</strong>m Label »Frühwarnsystem«<br />
ist von <strong>de</strong>r Zehn-Euro-CD-ROM<br />
bis zur Software samt Beraterbegleitung<br />
für einen sechsstelligen Betrag praktisch<br />
alles zu haben. Und verheißungsvoll<br />
klingt für viele, was möglichst ein Ampelsystem<br />
bereithält, weil die Farbkombination<br />
so beruhigend und einleuchtend<br />
klingt. Dabei ist das Wichtigste<br />
zunächst einmal die Vereinheitlichung.<br />
Indikatoren i<strong>de</strong>ntifizieren<br />
»Ein Frühwarnsystem ist zuerst einmal<br />
alles, was Sie in die Lage versetzt, auf<br />
Gefahren früher zu reagieren«, sagt<br />
Professor Rainer Kalwait von <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
Coburg. »Gera<strong>de</strong> bei jungen<br />
Unternehmen ist das meist einfach <strong>de</strong>r<br />
richtige Riecher <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs – <strong>de</strong>shalb<br />
ist die Instal lation anfangs auch weniger<br />
zwingend und wird dann leicht übersehen.<br />
Wenn das Unternehmen aber<br />
wächst, gilt es, diese Fähigkeit für alle<br />
Mitarbeiter verfügbar zu machen.«<br />
Bei kleineren Vertriebseinheiten ist daher<br />
nicht unbedingt neue Software die<br />
erste Wahl, son<strong>de</strong>rn einfach die Schulung<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter. Die Faustregel lautet,<br />
so Bernhard Braunmüller: »Je kleiner<br />
die Zahl <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto sinnvoller ist<br />
es, zunächst die Mitarbeiter zu schulen<br />
und für bestimmte beunruhigen<strong>de</strong><br />
Fakten zu sensibilisieren. Je größer die<br />
Zahl, <strong>de</strong>sto eher ist ein IT-gestütztes<br />
System ratsam.« Die Vorgehensweise<br />
ist in je<strong>de</strong>m Fall die gleiche: Man muss<br />
zunächst herausfin<strong>de</strong>n, wovor es eigentlich<br />
zu warnen gilt. »Wenn ich diese Frage<br />
stelle, staunen die Gesprächspartner<br />
regelmäßig«, schmunzelt Braunmüller,<br />
»und sagen: ‘Na, wenn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> geht.’<br />
Aber das stimmt so nicht immer: Wenn<br />
ein Kun<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>m Sie einmal eine Million<br />
Umsatz gemacht haben, nur noch<br />
10.000 Euro Umsatz macht, müssen Sie<br />
ihn ebenfalls als verloren betrachten.«<br />
Erst nach dieser Analyse kann man sich<br />
daran machen, die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Warnsignale<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Dabei können externe<br />
Berater helfen, müssen es aber nicht: »In<br />
<strong>de</strong>r Regel sind Wissen und Erfahrungen<br />
Ihrer besten Mitarbeiter ausreichend«,<br />
sagt Kalwait, »am besten stellen Sie ein<br />
Team von drei bis fünf Personen aus <strong>de</strong>m<br />
Führungskreis mit möglichst heterogenem<br />
fachlichen Hintergrund zusammen.«<br />
Dieser Mix ist wichtig, weil sich<br />
zu klassischen Symptomen, wie zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Beschwer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n<br />
Abschlüssen, auch branchenspezifische<br />
Anzeichen gesellen. Um auf diese Angaben<br />
zugreifen zu können, ist das Datenangebot<br />
entschei<strong>de</strong>nd – hier kommen<br />
viele Unternehmen ins Schleu<strong>de</strong>rn.<br />
Spähtrupp Außendienst<br />
»Tatsächlich ist das bei vielen das erste<br />
Problem«, weiß Braunmüller, »es gibt Unternehmen,<br />
die haben ihre Kun<strong>de</strong>n in bis<br />
zu 50 Systemen erfasst, es gibt Dubletten,<br />
je<strong>de</strong>s System ist an<strong>de</strong>rs aufgebaut, erfasst<br />
an<strong>de</strong>re Variablen. Datenkonsolidierung<br />
ist dann oft eine <strong>de</strong>r ers ten Maßnah-<br />
48 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Alarmstufe Rot: Unternehmen sollten Warnsignale <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n ernst nehmen.<br />
men, die wir empfehlen.« Denn das Ziel<br />
ist nach wie vor, dass sämtliche Vertriebsmitarbeiter<br />
bei <strong>de</strong>nselben Warnsig nalen<br />
einheitlich reagieren – und auch selbst<br />
genau auf solche Warnsignale beim<br />
Kun<strong>de</strong>n achten. Denn <strong>de</strong>r Außendienst,<br />
so mahnt Professor Kalwait, ist <strong>de</strong>r wertvollste<br />
Spähtrupp <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />
Und weil Kreuzchen einfacher einzutragen<br />
sind als längere Eindrücke, muss die<br />
Mannschaft motiviert wer<strong>de</strong>n: »Sorgen<br />
Sie dafür, dass für die neuen Aufgaben<br />
Investieren Sie in Ihr Beziehungsmanagement!<br />
maxchoice ist eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Unternehmen im Bereich Beziehungsmanagement. Von<br />
Gutscheinprodukten wie <strong>de</strong>m „maxchoice-geschenkscheck“, über extrem �exibel steuerbare<br />
Shopsysteme, bis hin zu stark involvieren<strong>de</strong>n Events – maxchoice tools & services erlauben Ihnen<br />
eine <strong>de</strong>r breitesten Dimensionen von Prämierungen aus einem Haus. Steuern Sie mit <strong>de</strong>m maxchoice<br />
Know-how gezielt die Motivation, das Interesse und die Loyalität Ihrer Mitarbeiter (auch<br />
lohnsteuer- und sozialabgabenfrei), Partner und Kun<strong>de</strong>n. maxchoice kann auch für Sie ein starker<br />
Marketing-Standard im Rahmen Ihrer Aktionen wer<strong>de</strong>n: Zur fachgerechten und simultanen<br />
Ansprache aller jeweils erfor<strong>de</strong>rlichen Zielgruppen – vom Verbraucher über Multiplikatoren bis<br />
hin zum Top-Entschei<strong>de</strong>r. Nutzen Sie die maxchoice Beziehungs-Tools als „Währung“ in Ihrem<br />
Beziehungskreislauf. Damit investieren Sie direkt in Ihren Erfolg !<br />
genug Zeit zur Verfügung steht«, for<strong>de</strong>rt<br />
Kalwait, »und dass sich die Arbeit nach<br />
<strong>de</strong>n neuen Maßstäben auch auszahlt, etwa<br />
durch Prämien.«<br />
Wer mehr will, kann sich an Agenturen<br />
wie New Communication wen<strong>de</strong>n. Die<br />
Kieler durchsuchen mit speziellen Parametern<br />
und menschlicher Auswertung<br />
das Internet nach Meinungen <strong>de</strong>r Konsumenten<br />
über Firmen und/o<strong>de</strong>r Produkte.<br />
»Wir bieten damit eine sehr stark<br />
verfeinerte Marktforschung, die schnell<br />
Besuchen Sie uns auf <strong>de</strong>r<br />
„directexpo berlin“<br />
Halle 20, Stand: 135<br />
www.maxchoice.<strong>de</strong><br />
vor Qualitätsmängeln warnen kann o<strong>de</strong>r<br />
vor Fortschritten bei Wettbewerbern«, erklärt<br />
Geschäftsführer Sören Mohr, »<strong>de</strong>nn<br />
zum Beispiel in Internetforen mel<strong>de</strong>t sich<br />
<strong>de</strong>r Konsument viel schneller zu Wort<br />
als im Geschäft o<strong>de</strong>r beim Vertrieb. Mit<br />
<strong>de</strong>n Ergebnissen können Sie dann Ihre<br />
Mitarbeiter mit passen<strong>de</strong>n Argumenten<br />
munitionieren.«<br />
Aus diesen Resultaten lassen sich die<br />
besten Warnschwellen und verabre<strong>de</strong>te<br />
Gegenstrategien entwerfen. »Daraus<br />
erhält man dann eine Art Unternehmenscockpit«,<br />
so Professor Kalwait,<br />
»mit einer Reihe von Mess- und Steuerinstrumenten,<br />
mit <strong>de</strong>ren Hilfe man <strong>de</strong>n<br />
Kurs <strong>de</strong>s Unternehmens kontrollieren<br />
und gegebenenfalls korrigieren kann.«<br />
Diese kann man <strong>de</strong>n Mitarbeitern in<br />
Ampelfarben anzeigen, man kann auch<br />
die Software eingreifen lassen. »Unser<br />
Programm«, schil<strong>de</strong>rt etwa Matthias<br />
Tratz, Leiter <strong>de</strong>s Produktmanagements<br />
bei CAS, »empfiehlt dann etwa automatisch<br />
Kun<strong>de</strong>ngespräche o<strong>de</strong>r schlägt<br />
Alarm, wenn zu viele Support-Fälle<br />
eines Kun<strong>de</strong>n gleichzeitig offen sind.«<br />
Die Umsetzung ist also von Firma zu<br />
Firma verschie<strong>de</strong>n – nur eines darf man<br />
nicht: Sich Zeit lassen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
Unsere Lösung<br />
für die Krise:<br />
Beziehungsmanagement<br />
maxchoice gmbh & co kg / maxchoice-premium gmbh / rheinstr. 10, 50321 brühl<br />
info@maxchoice.<strong>de</strong> / fon 02232-9392-0 / fax 02232-9392-29
VERTRIEB _ Teamselling<br />
Die Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs<br />
Entscheidungen wer<strong>de</strong>n im B2B-Geschäft nur noch selten allein getroffen. Auf bei<strong>de</strong>n<br />
Verhandlungsseiten sind verschie<strong>de</strong>ne Personen mit oft unterschiedlichen Kompetenzen und<br />
Interessen involviert. Das muss kein Nachteil sein.<br />
Text _ Dirk Zupancic<br />
Verkaufsverhandlungen im B2B-Geschäft<br />
wer<strong>de</strong>n zunehmend komplexer<br />
und internationaler. Zu<strong>de</strong>m haben<br />
sich die Machtpositionen in vielen<br />
Branchen in Richtung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n verschoben.<br />
Beim Verkauf von kun<strong>de</strong>nspezifischen<br />
Gesamtlösungen sind immer<br />
häufiger Wissen aus völlig unterschiedlichen<br />
Unternehmensbereichen und<br />
Kenntnisse spezifischer lokaler Gegebenheiten<br />
notwendig.<br />
Dieser Herausfor<strong>de</strong>rung ist eine Einzelperson<br />
selten gewachsen, und Teamverhandlungen<br />
wer<strong>de</strong>n immer mehr<br />
zum Alltag in <strong>de</strong>r B2B-Verkaufspraxis.<br />
p<br />
Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n die Strukturen<br />
auf <strong>de</strong>r Einkäuferseite komplexer und<br />
intransparenter. Und die Einkäufer<br />
selbst immer professioneller. Auf bei<strong>de</strong>n<br />
Seiten sind diejenigen, welche<br />
am Verhandlungstisch sitzen, nur die<br />
Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs. In <strong>de</strong>r Verhandlung<br />
getroffene Entscheidungen haben Auswirkungen<br />
auf bei<strong>de</strong> Unternehmen,<br />
die weit über die eigentliche Verkaufsverhandlung<br />
hinausgehen.<br />
Zwar bergen Teamverhandlungen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen und<br />
Gefahren. Wer<strong>de</strong>n sie jedoch richtig<br />
vorbereitet, kann das Team zum ent-<br />
TEAMVERHANDLUNGEN ERFOLGSFAKTOREN<br />
Verkaufsverhandlungen wer<strong>de</strong>n im B2B-<br />
Bereich immer komplizierter. Deshalb ist<br />
Teamarbeit gefragt.<br />
p Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Teammitglie<strong>de</strong>r<br />
sowohl fachliche, geografische und hierarchische<br />
Kriterien berücksichtigen als auch<br />
Verhandlungsfähigkeiten und gegebenenfalls<br />
kulturelle Aspekte.<br />
p Die verschie<strong>de</strong>nen Sichtweisen und<br />
Hintergrün<strong>de</strong> im Team gezielt nutzen, um gemeinsam<br />
Ziele, Strategien und Taktiken für<br />
die Verhandlung festzulegen und diese auch<br />
einzuüben.<br />
p Für die Teambildung und die Verhandlungsvorbereitung<br />
genügend Zeit und Sorgfalt<br />
aufwen<strong>de</strong>n.<br />
p Verhandlungen als strukturierbaren, kontrollierbaren<br />
und lernbaren Prozess betrachten<br />
und entsprechen<strong>de</strong> Abläufe und Schulungsmaßnahmen<br />
<strong>de</strong>finieren.<br />
p Informationen sowohl über <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
selbst als auch das konkrete Verhandlungsteam<br />
bzw. im Hintergrund agieren<strong>de</strong> Entschei<strong>de</strong>r<br />
sammeln und überprüfen.<br />
p Prozesse und Inhalte in <strong>de</strong>r Verhandlung<br />
trennen und einen Verhandlungsführer bestimmen,<br />
<strong>de</strong>r sich mit <strong>de</strong>n organisatorischen<br />
und zwischenmenschlichen Aspekten <strong>de</strong>r Verhandlung<br />
befasst.<br />
p Je<strong>de</strong> Verhandlung analysieren und Verbesserungspotenziale<br />
sowohl für das Team<br />
als auch für je<strong>de</strong>n Einzelnen i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />
schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Erfolgsfaktor wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein Team hat vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />
<strong>de</strong>r undurchsichtigen Entscheidungsstrukturen<br />
in Kun<strong>de</strong>nunternehmen<br />
<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorteil, über verschie<strong>de</strong>nste<br />
Zugänge und Blickwinkel<br />
mit vereinten Kräften Informationen<br />
sammeln zu können. Die Vielfalt <strong>de</strong>r<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Sicht- und Denkweisen<br />
wirkt in einem funktionieren<strong>de</strong>n Team<br />
enorm bereichernd. Zusätzlich gibt ein<br />
Team Rückhalt und stärkt dadurch das<br />
Selbstbewusstsein <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r und<br />
die Machtposition gegenüber <strong>de</strong>m Verhandlungspartner.<br />
Gleichzeitig zeigt<br />
ein Team <strong>de</strong>m Gegenüber, dass man die<br />
Verhandlung ernst nimmt und ihn als<br />
Kun<strong>de</strong>n wertschätzt.<br />
Denkvielfalt als Chance<br />
Um die Potenziale eines Verkaufsteams<br />
jedoch optimal zu nutzen, wer<strong>de</strong>n die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an die Organisation<br />
und Vorbereitung <strong>de</strong>r Verhandlungen<br />
und <strong>de</strong>s Verkaufsprozesses wesentlich<br />
höher. Es wer<strong>de</strong>n Prozesse zur Auswahl<br />
<strong>de</strong>r Teammitglie<strong>de</strong>r notwendig, die<br />
über die Selektion aufgrund fachlicher<br />
Fähigkeiten, hierarchischer o<strong>de</strong>r geografischer<br />
Kriterien hinausgehen. Vielmehr<br />
müssen Verhandlungsfähigkeiten<br />
und kulturelle Aspekte sowohl im Team<br />
als auch gegenüber <strong>de</strong>m Verhandlungspartner<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Teammitglie<strong>de</strong>r müssen zu<strong>de</strong>m ein<br />
Verständnis für die Grundsätze von Verhandlungen,<br />
<strong>de</strong>ren Erfolgsfaktoren und<br />
die Auswirkungen von Entscheidungen<br />
auf das gesamte Unternehmen gewinnen.<br />
Dritter und wichtigster Punkt auf<br />
organisatorischer Ebene ist die Art und<br />
50 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Weise, wie »Verhan<strong>de</strong>ln« von Führungskräften<br />
behan<strong>de</strong>lt wird.<br />
Han<strong>de</strong>lt es sich in ihren Augen um eine<br />
Kunstform, für die einige talentiert<br />
sind, an<strong>de</strong>re nicht? O<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n Verhandlungen<br />
als Prozesse wahrgenommen,<br />
die <strong>de</strong>finierbar, strukturierbar<br />
und lernbar sind? Letztere Sichtweise<br />
ermöglicht die Betrachtung einzelner<br />
Schritte <strong>de</strong>s Prozesses, welche gezielt<br />
vorbereitet, durchgeführt, kontrolliert<br />
und kontinuierlich verbessert wer<strong>de</strong>n<br />
können. In<strong>de</strong>m je<strong>de</strong> Verhandlung im<br />
Team analysiert wird und sowohl für<br />
das Team als auch für je<strong>de</strong>n Einzelnen<br />
Verbesserungspotenziale für die nächste<br />
Verhandlung i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n,<br />
nähert sich einerseits das Team immer<br />
mehr seiner Bestform an, an<strong>de</strong>rerseits<br />
können aus <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>ntifizierten<br />
Schwachstellen wichtige Erkenntnisse<br />
für an<strong>de</strong>re Verkaufsteams im Unternehmen<br />
gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Intern vorverhan<strong>de</strong>ln<br />
Die Vorbereitung einer Teamverhandlung<br />
ist aufwendiger und zeitintensiver<br />
als die einer Einzelverhandlung. Je heterogener<br />
und größer dabei das Team ist,<br />
<strong>de</strong>sto mehr Zeit muss für die Vorbereitung<br />
eingeplant wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
dann, wenn sich die Teammitglie<strong>de</strong>r<br />
vor <strong>de</strong>r Zusammenarbeit nicht o<strong>de</strong>r nur<br />
flüchtig kennen. Die unterschiedlichen<br />
Blickwinkel können nur dann genutzt<br />
NürnbergMesse<br />
8./9. Oktober 2009<br />
www.crm-expo.com<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie auch tatsächlich in<br />
die Diskussion über Ziele, Strategie und<br />
Taktik einfließen. Dies führt notwendigerweise<br />
zu Konflikten und Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />
– quasi einer internen<br />
Vorverhandlung. Wird diese jedoch<br />
konstruktiv geführt, sind kreative I<strong>de</strong>en<br />
und Lösungen die Folge.<br />
Das Vorgehen, auf das man sich einigt,<br />
muss zu<strong>de</strong>m eingeübt wer<strong>de</strong>n. Denn ein<br />
Team ist in einer Verhandlung nur dann<br />
erfolgreich, wenn es nicht als Gruppe<br />
von Spezialisten auftritt, welche in ihren<br />
Bereichen zwar alle bestens vorbereitet<br />
sind, jedoch nicht auf dasselbe<br />
Ziel hinarbeiten. Die Informationsbeschaffung<br />
während <strong>de</strong>r Verhandlungsvorbereitung<br />
ist im Team, wie bereits<br />
angesprochen, ausführlicher möglich<br />
als allein. Wichtig ist dabei jedoch,<br />
sowohl Informationen über das Unternehmen<br />
als auch über die am Verhandlungstisch<br />
anwesen<strong>de</strong>n Gesprächspartner<br />
zu überprüfen.<br />
Auch während <strong>de</strong>r Verhandlung hat<br />
ein Team große Vorteile. Zum Beispiel<br />
können Inhalte und Prozesse von Verhandlungen<br />
getrennt wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m<br />
ein Verhandlungsführer bestimmt wird.<br />
Dieser befasst sich einzig mit <strong>de</strong>m Ablauf<br />
und <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>r Verhandlung,<br />
koordiniert das Team, <strong>de</strong>legiert Fragen<br />
und kümmert sich um die formellen<br />
Prozesse mit <strong>de</strong>r Gegenseite. So kann<br />
eine sachliche und effiziente Diskussion<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m Abschwei-<br />
AUTOR<br />
Prof. Dr. Dirk Zupancic<br />
ist Professor für<br />
Management an <strong>de</strong>r<br />
Heilbronn Business<br />
School sowie Dozent und Leiter <strong>de</strong>s<br />
Kompetenzzentrums für Business-to-<br />
Business Marketing und Verkauf an<br />
<strong>de</strong>r Universität St. Gallen. Er berät<br />
Unternehmen in Fragen <strong>de</strong>s Vertriebsund<br />
Kun<strong>de</strong>nmanagements.<br />
p www.unisg.ch<br />
fungen o<strong>de</strong>r emotionale Angriffe gezielt<br />
aufgenommen und abgelenkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Und die mit <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r Verhandlung<br />
betrauten Teammitglie<strong>de</strong>r können<br />
sich dadurch bestmöglich auf die zu diskutieren<strong>de</strong>n<br />
Themen konzentrieren.<br />
Zusammenfassend gilt, dass Teamverhandlungen<br />
zwar höhere Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Organisation und die Teammitglie<strong>de</strong>r<br />
stellen, sie aber <strong>de</strong>n Schlüssel<br />
zum erfolgreichen Umgang mit <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen im B2B-Verkauf<br />
darstellen. Der zusätzliche Aufwand<br />
führt zu erfolgreichen Verhandlungen,<br />
die für bei<strong>de</strong> Parteien zu befriedigen<strong>de</strong>n<br />
Lösungen und dadurch letztlich zu loyalen<br />
Kun<strong>de</strong>n führen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
Erfolg durch gute Beziehungen<br />
Wie Sie Ihre Kun<strong>de</strong>nbindung gestalten, wissen wir nicht.<br />
Auf <strong>de</strong>r CRM-expo, <strong>de</strong>r Leitmesse für Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement,<br />
zeigen wir Ihnen die<br />
erfolgreichsten Strategien und Lösungen.<br />
www.agentur-marks.<strong>de</strong>
SPECIAL<br />
Die Weiterbildung <strong>de</strong>r Mitarbeiter ist <strong>de</strong>r Schlüssel<br />
für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg und erhöht auch in <strong>de</strong>r<br />
Krise die Sicherheit.
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
p Recruiting und Weiterbildung<br />
Sicher durch die Unsicherheit<br />
Kun<strong>de</strong>n richtig pflegen und einschätzen sowie das eigene Verhalten än<strong>de</strong>rn lernen: Das<br />
sind die Themen, kurze Seminare, On-the-Job-Trainings und Blen<strong>de</strong>d Learning die Metho<strong>de</strong>n.<br />
acquisa stellt die Trends für Weiterbildung in Marketing und Vertrieb vor.<br />
INHALT SPECIAL<br />
52 p Trends in <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />
55 p Tipps für die Weiterbildung<br />
58 p Die richtige Stellenanzeige<br />
60 p Eins-zu-eins-Trainings<br />
62 p Checkliste: Gesprächsleitfa<strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n haben eine sehr genaue Vorstellung<br />
davon, was einen guten Verkaufsprozess<br />
auszeichnet, das haben<br />
Dr. Annika Dröge und Phil Kreindler<br />
in <strong>de</strong>r Marktstudie »Erfolgsfaktoren im<br />
B2B-Selling« vom Dezember 2008 herausgefun<strong>de</strong>n.<br />
Demnach stehen sowohl<br />
die Verkaufsverantwortlichen als auch<br />
<strong>de</strong>r von ihnen gestaltete Verkaufsprozess<br />
in <strong>de</strong>r Kritik. Während Kun<strong>de</strong>n von<br />
Verkaufsverantwortlichen mehr Fachkompetenz,<br />
Professionalität, kommunikative<br />
Fähigkeiten und Beratungskompetenzen<br />
for<strong>de</strong>rn, wird im Verkaufsprozess<br />
kritisiert, dass Verkäufer zu wenig<br />
auf die individuellen Bedürfnisse eingehen.<br />
Auch die Kun<strong>de</strong>nqualifizierung im<br />
Vorfeld und die richtige Einschätzung<br />
<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>npotenzials lassen <strong>de</strong>r Studie<br />
nach zu wünschen übrig.<br />
Wenn es möglich wäre, 15 Themen in<br />
aller Tiefe mit allen Medien in kürzester<br />
Text _ Gudrun Porath<br />
Zeit in ein Seminar zu packen, dann wäre<br />
das <strong>de</strong>r Renner, meint Marcus Auth,<br />
Leiter <strong>de</strong>r Dialog-Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>s Siegfried<br />
Vögele Instituts in Königstein, und<br />
schil<strong>de</strong>rt damit die Wünsche einiger<br />
Kun<strong>de</strong>n an aktuelle Weiterbildung für<br />
Marketing und Vertrieb. Tatsächlich buchen<br />
diese vor allem Inhouse-Seminare,<br />
die mehr und mehr einer individuellen<br />
Beratung gleichen. Da wer<strong>de</strong>n zum Beispiel<br />
im Bereich Marketing Augenkamera-Workshops<br />
mit Werbemitteln <strong>de</strong>s<br />
Kun<strong>de</strong>n durchgeführt, die aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Ergebnisse noch in <strong>de</strong>r gleichen Veranstaltung<br />
verbessert wür<strong>de</strong>n.<br />
Marketing und Vertrieb gemeinsam<br />
Bei offenen Seminaren sei das Motiv ein<br />
an<strong>de</strong>res. Hier gehe es vielmehr um Hintergrundwissen<br />
zu speziellen Themen,<br />
darum, über <strong>de</strong>n Tellerrand zu blicken<br />
und vielleicht einen tollen Dozenten zu<br />
erleben. »Teilnehmer fin<strong>de</strong>n Präsenzseminare<br />
toll, weil ihnen <strong>de</strong>r Austausch<br />
mit an<strong>de</strong>ren wichtig ist und sie sich in<br />
einer Lernumgebung weg vom täglichen<br />
52_53<br />
Geschäft befin<strong>de</strong>n.« Bei <strong>de</strong>n Seminaren,<br />
die das Institut für <strong>de</strong>n Mutterkonzern<br />
Deutsche Post durchführt, stehen Themen<br />
wie Abschlussorientierung, Durchsetzungsstärke<br />
und Teambildung im<br />
Mittelpunkt. Was sich wie Hardselling<br />
anhört, soll dazu führen, das Vertrauen<br />
eines Kun<strong>de</strong>n zu gewinnen, sich emoti-<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
FACHBEITRAG:<br />
»Grundwissen Verkäufer«<br />
Vertriebsmitarbeiter sollten über betriebswirtschaftliches<br />
Grundwissen verfügen.<br />
Wichtige Begriffe in <strong>de</strong>r Übersicht.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 1829401<br />
onal auf ihn einstellen zu können und<br />
ihn so besser zu erreichen. »Wie verkaufe<br />
ich, nicht wie viel«, fasst Auth zusammen,<br />
um was es geht. Um das gemeinsame<br />
Potenzial effektiv zu nutzen und<br />
sich gegenseitig besser zu verstehen,<br />
sitzen bei <strong>de</strong>r Deutschen Post jetzt Marketing<br />
und Vertrieb zusammen im Seminar.<br />
Mit großem Erfolg, meint Auth:<br />
»Das ist <strong>de</strong>r Renner.«<br />
Verkaufen als komplexen Prozess transparenter<br />
und gleichzeitig innovativer<br />
gestalten ist das Grundthema <strong>de</strong>r Seminare,<br />
die bei Ludolf Schein, Geschäftsführer<br />
von Heitsch und Partner, nachgefragt<br />
wer<strong>de</strong>n. Daran hat auch die<br />
aktuelle wirtschaftliche Krise nichts<br />
geän<strong>de</strong>rt. Konkret geht es um die [ …
SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />
Qualifizierung von Key-Account-Managern,<br />
Verhandlungstraining und das<br />
Training-on-the-Job. Für Key-Account-<br />
Manager wer<strong>de</strong> es immer wichtiger, vor<br />
Ort beim Kun<strong>de</strong>n aus einer Präsentation<br />
eine Inszenierung zu machen, um <strong>de</strong>n<br />
Überzeugungsprozess mit klaren Argumenten,<br />
Bil<strong>de</strong>rn, Vergleichen und passen<strong>de</strong>n<br />
Motiven voranzutreiben. »Ein<br />
Auto mit 307 PS muss für einen Sicherheitsfan<br />
an<strong>de</strong>rs vorgestellt wer<strong>de</strong>n als<br />
für jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r gerne schnell fährt«,<br />
gibt Schein ein Beispiel. Key-Account-<br />
Manager üben in seinen Seminaren, die<br />
komplexen Strukturen innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens ihres Kun<strong>de</strong>n zu entschlüsseln,<br />
um die Kun<strong>de</strong>nbeziehung<br />
langfristig stabil und ertragreich managen<br />
zu können.<br />
90 Prozent <strong>de</strong>r Seminare, die Heitsch und<br />
Partner halten, sind interne Schulungen,<br />
die aktuell nur noch zwei statt drei Tage<br />
dauern. Das gilt auch für das On-the-Job-<br />
Training, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Trainer mit <strong>de</strong>m<br />
Teilnehmer Kun<strong>de</strong>n besucht, um ihn vor<br />
Ort zu coachen. Allerdings, so Schein,<br />
wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>r dritte Tag oft nachgeholt, wenn<br />
sechs bis acht Wochen Reflexionszeit vergangen<br />
sind, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
das Gelernte praktisch umsetzen soll, um<br />
eine Verhaltensän<strong>de</strong>rung zu erreichen.<br />
Je<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n seine Argumente<br />
Voraussetzung für eine Verhaltensän<strong>de</strong>rung<br />
ist Mut und die richtigen Werkzeuge<br />
zur Hand zu haben. Davon ist Dr.<br />
Ernst Schnei<strong>de</strong>r, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Dr.<br />
Ernst Schnei<strong>de</strong>r Strategie- und Vertriebs-<br />
» EIN AUTO MIT 307 PS MUSS FÜR EINEN SICHERHEITSFAN<br />
ANDERS VORGESTELLT WERDEN ALS FÜR JEMANDEN, DER<br />
GERNE SCHNELL FÄHRT.«<br />
LUDOLF SCHEIN, Geschäftsführer Heitsch und Partner, Holzgerlingen<br />
beratung in Saarbrücken, überzeugt.<br />
Während Unternehmen langfristig geplante<br />
Seminare streichen, erlebt er wie<br />
Ludolf Schein eine gestiegene Nachfrage<br />
nach kurzfristig wirksamen Trainingson-the-Job,<br />
bei <strong>de</strong>nen es immer wie<strong>de</strong>r<br />
um Aktionen vor Ort geht, bei <strong>de</strong>nen<br />
»von Mensch zu Mensch« überzeugt wer<strong>de</strong>n<br />
muss. Schnei<strong>de</strong>r ist überzeugt, dass<br />
neues Wissen seinen Schützlingen hilft,<br />
ihr Verhalten schneller zu än<strong>de</strong>rn. »Wenn<br />
Menschen genug Werkzeuge haben, sind<br />
sie mutiger, ihr Verhalten zu än<strong>de</strong>rn.« Zu<br />
diesen Werkzeugen gehört das Wissen<br />
über die richtige Gesprächsführung und,<br />
noch genauer, über Sprachmuster, die im<br />
Dialog mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n helfen können.<br />
»Für Kun<strong>de</strong>nberater ist die zurzeit wichtigste<br />
Aufgabe, ihre Kun<strong>de</strong>n sicher durch<br />
<strong>de</strong>ren Verunsicherungen zu führen«,<br />
sagt dazu <strong>de</strong>r Führungskräfte-Coach und<br />
Unternehmensberater Alexan<strong>de</strong>r Christiani<br />
aus Köln. Die von ihm entwickelten<br />
Sprachmuster sollen <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n zeigen,<br />
dass er ernst genommen wird und<br />
lassen sich im Selbststudium lernen.<br />
Nach 20 Stun<strong>de</strong>n Training sei je<strong>de</strong>r Berater<br />
in <strong>de</strong>r Lage, sie gezielt und erfolgreich<br />
anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
»Aus unserer Sicht vollzieht sich im Vertrieb<br />
<strong>de</strong>rzeit ein Um<strong>de</strong>nken«, sagt Hansjörg<br />
Fetzer, Geschäftsführer <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong>-<br />
Aka<strong>de</strong>mie in Freiburg. Statt in die teure<br />
Neukun<strong>de</strong>nakquise zu investieren, wollen<br />
Unternehmen ihre Bestandskun<strong>de</strong>n<br />
besser pflegen o<strong>de</strong>r ehemalige Kun<strong>de</strong>n<br />
zurückgewinnen. »Wir spüren klar<br />
eine gestiegene Nachfrage bei <strong>de</strong>n Seminaren<br />
zu Rückgewinnungsmanagement<br />
und Reklamationsmanagement.«<br />
»WENN MENSCHEN GENUG<br />
WERKZEUGE HABEN,<br />
SIND SIE MUTIGER.«<br />
DR. ERNST SCHNEIDER, Geschäftsführer,<br />
Dr. Ernst Schnei<strong>de</strong>r Strategie- und<br />
Vertriebsberatung, Saarbrücken<br />
Fachwissen allein reiche dazu nicht,<br />
haben die Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong>-Aka<strong>de</strong>mie<br />
erkannt und schicken ihre Mitarbeiter<br />
auf Seminare, in <strong>de</strong>nen sie zusätzlich<br />
überzeugen<strong>de</strong> Argumentations- und<br />
Präsentationstechniken lernen. Auch<br />
Qualifizierungs angebote zu Dienstleistungsmarketing<br />
und Online-Marketing<br />
wer<strong>de</strong>n stärker nachgefragt.<br />
Der Zeit- und Erfolgsdruck, <strong>de</strong>m Marketing<br />
und Vertrieb immer stärker ausgesetzt<br />
sind, begegnen Unternehmen<br />
Fetzers Erfahrung zufolge mit umfassen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen, die Wissen punktgenau,<br />
leicht erreichbar und schnell<br />
umsetzbar machen sollen. Zu diesen<br />
maßgeschnei<strong>de</strong>rten internen Qualifizierungsangeboten<br />
gehören <strong>de</strong>shalb<br />
Seminare genauso wie schriftliche Lehrgänge<br />
aus <strong>de</strong>m offenen Seminarbereich,<br />
die gebucht wer<strong>de</strong>n, um Reisekos ten<br />
und Arbeitsausfälle zu vermei<strong>de</strong>n. Um<br />
es <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs einfach zu<br />
machen, hat die <strong>Haufe</strong>-Aka<strong>de</strong>mie eine<br />
Lernplattform geschaffen, auf <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
ihre Seminare und Trainings<br />
online vor- und nachbereiten können.<br />
Mehr Umsatz mit E-Learning<br />
»Viele neue Zielgruppen informieren<br />
sich verstärkt über das Internet«, sagt<br />
Henning von Boxberg, Leiter Vertrieb Eu-<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
p<br />
TIPPS DARAUF SOLLTEN SIE ACHTEN<br />
Entscheidungshilfen für die Auswahl <strong>de</strong>r<br />
richtigen Maßnahmen.<br />
p Inhouse-Training o<strong>de</strong>r offenes Seminar?<br />
Inhouse-Trainings lassen sich in Abstimmung<br />
mit <strong>de</strong>m Trainer speziell auf die individuellen<br />
Bedürfnisse <strong>de</strong>s Unternehmens zuschnei<strong>de</strong>n<br />
und helfen so bei konkreten Fragestellungen.<br />
Offene Seminare dienen <strong>de</strong>r Vermittlung von<br />
Hintergrundwissen und geben Teilnehmern<br />
die Möglichkeit, sich mit an<strong>de</strong>ren auszutauschen<br />
(Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand, zusätzliche<br />
Motivation).<br />
ropa Mitte <strong>de</strong>s Geschäftsbereichs Power<br />
Tools <strong>de</strong>r Robert Bosch GmbH, Stuttgart.<br />
In einem insgesamt rückläufigen Markt<br />
konnten die Power Tools auch 2008 ein<br />
Umsatzwachstum verzeichnen. Mit <strong>de</strong>m<br />
»Power Tools Learning Campus« hat<br />
Bosch eine Lernplattform im Internet<br />
bereitgestellt, die neben <strong>de</strong>m Lernen<br />
auch <strong>de</strong>r Verkaufsför<strong>de</strong>rung dient. Das<br />
»weltweit größte interaktive Wissensportal«<br />
zu Elektrowerkzeugen ist eine<br />
multimediale Informationsdatenbank<br />
für Handwerker, Heimwerker und <strong>de</strong>n<br />
Han<strong>de</strong>l. Die angebotenen Informationen,<br />
Schulungen und Verkaufstipps<br />
können je nach Bedarf als Podcast, Vi<strong>de</strong>o,<br />
Präsentationen, interaktive Lernprogramme<br />
o<strong>de</strong>r als <strong>PDF</strong>-Dokument<br />
abgerufen wer<strong>de</strong>n. Die Nutzer haben<br />
außer<strong>de</strong>m die Möglichkeit, in einer sogenannten<br />
Learning Lounge ihre Kurse<br />
selbst zu verwalten und zusammenzustellen.<br />
Wie gut das funktioniert, hat<br />
vor Kurzem auch die Jury <strong>de</strong>s Europäischen<br />
E-Learning-Awards Eurelea festgestellt<br />
und <strong>de</strong>n Power Tools Learning<br />
Campus 2009 für die beste technische<br />
Umsetzung ausgezeichnet.<br />
»E-Learning ist praktisch, spart Zeit und<br />
lässt sich gut kontrollieren«, sagt Nicole<br />
Heinrich von Otto in Hamburg. Der<br />
weltgrößte Versandhändler arbeitet seit<br />
2006 mit einem Learning-Management-<br />
System. Geschult wer<strong>de</strong>n damit alle Vertriebsmitarbeiter<br />
mit Kun<strong>de</strong>nkontakt<br />
p Training-on-the-Job o<strong>de</strong>r Seminar?<br />
Ist kurzfristiges Eingreifen nötig, weil ein<br />
Vertriebler ein konkretes Problem mit einem<br />
Kun<strong>de</strong>n hat, hilft Training- o<strong>de</strong>r Coaching-onthe-Job.<br />
Notfalls Folgetermin nach sechs bis<br />
acht Wochen vereinbaren, um die Nachhaltigkeit<br />
zu sichern.<br />
p Präsenzveranstaltung o<strong>de</strong>r E-Learning?<br />
Blen<strong>de</strong>d Learning verbin<strong>de</strong>t bei<strong>de</strong> Formen<br />
optimal. E-Learning-Module o<strong>de</strong>r schriftliche<br />
Unterlagen steigern die Wirksamkeit einer<br />
Präsenzveranstaltung.<br />
– vom Außendienst bis hin zum Kun<strong>de</strong>nberater<br />
im Call-Center. Rund 130 Kurse<br />
gibt es auf <strong>de</strong>m »Otto-Campus«, die von<br />
rund 3.000 Mitarbeitern im ganzen Konzern<br />
zum Lernen o<strong>de</strong>r als Nachschlagewerk<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n. Der große Vorteil<br />
für Heinrich, die alle Kurse von eigenen<br />
Mitarbeitern mit einem in die Plattform<br />
integrierten Autorentool erstellen lässt,<br />
ist die Schnelligkeit, mit <strong>de</strong>r sich sowohl<br />
Inhalte än<strong>de</strong>rn als auch an <strong>de</strong>n Lerner<br />
bringen lassen. »Ein neuer Lernkurs steht<br />
an, wenn ein Thema aktuell ist. Wird bei<br />
Otto eine neue Aktion für unsere Kun<strong>de</strong>n<br />
eingeführt, wer<strong>de</strong>n die Mitarbeiter mit E-<br />
Learning über <strong>de</strong>n prozessualen Hintergrund<br />
und über die praktische Umsetzung<br />
im Kun<strong>de</strong>ndialog informiert.«<br />
Auf Präsenztraining verzichten wird<br />
man bei Otto nicht. »E-Learning kombiniert<br />
mit Präsenztrainings wirkt immer<br />
noch am besten«, weiß Nicole Heinrich<br />
die Vorzüge <strong>de</strong>s Blen<strong>de</strong>d Learning zu<br />
schätzen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 54_55<br />
Zukunft<br />
„Strategisches<br />
Verkaufen öffnet neue<br />
Wege zum Erfolg.“<br />
Sind Sie für <strong>de</strong>n verschärften Wettbewerb schlagkräftig<br />
genug aufgestellt? Nutzen Sie Ihre Potenziale bei <strong>de</strong>r<br />
Weiterentwicklung Ihrer Kun<strong>de</strong>n und Märkte? Haben<br />
Sie beson<strong>de</strong>re Argumente für erfolgreiche Abschlüsse?<br />
Heitsch & Partner-Trainings geben entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Impulse, die Key-Accounts und Vertriebsmitarbeiter in<br />
die Lage versetzen, neue Marktchancen zu erkennen<br />
und zu erschließen.<br />
Verkrustete Strukturen und Verhaltensmuster wer<strong>de</strong>n<br />
beseitigt und damit wird <strong>de</strong>r Weg frei für Chancen,<br />
Vertriebswege, Kun<strong>de</strong>n und Märkte mit Zukunft.<br />
Über theoretisches Wissen hinaus erlernen Sie zielgerichtete<br />
Verkaufsstrategien und gewinnen<strong>de</strong> Rhetorik<br />
in unseren praxisbezogenen Schulungen bis zum<br />
vollen<strong>de</strong>ten Können.<br />
Rufen Sie gleich an. Wir erläutern Ihnen gerne Ihre<br />
Vorteile und unsere Vorgehensweise im Detail!<br />
H EI TSCH & P ARTNER<br />
Heitsch & Partner GmbH<br />
Gesellschaft für Verhaltenstraining,<br />
Trainingsberatung und Trainervermittlung<br />
Telefon (07031) 7476-0· Telefax (07031) 7476-40<br />
www.heitsch-partner.<strong>de</strong> · info@heitsch-partner.<strong>de</strong>
SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />
Marketing in eigener Sache<br />
Bei <strong>de</strong>r Suche nach Marketing- und Vertriebsexperten spielen Stellenanzeigen eine<br />
Schlüsselrolle. Wenn Inserate die gefragten Fachleute zum Stellenwechsel bewegen sollen,<br />
müssen sie gut strukturiert und getextet sein.<br />
Text _ Daniela Furkel<br />
Auch Stellenanzeigen sind Werbemittel.<br />
Unternehmen nutzen sie, um Bewerbern<br />
ihre offenen Stellen zu präsentieren.<br />
Deshalb ist es beson<strong>de</strong>rs dann, wenn es<br />
um Experten aus <strong>de</strong>m Marketing- und<br />
Vertriebsbereich geht, wichtig, sich keinen<br />
Fauxpas zu erlauben. Denn wer,<br />
wenn nicht ein Marketingexperte, wür<strong>de</strong><br />
es bemerken, wenn die Argumentation<br />
unsauber ist o<strong>de</strong>r die Texte nur aus<br />
leeren Floskeln bestehen?<br />
Die wichtigste Regel beim Texten von Stellenanzeigen<br />
heißt <strong>de</strong>shalb: Sowohl bei<br />
<strong>de</strong>r Darstellung als auch bei <strong>de</strong>n Inhalten<br />
muss immer <strong>de</strong>r Kandidat im Blick<br />
sein. Wird ihm beim Lesen <strong>de</strong>r Anzeige<br />
klar, warum er gera<strong>de</strong> in diesem Unternehmen<br />
arbeiten soll? Wird <strong>de</strong>utlich,<br />
um welche Aufgabe es geht und was die<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Job-Profils sind?<br />
Nicht viele Unternehmen können diese<br />
Fragen mit einem klaren »Ja« beantworten.<br />
Das bestätigt eine Umfrage <strong>de</strong>r<br />
Online-Jobbörse Stellenanzeigen.<strong>de</strong>: Nur<br />
rund ein Viertel <strong>de</strong>r Bewerber ist mit<br />
<strong>de</strong>r Qualität von Anzeigentexten zufrie<strong>de</strong>n.<br />
Fast die Hälfte sagt, die Texte seien<br />
zwar »einigermaßen verständlich, aber<br />
wenig ansprechend geschrieben«. <strong>Als</strong><br />
»we<strong>de</strong>r verständlich noch ansprechend<br />
geschrieben« empfin<strong>de</strong>n 13 Prozent die<br />
Inserate, als »Zumutung im Hinblick<br />
auf Verständlichkeit und Lesevergnügen«<br />
zehn Prozent.<br />
Zielgruppe, Zielgruppe, Zielgruppe<br />
Doch bevor ein Arbeitgeber nun an das<br />
Texten geht, muss er zunächst wissen,<br />
wie seine Zielgruppe tickt und was sie<br />
von ihrem Job erwartet. »Marketing-<br />
o<strong>de</strong>r auch Vertriebsexperten sind eine<br />
ganz beson<strong>de</strong>re Spezies von Mensch«,<br />
weiß Johanna Füllgraf, Agenturleiterin<br />
von Advalue Media, Wiesba<strong>de</strong>n. Sie<br />
seien sehr kommunikationsstark und<br />
könnten sich gut selbst motivieren. Sie<br />
seien erfolgs- und zielorientiert, aber sie<br />
wollten dafür auch entsprechend honoriert<br />
wer<strong>de</strong>n und benötigten einen entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Handlungsspielraum. Produktkenntnisse<br />
seien dagegen weniger<br />
wichtig, weil ein guter Vertriebler o<strong>de</strong>r<br />
Marketingspezialist sich schnell auf<br />
verschie<strong>de</strong>ne Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />
einstellen könne. Das Fazit <strong>de</strong>r<br />
Expertin: »Bei diesen Positionen geht<br />
es mit Sicherheit um fachliches Knowhow,<br />
aber viel mehr noch um die Soft<br />
Skills. Daher müssen die Unternehmen<br />
kritisch das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil überprüfen,<br />
was ein wirkliches ‚Must’ und<br />
was ‚Nice to have’ ist.« Auch sprachlich<br />
sollte die Stellenanzeige auf die Zielgruppe<br />
ausgerichtet wer<strong>de</strong>n. Laut Johanna<br />
Füllgraf bevorzugen Marketing-<br />
und Vertriebsexperten eine klare und<br />
direkte Sprache sowie klare Strukturen.<br />
»Bullet Points sind hier langen Fließtexten<br />
vorzuziehen«, rät sie.<br />
Darüber hinaus gibt es allgemeine<br />
Grundregeln für das Wording, die in<br />
TOP-THEMA/Employer Branding<br />
So besteht Ihr Unternehmen im Kampf um<br />
die besten Mitarbeiter.<br />
> acquisa.<strong>de</strong>
allen Stellenanzeigen berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen: »Schreiben Sie kurze<br />
Texte, verzichten Sie auf interne Fachbegriffe<br />
o<strong>de</strong>r Abkürzungen, vermei<strong>de</strong>n<br />
Sie Selbstverständlichkeiten und Redundanzen<br />
und verwen<strong>de</strong>n Sie nur relevante<br />
Informationen«, zählt Thomas<br />
Kleb, Geschäftsführer von Kienbaum<br />
Communications, Gummersbach, auf.<br />
»Dass jemand flexibel und engagiert<br />
sein und MS-Office beherrschen soll,<br />
muss ich heute nicht mehr schreiben.<br />
Ich bekomme damit ohnehin keine besseren<br />
Bewerbungen«, weiß er.<br />
Keine Panik vor <strong>de</strong>m AGG<br />
Und er warnt davor, aus Furcht vor<br />
<strong>de</strong>m Allgemeinen Gleichstellungsgesetz<br />
(AGG) die neutralen Formulierungen zu<br />
übertreiben. »Wir suchen Sie für eine Tätigkeit<br />
im Vertrieb (m/w)« ist <strong>de</strong>s Guten<br />
zu viel. »So wenig AGG wie möglich, so<br />
viel wie nötig«, ist allein schon wegen <strong>de</strong>r<br />
Lesbarkeit <strong>de</strong>r Texte die Devise. Sicher ist,<br />
dass Unternehmen Formulierungen wie<br />
»Wir suchen Sie für ein junges Team« o<strong>de</strong>r<br />
»Wir suchen mobile Vertriebsexperten/<br />
-innen« vermei<strong>de</strong>n müssen, weil diese<br />
bestimmte Altersgruppen o<strong>de</strong>r Personen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung ausschließen. Aber das<br />
scheint in <strong>de</strong>r Praxis kein Problem darzustellen.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Arbeitsgerichtsprozesse<br />
aufgrund <strong>de</strong>s AGG hält sich bislang<br />
in Grenzen.<br />
Übrigens: Auch unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>s AGG gibt es Möglichkeiten, allein<br />
durch die Wortwahl bestimmte Personengruppen<br />
gezielt anzusprechen.<br />
Johanna Füllgraf erklärt: »Frauen in<br />
Marketing und Vertrieb ticken von <strong>de</strong>n<br />
grundsätzlichen Strukturen her ähnlich<br />
wie Männer. Allerdings haben bei<br />
ihnen Faktoren wie gute Arbeitsbedingungen,<br />
die Atmosphäre und ein fairer<br />
Umgang miteinan<strong>de</strong>r eine ganz an<strong>de</strong>re<br />
Relevanz als bei <strong>de</strong>n männlichen Kollegen.«<br />
Deshalb könne ein Arbeitgeber allein<br />
mit <strong>de</strong>r Wortwahl steuern, ob zum<br />
Beispiel mehr Bewerbungen von Frauen<br />
Bei <strong>de</strong>r Erstellung von Stellenanzeigen<br />
sollten Unternehmen immer <strong>de</strong>n Kandidaten<br />
im Blick haben.<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
Wie mache ich mehr<br />
aus meinem Werbebudget?<br />
Mit welchen Medien lässt sich meine<br />
Zielgruppe nachhaltig erreichen?<br />
In welche Kanäle investiere ich in 2010?<br />
Wie bringe ich <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
an meine Angel?<br />
>> Antworten erhalten Sie<br />
auf <strong>de</strong>r MediaBudget 2009<br />
Medienpartner<br />
WEITERE INFORMATIONEN UNTER<br />
WWW.MEDIABUDGET.DE<br />
08.+ 09.07.2009<br />
Neue Messe Stuttgart
SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />
ins Haus kommen. »Aber dabei ist auch<br />
peinlich darauf zu achten, dass die Stellenausschreibung<br />
<strong>de</strong>r Wahrheit entspricht<br />
und authentisch ist«, warnt sie<br />
vor unrealistischen Versprechungen.<br />
Ähnlich könnten Unternehmen auch<br />
mit geschickter Wortwahl steuern, ob eine<br />
Stellenanzeige zum Beispiel eher die<br />
Hard Seller anspricht o<strong>de</strong>r eher <strong>de</strong>n bera-<br />
p<br />
CHECKLISTE DER DRAHT ZUM BEWERBER<br />
In <strong>de</strong>r Stellenanzeige geht es nicht nur darum, diese visuell zu<br />
optimieren, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re darum, mit sprachlichen<br />
Mitteln <strong>de</strong>n Draht zum Bewerber aufzubauen. Sechs Regeln für<br />
eine bessere inhaltliche Gestaltung:<br />
p Liefern Sie Argumente, wecken Sie Emotionen. Die Stellenanzeige<br />
ist Werbung. Unternehmen befin<strong>de</strong>n sich in einer Verkäufersituation<br />
und sollten im Inserat die Regeln <strong>de</strong>s Verkaufs beachten.<br />
Sie sollten Bewerbern Argumente liefern, warum sie sich ausgerechnet<br />
bei diesem Unternehmen und um diesen Job bewerben sollen. Und<br />
sie sollten Prestige und Befriedigung vermitteln. Werber kennen ihre<br />
Käuferzielgruppen genau und setzen diese Erkenntnisse gezielt ein.<br />
Dementsprechend müssen die Botschaften in <strong>de</strong>n Personalanzeigen<br />
an Wünsche, Erwartungen und Denkweisen <strong>de</strong>r Bewerberzielgruppen<br />
anschließen können. Dabei geht es nicht nur um eine saubere Argumentation,<br />
son<strong>de</strong>rn zunächst vor allem darum, potenzielle Kandidaten<br />
emotional zu erreichen.<br />
p Beschreiben Sie Ihre Qualitäten. Unternehmen neigen dazu,<br />
sich im Firmenprofil selbst zu sehr in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund zu stellen. Dabei<br />
sollte sich die Darstellung auf solche Aspekte beschränken, die<br />
das Unternehmen als Arbeitgeber betreffen. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Hauptprodukte, die Branche, Visionen, Unternehmens- und<br />
Führungsgrundsätze, Kennzeichen <strong>de</strong>r Arbeitswelt und <strong>de</strong>s Standorts.<br />
Grundsätzlich muss schon die Unternehmensdarstellung die Frage beantworten:<br />
Kann ich mir vorstellen, dort zu arbeiten?<br />
p Wählen Sie <strong>de</strong>n Jobtitel sorgfältig. Der Jobtitel ist <strong>de</strong>r erste<br />
Schritt im Entscheidungsprozess <strong>de</strong>s Kandidaten und für <strong>de</strong>n Erfolg<br />
von Inseraten beson<strong>de</strong>rs wichtig. Der Jobtitel muss daher so exakt<br />
wie möglich das gewünschte Profil <strong>de</strong>r Bewerber sowie die Aufgabe<br />
erkennen lassen.<br />
p Bauen Sie Distanz ab. Bewerber müssen sich vorstellen können,<br />
dass sie das in <strong>de</strong>r Anzeige beschriebene Angebot in ihren ganz<br />
persönlichen Arbeitsplatz verwan<strong>de</strong>ln möchten. Deshalb müssen die<br />
Texter eines Jobangebots Bewerber möglichst nah an ihren künftigen<br />
Arbeitsplatz heranführen. In diesem Zusammenhang bauen Sie Distanz<br />
Quelle: Stefan G. Wolf, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter TMP Communication & Services<br />
ten<strong>de</strong>n Vertrieb, so Johanna Füllgraf. Es ist<br />
ein Unterschied, ob im Inserat steht »Sie<br />
verantworten die kontinuierliche Steigerung<br />
<strong>de</strong>s Umsatzes« o<strong>de</strong>r »Sie verantworten<br />
<strong>de</strong>n langfristigen, kontinuierlichen<br />
Ausbau unserer Kun<strong>de</strong>nbeziehungen«.<br />
Thomas Kleb rät aber, die Einschränkungen<br />
nicht zu übertreiben. »Gera<strong>de</strong><br />
in hart umkämpften Arbeitsmärkten<br />
wie im Marketing- und Vertriebsbereich<br />
kann es sinnvoll sein, <strong>de</strong>n Trichter erst<br />
einmal aufzumachen, um überhaupt eine<br />
gewisse Zahl von Bewerbungen zu generieren.<br />
Vielleicht ist ja ein Glücksgriff<br />
o<strong>de</strong>r ein interessanter Quereinsteiger mit<br />
großem Potenzial dabei.«<br />
Min<strong>de</strong>stens genauso wichtig, um die<br />
richtige Personengruppe anzusprechen<br />
ab, wenn Sie potenzielle Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Aufgabenbeschreibung tatsächlich<br />
als han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Subjekte erscheinen lassen – ein stichwortartiger<br />
Nominalstil ist unter diesen Umstän<strong>de</strong>n eine Todsün<strong>de</strong>. In vielen<br />
Stellenanzeigen ist überdies eine Fülle von Tätigkeiten aufgezählt, jedoch<br />
keine attraktive Aufgabe zu erkennen. Die Aufgabenbeschreibung<br />
sollte Kerntätigkeiten in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund rücken, aber auch Nebenaufgaben,<br />
Verantwortlichkeiten und <strong>de</strong>n Zusammenhang mit an<strong>de</strong>ren<br />
Aufgaben im Unternehmen thematisieren.<br />
p Vermei<strong>de</strong>n Sie Stereotype. Wie in <strong>de</strong>r Aufgabenbeschreibung<br />
sollte auch beim Anfor<strong>de</strong>rungsprofil ein systematisches Profil erkennbar<br />
sein. Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n Soft-Skills gilt es, die stereotype Beliebigkeit<br />
in Gestalt <strong>de</strong>s gewohnten Dreiklangs aus Teamfähigkeit, Kommunikationsgeschick<br />
und Flexibilität zu vermei<strong>de</strong>n. So wie Experten<br />
im Vorstellungsgespräch nach einer Situationsbeschreibung fragen:<br />
»Wann haben Sie sich in Ihrem Job als beson<strong>de</strong>rs kommunikationsfähig<br />
erlebt?« – so sollten Sie ähnlich situativ auch Anfor<strong>de</strong>rungsprofile<br />
in Stellenanzeigen formulieren.<br />
p Fassen Sie »Ihr Angebot« zusammen. Der gesamte Anzeigentext<br />
sollte das Produkt »Arbeitsplatz« möglichst überzeugend verkaufen. Im<br />
Abspann können Arbeitgeber aber zusätzlich eine <strong>de</strong>utliche Antwort<br />
auf die Frage liefern, warum sich Kandidaten ausgerechnet auf diesen<br />
Job bewerben sollten. Das fehlt in sehr vielen Anzeigen, <strong>de</strong>ren Autoren<br />
somit wichtiges Werbepotenzial verschenken. Einige Unternehmen<br />
lassen <strong>de</strong>n Anzeigentext gleichwohl mit einem expliziten Angebotsabschnitt<br />
ausklingen, <strong>de</strong>n sie zum Beispiel mit »Wir bieten«, »Unser Angebot«<br />
o<strong>de</strong>r lapidar mit »Übrigens« betiteln. Danach folgt eine Liste <strong>de</strong>r<br />
Vorzüge von Job und Unternehmen: »Eigenverantwortliches Arbeiten,<br />
Projekt arbeit bei renommierten Kun<strong>de</strong>n, zielgerichtete Trainings et<br />
cetera«. An<strong>de</strong>re bevorzugen einen Abspann, <strong>de</strong>r einem Schlussplädoyer<br />
ähnelt: »Bei uns erwartet Sie ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet<br />
mit Zukunft. Lebenslanges Lernen und Bereitschaft zur Verän<strong>de</strong>rung<br />
garantieren unseren Geschäftserfolg. Daher gestalten wir die<br />
Arbeitswelt bei uns so, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zu Hause fühlen und ihr Bestes geben können.« Das Verfassen eines<br />
solchen Texts ist nur dann eine vergleichsweise leichte Übung, wenn<br />
ein Arbeitgeber-USP schon ausformuliert vorliegt.<br />
58 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
und mit <strong>de</strong>m Inserat ihre Aufmerksamkeit<br />
zu wecken, ist ein ein<strong>de</strong>utiger Jobtitel.<br />
Denn ein Großteil <strong>de</strong>r Vertriebs-<br />
und Marketingexperten bevorzugt<br />
die Freitextsuche in Suchmaschinen,<br />
anstatt aufwendig einzelne Jobbörsen<br />
zu durchforsten. »Das setzt klare<br />
Positionstitel voraus, die allgemein<br />
bekannt und aussagekräftig sind«,<br />
erklärt Johanna Füllgraf. »Project Manager<br />
KS-Kun<strong>de</strong>n« ist vielleicht im Unternehmen<br />
ein gebräuchlicher Begriff,<br />
aber sicherlich keine Bezeichnung, die<br />
in eine Google-Suchmaske eingegeben<br />
wird. Ein Jobtitel »Key Account Manager<br />
Süd<strong>de</strong>utschland« hat dagegen eine<br />
gute Chance, häufig gesucht – und gefun<strong>de</strong>n<br />
– zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Denn auch die Auffindbarkeit <strong>de</strong>r<br />
Treffer ist zu beachten: Es gibt Online-<br />
Jobbörsen, die eine gute Kategorisie-<br />
rung haben und über Suchmaschinen<br />
besser gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n als an<strong>de</strong>re.<br />
Das sollten Unternehmen ebenfalls<br />
berücksichtigen, da nicht davon auszugehen<br />
ist, dass ein Fachexperte<br />
mehr als die obersten 50 Angebote<br />
durch sieht. Soll das Inserat in einem<br />
Printmedium veröffentlicht wer<strong>de</strong>n,<br />
so spielt neben <strong>de</strong>m Wording auch die<br />
grafische Gestaltung eine Rolle für <strong>de</strong>n<br />
Rekrutierungserfolg. So hat eine Studie<br />
ergeben, dass <strong>de</strong>r Farbeinsatz in<br />
<strong>de</strong>r Anzeige die Beachtung durch <strong>de</strong>n<br />
Zeitungsleser um bis zu 77 Prozent<br />
steigern kann. Ein Erfolgskriterium<br />
ist auch das Unternehmens- und Produktimage<br />
selbst. Dazu Thomas Kleb:<br />
»Besteht hier eine gute Ausgangssitu-<br />
» MARKETING- UND VERTRIEBSEXPERTEN SIND EINE<br />
GANZ BESONDERE SPEZIES VON MENSCH.«<br />
JOHANNA FÜLLGRAF, Agenturleiterin Advalue Media, Wiesba<strong>de</strong>n<br />
ation, sollte man sie nutzen und <strong>de</strong>n<br />
Personalanzeigentext mit imageorientierten<br />
Inhalten anreichern, statt mit<br />
austauschbaren Aufgaben- und Qualifikationsprofilen<br />
zu langweilen. Schließlich<br />
haben wir es mit Profis zu tun, <strong>de</strong>ren<br />
Job es ist, zu verkaufen.«<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
�� ������� ����������������������������<br />
������� ����������� �� ������� �������<br />
��� ��� ����� �� �� ��� ������ ������������ ���������� � ���� ������������� ��� ������ �����<br />
�������������� ��� ����<br />
� ��������� �� ��� ���������������� ������������������<br />
�������������� ��� ���������������� ���������<br />
��������� ��� ������ ��� ������� �������������<br />
� ������� ��������������� ����� ����������� ���<br />
���������� �������������<br />
� ������� ������ ����� ������� ����������<br />
����� ��� ����� �������������������� ����� ���<br />
�������������� ��������<br />
���������������������<br />
�������� ��� ��������� �����<br />
���� ��������������<br />
���� ����� ��� ��� �� ��� �������������<br />
��������������<br />
������������������<br />
������ ��� ������
SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />
Der Verkäufer-Flüsterer<br />
Fallen<strong>de</strong> Umsätze in <strong>de</strong>r Finanzkrise zwingen immer mehr Händler zu neuen Schritten in<br />
<strong>de</strong>r Qualifizierung ihrer Verkäufer. Beispiele aus Autohäusern und <strong>de</strong>m Bankensektor zeigen:<br />
Eins-zu-eins-Trainings steigern Umsatz und Ertrag pro Kopf <strong>de</strong>utlich.<br />
Text _ Michael Sudahl<br />
Von Angesicht zu Angesicht: Einzel-Coachings im Vertrieb versprechen mehr Erfolg.<br />
Die Rechnung ist schnell aufgemacht:<br />
Ein Verkäufer von Merce<strong>de</strong>s, BWM o<strong>de</strong>r<br />
Audi soll jährlich bis zu 80 Fahrzeuge<br />
an <strong>de</strong>n Mann o<strong>de</strong>r die Frau bringen. Bei<br />
einem durchschnittlichen Verkaufspreis<br />
von 25.000 Euro setzt er <strong>de</strong>mnach<br />
per anno etwa zwei Millionen Euro um.<br />
Gelingt es ihm, in <strong>de</strong>r Summe nur ein<br />
Prozent weniger Nachlass zu gewähren<br />
o<strong>de</strong>r, noch besser, für ein Prozent mehr<br />
Zubehör zu verkaufen, »re<strong>de</strong>n wir über<br />
einen zusätzlichen Umsatz von 20.000<br />
Euro«, erklärt Michael Weidner. Der<br />
45-jährige Geschäftsführer <strong>de</strong>r Aramis<br />
GmbH aus Kornwestheim hat sich auf<br />
Einzeltrainings in Autohäusern spezialisiert.<br />
Seine Metho<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> im vergangenen<br />
Jahr mit <strong>de</strong>m »Deutschen<br />
Coaching Award 2008« ausgezeichnet.<br />
Mitschnitt belegt häufige Fehler<br />
Wie funktioniert dieses Coaching? Der<br />
Inhaber eines Autohauses einer japanischen<br />
Luxusmarke erzählt: »Meine<br />
Verkäufer sind sehr gut ausgebil<strong>de</strong>t<br />
und haben jahrelange Erfahrung. Aber<br />
in konkreten Gesprächssituationen<br />
können sie ihr Wissen oft nicht abrufen.«<br />
Diese Klage kennen Deutschlands<br />
Trainer von vielen Vertriebsleitern.<br />
<strong>Als</strong>o setzt genau hier das Eins-zu-eins-<br />
Coaching an: Es gilt, Verkaufsfehler,<br />
wie <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n keine Alternative anzubieten<br />
o<strong>de</strong>r Kaufsignale zu ignorieren,<br />
zu vermei<strong>de</strong>n. <strong>Als</strong> Metho<strong>de</strong> dienen<br />
Gespräche, die die Verkäufer mit Einverständnis<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n mitschnei<strong>de</strong>n.<br />
Innerhalb von 18 Monaten führen die<br />
Berater sechs bis acht Einzelgespräche<br />
mit je<strong>de</strong>m Verkäufer. In diesen muss<br />
dann so mancher Verkäufer lernen, das<br />
Schweigen auszuhalten, wenn ein Preis<br />
genannt wur<strong>de</strong>. Viele Autoverkäufer gäben<br />
zu schnell zu hohe Rabatte, meint<br />
<strong>de</strong>r Betriebswirt. Nach <strong>de</strong>n Trainings<br />
erzielen sie nach seinen Erfahrungen<br />
bis zu 20 Prozent mehr Gewinn. Für die<br />
Berater ist dies das Erfolgskriterium.<br />
Zu schaffen ist dies allerdings nur, in<strong>de</strong>m<br />
mehr Extras o<strong>de</strong>r hochwertigere<br />
Ausstattungsteile verkauft wer<strong>de</strong>n. Im<br />
Gespräch geht es darum, <strong>de</strong>n Nutzen<br />
und <strong>de</strong>n Preis <strong>de</strong>utlich gegeneinan<strong>de</strong>r<br />
abzuwägen. Auf dieser Grundlage sollen<br />
Kun<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n: Wollen sie das<br />
Navigationsgerät mit regelmäßigem Update<br />
o<strong>de</strong>r das einfache, mit <strong>de</strong>m Risiko,<br />
neue Straßen nicht zu fin<strong>de</strong>n. Weidner<br />
beobachtet zu<strong>de</strong>m, dass zwei Drittel <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>nanalysen mangelhaft sind.<br />
Es sei wichtig, im ersten Drittel <strong>de</strong>s Dialogs<br />
W-Fragen zu stellen: Was fahren<br />
Sie bisher für ein Auto? Wann wollen<br />
Sie das neue Mo<strong>de</strong>ll anschaffen? Wer<br />
sind die Fahrer? Wie nutzt wer das Fahrzeug?<br />
Mit welchem Wettbewerbsmo<strong>de</strong>ll<br />
vergleichen Sie uns? Die Fakten [ …<br />
60 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009<br />
Foto: Aramis
Behalten Sie die Nase vorn:<br />
mit aktuellen Seminaren und Trainings<br />
für Vertrieb und Marketing<br />
Unser Weiterbildungsangebot<br />
Vertrieb<br />
c Key Accounts erfolgreich managen I + II<br />
c Professionell verkaufen I – III<br />
c Der Schlüssel zum Kun<strong>de</strong>n<br />
c Come back! Gezielte Rückgewinnung<br />
verlorener Kun<strong>de</strong>n<br />
c Reklamationsmanagement:<br />
Beschwer<strong>de</strong>n als Chance nutzen<br />
c und weitere<br />
Marketing<br />
c Professionelles Dienstleistungsmarketing<br />
c Kompakttraining Produktmanagement<br />
c Marketingkommunikation I:<br />
Die wichtigsten Kommunikationsinstrumente<br />
kennen und erfolgreich<br />
anwen<strong>de</strong>n<br />
c Marketingkommunikation II:<br />
Online-Marketing erfolgreich planen<br />
und wirkungsvoll durchführen<br />
c PR-Werkstatt: schreiben und redigieren<br />
wie ein Profi<br />
c und weitere<br />
Weiter durch Bildung<br />
Ausführliche Informationen sowie das vollständige<br />
Weiterbildungsangebot fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/vertrieb-marketing<br />
Gerne sen<strong>de</strong>n wir Ihnen auch unser aktuelles<br />
Seminarprogramm zu Vertrieb und Marketing zu.<br />
Gleich anfor<strong>de</strong>rn unter: Telefon 0761 47 08-811
SPECIAL _ Recruiting und Weiterbildung<br />
müssen dann allerdings auch gesammelt<br />
wer<strong>de</strong>n. »Stellt sich heraus, dass<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> die Anschaffung erst in zwei<br />
Jahren plant, muss das Gespräch an<strong>de</strong>rs<br />
verlaufen, als wenn <strong>de</strong>r Kauf sofort sein<br />
soll«, erklärt <strong>de</strong>r Verkaufs-Coach.<br />
Die Verkäufer merken vor allem eines:<br />
»Ich bekomme einen Leitfa<strong>de</strong>n für das<br />
Kun<strong>de</strong>ngespräch«, erzählt Thomas Wiese,<br />
Inhaber von Wiese Automobile in<br />
Bad Mün<strong>de</strong>r. Seine Verkäufer haben alle<br />
ein Einzeltraining absolviert. Dieser<br />
Leitfa<strong>de</strong>n verschaffe Sicherheit, sodass<br />
man sich auf <strong>de</strong>m emotionalen Terrain<br />
seines Kun<strong>de</strong>n sympathischer bewegen<br />
und damit die Bandbreite <strong>de</strong>r eigenen<br />
Gesprächsführung ausbauen kann,<br />
meint Wiese.<br />
Interne Arbeitsabläufe prüfen<br />
Vor <strong>de</strong>m Start in eine Schulung prüft<br />
<strong>de</strong>r Aramis-Mann in einer Betriebsanalyse<br />
die internen Arbeitsabläufe <strong>de</strong>s zu<br />
beratenen Kun<strong>de</strong>n. Auf dieser Basis erklärt<br />
er <strong>de</strong>r Belegschaft das Coaching-<br />
Prinzip. »Zuerst muss die Blocka<strong>de</strong> im<br />
Kopf gelöst wer<strong>de</strong>n. Wir wollen Verkäufer<br />
nicht kontrollieren, son<strong>de</strong>rn Einzelne<br />
besser machen«, sagt Weidner.<br />
Im Vorfeld <strong>de</strong>s Trainings sind Verkaufsleiter<br />
und Inhaber gefragt. Um Angst vor<br />
Überwachung zu zerstreuen, können<br />
sie die Schulung <strong>de</strong>n Spitzenkräften als<br />
Belohnung anbieten. Meistens erkennen<br />
Top-Seller <strong>de</strong>n Nutzen eines Individualtrainings<br />
sehr schnell. Laufen bei<br />
einer 15-köpfigen Verkaufsmannschaft<br />
zwei Kollegen voraus und erzielen Erfolge,<br />
ist <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>s Teams schnell mit<br />
im Boot. Ganz wichtig: Die Ergebnisse<br />
müssen vali<strong>de</strong> sein. Das heißt, vor <strong>de</strong>m<br />
Start sollten Verkaufszahlen, Margen<br />
und Abschlüsse <strong>de</strong>r Vergangenheit in<br />
eine Statistik gegossen wer<strong>de</strong>n. »Bereits<br />
beim dritten Termin sind Verbesse-<br />
rungen messbar«, verspricht Weidner.<br />
Die Kosten für ein Eins-zu-eins-Training<br />
liegen bei vier Verkäufern bei rund 350<br />
Euro pro Kopf je Tag.<br />
Nicht nur Hersteller und Händler von<br />
Investitionsgütern gewinnen <strong>de</strong>m Ein-<br />
» ZUERST MUSS DIE BLOCKADE IM KOPF GELÖST WERDEN.<br />
WIR WOLLEN VERKÄUFER NICHT KONTROLLIEREN, SONDERN<br />
EINZELNE BESSER MACHEN.«<br />
THOMAS WIESE, Inhaber Wiese Automobile, Bad Mün<strong>de</strong>r<br />
zeltraining etwas ab. »Auch klassische<br />
Einzelhändler und Dienstleister setzen<br />
verstärkt auf Individualschulung«,<br />
analysiert Peter Flume. Der 42-jährige<br />
Rhetoriktrainer ist seit 20 Jahren als<br />
Trainer aktiv und Dozent an <strong>de</strong>r Management<br />
School St. Gallen sowie an<br />
<strong>de</strong>r Freiburger <strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie. Aktuell<br />
schult er Berater aus <strong>de</strong>m Bankensektor<br />
sowie Verkäufer eines Versicherungsunternehmens.<br />
Weil krisengeschüttelte<br />
Kreditinstitute wie<strong>de</strong>r auf<br />
solvente Privatkun<strong>de</strong>n zielen, sieht <strong>de</strong>r<br />
Verkaufstrainer ein enormes Potenzial<br />
an individuellem Schulungsbedarf. Im<br />
Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen<br />
coacht er Bankverkäufer im<br />
Anschluss an <strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>ngespräch.<br />
»Viele Berater haben eine Abschluss-<br />
p<br />
Um i<strong>de</strong>al verkaufen zu können, muss <strong>de</strong>r<br />
Bedarf <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n analysiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine kleine Checkliste mit W-Fragen dient<br />
Verkäufern von Investitionsgütern als<br />
Gesprächsleitfa<strong>de</strong>n.<br />
p Was will ich vom Kun<strong>de</strong>n wissen?<br />
p Wer ist <strong>de</strong>r Nutzer?<br />
p Was ist <strong>de</strong>r Verwendungszweck?<br />
p Wann will <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> die Ware anschaffen?<br />
p Was ist <strong>de</strong>r Grund <strong>de</strong>r Anschaffung?<br />
Quelle: Aramis GmbH<br />
schwäche«, sagt Flume. Sie erkennen<br />
Kaufsignale nicht o<strong>de</strong>r steigen falsch<br />
darauf ein. Habe <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> festgestellt,<br />
dass ihm die Ware gefällt, zielten sie<br />
nicht auf <strong>de</strong>n Abschluss, son<strong>de</strong>rn liefern<br />
ihm zu viele und zuweilen unnötige Informationen<br />
zum Produkt, bilanziert<br />
Flume. Die Angst vor einer Absage <strong>de</strong>s<br />
Kun<strong>de</strong>n sei im Bankensektor, auch bedingt<br />
durch die Krise, sehr ausgeprägt,<br />
lautet seine Beobachtung.<br />
Einzelschulung im Bankensektor<br />
Den Einwand, diese Mängel seien bekannt<br />
und könnten auch im Gruppenseminar<br />
ohne Kun<strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, wischt<br />
<strong>de</strong>r mehrfache Buchautor beiseite. »Es<br />
ist wie beim Sport. Man kann Übungen<br />
hun<strong>de</strong>rt Mal im Training wie<strong>de</strong>rholen,<br />
doch <strong>de</strong>n letzten Kick im Wettkampf gibt<br />
<strong>de</strong>r gute Trainer in <strong>de</strong>r Auszeit o<strong>de</strong>r vom<br />
Spielfeldrand«, meint <strong>de</strong>r Coach.<br />
Das sieht <strong>de</strong>r Vorstand einer hessischen<br />
Regionalbank ebenso. Nach einem<br />
Gruppenseminar, in <strong>de</strong>m Grundlagen<br />
vermittelt wur<strong>de</strong>n, coachte Flume die<br />
Bankberater <strong>de</strong>s Instituts einzeln. »Und<br />
erst im Anschluss an diese Ein-zu-eins-<br />
Trainings soll <strong>de</strong>r Umsatz <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Monaten um bis<br />
zu 15 Prozent zugelegt haben, wie <strong>de</strong>r<br />
Vorstandssprecher bestätigt.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
CHECKLISTE W-FRAGEN ALS GESPRÄCHSLEITFADEN<br />
p Warum interessiert <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
eine bestimmte Marke?<br />
p Wie ist die Zahlungsart?<br />
p Und: Muss etwas in Zahlung<br />
genommen wer<strong>de</strong>n?<br />
Bei einem informierten Kun<strong>de</strong>n:<br />
p Woher stammen seine Informationen?<br />
p War er bei einem an<strong>de</strong>ren Händler?<br />
p Hat er bereits eine Preisvorstellung?<br />
p Wenn ja, für was?<br />
62 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
acquisa<br />
business<br />
contacts<br />
Inhalt<br />
Flexibel wie Individualsoftware Seite 64
acquisa<br />
business<br />
contacts<br />
Um die Arbeit seines Vertriebs zu erleichtern,<br />
suchte <strong>de</strong>r Logistikdienstleister ITG nach<br />
einer CRM-Lösung, die flexibel auf die speziellen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Logistikbranche<br />
anpassbar war und sich standortübergreifend<br />
einsetzen ließ.<br />
ITG bietet Lösungen im Bereich Transport, Lagerhaltung und<br />
Kommissionierung an und <strong>de</strong>ckt damit in Kombination mit<br />
umfangreichen Mehrwert- und Zusatzdienstleistungen alle Bereiche<br />
mo<strong>de</strong>rner Beschaffungs-, Kontrakt- und Distributionslogistik<br />
ab. Der Vertrieb erfolgt regional über die eigenen Nie<strong>de</strong>rlassungen.<br />
Dort wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit jeweils autark mit<br />
Unterstützung einer eigenen Kontaktmanagementlösung gearbeitet.<br />
Das führte teilweise zur doppelten Akquise, Problemen<br />
bei <strong>de</strong>r Vertriebssteuerung, mehrfachem Pflegeaufwand und<br />
Inkonsistenzen. So suchte ITG 2006 nach einer CRM-Lösung, die<br />
flexibel auf die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Logistikbranche<br />
anpassbar war und sich standortübergreifend einsetzen ließ.<br />
Mit Grutzeck-Software aus Hanau fand man einen Partner, <strong>de</strong>r<br />
flexibel auf die Wünsche und Anfor<strong>de</strong>rungen eingehen konnte.<br />
In Workshops wur<strong>de</strong> zunächst die Marschroute festgelegt,<br />
<strong>de</strong>r Vertriebsprozess <strong>de</strong>finiert, vorhan<strong>de</strong>ne Datenquellen analysiert.<br />
Durch <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r CRM-Software AG-VIP SQL integrierten<br />
phonetischen Dublettencheck wur<strong>de</strong>n Dubletten wirkungsvoll<br />
Carmen Zöller<br />
p www.itg.<strong>de</strong><br />
Carmen Zöller ist Vertriebsleiterin <strong>de</strong>r ITG-GmbH<br />
Internationale Spedition.<br />
ITG bietet weltweit umfassen<strong>de</strong> Logistik- und<br />
Transportdienstleistungen an.<br />
a c q u i s a · b u s i n e s s · c o n t a c t s ·<br />
abc abc b<br />
Flexibel<br />
wie Individualsoftware<br />
bereinigt. Der Rollout begann zunächst an <strong>de</strong>r Unternehmenszentrale<br />
in München und wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r Pilotphase auf die<br />
Nie<strong>de</strong>rlassungen ausgeweitet.<br />
Heute greifen alle Vertriebsmitarbeiter auf das zentrale AG-VIP<br />
SQL zu. Durch die integrierte Workflowengine mit Ticketingsystem<br />
konnte <strong>de</strong>r Vertriebsprozess direkt in <strong>de</strong>r CRM-Software<br />
abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rlassung hat Zugriff auf die eigenen<br />
Vertriebsinformationen und auch einen Überblick über<br />
die Kun<strong>de</strong>ninformationen an<strong>de</strong>rer Stationen. Das Vertriebscontrolling<br />
hat alle Vorgänge im Blick und kann darauf aufbauend<br />
die Mitarbeiter auch entsprechend coachen. »Beson<strong>de</strong>rs beeindruckt<br />
hat uns die Flexibilität <strong>de</strong>r CRM-Software AG-VIP SQL«,<br />
sagt Vertriebsleiterin Carmen Zöller. »Je nach Produktsparte<br />
haben wir für Transport o<strong>de</strong>r Logistik völlig unterschiedliche<br />
Daten, Oberflächen und Prozesse. Das lässt sich mit AG-VIP SQL<br />
alles flexibel abbil<strong>de</strong>n. Auch spätere Än<strong>de</strong>rungen und Erweiterungen<br />
konnten von Grutzeck-Software immer wie<strong>de</strong>r in AG-<br />
VIP SQL abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Heute nutzen wir AG-VIP SQL im<br />
Vertrieb komplett für alle unsere Leistungsbereiche, aber auch<br />
in <strong>de</strong>r Reklamationsbearbeitung und Kun<strong>de</strong>nservice. So lassen<br />
sich alle Informationen transparent nachvollziehen, was für<br />
unser Qualitätsmanagement sehr wichtig ist.«<br />
Die Vertriebsmitarbeiter profitieren von klaren Handlungsvorgaben<br />
durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>finierten Vertriebsprozess und sehen<br />
auf einen Blick, was zu tun ist. Kein Lead geht mehr verloren,<br />
<strong>de</strong>nn je<strong>de</strong> Bearbeitung eines Kontaktes führt zwangsweise<br />
zur Auswahl einer Folgeaktivität. Für die Mitarbeiter konnten<br />
Aufgaben dank AG-VIP SQL stark vereinfacht wer<strong>de</strong>n. Für die<br />
Angebotserstellung öffnet AG-VIP SQL automatisch die jeweils<br />
richtige Vorlage. Auch <strong>de</strong>r Infoversand wird mit diesem Tool<br />
selektiert und gesteuert. »Das System spart Zeit und schafft<br />
Freiräume für Kontakte mit Kun<strong>de</strong>n. Wir wür<strong>de</strong>n uns je<strong>de</strong>rzeit<br />
wie<strong>de</strong>r für die CRM-Software AG-VIP SQL entschei<strong>de</strong>n«, so das<br />
Fazit von Zöller.<br />
64 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
CALL-CENTER _ Dienstleister<br />
p adm GmbH<br />
Pettenkoferstraße 30<br />
68169 Mannheim<br />
0800-admgroup<br />
www.callcenterkompetenz.<strong>de</strong><br />
p adm – Deutschlands einziges Callcenter mit 3facher Zertifizierung:<br />
zertifiziert gemäß DIN EN ISO 9001:2000, ausgezeichnet<br />
mit <strong>de</strong>m Qualitätssiegel für Call- und Customer-<br />
Service-Center <strong>de</strong>s TÜV NORD, lizenziert gemäß <strong>de</strong>n Vorgaben<br />
<strong>de</strong>r BSA (Business Software Alliance)<br />
p Die beste Verbindung:<br />
DB Dialog Telefonservice GmbH<br />
Salzufer 6<br />
10587 Berlin<br />
fon. 01803.001622*<br />
mail. info@dbdialog.<strong>de</strong><br />
www.dbdialog.<strong>de</strong><br />
*9 ct/Min., Festnetz DT AG<br />
p Unser Leistungsspektrum:<br />
Inbound/Outbound, Fulfillment, Busi ness Process Outsourcing,<br />
E-Mail-Management, Fax-Management, operatives CRM<br />
p <strong>de</strong>facto call center GmbH<br />
Am Pestalozziring 1-2<br />
91058 Erlangen<br />
fon. 09131.772-0<br />
mail. Gerald.Schreiber@<strong>de</strong>facto.<strong>de</strong><br />
www.<strong>de</strong>facto-callcenter.<strong>de</strong><br />
p Die <strong>de</strong>facto call center GmbH ist Premiumdienstleister für<br />
komplexe Kun<strong>de</strong>nkommunikation. Sie übernimmt alle Dia logaufgaben<br />
rund um aktive Kun<strong>de</strong>nbindung und Servicedienstleistungen<br />
in 15 Sprachen. <strong>de</strong>facto steht für nachhaltigen<br />
Mehrwert, Markenqualität und hohe Mitarbeiterzufrie<strong>de</strong>nheit.<br />
p SIM Communication Center GmbH<br />
Käfertaler Straße 190<br />
68167 Mannheim<br />
fon: +49 (0) 621.7181-170<br />
mail: stefan.schley@sim-commmunication.<strong>de</strong><br />
www.sim-communication.<strong>de</strong><br />
p Der branchenorientierte Outbound-Spezialist – SIM ist auf<br />
die Vermarktung komplexer Produkte und Dienstleistungen<br />
<strong>de</strong>r Healthcare-, ITK-, Investitionsgüter- und Finanzdienstleistungsbranche<br />
spezialisiert. Verkauf, Neukun<strong>de</strong>nakquisition und<br />
Vertriebsunterstützung sind die Kernkompetenzen von SIM.<br />
p Transcom WorldWi<strong>de</strong> GmbH<br />
Leipziger Chaussee 191b<br />
06112 Halle<br />
fon. +49.800.7004570<br />
www.transcom-worldwi<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />
p Transcom ist weltweit Top 15 Customer Care Konzern für<br />
Business Process Outsourcing mit Off-/Near- & On Shore-<br />
Lösungen über alle Dialogkanäle. Consulting, Service Center<br />
Managment, Sales Service, For<strong>de</strong>rungmanagment, Logistik.<br />
An 75 Standorten in 29 Län<strong>de</strong>rn, arbeiten weltweit 20 000<br />
Mitarbeiter in 33 Sprachen.<br />
p AIC Group GmbH<br />
Johannes Gutenbergstr. 3<br />
21337 Lüneburg<br />
fon: +49 (4131) 4005250<br />
mail: info@aicgroup.<strong>de</strong><br />
www.aicgroup.<strong>de</strong><br />
p Die AIC Group ist ein auf Business Intelligence und analytisches<br />
Customer Relationship Management spezialisiertes Software-<br />
und Dienstleistungsunternehmen, das seinen Kun<strong>de</strong>n mit<br />
<strong>de</strong>r ai.suite eine leistungsstarke Software zum Managen von<br />
Marketingkampagnen bietet.<br />
p cobra GmbH<br />
Weberinnenstraße 7<br />
78467 Konstanz<br />
fon. 07531.8101-0<br />
mail. info@cobra.<strong>de</strong><br />
www.cobra.<strong>de</strong><br />
p Kun<strong>de</strong>nmanagement für erfolgsorientierte Unternehmen:<br />
Seit über 20 Jahren entwickelt cobra flexible CRM-Lösungen<br />
für Unternehmen, <strong>de</strong>nen eine umfassen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />
wichtig ist und die Wert auf das gezielte Ausschöpfen ihrer<br />
Marketing- und Vertriebsressourcen legen.<br />
p Grutzeck-Software GmbH<br />
Hessen-Homburg-Platz 1<br />
63452 Hanau<br />
fon. +49.6181-9701-0<br />
fax. +49.6181-9701-66<br />
mail. info@grutzeck.<strong>de</strong><br />
www.grutzeck.<strong>de</strong><br />
p AG-VIP SQL besticht durch seine Flexibilität. Datenstruktur,<br />
Oberfläche und Prozesse lassen sich individuell auf Ihr<br />
Unternehmen anpassen, ob Vertriebsprozess, Marketingkampagnen<br />
o<strong>de</strong>r Serviceprozesse mit Ticketing.<br />
p Microsoft Deutschland GmbH<br />
Konrad-Zuse-Str.1<br />
85716 Unterschleißheim<br />
fon. 0180.5 67 23 30<br />
mail. btob@microsoft.com<br />
www.microsoft.com/germany/dynamics/crm<br />
p Innovatives Kun<strong>de</strong>nmanagement <strong>de</strong>r neuen Generation:<br />
Microsoft Dynamics CRM unterstützt Marketing, Vertrieb<br />
und Service bei <strong>de</strong>r durchgängigen und nachhaltigen Optimierung<br />
kun<strong>de</strong>norientierter Geschäftsprozesse – effektiv,<br />
wirt schaftlich und in vertrauter Arbeitsumgebung.<br />
p Sage Software GmbH<br />
Emil-von-Behring Str. 8-14<br />
60439 Frankfurt<br />
fon. 069.5 00 07.0<br />
mail. info@sage.<strong>de</strong><br />
www.sage.<strong>de</strong><br />
SOFTWARE _ Marketing und Vertrieb<br />
p Sage ist mit 5,7 Millionen Kun<strong>de</strong>n weltweit <strong>de</strong>r drittgrößte<br />
An bieter von betriebswirtschaftlicher Software und Services.<br />
Mit 25 Jahren Erfahrung, 250.000 Kun<strong>de</strong>n und über 1.000<br />
Fachhändlern ist Sage einer <strong>de</strong>r Marktführer für betriebswirtschaftliche<br />
Software und Services im <strong>de</strong>utschen Mittelstand.<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 65
MEINUNGSMACHER<br />
Schaffe statt schwätze<br />
Kolumne _ Martin Vierthaler<br />
»Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!« Diese Weisheit aus<br />
<strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schriftstellers Erich Kästner eignet sich hervorragend<br />
als Leitsatz für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />
Ohne zum x-ten Male über die aktuelle Finanzkrise und <strong>de</strong>ren<br />
dramatische Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft zu<br />
reflektieren, lässt sich eines ein<strong>de</strong>utig festhalten: Der Vertrieb<br />
steht heute noch mehr als in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
im zentralen Interesse je<strong>de</strong>s Unternehmens. Gleichzeitig liegt<br />
im Vertrieb allerdings vieles im Argen. Es sind immer wie<strong>de</strong>r<br />
die gleichen Probleme, welche die Verkaufsmannschaften<br />
ausbremsen. Das ist umso bedauerlicher, als es in <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong>n<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Fälle einfach ausgereicht hätte, an ein<br />
paar kleinen Stellschrauen zu drehen. Die Folge: Effizienz und<br />
Ergebnisse gehen in die gewünschte Richtung.<br />
Aber wie steigern wir nun die Effizienz im Vertrieb? Die üblichen<br />
Trainings- und Beratungsansätze funktionieren entwe<strong>de</strong>r<br />
gar nicht o<strong>de</strong>r nicht schnell genug. Nach <strong>de</strong>m Training ist<br />
<strong>de</strong>r Vertriebsmann wie<strong>de</strong>r allein – und fällt prompt in seine<br />
alten Verhaltensweisen zurück – ähnlich <strong>de</strong>m Jo-Jo-Effekt <strong>de</strong>r<br />
Diät-Junkies. Und man weiß ja, dass eine Diät allein gar nichts<br />
nutzt. Langfristig ist nur die Umstellung <strong>de</strong>r Essgewohnheiten<br />
sinnvoll. Und dies muss so lange trainiert wer<strong>de</strong>n, bis es sitzt.<br />
Exakt das ist es auch, was Deutschlands Vertriebsmitarbeiter<br />
brauchen: Begleitung bei ihrer täglichen Arbeit, damit ihr Vorgehen<br />
im Kun<strong>de</strong>ngespräch analysiert, bewertet und verbessert<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Ein Argument für eine Beratung zusammen mit<br />
<strong>de</strong>r Umsetzung durch einen praxiserfahrenen Trainer.<br />
Das soll nicht heißen, dass die Beschäftigung mit theoretischen<br />
Abhandlungen zu diesem Thema unsinnig ist. Man<br />
braucht sie. Theorie ist schließlich die Wissensbasis, auf <strong>de</strong>r<br />
AUTOR<br />
Martin Vierthaler,<br />
ist einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>r<br />
von »AM4SALES Business<br />
Development«, einem <strong>de</strong>utschlandweit<br />
tätigen Unternehmen<br />
für praxisbezogenes Vertriebstuning.<br />
die praktische Umsetzung erfolgt. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Mensch aber<br />
in Bil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>nkt, bringt abgehobene Theorie wenig. Sie fin<strong>de</strong>t<br />
keine assoziativen Anker in <strong>de</strong>r Praxis. Einfach gesagt: Wer<br />
die Sprache <strong>de</strong>s Vertriebs nicht spricht, muss sich nicht wun<strong>de</strong>rn,<br />
wenn <strong>de</strong>r Vertrieb anschließend Schwächen in <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
zeigt. Ähnlich einem Missionar, <strong>de</strong>r in seiner Sprache<br />
versucht, eingeborenen Kopfjägern die christlichen Grundtugen<strong>de</strong>n<br />
beizubringen, um sie damit vom Verzehr ihrer Fein<strong>de</strong><br />
abzubringen.<br />
Eine an<strong>de</strong>re Sache, gern in das Reich <strong>de</strong>r Soft-Facts verwiesen<br />
und abgewertet, ist die Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arbeit. Sie gilt es, <strong>de</strong>m<br />
Vertrieb (wie<strong>de</strong>r) beizubringen. Sicher, Arbeit ist kein Spaß –<br />
aber sie muss Freu<strong>de</strong> machen. Das Vermitteln einer heiteren<br />
Gelassenheit als Grundstimmung ist an sich schon ein Erfolgs-<br />
» WER DIE SPRACHE DES VERTRIEBS NICHT<br />
SPRICHT, MUSS SICH NICHT WUNDERN, WENN<br />
DER VERTRIEB ANSCHLIESSEND SCHWÄCHEN<br />
IN DER UMSETZUNG ZEIGT.«<br />
faktor. Doch damit allein ist es nicht getan. Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
für je<strong>de</strong>n Trainer besteht auch darin, <strong>de</strong>r Verkaufsmannschaft<br />
eine echte und damit authentisch wirken<strong>de</strong> Freu<strong>de</strong> an<br />
ihrer Arbeit zu verschaffen.<br />
Im Wesentlichen dreht es sich also um drei Punkte: Vermitteln<br />
einer praxisorientierten Theorie, Än<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Verhaltens durch<br />
praxisbezogenes Training und Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arbeit. Wenn Unternehmen<br />
nach diesem Muster vorgehen, dürfte folgen<strong>de</strong>s<br />
Ergebnis am En<strong>de</strong> stehen: Die Ziele <strong>de</strong>r einzelnen Firmen wer<strong>de</strong>n<br />
wesentlich schneller, gleichzeitig aber auch nachhaltiger<br />
erreicht. Auch das Gewinnen von neuen Kun<strong>de</strong>n sollte für <strong>de</strong>n<br />
Vertrieb dann kein Horrorthema mehr darstellen.<br />
Schließlich sollte dann noch je<strong>de</strong>r Berater o<strong>de</strong>r Trainer so<br />
professionell arbeiten, dass er theoretisches Wissen für <strong>de</strong>n<br />
Vertrieb auch in <strong>de</strong>ssen Arbeitsalltag einbin<strong>de</strong>n kann. Diesbezüglich<br />
gibt es hierzulan<strong>de</strong> zuweilen noch einen Nachholbedarf<br />
bei Trainern und Beratern. Aber immerhin gilt ja: Es gibt<br />
nichts Gutes, außer man tut es!<br />
]<br />
p www.am4sales.com p Wie ist es um das Praxiswissen <strong>de</strong>r Verkaufstrainer bestellt?<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung: kolumne@acquisa.<strong>de</strong><br />
66 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
BUCH DES MONATS<br />
Ludwig Siegele, Joachim Zepelin<br />
Matrix <strong>de</strong>r Welt<br />
»SAP und <strong>de</strong>r neue globale Kapitalismus«<br />
Campus Verlag, Frankfurt 2009<br />
24,90 Euro, 288 Seiten<br />
Globales Walldorf<br />
Geschäftliche Prozesse digitalisieren, mess-<br />
und damit verbesserbar machen – das war<br />
und ist die Mission von SAP. Der Weg zum<br />
Global Player in Sachen Unternehmens-Software<br />
war für SAP ein weiter. Die Journalisten<br />
Ludwig Siegele und Joachim Zepelin zeigen<br />
ihn auf. Sie hangeln sich dabei an wichtigen<br />
Stationen <strong>de</strong>r SAP-Geschichte entlang. Probleme<br />
und Wirrungen inklusive. Auch aktuelle<br />
Themen wie Cloud Computing und Softwareas-a-Service<br />
wer<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>m SAP-Hintergrund<br />
anschaulich beleuchtet.<br />
acquisa meint: Was wie ein Verschwörungsbuch<br />
daherkommt, ist in Wirklichkeit die spannen<strong>de</strong><br />
Nacherzählung <strong>de</strong>r SAP-Geschichte.<br />
Allerhand Episo<strong>de</strong>n und zitierwürdige Aussprüche<br />
verleihen <strong>de</strong>m Buch durchaus Unterhaltungswert.<br />
Einen Blick in die Zukunft von Firmen-Software,<br />
<strong>de</strong>r die geweckten Erwartungen<br />
halbwegs einlöst, wagen die Autoren lei<strong>de</strong>r erst<br />
im Schlusskapitel. Scha<strong>de</strong>.<br />
Werben ist Wissenschaft<br />
Christian Homburg,<br />
Sabine Kuester,<br />
Harley Krohmer<br />
Marketing<br />
Management<br />
»A Contemporary<br />
Perspective«<br />
McGraw-Hill<br />
London 2009<br />
45,95 Euro<br />
642 Seiten<br />
Dass Marketing alles an<strong>de</strong>re als trivial ist,<br />
weiß je<strong>de</strong>r Marketingverantwortliche<br />
aus eigener. leidvoller Erfahrung. Wie<br />
komplex es ist, Produkte und Dienstleistungen<br />
an <strong>de</strong>n Mann zu bringen, macht<br />
das vorliegen<strong>de</strong> Buch <strong>de</strong>utlich. Gedacht<br />
in erster Linie für Stu<strong>de</strong>nten und Berufsanfänger,<br />
bietet das Lehrbuch eine<br />
praxisnahe Einführung in das Thema<br />
und seine Detailaufgaben, zum Beispiel<br />
Multimediamarketing, B2B-Marketing<br />
und Informationssysteme für die Steuerung<br />
und Kontrolle von Kampagnen.<br />
Das Ganze ist dazu wissenschaftlich<br />
fundiert und berücksichtigt auch internationale<br />
Aspekte <strong>de</strong>s zeitgemäßen<br />
Marketings.<br />
acquisa meint: Eine umfassen<strong>de</strong>, tiefschürfen<strong>de</strong><br />
Einführung in mo<strong>de</strong>rnes Marketing. <strong>Als</strong><br />
Lehrbuch gedacht, eignet es sich auch hervorragend<br />
als Nachschlagewerk für Profis.<br />
Auffallen, aber richtig<br />
Dominik Ruisinger,<br />
Oliver Jorzik<br />
Public Relations<br />
»Leitfa<strong>de</strong>n für ein<br />
mo<strong>de</strong>rnes Kommunikationsmanagement«<br />
Schäffer-Poeschel<br />
Verlag<br />
Stuttgart 2008<br />
49,95 Euro<br />
368 Seiten<br />
Dominik Ruisinger und Oliver Jorzik<br />
führen in diesem Buch in flottem Stil<br />
durch das weite Feld <strong>de</strong>r PR. Neben Informationen<br />
zu aktuellen Trends und<br />
Ausflügen in die PR-Praxis enthält das<br />
Buch zahlreiche Beispiele, Tipps und<br />
Tabellen. So gelingt es <strong>de</strong>n Autoren, eine<br />
klare und übersichtliche Struktur in<br />
ihren Leitfa<strong>de</strong>n zu bringen. Praxisnah<br />
und verständlich wird das nötige PR-<br />
Know-how für alle Einsteiger in dieser<br />
Branche vermittelt. Zusätzlich enthält<br />
das Buch 17 Fachbeiträge von Experten<br />
aus Agenturen und Unternehmen.<br />
acquisa meint: Gut für Einsteiger, aber auch<br />
interessant für alte Hasen in diesem Geschäft,<br />
die sich neue Anregungen holen und Altes<br />
noch einmal über<strong>de</strong>nken möchten.<br />
SPECIALCONTENT/Online-Rezensionen<br />
Manchmal spricht <strong>de</strong>r erste Satz eines<br />
Buches bereits Bän<strong>de</strong>.<br />
> acquisa.<strong>de</strong><br />
Wissen, wo es langgeht<br />
Rainer Niermeyer<br />
Teams führen<br />
<strong>Haufe</strong> Verlag<br />
Freiburg 2008<br />
24,95 Euro<br />
214 Seiten<br />
Gute Teamarbeit ist für <strong>de</strong>n Erfolg im<br />
Unternehmen unabdingbar. Solch ein<br />
Team zusammenzustellen und erfolgreich<br />
zu leiten, kann man lernen. Anhand<br />
von interessanten Fallbeispielen,<br />
Kompetenztests, Expertentipps und<br />
speziellen Tools zeigt Rainer Niermeyer<br />
in seinem Buch auf, wie ein effizient arbeiten<strong>de</strong>s<br />
Team zusammengestellt und<br />
zu Höchstleistungen gebracht wird und<br />
welche Rolle <strong>de</strong>r Chef dabei spielt.<br />
acquisa meint: Der Titel erscheint wie die Zeitschrift<br />
acquisa im Verbund <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Mediengruppe,<br />
Freiburg.<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 67
KARRIERE & KONTAKTE<br />
p<br />
VERKAUFSTRAINING<br />
INtem IntervallSystemTraining »Sicher und erfolgreich im Verkauf«<br />
Start-Datum:<br />
06.05.2009<br />
End-Datum:<br />
21.10.2009<br />
Jeweils<br />
mittwochs von<br />
17.03-21.09 Uhr<br />
p<br />
Gewinnen Sie in 11 praxisorientierten Trainingseinheiten neue Impulse<br />
für Ihren Verkauf und Sicherheit in schwierigen Verhandlungssituationen.<br />
Nach je<strong>de</strong>m Seminarabschnitt haben alle Teilnehmer Gelegenheit die<br />
neuen Elemente eine Woche lang in die Praxis umzusetzen und zu<br />
erleben wie Ihre Umsätze steigen.<br />
Trainingsort: Achat Hotel, Schälzigweg 1-3, 68723 Schwetzingen<br />
Preis: 2.780 Euro zzgl. MwSt., 3.308,20 Euro inkl. MwSt.<br />
SELBST- UND ZEITMANAGEMENT<br />
Entscheidungen richtig, schnell und sicher treffen<br />
17.06. –<br />
18.06.2009<br />
Frankfurt a. M.<br />
p<br />
Egal ob Sie Fach- o<strong>de</strong>r Führungskraft sind, Sie müssen beruflich<br />
permanent Entscheidungen treffen, um eigenständig, professionell und<br />
effektiv arbeiten zu können. Dabei gibt es unterschiedliche Problemlösungs-<br />
und Entscheidungstypen. Die Fähigkeit, Entscheidungen<br />
kompetent zu treffen, lässt sich jedoch trainieren. Erfahren Sie, wie<br />
Sie – alleine o<strong>de</strong>r im Team – auch komplexe Entscheidungen und unter<br />
Zeitdruck richtig treffen. Mit <strong>de</strong>n richtigen Metho<strong>de</strong>n lernen Sie<br />
Fehlentscheidungen o<strong>de</strong>r Denkfallen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Details und weitere Termine unter www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/7636.<br />
Referent/Preis: Gerhard A. Jantzen; 1.190 e + MwSt.<br />
MITARBEITERFÜHRUNG<br />
Kommunikation in <strong>de</strong>r Führungspraxis I: Die Grundlagen erfolgreicher Kommunikation<br />
29.07. –<br />
30.07.2009<br />
München<br />
p<br />
Beim Einstieg in eine Führungsposition sind Sie in Ihrer<br />
Kommunikationskompetenz beson<strong>de</strong>rs gefor<strong>de</strong>rt: Ihre Kommunikation<br />
mit Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kollegen entschei<strong>de</strong>t maßgeblich<br />
über <strong>de</strong>n Erfolg und die Wirksamkeit als Führungskraft. In diesem<br />
Training setzen Sie sich mit <strong>de</strong>n Grundlagen professioneller<br />
Kommunikation auseinan<strong>de</strong>r und lernen effektive Tools zur Erweiterung<br />
Ihres persönlichen Kommunikationsstils kennen.<br />
Details und weitere Termine unter www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/8760.<br />
Referent/Preis: Doris Berlein; 1.190 e + MwSt.<br />
VERTRIEB/VERKAUF<br />
Professionell verkaufen II: Verkaufsgespräche erfolgreicher führen<br />
13.07. –<br />
14.07.2009<br />
Windhagen/<br />
Nähe Bonn<br />
Neueste Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r Verkaufspsychologie zeigen<br />
Möglichkeiten auf, das eigene Verkaufsverhalten zu optimieren und an<br />
Überzeugungskraft zu gewinnen. <strong>Als</strong> Verkäufer lernen Sie, Kun<strong>de</strong>npotenziale<br />
effektiv auszuschöpfen, in<strong>de</strong>m Sie Ihre Kun<strong>de</strong>n umfassend<br />
analysieren, Leistungen in Kun<strong>de</strong>nnutzen umwan<strong>de</strong>ln und mit hoher<br />
Überzeugungskraft argumentieren. Trainieren Sie praxisrelevante<br />
Situationen und lassen Sie sich von einem Trainer coachen!<br />
Details und weitere Termine unter www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/8276.<br />
Referent/Preis: Klaus Angerbauer; 1.090 e + MwSt.<br />
Akkreditierter INtem Trainer<br />
Vincenzo D’Amato<br />
Fichtenstr. 7<br />
68775 Ketsch<br />
Tel. 06202 6070398<br />
Fax 06202 607430<br />
Mobil 0179 2060712<br />
Mail: v.damato@intem.<strong>de</strong><br />
Web: www.damato.intem.<strong>de</strong><br />
<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />
Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />
Tel. 07 61/47 08 811<br />
Fax 07 61/47 08 291<br />
E-Mail: service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
Internet: www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />
Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />
Tel. 07 61/47 08 811<br />
Fax 07 61/47 08 291<br />
E-Mail: service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
Internet: www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
<strong>Haufe</strong> Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />
Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />
Tel. 07 61/47 08 811<br />
Fax 07 61/47 08 291<br />
E-Mail: service@haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
Internet: www.haufe-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
68 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
stellenkompass<br />
Aktuelle Stellenangebote bei<br />
salesjob.<strong>de</strong> + acquisa.<strong>de</strong><br />
Informationen für Stellenanbieter<br />
unter 030. 814 50 49 49<br />
Stellen-ID:<br />
S00001708<br />
Stellen-ID:<br />
S00001832<br />
+<br />
Bezirksleiter Innendienst (m/w)<br />
Betreuen Sie Ihre BeraterInnen in Festanstellung<br />
und bauen Sie Ihren Bezirk aus, in<strong>de</strong>m Sie neue<br />
BeraterInnen telefonisch akquirieren, schulen und<br />
entwickeln.<br />
Neufahrn bei Freising ■ Martin.Kupka@avon.com<br />
Vertriebsprofis (m/w)<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir bun<strong>de</strong>sweit<br />
freiberufliche Vertriebler/Vertriebsteams für<br />
unseren Abverkauf. In Deutschland sind wir <strong>de</strong>r<br />
einzige Direktvertrieb für das Schweizer Bügelwun<strong>de</strong>r.<br />
bun<strong>de</strong>sweit ■ www.elnapress.<strong>de</strong> ■ Tel 0800-2345677<br />
Vertriebspartner/in<br />
Die PCC Energie GmbH ist eines <strong>de</strong>r größten<br />
unabhängigen Strom-und Gasversorgungsunternehmen<br />
im Marktsegment mittelständischer<br />
Industrie- und Gewerbekun<strong>de</strong>n.<br />
www.pcc-energie.<strong>de</strong> ■ thomas.spinnen@pcc.eu<br />
Kluge Köpfe gesucht<br />
Die Deutsche Telekom ist in Bewegung: <strong>Als</strong> eines <strong>de</strong>r<br />
größten internationalen IT- und Telekommunikationsunternehmen<br />
gestalten wir aktiv<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>r vernetzten Welt.<br />
www.telekom.com ■ jobs@telekom.<strong>de</strong><br />
Area Sales Manager Shops m/w<br />
Sie haben Verantwortung für die strategische und<br />
operative Vertriebsplanung sowie die Vertriebsprozesse<br />
in 5-6 Shops <strong>de</strong>r Region und garantieren die Erreichung<br />
<strong>de</strong>r Ziele unter Anwendung geeigneter Maßnahmen.<br />
o2jobs.o2.com ■ human-resources@o2.com<br />
Kun<strong>de</strong>nbetreuer/in Außendienst<br />
Wir suchen Sie für eine Festanstellung als Kun<strong>de</strong>nbetreuer/in<br />
als Angestellte/r in einer General- o<strong>de</strong>r<br />
Hauptvertretung für das Gebiet Gießen/Wetzlar/<br />
Limburg/Bad Camberg/Marburg/Laubach/Frankfurt.<br />
Hessen ■ baerbel.zinkann@allianz.<strong>de</strong><br />
Finanzberater/in für Ärzte, Apotheker<br />
Sie haben ein abgeschlossenes Studium, Vertriebserfolge<br />
im Personengeschäft und Erfahrungen mit <strong>de</strong>r<br />
Zielgruppe Heilberufe? Dann kommen Sie zu <strong>de</strong>m<br />
wachstumsstärksten Krankenversicherer Deutschlands.<br />
bun<strong>de</strong>sweit ■ ute.moerkotte@central.<strong>de</strong><br />
Alle aktuellen Stellenangebote bei salesjob.<strong>de</strong> und acquisa.<strong>de</strong>.<br />
05/2009 www.acquisa.<strong>de</strong> 69
KARRIERE & KONTAKTE<br />
<strong>Haufe</strong> ist eine innovative Fachmediengruppe auf <strong>de</strong>n Gebieten Wirtschaft, Recht und Steuern. Unsere Kun<strong>de</strong>n schätzen die Kompetenz<br />
und Praxisnähe unserer zahlreichen Printangebote, Onlineprodukte und Websites. <strong>Haufe</strong> Fachmedia, die Tochtergesellschaft, ist<br />
Vermarkter für das Print- und Online-Anzeigengeschäft <strong>de</strong>r gesamten Mediengruppe und vermarktet erfolgreich das Zeitschriften- und<br />
Online-Portfolio für die <strong>Haufe</strong> Mediengruppe.<br />
Für <strong>de</strong>n weiteren Ausbau <strong>de</strong>r Onlinevermarktung am Standort Würzburg suchen wir eine(n)<br />
Advertising Sales Manager Online (m/w)<br />
Schwerpunkt KMU/Mittelstand<br />
Die Aufgabe:<br />
<strong>Als</strong> Advertising Sales Manager Online sind Sie aktiv im Verkauf in <strong>de</strong>r Zielgruppe KMU/Mittelstand für unsere Online- und Crossmedia-<br />
Angebote tätig. Ihr Schwerpunkt liegt in <strong>de</strong>r Vermarktung unserer Websites im Bereich Mittelstand / B2B. Sie betreuen Bestandskun<strong>de</strong>n,<br />
erschließen Neukun<strong>de</strong>n, entwickeln Verkaufsargumente und repräsentieren das Portfolio auf Messen und bei Kun<strong>de</strong>nbesuchen.<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen:<br />
Sie haben ein Studium mit wirtschafts- o<strong>de</strong>r medienwissenschaftlichen Hintergrund erfolgreich abgeschlossen o<strong>de</strong>r verfügen über eine<br />
Ausbildung zum Verlagskaufmann bzw. über einen adäquaten Wer<strong>de</strong>gang mit Schwerpunkt Marketing/Verkauf.<br />
Sie besitzen fundiertes Know-how im Online-Anzeigenverkauf, verfügen i<strong>de</strong>alerweise über ein Netzwerk in <strong>de</strong>r Zielgruppe KMU/<br />
Mittelstand und Kontakte in die B2B-Märkte und zu Online-Agenturen. Sie haben bereits nachweisbare Erfolge im Anzeigenverkauf<br />
erzielt, <strong>de</strong>nken markt- und kun<strong>de</strong>nnah, han<strong>de</strong>ln ergebnisorientiert, verfügen über die notwendige Präsentationsstärke und Verhandlungssicherheit<br />
und können Kun<strong>de</strong>n begeistern.<br />
Zusätzlich zeichnet Sie eine hohe Affinität zu Internet- und Online-Medien aus. MS-Office/Internet- und Ad-Server-Kenntnisse, Grundkenntnisse<br />
im HTML, Beherrschung von Englisch in Wort und Schrift wären von Vorteil.<br />
Das Angebot:<br />
Wir bieten Ihnen ein vielfältiges, spannen<strong>de</strong>s und anspruchsvolles Aufgabengebiet in einem motivierten Team, eine attraktive und<br />
leistungsbezogene Vergütung und die Entwicklungsmöglichkeiten einer großen Mediengruppe.<br />
Sie wollen sich dieser Herausfor<strong>de</strong>rung stellen? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Gehaltsvorstellungen<br />
und Eintrittsdatum – gerne per eMail - an:<br />
<strong>Haufe</strong> Fachmedia<br />
<strong>Haufe</strong> Fachmedia GmbH & Co. KG<br />
Frau Manuela Herbst<br />
Im Kreuz 9, 97076 Würzburg<br />
manuela.herbst@haufe-fachmedia.<strong>de</strong><br />
www.haufe-fachmedia.<strong>de</strong>/mediacenter www.haufe.<strong>de</strong><br />
<strong>Haufe</strong> Fachmedia - ein Unternehmen <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Mediengruppe<br />
70 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
»Erfolgsformel Innovation –<br />
Zukunftsstrategien im<br />
Corporate Publishing«<br />
Europas größter Corporate Publishing<br />
Kongress mit Preisverleihung<br />
und Corporate Publishers’ Night<br />
Berlin, 24. Juni 2009<br />
Kongressprogramm und Anmeldung<br />
unter www.bcp-award.com<br />
BCP IST EINE GEMEINSCHAFTSAKTION VON FORUM CORPORATE PUBLISHING UND DEN FACHMEDIEN ACQUISA, HORIZONT, W&V UND WERBEWOCHE<br />
STEINBEIS PAPIER IST HAUPTSPONSOR DES BCP BEST OF CORPORATE PUBLISHING 2009<br />
MELDEN SIE SICH JETZT AN !<br />
KONGRESS ’09
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
SERVICE-CENTER<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
THEMEN 05/2009<br />
KAUFEN<br />
acquisa Professional bietet Abonnenten<br />
kostenlose Online-Seminare zu aktuellen Themen.<br />
Im Mai:<br />
»Twitter, Blogs, Communities - neue<br />
Wege im (regionalen) Marketing«<br />
Unser Experte Torsten Schwarz erläutert anschaulich<br />
und paxisorientiert, wie Sie die neuen Instrumente<br />
im Online-Marketing für Ihr Unternehmen Gewinn<br />
bringend einsetzen können.<br />
Termin: 19. Mai 2009<br />
Zeit: 10 Uhr<br />
Zugang zur Anmeldung erhalten Sie über das<br />
Service-Center in acquisa Professional.<br />
Das 3-in-1-Paket für Marketing und Vertrieb. acquisa Professional bietet Fakten,<br />
Strategien und Lösungen für das komplette Spektrum erfolgreicher Marketing-<br />
und Vertriebsarbeit durch die Kombination aus Wissens- und I<strong>de</strong>enplattform,<br />
Internet-Portal und <strong>de</strong>m Fachmagazin acquisa. Maximale Effizienz und Durchschlagskraft<br />
für Ihre Marketing- und Vertriebsmaßnahmen!<br />
THEMA DES MONATS<br />
Neuromarketing in <strong>de</strong>r Praxis<br />
Neurowissenschaftler sind <strong>de</strong>m Geheimnis auf<br />
<strong>de</strong>r Spur, wie Kaufentscheidungen im menschlichen<br />
Gehirn ablaufen und wie man sie beeinflussen<br />
kann. acquisa Professional zeigt Ihnen<br />
in diesem Monat, was die Hirnforschung leisten<br />
kann und wie hirngerechtes Marketing in <strong>de</strong>r Praxis<br />
aussieht.<br />
» Neuromarketing, Einführung und<br />
Anwendungsbereiche<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2148463<br />
» Neuromarketing, Metho<strong>de</strong>n<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2148505<br />
» Storytelling, hirngerechte Marketing-<br />
Geschichten<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2148382<br />
» Markenmanagement, Einführung<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2130164<br />
WEITERE HIGHLIGHTS<br />
Aktuelle Informationen<br />
für die Praxis<br />
UWG-Novelle. Die Regeln, <strong>de</strong>nen Unternehmen<br />
im Wettbewerb mit ihren Konkurrenten<br />
unterliegen, sind verschärft wor<strong>de</strong>n. Um vor<br />
Abmahnungen sicher zu sein, sollten sich<br />
Unternehmen intensiv mit <strong>de</strong>n Neuerungen<br />
befassen.<br />
<strong>Haufe</strong>In<strong>de</strong>x: 2069153<br />
p<br />
DOWNLOAD<br />
Recht. acquisa Professional bietet Ihnen<br />
wichtige Hintergrundinformationen zu aktuellen<br />
rechtlichen Fragen aus Wettbewerbs-,<br />
Marken- und Vertriebsrecht. Außer<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong>n<br />
Sie dort eine umfangreiche Sammlung<br />
an Rechtsquellen sowie verschie<strong>de</strong>ne Musterschreiben<br />
für Ihre tägliche Praxis.<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
72 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
ISSN 0938-7927<br />
56. Jahrgang<br />
Verantwortlicher Chefredakteur<br />
Christoph Pause christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />
Redaktion<br />
Klaus Dietzel klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />
Markus Singer markus.singer@acquisa.<strong>de</strong><br />
Redaktionsassistenz<br />
Gabi Reuys info@acquisa.<strong>de</strong><br />
Telefon 07 61/36 83-575, Telefax 07 61/36 83-105<br />
Korrespon<strong>de</strong>nten<br />
Sabine Roth, Kristina Schreiber, Karsten Zunke<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
Detlev Brechtel, Daniela Furkel, Klaus Janke, Gudrun Porath,<br />
Stephanie Streif, Michael Sudahl, Antje Terhaag, Timur<br />
Vermes<br />
Redaktionsbeirat<br />
Prof. Dr. Willi Diez (FH Nürtingen), Manfred Hasenbeck<br />
(Forum Corporate Publishing, München), Prof. Dr. Manfred<br />
Krafft (Universität Münster), Friedhelm Lammoth (Lammoth<br />
Mailkonzept Werbeagentur, St. Gallen), Prof. Dr. Peter<br />
Winkelmann (FH Landshut)<br />
Grafik/Layout<br />
Kerstin Fikentscher, Holger Schmitt-Pawlik<br />
Titelbild<br />
Anna Die<strong>de</strong>rich /shutterstock<br />
Anzeigenverkaufsleitung<br />
Michael Reischke michael.reischke@acquisa.<strong>de</strong><br />
Telefon 09 31/27 91-543, Telefax 09 31/27 91-477<br />
Anzeigenverkauf<br />
Christian Schwert Telefon 09 31/27 91-542<br />
christian.schwert@acquisa.<strong>de</strong><br />
Kathrin Hennermann Telefon 09 31/27 91-541<br />
kathrin.hennermann@acquisa.<strong>de</strong><br />
Anzeigen-Disposition<br />
Yvonne Göbel yvonne.goebel@acquisa.<strong>de</strong><br />
Telefon 09 31/27 91-470, Telefax 09 31/27 91-477<br />
Anzeigenschluss<br />
acquisa: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />
Karriere&Kontakte: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung <strong>de</strong>r Verbreitung<br />
von Werbeträgern e.V. (IVW)<br />
Erscheinungsweise<br />
12 x im Jahr<br />
Abonnement-Service<br />
<strong>Haufe</strong> Service Center GmbH, Postfach, 79091 Freiburg<br />
Telefon 01 80/50 50 169*, Telefax 01 80/50 50 441*<br />
(*14 Cent pro Minute aus <strong>de</strong>m dt. Festnetz, abweichen<strong>de</strong><br />
Mobilfunkpreise, ein Service von dtms)<br />
E-Mail: zeitschriften@haufe.<strong>de</strong><br />
Abonnement<br />
Inland 106,– EUR, Ausland 121,– EUR (inkl. MwSt. und<br />
Versand). Das Abonnement kann spätestens 4 Wochen vor<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s jeweiligen Bezugsjahres gekündigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vertriebsbetreuung<br />
SP special-interest GmbH & Co. KG<br />
Nor<strong>de</strong>ndstraße 2, 64546 Mörfel<strong>de</strong>n-Walldorf,<br />
Telefon 0 61 05/9 75 06-0<br />
info@special-interest.com, www.special-interest.com<br />
Verlag und Medieninhaber<br />
<strong>Haufe</strong> Fachmedia GmbH & Co. KG<br />
Im Kreuz 9, 97076 Würzburg<br />
Postfach 9444, D-97094 Würzburg<br />
Telefon 09 31/27 91-400, Telefax 09 31/27 91-444<br />
Internet: www.acquisa.<strong>de</strong> www.haufe-fachmedia.<strong>de</strong><br />
Geschäftsführer<br />
Reiner Straub<br />
Verlagsleitung<br />
Norbert Schra<strong>de</strong><br />
Weitere Zeitschriften <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Mediengruppe<br />
SteuerConsultant, Immobilienwirtschaft, Personalmagazin,<br />
ProFirma, wirtschaft+weiterbildung<br />
Vorstufe und Druck<br />
<strong>Haufe</strong> Fachmedia, Würzburg<br />
Echter Druck, Würzburg<br />
Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung <strong>de</strong>s<br />
Verlags und unter voller Quellenangabe. Für eingesandte<br />
Manuskripte und Bildmaterialien, die nicht ausdrücklich<br />
angefor<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n, übernimmt <strong>de</strong>r Verlag keine Haftung.<br />
DAS BRINGT acquisa IM JUNI<br />
TITELTHEMA<br />
E-COMMERCE Große Unternehmen haben ausgeklügelte Internet-Strategien, die nichts <strong>de</strong>m<br />
Zufall überlassen. acquisa untersucht, wie es damit im <strong>de</strong>utschen Mittelstand bestellt ist.<br />
Die Titelgeschichte zeigt, was eine Homepage heutzutage bieten muss, wie <strong>de</strong>r Vertrieb in<br />
die Internet-Strategie eingebun<strong>de</strong>n wird und wie sich Offline- und Online-Welt ergänzen.<br />
MARKETING<br />
WERBEGESCHENKE Wer am Jahresen<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n richtigen Kalen<strong>de</strong>r verschenken<br />
will, sollte rechtzeitig han<strong>de</strong>ln. acquisa<br />
wagt einen Blick in die bunte Welt <strong>de</strong>r<br />
Kalen<strong>de</strong>r – zwischen idyllischen Landschaften<br />
und leicht beklei<strong>de</strong>ten Mitarbeiterinnen<br />
– und zeigt, mit welchen<br />
Kosten Unternehmen rechnen müssen.<br />
VERTRIEB<br />
NEUROMARKETING FÜR DEN VERTRIEB:<br />
Neueste Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r Hirnforschung<br />
zeigen, dass für das Gehirn nur<br />
Produkte o<strong>de</strong>r Marken wertvoll sind, die<br />
Emotionen auslösen. Gefragt ist Wertsteigerung<br />
durch Emotionsverstärkung.<br />
SPECIAL<br />
DIREKTMARKETING In <strong>de</strong>r Branche re<strong>de</strong>n alle von<br />
<strong>de</strong>r geplanten Datenschutznovelle. Doch es gibt<br />
auch inhaltlich spannen<strong>de</strong> Entwicklungen. acquisa<br />
analysiert die aktuellen Trends in <strong>de</strong>n Kanälen Print-<br />
Mailing, E-Mail-Marketing und Haushaltwerbung und<br />
zeigt <strong>de</strong>ren Chancen und Risiken auf.<br />
p<br />
VORSCHAU<br />
Die nächste Ausgabe von acquisa<br />
erhalten Sie ab <strong>de</strong>m 3. Juni 2009.
FEIERABEND<br />
Jung, dynamisch, erfolgreich<br />
Text _ Karsten Zunke<br />
Mehr als 550 Xing-Kontakte, eine Geschäftsanschrift in Dänemark<br />
und <strong>de</strong>n Titel Marketing Coordinator auf <strong>de</strong>r Visitenkarte:<br />
Dominic Multerer hat Karriere gemacht – obwohl er<br />
sie noch vor sich hat. Denn <strong>de</strong>r Koblenzer ist erst 17 Jahre alt.<br />
Einen Feierabend kennt er nicht, im Gegenteil: Tagsüber arbeitet<br />
er in einem Steuerberatungsbüro, absolviert dort seine<br />
Ausbildung zum Steuerfachangestellten.<br />
Während anschließend an<strong>de</strong>re Azubis relaxen, kümmert sich<br />
<strong>de</strong>r Jung-Manager beim dänischen Start-Up Fucapo darum,<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Markt für koffeinhaltige Kaugummis zu erschließen.<br />
Die I<strong>de</strong>e für die nach Pfefferminze schmecken<strong>de</strong>n<br />
Wachmacher ist im Gaming-Bereich entstan<strong>de</strong>n: Wenn Mann-<br />
» DIE SPONSORENAKQUISE HAT MIR MEHR<br />
SPASS GEMACHT ALS DAS ZOCKEN.«<br />
schaften in großen Hallen am Computer um mitunter fünfstellige<br />
Preisgel<strong>de</strong>r spielen, müssen sie hochkonzentriert und<br />
ausdauernd sein. Multerer war selbst in <strong>de</strong>r Gamer-Szene aktiv,<br />
allerdings zog es ihn früh ins Management. »Die Sponsoren-<br />
Akquise hat mir mehr Spaß gemacht als das Zocken.« <strong>Als</strong> Leiter<br />
eines Spielerteams kümmerte er sich um die Sponsoren<br />
und hatte parallel schon Kontakt zum dänischen Game-Hersteller<br />
Steelseries. Dort absolvierte er später ein Praktikum.<br />
DOMINIC MULTERER, Marketing-Jungstar und gefragter Gastredner auf Kongressen.<br />
Kurz zuvor hatte Steelseries-Grün<strong>de</strong>r Jacob Wolff Petersen die<br />
Firma Fucapo gegrün<strong>de</strong>t, um koffeinhaltige Süßwaren unter<br />
die Gamer zu bringen. Er und sein Partner erkannten das Marketingtalent<br />
und holten ihn als Mitarbeiter an Bord.<br />
»Wir setzen vor allem auf Guerilla- und Viral-Marketing«, erläutert<br />
Multerer seine Marketingstrategie, für die er sowohl soziale<br />
Netzwerke als auch reale Veranstaltungen nutzt. Zur Games-<br />
Convention 08 hatte <strong>de</strong>r Marketer zum Beispiel Kooperationen<br />
mit großen Hardware-Herstellern und Spielerteams eingefä<strong>de</strong>lt<br />
und Promotion-Teams über die Messe geschickt. Doch mit solchen<br />
Aufgaben wird er sich künftig kaum zufrie<strong>de</strong>n geben: Seine<br />
großen Vorbil<strong>de</strong>r sind Professor Heribert Meffert, Grün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s ersten Instituts für Marketing in Deutschland, und Wolfgang<br />
Grupp, Inhaber <strong>de</strong>r Textilfirma Trigema.<br />
Wenn Freizeit bleibt, engagiert sich <strong>de</strong>r Marketingchef im<br />
Kreisverband Mittelrhein <strong>de</strong>r Wirtschaftsjunioren Deutschlands,<br />
einem Zusammenschluss von unter 40-jährigen Führungskräften.<br />
»Lieber etwas tun, als Theorien diskutieren«,<br />
sieht Multerer seine berufliche Zukunft. Ein Studium wäre<br />
nichts für ihn. Der Viral-Experte setzt auf sein Praxis-Knowhow<br />
und ist mittlerweile sogar als Redner gefragt: Erst kürzlich<br />
sprach <strong>de</strong>r 17-Jährige auf <strong>de</strong>r Viral-Marketingkonferenz<br />
»infect 09« über alternative Kommunikationsmittel, im Mai<br />
ist er an <strong>de</strong>r Hochschule Hil<strong>de</strong>sheim Gastreferent für einen<br />
Grün<strong>de</strong>r-Workshop.<br />
]<br />
74 www.acquisa.<strong>de</strong> 05/2009
Orangenes Powerpack<br />
für flexibles CRM!<br />
ermany tel +49 (0) 7531 90 60 10 fax +49 (0) 7531 90 60 18 email info@combit.net www.combit.net<br />
combit Relationship<br />
Manager 5<br />
© combit GmbH, Germany 1989-2007 Alle Rechte vorbehalten All rights reserved combit GmbH Untere Laube 30 78462 Konstanz G<br />
cRM 5 kommt bald!<br />
20 Jahre combit<br />
Jetzt<br />
auch mit<br />
Supportvertrag<br />
und als<br />
Mietlizenz<br />
Jetzt für Testversion vormerken! www.combit.net/<strong>de</strong>mo<br />
Anpassungsfähigkeit pur und die Freiheit, an<strong>de</strong>rs zu sein. Der combit Relationship<br />
Manager bringt neuen Schwung und Erfolg in Ihre Kun<strong>de</strong>nbeziehungen.<br />
Pflegen Sie Ihre Einzigartigkeit und das Wesentliche: Ihre Kun<strong>de</strong>n.<br />
T +49 (0) 7531 90 60 10 www.combit.net