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2.1.2.1. alkoholischen Gärung<br />
In den Zellen der niederen Pilze (Hefen) und vieler Bakterien wird die Brenztraubensäure in<br />
zwei Schritten zu Ethanol (Alkohol, Äthanol, C 2 H 5 OH, Et-OH, Et-ol) abgebaut.<br />
Zuerst wird an der Pyrovat-<br />
Decarboxylase Cohlendioxid (CO 2 )<br />
abgespalten. Der Vorgang wird auch<br />
Decarboxylierung (CO 2 -Abspaltung)<br />
genannt.<br />
Das CO 2 wird als freies Gas an die<br />
Umgebung abgegeben. In flüssigen<br />
Medien wird dies als Gasbildung<br />
sichtbar.<br />
Zwischenzeitliches Produkt ist Ethanal (Acetaldehyd, Äthanal, CH 3 -CHO).<br />
Das Ethanal ist noch stärker zellgiftig<br />
als Brenztraubensäure und muss<br />
deshalb sofort weiter verarbeitet werden.<br />
Mittels enzymgebundenen Wasserstoff<br />
(NADH + 2 ) wird es zu Ethanol<br />
reduziert. Ethanol ist für Zellen weit<br />
weniger gefährlich.<br />
Das gebildete Ethanol wird an das Umgebungsmedium abgegeben. In geschlossenen Räumen<br />
(z.B. Gärgefäßen) steigt die Konzentration letztendlich auf einen Wert, den auch die<br />
Erzeuger (Wein- oder Bier-Hefen) nicht mehr tolerieren können. Sie vergiften sich selbst. Bei<br />
einfachen Hefen liegt der maximale Ethanol-Gehalt bei ungefähr 10 bis 12 %. Besonders<br />
gezüchtete Dessertweinhefen bringen es auf 16 % Ethanol.<br />
Neben der Getränke-Herstellung wird die alkoholische Gärung im Bäckereihandwerk zur<br />
Teigherstellung genutzt. Besonders das gebildete Cohlendioxid ist hier interessant. Es lässt<br />
den Teig aufgehen. Aber auch die geschmackliche "Verbesserung" durch die Spuren von<br />
Ethanol sind nicht zu verachten.<br />
Für den vollständigen Ablauf der alkoholischen Gärung sind Sauerstoff-freie Verhältnisse<br />
eine wichtige Voraussetzung. Gelangt Sauerstoff an die Mikroorganismen, dann gesellen<br />
sich leicht Essigsäure- oder Milchsäure-Bildner dazu (bzw. können sich dann entwickeln).<br />
Die Essigsäure-Bakterien "ernähren" sich von dem gebildeten Ethanol.<br />
Ausgehend von Glucose werden bei der alkoholischen Gärung -218 kJ/mol frei (∆ R G). Für<br />
die Zelle sind das effektiv 2x -14 kJ/mol über die zwei gebildeten ATP-Einheiten.<br />
- 140 - (c,p) 2008 lsp: dre