SEW - lern-soft-projekt
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2.1.2.2. Milchsäure-Gärung<br />
Zu dieser Gärungsart sind viele Bakterien und auch die Zellen höherer Organismen fähig.<br />
Die Milchsäure-Gärung erzeugt als Endprodukt die namensgebende Milchsäure.<br />
Die Organismen, die diesen Vorgang<br />
durchführen wollen, müssen<br />
über die Lactat-Dehydrogenase<br />
verfügen. An ihr wird unter Verwendung<br />
von enzymgebundenen<br />
Wasserstoff (NADH 2 + ) in einem<br />
Schritt Milchsäure aus Brenztraubensäure<br />
reduziert.<br />
Die Milchsäure-Gärung ist ein wichtiger Vorgang zur Regenerierung des wasserstoffbindenden<br />
Enzyms (NAD + ).<br />
Fände die Regenerierung nicht statt, dann würde über kurz oder lang die Glycolyse wegen NAD + -Mangels stecken<br />
bleiben.<br />
Die meisten tierischen Zellen stellen L-(+)-Milchsäure her. Diese ist optisch rechtsdrehend<br />
(+). In manchen chemischen Schriftwerken findet sich auch die synonyme Bezeichnung S-<br />
Milchsäure. In Produkten von Mikroorganismen finden wir zumeist Racemate (Mischungen<br />
optischer Isomere) aus L-(+)- und D-(-)-Milchsäure. Die D-(-)-Milchsäure hat das Synonym R-<br />
Milchsäure.<br />
Die Milchsäure-Gärung wird von uns Menschen sehr intensiv zur Konservierung von Lebensmitteln<br />
genutzt. Käse, Quark, Sauerkraut sind nur einige ausgewählte Beispiele. In der<br />
Landwirtschaft nutzt man sie zur Herstellung der charakteristisch riechenden Silage – zumeist<br />
aus Mais-Grünschnitt.<br />
Glucose + 2 ADP + 2 Ph Milchsäure + 2 ATP<br />
Beim Menschen wird bei Muskelaktivitäten die notwendige Energie zuerst durch Milchsäure-<br />
Gärung erzeugt. Es fehlt zuerst noch der Sauerstoff in ausreichender Menge. Wenn die<br />
Sauerstoff-Versorgung dann steht, wird die Energie durch Zellatmung gewonnen. Bei sehr<br />
starker Belastung oder unzureichender Sauerstoffversorgung, wird dann wieder teilweise auf<br />
Milchsäuregärung übergegangen. Mittels Lactat-Test wird die Leistungsfähigkeit von Sport<strong>lern</strong><br />
getestet (Wann setzt die Milchsäuregärung wieder ein).<br />
Entgegen der langläufigen Meinung hat der Muskelkater nichts mit der übermäßigen Milchsäure-Produktion<br />
zu tun. Für ihn sind meist Mikro-Risse der Muskelfasern verantwortlich (Überlastung<br />
der Muskelfasern). Die Risse verursachen Reizungen der Nervenenden in der<br />
Muskelatur. Bei nicht so belastenden Bewegungen der Muskeln können die Risse am Besten<br />
repariert (ab- und wieder aufgebaut) werden. Der Muskelkater verschwindet.<br />
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