05.02.2015 Aufrufe

Kompakt-Gesamtausgabe als PDF - Beobachter

Kompakt-Gesamtausgabe als PDF - Beobachter

Kompakt-Gesamtausgabe als PDF - Beobachter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GELD BEOBACHTER KOMPAKT 10/2008 7<br />

GRUNDREGELN<br />

Ruhig Blut bei Turbulenzen<br />

Die Aufteilung des Vermögens in unterschiedliche Anlagen ist ein wichtiger Schritt zur<br />

erfolgreichen Geldvermehrung. Wer zudem noch etwas von Börsenpsychologie versteht,<br />

wird sich nicht zu f<strong>als</strong>chen Entscheidungen verleiten lassen. Text: Hanspeter Schreiber<br />

FOTO: BRUNO BARBEY/MAGNUM PHOTOS<br />

Erfolgreiche Investorinnen und Investoren<br />

balancieren ihr Wertschriftendepot<br />

durch eine geschickte Kombination<br />

verschiedener Anlageformen<br />

zwischen Rendite und Risiko aus. In der<br />

Fachsprache heisst dieses Konzept Asset<br />

Allocation. Dabei wird das Anlagevermögen<br />

prozentual auf die verschiedenen Anlageklassen<br />

wie etwa Aktien, Obligationen<br />

oder Anlagefonds aufgeteilt. Wer sich beispielsweise<br />

für eine ausgewogene Anlagestrategie<br />

entschieden hat, wird je 50 Prozent<br />

seines Anlagevermögens in Aktien<br />

und Obligationen oder in Fonds aufteilen.<br />

Innerhalb der einzelnen Anlageklassen<br />

werden die Anlagen zusätzlich nach Ländern,<br />

Branchen oder Produkten gegliedert.<br />

Ziel der Vermögensaufteilung ist eine<br />

möglichst breite Streuung des Anlagerisikos<br />

(Diversifikation).<br />

Wohin mit dem Geld: Lassen Sie sich fachkundig beraten<br />

Falls Sie Zweifel haben, ob Ihre Anlagestrategie tatsächlich Ihren persönlichen<br />

Wünschen und Bedürfnissen entspricht, sollten Sie sich von<br />

einer Fachperson beraten lassen. Neben Banken und Versicherungen<br />

bieten grössere und kleinere Finanzgesellschaften bis hin zu Einmannbetrieben<br />

ihre Dienstleistungen an. Ein Patentrezept, den richtigen Partner<br />

zu finden, gibt es leider nicht. Die Basis einer guten Zusammenarbeit<br />

ist das gegenseitige Vertrauen. Dafür ist nicht die Höhe des Honorars<br />

massgebend, sondern der offene und ehrliche Kontakt, den Sie zu Ihrer<br />

Beraterin oder Ihrem Berater pflegen.<br />

So klappt das Beratungsgespräch<br />

w Hören Sie beim Beratungsgespräch nicht nur zu, sondern stellen Sie<br />

auch Fragen.<br />

w Lassen Sie sich Fachausdrücke so erklären, dass Sie sie verstehen.<br />

w Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden.<br />

w Gratis arbeitet niemand – auch wenn dies immer wieder<br />

angeboten wird.<br />

w Fragen Sie bei jeder Anlage nach den einmaligen, aber auch den<br />

wiederkehrenden Kosten. Lassen Sie sich die Informationen<br />

schriftlich geben.<br />

w Trauen Sie sich ruhig, über Ihre Ängste vor möglichen Verlusten<br />

zu sprechen.<br />

w Treffen Sie Entscheide nicht sofort: Schlafen Sie darüber.<br />

w Sprechen Sie alle Themen an, die Sie interessieren – auch wenn Sie<br />

das Gefühl haben, dass es nicht so wichtig sei.<br />

w Haben Sie das Gefühl, dass ein Abschluss forciert wird, beenden Sie<br />

das Beratungsgespräch.<br />

Viele nützliche Informationen finden Sie im Internet – zum Beispiel auf der<br />

Internetplattform HelpOnline des <strong>Beobachter</strong>-Beratungszentrums<br />

(http://beratung.beobachter.ch, Fachbereich «Geld»).<br />

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die<br />

Asset Allocation eine massgebliche Rolle<br />

bei Anlageerfolgen spielt – und nicht etwa<br />

der Einstiegszeitpunkt oder die Titelwahl,<br />

wie viele Anlegerinnen und Anleger glauben.<br />

Bei Aktienengagements zum Beispiel<br />

ist die Höhe des gesamten Anlagevermögens<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Wird in Einzelaktien investiert, sollte eine<br />

einzelne Position in der Regel fünf Prozent<br />

des gesamten Anlagevermögens nicht<br />

übersteigen.<br />

Höhere Einzelengagements bergen ein<br />

grosses Klumpenrisiko: Falls die gewählten<br />

Aktienpositionen abstürzen, verliert<br />

man auf einen Schlag einen grossen Teil<br />

seines Vermögens. Aus diesem Grund<br />

sollte ein gut diversifiziertes Wertschriftendepot<br />

15 bis 20 verschiedene Aktienpositionen<br />

aufweisen – aufgeteilt auf<br />

unterschiedliche Branchen, Produkte und<br />

Fremdwährungen.<br />

Ein Anlagevermögen von weniger <strong>als</strong> etwa<br />

500 000 Franken sinnvoll und auch kostengünstig<br />

mit einzelnen Aktien zu strukturieren<br />

ist angesichts der erforderlichen<br />

Zahl von mindestens 15 Einzeltiteln allerdings<br />

eher schwierig. Für kleinere Vermögen<br />

sind somit Alternativen aus der<br />

Kategorie der Anlagefonds zu wählen<br />

(siehe auch Seite 13).<br />

Die Aufteilung in die einzelnen Anlageklassen<br />

ist nicht in Stein gemeisselt und kann<br />

sich mit der Zeit ändern. Vielleicht haben<br />

Ihre Anlagen im Aktienteil schöne Kursavancen<br />

gemacht und plötzlich einen zu<br />

grossen Prozentsatz des gesamten Anlagevermögens<br />

erreicht. In diesem Fall lässt<br />

sich der erzielte Gewinn durch Teilverkäufe<br />

relativ einfach realisieren und in<br />

einer anderen, risikoärmeren Anlageklasse<br />

investieren.<br />

Es kann aber auch sein, dass sich Ihr persönliches<br />

Anlegerprofil von einer eher<br />

risikoreichen Ausrichtung in eine zurückhaltende<br />

geändert hat – zum Beispiel wenn<br />

die Pensionierung näherrückt. Auch in<br />

diesem Fall besteht Handlungsbedarf.<br />

Tipp: Wenn sich der prozentuale Aktienanteil<br />

in Ihrem Wertschriftendepot aufgrund<br />

von Kursverlusten massiv reduziert

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!