Weindorf Brevierle 2012 - Stuttgarter Weindorf
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Verschlusssache: Plastik,<br />
Korken oder Glas?<br />
Ein feines Fläschen, ein leises Ploppen,<br />
das Schnuppern am Korken:<br />
Weintrinker sind irgendwie ganz<br />
sensibel, wenn es um den Verschluss<br />
des edlen Rebensafts geht.<br />
Und irgendwie auch romantisch.<br />
Dabei läuft man doch bei dem klassischen<br />
Verschluss aus Kork oft Gefahr,<br />
dass er mit TCA (Trichloranisol) belastet<br />
ist. Diese Substanz – es wird<br />
vermutete, dass sie beim biologischen<br />
Abbau von chlorphenolhaltigen<br />
Fungiziden entsteht – ist Hauptverursacher<br />
für den berühmt-berüchtigen<br />
muffigen Geruch und löst oft neben<br />
Erstaunen (Das kann doch nicht sein,<br />
der war teuer!) auch Bestürzung (Das<br />
hätten wir nie und nimmer gedacht!)<br />
aus. Dass das „schimmlige“ Aroma<br />
nichts mit dem Wein, sondern mit<br />
einem schlechten Korken zu tun hat,<br />
wissen viele nicht.<br />
Quasi den Dreh raus haben derzeit<br />
etliche Weingüter, sie schwören<br />
mittlerweile auf Metallkappen.<br />
Selbst bekannte Wengerter bauen<br />
inzwischen auf diese Art des Verschlusses<br />
und weisen damit kritische<br />
Stimmen zurück, dass der Tropfen in<br />
20<br />
der Bouteille von eher minderer Qualität<br />
sei. Nicht ganz so en vogue hingegen<br />
sind Plastikkorken. Recht unspektakuläre<br />
Weine, die eine eher kurze<br />
Lagerzeit haben, werden damit verstöpselt.<br />
Auf dem Vormarsch hingegen<br />
ist die recht edle Variante des Glaskorkens.<br />
Er gibt zwar kein lautes Plopp<br />
von sich, wenn man ihn entfernt, ist<br />
aber eine elegante, wenn auch teure<br />
Lösung, der sich in den letzten Jahren<br />
dennoch etliche Winzer angeschlossen<br />
haben. Geschützt wird der Glasstöpsel<br />
– ausgestattet mit einem dünnen<br />
Silikonring für den sicheren Halt -<br />
zusätzlich durch eine Aluminiumkapsel.<br />
Besonders Topwinzer in Österreich<br />
schwören wohl auf diese Form des<br />
Korkens. Man darf gespannt sein, wie<br />
sich die „Verschlusssache Wein“ in<br />
nächster Zeit weiter<br />
entwickelt – Ideen gibt<br />
es genug.<br />
Bildnachweis: Deutsches Weininstitut/DWI