06.02.2015 Aufrufe

PDF: 2,3 MB - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft

PDF: 2,3 MB - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft

PDF: 2,3 MB - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Profil der Branche<br />

19<br />

Ich will Defizite nicht verschweigen. Das Klassenmusizieren<br />

mit Blasinstrumenten wird vielfältig kritisiert.<br />

Insbesondere professionelle Musiker sehen mit<br />

Unbehagen, dass die Praxis die hohen Versprechungen<br />

oftmals nicht einzulösen vermag. Ein Hauptargument:<br />

der Vorwurf des instrumentalen Dilettantismus,<br />

der sich aus mangelnder Kompetenz der<br />

Lehrkräfte herleitet <strong>und</strong> entsprechend fatale Folgen<br />

für die instrumentalen Lernergebnisse der Kinder<br />

zeitigt. Darüber hinaus wird von verschiedenen Seiten<br />

beklagt, dass die meisten Konzepte des Klassenmusizierens<br />

bislang nur unzureichend an den eigentlichen<br />

schulischen Musikunterricht angeb<strong>und</strong>en<br />

sind. Auch ist zu beklagen, dass für Bläser- <strong>und</strong><br />

Streicherklassen bislang kein stimmiges didaktisches<br />

Gesamtkonzept existiert, das den Stellenwert des<br />

Klassenmusizierens in einem lerntheoretischen <strong>und</strong><br />

bildungspolitischen Kontext verdeutlicht. Diese Vorwürfe<br />

treffen im Kern zu. Genauer:<br />

Defizit 1: Eingelernte Fehler<br />

Dass Schüler die Handhabung ihres Instruments nicht<br />

richtig erlernen, kann an der mangelnden Kompetenz<br />

von Lehrkräften oder zu große Lerngruppen<br />

liegen. Dass die Ausbildung von Lehrkräften so gut<br />

wie möglich sein muss, ist eine Binsenweisheit.<br />

Daher sollte deren Qualität auch dokumentiert<br />

werden, z. B. über entsprechende Prüfungen <strong>und</strong><br />

Zertifikate.<br />

Nun gibt es in der Praxis auch Modelle des Bläserklassenunterrichts,<br />

die auf der Kooperation von Lehrkräften<br />

basieren. In den meisten Fällen findet eine Zusammenarbeit<br />

einer Regelschule mit einer<br />

Musikschule oder einem Musikverein statt. Andere<br />

Modelle sehen regelmäßige Prüfungen durch Fachlehrer<br />

vor, z. B. in Stimmproben separat für die Holzbläser<br />

<strong>und</strong> Blechbläser. Mit einer gelungenen Mischung<br />

aus Gruppenunterricht <strong>und</strong> individueller<br />

Lernkontrolle lassen sich die beklagten Fehlentwicklungen<br />

zumindest deutlich reduzieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!