PDF: 2,3 MB - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
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Handlungsperspektiven für die Zukunft der Branche<br />
Klaus Stetter<br />
Jochen Stock<br />
Klaus Stetter<br />
Hohner Musikinstrumente GmbH<br />
Jochen Stock<br />
Just Music, So<strong>und</strong> & Drumland GmbH<br />
Wir müssen zum einen Dinge tun, die den Kindern<br />
Spaß machen. Also sollten wir vielleicht im Kindergarten<br />
nicht mit der Geige anfangen, sondern mit etwas,<br />
was sie wirklich können. Und wir müssen ihnen<br />
dann Möglichkeiten bieten, sich weiterentwickeln zu<br />
können, wenn sie das wollen, in verschiedene Richtungen.<br />
Es ist wichtig, dass dafür die Strukturen passend<br />
gemacht werden. Die Kinder haben nicht mehr<br />
viel Zeit. Was bleibt auf der Strecke Eigentlich die<br />
Musik. Wieso die Musik Musik ist hochkompliziert,<br />
da muss man viel üben. Wir müssen uns einfach<br />
dahingehend entwickeln, dass jeder Spaß an der<br />
Musik hat. Im Freizeitbereich <strong>und</strong> im Schulbereich.<br />
Wir verpassen Produktionstrends in Deutschland,<br />
weil wir auch Musiktrends verpassen. Die<br />
M<strong>und</strong>harmonika ist zwar kein elektronisches Instrument,<br />
aber sicherlich ein Instrument, das weltweit<br />
gespielt wird. Sie hat in USA einen Riesenmarktanteil,<br />
dort spielt man viel Blues. Es gibt in Deutschland keinen<br />
Lehrstuhl für M<strong>und</strong>harmonika, weil sie nicht als<br />
klassisches Instrument akzeptiert wird <strong>und</strong> damit<br />
auch keine Förderung erhält. Das ist ein typisches<br />
Beispiel dafür, dass wir uns in der Vergangenheit<br />
sonnen <strong>und</strong> gar nicht merken, dass die Musik inzwischen<br />
ganz woanders spielt.<br />
Herausforderungen:<br />
3 Vollsortimente werden auf Dauer nicht überleben<br />
können, wenn sie nicht ausreichend Fläche<br />
haben<br />
3 Die Fachausbildung muss verbessert werden: Gut<br />
informierte K<strong>und</strong>en erwarten topausgebildete<br />
Leute<br />
Ich habe ein paar dieser besagten Musikgeschäfte,<br />
allerdings der größeren. Das kleinste hat 2 000 Quadratmeter,<br />
das größte knapp 5 000 Quadratmeter<br />
reine Verkaufsfläche. Vollsortimente werden auf<br />
Dauer nicht überleben können, wenn sie nicht<br />
ausreichend Fläche haben, um das volle Sortiment<br />
der Musikbranche auch anbieten können. Die Zeit<br />
gibt mir Recht. Die größeren Musikgeschäfte – Fachgeschäfte<br />
außen vor – sind eher größer geworden <strong>und</strong><br />
haben Marktanteile dazugewonnen. Bei uns sind das<br />
ca. 10 Prozent im Jahr, da liegen wir ganz gut. Die kleineren<br />
schaffen das nicht.<br />
Der Vollsortimenter muss eben auch das volle<br />
Sortiment haben, gerade auch wegen des Internet-<br />
Versandhandels. Wir haben eine ganz gute Internet-