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PDF: 2,3 MB - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft

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20 Das Profil der Branche<br />

Defizit 2: Eingeschränktes Repertoire<br />

Das verfügbare Repertoire für Bläserklassen ist derzeit<br />

noch ein wenig einseitig. Das weit verbreitete<br />

Schulwerk von „Best in class“ beispielsweise beginnt<br />

meist mit englischen Liedern <strong>und</strong> Tänzen, die sich an<br />

Stilen populärer Musik orientieren <strong>und</strong> häufig Schlagzeug<br />

einsetzen. Dazwischen finden sich einige wenige<br />

Arrangements von Stücken Bachs, Händels <strong>und</strong><br />

Beethovens, z. B. die altvertraute Ode an die Freude<br />

(auch diese mit dem unvermeidlichen Schlagzeug).<br />

Das angebotene Repertoire sollte stilistisch <strong>und</strong><br />

historisch vielfältiger werden.<br />

Klassenmusizieren als Konzept der<br />

<strong>Kultur</strong> erschließung<br />

<strong>Kultur</strong>erschließung wird in der neueren Musikdidaktik<br />

zunehmend als Schlüssel gehandelt, der sich deutlich<br />

von älteren Erziehungs- <strong>und</strong> Vermittlungskonzepten<br />

unterscheidet. Auf die Situation einer<br />

Bläserklasse übertragen, findet sich dies wieder im<br />

schrittweisen Erlernen von Gr<strong>und</strong>zügen des Instrumentalspiels<br />

<strong>und</strong> den dazu erforderlichen Techniken<br />

<strong>und</strong> theoretischen Kenntnissen, verb<strong>und</strong>en mit der<br />

sozialen Integration in die Gruppe. Dazu kommt der<br />

entscheidende Aspekte des Kontextes. Sollte nicht<br />

der bislang praktizierte Instrumentalunterricht<br />

dadurch ergänzt <strong>und</strong> erweitert werden, dass die<br />

Schüler die gleichen Stücke, die sie auf ihrem<br />

Instrument spielen, auch in ihren unterschiedlichen<br />

musikalischen <strong>und</strong> fächerübergreifenden<br />

Kontexten kennen lernen Dass sie diese Stücke singen,<br />

mit unterschiedlichen Instrumenten musizieren,<br />

sie improvisierend oder komponierend erweitern, in<br />

Bewegung oder Bild oder Szene umsetzen, sich hörend<br />

<strong>und</strong> reflektierend ihre kulturellen Kontexte erschließen<br />

Dies wäre ein Unterrichtsideal, in das<br />

auch musiktheoretische Kenntnisse nicht als Selbstzweck,<br />

sondern als notwendige Basis musikalischen<br />

Handelns <strong>und</strong> Denkens integriert sind. Dabei lässt<br />

sich in diesen Kontext auch die Rolle der Schüler als<br />

stärker partizipatorisch deuten. Da sie als Mitglieder<br />

des Klassenorchesters je eine spezifische Aufgabe erfüllen,<br />

bringen sie die dabei gemachten individuellen<br />

musikalischen Erfahrungen als Spezialisten in den gemeinsamen<br />

Diskurs ein <strong>und</strong> erleichtern damit dem

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