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Seite 12 D / Sonntags-Anzeiger WITTGENSTEIN Sonntag, 19. Dezember 2010 Ausführung der Ausführung der Abbruch-, Maurerund Rohbauarbeiten Fliesenarbeiten! Auf der Lake 2 57392 Schmallenberg Tel. 02972.9705-0 Fax 02972.9705-30 Mail: bauunternehmung@koester-schmallenberg.de Web: www.koester-schmallenberg.de In der Ausgabe vom Sonntag, 12. Dezember, berichtete der SWA im Rahmen eines Baukollektivs über den Anbau an das Berufskolleg in Bad Berleburg, in dem nun die Außenstellen Bad Berleburg der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein zusammengeführt werden. Am Gelingen dieses Anbaus hatte auch die Bauunternehmung Anton Köster mit Sitz Auf der Lake 2 in 57392 Schmallenberg ihren Anteil. Allerdings nicht, wie von uns fälschlicherweise in der entsprechenden Anzeige geschrieben, durch die Ausführung der Abbruch-, Maurerund Fliesarbeiten. Die Bauunternehmung Anton Köster in Schmallenberg war beim Anbau für die Außenstellen Bad Berleburg der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein für die Ausführung der Rohbauarbeiten zuständig. Posaunengottesdienst Girkhausen. Jetzt veranstaltete die Kirchengemeinde Girkhausen zusammen mit dem CVJM- Posaunenchor Girkhausen den traditionellen Posaunengottesdienst zum Advent in der evangelischen Pfarrkirche zu Girkhausen. Unter der Regie von Dirigent Georg-Adolf Spies präsentierten die Girkhäuser Bläser ein adventliches und weihnachtliches Programm mit Werken von Johann-Sebastian Bach, Georg-Friedrich Händel, Antonio Vivaldi und Louis Lewandowski. Durch den musika- lischen Gottesdienst führte Pfarrer Achim Schwarz. Zahlreiche Besucher aus nah und fern lauschten dem vorweihnachtlichen Konzert, das wieder mit Zugaben, unter anderem dem Lied vom kleinen Trommler endete. Nur bis 24. Dezember 2010 … Die Weihnachts- Preis-Zwerge schenken Ihnen 10 % auf alles * ! – auch auf bereits reduzierte Ware – Q wie Quereinsteiger Q-Seminar des Kirchenkreises Wittgenstein richtete sich an „reifere Mitarbeiter“ Bad Berleburg. In der Jugendarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein gibt es für die Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeitender ein A-Seminar. Das ist ein Grundkurs für Jugendliche ab 15 Jahren. Dem schließt sich ein B-Seminar an, dieses Angebot ist ein Aufbaukurs und richtet sich an Mädchen und Jungen ab 16 Jahren. Wenn man nun hört, dass es im Kirchenkreis Wittgenstein mittlerweile auch Q-Seminare gibt, und wenn man dann noch das Alphabet unfallfrei durchbuchstabieren kann, dann könnte man auf die Idee kommen, jenes Seminar müssen aber verflixt fortgeschrittene ehrenamtliche Mitarbeiter besuchen. Das ist zwar falsch gedacht, kommt aber trotzdem zu dem richtigen Ergebnis. Denn auch wenn es keine C- bis P- Seminare gibt, so richtet sich das nagelneue Q-Seminar tatsächlich an Quereinsteiger, also laut Werbefaltblatt an reifere Mitarbeiter, „die sich nicht als Jugendliche schon auf die Aufgabe in der Kinder- und Jugendarbeit vorbereitet haben“. Oder noch mal anders formuliert: „Erwachsene ab 25 Jahren, die es (noch) mal wissen wollen.“ Denn an das Kompetenzzentrum für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit beim Kirchenkreis war eben jener Wunsch aus dieser Personengruppe herangetragen worden. Konkret ansprechen wollten die Mitarbeiter des Evangeli- schen Kirchenkreises Wittgenstein diejenigen, die Jungscharoder Jugendgruppen bereits betreuen oder betreuen wollen, die neue Ideen für ihre Arbeit brauchen, die sich mit Anderen austauschen wollen, die sich noch einmal mit den Grundlagen beschäftigen wollen. Zehn Teilnehmer aus dem großen Evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein nahmen an dem Quereinsteiger-Seminar teil, dessen Programm von Heiner Häcker vom Wittgensteiner CVJM-Kreisverband und von Kerstin Grünert, Thomas Lindner und Bernd Wessel, Mitarbeiter im Kompetenzzentrum des Kirchenkreises, gestaltet worden war. Außer einem gemeinsamen Samstag gehörten auch noch fünf Dienstagabende zu dem Seminar. Unter anderem ging es in dem Seminar um Rechtliches und Gefahrenkunde, um Bibelarbeit in Theorie und Praxis, um Andachten, Arbeitshilfen, Abenteuerspiele und Ausblicke. Die Altersbandbreite der Teilnehmer gaben die 25-jährige Yvonne Riedesel aus Beddelhausen und der 48-jährige Thomas Soth aus Wenholthausen vor, die geographische Bandbreite ebenfalls. Thomas Soth kam 1988 ins Sauerland, vor 16 Jahren wurde er Presbyter. Er selbst sei in der CVJM-Jugend- Der Kirchenkreis Wittgenstein hat jetzt mit dem Q-Seminar ein Angebot geschaffen, das sich an Quereinsteiger richtet – oder laut Werbefaltblatt an reifere Mitarbeiter, „die sich nicht als Jugendliche schon auf die Aufgabe in der Kinder- und Jugendarbeit vorbereitet haben“. 57258 Freudenberg Gewerbestr. 11 Tel. 0 27 34/27 62-0 arbeit in Essen groß geworden, aber im Kirchenkreis Wittgenstein sei die Situation ja zunächst eine ganz andere gewesen. Damals habe es noch Jugendreferenten gegeben. Nachdem die nun weg seien, sei er als Jugendpresbyter auch Chef der Jugendarbeit in der Kirchengemeinde Dorlar geworden. Er betreue die 14 oder 15 Mitarbeiter, deshalb habe er sich über Q-Seminar-Angebot sehr gefreut. Vorher habe er keine Vorstellung gehabt, was sich hinter dieser Überschrift verberge, aber sein Schlussfazit laute: „Ich fand das echt klasse.“ Für ihn sei ein ganz wichtiger Punkt die Erörterung rechtlicher Fragen gewesen: „Das hat mich ein ganzes Stück weitergebracht.“ Die Veranstaltungsreihe sei auch eine „runde Sache“ gewesen, weil die Alterstruktur der Gruppe gestimmt habe, überhaupt sei die Gruppe „klasse“ gewesen. Nicht anders die Einschätzung von Birgit Lauber aus Girkhausen. Auch sie fand gut, dass man über Sicherheitsfragen gesprochen habe und außerdem viele Spiele für drinnen und draußen vorgestellt worden seien. Und dass wirklich alle rundherum zufrieden waren, konnte Bernd Wessel vom Mitarbeiter- Team sogar durch eine Tatsache beweisen: Auch wenn das Q- Seminar jetzt vorbei sei, wolle sich die Gruppe im Januar noch einmal in Girkhausen treffen. Gewerbegebiet Wilhelmshöhe, Nähe Diskothek „Kosmos” Öffnungszeiten: Mo.– Fr.: 9.30 –19.00 Heiligabend: 9.30 –13.00 Sa.: 9.30 –18.00 Silvester: 9.30 –13.00 72 x in Deutschland www.babyone.de * Gilt nicht für bestehende Aufträge und bestellte Ware. Nicht kombinierbar mit anderen Rabatten.
Sonntag, 19. Dezember 2010 WITTGENSTEIN Sonntags-Anzeiger / Seite 13 D Ehemalige informierten sich Erndtebrück. Mehr als 70 ehemalige Soldaten und Beschäftigte konnte jetzt der Standortälteste und Kommandeur des Einsatzführungsbereichs 2, Oberst Dieter Beck, zum Ehemaligentreffen in der Hachenberg-Kaserne begrüßen. Neben einer Führung durch das neue Einsatzgebäude waren insbesondere die aktuellen Entwicklungen im Einsatzführungsdienst THW ist gut aufgestellt Und doch: Der Blick in die Zukunft bereitet Sorgen Raumland. Zu einem informellen Besuch war jetzt der Bundestagspolitiker Willi Brase (SPD) zu Gast beim THW- Ortsverband Bad Berleburg in Raumland. Besonders zufrieden zeigte sich Willi Brase, dass der Antrag seiner Fraktion gegen die von der Koalition geplanten Stellenkürzungen beim THW in der Haushaltsbereinigungssitzung angenommen worden sei, heißt es in einer Pressemitteilung. Dies habe zur Folge, dass die Stiftung fortan in den Kreis der Sicherheitsbehörden aufgenommen werde, was neben Verzicht auf Stellenstreichungen auch eine Anerkennung der Leistungen des THW im zivilen Katastrophenschutz bedeute. Der Bad Berleburger Ortsbeauftragte Volker Dieckmann berichtete über die Umstrukturierungen der vergangenen Jahre beim THW und die damit verbundene Ausstattung. Vorgestern kam das lang ersehnte neue Fahrzeug für die erste Bergungsgruppe in die Unterkunft – als Ersatz für das nunmehr 25 Jahre alte Vorgängermodell. Vor wenigen Wochen hat auch die Fachgruppe Infrastruktur einen MLW 5 vom Typ der Luftwaffe und am Standort Erndtebrück Gegenstand der Informationsveranstaltung des Standortältesten und des Leiters des Systemunterstützungszentrums Führungsdienste der Luftwaffe, Oberstleutnant Bernd Lorenzen. Nach dem Informationsteil wurde mit vielen aktiven Soldatinnen und Soldaten in gemütlicher Runde diskutiert. Das beliebte Treffen hat Mercedes Sprinter bekommen. Bei den Spezialisten der Fachgruppe Beleuchtung bleibt die Ausstattung noch einige Zeit bestehen und für die zweite Bergungsgruppe wird voraussichtlich der 25 Jahre alte Magirus im Jahr 2013 ersetzt. Vorausgesetzt die Planungen werden so eingehalten, dann ist der THW Ortsverband Bad Berleburg in den nächsten Jahren gut aufgestellt. Wehrpflichtaussetzung und demographische Entwicklung bereiten dem THW allerdings manche Sorge, was den Nachwuchs angeht, da- laut Pressemitteilung wieder einmal bewiesen, dass sich die Teilnehmer auch noch nach vielen Jahren für die Entwicklung ihres ehemaligen Verbandes interessieren. Die Verbundenheit zwischen Ehemaligen und Aktiven des Standortes Erndtebrück war wieder einmal Garant für ei0ne Veranstaltung in herzlicher und kameradschaftlicher Atmosphäre. Hohe Auszeichnung Goldene Ehrennadel für Obermeister Karl-Friedrich Bublitz Salchendorf/Bad Berleburg. Hohe Auszeichnung für Peter Fuchslocher: Der langjährige Obermeister der Fachinnung Sanitär-Heizung-Klima Siegen- Wittgenstein erhielt für seine Verdienste rund um das Sanitärund Heizungsbauerhandwerk jetzt die Goldene Ehrennadel des Fachverbandes Sanitär-Heizung-KlimaNordrhein-Westfalen. Obermeister Karl-Friedrich Bublitz überreichte ihm in Netphen-Salchendorf im Rahmen einer Innungsversammlung die entsprechende Urkunde und würdigte die Leistungen Fuchslochers. Der war bis 1994 elf Jahre lang Meisterbeisitzer im Gesellenprüfungsausschuss und von 1986 bis 1994 Vorstandsmitglied der Innung. Im selben Jahr wurde er auch zum Obermeister gewählt. Diese Position hatte der heute 70-jährige Ehrenobermeister der Fachinnung bis 2007 inne. Während seiner Zeit als Obermeister habe er sich besonders für den Aufbau und Erhalt des Ausbildungszentrums der Innung eingesetzt, sagte Bublitz in seiner Ansprache. Außerdem war der gebürtige Schwabe – neben seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand des Landesverbandes – seit 1993 als Mitglied und Vorsitzender des Tarifausschusses „für viele, zum Teil weitsichtige und entscheidende Tarifabschlüsse“ verantwortlich. Neben diesen vielen Ämtern habe Fuchslocher, gemeinsam mit seiner Frau Renate und seinen Söhnen, noch einen Betrieb mit Verantwortung für Familie und Mitarbeiter geführt. „Immer hast Du in deinem Betrieb ausgebildet und Dich darum bemüht, dass deine Mitarbeiter ein sicheres und ausreichendes Einkommmen haben.“ Mit der Silbernen Ehrennadel des Fachverbandes Sanitär- Heizung-Klima Nordrhein- Westfalen wurden Karl-Heinz Marx, Hans-Walter Wolf und Udo Hampel ausgezeichnet. Alle drei sind seit vielen Jahren Gesellenbeisitzer im Prüfungsausschuss – Udo Hampel seit 1985, Hans-Walter Wolf seit 1988 und Karl-Heinz Marx seit 1994. Innungsobermeister Karl- Friedrich Bublitz bezeichnete die Gesellenprüfung als „wichtigste und verantwortungsvollste Aufgabe“ der Innung. „Diese Aufgaben im Prüfungsausschuss werden von den Mitgliedern der Prüfungsausschüsse neben ihrer normalen Arbeit im Betrieb erledigt.“ rum wird der Fokus verstärkt auf die Jugendarbeit gelegt. Viele heute Aktive haben bereits in der THW-Jugend angefangen und dort viel gelernt, was sie im Einsatz, Beruf und Alltag ebenfalls gebrauchen können. Die Aktivitäten der THW- Jugend stellen für die Kinder und Jugendlichen neben dem Besuch der Schulen eine echte Freizeitalternative dar. Neben der technischen Ausbildung mit den Geräten und Möglichkeiten des THW gibt es auch Training für Wettkämpfe oder auch Zeltlager. Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Willi Brase stattete dem Bad Berleburger THW-Ortsverband Bad Berleburg jetzt einen Besuch ab. Schlimmer als die Mafia? Bürger beschuldigen Verwaltung: „Politik hat Hausaufgaben schlecht gemacht“ Bad Berleburg. Ursprünglich sollte es nur eine Informationsveranstaltung zum Thema „Sommerreinigung 2011 für die Straßen des Kernstadt Bad Berleburgs“ werden. Doch das, was sich da kürzlich im örtlichen Bürgerhaus entwickelte, wurde bald zu einem offenen Schlagabtausch zwischen erbosten Bürgern und Vertretern der Stadt. Die ersten verständnislosen Blicke erntete Baudezernent Wolfgang Acker-Marx, als er die Neuerungen vorstellte, die ab Januar 2011 auf einige Berleburger Bürger zukommen werden. In der vergangenen Stadtratssitzung sei eine Veränderung der Straßenreinigungssatzung einstimmig beschlossen worden, sagte er. Bislang sei die Sommerreinigung aller Straßen der Odebornstadt allein Sache der anliegenden Grundstückseigentümer gewesen. Künftig, so sehe es der Beschluss vor, sollen aber besondere Straßen, die zum zentralen Kernstadtbereich gehören und daher am meisten von Pkw-Verkehr und Fußgängern frequentiert würden, nicht mehr von den Bürgern, sondern von der Stadt gereinigt werden. Damit wolle man zum einen die betroffenen Anwohner entlasten, zum anderen für weniger Schmutz auf den Straßen sorgen, als dies bislang der Fall gewesen sei. „Dies gilt aber nur für die ausgesuchten Straßen im Kernstadtbereich“, so Wolfgang Acker-Marx, „für die übrigen 98 Prozent der Stadt bleibt damit alles beim Alten.“ Gereinigt würden hierbei die Straßen und die Straßenrinne, alle übrigen Flächen seien weiterhin Sache der Anwohner. Schließlich sei mit der neuen Straßenreinigung auch eine Straßenreinigungsgebühr verbunden, fügte Helmut Lückel hinzu. Diese trete mit der gesamten Satzungsänderung ab 1. Januar 2011 in Kraft und beschränke sich für jeden betroffenen Anlieger auf 70 Cent pro Jahr. „Es handelt sich bei den zu reinigenden Straßen um eine Kernstrecke von etwa 12 000 Metern“, so Helmut Lückel. Entlang dieser Strecke seien 10 650 gebührenpflichtige Frontmeter aufgeführt. „Für einen Reinigungsdurchgang werden schließlich 830 Euro fällig, diese Kosten durch die 10 650 Anlieger geteilt, ergebe etwa 0,07 Euro pro Frontmeter. „Und da über das Jahr gesehen insgesamt zehn Reinigungsdurchgänge geplant sind, hat dies 0,70 Cent pro Frontmeter zur Folge.“ Auf diese Beschreibung hin, verschafften sich die ersten Zuhörer im Bürgerhaus Luft: „Es ist also so, dass demnächst einige Berleburger zur Kasse gebeten werden sollen und andere nicht. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?“, fragte eine betroffene Anliegerin aus der Schlossstraße kritisch nach. Im Übrigen könne sie sich nur sehr schwer vorstellen, wie man eine solche Säuberungsaktion praktisch umsetzen wolle: „Ich denke da nur an die Hochstraße und die Schlossstraße, die im Grunde immer an den Seiten mit Autos zugeparkt sind. Wie soll denn da eine Reinigungsmaschine durchkommen?“ Was letzteren Punkt angehe, werde man künftig eine Lösung finden und einen Tag für die Säuberung aussuchen, der besonders verkehrsberuhigt sei, gab Wolfgang Acker-Marx zur Antwort – und erntete zynisches Gelächter. „Aber die, die die Straße bislang gut gesäubert haben, die werden jetzt mit dieser Sache bestraft. Das kann man nicht einsehen“, setzte die Anwohnerin nach. Im Übrigen sollte man sich nicht darauf verlassen, dass das erklärte Ziel einer weniger verdreckten Stadt mit allein zehn Säuberungsdurchgängen erreicht werden könne. Peter Möhn, Anwohner der Mühlwiese, fand da ganz andere Worte: „Wer hat das Ganze eigentlich beschlossen? Ich frage das deshalb, damit wir wissen, wen wir demnächst nicht mehr zu wählen brauchen.“ Wolfgang Acker-Marx entgegnete, dass diese Satzungsänderung auf einen einstimmigen Beschluss aller Stadtratsfraktionen zurückgehe. Doch noch ein weiteres Problem bot Grund zur deutlichen Kritik: „Und Hochund Schulstraße sollen also so verdreckt sein?“, fragte Rüdiger Kloos, Anwohner der Poststraße, kritisch nach. „Wer will denn das überhaupt festgelegt haben?“ Man habe eben gerade solche Straßen eingeplant, die sehr stark frequentiert seien, wiederholte Wolfgang Acker- Marx. „Wenn dem so ist, wieso säubert man dann die Bereiche rund um die Kliniken nicht mit?“, warf da plötzlich Volkmar Schruttke, Anwohner der Parkstraße, ein, „das sind doch auch sehr stark frequentierte Straßen. Aber die stehen hier nicht auf dem Plan. Auch nicht der Bereich rund um die Bismarcksäule, Herr Acker-Marx.“ Dann wurden die Unmutsäußerungen aus dem Publikum noch deutlicher: „Ich hätte da noch eine andere Frage“, fügte Peter Möhn zur allgemeinen Diskussion hinzu, „besteht überhaupt noch eine Möglichkeit, ein Veto gegen diese Änderung einzulegen?“ Hierauf betonte Wolfgang Acker-Marx noch einmal, dass es sich bei dieser Neuerung um einen einstimmigen Ratsbeschluss handele und dass dieser Abend hier im Bürgerhaus lediglich eine Informationsveranstaltung sei. Diese Antwort nahm Peter Möhn schließlich zum Anlass, die Veranstaltung erbost zu verlassen, was ihm einige Anwesende darauf hin gleich taten. Ortsvorsteher Hermann Kaiser gab schließlich zu bedenken, dass man mit dieser Neuerung nun einmal eine flächendeckende Lösung für den Kernstadtbereich angestrebt habe, und dass Kosten in Höhe von 70 Cent im Jahr für jeden betroffenen Anwohner ja nun einmal nicht die Welt seien. Es gehe hier auch gar nicht einmal um die Gebühr von 70 Cent, die die Leute auf die Palme bringe, machte ein anderer Anwohner deutlich, „ich verwahre mich einfach dagegen, dass wir laut Stadtrat nicht in der Lage sein sollen, unsere Straßen ordentlich zu fegen.“ Und Rüdiger Kloos fügte hinzu, dass ja für die Stadtsäuberung nun auch eine neue Kehrmaschine angeschafft werden müsse: „Aber hat die Stadt nicht schon genug Schulden?“ Das Ganze sei einfach eine ungerechte Angelegenheit, musste auch ein anderer Zuhörer feststellen, „hier sind eindeutig die Hausaufgaben von Seiten der Politik schlecht gemacht worden, und ich fordere daher den Rat der Stadt Bad Berleburg auf, den Beschluss noch einmal zu überdenken.“ Eine weitere betroffene Anwohnerin aus der Kernstadt, die ebenfalls den Raum verließ, fand darauf hin noch deutlichere Worte: „Wenn das, meine Herren, wirklich alles so kommt, dann packe ich keinen Besen mehr an. Das hier ist ja schlimmer als bei der Mafia.“ Folgende Fahrbahnen in Bad Berleburg sollen ab 2011 im Zeitraum vom 1. April und 15. November von der Stadt gereinigt werden: Schulstraße, Ludwigsburgstraße, Talstraße, Schlossstraße, Marktplatz, Bismarckstraße, Poststraße, Im Herrengarten, Goetheplatz, Graf-Casimir-Straße, Mühlwiese, Hochstraße, Bahnhofstraße und Astenbergstraße. vg Dramatische Entwicklung IHK-Vollversammlung fordert Schulreform: „Weniger wäre mehr“ Siegen/Bad Berleburg. In den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe nimmt die Anzahl der Schulabgänger dramatisch ab – nach neuesten Schätzungen um rund 23 Prozent bis zum Jahre 2019. Dies wird das ohnehin offenkundige Fachkräfteproblem weiter forcieren, zumal es einer immer größer werdenden Zahl von Schulabsolventen erheblich an Berufs-, Ausbildungsund Beschäftigungsreife mangelt. Die gravierenden Auswirkungen für die mittel- und langfristige Versorgung mit Fachkräften für die Unternehmen in Siegen-Wittgenstein und Olpe liegen auf der Hand. Die Betriebe setzen daher ganz wesentlich auf eine Schulpolitik, die insbesondere kleinere Klassen, verlässliche Schulstrukturen sowie stärkere Berufsorientierung in den Blick nimmt. Dies jedenfalls betonte die Vollversamm- lung der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) in einer einmütig beschlossenen Resolution, die die schulpolitischen Forderungen der regionalen Wirtschaft an die NRW- Landespolitik enthält. Die Unternehmer machen darin sehr deutlich, dass es aus ihrer Sicht angesichts der drastischen Rückgänge bei den Schülerzahlen relativ wenig Sinn macht, ein ohnehin schon sehr komplexes Schulsystem durch die Einführung von Gemeinschaftsschulen noch weiter auszudifferenzieren. IHK-Präsident Klaus Vetter: „Weniger wäre mehr, transparenter wäre nachvollziehbarer, übersichtlicher wäre besser.“ Zugleich müsse die Schulpolitik dem Inhalt und der Qualität des schulischen Unterrichts endlich den Vorrang vor endlosen Debatten über Struktur- und Organisationsfragen einräumen. Hermann Kaiser, Wolfgang Acker-Marx und Helmut Lückel (v. r. ) mussten sich den erbosten Fragen der Anwesenden stellen. Foto: vg Klaus Vetter: „Die beste Strukturreform bestünde vermutlich in einer mehrjährigen Reformpause!“ Es sei unbedingt erforderlich, die „demografische Rendite“ im Schulsystem zu belassen. Benötigt würden kleinere Klassen sowie mehr und besser qualifizierte Pädagogen, die noch frühzeitiger als bisher bereits während des Studiums mit der schulischen Praxis konfrontiert werden müssen. Man benötige ein durchlässiges Schulsystem. Alle Kinder und Jugendlichen müssten wohnortnah beschult und alle Schulabschlüsse erwerben können. Die Rahmenbedingungen des schulischen Unterrichts wie Klassengröße und Lehrerausstattung seien den pädagogischen Erfordernissen anzupassen. Zudem müsse gelten: „Kein Abschluss ohne Anschlussperspektive.“ Nachhaltig machten die Unternehmer einmal mehr deutlich, dass aus ihrer Sicht die Stundenansätze in den Fächern Deutsch und Mathematik erhöht werden müssten. Sie plädierten eindringlich dafür, die Kopfnoten beizubehalten, insbesondere, um lernschwächeren Schülern die Möglichkeit zu geben, über ein angemessenes Sozialverhalten Alleinstellungsmerkmale im Bewerbungsverfahren auch bei schlechten Notendurchschnitten kenntlich zu machen. Schließlich forderten die Unternehmer, die Leistungen der Schule und ihrer Absolventen transparenter und öffentlicher zu machen. Die Schulen müssten in einen fairen Wettbewerb gestellt werden. Jugendliche müssten bei ihrem Schulabschluss ein sicheres Gespür für ihre eigenen Talente und Interessen haben.
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