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Seite 14 / Sonntags-<strong>Anzeiger</strong> SPORT Sonntag, 19. Dezember 2010<br />
Aufgeben gilt nicht<br />
Gladbach erwartet nach dem 1:2 gegen Hamburg eine knüppelharte Rückrunde<br />
Mönchengladbach. Zuerst Pfiffe<br />
der Fans und Tränen bei den<br />
Spielern, danach Trotz und<br />
Kampfgeist bei Trainer und Vereinsführung:<br />
Auch nach einer<br />
Hinrunde ohne Heimsieg und<br />
der zweitschlechtesten Winterbilanz<br />
der Vereinsgeschichte<br />
glaubt Borussia Mönchengladbachs<br />
Trainer Michael Frontzeck<br />
weiter an den Klassenerhalt<br />
– und seine Vorgesetzten<br />
weiter an Frontzeck.<br />
„Wir sind Letzter, und dazu<br />
haben wir alle unseren Teil beigetragen:<br />
der Trainer, der Sportdirektor,<br />
die Mannschaft. Da<br />
einen jetzt zu opfern, ist mir zu<br />
einfach. Wir stehen alle in der<br />
Pflicht und berechtigt in der<br />
Kritik. Der müssen wir uns stellen<br />
und unsere Schlüsse daraus<br />
ziehen“, sagte Sportdirektor<br />
Max Eberl, der auch nach der<br />
1:2 (0:0)-Niederlage gegen den<br />
Hamburger SV ebenso fest zu<br />
Frontzeck steht wie Vizepräsident<br />
Rainer Bonhof. „Wir waren<br />
gut eingestellt, hatten hervorragende<br />
Kombinationen,<br />
aber haben natürlich nicht die<br />
Tore gemacht. Das liegt ja nicht<br />
am Trainer, sondern an den<br />
handelnden Personen“, meinte<br />
Bonhof, Weltmeister von 1974<br />
und als Trainer einst selbst am<br />
ersten Bundesliga-Abstieg der<br />
Borussia in der Saison 1998/99<br />
beteiligt.<br />
Nur in jener Spielzeit waren<br />
die Gladbacher mit ebenfalls<br />
zehn Punkten und einer noch<br />
schlechteren Tordifferenz (minus<br />
23 gegenüber jetzt minus<br />
21) schwächer als im Moment<br />
nach der fünften Niederlage in<br />
Folge. Vor allem die wacklige<br />
Defensive ist die Schwachstelle,<br />
was natürlich auch Frontzeck<br />
weiß. „Das war ein Spiegelbild<br />
der Hinrunde. Wir machen eigentlich<br />
ein gutes Spiel, aber<br />
der Gegner benötigt dann relativ<br />
wenig, um uns zu schlagen.<br />
Wir machen zwei, drei Fehler,<br />
die der HSV dann ausnutzt“,<br />
sagte Frontzeck angesichts<br />
der Gegentreffer Nummer<br />
46 und 47 durch Eljero Elia<br />
(46.) und Piotr Trochowski<br />
(72.) beim zwischenzeitlichen<br />
Ausgleich von Igor de Camargo<br />
(48.). Frontzeck sieht den<br />
Grund für die Abwehrprobleme<br />
und Konzentrationsschwächen<br />
vor allem in den ständigen per-<br />
Nach einer Hinrunde ohne Heimsieg und der zweitschlechtesten Winterbilanz der Vereinsgeschichte<br />
brachten die Gladbacher Fans im Heimspiel gegen Hamburg deutlich ihren Unmut zum Ausdruck –<br />
und forderten mitunter die Ablösung von Trainer und Vorstand.<br />
sonellen Umstellungen durch<br />
viele Verletzungen und Sperren.<br />
„Man kann das über ein paar<br />
<strong>Wochen</strong> kompensieren, aber<br />
nicht über eine gesamte Hinrunde“,<br />
meinte der Borussen-<br />
Trainer:<br />
„Etwas, das immer in Bewegung<br />
ist, kann nicht stabil werden.“<br />
Aufgeben kommt für<br />
Frontzeck, der eine „knüppelharte<br />
Rückrunde“ erwartet,<br />
nicht in Frage. „Ich bin weit<br />
davon entfernt, hier mit gesenktem<br />
Haupt rauszugehen“,<br />
meinte er: „Wenn man mal<br />
einen Strich unter diese Hinrunde<br />
zieht, ist alles Unglück,<br />
das im Fußball passieren kann,<br />
auf uns eingeprasselt. Wenn es<br />
in der Rückrunde halbwegs normal<br />
ist, werden wir unsere<br />
Chance haben, da raus zu kommen.“<br />
Frontzeck hofft auf die<br />
Rückkehr der Abwehrspieler<br />
Dante und Roel Brouwers und<br />
den einen oder anderen Neuzugang,<br />
um wie vor zwei Jahren in<br />
der Rückrunde noch vom letzten<br />
Platz ans rettende Ufer zu<br />
kommen.<br />
Transfercoups wie damals<br />
sind jetzt wieder nötig, zumal<br />
der Punkteabstand zu den<br />
Nicht-Abstiegsplätzen deutlich<br />
größer ist als damals. „Es muss<br />
einer kommen, oder vielleicht<br />
auch zwei oder drei, wo man<br />
sagen kann, das passt sofort“,<br />
meinte Bonhof. Dem HSV, der<br />
ähnlich viele Verletzungsprobleme<br />
hatte wie Gladbach,<br />
brachte der Sieg ein wenig Ruhe,<br />
die nach Meinung von Torhüter<br />
Frank Rost anhalten<br />
muss. „Wir müssen uns die Dinge<br />
intern an den Kopf hauen.<br />
Alles andere bringt uns nicht<br />
weiter“, sagte Rost, der explizit<br />
Sportdirektor Bastian Reinhardt<br />
gegen zuletzt öffentliche<br />
Kritik eines Aufsichtsrates verteidigte:<br />
„Es ist sehr schade,<br />
wenn man sieht, wie Basti hier<br />
hingestellt wird.“ (sid)<br />
„Neuer Trainer, neue Chancen“<br />
Bayern-Trainer Louis van Gaal warnt vor angeschlagenen Stuttgartern<br />
Stuttgart/Leverkusen. Ausgerechnet<br />
gegen den Rekordmeister<br />
und Südrivalen Bayern<br />
München will der VfB Stuttgart<br />
die Gunst seiner Zuschauer zurückgewinnen.<br />
„Wir müssen uns<br />
erarbeiten, dass die Leute wieder<br />
hinter uns stehen“, sagt<br />
Stuttgarts neuer Trainer Bruno<br />
Labbadia vor dem Hinrundenabschluss<br />
der abstiegsgefährdeten<br />
Schwaben gegen den Rekordmeister<br />
(heute, 17.30 Uhr).<br />
Bei seiner gelungenen Premiere<br />
auf der VfB-Bank beim<br />
5:1 in der Europa League gegen<br />
Odense BK musste der Nachfolger<br />
von Jens Keller erfahren,<br />
dass es nicht so einfach ist, die<br />
eigenen Anhänger nach der<br />
verkorksten Hinrunde wieder zu<br />
versöhnen. Dass die Angst vor<br />
einem Absturz in die Zweitklassigkeit<br />
im Schwabenland umgeht,<br />
war am Donnerstagabend<br />
deutlich zu spüren. Denn trotz<br />
der Torflut gegen Odense gab es<br />
Pfiffe gegen die eigenen Mannschaft.<br />
„Bei uns war noch viel<br />
Sand im Getriebe. Die Zuschauer<br />
haben das Recht, so zu reagieren,<br />
das ist zu akzeptieren.<br />
Aber ich bin mir sicher, am<br />
Sonntag stehen sie wie eine<br />
Wand hinter uns“, sagte Manager<br />
Fredi Bobic und stellte unmissverständlich<br />
fest: „Wir<br />
brauchen die Punkte.“<br />
Das ist auch den Profis klar.<br />
„Wenn man sieht, auf welchem<br />
Platz wir stehen, dann müssen<br />
wir einfach punkten, auch gegen<br />
diesen starken Gegner“, forderte<br />
Stürmer Ciprian Marica,<br />
der mit seinem Team zum Jahresabschluss<br />
im Achtelfinale des<br />
DFB-Pokals am Mittwoch erneut<br />
auf die Bayern trifft. Doch<br />
die Punkte in der Bundesliga<br />
sind für den Vorletzten derzeit<br />
wichtiger. Das weiß auch Labbadia,<br />
der sich aber auch der<br />
Schwere der Aufgabe bewusst<br />
ist. „Das ist eine sehr interessante<br />
Aufgabe, Bayern ist das<br />
Aushängeschild der Liga und<br />
sie haben den besten Kader der<br />
Liga“, sagte der 44-Jährige, der<br />
dennoch in Optimismus macht:<br />
„In dieser Saison haben auch<br />
schon Mannschaften Spielen<br />
gewonnen, wo man nicht damit<br />
gerechnet hat. Wir müssen eine<br />
eigene Identität zeigen und dürfen<br />
uns nicht nur nach dem<br />
Gegner richten.“<br />
Bayern-Trainer Louis van<br />
Gaal, der am Donnerstag Stuttgarts<br />
Auftritt gegen die Dänen<br />
aufmerksam verfolgt hat, weiß<br />
nicht so recht, was er vom VfB<br />
halten soll. „Neuer Trainer,<br />
neue Chancen. Es ist sehr<br />
schwer, meine Spieler auf dieses<br />
Match vorzubereiten, weil wir<br />
nicht genau wissen, was uns erwartet“,<br />
sagte der Niederländer,<br />
dem angesichts des großen<br />
Rückstandes auf Tabellenführer<br />
Borussia Dortmund aber klar ist:<br />
„Wir müssen eine Serie starten.“<br />
Torwart Jörg Butt warnt<br />
aber: „Labbadia wird Stuttgart<br />
heiß machen. Er ist bekannt dafür,<br />
dass er zu Beginn für Motivation<br />
sorgt.“<br />
Zuvor will Bayer Leverkusen<br />
gegen den SC Freiburg (15.30<br />
Uhr) seinen Vorsprung auf die<br />
Bayern wahren. „Wir wollen<br />
einen positiven Jahresabschluss.<br />
Es wäre fahrlässig, wenn wir<br />
jetzt nachlassen würden“, sagt<br />
Trainer Jupp Heynckes. Bei<br />
einem Sieg hätte Leverkusen 35<br />
Zähler auf dem Konto – exakt<br />
die Punktzahl, die im Vorjahr<br />
noch zur Herbstmeisterschaft<br />
gereicht hatte. (sid)<br />
Nur eine Deutsche erreicht das Ziel<br />
Herrmann läuft auf den 43. Platz / Böhler und Zeller geben auf<br />
La Clusaz. Denise Herrmann<br />
(Oberwiesenthal) hat beim<br />
Weltcup im französischen La<br />
Clusaz als einzige deutsche<br />
Langläuferin das Ziel erreicht.<br />
Über 15 km Freistil belegte die<br />
21-Jährige mit einem Rückstand<br />
von 5:30 Minuten auf<br />
Siegerin Marit Björgen aus Norwegen<br />
den 43. Platz. Steffi Böhler<br />
(Ibach) gab mit Magenproblemen<br />
bereits kurz nach dem<br />
Start auf, Kathrin Zeller<br />
(Oberstdorf) stieg nach etwas<br />
mehr als 10 km aus. Die Siegerzeit<br />
von Björgen, die in La Clu-<br />
saz bereits ihren sechsten Einzelerfolg<br />
in der laufenden Saison<br />
feierte, betrug 42:29,6 Minuten.<br />
Hinter der Weltcupführenden<br />
belegten Justyna Kowalczyk<br />
(Polen) und Kristin<br />
Steira (Norwegen) die Ränge<br />
zwei und drei. Bundestrainer Jo-<br />
chen Behle musste bereits im<br />
Vorfeld der Veranstaltung zahlreiche<br />
krankheitsbedingte Ausfälle<br />
verkraften. Im 30-km-Rennen<br />
der Männer waren gestern<br />
Nachmittag lediglich Phillip<br />
Marschall und Tim Tscharnke<br />
am Start. (sid)<br />
Hüfner feiert<br />
25. Einzelsieg<br />
Park City. Rodel-Olympiasiegerin<br />
Tatjana Hüfner hat beim<br />
Viessmann Weltcup in Park<br />
City im US-Bundesstaat Utah<br />
den 25. Einzelsieg ihrer Karriere<br />
und den vierten in dieser Saison<br />
gefeiert. Die 27-Jährige aus<br />
Oberwiesenthal verwies beim<br />
Jubiläums-Erfolg ihre Teamund<br />
Klubkollegin Anke Wischnewski<br />
nach zwei Laufbestzeiten<br />
mit 84 Hundertstelsekunden<br />
Vorsprung auf Rang zwei.<br />
Dritte wurde auf der Olympiabahn<br />
von 2002 die Kanadierin<br />
Alex Gough vor der Olympiadritten<br />
Natalie Geisenberger<br />
aus Miesbach. Mit der Idealpunktzahl<br />
von 400 Zählern<br />
führt Tatjana Hüfner die Gesamtwertung<br />
im Viessmann<br />
Weltcup unangefochten an.<br />
Auf Rang zwei folgen punktgleich<br />
mit jeweils 290 Zählern<br />
Anke Wischnewski und Natalie<br />
Geisenberger. (sid)<br />
Achtelfinale ist<br />
ausverkauft<br />
München. Fußball-Fieber im<br />
eiskalten München: Sechs<br />
Stunden nach der Achtelfinal-<br />
Auslosung der Champions League<br />
war am Freitag das Rückspiel<br />
zwischen dem deutschen<br />
Meister Bayern München und<br />
Titelverteidiger Inter Mailand<br />
(15. März) bereits ausverkauft.<br />
„Alle 66 000 Karten sind weg“,<br />
sagte Bayerns Mediendirektor<br />
Markus Hörwick. (sid)<br />
„Schock“ für Riesch<br />
Erste deutliche Weltcup-Niederlage in der Saison<br />
München/Val d‘Isere. Oben<br />
kam sie überhaupt nicht in<br />
Fahrt, unten fuhr sie mit großer<br />
Verspätung ins Ziel: Maria<br />
Riesch hat bei der Weltcup-Abfahrt<br />
im französischen Val d‘Isere<br />
die erste deutliche Niederlage<br />
in dieser Saison hinnehmen<br />
müssen. Nach ihren beiden<br />
Siegen in der Königsdisziplin<br />
im kanadischen Lake Louise<br />
blieb die Doppel-Olympiasiegerin<br />
im dritten Rennen auf Rang<br />
24 weit hinter den Erwartungen<br />
zurück – und 2,28 Sekunden<br />
hinter der überlegenen Siegerin<br />
Lindsey Vonn aus den USA, die<br />
zuvor zweimal „nur“ Rang zwei<br />
hinter der deutschen Rivalin<br />
belegt hatte.<br />
„Das war schon ein kleiner<br />
Schock“, sagte die ziemlich bedröppelt<br />
dreinblickende Partenkirchnerin.<br />
Angesichts des gewaltigen<br />
Rückstandes wirkte<br />
Maria Riesch auch ein wenig<br />
ratlos. Prompt kündigte sie an:<br />
„Ich muss wohl eine kleine Krisensitzung<br />
mit den Trainern<br />
einberufen.“ In den beiden Trainingsläufen<br />
hatte Riesch immerhin<br />
Rang eins und Rang<br />
drei belegt. Doch als sie am<br />
Samstag bei klirrender Kälte<br />
und Sonnenschein auf die Strecke<br />
ging, war schnell klar: Das<br />
wird nicht der Tag der Partenkirchnerin.<br />
Falscher Ski, falsche<br />
Einstellung – bereits bei der ersten<br />
Zwischenzeit nach rund 33<br />
Sekunden lag Maria Riesch<br />
1,09 Sekunden hinter der vor<br />
ihr gestarteten Vonn zurück, im<br />
Ziel trennten sie Welten von<br />
der Rivalin. „Da bin ich ganz<br />
schön erschrocken“, sagte<br />
Riesch.<br />
Ein Grund für die Pleite:<br />
Mit Blick auf die kalten Temperaturen<br />
und eine weiche Piste,<br />
die über Nacht von bis zu 40<br />
Zentimeter Neuschnee geräumt<br />
worden war, hatte Maria<br />
Rieschs sonst so zuverlässiger<br />
Servicemann Stefan Böhler bei<br />
Neuner überragend<br />
Nicht alles getroffen, aber alles gewonnen<br />
Pokljuka. Nicht alles getroffen,<br />
aber alles gewonnen: Doppel-<br />
Olympiasiegerin Magdalena<br />
Neuner holte sich beim 7,5-km-<br />
Sprint in Pokljuka trotz zweier<br />
Schießfehler mit einer überragenden<br />
Laufleistung ihren ersten<br />
Sieg in diesem Winter und<br />
den insgesamt 20. Weltcup-Erfolg<br />
ihrer Karriere. Zuvor war<br />
Michael Greis (Nesselwang)<br />
mit seinem dritten Platz im 10km-Sprint<br />
der erhoffte Befreiungsschlag<br />
für das deutsche<br />
Männer-Team gelungen.<br />
Richtig zufrieden war Neuner,<br />
die Anastasija Kuzmina<br />
(Slowakei/1 Fehler) sowie die<br />
zeitgleichen Kaisa Mäkäräinen<br />
(Finnland/1 Fehler) und Olga<br />
Saitsewa (Russland/0 Fehler)<br />
auf die Plätze verwies, allerdings<br />
nicht. „Der Knoten ist bei mir<br />
noch nicht so richtig geplatzt,<br />
aber nach einem Sieg will ich<br />
mich nicht beschweren“, sagte<br />
die Gesamtweltcup-Gewinnerin<br />
der vergangenen Saison. Überglücklich<br />
war dagegen Kathrin<br />
Hitzer (Gosheim/1 Fehler), die<br />
mit ihrem achten Platz das Ticket<br />
für die Weltmeisterschaften<br />
Anfang März im russischen<br />
Chanty Mansijsk löste. Das gute<br />
Mannschaftsergebnis rundeten<br />
Tina Bachmann (Schmiedeberg/2<br />
Fehler/10.) und Miriam<br />
Gössner (Garmisch/3 Fehler/<br />
12.) ab.<br />
Am Samstagmorgen hatte<br />
Michael Greis nach einem fehlerfreien<br />
Schießen als Dritter<br />
der Auswahl des Materials ganz<br />
offenbar danebengelangt. Die<br />
26-Jährige nahm es gelassen:<br />
„Auch der Servicemann kann<br />
sich mal vergreifen.“ Außerdem,<br />
erklärte Riesch, müsse sie<br />
den Rückstand „schon auch auf<br />
die eigene Kappe nehmen“.<br />
Nach ihrer schlechtesten<br />
Platzierung in diesem WM-<br />
Winter hat Maria Riesch auch<br />
ihre bislang komfortable Führung<br />
im Gesamtweltcup beinahe<br />
verspielt. Nach neun<br />
Wettbewerben liegt sie nun<br />
noch 52 Punkte vor Lindsey<br />
Vonn, die Konkurrenz freilich<br />
liegt schon jetzt so weit zurück,<br />
dass es wohl bis zum Saisonende<br />
beim Zweikampf zwischen den<br />
beiden Dauerrivalinnen bleiben<br />
wird. Ihr Führung in der Abfahrtswertung<br />
hat Maria Riesch<br />
hinter dem ebenfalls fehlerfreien<br />
Schwede Björn Ferry und<br />
dem Norweger Tarjei Bö, der<br />
einmal in die Strafrunde musste,<br />
den erfolgreichen deutschen<br />
Tag im sonnigen Pokljuka eingeläutet.<br />
Dabei war Greis nicht<br />
in Topform an den Start gegangen.<br />
Für den Routinier war zwischenzeitlich<br />
sogar der 12.<br />
Weltcup-Sieg in greifbarer Nähe.<br />
Nach dem zweiten Schießen<br />
führte Greis, doch auf der<br />
letzten Runde zogen Ferry und<br />
Bö noch an dem deutschen<br />
Routinier vorbei. Am Ende<br />
fehlten Greis 8,7 Sekunden auf<br />
Ferry, der seinen vierten Weltcup-Erfolg<br />
feierte.<br />
Nach dem Fehlschuss-Festival<br />
bei der Wind-Lotterie am<br />
Donnerstag rundeten Andreas<br />
Birnbacher (Schleching/1 Fehler)<br />
als 12. sowie Arnd Peiffer<br />
(Clausthal-Zellerfeld/1/Platz<br />
18), Christoph Stephan (Oberhof/1<br />
Fehler/Platz 25) und Alexander<br />
Wolf (Oberhof/1 Fehler/<br />
Platz 37) das gute Mannschaftsergebnis<br />
ab. Für die abschließende<br />
Mixed-Staffel am Sonntag<br />
(12.15 Uhr/Europsort) nominierte<br />
Frauen-Trainer Hönig<br />
Tina Bachmann und Miriam<br />
Gössner. Bei den Männern<br />
stand die Entscheidung noch<br />
aus, nachdem Greis sein Interesse<br />
bekundet hatte. "Wir hatten<br />
eigentlich schon einen Plan<br />
für die Staffel, aber jetzt müssen<br />
wir das nochmal neu diskutieren",<br />
sagte Kirchner. (sid)<br />
an Olympiasiegerin und Weltmeisterin<br />
Vonn in Val d'Isere<br />
erst mal verloren. Die Amerikanerin<br />
liegt nun 53 Punkte vor<br />
ihrer Freundin, bei der sie am<br />
Freitag wie üblich Weihnachten<br />
feiern wird. Ohne eine Spitzenleistung<br />
von Maria Riesch sah<br />
auch die Gesamtbilanz der<br />
deutschen Frauen-Mannschaft<br />
nicht gut aus.<br />
In den ersten sieben Rennen<br />
dieses Winters hatte jeweils<br />
eine deutsche Ski-Rennläuferin<br />
auf dem Siegertreppchen gestanden,<br />
nun blieben die DSV-<br />
Damen zum zweiten Mal hintereinander<br />
ohne eine Top-Platzierung.<br />
Beste Deutsche war Gina<br />
Stechert auf Rang 22, Isabelle<br />
Stiepel aus Mittenwald belegt<br />
Rang 41. (sid)<br />
Einen bitteren Tag erwischte gestern Maria Riesch. Bei der Weltcup-<br />
Abfahrt im französischen Val d'Isere musste sie die erste deutliche<br />
Niederlage in dieser Saison hinnehmen.