27.02.2015 Aufrufe

Ducati Multistrada 1200 S Touring / Test 2014

Wer kennt sie nicht, die roten Donnerbolzen aus Italien? Nein, die Rede ist nicht von Ferrari, sondern von Ducati. Wer diesen Namen hört, der denkt unweigerlich an knackige Superbikes, hammerscharfe Optik und Sound, bei dem Omas nur kopfschüttelnd am Straßenrand stehen! Allerdings werden bei Ducati nicht nur Bikes für die Stummellenker-Fraktion gebaut. Es kann durchaus vorkommen, dass man rassige Italoflitzer namens Multistrada auch auf unbefestigtem Geläuf antrifft. Zugegeben, wer das einmal live erlebt, kann sich wohl zu einem ganz erlesenen Kreis zählen. Denn es gibt wohl nur wenige Ducatisti, die sich dazu entscheiden mit ihrem Edelross durch die wilde Prärie zu ballern. Für uns allerdings kein Grund zur Scheu, schließlich soll die „Duc“ ein Wolf im Schafspelz sein! Und siehe da, wir waren durchaus überrascht, was mit der Multistrada alles möglich ist!

Wer kennt sie nicht, die roten Donnerbolzen aus Italien? Nein, die Rede ist nicht von Ferrari, sondern von Ducati. Wer diesen Namen hört, der denkt unweigerlich an knackige Superbikes, hammerscharfe Optik und Sound, bei dem Omas nur kopfschüttelnd am Straßenrand stehen! Allerdings werden bei Ducati nicht nur Bikes für die Stummellenker-Fraktion gebaut. Es kann durchaus vorkommen, dass man rassige Italoflitzer namens Multistrada auch auf unbefestigtem Geläuf antrifft. Zugegeben, wer das einmal live erlebt, kann sich wohl zu einem ganz erlesenen Kreis zählen. Denn es gibt wohl nur wenige Ducatisti, die sich dazu entscheiden mit ihrem Edelross durch die wilde Prärie zu ballern. Für uns allerdings kein Grund zur Scheu, schließlich soll die „Duc“ ein Wolf im Schafspelz sein! Und siehe da, wir waren durchaus überrascht, was mit der Multistrada alles möglich ist!

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60 mm hochgefahren, schiebt<br />

man es beim Abbiegen auf die<br />

Landstraße oder ins Gelände genauso<br />

schnell wieder runter. Wenn<br />

wir schon beim Abbiegen sind, ist<br />

uns eines negativ aufgefallen. Die<br />

Warnblinkanlage ist im Blinkerschalter<br />

integriert, hält man diesen<br />

unbewusst länger als drei Sekunden<br />

nach links gedrückt, ist<br />

das Bike im Warnblinkmodus!<br />

Klingt blöd, aber ist in der Praxis<br />

mit dicken Handschuhen schneller<br />

passiert, als man denkt.<br />

Gelände ist dann auch schon das<br />

richtige Stichwort, denn das kann<br />

die Multi ebenfalls. Im Enduromodus<br />

stellt sich das Bike in der Leistungsentfaltung<br />

und Fahrwerkseinstellung<br />

komplett um. Jetzt<br />

liegen, wie im Urbanmodus, „nur“<br />

100 PS an, das DSS, das ABS und<br />

auch die Traktionskontrolle (TCS)<br />

sind nun für losen Untergrund<br />

ausgelegt. Die voreingestellten<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

MOTOR<br />

Typ<br />

<strong>Test</strong>astretta 11°, flüssigkeitsgekühlter<br />

Zweizylinder<br />

in L-Form, 4 Ventile<br />

pro Zylinder, desmodromisch<br />

gesteuert<br />

1198,4 ccm<br />

106 x 67,9 mm<br />

Hubraum<br />

Bohrung x Hub<br />

Kompression 11,5 : 1<br />

Leistung<br />

150 PS - 110,3 kW<br />

bei 9250 U/min<br />

Drehmoment<br />

124,5 Nm bei 7500 U/min<br />

Benzineinspritzung elektronisch geregelte<br />

Kraftstoffeinspritzung,<br />

elliptische Drosselklappen<br />

Auspuff<br />

ÜBERSETZUNG<br />

Getriebe<br />

Primärantrieb<br />

Endschalldämpfer aus<br />

Edelstahl mit Katalysator<br />

und 2 Lambdasonden,<br />

Endstücke aus Aluminium<br />

6-Gang-Getriebe<br />

Geradverzahnte Getriebezahnräder;<br />

Übersetzungsverhältnis<br />

1,84:1<br />

Überstzungsverhältnis 1=37/15; 2=30/17;<br />

3=27/20; 4=24/22;<br />

5=23/24; 6=22/25<br />

Sekundärantrieb<br />

Kupplung<br />

CHASSIS<br />

Rahmen<br />

Vordere Federung<br />

Kette: 530er Teilung;<br />

Ritzel 15 Zähne;<br />

Kettenblatt 40 Zähne<br />

hydraulisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Kupplung<br />

im Ölbad mit Anti-<br />

Hopping-Funktion und<br />

Servo-Unterstützung<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen<br />

Voll einstellbare 48-mm-<br />

USD-Gabel, elektronische<br />

Einstellung der Zug- und<br />

Stufen von DSS und TCS sind für<br />

Feldwege durchaus geeignet, für<br />

unseren Geschmack geht da aber<br />

noch wesentlich mehr. <strong>Ducati</strong> bietet<br />

die Möglichkeit, alle Einstellungen<br />

selbst zu wählen. Leider ist<br />

der Menüaufbau etwas verschachtelt.<br />

Von jedem Menü gibt es noch<br />

mal ein Untermenü, das wiederum<br />

verschiedene Einstellmöglichkeiten<br />

beherbergt. Für unseren Offroadeinsatz<br />

haben wir die Leistung<br />

bei 100 PS belassen, das DSS allerdings<br />

vorn und hinten auf die<br />

härteste Stufe gestellt und die<br />

Traktionskontrolle sowie das ABS<br />

komplett abgeschaltet. Zu unserem<br />

Erstaunen schlägt sich die<br />

Duc nun auch offroad recht ordentlich.<br />

Selbst Sprünge schreckten<br />

die Italienerin nicht mehr ab, allerdings<br />

sollte man bei solchen Aktionen<br />

stets Vorsicht walten lassen.<br />

Denn die Bodenfreiheit einer<br />

KTM Adventure R besitzt die Duc<br />

Vorderradfelge<br />

Vorderradbereifung<br />

Hintere Federung<br />

Hinterradfelge<br />

Hinterradbereifung<br />

Federweg vorne<br />

Federweg hinten<br />

Bremse vorne<br />

Bremse hinten<br />

Cockpit<br />

LCD Hauptdisplay<br />

Druckstufen-Dämpfung<br />

durch <strong>Ducati</strong> Skyhook<br />

Suspension<br />

10-Speichen Leichtmetallfelge<br />

3,50 x 17 Zoll<br />

Pirelli Scorpion Trail<br />

120/70 17’’<br />

voll einstellbare Einheit,<br />

elektronische Einstellung<br />

der Zug- und Druckstufendämpfung,<br />

elektronische<br />

Einstellung der Federvorspannung<br />

mit DSS Aluminium-Einarmschwinge<br />

10-Speichen Leichtmetallfelge<br />

6,00 x 17 Zoll<br />

Pirelli Scorpion Trail<br />

190/55 17’’<br />

170 mm<br />

170 mm<br />

zwei halbschwimmend<br />

gelagerte Bremsscheiben<br />

mit 320 mm Durchmesser,<br />

radial montierte<br />

Brembo-Bremssättel mit<br />

4 Kolben und 2 Bremsbelägen,<br />

ABS<br />

serienmäßig<br />

Bremsscheibe mit<br />

245 mm Durchmesser,<br />

2-Kolben-Bremssattel<br />

digitales, multifunktionales<br />

Cockpit mit zwei<br />

kombinierten Displays<br />

und weißer Hintergrundbeleuchtung<br />

Kilometerzähler (Gesamtkm,<br />

Trip 1, Trip 2),<br />

Geschwindigkeitsanzeige,<br />

Drehzahlanzeige,<br />

Uhr, Ganganzeige,<br />

Kühlmitteltemperatur,<br />

Tankanzeige<br />

nicht.<br />

Eine echte Spaßbremse und definitiv<br />

fehlplatziert ist der Hauptständer.<br />

Der „Tritt“ ragt derart nahe<br />

an die linke Fußraste, dass man<br />

diesen ständig mit dem Stiefel berührt<br />

und herunterdrückt. Und das<br />

mit Schuhgröße 43!<br />

Drifts zieht die <strong>1200</strong>er allerdings<br />

mühelos in den Schotter. Mit dem<br />

nötigen fahrerischen Können<br />

kommt man also auch mit einer<br />

<strong>Ducati</strong> auf unbefestigtem Geläuf<br />

ganz ordentlich zurecht. Auch<br />

wenn der Hauptfokus dieses Bikes<br />

eher auf der Straße liegt, spricht<br />

nichts gegen einen gelegentlichen<br />

Abstecher über Feldwege oder wie<br />

in unserem Fall sogar in noch härteres<br />

Gelände. Die zahlreichen<br />

Einstellmöglichkeiten lassen eine<br />

komplette Persona- lisierung des<br />

Bikes zu und machen die <strong>Multistrada</strong><br />

damit zur echten Wundertüte.<br />

Rundes Dot-Matrix-LCD-Display:<br />

Trip-Computer (Riding-Style-Setup, aktive Riding-<br />

Parameter, Rest-Benzin/Distanz, aktueller Benzinverbrauch,<br />

durchschnittlicher Benzinverbrauch,<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit, Lufttemperatur-Anzeige,<br />

Fahrzeit, Serviceintervall-Anzeige (km),<br />

Warnung und Fehlermeldungen (Diagnose), Setup-Menü<br />

und individuelle Einstellungen; Benutzeroberfläche<br />

für die Einstellung der Riding-Modes<br />

(kontrolliert Leistungskurve und Ansprechverhalten,<br />

Traktionskontrolle, ABS, DSS); Park- und<br />

Lenkschloss-Anzeige; Aktivieren und Einstellen<br />

Heizgriffe (nur <strong>Touring</strong>- und Granturismo-Version)<br />

Leuchten:<br />

Öldruck, Neutral-N, Reserve-Warnlicht, Blinker,<br />

EOBD (Diagnose), Fernlicht, DTC Eingriff (Traktionskontrolle)<br />

und Wegfahrsperre (wenn Zündung<br />

aus). Scheinwerfer-Kontrollanzeige: geht selbstständig<br />

aus während des Motorstarts oder nach<br />

60 Sekunden, nachdem die Zündung eingeschaltet<br />

und der Motor nicht gestartet wurde. Die<br />

Hauptfunktionen des Menüs sind im linken und<br />

rechten Bedienschalter integriert<br />

ABMESSUNGEN UND GEWICHT<br />

Trockengewicht 206 kg<br />

Gewicht fahrfertig 234 kg<br />

Sitzhöhe<br />

850 mm<br />

Radstand<br />

1530 mm<br />

Lenkkopfwinkel 25°<br />

Nachlauf<br />

110 mm<br />

Tankinhalt<br />

20 l<br />

SERIENAUSSTATTUNG<br />

Riding Modes, Power Modes, <strong>Ducati</strong> Safety Pack<br />

(ABS + DTC), RbW, Hands-Free<br />

GARANTIE<br />

24 Monate, unbeschränkte Laufleistung<br />

Service (km/Monate) 12.000 km / 12 Monate<br />

Ventilspielkontrolle (km) 24.000 km<br />

Emissionen Euro 3<br />

Preis<br />

18.790 Euro Listenpreis<br />

inkl. MwSt. zzgl.<br />

Liefernebenkosten<br />

Grafik und Umsetzung: Uwe Laurisch

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