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Ducati Multistrada 1200 S Touring / Test 2014

Wer kennt sie nicht, die roten Donnerbolzen aus Italien? Nein, die Rede ist nicht von Ferrari, sondern von Ducati. Wer diesen Namen hört, der denkt unweigerlich an knackige Superbikes, hammerscharfe Optik und Sound, bei dem Omas nur kopfschüttelnd am Straßenrand stehen! Allerdings werden bei Ducati nicht nur Bikes für die Stummellenker-Fraktion gebaut. Es kann durchaus vorkommen, dass man rassige Italoflitzer namens Multistrada auch auf unbefestigtem Geläuf antrifft. Zugegeben, wer das einmal live erlebt, kann sich wohl zu einem ganz erlesenen Kreis zählen. Denn es gibt wohl nur wenige Ducatisti, die sich dazu entscheiden mit ihrem Edelross durch die wilde Prärie zu ballern. Für uns allerdings kein Grund zur Scheu, schließlich soll die „Duc“ ein Wolf im Schafspelz sein! Und siehe da, wir waren durchaus überrascht, was mit der Multistrada alles möglich ist!

Wer kennt sie nicht, die roten Donnerbolzen aus Italien? Nein, die Rede ist nicht von Ferrari, sondern von Ducati. Wer diesen Namen hört, der denkt unweigerlich an knackige Superbikes, hammerscharfe Optik und Sound, bei dem Omas nur kopfschüttelnd am Straßenrand stehen! Allerdings werden bei Ducati nicht nur Bikes für die Stummellenker-Fraktion gebaut. Es kann durchaus vorkommen, dass man rassige Italoflitzer namens Multistrada auch auf unbefestigtem Geläuf antrifft. Zugegeben, wer das einmal live erlebt, kann sich wohl zu einem ganz erlesenen Kreis zählen. Denn es gibt wohl nur wenige Ducatisti, die sich dazu entscheiden mit ihrem Edelross durch die wilde Prärie zu ballern. Für uns allerdings kein Grund zur Scheu, schließlich soll die „Duc“ ein Wolf im Schafspelz sein! Und siehe da, wir waren durchaus überrascht, was mit der Multistrada alles möglich ist!

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natürlich auch reichlich Safety-<br />

Features an Bord. Serienmäßig<br />

rollt die <strong>1200</strong>er mit dem „<strong>Ducati</strong><br />

Safety Pack“ (DSP) aus den Fertigungshallen.<br />

Auf Deutsch heißt<br />

das: Verbaut ist das neueste<br />

Brembo ABS 9M3 mit drei Mappings<br />

und einer achtfach verstellbaren<br />

Traktionskontrolle von <strong>Ducati</strong><br />

(DTC). Das Grinsen wird<br />

schließlich breiter, als unsere Augen<br />

die nackten Leistungswerte<br />

erspähen! Wen wundert’s, dass<br />

die Multi mit 150 PS und 124,5 Nm<br />

Drehmoment ums Eck kommt.<br />

Klar, logisch – ist ja schließlich eine<br />

Duc und die will standesgemäß<br />

straff und keinesfalls im Bummelbetrieb<br />

bewegt werden! Doch erst<br />

einmal weiter in der Theorie. Die<br />

Änderungen am Motor kommen<br />

auch dem Geldbeutel zugute, zumindest<br />

soll der Verbrauch laut<br />

<strong>Ducati</strong> bei 90 km/h immerhin um<br />

zehn Prozent weniger betragen.<br />

Aber mal ehrlich, wer fährt denn<br />

mit so einem Bike bitteschön 90?<br />

Spätestens wenn man den hinteren<br />

190er Pneu begutachtet, kommen<br />

die Race-Gene der Multi unverkennbar<br />

zum Vorschein! Die<br />

Pneus stammen übrigens von Pirelli<br />

und hören auf den Namen<br />

Scorpion Trail. Diese wurden speziell<br />

für die Multi konzipiert, der<br />

Scorpion Trail war der erste<br />

190/55-Reifen für On-/Off-road-<br />

Einsätze. Die stylische 17-Zoll-<br />

10-Speichen-Leichtmetallfelge<br />

unterstreicht die sportliche Linie<br />

der Multi ebenso wie die edle Einarmschwinge,<br />

die gleichzeitig das<br />

wohl komplexeste Bauteil der neuen<br />

<strong>Multistrada</strong> <strong>1200</strong> ist. Gefertigt<br />

wird diese im Kokillengießverfahren<br />

und sie besteht aus vier miteinander<br />

verbundenen hohlen Komponenten.<br />

Nachdem wir uns einen<br />

Rundumblick genehmigt haben,<br />

macht sich mehr und mehr Neugierde<br />

breit – wie fährt sie sich<br />

nun?<br />

Fahrbericht<br />

Dann wollen wir mal, erklommen<br />

ist die Duc schnell. Der erste Eindruck,<br />

nachdem wir Platz genommen<br />

hatten – Mann, ist die kurz!<br />

Steigt man direkt von einem Artgenossen<br />

ab und nimmt auf der Duc<br />

Platz, hat man schon ein leicht beklemmtes<br />

Gefühl. Ob das auf Dauer<br />

bequem ist? Wir können beruhigen!<br />

Ja, ist es, selbst die anfangs<br />

„hart“ geglaubte Sitzbank sammelt<br />

Pluspunkte! Doch immer der<br />

Reihe nach – wo war denn jetzt<br />

noch mal der Startknopf? Der ist<br />

zwar am rechten Fleck, wird allerdings<br />

von einem „Schiebeschalter“<br />

verdeckt und muss quasi erst<br />

freigegeben werden. Hat man dieses<br />

etwas komplizierte Prozedere<br />

verinnerlicht, geht’s bei späteren<br />

Startvorgängen allerdings recht<br />

zügig von der Hand. Nun denn,<br />

dem Knopf- druck folgt ein Sounderlebnis,<br />

das selbst den Nachbarn<br />

fünf Häuser weiter wissen lässt,<br />

das man zur Tour aufbricht. Ein<br />

nächtlicher Besuch bei der Freundin<br />

fällt damit also flach! Weil’s<br />

Spaß macht, gleich noch mal Gas<br />

gegeben, dabei fällt beim Blick<br />

aufs Cockpit sofort der überdimensionale<br />

digitale Drehzahlmesser<br />

auf. Scheinbar muss man<br />

in Italien mit einer <strong>Ducati</strong> keine<br />

Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

einhalten, dementsprechend<br />

klein ist die km/h-Anzeige ausgefallen.<br />

Sonst ist alles geboten, was<br />

das Fahrerherz braucht, von der<br />

Ganganzeige über Tripmaster bis<br />

hin zur Fahrmodianzeige ist alles<br />

da. Letztere versteckt sich leider in<br />

einem etwas kleinen „Bullauge“<br />

auf der rechten Displayseite. Munteres<br />

Zappen durch die Menüführung<br />

ist nur mit einem intensiven<br />

Studium des Handbuchs zu bewältigen.<br />

Ein Umstellen der Fahrmodi<br />

während der Fahrt ist problemlos<br />

machbar; will man mehr einstellen,<br />

muss man schon genau im<br />

Kopf haben, wo man welche Einstellung<br />

findet. Der schlaue Kopf<br />

macht’s vorher – so haben auch<br />

wir bei herrlich blubberndem <strong>Multistrada</strong>-Sound<br />

im Menü herumgewuselt.<br />

Das empfiehlt sich auch,<br />

denn die Batterie ist nicht die<br />

stärkste, also lieber Motor anlassen,<br />

bevor uns schon im Stand die<br />

Puste ausgeht!<br />

Nachdem „Dr. Dr.“ Marko Barthel<br />

alle relevanten Daten in die <strong>Ducati</strong><br />

eingespeist hat, marschiert der<br />

Fuß auch schon Richtung Schalthebel.<br />

Der erste Gang ist drin, nun<br />

wollen auch die 150 Pferdchen direkt<br />

losgaloppieren. An das Handling<br />

der <strong>1200</strong>er muss man sich erst<br />

gewöhnen, sie ist sehr direkt, reagiert<br />

sofort auf jeden Lenkimpuls.<br />

Die Bremsen sind bissig, lassen<br />

sich aber hervorragend dosieren,<br />

somit steht einer schnelleren<br />

Fahrweise nichts im Wege. Der<br />

Vernunft halber sind wir im softeren<br />

Urbanmodus gestartet, dieser<br />

eignet sich mit „nur“ 100 PS bestens<br />

zum gemütlichen Dahinschlendern.<br />

Das DSS-System ist<br />

nun komplett auf Komfort ausgelegt.<br />

Die Leistungsentfaltung ist

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