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Stader Brise April-Juni 2015

Das Stadtmagazin für die Hansestadt Stade

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IM GESPRÄCH<br />

Archäologische Highlights<br />

aus dem Elbe-Weser-Dreieck<br />

Mit ihren sehenswerten Ausstellungen bereichern die <strong>Stader</strong> Museen seit vielen Jahren die Kulturlandschaft in der Hansestadt. Das Kunsthaus, der Schwedenspeicher<br />

und das Freilichtmuseum auf der Insel haben sich überregional einen Namen gemacht. Steigende Besucherzahlen zeugen von der hohen<br />

Qualität und dem guten Unterhaltungswert. Seit 2010 leitet Dr. Sebastian Möllers die <strong>Stader</strong> Museen. Gemeinsam mit einem zehnköpfigen Team sowie<br />

Honorarkräften und freien Mitarbeitern präsentiert der studierte Archäologe moderne und zeitgenössische Kunst, bekannte Namen und regionale Künstler,<br />

historische Schätze, die Geschichte der Hansestadt sowie ein Stück heimatkundliche Geschichte unter freiem Himmel.<br />

Herr Dr. Möllers, seit ein paar<br />

Tagen ist das Obergeschoss des<br />

Schwedenspeichers wieder für<br />

die Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Was können die Besucher dort<br />

sehen?<br />

Wir präsentieren archäologische<br />

Fundstücke aus dem Elbe-<br />

Weser-Dreieck. Darunter sind<br />

ganz besondere Stücke, etwa ein<br />

Goldarmreif, der in Himmelpforten<br />

gefunden wurde und zu den<br />

ältesten Goldfunden in Norddeutschland<br />

zählt oder den besterhaltenen<br />

Feuersteindolch samt<br />

Lederscheide der Welt. Nicht zu<br />

vergessen die <strong>Stader</strong> Bronzeräder.<br />

Alle Exponate sind Originale<br />

und Fundstücke von europäischem<br />

Rang. Jedes Stück hat seine<br />

eigene spannende Geschichte<br />

und ist von uns entsprechend in<br />

Szene gesetzt worden. Wir sind<br />

mit dem Ergebnis sehr zufrieden.<br />

Alles harmoniert und fügt sich<br />

in den großzügigen Raum des<br />

Hauses ein.<br />

Wie ist die Ausstellung denn<br />

konzipiert?<br />

Es gibt sechs Zeitinseln, auf denen<br />

die Fundstücke präsentiert<br />

werden und sehr gut zur Geltung<br />

kommen. Dazu gibt es entsprechende<br />

Hintergrundinformationen<br />

zur Fundgeschichte in Form<br />

eines digitalen Comics und zur<br />

zeitlichen Einordnung. Unter<br />

jeder Zeitinsel gibt es eine kleine<br />

Höhle, in der die Kinder die<br />

jeweilige Zeit in einer eigenen<br />

Welt, untermalt von Geräuschen<br />

und kleinen Geschichten, nachvollziehen<br />

können. Alles ist<br />

sehr anschaulich und lebendig<br />

aufbereitet.<br />

Außerdem gibt es im Eingangsbereich<br />

eine Videowall, die über<br />

die regionale Landschaftsentstehung<br />

informiert. An einem Medientisch<br />

können die Besucher<br />

auch selbst aktiv werden.<br />

Wie das?<br />

Wir haben fünf Computer aufgestellt,<br />

an denen sich die Besucher<br />

über verschiedene Themen informieren<br />

können, zum Beispiel<br />

über die Denkmale in unserer Region<br />

oder über die Objekte und<br />

Fundstellen in der Ausstellung.<br />

Das Besondere ist, dass die Besucher<br />

zu Hause weitermachen<br />

können. Sie können weiterführende<br />

Infos recherchieren, den<br />

Archäologie-Blog über aktuelle<br />

Ausgrabungen lesen oder den<br />

„Fund des Monats“ anschauen.<br />

Das macht viel Spaß.<br />

Der Zeitplan für den Umbau<br />

war ja recht sportlich. Was wurde<br />

denn außer der eigentlichen<br />

Ausstellung noch neu gemacht?<br />

Ja, wir hatten nur gut ein Jahr Zeit,<br />

unsere Pläne umzusetzen. Wir haben<br />

erst Mitte 2014 die Zusage für<br />

die Fördermittel bekommen, der<br />

eigentliche Umbau begann im August<br />

und bis Ende März müssen<br />

wir die Endabrechnung vorlegen.<br />

Hat aber alles geklappt, wie man<br />

jetzt sehen kann. Herzstück des<br />

Umbaus ist natürlich die Ausstellung.<br />

Daneben haben wir unsere<br />

Verwaltungsräume modernisiert,<br />

Raum für die Vorbereitung von<br />

Ausstellungen geschaffen und<br />

einen Veranstaltungsbereich<br />

eingerichtet. Wir planen derzeit,<br />

diesen Raum auch zu vermieten.<br />

Das Museum wird als Location<br />

immer attraktiver, zum Beispiel<br />

für geschäftliche Anlässe.<br />

Wie hat sich der Schwedenspeicher<br />

in den vergangenen Jahren<br />

insgesamt entwickelt?<br />

Dr. Sebastian Möllers, Leiter der <strong>Stader</strong> Museen<br />

Wir sind natürlich moderner<br />

geworden, was die Präsentation<br />

und die Einrichtung angeht.<br />

Mit der Fertigstellung des zweiten<br />

Bauabschnittes, also der neuen<br />

Ausstellung, fügt sich alles gut<br />

zusammen: Im 2. Obergeschoss<br />

beginnt die Zeitreise mit den archäologischen<br />

Funden, auf der<br />

ersten Etage präsentieren wir die<br />

Hansezeit und im Erdgeschoss<br />

geht es zusammenfassend um<br />

die Stadtgeschichte bis hin zur<br />

gegenwärtigen Stadtentwicklung.<br />

Und alles wird zeitgemäß<br />

und in vielen Teilen interaktiv<br />

Fotos: Axel Hartmann, Köln<br />

dargestellt, so dass es auch den<br />

Kindern gefällt.<br />

Im Schwedenspeicher gibt<br />

es sogar eine Bibliothek.<br />

Wer kann die nutzen?<br />

Wir beherbergen rund fünfeinhalbtausend<br />

Titel, vorwiegend<br />

aus den Bereichen Regionalgeschichte,<br />

Kunst, Archäologie<br />

und Volkskunde. Die Bibliothek<br />

ist eine Präsenzbibliothek, die<br />

von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin<br />

betreut wird. Anders<br />

als die städtische Bücherei verleihen<br />

wir unsere Bücher nicht<br />

6 STADERBRISE FREIZEIT · KULTUR · ENERGIE · UMWELT

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