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2. Quartal 2012 - Wietersheim

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Interview mit Louisa Schäfer,<br />

FSJ-lerin bei der Rettungswache Lahde<br />

Louisa Schäfer absolviert ihr freiwilliges<br />

soziales Jahr im Rettungsdienst („FSJ“).<br />

Seit über einem halben Jahr abeitet die<br />

19-jährige aus Wildeshausen jetzt bei<br />

der DRK Rettungswache Lahde. Im<br />

„Ortsgespräch“-Interview gibt sie einen<br />

Einblick in ihre Tätigkeit als „FSJ-lerin“:<br />

Louisa, was ist denn überhaupt ein<br />

„FSJ“?<br />

Eine Art von Freiwilligendienst, den<br />

junge Menschen in sozialen Einrichtungen<br />

ableisten können. Man kann für ein<br />

Jahr in das Arbeitsleben “herinschnuppern”<br />

und sich somit beruflich orientieren.<br />

Ich kenne einige FSJ-ler, die später<br />

über diese Tätigkeit dann auch eine Berufsausbildung<br />

angeschlossen haben,<br />

weil ihnen die Arbeit gut gefallen hat.<br />

Du kommst aus Wildeshausen –<br />

wie kam es, dass du dein FSJ in Petershagen<br />

machst?<br />

Im letzten Jahr gab es kaum Stellen für<br />

das FSJ im Rettungsdienst in meiner<br />

Umgebung in Niedersachen. Also habe<br />

ich im Internet gesucht und bin auf die<br />

Rettungswache Lahde gestoßen. Meine<br />

Tante und mein Onkel leben hier in der<br />

Nähe und ich wohne für die Zeit des FSJ<br />

auch bei ihnen.<br />

26 ORTSGESPRÄCH<br />

Jetzt bist du seit über einem halben<br />

Jahr dabei – was hast du für Erfahrungen<br />

gemacht?<br />

Sehr gute – ich fühle mich bei Rettungswache<br />

sehr wohl. Ich bin von Anfang an<br />

gut ins Team aufgenommen worden. Im<br />

Einsatz fahre ich immer mit einem<br />

hauptberuflichen Kollegen und wir sind<br />

häufig nur zu zweit – da muss ich ja voll<br />

mitarbeiten und man muss sich aufeinander<br />

verlassen können. Mir gefällt,<br />

dass ich im Team voll mitarbeiten und<br />

Verantwortung übernehmen kann.<br />

Ich hatte vorher kaum Berührungspunkte<br />

mit Schwerkranken oder Toten.<br />

Vorher habe ich mir als junger Mensch<br />

über solche Themen kaum Gedanken<br />

gemacht. Neben spektakulären Einsätzen<br />

bei schweren Unfällen finde ich<br />

auch manche Begegnung und Gespräche<br />

mit den Patienten beeindruckend.<br />

Wie sieht für dich ein Arbeitstag im<br />

Rettungsdienst aus?<br />

Zunächst fahren wir natürlich zu den<br />

Einsätzen, wenn wir gerufen werden.<br />

Das können Notfalleinsätze mit Blaulicht<br />

und Martinshorn sein, z.B. ein<br />

Herzinfarkt oder ein Verkehrsunfall. Daneben<br />

gibt es die Krankentransporte,<br />

wenn z.B. Patienten von ihrem Hausarzt<br />

ins Krankenhaus eingewiesen werden.<br />

Im Einsatz helfe ich bei der Befragung<br />

und Untersuchung der Patienten. Ich bereite<br />

Spritzen und Infusionen vor, assistiere<br />

den Kollegen und Notärzten bei<br />

ihren Maßnahmen oder bereite den<br />

Transport vor.<br />

In der einsatzfreien Zeit gibt auf der<br />

Wache einige Routineaufgaben zu erledigen.<br />

Die Fahrzeuge müssen einsatzbereit<br />

gehalten werden. Dazu gehört<br />

gehören das Checken der Ausrüstung zu<br />

Dienstbeginn und die routinemäßige<br />

Reinigungen und Desinfektionen. Daneben<br />

erledige ich in der einsatzfreien Zeit<br />

noch andere kleinere regelmäßige Aufgaben.<br />

Was für eine Ausbildung musstest<br />

du absolvieren, um dein FSJ im Rettungsdienst<br />

machen zu können?<br />

Bei der Rettungswache Lahde ist dafür<br />

eine dreimonatige Rettungssanitäter-<br />

Ausbildung nötig. Diese Ausbildung<br />

habe ich am Anfang des FSJ an der Rettungsdienstschule<br />

in Bielefeld gemacht.<br />

Dazu gehört dann ein Klinik- und ein<br />

Rettungswachenpraktikum. Auf der Rettungswache<br />

selbst gibt es dann eine Einarbeitungszeit,<br />

bevor man dann als<br />

vollwertiges Teammitglied mit zu den<br />

Einsätzen fährt.<br />

Was waren deine Beweggründe, ein<br />

FSJ zu machen?<br />

Ich möchte gerne Medizin studieren. Ich<br />

wollte aber vorher praktisch arbeiten<br />

und sehen, ob die Tätigkeit im medizinischen<br />

Bereich das Richtige für mich<br />

ist. Nach einem halben Jahr bin ich sicher,<br />

auf dem richtigen Weg zu sein. Für<br />

das Studium passt diese Tätigkeit natürlich<br />

sehr gut. Nebenbei hat mir das FSJ<br />

auch einge „Lebenserfahrungen“ gebracht:<br />

Bisher war ich als Schülerin ja<br />

quasi nur für mich selbst und meine<br />

Schultasche veranwortlich – hier gilt es<br />

auch große Verantwortung für seine<br />

Mitmenschen zu übernehmen.<br />

Das „Ortsgespräch“ ist eine Zeitung<br />

für <strong>Wietersheim</strong> und Frille –<br />

unsere Leser interssiert bestimmt,<br />

wie sie sich unser Ort aus Sicht des<br />

Rettungsdienst darstellt<br />

Die Neubaugebiete sind für mich einprägsamer<br />

als manch andere Adressen<br />

in Peterhagen – durch die Vogel-Straßennamen<br />

in der Wohnsiedlung in <strong>Wietersheim</strong><br />

kann man sich die Ecke gut<br />

merken. Ansonsten gibt es aus unserer<br />

Sicht keine Unterschiede zwischen den<br />

Ortschaften. Wir unterliegen ja auch der<br />

Schweigeflicht, daher kann und darf ich<br />

jetzt nicht mit spannenden Einsatzberichten<br />

aus dem Ort dienen.<br />

Louisa, wir danken für das Gespräch.<br />

Blasmusik meets Friends � 27.05.<strong>2012</strong> � am DGH <strong>Wietersheim</strong>

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