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immenstadtjournal - Bergbauernmuseum

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4<br />

Haushalt 2009 I April 2009<br />

Haushalt der Stadt für 2009<br />

verabschiedet<br />

Nach einem Sitzungsmarathon<br />

konnte der Haushalt 2009 Ende<br />

März unter Dach und Fach gebracht<br />

werden. Die schwierige<br />

Aufgabe bestand darin, die Zukunftsaufgaben<br />

zu stemmen und<br />

gleichzeitig Weichen für die Zukunft<br />

zu stellen. Dabei galt es, sich<br />

darauf zu besinnen, was sich die<br />

Stadt noch leisten kann. Die Gewerbesteuereinnahmen<br />

brechen<br />

weg und gleichzeitig stehen Sanierungen<br />

der Infrastruktur an, die in<br />

die Zig-Millionen gehen. Trotzdem<br />

muss gerade in schwierigen Zeiten<br />

in die Zukunft investiert werden,<br />

um die Wirtschaftskraft zu stärken.<br />

Hierzu gehören Gewerbegebietsentwicklungen<br />

und eine moderne<br />

Bildungslandschaft. Überlagert<br />

wird das Ganze noch durch die<br />

aktuelle Finanzkrise.<br />

Wie das Allgäuer Anzeigeblatt in<br />

einem Kommentar zutreffend erwähnt<br />

hat, kann man mit diesem<br />

Haushalt zwar leben, glücklich<br />

macht er allerdings nicht. Die<br />

Stadt erwirtschaftet aus dem laufenden<br />

Betrieb gerade einmal 1,1<br />

Millionen Euro, die für Investitionen<br />

zur Verfügung stehen. Viel zu<br />

wenig, um die anstehenden Aufgaben<br />

zu bewältigen. Der Haushalt<br />

genügt damit gerade noch den gesetzlichen<br />

Mindestanforderungen.<br />

Es bedurfte großer Anstrengungen,<br />

dieses Minimalziel zu erreichen.<br />

Mit einer Gewerbesteuer von 3,2<br />

Millionen Euro sind keine großen<br />

Sprünge zu machen. Zum Vergleich:<br />

2006 waren es noch 9,7<br />

Millionen Euro und 2007 6,7 Millionen<br />

Euro. Um den Haushaltsausgleich<br />

zu erzielen, sind zunächst<br />

alle Ausgaben durchforstet worden.<br />

EINSPARUNGEN BEI DEN PER-<br />

SONALKOSTEN<br />

Die Personalausgaben sind deutlich<br />

unter den tariflichen Steigerungen<br />

angesetzt worden. Die<br />

Verwaltung muss dieses Einsparziel<br />

erst noch erreichen. So dürfen<br />

z. B. freiwerdende Stellen nur bei<br />

absolut zwingender Notwendigkeit<br />

nachbesetzt werden. Das wird<br />

auch Auswirkungen auf den Bürgerservice<br />

haben. Zudem sind<br />

beim Personal freiwillige Leistungen<br />

gekürzt oder gestrichen worden.<br />

Der Stadtrat hat ebenfalls ein<br />

Zeichen gesetzt und die monatliche<br />

Grundpauschale der Stadtratsentschädigung<br />

um 20 € gekürzt.<br />

EINSCHRÄNKUNGEN BEI DEN<br />

FREIWILLIGEN LEISTUNGEN<br />

Bei den Sachausgaben sind pauschale<br />

Kürzungen über alle Dienststellen<br />

hinweg erfolgt. Die<br />

Auswirkungen für den Bürger<br />

dürften sich hierbei in Grenzen<br />

halten. Weitere Beispiele für Ausgabenreduzierungen:<br />

• Der Zuschuss an die Musikschule<br />

wird um 20.000 € gekürzt,<br />

• die Zuschüsse für die Übungsleiter<br />

werden um 30 % (5.000 €)<br />

zurück gefahren,<br />

• die städtische Förderung für die<br />

Schaffung von Gästezimmern<br />

und Ferienwohnungen wird eingestellt<br />

(bisheriger Ansatz<br />

20.000 € pro Jahr),<br />

• das Hallenbad ist zukünftig zwei<br />

Monate im Sommer geschlossen.<br />

Trotzdem hat das alles nicht gereicht,<br />

um einen ausgeglichenen<br />

Haushalt aufstellen zu können.<br />

ZUSÄTZLICHE BELASTUNGEN<br />

FÜR DIE BÜRGERSCHAFT UN-<br />

UMGÄNGLICH<br />

Der Stadtrat ist nicht umhin gekommen,<br />

die Bürgerinnen und<br />

Bürger zusätzlich zu belasten:<br />

• Erhöhung des Hebesatzes bei der<br />

Grundsteuer A (landwirtschaftliche<br />

Grundstücke von 330<br />

auf 360)<br />

Erhöhung des Hebesatzes bei der<br />

Grundsteuer B (sonstige Grundstücke<br />

von 370 auf 400)<br />

Die letzte Erhöhung bei der<br />

Grundsteuer war im Jahre 2000<br />

und liegt damit schon länger zurück.<br />

Die Geldentwertung in diesem<br />

Zeitraum betrug rund 16 %,<br />

die jetzige Erhöhung beträgt nur<br />

rund die Hälfte davon.<br />

• Die Kanal-Grundgebühren steigen<br />

zum 01.07.2009. Das Mehraufkommen<br />

ist mit 60.000 €<br />

angesetzt.<br />

• Die Badegebühren in Hallenbad<br />

und Freibad steigen ebenfalls.<br />

• Der Parkplatz auf der Bauhofinsel<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ist zukünftig kostenpflichtig.<br />

• Die Friedhofsgebühren steigen<br />

zum 01.07.2009 um 10 %.<br />

Die Einzelheiten der Gebührenerhöhungen<br />

müssen vom Stadtrat<br />

noch entschieden werden.<br />

VERMÖGENSHAUSHALT:<br />

Trotz des engen finanziellen Spielraums<br />

kann der Investitionshaushalt<br />

der Stadt als<br />

"Konjunkturprogramm Immenstadt"<br />

bezeichnet werden. Das<br />

Volumen steigt gegenüber dem<br />

Vorjahr nochmals an und beläuft<br />

sich auf stattliche 10 Millionen<br />

Euro. Das Bauvolumen beträgt<br />

davon 7,3 Millionen Euro. Dabei<br />

stechen die Investitionen in die<br />

Schulgebäude besonders hervor.<br />

Allein in das Schulzentrum an der<br />

Allgäuer Straße fließen knapp 3<br />

Millionen Euro.<br />

Neue Wege geht die Stadt bei der<br />

Ausstattung der Feuerwehren und<br />

des Betriebshofes mit Fahrzeugen<br />

und Geräten. Diese Einrichtungen<br />

erhalten jetzt ein jährlich festes<br />

Budget zur eigenen Bewirtschaftung.<br />

Den Feuerwehren stehen für<br />

Beschaffungen 250.000 € und<br />

dem Betriebshof 225.000 € zur<br />

Verfügung. Das stärkt die Eigenverantwortung.<br />

Die Zuständigen wissen<br />

selbst am Besten, was sie<br />

brauchen.<br />

DER VERMÖGENSHAUSHALT<br />

2009 BEINHALTET INSBESON-<br />

DERE FOLGENDE WEITERE<br />

MASSNAHMEN:<br />

• Schulzentrum, Erweiterung<br />

2.175.000 €<br />

• Schulzentrum, Brandschutz<br />

730.000 €<br />

• Hauptschule, Brandschutz BA III<br />

300.000 €<br />

• Hofgarten-Stadthalle, Brandschutz<br />

200.000 €<br />

• Strategischer Flächennutzungsplan<br />

100.000 €<br />

• Gewerbegebietsentwicklung<br />

Seifen West 110.000 €<br />

• Ortsumfahrung Rauhenzell<br />

570.000 €<br />

• Radweg Zollbrücke-<br />

Untermaiselstein 105.000 €<br />

• Hochrainebrücke<br />

beim Kindergarten<br />

Am Auwald 170.000 €<br />

• Kanalsanierung<br />

Am Ergel 870.000 €<br />

• Kanalsanierung Julius-<br />

Kunert-Straße 460.000 €<br />

• Investitionszuschuss an den<br />

Abwasserverband Obere Iller<br />

350.000 €<br />

KRÄFTIGE NEUVERSCHULDUNG<br />

Die Finanzierung des Vermögenshaushalts<br />

sieht wie folgt aus:<br />

• Zuführung aus dem<br />

Verwaltungshaushalt 1.100.000 €<br />

• Rücklagenentnahme 1.000.000 €<br />

• Zuschüsse 1.825.000 €<br />

• Grundstückserlöse 223.000 €<br />

• Kreditaufnahmen 5.570.000 €<br />

• Sonstiges<br />

(z. B. Beiträge) 322.000 €<br />

Gesamt 10.040.000 €<br />

Mit der weiteren Entnahme von 1<br />

Million Euro aus dem Sparstrumpf<br />

sinkt die Rücklage der Stadt auf<br />

gerade noch 700.000 €. Zum<br />

Ende des Jahres 2006 hatte die<br />

Stadt noch 7 Millionen Euro auf<br />

der hohen Kante! Abzüglich der<br />

Tilgungen verbleibt eine Nettokreditaufnahme<br />

von 4,5 Millionen<br />

Euro, die besonders schmerzt.<br />

Der Finanzplan -die Vorausschau<br />

auf die kommenden Jahre- verheißt<br />

dazu nichts Gutes. Nach<br />

derzeitigem Stand wird die Stadt<br />

auch in den kommenden Jahren<br />

nicht ohne Neuverschuldung<br />

auskommen. Aufgabe von Bürgermeister,<br />

Stadtrat und Verwaltung<br />

wird es nun sein, durch Einsparungen<br />

im laufenden Betrieb die<br />

Verschuldung der Stadt so weit<br />

wie möglich zu begrenzen.

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