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Sie braucht ihrs, er will seins - Marketing Club Berlin

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010 marketingwissen :: w<strong>er</strong>thaltige zielgruppen<br />

usp – menschen im marketing. 2 : 2009<br />

Schritt für Schritt zu<br />

w<strong>er</strong>thaltigen Zielgruppen<br />

von Florian Allgay<strong>er</strong><br />

Kennen <strong>Sie</strong> als <strong>Marketing</strong>exp<strong>er</strong>te eigentlich<br />

den typischen Mars-Riegel-Käuf<strong>er</strong>?<br />

Können <strong>Sie</strong> die Zielgruppe beschreiben, zu<br />

d<strong>er</strong> dies<strong>er</strong> Mars-Riegel-Käuf<strong>er</strong> gehört?<br />

Wissen <strong>Sie</strong> auch, warum dies<strong>er</strong> Konsument<br />

einen Mars-Riegel kauft? Welches<br />

Auto fährt <strong>er</strong> – einen M<strong>er</strong>cedes, einen<br />

Volkswagen od<strong>er</strong> einen Toyota? Und w<strong>er</strong><br />

beeinflusst all die and<strong>er</strong>en großen und<br />

kleinen Einkaufsentscheidungen dieses<br />

Konsumenten?<br />

D<strong>er</strong>lei Fragen stellen sich heute nicht mehr<br />

nur die Anbiet<strong>er</strong> spitz positioni<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Marken,<br />

sond<strong>er</strong>n auch die H<strong>er</strong>stell<strong>er</strong> von Produkten<br />

des täglichen Bedarfs – wie etwa<br />

Schokolade, Tütensuppen od<strong>er</strong> Waschmittel.<br />

Weil W<strong>er</strong>bekunden in Zeiten knapp<strong>er</strong><br />

Budgets ganz konkret die Abv<strong>er</strong>kaufswir-<br />

Zielgruppen einkreisen<br />

D<strong>er</strong> mittl<strong>er</strong>e Kreis:<br />

Einstellungen und<br />

Gewohnheiten<br />

schaffen spezifische<br />

Zielgruppensegmente<br />

Quelle: Florian Allgay<strong>er</strong>,<br />

„Zielgruppen fi nden<br />

und gewinnen“<br />

© Allgay<strong>er</strong> Media GmbH<br />

D<strong>er</strong> inn<strong>er</strong>e Kreis:<br />

situations- od<strong>er</strong><br />

angebotsrelevante bzw.<br />

lebensstilistische<br />

V<strong>er</strong>fein<strong>er</strong>ung<br />

D<strong>er</strong> äuß<strong>er</strong>e Kreis:<br />

W<strong>er</strong>teorienti<strong>er</strong>ungen,<br />

die breite<br />

Konsumwirklichkeiten<br />

schaffen<br />

kung von W<strong>er</strong>bung <strong>er</strong>warten, rückt auch<br />

die Frage möglichst konkret defini<strong>er</strong>t<strong>er</strong><br />

Zielgruppen und d<strong>er</strong>en V<strong>er</strong>haltensweisen<br />

imm<strong>er</strong> stärk<strong>er</strong> in den Fokus.<br />

W<strong>er</strong> sein Produkt – sei es ein Joghurt, ein<br />

Auto, ein Reiseangebot od<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> die Ausrichtung<br />

sein<strong>er</strong> Steu<strong>er</strong>b<strong>er</strong>atungskanzlei –<br />

bedarfsg<strong>er</strong>echt entwickeln möchte, eine<br />

<strong>er</strong>folgreiche Markenpositioni<strong>er</strong>ung sucht,<br />

in einen v<strong>er</strong>trauensvollen Dialog mit den<br />

Konsumenten treten <strong>will</strong>, mit w<strong>er</strong>thaltigen<br />

Kunden nachhaltig und auf Augenhöhe<br />

kommunizi<strong>er</strong>en möchte und bei all dem<br />

auch noch <strong>Marketing</strong>- und Mediabudget<br />

sparen muss, kommt um eine profunde<br />

Zielgruppenstrategie heute nicht mehr<br />

h<strong>er</strong>um. Sich in die Lebenswelt ihr<strong>er</strong> Kunden<br />

zu v<strong>er</strong>setzen ist für Unt<strong>er</strong>nehmen<br />

wichtig<strong>er</strong> denn je. Fundi<strong>er</strong>te<br />

Zielgruppenkenntnis ist eine<br />

Fähigkeit, die alle brauchen:<br />

<strong>Marketing</strong>leute und Markenstrategen,<br />

vor allem ab<strong>er</strong> auch<br />

Unt<strong>er</strong>nehmenskommunikatoren<br />

und B<strong>er</strong>at<strong>er</strong> aus den PRund<br />

W<strong>er</strong>beagenturen.<br />

W<strong>er</strong>teorienti<strong>er</strong>ungen<br />

prägen Konsumwirklichkeiten<br />

D<strong>er</strong>zeit wird viel vom Ende<br />

all<strong>er</strong> Zielgruppenmodelle orakelt,<br />

von d<strong>er</strong> Z<strong>er</strong>splitt<strong>er</strong>ung<br />

d<strong>er</strong> Kunden in zahllose neuartige<br />

Konsumgruppen, von Zielgruppen,<br />

die angeblich völlig<br />

unb<strong>er</strong>echenbar sind und von<br />

unbewussten Mechanismen<br />

situativ gelenkt sein sollen. In<br />

d<strong>er</strong> Realität d<strong>er</strong> Konsumenten<br />

sind es ab<strong>er</strong> dann doch<br />

bestimmte W<strong>er</strong>tewelten, die<br />

den Konsum grundlegend prä-<br />

gen. Folgende sechs W<strong>er</strong>teorienti<strong>er</strong>ungen<br />

ziehen einen äuß<strong>er</strong>en Kreis und ordnen<br />

somit mögliche V<strong>er</strong>wend<strong>er</strong> in große Zielgruppensegmente,<br />

die d<strong>er</strong>zeit in Deutschland<br />

für breite Konsumwirklichkeiten sorgen:<br />

Da sind die arrivi<strong>er</strong>t-gebildeten Konsumenten<br />

d<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>schicht, die b<strong>er</strong>eit sind,<br />

für stilvolle Genüsse viel Geld auszugeben,<br />

sich g<strong>er</strong>ne mit ausgefallenen Marken<br />

und w<strong>er</strong>tvollem Design umgeben,<br />

int<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>t an Kunst und Kultur sind,<br />

aufgrund ihr<strong>er</strong> Kaufkraft und ihres hohen<br />

Int<strong>er</strong>esses wichtige Erstv<strong>er</strong>wend<strong>er</strong> in vielen<br />

Produktb<strong>er</strong>eichen sind und vielen<br />

and<strong>er</strong>en Zielgruppen in uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Gesellschaft<br />

Konsumorienti<strong>er</strong>ung geben.<br />

Zur „digitalen“ Workaholic-Elite wied<strong>er</strong>um<br />

zählen junge, motivi<strong>er</strong>te Leute, die<br />

virtuos Arbeits- und Privatwelt ineinand<strong>er</strong><br />

fließen lassen und ein Leben „auf d<strong>er</strong><br />

Üb<strong>er</strong>holspur“ führen, Meist<strong>er</strong> im Networken<br />

und im Knüpfen von sozialen Kontakten<br />

sowie b<strong>er</strong>uflichen Kontakten sind und<br />

üb<strong>er</strong>durchschnittlich stark digitale, mobile<br />

Kommunikationskanäle nutzen.<br />

Von lib<strong>er</strong>al<strong>er</strong> Grundhaltung, intellektuell,<br />

direkt od<strong>er</strong> indirekt geprägt von d<strong>er</strong><br />

68<strong>er</strong> Gen<strong>er</strong>ation, kaufkräftig, ab<strong>er</strong> sehr<br />

kritisch in Bezug auf die Nachhaltigkeit<br />

von Marken, bedacht auf die richtige<br />

Balance zwischen Arbeit und Freizeit<br />

sind die postmat<strong>er</strong>ialistisch-kritischen<br />

Konsumenten, zumeist Akademik<strong>er</strong> und<br />

b<strong>er</strong>uflich <strong>er</strong>folgreich mit gehobenem Einkommen.<br />

Kons<strong>er</strong>vative ält<strong>er</strong>e Konsumenten in<br />

uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Gesellschaft wurden hingegen<br />

meist schon vor d<strong>er</strong> 68<strong>er</strong>-Zäsur sozialisi<strong>er</strong>t,<br />

wie beispielsweise die traditionell<br />

geprägten Konsumenten 50plus, die<br />

entwed<strong>er</strong> als v<strong>er</strong>mögende Bildungsbürg<strong>er</strong><br />

„alt<strong>er</strong> Schule“ in Erscheinung treten<br />

od<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> als typische Kleinbürg<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Kriegs- und Nachkriegsgen<strong>er</strong>ation.<br />

Typisch für beide Segmente ist, dass sie<br />

g<strong>er</strong>ne in Heim und Garten basteln und<br />

für eine alte Pflichtauffassung mit W<strong>er</strong>-

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