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10 NEWS
Frisch aus der Kiste
Der Modelljahrgang 2012
Die Zielrichtung ist klar: Im
kommenden Modelljahr
geht es bei vielen Marken massiv
gegen den Bayernboxer in der
GS-Version. Zu sehr schmerzt die
ständige Pein, dass die 2004 vorgestellte
Reiseenduro seit Jahren
bei den Zulassungen mit weitem
Abstand in Front liegt. Und
dank dieses Umstandes noch ein
weiteres Jahr luftgekühlt auf
der Produktionsliste des Berliner
Werkes steht, auch wenn der
Wasserboxer längst fertig entwickelt
auf seinen Einsatz wartet.
Dabei ist die GS weder preiswert,
noch vom Design her preisverdächtig.
Fragt man die Käufer
nach dem Anschaffungsgrund
für die BMW R 1200 GS, kommt
stets die selbe Antwort. „Man
sitzt halt gut drauf.“
Honda, Triumph, Kawasaki,
Moto-Guzzi, Yamaha seit letztem
Jahr mit der XTZ, dazu noch
andere Hersteller, sie alle stellten
auf der EICMA in Mailand
Motorräder vor, die mehr oder
weniger eindeutig auf die R 1200
GS zielen. Vor allem Honda mit
dem Crosstourer und Triumph
mit der neu entwickelten Tiger
1200 werden ab sofort die GS
jagen. Nicht nur auf der Straße,
sondern vor allem in der Zulassungsstatistik.
Das kann, muss
aber nicht spannend werden.
Was gab es sonst noch Neues
auf der EICMA in Mailand, der
nach eigenen Angaben inzwischen
größten Motorradmesse
der Welt? BMW präsentiert endlich
seinen Maxi-Scooter. Mit
einem Motor von KYMCO und –
gar nicht BMW-typisch – ohne
erkennbare Technikinnovation.
Honda lässt es mit insgesamt
neun neuen bzw. überarbeiteten
Modellen von allen Japanern
als Einziger richtig krachen und
präsentiert neben dem Crosstourer
eine 700er in drei Versionen
zum Kampfpreis von rund
6.000 Euro.
Kawasaki fusioniert das Versys-Modell
mit dem Motor der
Z 1000 und hat damit ebenfalls
einen GS-Jäger im Verkaufsraum
stehen. Yamaha belässt
es bei kleinen Modellretuschen
und einem erstarkten T-Max mit
ABS.
Suzuki wiederum zeigte überhaupt
kein neues Modell für den
deutschen Markt.
Die Italiener spielen dagegen
wieder einmal die Designertrumpfkarte.
Ducati mit der
zum Niederknien schönen 1199
Panigale samt neuer Motortech-
nik, MV Agusta mit der kleinen
F3 und anderen überarbeiteten
Modellen, die allesamt längst
bezahlbar und damit auch für
den Druchschnittskunden interessant
sind.
KTM setzt als erster Großserienhersteller
mit der Freeride E
auf ein Strombike, das ab nächstem
Frühjahr in Serie angeboten
werden soll. Hut ab vor dem Mut
der Österreicher.
Auch die mit einem Einzylindermotor
befeuerte Freeride ist
im Prinzip ein neues Fahrzeugkonzept
und beglückt nicht den
Wettbewerbsfahrer der Hard-
Enduro- oder MX-Klasse, sondern
den Motorradwanderer, der
sowohl Straße wie auch leichtes
Gelände mit einem leichten
Sportgerät befahren will.
Rund um die großen Stände gab
es jede Menge Chinaroller, exotische
Fahrzeuge und Modelle, die
als Studie nur zum Test der Besuchermeinung
ausgestellt wurden
und so wahrscheinlich nie in
Serie gehen werden.
Auf dem Rollersektor stellt
KYMCO einen Dreiradler nach
dem mp3-Prinzip vor.
Was noch auffi el: Die sich auf
den Fahrzeugen räkelnden italienischen
Model-Schönheiten
gehören nahezu ausnahmslos
zur Kategorie „Welthungerhilfe“,
das Tragen von Sonnenbrillen
in der fensterlosen Messehalle
ist als Trend inzwischen out,
und bei den einzelnen Händlerpräsentationen
überboten sich
die Hersteller mit dem Abspielen
von Musik genanntem Ohren
betäubenden Lärm.
Fazit: nach wie vor scheinen
die Europäer den fernöstlichen
Herstellern zu zeigen, wo es in
den nächsten Jahren hingeht.
Schlagen die Japaner wie jetzt
bei Honda erkennbar zurück –
oder haben sie den europäischen
Motorradmarkt bereits abgeschrieben
und beginnen mit dem
Rückzug.
Das wiederum würde die europäischen
Marken weiter stärken.
Sie haben es geschafft, nicht
nur ihre Qualität (fast immer) in
den Griff zu bekommen, sondern
auch (fast überall) Designstückchen
auf die Bühne zu stellen,
gegen die alle japanische Perfektion
(fast immer) leider ziemlich
emotionslos wirkt.
Es gibt viele neue und vor
allem interessante Modelle, wir
stellen einen Querschnitt davon
in diesem und dem nächsten
Heft unseren Lesern vor.
Aprilia RS4 125
Mit der RS4 präsentierte Aprila
schon während der aktuellen
Saison einen Nachfolger für die
erfolgreiche RS125, deren Zweitakter
vor allem emissionstechnisch
nicht mehr auf der Höhe der Zeit
ist. Angetrieben wird die RS4 125
von einem wassergekühlten Einzylinder-Viertakter
mit vier Ventilen,
zwei oben liegenden Nockenwellen
und Einspritzung, der selbstverständlich
das Leistungslimit
von 15 PS voll ausschöpft. Optisch
stark an die große RSV4 angelehnt
kann die RS4 mit einer 41mm
Upside-Down Gabel, einem breiten
130er Hinterreifen und einer
300mm Scheibenbremse vorne
punkten. Den Auspuff versteckten
die Ingenieure geschickt unter
der Verkleidung, ein optional lieferbarer
Schaltautomat macht die
RS4 dann endgültig zum Racer für
den kleinen Geldbeutel. Mit einem
Preis von 4.195,- Euro ist die RS4
125 mehr als 1.000,- Euro günstiger
als ihre nach wie vor lieferbare Vorgängerin
mit Zweitaktmotor.
BMW F 800 R MÜ
Frisch von der Mailänder Motorradmesse:
F 800 R – Fahrspaß in einer neuen Dimension!
Nikolaus-Tag am Samstag, 3. Dezember von 9 - 14 Uhr
Da lohnt sich der Weg nach Neumarkt!
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Aprilia SRV850
Mit dem neuen Maxiscooter
SRV850 übernimmt Aprilia einen
Scooter aus dem Piaggio-Konzern,
der bisher unter dem Label Gilera
als GP800 bekannt war. Tatsächlich
gibt es aber technisch nichts
neues, auch der Hubraum ist mit
839ccm gleich geblieben, die um
50ccm getunte Bezeichnung soll
nur für mehr Aufmerksamkeit sorgen.
Der Roller ist optisch wie
viele andere Modelle des Hauses
an die sportliche RSV4 angelehnt
und kommt etwas aggressiver als
die im wesentlichen baugleiche
Gilera-Schwester daher. Der Motor
leistet 76 PS und bleibt damit das
leistungsstärkste Aggregat im Rollersegment.
Ein Preis sowie ein
Datum für den Verkaufsstart stehen
aber noch nicht fest.
Zweirad Schißlbauer
Neumarkt GmbH
Nürnberger Str. 22
92318 Neumarkt
(09181) 4879290
Freude am Fahren