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Oldenburg 2015

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8 STADTPORTRÄT<br />

Wohnen in der Stadt<br />

In <strong>Oldenburg</strong> suchten 2014 nach den Angaben der<br />

größten örtlichen Wohnungsgesellschaft GSG rund<br />

5500 Menschen eine geeignete, bezahlbare Wohnung.<br />

Vor allem fehlte und fehlt es an günstigen kleinen<br />

Wohnungen. Wo entstehen neue Wohnungen?<br />

Welche neuen Wohnquartiere gibt es? Wo wird was<br />

gebaut, und wie muss ein Quartier gestaltet sein, damit<br />

es funktioniert? Das sind einige der Fragen, denen die<br />

GSG im Rahmen ihres jüngsten Wohnforums nachging.<br />

Wo wohnen Sie? Im Norden, Süden, Westen oder<br />

in der Mitte der Stadt? Egal, wo Sie wohnen, Sie<br />

wollen sich dort auf jeden Fall wohlfühlen, denn<br />

Ihre Wohnung ist Ihr Zuhause, Ihr privater Rückzugsort.<br />

Die Wohnung und das Wohnumfeld sind<br />

sehr wichtig für den Menschen.<br />

Der Bochumer Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Rolf<br />

Heinze sah in seinem Impulsreferat zum 2. <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Wohnforum „erheblichen politischen Handlungsbedarf<br />

in Bezug auf die Schaffung integrierter,<br />

quartiersbezogener Versorgungsstrukturen“, beispielsweise<br />

durch Schnittstellen zwischen Wohnen,<br />

Gesundheit und Technik. Neue integrative Konzepte<br />

im Quartier seien für die zukünftige Versorgung<br />

von zentraler Bedeutung. Dazu zählen laut<br />

Prof. Heinze lokale Bündnisse für Familien ebenso<br />

wie technische Assistenz und soziale Betreuung für<br />

die wachsende Gruppe alleinlebender Seniorinnen<br />

und Senioren.<br />

„Die meisten Menschen“, so GSG-Chef Stefan<br />

Könner, „wollen in ihrem Quartier wohnen bleiben.“<br />

Daher sei die Schaffung von Wohnungen für<br />

ein langes Leben unabdingbar. Die GSG setze in<br />

diesem Zusammenhang unter anderem auf die<br />

Kooperation mit Partnern wie den Johannitern, um<br />

Kombinationen von Wohnen und Betreuung anbieten<br />

zu können.<br />

Wohnungen nach Maß<br />

Prof. Heinze verwies auf die vielen unterschiedlichen<br />

Lebensstile heutiger Großstadtbewohner<br />

und die damit verbundenen Wohnkonzepte. Der<br />

Zukunftsforscher Matthias Horx habe bereits vor<br />

Jahren Gruppen wie die Greyhopper (freizeitorientierte<br />

Alte mit hoher Konsum- und Reisepräferenz),<br />

Silverpreneure (als Rentner weiterarbeiten, sich engagieren),<br />

Latte-Macchiato-Familien (junge Hedonisten<br />

mit Kindern), Young Globalists (junge,<br />

hochgradig mobile Karrieristen) oder Tiger Ladies<br />

(Frauen um die 50, die noch einmal durchstarten<br />

wollen) definiert. Diese und weitere Gruppen mit<br />

ihren sehr verschiedenen Wohnbedürfnissen träfen<br />

auf einen weitgehend homogenen, alten Wohnungsbestand.<br />

Die Nachfrage nach konventionellen<br />

Wohnungen nähme ab. Gewünscht seien offenere<br />

Wohnungen, in denen Wohnraum und Küche ineinander<br />

übergehen. Vor allem aber seien kleinere<br />

Wohnungen gefragt, sagt Stefan Könner, „denn 40<br />

Prozent der Bevölkerung leben inzwischen allein“.<br />

Ambient Assisted Living<br />

Unter Ambient Assisted Living verstehen Fachleute<br />

wie Jochen Meyer vom <strong>Oldenburg</strong>er Informatikinstitut<br />

OFFIS moderne, unterstützende, internetbasierte<br />

Technik in der Wohnung, die ein würdevolles,<br />

sicheres Leben im Alter in den eigenen vier Wänden<br />

und im Wohnquartier ermöglicht. Technisch<br />

machbar und laut Meyer auch bezahlbar sind zum<br />

Beispiel die automatische Herdabschaltung nach<br />

längerer Zeit der Inaktivität, das Schließen aller Fenster<br />

oder Ausschalten aller Heizkörper mit einem<br />

Knopfdruck, Videogespräche mit Kindern und Enkeln.<br />

„In Dänemark“, ergänzt Prof. Heinze, „ist man<br />

mit solchen Systemen schon sehr viel weiter als in<br />

Deutschland, wo immer noch vor allem auf die<br />

Betreuung durch ausländische Hilfskräfte gesetzt<br />

wird.“<br />

Jochen Meyer sieht in der neuen Technik große<br />

Chancen für Dienstleister und Wohnungsbaugesellschaften.<br />

Auf der Basis heutiger Technologien<br />

könnten neue Services entwickelt und angeboten

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